Zusammenfassung
Der Beitrag widmet sich dem neuen Format der Online-Ausstellung mit besonderem Fokus auf die Bedeutung, die Herausforderungen und die Potenziale für Literaturarchive und Nachlassinstitutionen. Zudem werden die Online-Ausstellungen an der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) inhaltlich vorgestellt.
Abstract
The article is dedicated to the new format of the online exhibition with a special focus on the significance, the challenges, and the potential for literary archives and estate institutions. It also presents the online exhibitions at the Austrian National Library (ANL).
1 Einleitung
Der folgende Beitrag widmet sich dem während der Covid-19-Pandemie weiterentwickelten und verstärkt eingesetzten Format der Online-Ausstellung mit besonderem Fokus auf die Bedeutung, Herausforderungen und Potenziale für Literaturarchive und Nachlassinstitutionen. Nach einer Annäherung an Literaturarchive und Nachlassinstitutionen und einem Exkurs in deren Ausstellungspraxis wird das für viele Institutionen neue Format anhand der aktuellen Forschungsliteratur charakterisiert. Die Online-Ausstellung wird als ein Experiment angesehen, das zwar vor Herausforderungen (Problematik der Digitalität, mangelnde digitale Infrastruktur und fehlende Personalressourcen) stellt, zugleich aber großes Potenzial für zukunftsweisende Entwicklungen (Öffnung, Vernetzung und konstruktive Zusammenarbeit) hat. Abgerundet wird der Beitrag mit einer kurzen inhaltlichen Darstellung der Online-Ausstellungen an der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB).
2 Annäherung an Literaturarchive und Nachlassinstitutionen
Die theoretische Begründung von Literaturarchiven geht auf Wilhelm Diltheys Schrift „Archive für Literatur“[1] (1889) zurück. In dieser fordert er als Pendant zu Staatsarchiven die Etablierung von eigenständigen Archiven, die kulturelle Materialien für die Nachwelt sammeln. Wenngleich Dilthey sich lediglich auf literarische Materialien fokussiert, können heute in seinem Sinn Dokumente etwa aus dem bildnerisch-künstlerischen, darstellend-künstlerischen, musikalischen oder auch aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich ergänzt werden. Ungeachtet dessen, dass die offizielle Gründung von einschlägigen Literaturarchiven erst auf die Mitte bzw. das Ende des 20. Jahrhundert datiert werden kann,[2] begann die Sammeltätigkeit von kulturellen Materialien früher. Wie Dietmar Schenk herausarbeitete, fiel und fällt die entsprechende Sammeltätigkeit großen Bibliotheken mit eigens gegründeten Handschriftensammlungen – wie National-, Landes- oder Universitätsbibliotheken– zu,[3] die nun unter dem Begriff der Nachlassinstitutionen eingeführt werden. Wie aus dem Terminus abgelesen werden kann, liegt der Schwerpunkt von Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen auf den Vor- und Nachlässen von Bestandsbildner:innen, deren künstlerische oder intellektuelle Tätigkeiten den Sammelrichtlinien einer bestimmten Institution entsprechen. Traditionell handelt es sich um physische Materialbestände, die allerdings von Hybridbeständen – also physischen und digitalen Mischbeständen – und in naher Zukunft von Born-Digital-Beständen – also rein digitalen Beständen – abgelöst werden. Die klassischen Aufgaben der Mitarbeiter:innen, die Bestände nach bestimmten Regelwerken[4] zu ordnen, verzeichnen und katalogisieren, verändern sich mit dem digitalen Wandel. Literaturarchive und Nachlassinstitutionen haben überdies den Anspruch, die wissenschaftliche Auswertung ihrer Bestände durch eigens dafür angestelltes Personal,[5] Drittmittelprojekte oder durch eine direkte Anbindung an eine Universität[6] voranzutreiben. Auch die klassische Forschungstätigkeit, die Publikation von z. B. Aufsätzen, Monografien oder Werkeditionen, wird durch die Möglichkeiten der Digital Humanities ausgebaut.
3 Die Ausstellungspraxis an Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen
Der Ausstellungsbetrieb ist in Archiven und Bibliotheken angekommen und erweitert die klassischen Aufgaben der Mitarbeiter:innen. An Ausstellungen insbesondere von Literaturarchiven können zwei Zugänge festgemacht werden. Einerseits geben sie im Sinne einer klassischen Archiv-Schau Einblicke in die Hintergründe der Literatur und der literarischen Praxis. Durch veranschaulichende biografische Zusatzinformationen in Form von Lebensdokumenten (z. B. Pässe, Fotos oder Tagebuchaufzeichnungen) können Interessierte an das Leben der jeweiligen Schriftsteller:innen herangeführt werden. Anhand von Korrespondenzstücken kann z. B. das Wissen um die Erfolge und Misserfolge, die Freund- und Feindschaften und die Netzwerke der jeweiligen Autor:innen vertieft werden. Werkmanuskripte und Notizen können Aufschluss über die literarischen Prozesse, die individuellen Schreibpraktiken, die Genese von Texten geben und die publizierten Werke unter anderen Gesichtspunkten interpretierbar machen. Andererseits können Ausstellungen von Literaturarchiven eine Art der literarischen Produktion sein. Wie von der Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin Heike Gfrereis in zehn Thesen präzisiert, hat sich die Literaturausstellung aus der klassischen Archiv-Schau herausgebildet.[7] Gfrereis fasst die Literaturausstellungen nicht als eigene Gattung, sondern als „Orte des offenen Denkens und der besonderen (Selbst-)Erfahrungen“[8] auf. Die Literaturausstellung wird somit zum Schauplatz, an dem nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern auch bewusst Mittel der Literatur eingesetzt werden, um „Eindrücke, Gedanken, Gefühle, Ideen, Werte, Verhaltens-, Denk-, Lebens-, und Arbeitsweisen, soziale und politische Systeme zu verhandeln“,[9] um die Besucher:innen zu konfrontieren, zu berühren und zum eigenständigen Denken anzuregen.[10] Gelungene Literaturausstellungen sind wie gelungene literarische Texte – sie involvieren in Gefühl- und Denkprozesse. Gfrereis theoretische Konzepte, die sie in jahrzehntelanger Kuratierungspraxis entwickelt und in erfolgreichen und preisgekrönten Literaturausstellungen[11] umgesetzt hat, stimmen mit wesentlichen Punkten überein, die der Philosoph und Kurator Daniel Tyradellis in seiner Streitschrift „Müde Museen. Oder: Wie Ausstellungen unser Denken verändern können“ (2014) in Bezug auf alle ausstellenden Kulturinstitutionen formuliert. Tyradellis fordert auf gleiche Weise dazu auf, das kritische Potenzial des kulturellen Erbes und der geisteswissenschaftlichen Diskurse zu nutzen und mittels Besucher:innenzentrierung[12] und provokanter Ausstellungspraktiken eine neue Art des Denkens zu evozieren.[13] Literaturausstellungen, wie sie aktuell von Gfrereis[14] und vielen anderen Mitarbeiter:innen an Literaturarchiven, -häusern oder literarischen Gedenkstätten[15] gestaltet werden, aber auch ähnlich konzipierte Ausstellungen mit verwandten kulturellen Inhalten, sind also im besten Fall nicht nur Orte der Wissensvermittlung, sondern zudem auch Orte der Begegnung und der kritischen Auseinandersetzung.
4 Ein neues Experiment: Die Online-Ausstellung
Neben der routinierten Praxis, multimediale Elemente wie z. B. Videos und Tonaufnahmen in Ausstellungen zu integrieren, eröffnen technische Entwicklungen wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)[16] neuartige Möglichkeiten, um Ausstellungsräume zu bespielen. Weisen kritische Aufsätze zwar auf die teilweise noch fehlerhafte, -anfällige und ausbaufähige Verwendung von VR und AR in Museen und kulturellen Einrichtungen hin,[17] so geben die gelungenen Anwendungen der neuen Technologien Ausblicke in eine prosperierende Zukunft.[18] Aufgrund der Covid-19-Pandemie trat die Weiterentwicklung von virtuellen und erweiternden Realitätsformen in physisch begehbaren Ausstellungsräumen temporär in den Hintergrund. Ein Format, das Besucher:innen zu erreichen vermag, war gefragt: die Online-Ausstellung.
Bei der Online-Ausstellung, die in der Fachliteratur ebenso als virtuelle, digitale oder Web-Ausstellung bezeichnet wird, handelt es sich um ein Format, das sich aufgrund seiner heterogenen Beschaffenheit kaum definieren lässt. Grundsätzlich geht es zurück auf die ersten Webauftritte von öffentlichen Einrichtungen in den 1990er-Jahren[19] und ist auch heute nicht gänzlich von Webseiten oder anderer vergleichbarer Online-Kommunikation (z. B. digitale Sammlungskataloge oder Themenseiten) zu trennen. Online-Ausstellungen basieren in der Regel auf einer Zusammensetzung aus einzelnen, für sich selbst stehenden multimedialen Bestandteilen (wie Bilder, Tonaufnahmen, Animationen, Videos und Texte etc.), die gemeinsam wiederum ein übergeordnetes Ganzes bilden.[20] Während des Lockdowns, als die Notwendigkeit bestand, viele Lebensbereiche – so auch Museums-, Bibliotheks- und Archivangebote – ins Netz zu verlagern, wurde das Format entdeckt. In kürzester Zeit wurde eine große Zahl an Online-Ausstellungen veröffentlicht. Die mehr oder weniger gelungenen Beispiele, die das Format überhaupt erst als ein solches herausbildeten und charakterisierten, durch sukzessive Fehleranalysen und -behebungen verbesserten und kontinuierlich weiterentwickelten, bilden heute die Grundlage für die ersten Erhebungen. In Beiträgen, die die Strukturen von Online-Ausstellungen untersuchen, Best-Practice-Beispiele vorstellen und diskutieren,[21] werden unterschiedliche Formen differenziert.
Die Struktur von Online-Ausstellungen kann anhand von drei unterschiedlichen Aspekten und ihren jeweiligen Formen näher bestimmt werden: (a) der Grundform, (b) der Programmierung und (c) der Darstellungsweise des Inhalts einer Ausstellung.[22]
Ad (a) Die Grundform der Online-Ausstellung kann komplementär bzw. nicht komplementär sein. Als komplementäre Online-Ausstellungen werden jene bezeichnet, die nicht ohne eine physische Grundlage bestehen könnten bzw. ergänzend oder begleitend zu einer physischen Ausstellung konzipiert werden. Darunter fallen z. B. auch virtuell übertragene Live-Führungen, Videoführungen oder 360°-Rundgänge durch physische Ausstellungsräume oder -gebäude.[23] Nicht komplementär sind Online-Ausstellung dann, wenn sie selbstständig, unabhängig und digital-only sind.
Ad (b) Die Programmierung von Online-Ausstellungen kann linear, explorativ oder vernetzt sein. Bei der linearen Online-Ausstellung handelt es sich um eine monothematische, zweidimensionale Seite, auf der einzelne multimediale Elemente in Abfolge arrangiert sind (z. B. Bilder, Tonaufnahmen). Die lineare Struktur orientiert sich dabei an dem klassischen Buchformat oder Ausstellungskatalog in physischer wie elektronischer Form. Die explorative Programmierung geht darüber hinaus, insofern sie physische Ausstellungsräume virtuell nachbaut und den Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich durch einen dreidimensionalen Raum von einem Element zum nächsten zu klicken. Bei der vernetzten Programmierung handelt es sich um „dynamisch-interaktive Wissensportale“,[24] die zuvorderst darauf abzielen, Besucher:innen aktiv miteinzubeziehen und miteinander zu vernetzen.
Ad (c) Die Darstellung der Inhalte einer Ausstellung kann narrativ, mosaikhaft oder spiegelnd sein. Bei der narrativen Darstellung navigieren strukturierende Pfade durch die einzelnen Ausstellungsseiten. Mosaikhaft aufgebaut sind die Inhalte dann, wenn die einzelnen Ausstellungsseiten netzartig miteinander verknüpft sind und die Besucher:innen ihre eigenen Wege finden können. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der spiegelnden Darstellung um eine lineare Abfolge an Ausstellungsseiten, die die Inhalte chronologisch und aufeinander aufbauend darstellt.
Die Struktur von Online-Ausstellungen, so wie sie derzeit in unterschiedlichsten Beispielen umgesetzt wird, ist auf eine Grundform, eine Programmierung und eine Darstellung der Inhalte begrenzt. Da die unterschiedlichen Formen allerdings miteinander kombinierbar sind, ergibt sich zumindest theoretisch eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie einzelne Online-Ausstellungen gestaltet werden können. Die kreativen Spielräume des Formats machen Online-Ausstellungen zu Experimenten, die erst allmählich in der kontinuierlichen Umsetzung eine Standardisierung hervorbringen werden.
5 Herausforderungen und Potenziale von Online-Ausstellungen in Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen
Auch Literaturarchive und Nachlassinstitutionen haben das neue Format für sich entdeckt. Online-Ausstellungen stellen aber vor Herausforderungen, deren Lösungen aktuell für Bibliotheken und Archive von größter Bedeutung sind. Zugleich bergen sie beachtliches Potenzial für zukunftsweisende Entwicklungen.
5.1 Die Herausforderung der Digitalität als gelebte Kultur-[25] und noch nicht gelebte Archivpraxis
Das Zeitalter der „Postdigitalität“ ist ausgerufen.[26] Darunter versteht man nicht die Überwindung, sondern den selbstverständlichen Umgang mit der Digitalität, die alle gesellschaftlichen Lebensbereiche innerhalb kürzester Zeit durchdrungen und verändert hat. Während die Digitalität als gelebte Kulturpraxis etabliert ist, Autor:innen, Künstler:innen und Intellektuelle nicht nur digital arbeiten, veröffentlichen und kommunizieren,[27] sondern auch digitale bzw. soziale Medien als Kunstformen nutzen,[28] stehen Literaturarchive und Nachlassinstitutionen vor der Herausforderung, wie mit der unüberschaubaren Masse an digitalisierten Materialien umgegangen wird. Die größte Schwierigkeit ist darüber hinaus die Frage, wie Born-Digital-Material gesammelt, langzeitarchiviert, erforscht, zur Verfügung gestellt und präsentiert werden kann. Obgleich die Thematik in vielen einschlägigen Veranstaltungen problematisiert wird,[29] die Institutionen die Entwicklung von entsprechenden Tools weitertreiben bzw. bereits bestehende testen, konnte eine einheitliche, die Archiv- und Bibliothekslandschaft umfassende Lösung noch nicht umgesetzt werden. Die zögerliche Haltung kann an technischen, rechtlichen und finanziellen Gründen festgemacht werden, liegt aber auch an einem grundsätzlichen Ohnmachtsgefühl angesichts der durch die Digitalität ausgelösten Infragestellung des Herzstücks jeglicher Literaturarchive und Nachlassinstitutionen – des Originals. Legitimiert sich die gesellschaftliche Relevanz der Institutionen durch die Sammlung, Archivierung, Zurverfügungstellung und Präsentation von Einzelstücken, deren finanzieller Wert sich am internationalen Markt orientiert und deren kultureller Wert selbst durch digital angefertigte (Schutz-)Kopien nur gesteigert werden kann, muss das millionenfach reproduzierbare, schnelllebige, und daher finanziell schwierig zu bewertende Born-Digital-Objekt zunächst eine Überforderung sein. Seit kürzerer Zeit adressiert die Forschungsliteratur gezielt diese Problematik und ruft, ausgehend vom Born-Digital-Objekt, einen cultural turn aus:[30] Die Materialität tritt zugunsten der inhaltlichen Bedeutung in den Hintergrund, d. h., der kulturelle Wert eines Objektes bemisst sich nicht ausschließlich an seiner materiellen Beschaffenheit, sondern an seiner inhaltlichen Aussagekraft. Aus dieser Perspektive betrachtet, werden Born-Digital-Materialien wie z. B. E-Mail- und WhatsApp-Korrespondenzen ihren physischen Entsprechungen wie z. B. Briefen gleichgestellt. Auch können digitale Experimentalformen wie z. B. digitale visuelle Poesie als eigenständige Werke anerkannt werden. Wollen Literaturarchive und Nachlassinstitutionen zukünftig auch ihrem Auftrag nachkommen und im Übergang von physischen zu digitalen Objekten ihre gesellschaftliche Relevanz behaupten, müssen sie nicht nur nachhaltige Lösungen für die Sammlung, Archivierung und Bereitstellung, sondern vielmehr auch für die Präsentation von digitalisiertem und digitalem Material finden. Durch ihre ausschließlich digitale Präsentationsfähigkeit verändern diese die bisherige Ausstellungspraxis der Institutionen entscheidend. Online-Ausstellungen werden damit nicht mehr nur optionale Erweiterungen, sondern die notwendigen Präsentationsplattformen für digitalisierte und digitale Objekte sein.
5.2 Die Herausforderung der mangelnden digitalen Infrastruktur und der fehlenden Personalressourcen
Der Druck auf Mitarbeiter:innen an Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen wächst zunehmend. Die ohnehin schon breitgefächerten Aufgabenbereiche, die sich von den klassischen Tätigkeiten des Ordnens und Verzeichnens, der Katalogisierung und der Zurverfügungstellung der Bestände bis hin zu deren wissenschaftlichen Auswertung und Erschließung in Form von Tagungsbeiträgen, Aufsätzen, Werkeditionen etc. bis hin zur Präsentationen in Archiv-Schauen oder aufwendigen Literaturausstellungen erstrecken, verändern sich durch die Digitalisierung und die Digitalität und werden komplexer und umfangreicher. Die Covid-19-Pandemie tat das Übrige, um die digitalen Entwicklungen rasant voranzutreiben. Um die Zielgruppen in den Lockdowns zu erreichen, musste in kürzester Zeit auf die bestehende digitale Infrastruktur ausgewichen und diese ausgebaut werden. Das digitale Angebot, das sich orts- und zeitunabhängig als besonders praktikabel und benutzer:innenfreundlich erwies, hat sich nun neben dem wiederaufgenommenen vorpandemischen Programm zusätzlich etabliert. Die Herausforderungen der Digitalisierung und Digitalität, hinzukommend die Turbo-Entwicklungen der letzten Jahre und die daraus resultierende Entstehung von neuen Arbeitsbereichen zeigen sich eindrücklich am Beispiel der Online-Ausstellung. Während die Digitalisierung von physischen Materialien an Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen eine routinierte Tätigkeit ist, steckt der Umgang mit Born-Digital-Materialien noch in den Kinderschuhen. Genauso verhält es sich mit der digitalen Infrastruktur, die sich überwiegend auf Content-Management-System (CMS) basierte Webseiten beschränkt und noch nicht so weit entwickelt ist, um das Potenzial von virtuellen dreidimensionalen Räumen zu erproben. Die aktuellen Online-Ausstellungen, die von Literaturarchiven und Nachlassinstitutionen im deutschsprachigen Raum veröffentlicht werden,[31] schöpfen die virtuellen Möglichkeiten noch nicht aus, sondern unterscheiden sich in ihrer linearen Struktur und zweidimensionalen Text-Digitalisat-Arrangements kaum von herkömmlichen Themenwebseiten oder Ausstellungskatalogen in elektronischer Form. Da sie sich zugleich als Vorstufen von zukünftig unverzichtbaren Plattformen etabliert haben, sind sie dennoch direkt als zusätzliche Aufgabe in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter:innen eingegangen. Das Frustrationspotenzial ist aus mehrfachen Gründen hoch. Zum einen stößt die praktische Umsetzung derzeit auf technische Herausforderungen, die kreative Spielräume von Online-Ausstellungen unterbinden, zum anderen halten sich vorschnelle Annahmen über das neue Format hartnäckig und machen es zu einer unterschätzten Aufgabe. Obgleich die inhaltliche und strukturelle Konzeption, die grafische Bearbeitung, die Organisation der multimedialen Elemente und ggf. die aufwendige Rechteklärung mit hohem Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, gilt die Online-Ausstellung gemessen an physischen Ausstellungen als schneller und einfacher umsetzbares Zusatzprodukt. Diese Haltung offenbart sich z. B. auch in der Vermarktung oder den Besprechungen. Während großangelegte Werbekampagnen (z. B. Plakate oder Programmhefte) die physischen Ausstellungen ankündigen und begleiten, Rezensent:innen in Zeitungen und Zeitschriften darüber berichten, erfährt die Online-Ausstellung kaum öffentliche Aufmerksamkeit.[32] Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft sollten Literaturarchive und Nachlassinstitutionen ein Umdenken einleiten und nachhaltig in ihre digitale Infrastruktur und Personalressourcen investieren. Online-Ausstellungen werden nicht nur – wie erörtert – die notwendigen Präsentationsplattformen für digitalisierte und digitale Objekte, sondern können darüber hinaus wie physische Ausstellungsräume Orte der Wissensvermittlung, der Begegnung und der kritischen Auseinandersetzung sein. Doch dazu bedarf es adäquater technischer Tools und Fachwissen und eines Zusammenspieles aus Wissenschaftler:innen, Bibliothekar:innen, Grafiker:innen und Informationstechniker:innen.
5.3 Das Potenzial: Öffnung, Vernetzung und konstruktive Zusammenarbeit
Lassen sich Literaturarchive und Nachlassinstitutionen auf die Experimente ein, die Online-Ausstellungen zukünftig sein können, und entdecken und erproben sie die kreativen Spielräume des Formats, so kann sich schnell sein volles Potenzial entfalten. Nicht nur durch die Eigenschaft der orts- und zeitunabhängigen Zugänglichkeit können Online-Ausstellungen bewusst als Strategie der Öffnung eingesetzt werden. Sie verfügen – wie kein Ausstellungsformat zuvor – über eine grenzenlose Reichweite, die noch dazu mit geringem finanziellen und kaum logistischen Aufwand für eine unbegrenzte Dauer aufrechterhalten werden kann. Während der Raum in physischen Ausstellungen eingeschränkt bzw. oft nur unter besonderen Auflagen durch z. B. denkmalgeschützte Bausubstanz oder Einrichtung verwendbar ist, bietet die Online-Ausstellung theoretisch unbegrenzten Platz, der ideal an das jeweilige Ausstellungskonzept und die digitalisierten und digitalen Exponate angepasst werden kann. Im Gegensatz etwa zu physischen Sonderausstellungen, deren Laufzeit zeitlich limitiert ist und deren Inhalte ggf. nur durch einen begleitenden Ausstellungskatalog bewahrt werden können, lassen sich Online-Ausstellungen dauerhaft sichern, zudem durch ihre Flexibilität nachbearbeiten, verändern oder gar erweitern. Online-Ausstellungen können aber nicht nur als öffentlich zugängliche, inhaltlich aufbereitete Wissensquellen von Institutionen, sondern zudem als Plattformen der Begegnung und Vernetzung fungieren. Durch ihre genuinen Eigenschaften weisen Online-Ausstellungen an sich bereits eine große Barrierefreiheit auf, die problemlos durch gezielte inhaltliche Maßnahmen ausgebaut werden kann. Die Inklusion von verschiedensten Zielgruppen kann z. B. durch ein verschieden- und einfachsprachiges Angebot oder spielerische Kinder- und Jugendversionen gelingen. Mit zielgerichteten Einladungen zur Interaktion und der Eröffnung eines Begegnungsraumes können sich die Institutionen mit ihren Besucher:innen vernetzen, während sich diese wiederum untereinander austauschen können. Online-Ausstellungen sind damit soziale Projekte, die von Interessierten weiterentwickelt werden können. Die Vernetzung ist aber nicht nur auf diese Dimension beschränkt, denn virtuelle Plattformen bieten die Möglichkeit des institutionenübergreifenden Austausches. Da schriftstellerische und andere künstlerische und intellektuelle Vor- und Nachlässe oftmals auf unterschiedliche Institutionen aufgeteilt sind, kann durch deren virtuelle Zusammenführung eine solide Grundlage für die Erforschung der Materialien entstehen. Sofern die kreativen Spielräume von Online-Ausstellungen genutzt werden, sind sie viel mehr als die zukünftig notwendigen Präsentationsplattformen für digitalisierte und digitale Objekte. Sie können Orte der Wissensvermittlung, der Begegnung und kritischen Auseinandersetzung sein, als Öffnungsstrategien eingesetzt werden und für die Demokratisierung von Wissens- und Kulturgütern, die Beförderung der Open-Science-Bewegung und die Verbesserung der konstruktiven gemeinsamen Zusammenarbeit stehen.
6 Die Online-Ausstellungen an der Österreichischen Nationalbibliothek
Auch die ÖNB, die nicht nur über eines der wichtigsten deutschsprachigen Literaturarchive und ein großes Literaturmuseum in einem eigenen Gebäude verfügt, sondern durch ihre Vielzahl an künstlerischen, historischen und geisteswissenschaftlichen Spezialsammlungen (z. B. Bildarchiv und Grafiksammlung, Sammlung von Handschriften und Alten Drucken, Kartensammlung, Musiksammlung, Papyrussammlung, Sammlung für Plansprachen, Archiv des österreichischen Volksliedwerkes) eine Nachlassinstitution ist, hat das Potenzial von zuverlässiger Online-Kommunikation bzw. in weiterer Folge Online-Ausstellungen früh erkannt. Die informativ gestaltete, viele Ebenen umfassende Webseite,[33] die u. a. Text- und Bildmaterial miteinander verknüpft,[34] einen rege mit wissenschaftlichen Text-Bild-Beiträgen bespielten Forschungs-[35] und Bibliotheksblog anbindet, nach Themen geordnete Digitale Sammlungen,[36] Online-Portale wie z. B. Beethoven Online[37] oder Biblioteca Carolina Digital[38] oder mit ANNO die hochaufgelösten Digitalisate Historischer Zeitungen und Zeitschriften[39] anbietet, weist ihrerseits bereits wesentliche Charakteristika von Online-Ausstellungen auf. Die ersten explizit als Online-Ausstellungen ausgewiesenen Projekte gehen auf das Jahr 2018 zurück, in denen das Literaturarchiv das neue Format bereits vor der Covid-19-Pandemie erprobt hat. Die zunächst rudimentäre Struktur der Online-Ausstellungen, die sich noch wenig von Blogbeiträgen oder anderen thematischen Seiten unterschied,[40] wurde mit der Veröffentlichung von nachfolgenden Ausstellungen weiterentwickelt. Grundlegend sind alle Beispiele der ÖNB in ihrer Grundform komplementär, in ihrer Programmierung linear – da sie aktuell noch auf das CMS Typo3 beschränkt sind – und in der Darstellung ihrer Inhalte spiegelnd bzw. narrativ konzipiert. Die Inhalte der monothematischen Seiten bauen chronologisch aufeinander auf und basieren auf zweidimensional arrangierten Text-, Bild-, Ton-, und Videoelementen, die sich vorwiegend durch Scrolling erschließen. Die ab dem Jahr 2021 publizierten Online-Ausstellungen weisen zudem durch navigierende Pfade, anhand derer man sich durch Kapitel und Unterkapitel der Online-Ausstellung klicken kann, eine etwas komplexere Struktur auf. Die hochaufgelösten Bilddateien lassen sich zudem mit ihren Bildunterschriften in einem Viewer öffnen und erlauben durch eine Zoom-Funktion einen besonders detaillierten Blick auf die digitalen Exponate. Die ÖNB konnte während der Covid-19-Pandemie von ihrer ersten Erfahrung mit Online-Ausstellungen sowie ihrer bestehenden digitalen Infrastruktur profitieren und das Format im Rahmen ihrer derzeitigen Möglichkeiten inhaltlich wie strukturell weiterentwickeln. Dass Online-Ausstellungen nun nachhaltig als eine Strategie der Öffnung in der Institution angekommen sind, kann an zwei Details festgemacht werden. Zum einen sind für das kommende Jahr 2023 insgesamt drei Online-Ausstellungen aus drei verschiedenen Sammlungen (Bildarchiv und Grafiksammlung, Musiksammlung und Literaturmuseum) geplant. Während sich die ersten beiden Online-Ausstellungen noch an der derzeit bestehenden Grundform, der Programmierung und der Inhaltsdarstellung orientieren, erprobt das Literaturmuseum eine nicht komplementäre Grundform, indem die Online-Ausstellung durch eine kleine Foyer-Schau im Literaturmuseum unterstützt wird. Zum anderen ist eine Arbeitsgruppe im Zuge der Strategie 2023–2027[41] mit der Planung, Organisation und Umsetzung eines Digitalen Portals beauftragt, in dem zukünftig inhaltlich und technisch hochwertige Online-Ausstellungen gestaltet und somit die Potenziale des neuen Formats ausgeschöpft werden können. Im Folgenden werden nun die Online-Ausstellung an der ÖNB in ihren Inhalten vorgestellt.
Ludwig Wittgenstein. Ein leidenschaftlicher Denker[42] (2021)
Anlässlich des 70. Todestages kuratierte die Sammlung für Handschriften und Alte Drucke an der ÖNB eine Online-Ausstellung über den österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein, dessen Nachlass 2017 im Register des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen wurde. In insgesamt zehn Hauptkapiteln werden Highlights aus seinem und dem Nachlass seiner Familie wie z. B. Manuskripte, Tagebücher, Vorlesungs-Diktate, Korrespondenzen und Fotografien präsentiert. Die Online-Ausstellung liefert nicht nur Einblicke in die Arbeits- und Denkweise eines der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, sondern berücksichtigt u. a. seine Erfahrungen als Soldat im Ersten Weltkrieg, die Studienjahre in Cambridge, die Arbeit als Architekt und Bildhauer in Wien, die Reisen durch Frankreich, Norwegen und Irland, die Bekanntschaften und sozialen Netzwerke, die praktische Arbeit als Volksschullehrer und seine soziale Aktivität während des Zweiten Weltkriegs.
Liebeslyrik und Streitgedichte. Zum 100. Geburtstag von Erich Fried[43] (2021)
Der 100. Geburtstag des Lyrikers, Exilanten und politischen Aktivisten Erich Fried (1921–1988) im Jahr 2021 gab Anlass für eine umfassende multimediale Schau in den Nachlass, der mit seinen knapp 900 Archivboxen und etwa 10 000 Bänden umfassenden Bibliothek einer der größten Bestände im Literaturarchiv der ÖNB ist. Die Online-Ausstellung ist in insgesamt vier Kapitel mit den Titeln „Leben“, „Schreiben“, „Übersetzen“ und „Engagieren“ und jeweils vier bis acht Unterkapiteln gegliedert, wobei besonderer Fokus auf dem lyrischen Werk und dem politischen Engagement liegt. Zahlreiches Bildmaterial von verschiedensten Buchausgaben, aussagekräftige Originalmanuskripte, zahlreiche grafisch hervorgehobene Gedichtzitate, ein Video-Ausschnitt aus dem preisgekrönten Dokumentationsfilm „Erich Fried – Dichter im Porzellanladen“ von Danielle Proskar reichern die Online-Ausstellung an und geben Einsicht in das Leben und Werk eines Poeten, der zu den meistgelesenen deutschsprachigen Lyriker:innen des 20. Jahrhunderts zählt.
Ruth Klüger. Schreiben für ein Weiterleben[44] (2021)
Zum 90. Geburtstag und ersten Todestag der österreichisch-amerikanischen Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Shoa-Überlebenden Ruth Klüger (1931–2019) widmete ihr das Literaturarchiv der ÖNB eine multimediale und zweisprachige Online-Ausstellung. In insgesamt drei Kapiteln mit den Titeln „Kindheit und Überleben“, „Emigration und Karriere“ und „Werk und Wirkung“ und jeweils acht Unterkapiteln zeichnet die Ausstellung ihre Überlebensgeschichte als jüdisches Mädchen während der NS-Herrschaft, ihre Emigration in die USA, ihre Karriere als Literaturwissenschaftlerin und die Etablierung als Schriftstellerin durch ihr Erfolgsbuch „weiterleben. Eine Jugend.“ (1992) nach. Die Online-Ausstellung greift dabei auf Materialien aus dem Vorlass zurück, der sich seit 2018 am Literaturarchiv befindet. Lebensdokumente (wie z. B. Fotografien, behördliche Dokumente zur Verschleppung in die Konzentrationslager u. a. Auschwitz-Birkenau), Korrespondenzen, Werkmanuskripte, Ton- und Videoaufnahmen geben Einblicke in eine außergewöhnliche Lebens- und Werkgeschichte.
Ein Ausblick in die für das Jahr 2023 geplanten Online-Ausstellungen an der ÖNB[45] rundet nun den Beitrag ab.
„Meister des Augenblicks. Der österreichische Fotograf Lothar Rübelt (1901–1990)“
Basierend auf dem umfangreichen Nachlass, der sich seit 2002 als Leihgabe im Bildarchiv und der Grafiksammlung der ÖNB befindet, wird das Œuvre des bedeutenden österreichischen Presse- und Sportfotografen Lothar Rübelt in einer umfassenden Online-Ausstellung thematisch beleuchtet und durch ausgewählte repräsentative Fotografien illustriert. Informative Kapiteltexte, die durch biografische Aspekte – u. a. seiner Rolle im Nationalsozialismus und damit einhergehend die Arisierung eines Wiener Kinos – angereichert werden, ergänzen und kontextualisieren das Bildmaterial. Die Online-Ausstellung wird am 22.5.2023 veröffentlicht und läuft bis 31.12.2023.
„Die übersehenen Komponistinnen“
Die Musiksammlung arbeitet an einer Online-Ausstellung über österreichische Komponist:innen des 20. Jahrhunderts, die einerseits einzelne Persönlichkeiten biografisch und künstlerisch näher beleuchtet und einer allgemeinen Öffentlichkeit bekanntmacht, andererseits die gesellschaftlichen Tendenzen zum Ausblenden weiblichen Komponierens thematisiert. Die Inhalte nehmen u. a. Bezug auf das durch die ÖNB 2022 erworbene Archiv der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). Dieses dokumentiert einen wesentlichen Teil des österreichischen Musiklebens im 20. Jahrhundert, da die IGNM mit einem dichten Netzwerk nationaler und internationaler Akteur:innen in Beziehung stand. Die Online-Ausstellung wird von Oktober 2023 bis März 2024 zu besichtigen sein.
„Politik und Literatur im österreichischen PEN-Club seit 1923“
Zum hundertjährigen Bestehen des österreichischen PEN-Clubs widmet das Literaturmuseum der ÖNB diesem eine Online-Ausstellung, die eine kritische Bestandsaufnahme seiner Aktivitäten und wechselhaften Positionen im literarischen Feld seit 1923 liefert. Im Zentrum der Online-Ausstellung steht das vom internationalen PEN-Club ins Leben gerufene „Writers in Prison“-Komitee, das sich für verfolgte und inhaftierte Autor:innen engagiert. Auch das österreichische PEN-Zentrum unterstützt in diesem Rahmen Aktionen zum Schutz schreibender Menschen auf der ganzen Welt. Die Online-Ausstellung portraitiert in kurzen Videointerviews verfolgte Autor:innen, um auf Missstände hinsichtlich Meinungsfreiheit und Menschenrechte hinzuweisen. Die Online-Ausstellung wird Mitte Oktober 2023 gemeinsam mit der begleitenden Foyer-Schau im Literaturmuseum eröffnet und läuft bis März 2024.
About the author

Susanne Rettenwander
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© 2023 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von De Gruyter.
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- Ellyssa Kroski (Ed.): 25 ready-to-use sustainable living programs for libraries, Chicago: ALA Editions, 2022, ISBN 9780838936498, $59.99
- Veronica Arellano Douglas and Joanna Gadsby (Eds.): Deconstructing Service in Libraries. Intersections of Identities and Expectations. Sacramento, CA: Litwin Books, 2020. 404 S., Paperback, ISBN: 978-1634000604, $22.75.
- Judith Mavodza: Navigating and Managing an Academic Library. Best Practices from the Arabian Gulf Region. (Current Topics in Library and Information Practice), Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2022, ISBN 978-3-11-074008-0, € 92,95
- Kednik, Manfred (Hrsg.) unter Mitarbeit von Annemarie Kaindl: Martin Willibald Schrettinger (1772–1851). Vom eigenwilligen Mönch zum leidenschaftlichen Bibliothekar. Festschrift zum 250. Geburtstag (Neumarkter Historische Beiträge: 17). Neumarkt: Historischer Verein für Neumarkt in der Oberpfalz, 2022. 274 S. Abb., fest gebunden. ISBN 978-3-9811330-9-7, € 15,00
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- Judith Mavodza: Navigating and Managing an Academic Library. Best Practices from the Arabian Gulf Region. (Current Topics in Library and Information Practice), Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2022, ISBN 978-3-11-074008-0, € 92,95
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