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Grammatikalisierung und Subjektivität

Der am-Progressiv in Mündlichkeit und Schriftlichkeit
  • Felix Bildhauer , Thilo Weber and Arne Zeschel
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Gesprochenes Deutsch
This chapter is in the book Gesprochenes Deutsch

Abstract

Haufig wird angenommen, dass Sprachveranderungen in mundlichen, informellen Alltagsinteraktionen mit nur geringem normativem Druck beginnen. Der Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund, welchen Aufschluss speziell mundliche Daten uber derzeit stattfindende Grammatikalisierungsprozesse geben konnen. Als Fallstudie dient der sog. am-Progressiv, dessen mundlichen und schriftlichen Gebrauch wir in Bezug auf den jeweils erreichten Grammatikalisierungsgrad der Konstruktion vergleichen. Zweitens betrachten wir semantisch-pragmatische Aspekte der untersuchten Entwicklung, die in der Literatur haufig als zunehmende Sprecher- bzw. Sprechereignisorientierung („Subjektivierung“) betroffener Konstruktionen beschrieben werden. Wir zeigen, dass in diesem Sinne subjektive (z. B. intensivierende oder bewertende) Verwendungen auch fur den deutschen am-Progressiv charakteristisch sind. Drittens schlieslich uberprufen wir einen moglichen Zusammenhang von Grammatikalisierung(sgrad) und Subjektivitat in (sowohl medialer als auch konzeptioneller) Mundlichkeit einerseits und Schriftlichkeit andererseits

Abstract

Haufig wird angenommen, dass Sprachveranderungen in mundlichen, informellen Alltagsinteraktionen mit nur geringem normativem Druck beginnen. Der Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund, welchen Aufschluss speziell mundliche Daten uber derzeit stattfindende Grammatikalisierungsprozesse geben konnen. Als Fallstudie dient der sog. am-Progressiv, dessen mundlichen und schriftlichen Gebrauch wir in Bezug auf den jeweils erreichten Grammatikalisierungsgrad der Konstruktion vergleichen. Zweitens betrachten wir semantisch-pragmatische Aspekte der untersuchten Entwicklung, die in der Literatur haufig als zunehmende Sprecher- bzw. Sprechereignisorientierung („Subjektivierung“) betroffener Konstruktionen beschrieben werden. Wir zeigen, dass in diesem Sinne subjektive (z. B. intensivierende oder bewertende) Verwendungen auch fur den deutschen am-Progressiv charakteristisch sind. Drittens schlieslich uberprufen wir einen moglichen Zusammenhang von Grammatikalisierung(sgrad) und Subjektivitat in (sowohl medialer als auch konzeptioneller) Mundlichkeit einerseits und Schriftlichkeit andererseits

Downloaded on 21.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783111623825-012/html
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