Volume 15, Issue 11

Beim Virus der klassischen Geflügelpest läßt sich nach Reihenpassagen mit hohen Virusdosen im embryonierten Hühnerei und in der Gewebekultur ein v. Magnus - Phänomen erzeugen. Die in der Allantois des Hühnerembryos gebildeten Teilchen gleichen auch in ihren physikalischen Eigenschaften den „Inkompletten Formen“ der Influenza-Viren des Menschen.

Es wurde die Verteilung von verschieden 14 C-markierter Benzoyl-p-aminosalicylsäure in Kulturen von Mycobacterium tuberculosis untersucht. Dabei ergab sich, daß B-PAS von Tuberkelbazillen in vitro um einen Faktor von mindestens 2—3 angereichert wird. Das Ausmaß der Anreicherung ist unter anderem von der Einwirkungsdauer der B-PAS und vom Alter der Kulturen abhängig. Fraktionierungsversuche mit aufgeschlossenen Bakterien haben ergeben, daß sich die 14 C-Aktivität bis auf geringe Reste in Lösung bringen läßt. Aus den intakten Bakterien läßt sich die radioaktive B-PAS dagegen weniger gut eluieren. Die radio-papierchromatographische Untersuchung der aus den Bakterien extrahierten 14 C-Aktivi-tät hat ergeben, daß es sich zu ca. 90% um unveränderte B-PAS handelt. Die restliche Aktivität liegt in Form von mindestens 3 Umwandlungsprodukten vor, von denen eines als Benzoesäure identifiziert werden konnte. Freie PAS konnte im Bakterienextrakt nicht nachgewiesen werden. Diese Befunde sprechen dafür, daß B-PAS als intaktes Molekül von den Tuberkelbazillen aufgenommen wird und eine Spaltung in vitro nur zum kleinsten Teile erfolgt.

Da die cytologische Bestimmung der Kernwertigkeit bei Hefen nicht möglich ist, wird eine einfache genetische Untersuchungsmethode beschrieben, mit der bei heterothallischen Hefen Aussagen über den „Ploidiegrad“ gewonnen werden können. Diese Methode ist auch bei solchen Hefen anwendbar, bei denen die Tetradenanalyse auf Grund der schlechten Sporenbildung versagt. An einer Reihe von technischen Betriebshefen und an zwei Stämmen bekannter Kernwertigkeit werden die erhaltenen Ergebnisse diskutiert. Polyploidie scheint bei Betriebshefen weit verbreitet zu sein.

Using the complement fixation test, we found three different antigenic components in established cell strains originating from man and mouse: 1. the antigenic property of the original species specifity. It resides in cell substances which, in a serological sense, are haptenes. 2. an acquired antigenic property of species specifity of beef, which is a haptene too. The cells acquired this antigenic component from substances in the culture medium containing 20% of calf serum. 3. an antigenic property characterized as a complete antigen which, probably, was acquired by the cells only during their in vitro-life. The nature of this third antigen is not yet entirely clear.

Durch Blockierung des Phosphatakzeptors ADP mittels 2.4-Dinitrophenol (2.4-DNP) läßt sich, wie in vorliegenden Versuchen mit Saccharomyceten verifiziert, die anoxygene Energie (ATP) bildung von der Gärung „abkoppeln“. Unter dem antimetabolitischen Eingriff wird der anoxygene Energie-prozeß vollständig stillgelegt (totale Sistierung der Anoxysynthese), während die Gärung dadurch in keiner Weise beeinträchtigt wird, sondern mit unverminderter Intensität weitergeht. Sie ist also, unabhängig von angeblich „obligaten Bindungen“ an das Adenylsäuresystem, autonom voll funktionsfähig. Der hiernach gegebene experimentelle Tatbestand, daß die Gärung ohne obligate Adenylsäure-Reaktionen (Substrat-Dephosphorylierung auf ADP, Entstehung von Gärungs-ATP) ablaufen kann, ist weder mit der geltenden Dissimilationstheorie von Embden-Meyerhof-Parnas, noch mit der Pasteur schen Energielehre (endergonische Korrelation zwischen Atmung und Gärung) in Einklang zu bringen. Im Zusammenhang hiermit wird die Bedeutung des kürzlich von uns aufgedeckten anoxygenen Energieprozesses erkennbar, der — im Gegensatz zum Spaltungsstoffwechsel — durch 2.4-DNP hemmbar ist, ohne daß die Gärungsintensität dabei eine Abwertung erleidet.

Es wurden Untersuchungen über das proteolytische System der Submandibular-Speicheldrüse der Ratte (nachfolgend abgekürzt mit Gl-S, = Glandula Submandibularis) durchgeführt und mit entsprechenden Ergebnissen bei Parotis und Pankreas verglichen. Dabei ergab sich: 1. Homogenate und Extrakte aus Gl-S erweisen sich, verglichen mit Parotis und Pankreas bezüglich ihrer Thrombokinase-Aktivität bei sämtlichen untersuchten Plasmen überlegen. Ein besonderes Verhalten zeigt dabei Rinderplasma, welches nach kurzer Einwirkung des Gl-S-Homogenats und Recalcifizierung nicht mehr gerinnt. Verglichen mit anderen Rattenorganen gehören die Homogenate aus Gl-S zu den aktivsten Präparaten. 2. Schon nach kürzester Einwirkungsdauer von Homogenaten und Extrakten aus Gl-S auf Plasmen ist nach anschließender Recalcifizierung die Bildung eines zusammenhängenden Fibrinkoagulums behindert oder die Fragilität eines gebildeten Fibrinnetzes erhöht. 3. Homogenate aus Gl-S lösen, verglichen mit Homogenaten aus anderen Organen, in kürzester Zeit Fibrinogen auf und zeigen ferner eine bedeutsame Antithrombinwirkung. 4. Homogenate aus Gl-S sind auch in hohem Maße fibrinolytisch aktiv. Diese Wirkung beruht zum Teil auf der Aktivität eines tryptischen Ferments, zum Teil, speziell bei Anwendung eines Plasmasystems, auf einer sehr hohen Kinaseaktivität, die alle anderen Organe übertrifft. 5. Auch gegenüber Casein als Substrat zeigen Homogenate aus Gl-S eine stärkere tryptische Wirksamkeit als die anderen untersuchten Organe, jedoch in Abwesenheit vom Trypsinaktivator Enterokinase. In Gegenwart dieses Aktivators ist das Homogenat aus Pankreas am wirksamsten. In den Speicheldrüsen liegt das tryptische Ferment vollaktiv vor; das pH-Optimum liegt bei 7,8. 6. Gemessen an der Gelatinespaltung ist Pankreashomogenat aktiver als die anderen, -jedoch nur bei p H 4 -5 und bei Gegenwart von KCN (Kathepsinwirkung). Bei p H 8 ist auch die Gelatinespaltung am aktivsten bei Anwendung von Gl-S-Homogenaten. 7. Das Dipeptid Glycyl-Glycin wird in Abwesenheit von Manganoionen am besten gespalten durch Gl-S. Das Tripeptid DL-Leucyl-Glycyl-Glycin wird von allen untersuchten Homogenaten gleichmäßig stark und unbeeinflußt durch Manganoionen gespalten. 8. Es wird darauf hingewiesen, daß die beschriebenen Effekte, welche das Gerinnungssystem betreffen, vorwiegend bei Drüsen alter männlicher Tiere, nicht aber bei jungen Tieren, sich zeigen. Auch tumorkranke, kachektische Tiere lassen diese Effekte vermissen. Auf möglicherweise vorhandene Zusammenhänge mit anderen Organfunktionen wird kurz hingewiesen.

In a specially bred series of Saccharomyces-strains of different ploidy (haploid to tetraploid) the content of DNA, RNA, folic acid, niacin, pantothenic acid, thiamine, and catalase has been determined. The cell content of these substances increased nearly proportional with increasing ploidy. Diploid strains, however, which were heterozygous for only the mating type alleles proved to have a remarkable higher cell content of DNA, catalase and undigested folic acid than diploid strains homozygous for the mating type alleles. Generally those strains, which are able to sporulate, proved to have a higher content of the last mentioned substances per dry weight than those which are able to mate. These latter results are an interesting biochemical parallele to the remarkable resistance of diploid aα-strains to ionizing radiations.

Experimental data, published in parts I to III of this paper are discussed in respect to specific biological effects responsible for the inactivation of yeast cells by different radiations and organic peroxides. It was differentiated between four biological processes using the experimental results and certain theoretical considerations fitted to a special series of homozygous yeast strains of different ploidy. These four processes are: cytoplasmatic inactivation dependent and independend on ploidy, recessive and dominant lethal mutations. The influence of the “aa-effect“ (resistance to ionizing radiations) observed in diploids heterozygous only for the mating type alleles (aa) and supposed in all strains able to sporulate is discussed and its possible extend estimated.

Das von Untersuchungen anderer Autoren bekannte und zu den „Aphinen“ gehörige dunkle subepidermale Pigment der Schwarzen Bohnenlaus erwies sich in Lösung stark photolabil. Die aus Preßsäften gewonnenen und in frischem Zustand in Abhängigkeit vom Lösungsmittel und von der Gegenwart von OH⊖ rotviolett, blauviolett oder blau gefärbten Pigmentextrakte nehmen im Licht eine gelbe Farbe an. Die Photoreaktion ist begleitet von einer Erniedrigung des pʜ-Wertes, gleichzeitig wird die Löslichkeit verändert. In unbelichtetem Zustand ist das Pigment in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln und in Wasser gut löslich, in Fettlösungsmitteln unlöslich. Das gelbe Photoprodukt kann mit Äther aus der wäßrigen Phase abgetrennt werden. Die Absorptionsspektren der frischen Pigmentextrakte der gelben Photoprodukte sowie der Verlauf der Photoreaktion zwingen zu einem Vergleich mit den Sehpigmenten der Wirbeltiere und Tintenfische. Die Annahme einer Verwandtschaft mit den Sehpigmenten wird dadurch unterstützt, daß in der lebenden Blattlaus neben dem wasserlöslichen violetten, ein fettlösliches gelbes Pigment nachgewiesen werden konnte, das wahrscheinlich eine Vorstufe oder ein Zerfallsprodukt der photolabilen Zustandsform ist und ein mit in den Ölkugeln der Netzhaut enthaltenen Polyenkohlenwasserstoffen weitgehend übereinstimmendes Absorptionsspektrum besitzt.