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Hybride Inbetriebnahme

Von der Hardware in the Loop-Simulation zur realen Anlage
  • Sven Dominka and Klaus Bender
Published/Copyright: March 23, 2017

Kurzfassung

Die Inbetriebnahme ist ein aufwandskritischer Prozess im Lebenszyklus von Produktionsanlagen. Vor allem die Inbetriebnahme der Elektrik und Steuerungstechnik ist häufig sehr aufwändig. Ein Grund dafür sind unter anderem Softwarefehler in der Anlagensteuerung. Eine Möglichkeit, diese Fehler frühzeitig zu entdecken und zu beseitigen, und somit die Inbetriebnahmezeit zu verkürzen, sind Hardware in the Loop (HiL)-Simulationen. Allerdings ist auf Grund unvermeidbarer Diskrepanzen zwischen Realität und Simulation immer mit unentdeckten Fehlern in der Steuerungssoftware zu rechnen. Diese Fehler können nach wie vor bei der Inbetriebnahme kritische Maschinenzustände verursachen. Um die Inbetriebnahme sicherer, systematischer und aufwandsärmer durchführen zu können, wird im Folgenden ein Verfahren beschrieben, bei dem die Inbetriebnahme der Anlage schrittweise von der HiL-Simulation bis zur vollständig realen Anlage durchgeführt werden kann.

Abstract

The commissioning is a critical and time-consuming phase in the life-cycle of production plants. Mainly the commissioning of electrical components and control technique is often very costly. A reason therefore are software bugs in the plant controller. One possibility to detect and remove these bugs early, and therefore to reduce the efforts of commissioning are Hardware-in-the-Loop Simulations (shortly: HiL). Because of unavoidable discrepancies between reality and simulation, bugs in the controller software could still persist. These failures could cause critical machine states in the phase of commissioning. To commission the plant more safely, systematically and less costly, a new approach is introduced. This approach, called Hybrid commissioning, starts with a Hardware-in-the-Loop Simulation of the complete plant. Stepwise, the simulated plant is substituted by real parts of the production plant. This incremental process is finished, when the complete production plant is commissioned.


Dipl.-Ing. Sven Dominka studierte Maschinenwesen, Fachrichtung Mechatronik, an der Technischen Universität München und ist seit November 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Informationstechnik im Maschinenwesen (itm) der Technischen Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich interdisziplinärer Entwicklungsprozesse und -werkzeuge für intelligente mechatronische Produkte und Produktionssysteme. Im Speziellen beschäftigt sich Herr Dominka mit der Modellbildung und Simulation von Produktionssystemen.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Bender ist Leiter des Lehrstuhls für Informationstechnik im Maschinenwesen (itm) der Technischen Universität München. Der Lehrstuhl arbeitet methoden- und technologieorientiert an der Entwicklung und Optimierung der interdisziplinären Entwicklungsprozesse und -werkzeuge für intelligente mechatronische Produkte und Produktionssysteme sowie ihre Komponenten auf der Grundlage eines darauf zugeschnittenen Qualitätsmanagements. Dabei liegen die Themenschwerpunkte Automation, Kommunikation und Mechatronik im Fokus der Aktivität und bilden eine durchgängige Einheit.


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Online erschienen: 2017-03-23
Erschienen im Druck: 2007-02-24

© 2007, Carl Hanser Verlag, München

Downloaded on 15.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/104.101099/html
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