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Muslimische Seelsorge in einem interreligiös geprägten Gesundheitswesen

Ein Fallbericht und seine Hintergründe
  • Stefan Gärtner

    Buchhändler. Studium der kath. Theologie (Diplom) in Münster und Bamberg. Referent für jugendpastorale Bildung bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge, Düsseldorf. Promotion und Habilitation im Fach Pastoraltheologie an der WWU Münster. Universitätsdozent für Praktische Theologie an der Universität Tilburg/Niederlande. Schwerpunkt: Poimenik.

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Veröffentlicht/Copyright: 29. März 2023
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Zusammenfassung

Der Beitrag geht von dem illustrativen Fallbericht einer islamischen Seelsorgerin in einem Krankenhaus aus. In einem zweiten Schritt wird die Empirie in einen größeren Zusammenhang gestellt: Es geht um das Rollenverständnis islamischer Seelsorgepersonen in einem interreligiösen Kontext, den Glauben muslimischer Patientinnen und Patienten in diesem Kontext, ihre damit verbundenen Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit sowie die Bedeutung von Familie und Kultur für die seelsorgliche Begleitung. Abschließend skizziere ich die Situation von Musliminnen und Muslimen in den Niederlanden und danach das Umfeld der dortigen islamischen Seelsorge, näherhin die Ausbildungsmöglichkeiten und ihren Status in einer säkularen Organisation.

Dieser Beitrag behandelt die islamische Seelsorge in den Niederlanden und geht dabei von einer illustrativen Fallgeschichte aus. Sie ist in einem interkonfessionellen und interdisziplinären Forschungsprojekt entstanden, dem Dutch Case Studies Project in Chaplaincy Care (CSP) (Gärtner et al. 2019). Zwischen 2016 und 2021 haben 60 Hauptamtliche aus allen Handlungsfeldern der kategorialen Pastoral, also der Seelsorge in einer säkularen Institution, in gemischten Forschungsgruppen zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Arbeit reflektiert. Die Praktiker/-innen trugen während der Laufzeit jeweils zwei Fallberichte bei, die in einem mehrstufigen Verfahren gemeinsam ausgewertet wurden (Walton & Körver 2017). Der Autor des vorliegenden Beitrags war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats dieses Projekts.

Ich habe mich für eine Fallgeschichte entschieden, die im Rahmen des CSP als paradigmatisch für die islamische Seelsorge in den Niederlanden angesehen wurde. Das prädestiniert sie für diesen Artikel. Gleichzeitig bietet der hier stark gekürzt wiedergegebene Bericht nur einen exemplarischen Einblick in die Arbeit muslimischer Seelsorgender. Darum möchte ich in einem zweiten Schritt die Empirie evaluieren (Dillen & Gärtner 2020: 93–106) und in einen größeren Zusammenhang stellen. Abschließend skizziere ich den gesellschaftlichen Kontext und die institutionellen Rahmenbedingungen der muslimischen Seelsorge. Dabei kann es nicht um die Seelsorge durch einen Vertreter oder eine Vertreterin dieser Religionsgemeinschaft in den Niederlanden gehen, genauso wie die Frage, was denn die christlichen Seelsorgenden und ihr Handeln auszeichnet, in dieser Allgemeinheit nicht zu beantworten ist.

1 Fallbericht

Der Fallbericht behandelt den zweimaligen Kontakt mit einem knapp 70 Jahre alten Mann, der wegen Komplikationen nach einer Nierentransplantation in eine Universitätsklinik aufgenommen worden ist. Er ist Niederländer mit marokkanischen Wurzeln und verheiratet. Er hat in seiner alten Heimat eine rudimentäre Schulbildung erhalten und kam als Gastarbeiter nach Europa. Er ist gläubiger Sunnit. Die Seelsorgerin hat denselben Glauben, sie ist 44 Jahre alt und arbeitet seit ungefähr zehn Jahren in dem Krankenhaus.

Der Kontakt kommt über das digitale Patientendossier auf Hinweis des behandelnden Arztes zustande, der Angstsymptome bei dem Mann festgestellt hat. Die Seelsorgerin sucht ihn auf, wobei sie auch zwei seiner Kinder antrifft. Schnell stellt sich heraus, dass die Beobachtung des Arztes von den Kindern und (wegen seiner körperlichen Schwäche nur nonverbal) auch von dem Patienten verneint wird. Alles, Gesundheit wie Krankheit, komme von Gott, der einen Plan mit jedem Menschen habe. Der Patient hat keine Angst, sondern vertraut auf Allah. Als die Seelsorgerin sich daraufhin verabschieden will, bittet sie der Mann zu bleiben, um aus dem Koran zu rezitieren und für ihn zu beten. Sie wählt dafür vertraute Texte, die um Gesundheit, Kraft und Ergebung in Gottes Willen bitten. Die Texte rühren die Familie zu Tränen. Zum Abschied bietet die Seelsorgerin einen Nachfolgekontakt an.

Beim zweiten Besuch nach sechs Tagen, der ungefähr anderthalb Stunden dauert und bei dem wiederum ein Sohn anwesend ist, betet die Seelsorgerin für den Mann und rezitiert aus dem Koran – beides auf dessen Wunsch hin. Der Patient gibt an, dass er dies als sehr wohltuend erfährt. Daran schließt sich ein langes Gespräch an, in dem er über seine Lebensgeschichte mit der Migration und über seinen Glauben erzählt. Die Gesprächsführung der Seelsorgerin ist non-direktiv und sie will nach der Theorie der Präsenz (Klaver & Baart 2011; Sullivan 2014; Timmerman & Baart 2016; Roser 2021) vor allem aktiv zuhören. Der Patient lebt von dem Gespräch sichtbar auf und beginnt selbst den Koran zu rezitieren. Er ist durch den Kontakt zufrieden und ruhig geworden. Wegen seiner Entlassung kommt es zu keinem weiteren Gespräch.

2 Diskussion des Fallberichts

An dieser alltäglichen Fallgeschichte lassen sich Aspekte beobachten, die für unsere Suche nach Kennzeichen islamischer Seelsorge in einem interreligiös geprägten Gesundheitswesen instruktiv sind: das Rollenverständnis islamischer Seelsorgepersonen im säkularen Kontext, der Glaube muslimischer Patientinnen und Patienten in diesem Setting, ihre damit verbundenen Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit sowie die Bedeutung von Familie und Kultur für die seelsorgliche Begleitung.

2.1 Muslimische Seelsorgende im säkularen Setting

Die Fallgeschichte hätte analog auch bei einer anderen Weltanschauung der Beteiligten in den Niederlanden so stattfinden können. Das gilt für den Seelsorgeanlass, den geteilten Glauben aller Personen oder die Interventionen der Seelsorgerin: informelle Kommunikation, heilige Texte zitieren, Beten und Counseling. Insbesondere die letztgenannte Handlungsform kann als ein neues Element im Selbstverständnis von Imamen angesehen werden (Ajouaou 2010: 390–409; Ajouaou 2011). Sie sind Vorsteher bei Ritualen, sie predigen, leiten das gemeinsame Gebet an Freitagen und unterrichten. Daneben studieren sie den Koran und den Hadith und kennen das islamische Recht und die Tradition. Darum sind sie als Ratgeber, Liturgen und Lehrer akzeptierte Autoritäten. Imame sprechen – Seelsorger hören zu, so hat die Islamwissenschaftlerin Dilek Ucak-Ekinci dieses traditionelle Rollenverständnis bzw. den -wandel pointiert zusammengefasst. Die überkommene Rollenauffassung ist im Gegensatz zu unserem Fallbericht zumeist mit einem Mann verbunden und prägt die Erwartungshaltung, die vor allem ältere Muslime haben (Shadid & van Koningsveld 2008: 63–77; Brand 2002: 71–72). Darum wird von ihnen eine Entscheidung eines Imams als wichtig oder maßgeblich angesehen.

Bei der kategorialen Seelsorge in der niederländischen Diasporasituation ist dagegen das Counseling in der Tradition der Humanistischen Psychologie dominant. Das hat wesentlich mit Entwicklungen der christlichen Seelsorge zu tun, die seit den 1960er Jahren von der Seelsorgebewegung beeinflusst war. Die Bedeutung des Counseling manifestiert(e) sich unter anderem in der Klinischen Seelsorgeausbildung und der pastoralen Supervision (Gärtner 2022: 425–428). Das Führen non-direktiver Gespräche ist neben rituellen Interventionen die vorherrschende Handlungsform, was sich auch in unserer Fallgeschichte zeigt. Seelsorgende können damit ihre spezifische Kompetenz in einem säkularen Umfeld ausweisen. Dies vertieft das traditionelle Selbstverständnis eines Imams: Es geht neben dem talking to, vor allem um talking with Menschen (Ali 2018). Im Gesundheitssystem erfolgt keine Autoritätszuschreibung aufgrund der Vorgängerrolle in einer religiösen Gemeinschaft (wie eine Moscheegemeinde) oder aufgrund der Beauftragung durch eine Konfessionsgemeinschaft (wie ein islamischer Verband), denn das Arbeitsumfeld ist eine weltanschaulich neutrale Organisation. Hier verdient man seine Meriten durch professionelle Fertigkeiten und einen Beitrag zum primären Prozess, wie in unserem Fall die Wiederherstellung der Gesundheit in einem umfassenden Sinn.

Gleichzeitig wird an dem Fallbericht deutlich, dass traditionelle Rollenzuschreibungen an einen muslimischen Geistlichen durchaus wirkmächtig sind. Nachdem sich die Indikation des Arztes („Angst“) als unzutreffend erwiesen hat, wird die Seelsorgerin vom Patienten ausdrücklich als religiöse Autorität in Anspruch genommen. Es gibt somit Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen den klassischen Funktionen eines Imams und den Anforderungen an professionelle Seelsorge in einer Einrichtung des Gesundheitswesens, offenbar sowohl auf Seiten der Hauptamtlichen als auch der Seelsorgeempfänger. Das kann bei beiden Parteien zu Rollenambiguitäten führen.

2.2 Die Gläubigkeit muslimischer Patientinnen und Patienten

Der Patient in unserer Fallgeschichte scheint traditionell gläubig zu sein. Er hat bestimmte Vorstellungen von Gesundheit, Krankheit, Gebet, Heilung. Leiden zum Beispiel wird im Koran mit Geduld und Ergebenheit in Verbindung gebracht mit dem Ziel, den eigenen Willen (wieder) mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung zu bringen. Eine Krankheit kann als Buße für die eigenen Sünden (kaffāra), als Not und Leid und/oder als göttliche Belehrung und Prüfung verstanden werden (von Bose & Terpstra 2012; Ilkilic & Göksu 2018). Konkret sieht der Mann seine Lage als Teil eines göttlichen Plans, den er (noch) nicht versteht, dem er sich aber dankbar anvertraut. Gesundheit und Genesung liegen für ihn in Gottes Hand.

Mit dem muslimischen Bittgebet und dem Rezitieren des Korans bringt die Seelsorgerin diese Glaubensüberzeugungen sinnenfällig zum Ausdruck. Wie passend ihre Interventionen sind, wird neben der emotionalen Reaktion der Familie deutlich, als das Seelsorgegespräch auf Initiative des Patienten ins Ritual übergeht: Er rezitiert selbst den Koran. Die traditionellen Texte haben für ihn eine selbstverständliche Relevanz. Von nichtmuslimischen gläubigen Patientinnen und Patienten in den Niederlanden werden dagegen stärker individuelle Gebete erwartet, und viele Gesprächspartner der Seelsorge sind konfessionell ungebunden (Pew Research Center 2018). Solche Unterschiede zwischen gläubigen Musliminnen und Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft zeigen sich auch bei anderen seelsorglichen Interventionen. Eine ausdrückliche und konventionelle Gläubigkeit ist zwar kein absoluter Sonderfall, aber doch eher die Ausnahme im niederländischen Gesundheitswesen.

2.3 Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit

Wie angedeutet, sind mit dem muslimischen Glauben vielfältige Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit verbunden. In diesem Zusammenhang ist die Differenz zwischen der Indikation des Arztes und der Selbstwahrnehmung des Betroffenen instruktiv. Bei dem Patienten in der Fallbeschreibung scheinen mögliche Gefühle der Angst immer schon in seinem Glauben aufgehoben zu sein.

Seelsorgende können bei solchen, aber auch bei anderen Kommunikationsschwierigkeiten vermitteln: wenn zum Beispiel Medikamente verweigert werden, weil diese doch nicht wirken würden, oder wenn muslimische Patientinnen und Patienten Erfahrungen aus Scham nicht mit dem behandelnden Arzt teilen mögen (Zacouri 2018: 46–47). Unterschiedliche Deutungsmuster, ethische Urteile oder Sprachgewohnheiten können den Kontakt zwischen beiden Seiten erschweren (Brand 2002). Gläubige Musliminnen und Muslime kann insbesondere die Spannung zwischen der weltanschaulich neutralen Behandlung im Krankenhaus und dem heilenden Einfluss beschäftigen, den sie selbst religiösen Vorstellungen und Handlungen zubilligen. Manche fragen nicht nur den Arzt, sondern auch den Imam um Rat, denn für sie sind spirituelle und medizinische Aspekt eng(er) miteinander verwoben (Baydemir 2007: 32). Sie deuten ihre Situation also immer auch religiös, was (wie in unserem Fall) der medizinischen bzw. psychologischen Rahmung im Krankenhaus widersprechen kann.

2.4 Familiäre und kulturelle Bindungen

Es ist wichtig, die religiösen und kulturellen Vorstellungen von Musliminnen und Muslimen in die Seelsorge zu integrieren, insbesondere wo sie sich von „westlichen“ Vorstellungen unterscheiden. Dabei ist diese Polarität an sich problematisch, weil Identitäten immer „transkulturell“ sind, das heißt vielschichtig, wandelbar und fluide (Lang et al. 2019). Neben den bisher genannten Differenzen ist an dem Fallbericht die oftmals selbstverständlichere Einbettung muslimischer Patientinnen und Patienten in familiäre Zusammenhänge interessant. Bei einer Migrationsgeschichte kann dies Ausdruck der Herkunft aus einer stärker kollektiven Umwelt (wie der marokkanischen) sein, in der sich bei Bedürftigkeit und Krankheit Verwandte und Nachbarn in der Pflicht sehen. Die Religion hat hierauf ebenfalls Einfluss, etwa durch die Zentralstellung der Eltern in der Familie oder die entsprechenden Verpflichtungen der Nachkommen (Shadid & van Koningsveld 2008: 187–214). Dass beim ersten Kontakt die Kinder für den Patienten antworten, ist illustrativ.

Musliminnen und Muslime können eine Spannung zwischen einem auf Individualität aufbauenden Gesundheits-, Fürsorge- und Wohlfahrtsverständnis und ihrer familiären Unterstützung bzw. Abhängigkeit erfahren. So können etwa „Konflikte entstehen, weil die Familie für den Patienten entscheidet, während in den Niederlanden die Autonomie des Patienten ein hohes Gut ist“ (Brand 2002: 69–70). Für die kategoriale Seelsorge ergibt sich daraus die Frage, wann diese Autonomie ausdrücklich geschützt werden muss. In unserer Fallgeschichte könnte es dem Patienten zum Beispiel schwergefallen sein, vor seinen Kindern Angst oder Glaubenszweifel einzugestehen. Positiv kann bei der Begleitung ein systemischer Ansatz besonders fruchtbar sein, der die Familie als heilsame Ressource einbezieht (Morgenthaler 2019).

In ihrer Fallbeschreibung weist die Seelsorgerin darauf hin, dass durch den Glauben und den geteilten kulturellen Hintergrund eine unmittelbare Nähe zu dem Patienten in der für ihn fremden Umgebung entstanden sei. Es ist zu vermuten, dass der erste Kontakt bei einer Seelsorgeperson eines anderen Glaubens bereits geendet hätte, nachdem sich die Indikation des Arztes als unzutreffend herausgestellt hat. Umso wichtiger war die muslimische Seelsorgeperson als Repräsentantin der vertrauten Kultur. Die Klinikseelsorgerin versteht sich selbst als Brückenbauerin zwischen den Welten, zwischen „westlich“ und „nicht-westlich“.

In diesem Zusammenhang ist der Hinweis in ihrem Fallbericht wichtig, dass sie vor allem „kategorial“ arbeitet, das heißt, dass sie Ansprechpartnerin insbesondere für die muslimischen Patientinnen und Patienten sein will (Gärtner 2014). Das ist insofern ungewöhnlich, als die kategoriale Seelsorge in den Niederlanden in der Regel „territorial“ organisiert ist. Damit ist gemeint, dass alle Kollegen die Arbeit nach Abteilungen untereinander aufteilen und somit jeder und jede für Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen bzw. Weltanschauungen zuständig ist. Muslimische Seelsorgende werden von den anderen Professionen im Gesundheitswesen bei Problemen mit Patienten dieses Glaubens bevorzugt eingeschaltet. Auch sie selbst richten sich vorrangig oder sogar exklusiv an die Mitglieder der eigenen Religionsgemeinschaft. Inhaltlich wird das damit begründet, dass diese Arbeit im Koran und der Sunna ihre Grundlage hat (Karagül 2015: 166–169). Das führt zu der Frage, ob diese theologische Basis speziell für die Arbeit in einem säkularen „westlichen“ Kontext reformuliert werden müsste (Ajouaou & Bernts 2014: 62–65).

3 Rahmenbedingungen islamischer Seelsorge in den Niederlanden

Nach dieser Evaluation einer paradigmatischen Fallgeschichte sollen nun die rechtlichen, sozialen und institutionellen Rahmenbedingungen der islamischen Seelsorge in den Niederlanden erhoben werden. Damit wird unser Fallbericht weiter in seinen Entstehungszusammenhang eingebettet. Ich skizziere zunächst allgemein die Situation von Musliminnen und Muslimen in der niederländischen Gesellschaft und danach das Umfeld der islamischen Seelsorge, näherhin die Ausbildungsmöglichkeiten und ihren Status in einer säkularen Organisation wie ein Krankenhaus.

3.1 Musliminnen und Muslime im niederländischen Zusammenleben

In der Vergangenheit war die niederländische Gesellschaft und das Staat-Kirche-Verhältnis nach dem Prinzip der sogenannten Versäulung (verzuiling) organisiert (Gärtner 2017: 16–75). Die Konfessionsgemeinschaften brachten jeweils eine eigene Lebenswelt und Institutionen wie Schulen, Krankenhäuser, Verlage oder Parteien hervor. Das bezeichnete man als Säule. Der Staat spiegelte die Versäulung wider und ermöglichte so die Integration jeder einzelnen Gruppe und darüber der Individuen in die Nation.

Obwohl die Niederlande seit der Nachkriegszeit durch die zunehmende soziale und geographische Mobilität, die Liberalisierung und Demokratisierung des Zusammenlebens, das Aufkommen elektronischer Massenmedien und die Digitalisierung, die Schaffung eines weltanschaulich neutralen Wohlfahrtssystems, die Individualisierung sowie die religiöse Deinstitutionalisierung weltanschaulich durchmischt bzw. weitgehend säkular wurden, sind bestimmte Strukturelemente des Versäulungsdenkens erhalten geblieben. Das bot die Möglichkeit, die Musliminnen und Muslime ebenfalls als religiöse Gruppe in die niederländische Gesellschaft zu integrieren. So betrachtet der Staat die verschiedenen Konfessionsgemeinschaften bis heute als natürliches Gegenüber: „Currently, at the beginning of the twenty-first century, the Netherlands can be considered a secular and religiously heterogeneous country, with a tradition of public policy that favours organised religion“ (de Groot & Vellenga 2020: 271).

Nach der sukzessiven Institutionalisierung des Islams seit den 1980er Jahren und der Anerkennung der neu entstandenen Organisationen durch den Staat, konnte diese Religionsgemeinschaft darum ebenfalls in die versäulte Reststruktur aufgenommen werden (Sözeri et al. 2019: 436–437). Konkret ergab sich damit die Möglichkeit, islamische Bildungseinrichtungen zu gründen, die vom Staat refinanziert werden, oder auf Wunsch der Eltern Religionsunterricht an öffentlichen Schulen anzubieten. Das Fernsehen öffnete sich für muslimische Sender, es gibt Parteien speziell für islamische Wählergruppen und es bestehen öffentliche Fördermittel für kulturelle oder wohltätige Initiativen von Moscheegemeinden. Der Staat selbst mischt sich nicht in religiöse Angelegenheiten, aber er schafft und sichert die nötigen Rahmenbedingungen und garantiert die Freiheit der Religionsausübung sowie die Gleichbehandlung der Konfessionen (Sunier 2010).

Weil der niederländische Staat die Religionszugehörigkeit nicht (mehr) erfasst, muss man sich bei der Größe der islamischen Gemeinschaft auf Schätzungen verlassen. Nach den Zahlen des Centraal Bureau voor de Statistiek gibt es gut 850 000 Musliminnen und Muslime in den Niederlanden (van Herten & Otten 2007). Damit liegt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei fünf Prozent; zwei Drittel davon haben einen (zu ungefähr gleichen Teilen) türkischen und marokkanischen Hintergrund. Beinahe 90 Prozent der Muslime glauben an einen persönlichen Gott gegenüber 30 Prozent der Katholiken (Centraal Bureau voor de Statistiek 2020). Protestanten liegen in der Mitte: Zwei von drei Befragten geben an, an Gott zu glauben. Das ist nur ein Indikator für die im Durchschnitt höhere Gläubigkeit niederländischer Musliminnen und Muslime im Vergleich zu ihren christlichen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Außerdem zeigen sie ein höheres religiöses Teilnahmeverhalten (Huijnk 2018). Darüber hinaus sind in den Niederlanden die Konfessionslosen in der Mehrheit; das Land ist damit Spitzenreiter in Westeuropa (Pew Research Center 2018). Das Zusammenleben ist also stark säkularisiert, insbesondere was institutionalisierte Religiosität betrifft. Eben darum ist der traditionelle Aufbau der Gesellschaft aus weltanschaulichen Säulen überholt bzw. nur noch rudimentär erkennbar.

Nachdem in den 1970/1980er Jahren deutlich wurde, dass die nach dem Krieg angeworbenen Gastarbeiter im Land bleiben und auch ihre Familien nachholen, sah der Staat in der Religion zunächst einen wichtigen Faktor bei der Eingliederung in die Mehrheitsgesellschaft. Die eigene Sprache und Kultur sollten ausdrücklich nicht abgelegt werden. Es ging um Integration unter Beibehaltung der originären Identität, und auch der Islam sollte eine Rolle bei der sozialen Teilhabe der Neubürgerinnen und Neubürger spielen. Der Bau von Gebetsräumen und Moscheen wurde vom Staat begrüßt und gefördert. Diese waren nicht nur religiöse Zentren, sondern Orte sozialer und kultureller Aktivitäten, wie Sprachunterricht oder Verkauf von Produkten aus dem Herkunftsland. Imame sollten eine Brückenfunktion zwischen den Gläubigen und der neuen Heimat haben. „Es entstand ein Typ Vorsteher, der sich als Zwischenperson, als kultureller Übersetzer und als Vermittler zwischen den ziemlich isolierten Migrantengemeinschaften und der Ankunftsgesellschaft positionierte“ (Sunier 2015: 159). Wir konnten diesen Anspruch auch bei der Seelsorgerin in unserer Fallgeschichte feststellen. Dieser multikulturelle Ansatz, der allerdings letztlich auf eine Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft hinauslaufen sollte (Sunier 2010: 14–17), wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten zunehmend kritisch gesehen.

Die Gemeinschaft der Musliminnen und Muslime veränderte sich ebenfalls, nicht zuletzt durch den Generationenwechsel. Man rückte von den Gewohnheiten des Herkunftslands ab, orientierte sich stärker an der Mehrheitsgesellschaft, stieg sozial auf und differenzierte sich aus, indem die Ethnizität von Moscheegemeinden überschritten wurde und sich verschiedene religiöse Strömungen herauskristallisierten (Sunier 2015). „It should be emphasised that Muslims have not formed a cohesive community in the Netherlands but, on the contrary, they hail from various ethno-cultural and religious backgrounds and traditions. Moreover, the levels of religiosity and religious involvement of particular groups also vary“ (Szumigalska 2015: 3). Das zeigt sich nicht zuletzt an der Position, die jeweils Imamen zugeschrieben wird. Ihre postulierte Brückenfunktion mit Blick auf die niederländische Diaspora ist für die zweite und dritte Generation der Musliminnen und Muslime mit Migrationshintergrund viel weniger relevant (Heuts et al. 2012: 23–25).

Immer stärker rückten Unterschiede zwischen der (jeweils wiederum diversen) „traditionell-islamischen“ und „westlichen“ Kultur in den Blick, wie beim Mann-Frau-Verhältnis (etwa dem Recht der Partnerwahl oder bei einer Ehescheidung), den Auffassungen zur Homosexualität oder der Beziehung zum säkularen Staat. Nach der Affäre um das Buch von Salman Rushdie 1989, dem 11. September 2001 und weiteren terroristischen Anschlägen (auch in den Niederlanden selbst wie die Ermordung des Regisseurs Theo van Gogh 2004 nach dessen islamkritischem Kurzfilm Submission) verhärtete das soziale Klima weiter. Die Angst vor einem gewalttätigen und salafistischen Islam wuchs, und die staatliche Kontrolle nahm zu (Vellenga & de Groot 2019: 226–228).

In der politischen Debatte gibt es heute rechte Stimmen, die dem Islam den Religionsstatus absprechen und stattdessen von einer „gefährlichen Ideologie“ reden. Musliminnen und Muslime werden von manchen als fundamentalistisch, rückständig und illoyal gegenüber der niederländischen Gesellschaft und ihren Grundwerten stigmatisiert. Das multikulturelle Integrationskonzept wird inzwischen als gescheitert angesehen. Stattdessen nimmt die Polarisierung der Gesellschaft zu.

3.2 Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen der muslimischen Seelsorge

3.2.1 Seelsorgeausbildung

Im Zuge dieser Polarisierung wird (aus Sicht des niederländischen Staates) radikalen Imamen heute ein Visum verweigert und man kritisiert die Finanzierung von Moscheen durch ausländische autoritäre Regierungen (Butter & van Oordt 2017: 277–293). Als Alternative wurde seit Beginn der 1980er Jahren die Notwendigkeit einer einheimischen Imam-Ausbildung propagiert (Ghaly 2008; Ghaly 2010). Ziel war der sogenannte „Polderimam“, der niederländisch spricht, religiös gemäßigt und in der Gesellschaft verwurzelt ist. Das Motiv, die Radikalisierung insbesondere von jungen Musliminnen und Muslimen zu wehren, spielte dabei politisch eine entscheidende Rolle. Die Ausbildung sollte analog zur Amtsausbildung anderer Religionsgemeinschaften vom Staat finanziert und inhaltlich von den muslimischen Verbänden verantwortet werden. In dieser shared ownership (Boender 2021: 8–11) drückt sich das genannte Versäulungsdenken im Staat-Kirche-Verhältnis aus.

Nach vielen Diskussionen startete 2006 an einer Fachhochschule (Inholland) ein vierjähriger Bachelor, der im letzten Jahr verschiedene Varianten umfasste, darunter eine Imam-Ausbildung und eine Spezialisierung in kategorialer Seelsorge. Zeitgleich entstanden an der Universität Leiden Studiengänge Islamische Theologie, die Fächer aus bereits bestehenden Studiengängen wie der Arabistik aufnahmen und die ebenfalls auf eine Imam-Ausbildung vorbereiten sollten (Berger 2021). Diese Abschlüsse waren nach dem Model des ordo duplex der christlichen Theologie organisiert, das heißt nach neutral-wissenschaftlichen und konfessionellen Fächern getrennt. Letztere sollten unter die inhaltliche Verantwortung der muslimischen Verbände fallen. Bereits 2011 beschlossen Leiden und zwei Jahre später Inholland jedoch mit der Amtsausbildung zu stoppen, weil es dafür viel zu wenig Interesse gab. Zudem schloss nur eine Handvoll Studierender das Studium ab und fand anschließend eine Anstellung als Imam (Butter & van Oordt 2017: 299). Eine Rolle spielte dabei, dass manche bereits in der Seelsorge arbeiteten und im Studium die Chance sahen, ihre im Herkunftsland erworbene Qualifikation zu erhöhen (Ajouaou 2010: 427).

Schon seit 2005 gibt es staatlich anerkannte und finanzierte islamwissenschaftliche Studiengänge an der Freien Universität Amsterdam mit einem einjährigen Master, der sich auf Spiritual Care richtet, und einen darauf vorbereitenden Bachelor in Islamischer Theologie (Vroom 2006). Beide Studiengänge sind nach dem ordo simplex aufgebaut, wodurch die Inhalte aus einer Binnenperspektive, also emic und (im Prinzip) von konfessionell gebundenen Dozentinnen und Dozenten angeboten werden. Das macht diese Angebote attraktiv für muslimische Interessentinnen und Interessenten. Ab September 2008 gab es außerdem zwei einjährige Mastervarianten mit den Schwerpunkten Islamische Jugendarbeit und Religionspädagogik, die aber bald ihre Selbstständigkeit verloren und in andere Studiengänge integriert werden mussten.

2010 begannen Gespräche mit den muslimischen Verbänden und dem Staat über eine vollständige universitäre Amtsausbildung zum Imam. Davon ist aktuell ein einjähriges postakademisches Angebot übriggeblieben (Boender 2021). Zusätzlich hat der genannte Master in Spiritual Care inzwischen einen multireligiösen Charakter erhalten, mit jeweils einem Wahlfach speziell für die unterschiedlichen Konfessionen. Daneben bieten die privaten Einrichtungen Islamic University of Applied Sciences Rotterdam und Islamitische Theologische Faculteit Amsterdam Bachelor-Abschlüsse in Islamischer Theologie an. Die erneute Möglichkeit einer staatlichen Variante wird aktuell evaluiert (Hobéon 2022).

Trotz solcher Bemühungen um eine Akademisierung und Professionalisierung der muslimischen Seelsorgeausbildung besteht faktisch ein „lack of highly educated theologians and clergy, since the Islamic community has not developed an academic tradition in the new context“ (Ajouaou & Bernts 2014: 62). Das betrifft die bei der Evaluation unseres Fallberichts aufgeworfene Frage, wie traditionelle Rollenbilder eines Imams mit den Anforderungen an professionelles Seelsorgehandeln in einem säkularen Setting verbunden werden können. Daneben spielen das mangelnde Interesse an einer universitären Imam-Ausbildung, die überdurchschnittlich hohen Abbrecherquoten sowie die ablehnende Haltung islamischer Verbände eine Rolle. Sie kritisierten die zu wenig theologischen Inhalte in den genannten Studiengängen oder haben grundsätzliche Vorbehalte gegen eine Kooperation mit dem niederländischen Staat (Sözeri et al. 2019).

Die letztgenannten Argumente gelten insbesondere für die Imam-Ausbildung. Es ist darum kein Zufall, dass sich die weiterhin bestehenden, staatlichen Studiengänge auf die kategoriale Seelsorge und den Religionsunterricht konzentrieren, wo die Anforderungen an zum Beispiel arabische Sprachkenntnisse geringer sind als bei einer Anstellung in einer Moscheegemeinde. Dementsprechend findet die Mehrzahl der Absolventinnen und Absolventen in den genannten Berufsfeldern eine Anstellung, zumal die Bezahlung dort besser ist (Heuts et al. 2012: 104–119). Außerdem garantiert die Verfassung den Religionsgemeinschaften die Freiheit, ihre Vorsteher weiterhin im Ausland zu suchen bzw. dort ausbilden zu lassen. Es stehen darum (seit 2002 erst nach einem verpflichtenden Einbürgerungskurs) immer noch ausländische Imame bereit. Sie sind für die Gemeinden kostengünstiger als die Absolventen niederländischer Hochschulen oder werden von ausländischen Staaten finanziert (Boender 2021: 6–7).

3.2.2 Islamische Seelsorge als geestelijke verzorging

In den 1990er Jahren konnte man in Europa noch davon ausgehen, dass auch Muslime bei Bedarf die Hilfe einer christlichen Seelsorgeperson in Anspruch nehmen (mussten), dass es also in der Regel keine Amtsträger dieses Glaubens in Krankenhäusern, Kasernen, Altenheimen oder Gefängnissen gab. Auch in den Niederlanden bestanden islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger im säkularen Umfeld nur vereinzelt als Freiberufler oder sie waren mit den Moscheegemeinden verbunden. Letzteres bedeutete, dass Imame vor Ort einzelne Gefangene oder Patientinnen besuchten oder auf Abruf als sogenannter oproepimam bei Konflikten eingeschaltet wurden (Brand 2002: 70–71). Neben mangelhaften Sprachkenntnissen, niedriger Professionalität und wenig Verständnis für die niederländische Kultur war in dieser Zeit ein Problem, dass es noch keine muslimische Interessenvertretung als Ansprechpartnerin für die öffentliche Hand gab (Ajouaou & Bernts 2014: 53–56; Ajouaou 2010: 22–30).

Lange Zeit hat in den Niederlanden wie auch in anderen Ländern das Fehlen einer repräsentativen Vertretung der Musliminnen und Muslime den Kontakt mit den staatlichen Stellen erschwert (Szumigalska 2015: 16–18). Erst seit 2004 gibt es mit dem Contactorgaan Moslims en Overheid (CMO) und ab 2005 mit der Contact Groep Islam (CGI) zwei Organisationen, die die verschiedenen islamischen Strömungen ausreichend abbilden und vom Staat anerkannt sind. Das CMO beauftragt dementsprechend seit 2007 als sendende Instanz analog zu den christlichen Kirchen für alle islamischen Strömungen die Hauptamtlichen in der kategorialen Seelsorge (Karagül 2015: 160). Davor hatte es bereits ein Provisorium für die islamische Gefängnisseelsorge gegeben.

Damit war eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass sich um die Jahrtausendwende die Ausgangslage der islamischen Seelsorge änderte. Seelsorgende wurden nun bei den säkularen Organisationen angestellt. Sie waren zunehmend besser ausgebildet und konnten in die bestehenden interkonfessionellen Teams der sogenannten geestelijke verzorging integriert werden. Diese Bezeichnung kann man mit Spiritual Care übersetzen; sie meint die niederländische Variante der kategorialen Seelsorge in allen Bereichen. Bereits 2001 wurde ein muslimischer Sektor im zuständigen Berufsverband gegründet. Das impliziert, dass die Hauptamtlichen ein von diesem Verband anerkanntes Hochschulstudium absolviert haben müssen (Vereniging van Geestelijk VerZorgers 2016).

Heute gibt es in den Niederlanden 975 Seelsorgende im Gesundheitswesen, von denen ein gutes Dutzend einen islamischen Hintergrund hat. Davon sind knapp die Hälfte Frauen. Von den landesweit 204 Gefängnisseelsorgenden sind 60 muslimisch, darunter sieben Frauen (Karagül 2015: 149 and 161–164). Andere Studien kommen zu analogen Verhältnissen, wenn auch auf niedrigerem Niveau (Vellenga & de Groot 2019: 230). Außerdem gibt es zwei Imame bei den Streitkräften, neben ungefähr 150 Kolleginnen und Kollegen anderer Weltanschauungen. In den letzten beiden Handlungsfeldern wird vom Staat regelmäßig der Bedarf erhoben: Je stärker also in der Zielgruppe der Wunsch nach Seelsorge einer bestimmten Glaubensrichtung ist, desto mehr Stellen werden zugewiesen (de Groot 2020: 112–115; Bernts et al. 2014).

Für die kategoriale Seelsorge für Musliminnen und Muslime gelten im Prinzip dieselben gesetzlichen Vorschriften und institutionellen Rahmenbedingungen wie für andere Konfessionen (Szumigalska 2015: 77–83). Seit 1996 regelt das Kwaliteitswet Zorginstellingen (ab 2015 das Nachfolgegesetz Wet Kwaliteit Klachten en Geschillen Zorg), dass wer länger als 24 Stunden in einer Einrichtung des Gesundheitswesens verbleibt, Recht auf geistlichen Beistand hat, der zum eigenen Glauben passt. Gleiches gilt analog für die Militär- und Gefängnisseelsorge. Für Mitarbeitende im staatlichen Umfeld ist eine Beauftragung durch eine Konfessionsgemeinschaft obligatorisch, was im Gesundheitswesen inzwischen verwässert ist. Dort können muslimische Seelsorgepersonen dementsprechend auch agieren, wenn sie keine amtliche Sendung durch das CMO empfangen haben.

Das oben skizzierte Versäulungsdenken prägt somit auch bei der kategorialen Seelsorge das Verhältnis zwischen weltanschaulich neutralem Staat und den Religionsgemeinschaften. Ihnen wird die Möglichkeit eingeräumt, den eigenen Mitgliedern bei einem Klinikaufenthalt, im Gefängnis oder bei den Streitkräften geistlichen und liturgischen Beistand zu leisten. Anders als etwa in Deutschland wird dies vom jeweiligen Individuum her legitimiert, wodurch nicht nur Christinnen, Juden, Musliminnen etc., sondern auch Humanistinnen oder weltanschaulich Ungebundene Anspruch auf ein passendes Angebot haben (Gärtner 2015).

Diese Legitimierung der geestelijke verzorging über das Individuum (und nicht über das Recht der Konfessionsgemeinschaften auf Zugang zu staatlichen Organisationen) erklärt auch die periodische Erhebung des Bedarfs in der Militär- und Gefängnisseelsorge. Dort gilt in der Folge, dass „individual preferences for spiritual care play a large role in the distribution of the chaplaincy staff“ (Vellenga & de Groot 2019: 229). Außerdem finanziert der niederländische Staat bzw. die Krankenversicherungen die Seelsorge in den genannten Handlungsfeldern vollständig. Das impliziert, dass islamische Seelsorgende wie ihre Kolleginnen und Kollegen anderer Glaubensrichtungen im öffentlichen Verantwortungsbereich, also in der Gefängnis- und Militärseelsorge, Beamtinnen und Beamte sind. Im Gesundheitswesen sind Hauptamtliche dagegen bei der jeweiligen Einrichtung angestellt, also ebenfalls nicht bei den Konfessionsgemeinschaften.

4 Muslimische Seelsorge in einem säkularen Gesundheitssystem

Insgesamt ist deutlich geworden, dass die islamische kategoriale Seelsorge in den Niederlanden denselben Bedingungen unterliegt, wie sie auch für andere Weltanschauungen gelten. Nach seiner Etablierung als Konfessionsgemeinschaft konnte der Islam in die bestehenden „versäulten“ Reststrukturen aufgenommen werden. Ihm werden die entsprechenden Privilegien und Rechte zugestanden, wie die akademische Ausbildung zur Seelsorge oder die öffentliche Finanzierung. Auch auf der Arbeitsebene ist der Islam mit denselben Herausforderungen konfrontiert wie andere Glaubensrichtungen oder Weltanschauungen im Gesundheitswesen. Exemplarisch dafür sind die angedeuteten Spannungen zwischen medizinisch-therapeutischem Denken und religiösen Krankheits- und Gesundheitsvorstellungen sowie zwischen den Bedürfnissen eines individuellen Patienten und seiner Netzwerke und dem System Krankenhaus.

Gleichzeitig haben wir gesehen, dass sich dem Islam in einer Diasporasituation solche allgemeinen Rahmenbedingungen differenziert darstellen. Das betrifft einerseits die Urteile und Vorurteile, die über diesen Glauben in der Mehrheitsgesellschaft gefällt werden, was Einfluss auf das Auftreten der Seelsorgenden und ihr Arbeitsumfeld hat. Andererseits kann die Begegnung der oftmals selbstverständlichen Plausibilität eines Glaubens bei muslimischen Seelsorgenden und Seelsorgeempfängerinnen und -empfängern mit weltanschaulicher Pluriformität, Indifferenz oder Religionsfeindlichkeit als konfrontativ erlebt werden.

(Muslimische) Seelsorgende stehen vor der Aufgabe, ihr Rollenverständnis und die Theologie mit den professionellen Anforderungen einer säkularen Institution zu verbinden. Geestelijke verzorging wird dort über das Individuum und nicht über die religiöse Gemeinschaft legitimiert. Kategoriale Seelsorge in den Niederlanden rekurriert auf eine allgemein-menschliche Basis und ist umfassend für Sinnstiftungsprozesse zuständig, was erst in zweiter Linie in partikulare Glaubensüberzeugungen ausdifferenziert wird (Vereniging van Geestelijk VerZorgers 2016). Dementsprechend erwartet das öffentliche Gesundheitssystem zumindest prinzipiell auch von islamischen Seelsorgepersonen, dass sie mit Patientinnen und Patienten unterschiedlicher Couleur und auch mit religiös Ungebundenen kompetent umgehen können. Dies ist nicht immer der Fall.

Auf der Arbeitsebene drückt sich diese Zurückhaltung in dem „kategorial“ genannten Ansatz aus. Dadurch besteht die Gefahr, dass islamische Seelsorgende von Kolleginnen und Kollegen anderer Weltanschauungen, aber auch von den übrigen Professionen im Gesundheitswesen isoliert werden. Andererseits haben wir den Mehrwert gesehen, den eine Spezialisierung auf die eigene Gemeinschaft insbesondere für ältere Patientinnen und Patienten haben kann. Die höhere Konventionalität der religiösen und rituellen Ausdrucksformen, die Deutungsmacht des Glaubens bei einer Krankheit, die engeren familiären Bindungen oder der geteilte kulturelle Hintergrund scheinen für islamische Seelsorge besonders bedeutsam zu sein, gerade auch in einem interreligiös geprägten, individualisierten und säkularisierten Krankenhaus.

About the author

Dr. habil. Stefan Gärtner

Buchhändler. Studium der kath. Theologie (Diplom) in Münster und Bamberg. Referent für jugendpastorale Bildung bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge, Düsseldorf. Promotion und Habilitation im Fach Pastoraltheologie an der WWU Münster. Universitätsdozent für Praktische Theologie an der Universität Tilburg/Niederlande. Schwerpunkt: Poimenik.

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Published Online: 2023-03-29
Published in Print: 2023-12-01

© 2023 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von De Gruyter.

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Artikel in diesem Heft

  1. Titelseiten
  2. Editorial
  3. Muslimische Seelsorge
  4. Research article
  5. Roles and mandates of spiritual care providers in a context of religious diversity: some consideration inspired by the development of Muslim chaplaincy in Switzerland
  6. Originalia
  7. Islamische Seelsorge von der Praxis zur Disziplin: Gegenstand, Zugangsweisen und Rolle in der pluralen Gesellschaft
  8. Einblicke in eine theologisch moderierte Intervision – Ein Beitrag zur Selbstreflexion der muslimischen Seelsorge
  9. Muslimische Krankenhausseelsorge bei Totgeburten. Herausforderungen und Aufgabenvielfalt
  10. Kasuistik
  11. Muslimische Seelsorge in einem interreligiös geprägten Gesundheitswesen
  12. Essay
  13. Integration und Diversität. Muslimische Seelsorge in Großbritannien
  14. Erfahrungsbericht
  15. „Bei uns geschieht Heilung anders!“ – Spiritual Care als Begeisterungsfaktor für den organisationalen Wandel von Gesundheits- und Sozialunternehmen
  16. Originalia
  17. Wahrnehmung und Versprachlichung von Erlebnisprozessen im Rahmen einer pastoraltherapeutischen Studie mit Bildern
  18. Übersichtsartikel
  19. Psychisches Leiden und Hiob
  20. Interview
  21. Wir werden mit dem Geheimnis der Existenz nie fertig
  22. Erfahrungsbericht
  23. Islamische Seelsorgeausbildung am Islamkolleg Deutschland
  24. Islamische Seelsorge-Ausbildung der DITIB: Einblick, Rückblick, Ausblick
  25. „Muslimische Seelsorge in öffentlichen Institutionen“ – Certificate of Advanced Studies (CAS)
  26. Essay
  27. Innovation durch Tradition? Auf der Suche nach zeitgenössischen Konzepten für die muslimische Seelsorge
  28. Rezensionen
  29. Mahmoud Abdallah (2022) Islamische Seelsorgelehre. Theologische Grundlegung und Perspektiven in einer pluralistischen Gesellschaft. Theologie des Zusammenlebens. Christliche und muslimische Beiträge, Bd. 4. Ostfildern: Matthias Grünewald Verlag. ISBN 978-3-7867-3292-1; 426 Seiten; Preis für D 52,00 €; A 53,50 €; CH 54,90 CHF Theory of Islamic chaplaincy. Theological foundations and perspectives in a pluralist society.
  30. Muhammad A. Ali, Omer Bajwa, Sondos Kholaki, Jaye Starr (Hg.) (2022) Mantle of mercy. Islamic chaplaincy in North America. West Conshohocken, PA: Templeton Press. ISBN: 978-1-59947-593-6; 263 Seiten; Preis: D: 28,56 €; CH: 41,90 CHF
  31. Carlo Leget (2021) Der innere Raum. Wie wir erfüllt leben und gut sterben können. Eine Ars Moriendi für unsere Zeit. Übersetzt von Stephanie Stiel. Unter Mitarbeit von Jürgen Burckhardt. Mit einem Vorwort von Erhard Weiher. Ostfildern: Patmos. ISBN: 978-3-8436-1268-5; 256 Seiten; Preis: D 24,00€
  32. Nika Höfler (2022) Wirksamkeit der Krankenhausseelsorge. Eine qualitative Studie. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt. ISBN 978-3-374-07233-0; 508 Seiten; Preis: 122,62 € Effectiveness of spiritual care in hospitals. A qualitative study.
  33. Das Stichwort
  34. Seelsorge, muslimische
  35. Islam
  36. Erfahrungsbericht
  37. Zwischenräume – Als Psychiaterin mit German Doctors in Flüchtlingslagern in Griechenland
  38. Spiritueller Impuls
  39. Fehlende Thesen
  40. Mitteilungen
  41. Mitteilungen
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