Vom Zeichen der Bewunderung zum Symbol der Position – Brecht mit der Legende von der Entstehung des Daodejing
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Jing Jing
Jing Jing ist Übersetzerin und Dolmetscherin, promoviert zur Zeit zum Thema Bertolt Brecht und chinesische Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München, Germany.und Changke Li
Changke Li ist außerordentlicher Professor an der Universität Qingdao und Professor für Germanistik an der Universität Peking, China. Seit den 1980er Jahren arbeitet er im Bereich der Germanistik. Seine Forschungsgebiete umfassen neuere deutsche Literaturwissenschaft und deutschsprachige Gegenwartsliteratur.
Zusammenfassung
Brecht hatte sich schon früh mit dem altchinesischen Denker Laotse beschäftigt und war begeistert. Sein bislang noch wenig behandelter Zeitungstext Die höflichen Chinesen erzählt die Legende von der Entstehung des Daodejing nach und ist das erste prosaische Zeichen der Bewunderung: Brecht plädierte implizit für ein Leben nach Laotses Lehre. Dreizehn Jahre später hatte Brecht die Legende von der Entstehung des Daodejing wieder aufgenommen, um sie in das Gedicht Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration umzugestalten. Das Exil veränderte Brechts Selbstbewusstsein. Brecht aktualisierte seine Beziehung zu Laotse, indem er sein Selbstbildnis in Laotses Schicksal auftauchen ließ. Auf diese Weise der Aktualisierung wird Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration politisch.
Abstract
Brecht had dealt with the ancient Chinese thinker Laotse early on and was enthusiastic. His newspaper article Die höflichen Chinesen, which has so far received little attention, tells the legend of the origin of the Daodejing and is the first prosaic sign of admiration: Brecht implicitly advocated living according to Laotse’s teachings. Thirteen years later, Brecht took up the legend of the origin of the Daodejing again in order to adapt it into the poem form. Yet exile life had changed Brecht’s self-confidence. Brecht updated his relationship with Laotse by integrating his own experience into Laotse’s story. In this way the adapted poem becomes political.
Den ersten Kontakt mit dem altchinesischen Denker Laotse[1] hatte Brecht bereits in seiner Jugendphase, nachweislich bereits im Jahr 1920: Im Herbst dieses Jahres hat Brecht sich mit dem chinesischen Roman Die drei Sprünge des Wang-lun (1916) von Döblin beschäftigt. Döblins Werk ist von taoistischer Philosophie beeinflusst, (Ausführlich dazu vgl. Schuster 1977: 166–167) weswegen über das Ausmaß des Chinesischen in ihm keinen Zweifel hingegeben werden darf. Allerdings konnte das Buch bei Brecht noch nicht richtig das Interesse für den Taoismus wecken.[2] Das liegt wohl daran, dass die chinesisch-taoistische Insertion im Roman im Grunde genommen nur oberflächlich angelegt ist, als dass sie Brecht gefesselt hätte. Brecht hatte den Wang-lun mehr oder weniger nur im Kontext der expressionistischen Literatur gelesen. Es kann höchstens nur vermutet werden, dass durch die Lektüre die Aufmerksamkeit für die taoistische Lehre bei Brecht entstanden ist. Erst bei einem Freund, den Brecht in Baden-Baden besuchte, befasste sich Brecht erstmals eingehend mit dem Taoismus.
1 Die höflichen Chinesen
Ins Tagebuch notierte Brecht zu der Begegnung: „Aber er zeigt mir Lao-tse, und der stimmt mit mir so sehr überein, daß er immerfort staunt“ (BFA 26: 168).[3] Das fortwährende Staunen, das der Freund von sich gab, ist vielsagend und heißt ins Wort übersetzt: Brecht hat die erste Lektüre der Schrift Laotses sehr intensiv und nachhaltig erlebt. Es war jedenfalls eine ganze andere Leseerfahrung als beim Roman Döblins. Laotse musste Brecht in der Tat stark angesprochen haben. In den Jahren danach mehren sich nämlich Zeichen dafür, dass Brecht seine Aufmerksamkeit der taoistischen Lehre zugewandt hat.[4] Es war auch nur konsequent, dass das genuine Interesse an Laotses Weisheit, das sich hier in der Tagebuchnotiz des Zweiundzwanzigjährigen artikuliert, Jahre später in einem Zeitungstext die prosaische Gestalt annimmt.
Das war der Text mit der Überschrift Die höflichen Chinesen, den Brecht am 9. Mai 1925 im Berliner Börsen-Courier veröffentlichte. Nach der Lektüre weiß man, dass es beim Text inhaltlich weniger um das höfliche Verhalten der Chinesen als solches geht, wie man es vom Titel her wohl erwarten würde. Der Titel tangiert zwar die den Europäern vertraute Vorstellung von der Höflichkeit der Chinesen, passt dem Text aber nur insofern, dass davon die Rede ist: der Zollwächter „bat“ (BFA 19: 200) Laotse, Laotse kommt, „aus Furcht unhöflich zu erscheinen“ (BFA 19: 200), seiner Bitte entgegen, und die „höflichen Chinesen“ (BFA 19: 200) hätten die Geschichte über „das Zustandekommen des Buches Taoteking“ (BFA 19: 200) erfunden, um sich für dieses Zustandekommen zu entschuldigen.
Viele Zeilen verwendet Brecht im Text dafür, dass die altüberlieferte Legende über die Entstehung des Daodejing[5] erzählt wird. Die damaligen Zeitungsleser, sofern sie über chinabetreffende Bücher in Europa/Deutschland gut im Bild waren, mussten bemerkt haben, dass Brecht dabei sozusagen aus zweiter Hand schreibt: er hat die Anekdote beim Daodejing-Übersetzer Richard Willhelm in seiner Nacherzählung gelesen, der zur Information bzw. zur Faszination des Lesers die Legende in der Einleitung seiner deutschen Ausgabe vorangestellt hat. Brecht hat die Geschichte übernommen und sie nur oberflächlich verfremdet.[6] In dieser Hinsicht brachte Die höflichen Chinesen für gut informierte Zeitungsleser fast nichts Neues.
Wenn dennoch etwas Neues im Text war, dann kam es von Brecht selber, von seiner Autorenintention her, nämlich daher, warum er den Text verfasst hat: Brecht sieht eine Notwendigkeit für die Zeit, er will die Zeit auf das nur „Wenigen Bekannte“ (BFA 19: 200) aufmerksam machen und gibt dabei zu erkennen, dass er sich zum Daodejing, zum Taoismus bekennt. Dieses Bekenntnis kann deutlich gespürt werden, auch wenn es nicht direkt ausgesprochen wird. Brecht drückt es indirekt auf eine beeindruckende Weise aus, sowohl durch die Suggestion als auch durch die Subversion. Konkret geschieht es einerseits mit dem Lobpreis: Laotse habe mit seinem Buch der „Allgemeinheit“, (BFA 19: 200) der Menschheit also, einen „Dienst“ (BFA 19: 200) geleistet – wörtlich hat es Brecht zwar nicht derart formuliert, es liegt aber in der Konsequenz seines Denkens –, und andererseits in angeblichem Bezug auf die chinesische Perspektive: Die Chinesen lebten „bis heute nach den Lehren“ (BFA 19: 200) von Laotse.[7] So dokumentiert Die höflichen Chinesen gleichsam mit suggestiv und subversiv pointierter Bedeutung recht eindringlich Brechts Hochschätzung des Daodejing. Wenn Laotses Buch derart angebetet wird, resultiert daraus nur eine große Bewunderung. Wenn Laotses Buch derart bewundert wird, ist es berechtigt zu sagen, dass der Ausdruck der großen Begeisterung eine größere Rolle spielt als die Vermittlung der Entstehungslegende von Daodejing.
Die Bewunderung ist daher das verborgene Thema des Textes. Die höflichen Chinesen ist hauptsächlich als ein Akt Brechts zu sehen, einen schier zeitlos großen chinesischen Denker möglichst zeitlos zu würdigen. Die Würdigung steigert daraufhin, dass implizit für ein Leben nach Laotses Lehre plädiert wird. Ein Denken im Daoismus als Lebensform war um die damalige Zeit allerdings nichts Ausgefallenes. Brecht begegnete Laotse noch bei Max Weber, bei Hermann Hesse und bei vielen anderen. (Ausführlich dazu vgl. Detering 2011: 71) Mit seiner Würdigung fügt sich Brecht lediglich in einen größeren Zusammenhang des Zeitgeistes ein. Seine Haltung könnte wie folgt ins Bild gefasst werden: Brecht ist ein Nachfahre oder ein Beteiligter jener Chinoiserie, die als eine zeitspezifische Kulturerscheinung um Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa/Deutschland einsetzte und beim Ende des ersten Weltkriegs „noch keineswegs ihren Höhepunkt erreicht“ hat (Schuster 1977: 86). Er gehört jenen Laotse-Schwärmern unter den deutschen Intellektuellen an, für die in Zeiten literarischer, politischer und persönlicher Umbrüche die taoistischen Denkweisen Provokation, Verheißung und Versuchung zugleich bedeuten, wie sie z. B. Thomas Mann in seinem „Zeitroman“ Der Zauberberg darstellt.[8]
Brecht setzt aber nicht bloß die Chinoiserie fort, für ihn war es bezeichnend, dass er in seinem Text einen Zug der europäischen Vorstellung deutlicher herausarbeitet: Die Chinesen hätten, „mehr als meines Wissens irgendein anderes Volk“ (BFA 19: 200) ihren Lehrer geehrt. Die Hervorhebung dieses angeblichen chinesischen Verhaltens lässt sich folgendermaßen deuten: Brecht wusste, was den Deutschen fehlte. Er hat Die höflichen Chinesen nicht geschrieben, um etwa im Chor der Chinoiserie mitzusingen, sondern er hat den Text geschrieben, um – in einer doppelten Tonart, wie bereits erläutert – die chinesische Ehrung Laotses als einen Spiegel „unserer Zeit“ (BFA 19: 200) entgegenzuhalten. Die späteren Werke, in denen sich Brecht immer wieder um Laotse bemühte, werden bezeugen, dass Brecht von seiner Begeisterung für Laotse, die er in Die höflichen Chinesen zwar indirekt aber umso eindrucksvoller zum Ausdruck gebracht hat, sein Leben lang nicht mehr loskam. Diese Verehrung kommt deutlich zum Vorschein, anders ausgedrückt, Die höflichen Chinesen ist ein Zeichen der fortan lebenslangen Bewunderung Brechts für Laotse.
Dem gut informierten Leser fällt es übrigens auf, dass Brechts Bewunderung für Laotse noch ziemlich dazu angetan ist, dass sie mit der von Klabund verglichen wird. Klabund war Brechts dichtender Zeitgenosse und Freund. Er war auch ein großer Laotse-Bewunderer. Er hat nicht nur die Sprüche Laotses nachgedichtet,[9] sondern auch jenen berühmten Satz geäußert: er hätte keinen Lebensmut und -trost mehr empfunden, wäre er nicht ein Anhänger von Laotses Lehre gewesen – wörtlich heißt der irreale Bedingungssatz bei Klabund: „Wäre ich nicht ein Jünger des Tao (der einzigen Philosophie, die dem Menschen dieser Zeit etwas zu sagen hätte: denn es ist eine lebendige Philosophie, eine Philosophie, die gelebt werden muß und nach der gestorben werden muß).“ (Heinrich 1963: 134) Dieser Satz ist heute bei chinesischen Germanisten, die sich mit der Geschichte des kulturellen Austausches zwischen China und Deutschland beschäftigen, sehr berühmt.
2 Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration
Dreizehn Jahre später hat Brecht die Legende von der Entstehung des Daodejing wieder aufgenommen, um sie in das Gedicht Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration umzugestalten. Ohne äußeren Anlass, wie es scheint, geschah die Wiederaufnahme nach der Lektüre. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass es aus dem inneren Bedürfnis des Dichters heraus resultierte. Denn Brecht befand sich im Exil, wo überall das Unvertraute und darin das Bedrohliche war, das mit einem baldigen Ende nicht so viel auf sich hatte, das Brechts persönliche Lage und Selbstbewusstsein veränderte. Das Exil galt zu überwinden und bewirkte dazu neue Themen und Formen. Das gelang Brecht u. a. auf eine Weise, in der er sich mit Laotse beschäftigte. Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration ist das einzige Gedicht, in dem Brecht explizit die Gestalt und Lehre Laotses darlegt. Es entstand 1938 in der kleinen dänischen Hafenstadt Svendborg,[10] in deren Nähe Brecht im Exil lebte. Es hat einen Balladecharakter, worauf der ungewöhnlich lange Titel bereits hinweist, und zählt heute zu den bekanntesten lyrischen Werken von Brecht.
2.1 Besondere Bewandtnis mit dem Gedicht
Beim Brecht-Leser ruft das Gedicht automatisch eine Lektüre hervor, die den Text im Vergleich zu Die höflichen Chinesen liest. Beim ersten Durchlesen ist sogleich in der ersten Strophe eine inhaltliche Änderung nicht zu übersehen: In Die höflichen Chinesen ist es die Unvernunft der Menschen, die Laotse zur Flucht treibt. In der Legende sind es gegenübergestellt die geschwächte Güte und zunehmende Bosheit, die gesellschaftlichen Zustände und die finstere Zeit, die das Leben im Land für Laotse unmöglich machen. Diese Änderung, strukturell auffällig durch die parallelisiert eingesetzte Wendung „wieder einmal“ (BFA 12: 32) hervorgehoben, gibt den dargelegten gesellschaftlichen Zuständen und der finsteren Zeit mehr Gewicht, als es für die Mitteilung der Flucht von Laotse erforderlich wäre. Sie signalisiert jenen auch nur wenig erfahrenen Lesern, dass es bei der Legende nicht etwa um ein metrisch fließend moduliertes Nacherzählen einer altüberlieferten Anekdote geht, sondern dass es wohl besondere Bewandtnis mit dem Gedicht hat.
Die Flucht als Möglichkeit einer Existenzalternative in der schlechten Zeit wurde in der ersten Strophe unterstrichen. Der Aufbruch des „Lehrers“ in der zweiten Strophe veranschaulicht die Einfachheit, mit der Laotse sein Leben führt. Es ist „wenig“, was Laotse für die Flucht für seine Bedürfnisse einpackt. Es sind „die Pfeife, die er immer abends rauchte“ und „das Büchlein, das er immer las“ und „Weißbrot nach dem Augenmaß“ (BFA 12: 32). Der lässig umgangssprachliche Erzählmodus entwickelt weiterhin den volkstümlich-speziellen Reiz, der bereits in der ersten Strophe empfunden werden kann. Dem aufmerksamen Leser wird, wenn die aufgezählten Dinge kritisch betrachtet werden, jetzt aber zusätzlich bewusst, dass die aufgezählten Gegenstände sozusagen gegen den Strich gelesen werden wollen: Sie können Laotse nur schlecht zugehören. Es gab sie damals in China entweder nicht oder sie waren gewöhnlichen Chinesen, zu denen Laotse gehörte, völlig fremd (vgl. Tan 2007: 171). Sie sind ganz offenkundig zeitwidrige Anachronismen. Wenn sie trotzdem von Brecht ins Gedicht gebracht wurden, muss der Leser davon ausgehen, dass sich etwas ganz Bewusstes und höchst Absichtsvolles vom Dichter dahinter verbirgt.
Die Brecht-Literatur merkt an, dass die von Brecht ins Gedicht eingebrachten für Laotses Zeit anachronistischen Sachen eigentlich Brechts eigene „Lieblingsdinge“ (Esslin 1962: 102) während seiner Emigration waren. Ihre Präsenz macht also eine Unwirklichkeit, eine erfundene Geschichte nämlich, wie Brecht die Legende von der Entstehung des Daodejing in Die höflichen Chinesen nennt, diaphan für eine Wirklichkeit. D. h., sie zeigen, dass Brecht Laotses Exilleben derart schildert, wie er es selbst erlebte. Das tat Brecht offenbar, um die eigene Exilerfahrung zu reflektieren. Indem die eigene Exilerfahrung eingeblendet wird, schimmert ein Selbstporträt des Rauchers und Lesers Brecht durch (vgl. Detering 2008: 70–71). Die altüberlieferte Legende wurde aktualisiert, als des Dichters eigene Exilerlebnisse hineinverknüpft wurden. Das machte die Legende für Brecht produzierbar und gleichzeitig zu einem Mittel zum Zweck. Ratschläge, die Brecht in seinem Aufsatz Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit gegeben hatte, hat er wieder mal im Gedicht verwirklicht.
Die in Analogie zur dritten, vierten und sechsten Strophengliederung dargestellten Bilder und Vorgänge zeigen, dass Laotse auf seinem Auswanderungsweg einer Föhre und einem Felsgestein in der kargen Landschaft im Gebirge begegnet, dass er eine besinnliche Ruhe verbreitend auf einem Ochsen reitet, dass er einen jungen Begleiter bei sich hat, der den Ochsen führt, und dass er an einer einsamen Grenzstation von einem Zöllner höflich angesprochen wird, der seinerseits die Existenz von staatlichen Organisationen „im Lande“ andeutet. Diese Bilder und Vorgänge stellen das aus chinesischen Augen gesehene Chinesische in den Vordergrund. Sie lassen Komponenten ausmachen, die von einem chinesischen Rollbild stammen.[11] Alles ist bei diesen Bildern und Vorgängen einfach und gut verständlich. Brecht betritt atmosphärisch den chinesischen Boden, wo die Bausteine des Gedichtes, wie bereits oben analysiert, nicht auf den chinesischen Raum beschränkt sind.
In der vierten Strophe wird der epische Gang durch szenische Gespräche unterbrochen. Als der Zöllner, der Laotse den Weg verwehrt, fragt, „Kostbarkeiten zu verzollen?“ antwortet Laotse nur kurz: „Keine“ (BFA 12: 33). Das Gespräch ist sehr knappgehalten, umso deutlicher zeigt sich die Wirkungsabsicht, die Brecht gegenüber der literarischen Vorlage entfaltete, wiedermal als stärker. Die von Brecht ins Gedicht fiktionalisierte kurze Antwort „Keine“ von Laotse kann mit einer zweifachen Bedeutung ausgelegt werden: einmal als Zeichen der Armut von Laotse, für die der Knabe die Erklärung „Er hat gelehrt“ (BFA 12: 33) gibt,[12] sodann als Zeichen dafür, dass Brecht sich wieder mit seinem eigenen Exilleben selbstporträtiert. Die Selbstidentifikation findet hier allerdings nicht innerhalb des Gedichtes statt, etwa durch eine direkte Analogie, sondern das Selbstbildnis kommt vielmehr indirekt daher, dass die durch die Antwort „Keine“ angedeutete Exillebenssituation nicht nur Laotse trifft, sondern auch den Dichter selber. Die gegenüber der literarischen Vorlage erfundene Antwort hat ihre Wurzel in Brechts eigener Exillebenssituation. Es ist eine Situation, wie sie Brecht in seinem Gedicht Die Pfeifen nur mit einem befreienden Humor schildern wollte:
Da ich die Bücher, nach der Grenze hetzend
Den Freunden ließ. Entrat ich des Gedichts
Doch führt ich meine Rauchgefäße mit, verletzend
Des Flüchtlings dritte Regel: Habe nichts! (BFA 12: 109)
Dass Laotses „Keine“ in der Legende sowohl der Aussage als auch dem Redegestus Brechts „Habe nichts!“ in den Pfeifen entspricht, bedarf keiner Erläuterung, da es im Grunde genommen um das Identische der Exilerfahrung damals und jetzt geht. Wie einst Laotse, war Brecht jetzt ein Emigrant. Sein Exilleben war nicht weniger entbehrungsvoll als erdenkbar bei Laotse. Er hat Laotse dementsprechend dargestellt, dass das Bild von Laotse ein gewisses Selbstbildnis ist, sodass Laotses Nähe zum Autor für gut informierten Leser sichtbar wird. Es ist seine Erfahrung, was er über Laotse schreibt. Er hat das Recht, über Laotses Schicksal sein eigenes Leid zu beschreiben. Er ist der Dichter, auf seine Subjektivität kommt es an.[13] Es könnte als eine Literatenmanier von Brecht, über sich zu reden, um über das Exilleben des im alten China lebenden Laotses etwas auszusagen, gedeutet werden. Das wirkt beim Leser jedenfalls positiv, weil Brecht damit seinem Laotse jene Bedeutsamkeit gab, die ein bloß an der literarischen Vorlage orientierter „authentischer“ Laotse nicht hätte besitzen können. Es könnte auch einfach nur gemeint sein, dass beim gewissen Selbstbildnis des Dichters ein weiterer Grundstein für die besondere Bewandtnis mit dem Gedicht gelegt wird.
Im Folgenden, wechselnd aus Erzählerbericht und szenischen Dialogen bestehenden Strophen fügt sich eine Erzählung ein: der Zöllner zeigt seine Wissensbegierde, der Knabe resümiert ihm in knapper Form die Lehre des Lehrers, Laotse kommt aufgrund der grundsätzlichen Höflichkeit der Bitte des Zöllners entgegen, der Zöllner gewährt Laotse und dem Knaben Unterkunft und Nahrung und sorgt dafür, dass Laotse bei der Arbeit nicht gestört wird, Laotse hat dem Zöllner seine bislang nur mündlich mitgeteilte Lehre aufgeschrieben. All diese erzählten Vorgänge lassen erkennen, dass sich Brecht hier ziemlich „treu“ zur literarischen Vorlage verhält. Das heißt, was der Leser auf der Vorgangsebene der Strophen 5 bis 12 erfährt, ist kein Satz von Brechts eigener Erfahrung hinzugefügt. Die Identifikation mit Laotse scheint nicht mehr stattzufinden. Oder sie geht doch geheim weiter: Auf der Flucht begegnet Laotse im interessiert-fragenden Zollverwalter sozusagen einen Anhänger, zumindest Publikum, was sich Brecht wohl auch gern für sich gewünscht hätte. Seine eigene Erfahrung war nämlich für ihn ganz beklemmend eine ganz andere, wie er sie in Über das Lehren ohne Schüler schildert:
Lehren ohne Schüler
Schreiben ohne Ruhm
[…]
Dort spricht der, dem niemand zuhört […] (BFA 14: 315)
Bedenkt man diese Erfahrung, ergibt sich ein identifikatorischer Kontext für die Verse. Eine Aussage darüber ist gewiss prekär, aber denkbar, dass Brecht in dargestellten Zügen Laotses seinen eigenen Wunsch hineinprojiziert hat: Was Laotse als Philosoph bei der Emigration vorerlebt hat, will Brecht als Literat auch erleben.[14] Helmut Koopmanns Ansicht über Brechts Schreibweise, es sei „in vielem ein Selbstbildnis – aber nicht, weil Brecht so von sich aus gewesen wäre, sondern weil er so sein wollte“ (Koopmann 2017: 17) findet hier einen weiteren Beleg.
Die Subjekt und Objekt verbindende Frage „wer wen besiegt“ (BFA 12: 33), die der Zollverwalter in seinem „plötzlichen“ (BFA 12: 33) Feuer stellt, verlangt ein Denken und ein Nachdenken. Sie hat offenkundig Brecht selber beschäftigt, als er sie gegenüber der Vorlage der überlieferten Anekdote fiktionalisiert ins gedankliche Zentrum des Gedichtes anordnete. Die Brecht-Literatur merkt an: Mit der Fiktion der so nachdrücklich gestellten Frage des Zollverwalters vernimmt Brecht, der er seit Mitte der zwanziger Jahre bereits ein Marxist war, nichts Geringeres als eine damals sehr berühmte Formel Lenins zu adaptieren: „Wer wird wen überflügeln? Gelingt es den Kapitalisten, sich früher zu organisieren, dann werden sie die Kommunisten zum Teufel jagen, darüber braucht man überhaupt kein Wort zu verlieren. Man muss diese Dinge nüchtern betrachten: Wer-wen?“ (vgl. Tan 2007: 174–175) Wo scheinbar der Zöllner ist, ist in Wirklichkeit der marxistische Dichter schlechthin.
2.2 Der Geist der Freundlichkeit
Es ist eine Besonderheit der Legende, dass der Lehrer nicht das Wort führt. Er hat nur wenige kurze Bemerkungen. Die „Aktiven“ sind eher der Zöllner und der Knabe, wovon der eine als Fragender, der andere als vermittelnder und interpretierender Schüler agiert. Bei dieser Figurenkonstellation ist die scheinbar rhetorische Frage, „Sagt jetzt: kann man höflicher sein?“ (BFA 12: 34) doch wichtig, nicht bloß weil sie von Laotse kommt, sondern weil damit der Geist der Freundlichkeit erfasst wird, der aus den im Gedichtverlauf erzählten Vorgängen heraussprudelt. Brecht-Leser wissen, dass das Thema der Freundlichkeit schon immer bei Brecht in seiner Vorstellungswelt eine besondere Rolle gespielt hat,[15] wenn er sie z. B. im frühen Gedicht Von der Freundlichkeit der Welt thematisiert. In der Legende wird die Freundlichkeit als eine entscheidende Verhaltensweise sowohl dem Zöllner als auch dem Lehrer zugeschrieben. Es ist nicht verwunderlich, wenn sie von Interpreten betont ins Augenmerk genommen wird: „In einer heiter-gelassenen Atmosphäre entstehen im Laufe einer Woche die einundachtzig Sprüche. Leise geschieht das, ohne viel Aufhebens: so gebietet es die Freundlichkeit“ (Klotz 1957: 48).
Aber Brecht transportiert nicht bloß das weiter, was er in der literarischen Vorlage am Geist der Freundlichkeit vorgefunden hat. Wenn die Legende und die überlieferte Anekdote von der Entstehung des Daodejing im Kopf durchgespielt wird, kann bemerkt werden, dass es eine starke Abweichung von der Vorlage gibt: In der chinesischen Überlieferung war es ein befehlshabender Passkommandant, der Laotse vor seinem Schlagbaum höflich anspricht. Bei Brecht in der Legende ist es ein einfacher Zöllner in Flickjoppe ohne Schuh und mit zerfurchter Stirn, der sich aus seiner offensichtlich sozial benachteiligten Lebenslage für „wer wen besiegt“ (BFA 12: 33) interessiert. Laotse mustert vom Ochsen herab eingehend den Zöllner und versichert sich erst in ihm einen „kein Sieger“ (BFA 12: 34), sondern einen Unterlegenen vor sich zu haben, also einen „Auch-du“-Berufener (BFA 12: 34), und ist dann hilfsbereit: „Gut, ein kleiner Aufenthalt“ (BFA 12: 34). In Laotses Freundlichkeit in Brechts Legende verbirgt sich also ein sozialer Aspekt, der in der chinesischen Vorlage nicht besteht. Selbst im Vergleich zu Die höflichen Chinesen, wo die Höflichkeit, die von sich aus ein sinnverwandtes Wort oder eine Ausdrucksform der Freundlichkeit ist, als die denkwürdige Handlungsmotivation der Chinesen vorgetragen wird, bekommt sie hier in der Legende darüber hinaus ein zusätzliches Gewicht, vor allem durch den oben angesprochenen sozialen Aspekt. Mit diesem allzu deutlichen Aspekt ist die Freundlichkeit in der Legende nun nicht bloß ein Akt des zwischenmenschlichen Motivs, sondern stellt gewissermaßen einen politischen Akt der Solidarität mit der unteren Klasse dar.
Es ist nicht notwendig zu zweifeln, ob die Freundlichkeit in der Legende eine Geistigkeit Laotses oder eine des Autors ist. Brecht hat sie ins Gedicht fiktionalisiert und war sehr an ihr gelegen.[16] Es ist das Exil, das als entstehungsgeschichtlicher Kontext die Differenz der jeweiligen Perspektiven selbst zwischen Die höflichen Chinesen und der Legende zustande bringt. Die Differenz ist signifikant und besteht darin, dass sich in der Legende in der Überblendung Laotses mit der eigenen Geistigkeit des Dichters eine marxistisch geprägte weltanschauliche Position des Emigranten Brecht wieder spiegelt. Es handelt sich um eine Position, bei der sich die Freundschaft aus der neuen Bestimmung definiert: Solidarität mit der gegen Armut und Gewalt kämpfenden Klasse. Mit dieser Position löst Brecht die Legende über die Entstehung des Daodejing aus ihrer historischen Bedingtheit und entfernt sie von ihrer Primärbedeutung als eine historische Anekdote.
2.3 Die Lehre Laotses
Die Lehre,
Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
[…]
das Harte unterliegt“, […] (BFA 12: 33)
die in der fünften Strophe des Gedichtes durch den Knaben dem Zöllner vermittelt wird, stammt tatsächlich aus dem Daodejing von Laotse und befindet sich dort im 78. Spruch. In Richard Wilhelms Übersetzung heißt es:
Auf der ganzen Welt gibt es nichts Weicheres und Schwächeres als das Wasser.
Und doch in der Art, wie es dem Harten zusetzt, kommt ihm nichts gleich.
Es kann durch nichts verändert werden.
Daß Schwaches das Starke besiegt, weiß jedermann auf Erden,
aber niemand vermag danach zu handeln. (Willhelm 1911: 83)
Brecht hat sie in die Legende übernommen und legt sie dem Leitsatz des Gedichtes zugrunde.
Indes, wo das Gedicht nicht nur auf den legendhaften Stoff bezogen, sondern, wie bereits oben analysiert, auf Konflikte der politischen Gegenwart ausgerichtet ist, bietet das „weiche Wasser“ nicht nur Verhaltensregel an, es ist auch ein politisches Gleichnis geworden. Bei der Übernahme des Gleichnisses hat Brecht eine Wortänderung vorgenommen: statt „hart“ hat Brecht nun „mächtig“ als Adjektiv für den vom weichen Wasser mit der Zeit besiegten Stein hineingeschrieben. Diese scheinbar synonymisch motivierte Wortänderung hat es in sich: sie ist semantisch und konnotativ zugleich von einer bedeutsamen Doppeldeutigkeit und hintergründigen Aktualität. Denn „mächtig“ schien bei der Niederschrift der Legende das Hitler-Regime, das innenpolitisch immer härter durchgriff und außenpolitisch den Krieg vorbereitete. Vergegenwärtigt man sich derartige Geschehnisse in Deutschland, weiß man gleichwohl, was gemeint ist. Die Beifügung „mächtig“ gibt ein Signal dafür ab, dass in der Legende auf das Hitler-Regime angespielt wird. Den Fokus auf noch mögliche Signale legend, wird noch heraus konstatiert werden können, dass das Gedicht gleich bei seinem Beginn bereits ein politisches ist. Wenn dort Laotses China beschrieben wird, „die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich / Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu“ (BFA 12: 32), ist der Wortlaut so zu lesen, dass in Wirklichkeit das Nazi-Deutschland anvisiert wird. Ein Vergleich bezeugt das: In Brechts Die höflichen Chinesen war es die „Unvernunft“, die Laotse aus der Heimat treibt. Jetzt in der Legende heißt es die „Bosheit“. Es ist ein Ausdruck, den Brecht sicherlich gezielt gewählt hat. Denn es ist ein Wort, das die Emigranten benutzten, um den Zustand des Nazi-Deutschlands zu bezeichnen, wie er ihnen sich damals darstellte.[17]
Die „Bosheit“ treibt Laotse in der Legende aus der Heimat. Damit erweist sich das Gedicht erneut als eine Implikation der Selbstreflexion Brechts, der nunmehr individueller Laotse identifikatorisch an sich heranrückt, um bei diesem Vorbild und geistigen Ansporn das Exil zu bewältigen. Das Nazi-Regime war noch „mächtig“. Der Exilant Brecht erwartete nicht länger mehr die baldige Rückkehr nach Deutschland. Er akzentuierte den Kampfsieg als ein langfristiges Ziel (Ausführlich dazu vgl. Kuschel 2018: 608). Laotses Lehre des vermeintlich Schwachen über den angeblich Starken, kulminiert in der Sentenz „das Harte unterliegt“ (BFA 12: 33), und trug zur Zuversicht dieses Ziels bei, auch wenn sie vorerst als Laotses Weisheit formuliert war. Bei der Übernahme der Lehre von Laotse war Brecht, der er sich bewusst und absichtlich ins Gedicht hineinschreibt und damit die Aktualität der überlieferten Legende für ihn zu erkennen gibt, um nichts anderes als ein Symbol für die eigene Unbeugsamkeit sowie für eine politische Zuversicht zu setzen. Das macht das Gedicht so bedeutsam.
Gewiss ließe sich ein Einspruch erheben, dass kein Wort direkt darüber fällt, dass Brecht damit eine politische Zuversicht äußert. Die Bedenken hierfür sind jedoch schnell beseitigt: Die sich beim Zöllner aufgedrängte „wer wen besiegt“-Frage (BFA 12: 33) spricht ein deutliches Wort dafür, weil sie unabweisbar in einen politischen Diskurs gezogen werden kann, weil sie, wie bereits angemerkt, eine leninistische Grundsatzformulierung über den Klassenkampf adaptiert. Auf diese Weise der Adaption kennzeichnet die vom Zollverwalter in seinem „plötzlichen“ (BFA 12: 33) Feuer gestellte Frage Brechts Position zu jener Zeit, nahezu unverhüllt und in direkter Spiegelung.
Brecht macht eigentlich auch kein Hehl daraus, dass die Legende eine zeitgenössisch-politische Position von ihm enthält. Das belegt die letzte Strophe des Gedichtes allzu deutlich, als dass es übersehen werden könnte. In der letzten Strophe des Gedichtes tritt ein lyrisches Ich im Personalpronomen „Wir“ auf, dessen Pluralform sowohl den Dichter als auch den Leser in sich einschließt. Seine reflektierte Höreransprache
Aber rühmen wir nicht nur den Weisen
Dessen Name auf dem Buche prangt!
[…] (BFA 12: 34)
scheint auf den Anblick die Bedeutung dessen zu verringern, von dem in der überlieferten Legende die Rede ist. Beim genauen Hinsehen schmälert sie aber Laotses identifikatorische Funktion überhaupt nicht und enthält auch keine Paradoxie für die Legende. Sie findet sich nur im Geist der marxistischen Geschichtsphilosophie. Ihre Aussage stellt nur eine andere, für den Sieg des Kampfs gegen das Nazi-Regime erforderliche Position Brechts stark in den Vordergrund. Es ist eine Position, die das (proletarische) Volk als die eigentliche treibende Kraft der Geschichte betrachtet, wie man sie z. B. in Brechts ebenfalls zu den Chroniken der Svendborger Gedichte gehörenden Fragen eines lesenden Arbeiters kennt. Mit der letzten Strophe hat die Legende fast einen Lehrstückcharakter. Oder der politische Anteil in der Legende ist damit höher zu veranschlagen als der Anteil der Wiedergabe der Legende.
3 Schlusswort
Bereits 1927 stellt Brecht in seinem Aufsatz Kurzer Bericht über 400 (vierhundert) junge Lyriker eine seither viel zitierte Forderung auf: „Und gerade Lyrik muß zweifellos etwas sein, was man ohne weiteres auf den Grauchswert untersuchen können muß“ (BFA 21: 191). Es war nur konsequent, dass Brecht seiner Stellungnahme auch treu bleibt, wenn er die Legende von der Entstehung des Daodejing geradezu auf einen „Gebrauchswert“ für sich und für die politische Gegenwart hin gestaltet. In Die höflichen Chinesen ist sie als Plädoyer für ein Denken im Daoismus als Lebensform gedacht, in der Legende fungiert sie als Ausformierung der Siegeszuversicht im Kampf gegen den Nationalsozialismus. In diesen Aspekten hat Brecht die Legende von der Entstehung des Daodejing auf ihren „Gebrauchswert“ abgehoben. Es ist dieser „Gebrauchswert“, der die Bedeutung Chinas für Brecht in eine tiefere Dimension erweitert. Die Legende von der Entstehung des Daodejing ist rasch erzählt. Aber Brechts Verhältnis dazu verdient wohl noch mehr Aufmerksamkeit, als ihm bislang in China zuteilgeworden ist.
About the authors
Jing Jing ist Übersetzerin und Dolmetscherin, promoviert zur Zeit zum Thema Bertolt Brecht und chinesische Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München, Germany.
Changke Li ist außerordentlicher Professor an der Universität Qingdao und Professor für Germanistik an der Universität Peking, China. Seit den 1980er Jahren arbeitet er im Bereich der Germanistik. Seine Forschungsgebiete umfassen neuere deutsche Literaturwissenschaft und deutschsprachige Gegenwartsliteratur.
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Brecht, Bertolt. 1988. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 12: Gedichte 2. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Brecht, Bertolt. 1989. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 1: Stücke 1. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Brecht, Bertolt. 1992. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 21: Schriften 1. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Brecht, Bertolt. 1993. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 14: Gedichte 4. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Brecht, Bertolt. 1994. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 26: Journale 1. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Brecht, Bertolt. 1997. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 19: Prosa 4. Herausgegeben von Werner Hecht, Jan Knopf, Werner Mittenzwei, Klaus Detlef Müller. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag; Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.Suche in Google Scholar
Sekundärliteratur
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© 2023 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von De Gruyter.
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Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Paradigmatisches Übersetzen Chinesisch-Deutsch: Wann übersetzerisches Handeln selbst übersetzt werden muss
- Der Übersetzungsprozess des chinesischen zaju-Stückes Der Kreidekreis in Deutschland
- Interkulturalität als eine diplomatische Diskursstrategie? Eine interkulturelle Diskursanalyse in der deutsch-chinesischen politischen Kommunikation
- Qiao-Yi-Phänomen der chinesischen Legende Weiße Schlange in der deutschen Literatur
- Vom Zeichen der Bewunderung zum Symbol der Position – Brecht mit der Legende von der Entstehung des Daodejing
- Spuren der chinesischen Literatur und Perspektive der Weltliteratur in Goethes Helena-Akt in Faust II
- Ying Ma (2022): Code-Switching und Script-Switching zwischen Deutsch und Chinesisch. Eine empirische Untersuchung von Postings im sozialen Netzwerk Renren. Berlin: Erich Schmidt Verlag. 454 S. (= Philologische Studien und Quellen 282) ISBN 978-3-503-20060-3 (gebundene Ausgabe, Hardcover), 978-3-503-20061-0 (E-Book). €99,95 (gebundene Ausgabe, Hardcover), € 91,40 (E-Book).
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