Home Arts Raumwirkung und kulturlandschaftliche Einbettung des Barockgartens Großsedlitz
Article Open Access

Raumwirkung und kulturlandschaftliche Einbettung des Barockgartens Großsedlitz

  • Anja Simonsen EMAIL logo
Published/Copyright: November 17, 2025
Become an author with De Gruyter Brill

Zum Objekt

Der Barockgarten Großsedlitz bei Heidenau, abseits und zugleich reizvoll gelegen auf einer Anhöhe des linken Elbufers südöstlich von Dresden, ist als Kulturdenkmal und Bestandteil der Sachgesamtheit Kammergut Sedlitz gemäß § 2 Abs. 1 des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes (SächsDSchG) erfasst. Zur Gesamtanlage, die die Blütezeit barocker Gartenkunst unter August dem Starken (1670–1733) dokumentiert, gehören neben dem Friedrichsschlösschen diverse Wirtschafts- und Nebengebäude, Wohnhäuser der ehemaligen Gutssiedlung sowie der effektvoll in das Relief sich gegenüberliegender Geländeplateaus hineinkomponierte Barockgarten als Gartendenkmal mit zwei Orangeriegebäuden, Terrassierungen, Freitreppen, Wasseranlagen, Skulpturen und in die Landschaft ausstrahlenden Alleen (Abb. 1). Bemerkenswert ist, dass die Verbindung zwischen dem Barockgarten und seiner Umgebung im Sinne des Umgebungsschutzes und heutiger Debatten über den Schutzstatus der Raumwirkung bereits früh erkannt und thematisiert wurde. Aus dem aktuellen Anlass der Planung des IndustriePark Oberelbe (IPO) auf Ackerflächen von etwa 140 Hektar südlich des Barockgartens war diese frühe Würdigung nun zu konkretisieren und zu aktualisieren.

1 Kulturdenkmal Barockgarten Großsedlitz, südlich das Teilplangebiet Industriepark Oberelbe (IPO), Teilabschnitt B-Plan 1.1, 2025
1

Kulturdenkmal Barockgarten Großsedlitz, südlich das Teilplangebiet Industriepark Oberelbe (IPO), Teilabschnitt B-Plan 1.1, 2025

Frühe Erfassung raumwirksamer Kategorien

Die Anlage ist – dank engagierter und intensiver Pflege nach Kriegszerstörungen und durch unruhige Zeiten hinweg – stetig erhalten und instandgesetzt worden. Schon Richard Steche (1837–1893), Begründer des ersten sächsischen Inventarisationswerks, räumt dem Zusammenwirken zwischen Schloss und Park Großsedlitz mit der Landschaft in dem ersten Band von 1882 einen hohen Stellenwert ein, wenn er den Objekttext beginnt mit den Worten: »Schloss und Lustgarten, geschaffen in den Jahren 1719–1732. Bei der Wahl des Platzes für die Gesammtanlage [sic!] war bezweckt, die herrliche Aussicht auf das nahe Pirna und die Berge der sächsischen Schweiz zu fassen.«[1]

Die Zentrale Denkmalliste der DDR klassifizierte die Anlage als Denkmal von besonderer nationaler und internationaler Bedeutung. In dieser Kategorie des höchsten staatlichen Schutzranges war sie gelistet als eines von acht Denkmalen der Landschafts- und Gartengestaltung republikweit.[2] Das Denkmalpflegegesetz der DDR (1975) sah den Schutz der Umgebung wie folgt vor: »In den Schutz der Denkmale wird ihre Umgebung einbezogen, soweit sie für die Erhaltung, Wirkung und gesellschaftliche Erschließung des Denkmals von Bedeutung ist.«[3] Ab Mitte 1976 rückte dieser Passus erstmals auch in Großsedlitz in den Vordergrund, als die seit 1969 erarbeitete Trassenstudie zu einer neuen Autobahn zwischen Dresden und Prag mit Streckenführung südlich des Barockgartens zu diskutieren war. In der Argumentation hob das Zentrale Institut für Denkmalpflege Berlin den freien Blick in die Landschaft als wesentliches Merkmal und Eigenheit des Großsedlitzer Barockgartens hervor, das letztlich auch zur Einstufung als Kulturdenkmal von internationalem Wert geführt habe: »Die Eigenart und Wirkung dieses Denkmales der Gartenkunst wird wesentlich durch die Beachtung und Behandlung der Umgebung bestimmt.«[4] Mittels nicht näher definierter »Modelleinrichtungen« wurden Überschneidungen von Sichtachsen zwischen dem Garten und der Landschaft festgestellt und zur Trassenüberarbeitung aufgefordert. Aus nicht genannten Gründen wurde dieses Projekt nicht weiterverfolgt.[5]

Nahezu parallel verliefen Abstimmungen zur baulichen Einordnung und Weiterentwicklung der LPG »Vereinte Kraft« Heidenau, 1978 mündend in Stellungnahme und Plan des Institutes für Denkmalpflege mit dem VEB Denkmalpflege Dresden als Projektierungssteller zum Umgebungsschutz. Der Plan unterscheidet die Kategorien eines inneren Denkmalbereiches (die Parkstraße als Verlängerung der westlichen Parkachse und das Kammergut als Keimzelle des Barockgartens umfassend) und eines weiter gefassten Umgebungsschutzbereiches, der die angrenzenden Feldfluren in einem großen Halbkreis einschließt. Weiterhin wurden fünf »Landschaftsachsen« im Sinne von Sichtachsen definiert (Abb. 2).

2 Erstkartierung, Institut für Denkmalpflege Dresden, 1978
2

Erstkartierung, Institut für Denkmalpflege Dresden, 1978

Neue Dimensionen aktueller Planungen

Im Rahmen der Anhörung zum Teilbebauungsplan des IPO Nr. 1.1 Technologiepark Feistenberg in unmittelbarer Nähe des Barockparks Großsedlitz erarbeitete das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen im Jahr 2023 eine umfassende fachliche Stellungnahme. Angesichts der Dimension des Vorhabens, weit über die bisherigen Themen wie Trassenplanung und die Ansiedlung von Neubauernstellen hinaus, war die Prüfung denkmalschutzrechtlicher Belange auch inhaltlich und räumlich weiter zu fassen als in den 1970er Jahren. Dabei stellte sich die Erheblichkeit der Eingriffe insbesondere hinsichtlich der Raumwirkung heraus.

Historischer Hintergrund und Denkmalwert

In seiner Gesamtstruktur, Geschlossenheit und landschaftlichen Einbindung blieb der Barockgarten Großsedlitz über Jahrhunderte ungestört und von späteren Umgestaltungen unberührt. Dies hebt ihn vor anderen Anlagen hervor, die oftmals im Stil Englischer Landschaftsgärten verändert wurden. Daraus resultiert sein gartenhistorisch wie gartenkünstlerisch hoher Zeugniswert. Aufgrund ihrer erhaltenen und unverkennbaren Ausstrahlung weit in die umgebende Landschaft hinein ist der Gesamtanlage zudem herausragende landschaftsgestaltende Bedeutung zuzusprechen. 1723 hatte August der Starke (seit 1697 auch König von Polen) den Herrschaftssitz Großsedlitz aus dem Eigentum des Grafen von Wackerbarth (1662–1734) erworben und ließ ihn unter Planung der kursächsischen Baumeister und Hofbildhauer ausbauen. Wesentlicher Schwerpunkt war die Erweiterung der Gartenanlagen, die als repräsentativer Schauplatz des alljährlichen Stiftungsfestes des polnischen Weißen Adlerordens auserkoren waren. Hieraus erklärt sich auch die stark raumwirksame, in den Landschaftsraum ausgreifende und bis heute erhaltene Komposition.

Visuelle Wechselwirkungen

Wesentlicher Bestandteil der Erschließung und inhaltlichen Durchdringung des Barockgartens Großsedlitz ist die Bewegung zum und durch den Garten sowie dessen Außenwirkung. Die Anlage kontrastiert auf effektvolle Weise gerichtete Sichtachsen, großzügige Überblicke und in die Landschaft ausstrahlende Gesten mit wechselnden Sichtfenstern in den Landschaftsraum und introvertierten gartenräumlichen Situationen: Beim Wandeln auf den oberen Gartenterrassen eröffnet sich der Überblick über die gesamte Gartenanlage mit Blickfenstern bis in das Elbsandsteingebirge. Mit Betreten der Freitreppen verschwinden die Fernsichten zunehmend aus dem Gesichtsfeld, der/die Besucher*in taucht gebäudetief in die großzügigen, abgesenkten Gartenräume mit Parterres und Wasserflächen ein. Beim Durchwandeln der kleinteiligen Gartenkabinette und dem allmählichen Ersteigen der Treppenanlagen auf der gegenüberliegenden Seite gewinnt man wieder an Höhe, um dann von drei Standpunkten aus vergrößerte Sichtfelder über das weitläufige, ackerbaulich genutzte Geländeplateau bis zu den majestätischen Erhebungen in der Ferne präsentiert zu bekommen (Abb. 3). Die Einbettung der Anlage in die bis heute gestalt- und nutzungsmäßig erhaltene Umgebung ist wesentlich für deren Strahlkraft. Die Hochfläche spannt sich auf zwischen wesentlichen orts- und landschaftsprägenden Kulturdenkmalen der Region, darunter das Schloss Weesenstein, die Rittergüter Zuschendorf und Zehista sowie markante Gehöfte der umliegenden Ortslagen. Das Zusammenwirken aus natürlichem Relief und Offenlandstruktur ermöglicht wechselseitige, beeindruckende Sichtbezüge. Am Waldrand nahe des ehemaligen Weesensteiner Belvederes eröffnet sich ein Panoramablick über die Großsedlitzer Hochebene bis zur mehr als sechs Kilometer entfernten Stadt Pirna mit der Stadtkirche St. Marien und dem Schloss Sonnenstein (Abb. 6).

3 Beherrschende Lage und landeserschließende Wirkung, Blick in den südlichen Landschaftsraum von Großsedlitz, 2023
3

Beherrschende Lage und landeserschließende Wirkung, Blick in den südlichen Landschaftsraum von Großsedlitz, 2023

Funktionale und strukturelle Kontinuität

Die sich südlich an den Barockgarten Großsedlitz anschließende Hochebene zeichnet sich durch eine herausragende Konstanz hinsichtlich der Wald-, Offenland- und Siedlungsverteilung aus. Während sich der Siedlungs- und insbesondere der Industrieraum im angrenzenden Elbtal zwischen Pirna und Dresden mit dem Bau der Eisenbahnlinie (1851) seit etwa 1880 stetig verdichtete, bewahrte sich hier die für den Landschaftsraum charakteristische, von einzelnen Gütern, Dörfern und bewaldeten Tallagen durchzogene Grün- und Ackerlandschaft. Die auf den Kartendarstellungen des späten 18. Jahrhunderts verzeichneten Wegeverbindungen lassen sich in weiten Teilen bis heute nachvollziehen. Dem offenen, seither bäuerlich geprägten Landschaftsraum mit weiter Feld- und Wiesenflur gegenüber präsentiert sich Großsedlitz in gartenkünstlerisch durchkomponierter Weise. Diese unverfälschte landschaftliche Einbettung des Kulturdenkmals in seine umgebenden Strukturen bildet den prägenden Wirkungsraum (Abb. 4).

4a, b Kontinuität auf der Hochfläche – Wandel im Elbtal: a) Meilenblatt (Berliner Exemplar) 1781 und b) Messtischblatt 1941
4a, b

Kontinuität auf der Hochfläche – Wandel im Elbtal: a) Meilenblatt (Berliner Exemplar) 1781 und b) Messtischblatt 1941

Ideell-assoziativer Hintergrund

Der Anspruch Augusts des Starken, Anlagen mit gesamträumlicher, stark landschaftsbezogener Wirkung zu schaffen, »das Verhältnis von Teil und Ganzem für ein großes Territorium in ein harmonisches Gefüge zu bringen«[6] und Sachsens Schlösser in einen großräumlichen Zusammenhang einzuordnen, ist dank seiner eigenhändigen Skizzen und Notizen dokumentiert. Der Barockgarten Großsedlitz setzt sich nicht nur mittels Sichtbezügen mit seiner umgebenden Landschaft in Bezug, vielmehr definiert er aus seiner exponierten Platzierung und seinem inneren Ordnungssystem heraus seine Umgebung. Während die nordwestlich vom Friedrichsschlösschen ausstrahlende Lindenallee (Parkstraße) die Ortslage von Großsedlitz vollständig neu definierte und mit regelmäßig angelegten Wohnhäusern gliederte, tasten die nach Südosten und Osten ausstrahlenden Achsen der Alleen das Gelände der Hochebene ab. Hier wird die landeserschließende Wirkung sichtbar: »Indem aus Anlagen wie Pillnitz und Moritzburg Achsen herausführen, die auf die Residenzstadt gerichtet sind, und indem fürstliche Orte auf dem Land ›ansichtig‹ gemacht werden, ergibt sich über die Herstellung solch visueller Bezüge eine Semantik des Landes: Bedeutsam ist, worauf der Blick gelenkt wird.«[7]

Der Ausbau der drei großen kursächsischen Lustschlösser Pillnitz, Moritzburg und Großsedlitz steht in direktem Zusammenhang mit der Überwindung der Stadtgrenzen. Die Verbindung zwischen der Residenz und ihren Lustschlössern durch Wege, Sichtbezüge und nicht zuletzt über das leitende Band der Elbe und des Elbtales machte großräumliche ästhetische Zusammenhänge erstmals erfahrbar und vernetzte das Territorium. Zugleich definierten die Lustschlösser fortan als Landmarken die bislang wenig erschlossenen Areale (Abb. 5 und 6).

5 Blick vom Oberen Orangerieparterre auf das Elbsandsteingebirge, Gouache von C. G. Hammer, 1821
5

Blick vom Oberen Orangerieparterre auf das Elbsandsteingebirge, Gouache von C. G. Hammer, 1821

6 Panoramablick vom Waldrand Belvedere Weesenstein über die agrarisch geprägte Großsedlitzer Hochebene, IPO-Plangebiet; der Barockgarten am linken, das Elbsandsteingebirge am rechten Bildrand, 2023
6

Panoramablick vom Waldrand Belvedere Weesenstein über die agrarisch geprägte Großsedlitzer Hochebene, IPO-Plangebiet; der Barockgarten am linken, das Elbsandsteingebirge am rechten Bildrand, 2023

Residenzlandschaft entlang des Dresdner Elbtales

Großsedlitz ist auf das Engste mit der sächsischen Landesgeschichte, mit der städtebaulich-landschaftlichen Landeserschließung unter August dem Starken und insbesondere mit dessen Streben nach einer sächsischpolnischen Allianz verknüpft. In dem Bemühen, seinen Einfluss auf den polnischen Adel zu festigen und beide Länder im Rahmen der Hofgesellschaft zu vereinen, nutzte August der Starke das bewährte Prinzip der Bau-, Garten- und Festkultur. Er ließ den im 14. Jahrhundert gestifteten polnischen Orden des Weißen Adlers wiederaufleben und nutzte Großsedlitz als festlichen Rahmen für die Verleihung des Ehrenzeichens. Die anspruchsvolle Gestaltung der Großsedlitzer Topographie bezeugte das gartenkünstlerische Können am sächsischen Hofe und das übergeordnete Raumkonzept die weitblickende Sichtweise des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs. Während Moritzburg dank seiner ausgedehnten Wald- und Gewässerlandschaft zum repräsentativen Jagdschloss ausgebaut wurde und Schloss Pillnitz, geprägt von seiner direkten Lage am Wasser, den umgebenden Weinhängen und kühlenden Waldschluchten, als Sommerschloss diente, präsentierte sich die weithin auf einem dominierenden Geländeplateau erkennbare ländliche Dependance Großsedlitz als Bergschlösschen mit Weitsicht in die östlichen Regierungsgebiete im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne (Abb. 7).

7 Die Residenzlandschaft Augusts des Starken entlang des Dresdner Elbtals, digitales Höhenmodell/Reliefdarstellung, 2025
7

Die Residenzlandschaft Augusts des Starken entlang des Dresdner Elbtals, digitales Höhenmodell/Reliefdarstellung, 2025

Eine Barockanlage von europäischem Rang

Wie die ausführliche Raumwirksamkeitsanalyse belegen konnte, ist der Barockgarten Großsedlitz als wesentlicher Bestandteil innerhalb der städtebaulich-landschaftlichen Gesamtkonzeption Augusts des Starken zu begreifen. Die Anlage ist aufgrund ihres hohen gestalterischen Anspruchs, der Umsetzung der Bauaufgabe und ihres ideellen Stellenwertes innerhalb der sächsischen Herrschaftsgeschichte mit den zeitgenössischen großen Barockanlagen anderer europäischer Residenzen wie Versailles gleichzusetzen, mit dem Alleinstellungsmerkmal der besonderen topographischen Situation. In ihr vereinen sich zeitgenössische Gartenströmungen zu einer sächsischen Variante. Insgesamt bildet das Zusammenwirken aus Topographie, Landnutzung und gartenkünstlerischer Gestaltung bis heute die Landnahme außerhalb der Residenz ab. Die Situierung, Ausrichtung und Reichweite ist substanzieller Bestandteil der Denkmaleigenschaft, es ist von einer Landmarke zu sprechen. Die visuell und ideell in die Landschaft ausstrahlende und aus der Landschaft hervortretende Wirkung ist wesentlich für die Großsedlitzer Konzeption und damit integraler Bestandteil des Kulturdenkmales.

Fazit

Die Charta von Venedig hatte schon 1964 in Artikel 6 formuliert: »Zur Erhaltung eines Denkmals gehört die Bewahrung eines seinem Maßstab entsprechenden Rahmens. Wenn die überlieferte Umgebung noch vorhanden ist, muss sie erhalten werden, und es verbietet sich jede neue Baumaßnahme, jede Zerstörung, jede Umgestaltung […].« Fortschreitende Sensibilisierung, Forschung und ganz wesentlich auch die sprachliche Auseinandersetzung eröffnen heute umfassendere Ausdrucksmöglichkeiten, wenn die Darstellung raumwirksamer Elemente gefragt ist. Die Arbeitspapiere zur historischen Kulturlandschaft (Nr. 16) und zur Raumwirkung (Nr. 51) der VDL-AG Städtebauliche Denkmalpflege sind hierbei wertvolle Arbeits- und Argumentationsgrundlagen. Weitaus schwieriger sind die grafische Darstellbarkeit der vorgenannten Zusammenhänge im Sinne einer optisch-planerischen Grundlage und die Einordnung des erfassten, aber materiell schwer fassbaren Schutzgutes in den Rahmen planerisch-rechtlicher Ausweisungsmöglichkeiten. Eine Ausweitung des bislang noch immer nicht rechtswirksam festgesetzten Denkmalschutzgebietes scheint für Großsedlitz wenig zukunftswirksam, selbst das im Plangebiet bestehende Landschaftsschutzgebiet »Großsedlitzer Elbhänge und Hochflächen« ist von Ausgliederung bedroht. Waren es wie im vorliegenden Beispiel der 1970er Jahre räumlich noch gut abgrenzbare und fassbare Eingriffe, so ist heute ein weiterer Blick, ein Vordenken im größeren Maßstab gefordert, wenn der genius loci, das Unverwechselbare eines Ortes, in kommende Generationen getragen werden soll.

  1. Abbildungsnachweis:

    1: GeoSN, dl-de/by-2-0 [Kartengrundlage ADV-WMS-DE-SN-DOP-RGB], grafische Nachbearbeitung Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. — 2: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. — 3: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, S. Köhler. — 4a, b, 7: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) / Deutsche Fotothek. — 5: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH. — 6: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Anja Simonsen.

Published Online: 2025-11-17
Published in Print: 2025-12-17

© 2025 Anja Simonsen, published by De Gruyter

This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License.

Downloaded on 17.12.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/dkp-2025-2011/html
Scroll to top button