Startseite Klaus Gantert, Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen: Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. 3., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2023. (Bibliotheks- und Informationspraxis; 72). XIV, 718 S., Ill. – Print und eBook (Open Access), ISBN 978-3-11-067321-0 (Taschenbuch), e-ISBN (PDF) 978-3-11-067327-2, e-ISBN (EPUB) 978-3-11-067332-6. Taschenbuch € 84,95
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Klaus Gantert, Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen: Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. 3., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2023. (Bibliotheks- und Informationspraxis; 72). XIV, 718 S., Ill. – Print und eBook (Open Access), ISBN 978-3-11-067321-0 (Taschenbuch), e-ISBN (PDF) 978-3-11-067327-2, e-ISBN (EPUB) 978-3-11-067332-6. Taschenbuch € 84,95

  • Sebastian Köppl
Veröffentlicht/Copyright: 5. August 2023
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Gantert Klaus Lauber-Reymann Margrit Informationsressourcen: Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten. 3., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2023 (Bibliotheks- und Informationspraxis; 72) XIV, Ill. – Print und eBook (Open Access) Taschenbuch € 84,95 978-3-11-067321-0(Taschenbuch), e-ISBN (PDF) 978-3-11-067327-2, e-ISBN (EPUB) 978-3-11-067332-6 1 718


Das vorliegende Werk war bereits in seinen Vorgängerauflagen von 2010 und der 2., völlig überarbeiteten und erweiterten Auflage von 2017 bahnbrechend und wurde mehrheitlich positiv besprochen.[1] Bedingt u. a. durch die jetzige „Verwendung von Datenbankstrukturen, Suchmaschinentechnologien, Verlinkungen und den Onlinezugriff über das Internet“ (8–9), die zu Umbrüchen in der Wissenschaftspublikation und Nutzung führten, sind die früheren gedruckten Bibliographien der Bibliographien und Verzeichnisse verglichen mit den gegenwärtigen Informationsressourcen in Teilen überholt, behalten aber als Nachschlagewerke in Einzelfällen der Recherche und aus historischer Sicht ihren Wert. Margrit Lauber-Reymann verfasste die beiden älteren Auflagen. Sie ist als ehemalige Dozentin und Bibliothekarin in Theorie und Praxis vorzüglich ausgewiesen. Die 3. Auflage ist von Margrit Lauber-Reymann und, federführend, von Klaus Gantert gemeinsam erarbeitet. Er erfährt, mittlerweile als Fachhochschulprofessor in Hannover und Herausgeber bzw. Autor in der Fachbibliographiereihe Erfolgreich Recherchieren. Studium sowie als Verfasser des immer wieder neu aufgelegten Bibliothekarischen Grundwissens, weithin Anerkennung.

Zur Struktur und zu den Inhalten: Der Aufbau des Buches ist in seinen unten genannten 4 Teilen annähernd beibehalten, aber der Entwicklung angepasst worden: So kommt beispielsweise im Teil 1 ein neues Kapitel IV Datenexport, Datenverwaltung und Dokumentenzugang hinzu, in das der aktualisierte Abschnitt „Datenverwaltung und Dokumentenzugang“ aus dem damaligen Kapitel V Prinzipien des Suchens und Findens eingefügt ist. Dieses Kapitel lautet nun Grundprinzipien der Recherche. Seine Unterkapitel betreffen erneut die „Historische(n) Ordnungsregeln“ und das „Retrieval in Datenbanken“.

Im Teil 2 ist das ehemalige Kapitel Virtuelle Bibliotheken und Portale in Fachportale umbenannt. Teil 3 wird um die neuen Kapitel VI Informationsressourcen zu einzelnen Medienformen und das Kapitel IV Open Access, Forschungsdaten,[2] Open Educational Resources verbreitert. In ihm ist, erweitert, das frühere Kapitel Forschungsdatenbanken aufgegangen. Teil 4 schließt jetzt mit dem neuen Kapitel IV Perspektiven. Aufgrund der „vielfältigen quantitativen und qualitativen Weiterentwicklungen der Informationsressourcen“ (V) erschien eine deutlich erweiterte Neuauflage nötig. Sie bereinigt die geringen Schwächen und Defizite der alten Auflage und spiegelt den Stand und die Tendenzen in den Ressourcen. Im Anhang stehen wiederum die Abbildungsnachweise, die Weiterführende Literatur, das Register und das Ressourcenverzeichnis.

Teil 1 Informationsressourcen in Bibliotheken beginnt nach dem Vorwort und der „Einführung – Informationen im digitalen Zeitalter“ mit Kapiteln zu den Verzeichnissen von Informationsressourcen und ihrer Benutzung in Bibliotheken, zu ihrer Publikationsgeschichte, ihren Publikationsformen und ihrer Recherche. Zuletzt folgen die Speicherung, Verarbeitung und Verwaltung der gewonnenen Recherchedaten. Es werden dabei die Entwicklungen der letzten Jahre verdeutlicht, grundlegende Begriffe erklärt sowie die heutigen Tendenzen zu „umfassenden vernetzten Informationssystemen“ (VI) und ihre Leistungen angesprochen. Im Teil 2, der Typisierung von Ressourcen, sind ihre wichtigsten, insbesondere im Online-Zugriff erreichbaren Komponenten in ihren „typologischen Grundformen“ (67) charakterisiert – also den Kapitelnennungen folgend, die Bibliothekskataloge und Discovery-Systeme, die Bibliographischen Verzeichnisse, die Nachschlagewerke, die Bereiche Open Access, Forschungsdaten, Open Educational Resources, die Digitalen Bibliotheken, die Fachportale und die Suchmaschinen. Diese Basisinformationen führen zu den Teilen 3 und 4, die den Kern des Bandes bilden.

Im Teil 3 folgt, mehr oder minder entsprechend der Gliederung des Teils 2, dessen tiefere Entfaltung in der Beschreibung allgemeiner und fachübergreifender Informationsressourcen. Dem Teil 4, den Ressourcen für die Fachinformation, geht mit dem Schwerpunkt auf den Fachinformationsdiensten für die Wissenschaft ein eher allgemeines Kapitel zu den Bibliotheken, ihrer Fachinformation und ihren Fachbeständen voraus. Dann folgen nach einem Vorspann zur jeweiligen Charakteristik des Faches seine Ressourcen – von der Informatik bis hin zu den Altertumswissenschaften. Am Ende stehen die Regionalen Fachinformationsdienste und Regionenportale.

Zur formalen Bewertung: Das leserfreundliche Buch ist einprägsam und übersichtlich in einer vorbildlichen Typographie einschließlich der Lebenden Kolumnentitel gestaltet. Die ausführlicher behandelten Informationsmittel des Teils 3 und teilweise auch des Teils 4 sind, wie etwa beim B3Kat; Gateway Bayern, beim DBIS, bei der EZB und ZDB, beim WorldCat, dem Web of Science, oder im Teil 4, beim Directory of Open Access Journals (DOAJ), in einem festen Schema nach Titel, Urheber, Typ, Inhalt, Beschreibung und Beziehungen erklärt. Auch die Abbildungen, graphischen Darstellungen und die wie in früheren Auflagen mitunter nur mit Mühe lesbaren Screenshots und Titelfaksimiles unterstützen den Lehrbuchcharakter. Die weiterführende Literatur im Anhang ist, getrennt nach der „Fachliteratur“ und den „Ältere(n) Verzeichnisse(n) von Informationsressourcen und Werke(n) zur Geschichte der Bibliographie und der Informationsressourcen“, knapp und korrekt, bei der „Fachliteratur“ und ihren Bereichen jedoch nicht gleichgewichtig ausgewählt.[3]

Der Erschließung des Bandes dient zum einen das kombinierte alphabetische Register, das u. a. zu in- und ausländischen Bibliotheken, Förder- und Forschungsinstitutionen, Katalogen, Körperschaften, Personen, Sachbegriffen und zum Teil auch zu den Ressourcen führt. Dieser ordentlich gearbeitete Index mitsamt seinen Verweisungen ist, trotz mitunter kleiner Lücken und einiger weniger irreführender Seitenangaben, sehr hilfreich. Zum anderen leitet das umfangreiche Ressourcenverzeichnis direkt zu den Informationsquellen.

Zur inhaltlichen Bewertung: Das Buch ist durch die Aktualisierung, Ergänzung und Aufnahme neuer Titel sowie die Löschung überholter Ressourcen auf den neuesten Stand gebracht und in die gegenwärtigen Strukturen eingebettet, ohne dass, wie ein Unterkapitel lautet, „Frühere Strukturen der bibliothekarischen Informationsinfrastruktur“ vernachlässigt wären. Die vielfältigen Angebote sowie die Herausforderungen angesichts der heutigen komplexen Recherche in elektronischen Informationssystemen führen zu neuen Aufgaben und Erwartungen an Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Informationsspezialistinnen und -spezialisten sowie Studierende.

Die Neuauflage wird dieser Situation gerecht: Sie will nämlich einerseits den Wandel in den wissenschaftlichen Publikationen und seine Folgen für die Bestände und elektronischen Dienste der Bibliotheken vor Augen führen. Anderseits will sie die nötige „Ressourcenkompetenz“ in einer „praxisnahe(n) Einführung in die Thematik“ (6) vermitteln und „einige grundlegende Suchfunktionen beim Recherchieren in Informationsressourcen“ (32) nahebringen. Dabei zeigt das Buch den geltenden Standard bei den allgemeinen, fachübergreifenden und fachspezifischen Ressourcen aller Art und lehrt die elektronischen Zugänge samt ihren Möglichkeiten und „grundsätzlichen medienspezifischen Vorteilen“ (19, 163),[4] die allerdings in der Praxis nicht „in allen Fällen […] umfassend genutzt werden können“ (20).

Die ausgewählten „Datenbanken und elektronischen Informationssysteme“ (3) erläutern einen „Grundstock“ (6), der in den Teilen 3 und 4 mit ihren wesentlichen kostenfreien, lizenzierten oder durch Nutzungsverträge erreichbaren Informationsmitteln vertieft beschrieben wird. Sie entsprechen dem Profil, das heute an Wissenschaftlichen Universalbibliotheken und den Bibliotheken der Hochschulen wie auch der Universitäten für den Bedarf der Fächer, aber gleichermaßen in der überwiegend elektronischen Bestandsbildung, der Benutzung, Informationsvermittlung und Schulung erwartet wird. Aufgrund der Fülle des im Buch vermittelten Wissens kann die Besprechung nicht näher auf alle Unterkapitel und Abschnitte eingehen.

Da heute weithin digital zugänglich, erhalten gedruckte Ressourcen, wie die biographisch-bibliographischen Lexika oder Nachschlagewerke, in der Neuauflage nur wenig Raum. Sie werden jedoch aufgeführt, wenn, wie in den Fällen des Lexikons der Bibliotheks- und Informationswissenschaft (LBI) oder des Quellenlexikons zur deutschen Literaturgeschichte, eine Online-Ausgabe noch nicht verfügbar ist oder falls nur analog oder offline nutzbare Kataloge wie das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) nur noch in Sonderfällen gebraucht werden. „Virtuelle Allgemeinbibliotheken und Internetverzeichnisse“ (VI) sind nicht mehr berücksichtigt. Gemeinsam mit den Fachinformationsdiensten und den dezentralen SSG-Bibliotheken, die ihnen vorausgingen und breite als auch tiefe Bestände vorhalten, bilden jedoch Virtuelle Fachbibliotheken, wie zurzeit noch vifabio für die Biologie, und insbesondere die Zentralen Fachbibliotheken in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, in der Medizin und den Wirtschaftswissenschaften das heutige Rückgrat der Fachinformation. Bis in die 2. Dekade des 21. Jahrhunderts hinein dominierten die Virtuellen Fachbibliotheken die Literaturversorgung ihrer Fächer. Der früher die Lesesäle bestimmende Bibliographische Apparat und das Informationszentrum werden im Buch zu Recht nicht mehr thematisiert: Sie haben an Bedeutung verloren und ihr Platz wird zunehmend von den dringlich benötigten zusätzlichen Leserflächen und neuen Funktionsräumen eingenommen.

Das verlässlich informierende Handbuch demonstriert in begrifflicher Eindeutigkeit und Klarheit die neue Doppelrolle der klassischen Bibliographie der Bibliographien als Verzeichnis der elektronischen Quellen und als Tor zu den Datenbanken und Volltexten. Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen in der bibliothekarischen Ausbildung und der Hochschullehre gelingt eine gut durchdachte, alle Aspekte sachgerecht erfassende und benutzerorientierte Darstellung. Sie wird durch konkrete Ratschläge zur Recherche ergänzt. Beispiele sind u. a.:

  • der Hinweis, dass die Bibliothekskataloge aufgrund ihrer noch bestehenden, inzwischen jedoch deutlich verringerten Mängel in der Literatursuche allein nicht weiterhelfen und dass speziell Allgemeine Suchmaschinen aufgrund ihrer Defizite, vornehmlich in den Suchfunktionen und der Relevanzsortierung, keine hinreichende wissenschaftliche Literaturrecherche und Volltextsuche gewährleisten. Hier bleiben die Nationalbibliographien und relevanten Fachdatenbanken unverzichtbar.

  • der Fingerzeig, bei älteren Druckschriften fehlende Treffer im KVK über englische oder amerikanische Online-Kataloge oder die HathiTrust Digital Library zu verifizieren. Diese Digitale Bibliothek führt, neben anderen Ressourcen, zugleich zu Volltexten ungezählter älterer Bücher und zum mittlerweile digitalisierten NUC.

  • die Empfehlung, bei der Zitationsdatenbank Web of Science in der Suche nach Aufsätzen nicht ihre originalsprachigen Titel zu verwenden, da sie in der Regel nur über die ins Englische übersetzte Fassung gefunden werden können. Bei den Namen sind die Familiennamen und, wie bei Scopus, die Initialen des Vornamens einzugeben.

  • der Rat, in den Literaturwissenschaften die eher zitierfähigen, oft lizenzpflichtigen „aktuelle[n] wissenschaftliche[n] Editionen“ (535) zu nutzen, statt sich der kostenfreien internationalen und nationalen Digitalen Bibliotheken zu bedienen: Die in ihnen enthaltenen, oftmals älteren Primärausgaben und Sammlungen entsprechen nämlich nicht immer den heutigen Standards der Editionsphilologie.

Das Buch gewährleistet den schnellen Einblick in ein fundiertes Spektrum der Recherchemittel. Es bietet Grundinformationen für die Studierenden oder den bibliothekarischen Nachwuchs, führt zu den „Formen von Online-Katalogen“ (72–78) und zeigt das „Funktionsspektrum moderner Kataloge“ (79–91) auf. Zugleich wird das Handbuch höheren Ansprüchen im fortgeschrittenen Studium, in der Forschung oder im bibliothekarischen Alltag gerecht, da es zur effektiven und vollen Nutzung der in den Teilen 3 und 4 referierten Informationsangebote anleitet, ohne ihre noch offenen Fragen, etwa bei den Discovery-Systemen oder den Fachinformationsdiensten, zu verschweigen.

Von hohem Wert sind ferner die detaillierten Angaben und Hinweise zu den Fachinformationsdiensten, zu den Forschungsdatenrepositorien und zum Informationsportal Forschungsportal.net. Die zum Teil bereits in der 2. Auflage neu eingebrachten und mittlerweile gefestigten Wege der Recherche sind jetzt voll entfaltet. Besonders anschaulich wird dies bei den in ihren spezifischen Leistungen nun breiter dargestellten wissenschaftlichen Suchmaschinen. Neben den bereits in der 2. Auflage enthaltenen Fällen kommen jetzt auch Semantic Scholar, Science Research und WorldWideScience.org zu ihrem Recht. Ebenfalls werden früher nur im Druck oder offline verfügbare erstrangige Titel wie das Lexikon des gesamten Buchwesens Online, LGB², das Historische Wörterbuch der Philosophie (HWPh) oder die MGG Online: Die Musik in Geschichte und Gegenwart vorgestellt.

Es ist in der Regel gelungen, angesichts der Breite des Stoffes in einem einbändigen Werk den nicht einfachen Mittelweg in der Auswahl der Informationsangebote zu finden, so dass maßgebliche Referenzwerke mit durchgehend erkennbarer, großer Sorgfalt vermittelt sind. Durch die Basiskapitel des Teils 1 und die Hinführung zu den allgemeinen Recherchequellen im Teil 2 wird zugleich das Defizit in einem vergleichbaren früheren Handbuch beseitigt.[5]

Neben den Ressourcen sei besonders auf die am Ende einzelner Kapitel und am Schluss des Buches stehenden „Perspektiven“ und Überlegungen hingewiesen – so zu den wissenschaftlichen Suchmaschinen (216–217), zur Zukunft der Nachschlagewerke in „Erweiterte[n] Informationsräume[n] – Kumulierung, Vernetzung und neue[n] Funktionen von Nachschlagewerken“ (163–168) oder zu den Entwicklungen der Bibliographischen Verzeichnisse, die „von der Bibliographie zum Volltext und zum Kontext“ (142–144) tendieren.

Zu kleinen kritischen Punkten:

  • Es wäre nützlich, wenn die summarisch angedeuteten „Grundkriterien für die Auswahl“ (VIII) der Ressourcen künftig nicht nur grob umschrieben, sondern speziell in Fällen des simultanen oder alternativen Gebrauchs öfter erläutert wären. Die eingehende Bewertung elektronischer Angebote und die Publikation von analogen wie auch digitalen Erwerbungsprofilen bleiben freilich, von Ausnahmen abgesehen, Desiderata in der deutschen Bibliotheksliteratur.[6]

  • Verschiedene Fachlexika und einige Grundwerke, speziell in den Geisteswissenschaften, sind noch nicht online oder auf mittlere Sicht nur analog verfügbar. Sie ersparen mit ihren ausgewählten Literaturangaben Zeit in der Recherche und bieten die erste Überblicksinformation. Ihre Aufnahme in künftigen Neuauflagen wäre deshalb ebenso wie die knappe Auswahl in der Slawistik oder Klassischen Philologie zu prüfen.

  • Bei der IBR online – Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur, die ein sehr breites Spektrum abdeckt und in den Publikationsdaten der Besprechungen verlässlich gearbeitet ist, fehlt der Hinweis, dass die Auswahl der Rezensionen und ausgewerteten Quellen offenbar schwankt. Sehr oft sind überdies nur die 1. Auflage, aber keine späteren Ausgaben mehr berücksichtigt. Indes erscheinen in Deutschland Besprechungen, zumal in den Geisteswissenschaften, oftmals spät, obwohl sie in der Titelauswahl, der retrospektiven Bestandskontrolle und Fortbildung des wissenschaftlichen Dienstes helfen.

Zusammenfassende Empfehlung: Trotz kleiner Vorbehalte bietet die Neuauflage ein willkommenes und in Deutschland zurzeit konkurrenzloses, in hoher Präzision erarbeitetes Hand- und Lehrbuch, das weit ausgreifend die essentiellen Ressourcen kompakt abbildet. Das Buch gewährleistet eine beispielgebende, bei einigen Fächern im Teil 4 allerdings ausbaufähige Grundinformation, die weder die Anfängerinnen und Anfänger überfordert noch die Fortgeschrittenen aus der Praxis heraus zum Widerspruch veranlasst. Gemeinsam mit vorzüglichen Einführungen, die eine baldige Neuauflage verdienten,[7] ist das Werk in allen Stufen der Daten- und Informationskompetenz einsetzbar.[8] Es sollte an wissenschaftlichen Bibliotheken, an größeren öffentlichen Bibliotheken und an bibliothekarischen Ausbildungsstätten zugänglich sein, da es in den Kanon der Aus- und Fortbildungsliteratur gehört.

Online erschienen: 2023-08-05
Erschienen im Druck: 2023-08-03

© 2023 bei den Autoren, publiziert von De Gruyter.

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Heruntergeladen am 15.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/abitech-2023-0040/html
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