1 Zurück in Präsenz
Kollaboration – so lautete das Motto der Open-Access-Tage vom 19. bis zum 21. September 2022, die seit drei Jahren erstmals wieder in Präsenz stattfinden konnten. Die Gastgebenden der Universität Bern begrüßten die über 300 Teilnehmenden auf dem sonnigen Gurten, dem Berner Hausberg. Neben Vorträgen, Workshops und einer Postersession konnten die Teilnehmenden „auf dem Grünen Weg wandern“, einem Social Event in der Aula im Berner Atelierhaus PROGR mit der musikalischen Überraschung des Künstlers Bruno Bieri genießen und beim Konferenzdinner in der Bibliothek der Berner Universität alte und neue Kolleginnen und Kollegen treffen.[1] Das umfangreiche Programm umfasste Themen rund um die Open-Access-Transformation. Viele Beiträge beschäftigten sich mit den Themen Open-Access-Monitoring und wissenschaftsgeleitetes Open Access. Zudem zogen Veranstaltungsformate zum Train-the-trainer-Konzept und der Tool-Marktplatz viele Teilnehmende an. Einige dieser Inhalte fassen wir im Folgenden zusammen. Ein Höhepunkt der Open-Access-Tage sind die Keynotes, die das gesamte Programm rahmen und über die wir deshalb zuerst berichten.
2 Keynotes
In der ersten Keynote „Scholarly publishing is broken − how do we fix it?“[2] richtete Claudio Aspesi (Marktanalyst und Strategieberater) einen sehr kritischen Blick auf die Marktkonzentration und „societal performance“ der großen Wissenschaftsverlage, darunter benannte er Kategorien wie Menschenrechte, Datensicherheit, Datenschutz oder Verkaufspraktiken. Eine wichtige Botschaft seines Vortrags war, dass „Offenheit um jeden Preis“ – bezogen auf immense Publikationsgebühren und im Rahmen von Transformationsverträgen – der wissenschaftlichen Kommunikation eher schade. Daher sei es zentral, eine Gleichberechtigung von Publikationsorten herzustellen. Er appellierte an die Community, umzudenken und gemeinsam aktiv zu werden, um stärker innovative und experimentelle Ansätze außerhalb der unternehmerischen Strategien von Wissenschaftsverlagen zu forcieren.
Die Keynote „Gemeinsam mehr erreichen − Mit Kollaboration zur Transformation” von Anja Oberländer (stellvertretende Direktorin des Kommunikations-, Informations- und Medienzentrums der Universität Konstanz und Mitbegründerin der Open-Access-Tage) lenkte den Blick unter dem Motto „Kollaboration“ auf die eigene Open-Access-Community.[3] Anja Oberländer hob den Wert der Heterogenität und der unterschiedlichen Kompetenzbereiche in den Open-Access-Teams an wissenschaftlichen Einrichtungen hervor. In ihrem Fazit schloss sie an die Keynote von Aspesi an und forderte Open Access Professionals dazu auf, nicht zu warten, sondern ihr Wissen zu nutzen und Veränderungen anzugehen, indem sie größer denken und nicht länger nur über Chancen gemeinsamer Infrastrukturen reden, sondern ins Handeln kommen.
Die dritte Keynote „Ups and downs of open science in a pandemic“ erweiterte die Diskussion um die Perspektive einer Wissenschaftlerin und ihren Blick auf die zurückliegenden, von der Pandemie geprägten Jahre.[4] Nicola Low (Professorin für Epidemiologie und öffentliche Gesundheit am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern) zeichnete eindrücklich die Rolle von Open-Science-Praktiken nach. Dazu skizzierte sie unter anderem die Entwicklung von Preprints und zurückgezogenen Artikeln während der Pandemie, darunter die Wirkung des vom Wellcome Trust gestarteten „Call for Open Science“,[5] der sich an Forschende, Fördernde und Verlage richtet und die Bedeutung der an der Universität Bern entwickelten „Living database of evidence on COVID-19“.[6] Zugleich benannte sie auch problematische Aspekte, beispielsweise die Zunahme von sogenannten Predatory Journals[7] oder den teilweise nur temporär gewährten bzw. zurückgezogenen Zugang zu Forschungsergebnissen seitens wissenschaftlicher Verlage.
3 Open-Access-Monitoring
Viele Beiträge behandelten Fragestellungen rund um das Thema Open-Access-Monitoring im weitesten Sinne. Verstanden als Konzept der systematischen Erfassung und Beschreibung von Entwicklungen der Open-Access-Transformation, fokussiert das Monitoring auf verschiedene Indikatoren wie das Publikationsaufkommen, die Publikationskosten, die Entwicklung der Zugänglichkeit von verschiedenen Publikationsformaten, die Entwicklung und Auswirkungen von Transformationsverträgen oder auch die Nutzung von Open-Access-Ressourcen. Das Monitoring schafft Transparenz und unterstützt die Entscheidungsfindung im Rahmen der Open-Access-Transformation.
3.1 Publikationszahlen und -kosten
Das Programm der Konferenz beinhaltete beispielsweise Beiträge zum Schweizer Open-Access-Monitoring,[8] das sowohl Open-Access-Publikationszahlen für Zeitschriften erfasst als auch Ergebnisse einer jährlichen Befragung zu weiteren Publikationsformen auf Repositorien abbildet. Zur Nutzung von Open-Access-Ressourcen stellte Niels Stern (Direktor des Open Access Publishing in European Network – OAPEN) Ansätze zur kooperativen Datensammlung vor – darunter das Projekt Book Analytics Dashboard (BAD),[9] das sich insbesondere an kleine und mittelständische Verlage richtet, die keine ausreichenden Ressourcen für die Entwicklung eigener Lösungen haben.
Neben den Publikationszahlen und der Nutzung von Open Access wurden Publikationskosten umfassend betrachtet. Das Thema Informationsbudget an wissenschaftlichen Einrichtungen, das heißt das integrierte und transparente Monitoring von Publikationsaufkommen und Publikationskosten einer Einrichtung, wurde im Rahmen eines Hands-on-Workshops ausführlich diskutiert.[10] Aus diesem ist zwischenzeitlich eine Fokusgruppe im Rahmen von open-access.network[11] hervorgegangen. Irene Barbers berichtete in diesem Zusammenhang über den Monitoring-Ansatz im Rahmen der Förderung des DFG-Programms Publikationskosten,[12] mit dem die DFG das Forschungszentrum Jülich beauftragt hat.[13] Dazu wird in Jülich eine zentrale Dateninfrastruktur aufgebaut, die von den Einrichtungen Daten sammelt und Berichte an die DFG erstellt. So wird die Transparenz über die geförderten Publikationen und die verwendeten Mittel unterstützt und insgesamt die Datenlage standardisiert und verbessert. Gleichzeitig werden die Einrichtungen bei der internen Strukturbildung unterstützt, die eine zentrale Zielstellung des DFG-Programms darstellt. Eine Ablieferung der Daten an den nationalen Open Access Monitor[14] ist ebenso möglich.
Im ebenfalls vorgestellten DFG-Projekt OpenCost[15] wird überdies an einer Datenstruktur gearbeitet, die die Lieferung der Kostendaten auch an OpenAPC ermöglicht. OpenAPC, eine Initiative der Universitätsbibliothek Bielefeld sammelt Kostendaten sowohl für Zeitschriften und Bücher als auch für Transformationsverträge und stellt sie unter einer offenen Lizenz zur Verfügung.[16] Im Rahmen von OpenCost soll unter anderem auch die automatisierte Erfassung und offene Bereitstellung über standardisierte Schnittstellen ermöglicht werden.[17]
3.2 Publikationstypen und Metadaten
Ein weiterer Ansatz ist die Beobachtung der Entwicklung der Transformation auf Ebene von Publikationstypen wie Zeitschriften und Zeitschriftenportfolios. Najko Jahn präsentiert das DFG-Projekt Hybrid Open Access Dashboards (HOAD), bei dem das Publizieren im Hybrid Open Access auf Grundlage von konsortialen Transformationsverträgen im Fokus steht.[18] Das Besondere an diesem Projekt sind die Nutzung von offenen Datensätzen der Verlage zu Transformationsverträgen (z. B. das ESAC Registry, Zeitschriftenlisten via Open Access Monitor, das Journal Checker Tool) und von Metadaten der Verlage (z. B. Crossref oder Unpaywall) und die offene Bereitstellung von Analytics-Lösungen, die z. B. durch Bibliotheken zur Planung von Vertragsabschlüssen benötigt werden und genutzt werden können. Im Vortrag wurde ebenfalls der Open Access Metadata Compliance Checker[19] vorgestellt, der es ermöglicht, auf DOI-Basis die Metadaten von hybriden Artikeln, die im Rahmen von Transformationsverträgen veröffentlicht wurden, zu prüfen. Die Analyse der Publikationsmetadaten für Hybrid Open Access erfolgt anhand der Anzahl der CC-lizenzierten Artikel. Das Dashboard[20] zeigt unter anderem, dass die Lizenzierungspraxis bei Verlagen unterschiedlich ausfällt.
3.3 Datenanalyse und -kuratierung
Neben der Breite an Monitoring-Ansätzen wurde in den genannten und vielen weiteren Beiträgen auch gezeigt, dass auf vielfältige Datenquellen zurückgegriffen und verschiedene Zugänge zu Datenanalysen, beispielsweise in Form von Dashboards, verfolgt werden. Deutlich wird, dass inzwischen zahlreiche offene Datenquellen für die Analyse verfügbar sind oder erstellt bzw. weiterentwickelt werden, die von Bibliotheken und anderen Serviceeinrichtungen bereitgestellt und genutzt werden können. Dies ist die Voraussetzung für anbieterunabhängige Datenanalysen. Dass auch Herausforderungen bei der Analyse von frei verfügbaren Daten bestehen, zeigte Christian Gutknecht in seinem Beitrag zum Monitoring von Transformationsverträgen in der Schweiz.[21]
Es war beeindruckend zu sehen, welches Maß an offener Infrastruktur die Community selbst schaffen kann und auch bereits schafft. Entscheidend für eine Interoperabilität und Nachnutzung der offenen Daten ist die kollaborative Datenkuratierung durch alle beteiligten Akteurinnen und Akteure, oder in den Worten des Vortragstitels von Paul Vierkant gesprochen: „It takes a village to curate metadata!“[22]
4 Open Access für Alle
Ganz im Sinne der Keynote-Beiträge und aktueller internationaler Initiativen[23] sowie Studien[24] wurde das Thema wissenschaftsgeleitetes und nicht-kommerzieller Open Access in Beiträgen, Postern und Workshops auf den Open-Access-Tagen aus verschiedenen Perspektiven weiter beleuchtet. Einen Schwerpunkt bildeten das institutionelle Diamond-Open-Access-Publizieren an Einrichtungen und die dabei bestehenden Herausforderungen im Hinblick auf die Finanzierung.
4.1 Diamond Open Access
Andrea Hacker und Elio Pellin wiesen in ihrem Beitrag darauf hin, dass trotz internationaler Initiativen und wissenschaftspolitischer Unterstützung für institutionellen Open Access nicht genügend Förderangebote vorhanden seien. Beide forderten dazu auf, dass die
Weichen für eine stabile Diamond-OA-Landschaft […] jetzt gestellt werden [müssen], sonst droht die Gefahr, dass sich auch hier kostspielige Geschäftsmodelle etablieren, die der Forschung Mittel entziehen.[25]
Zum einen könne eine Kooperation der infrastrukturellen Anbieterinnen und Anbieter dazu genutzt werden, Diamond-Open-Access-Publikationsmöglichkeiten für alle zu schaffen und zum anderen müssten Förderrichtlinien vorhandener Fonds geändert oder neue Fonds entwickelt werden, um Diamond-Open-Access explizit zu fördern, sowohl im Journal- als auch im Buchbereich.
Ein Beispiel für eine Kooperation unter infrastrukturellen Einrichtungen ist das Projekt Platinum Open Access Funding (PLATO), in dem sechs Schweizer Universitäten kooperieren, um die Entwicklung eines Finanzierungsmodells zu entwickeln, das „sustainable, community-driven, and high-quality Platinum Open Access publishing“ in der Schweiz ermöglichen soll.[26] Die 2023 vom PLATO-Projekt veröffentlichte Erhebung bestätigt, dass die nachhaltige Finanzierung und die Selbstausbeutung der Herausgebenden von Diamond-Open-Access-Publikationsprojekten die größten Herausforderungen in diesem Bereich darstellen.[27]
Infrastrukturelle Einrichtungen bieten zum Teil bereits Lösungen dafür an, beispielsweise der neu gegründete und ebenfalls anhand eines Werkstattberichts vorgestellte Open-Access-Verlag Berlin Universities Publishing (BerlinUP),[28] eine Kooperation zwischen den drei Berliner Universitäten und der Charité − Universitätsmedizin Berlin. Aber auch die Finanzierung von Open-Access-Publikationsprojekten über konsortiale Verträge soll nachhaltigere Finanzierungsmodelle etablieren, indem Bibliotheken gemeinschaftlich Kosten übernehmen.[29]
4.2 Kooperationen und Kollaborationen
Einen zweiten Schwerpunkt bildeten die Möglichkeiten und Herausforderungen von Kooperationen für die Arbeit von Herausgebenden. In Hinblick auf die Plattformisierung diskutieren Evin Dalkilic und Juliane Finger die Vor- und Nachteile kooperativer Publikationsplattformen wie Open Journal Systems (OJS) für Scholarled-Projekte.[30] Neben technischer und sozialer Konnektivität, der Kostensenkung und dem Schutz vor Datentracking wiesen beide darauf hin, dass es weitere Ideen brauche, um die Vielfalt von Formaten und Workflows in diesem Bereich nachhaltig zu unterstützen. Zugleich zeigten Herausgebende des Open Gender Journals beispielhaft anhand ihrer transnationalen Zusammenarbeit, inwieweit Vernetzung durch Übersetzungsprojekte im Rahmen von offen lizenzierten Publikationen nachhaltiger ermöglicht wird.[31]
Kollaborative Publikationsprojekte stellen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber auch vor ganz neue technische und inhaltliche Herausforderungen, erläuterten Rebekka Kiesewetter und Tobias Steiner. Forschen, Schreiben, redaktionelles Arbeiten und das Veröffentlichen seien hier nicht klar voneinander zu trennen, so dass sich Open Access nicht nur auf die Zugänglichkeit von wissenschaftlicher Information beziehen lässt. Es stelle sich vielmehr die Frage, ob „Produktionsmittel und -prozesse der gemeinsamen Wissensproduktion und des Wissensaustauschs“ für alle gleichermaßen zugänglich seien.[32] Im Rahmen des Forschungs-/Infrastrukturprojekts „Community-led Open Publication Infrastructures for Monographs“ (COPIM) werden dazu Pilotprojekte durchgeführt, in denen Hemmungen, Hindernisse und Möglichkeiten sowie Workflows dokumentiert werden.[33]
Für eine beständige Diamond-Open-Access-Landschaft braucht es eine bessere Finanzierung offener Infrastrukturen, um nachhaltig Wissen zu produzieren und zu kommunizieren. Zusammenarbeit ist dafür notwendig, aber viele Beiträge haben auch verdeutlicht, dass solch eine nachhaltige, faire und gleichberechtigte Zukunft nur durch eine veränderte Finanzierungspolitik von Wissenschaftskommunikation gelingen kann.
5 Workshop – aktiv für Open Access
Eine wichtige Säule bei der Stärkung von Open Access und Open Science nehmen Trainings- und Schulungsangebote ein. Viele Projekte – darunter Foster Open Science,[34] OpenAire[35] oder open-access.network[36] – sehen Fortbildungsangebote für verschiedene Zielgruppen vor. Die Stärkung von Kompetenzen und die Aus- und Weiterbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sind bedeutend für die Umsetzung der Open-Access-Transformation.[37]
Am letzten Tag der Konferenz hatten Interessierte die Möglichkeit, am Workshop „Open Access interaktiv vermitteln – Multiplikator:innen gewinnen“ teilzunehmen, bei dem Ideen rund um das Format „Train-the-Trainer“ im Mittelpunkt standen. Zu den Zielen des Workshops gehörte, den Beteiligten einen Einblick in das im April 2022 erschienene Konzept „Open Access und wissenschaftliches Publizieren: Train-the-Trainer-Konzept“[38] zu geben und ihnen die Anwendung didaktischer Methoden zu ermöglichen. Darüber hinaus nutzten die Teilnehmenden den Workshop, um Fragen rund um den Erfahrungshorizont bei der Anwendung und Umsetzung des Konzepts zu stellen. Verlagsvertreterinnen und -vertreter, Projektmitarbeitende und publikationsunterstützendes Personal von Hochschulen gingen kollaborativ Möglichkeiten, Herausforderungen und Schwerpunktthemen auf den Grund. Ein Wechsel aus Übungseinheiten, Erklärungen und Diskussionen sensibilisierte die Teilnehmenden für die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen. Ein Lernergebnis aus dem Workshop ist, dass die Vermittlung von Wissen zu Open Access und Open Science verschiedene Erfahrungs- und Berufshorizonte berücksichtigen und Ideen zur Umsetzung möglichst zielgruppenspezifisch adressieren sollte. So kann eine breite Community of Practice weiter ausgebaut werden.
6 Ein Werkzeugkasten für die Community
Ein beliebtes Format auf der jährlichen Konferenz ist der Tool-Marktplatz, auf dem – häufig kooperativ und kollaborativ entstandene – Werkzeuge präsentiert werden, die bei der Umsetzung von Open Access unterstützen und Open Access innerhalb der Publikationslandschaft sichtbar machen. Neben fachspezifische Angebote wie den OPERAS Discovery Service GoTriple[39] gesellen sich Angebote, die die Aufbereitung von Metadaten und Bibliodiversität in den Fokus rücken. Die Besucherinnen und Besucher des Tool-Marktplatzes nutzen die Möglichkeit, diese auszuprobieren und den Entwicklerinnen und Entwicklern Feedback zu geben. Im Folgenden werden einige ausgewählte „Werkzeuge” benannt.
Der oa.atlas[40] bildet Strategien und Services rund um Open Access und Open Science an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland ab. Das Tool, das derzeit in der Beta-Version vorliegt, ermöglicht es verschiedenen Zielgruppen, Informationen zum Stand von Open Access an den Einrichtungen und in den Bundesländern zu erhalten. Interessierte finden Informationen zu Open Access bzw. Open Science Policies oder Angeboten wie Publikationsfonds, Repositorien oder Universitätsverlagen. Neben der auf open-access.network gehosteten Datensammlung zu Open Access an Einrichtungen liegt zudem eine umfassende Darstellung der politischen und strategischen Aktivitäten der Bundesländer in Form von Länderdossiers vor.[41] Der oa.atlas und die Länderdossiers sind im Rahmen von open-access.network entstanden und werden in der zweiten Projektphase als kollaborative Datensammlungen weiterentwickelt.
Suchen Forschende eine passende Open-Access-Zeitschrift und an der Einrichtung vorhandene Fördermöglichkeiten, können Sie auf den oa.finder[42] zurückgreifen. In der zweiten Projektphase von open-access.network wird die Suchfunktion unter anderem um Verlagsvereinbarungen und Unterstützungsangebote für Open-Access-Bücher erweitert. Ein weiterer Service, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Wahl einer Open-Access-Zeitschrift unterstützt, ist das Recommender Tool aus dem Projekt B!SON.[43] B!SON wendet für die Suche semantische und bibliometrische Verfahren an.
7 Ausblick: Kollaborativ Visionen gestalten
Die dargestellten Beiträge und Projekte zeigen nur einen kleinen Teil des vielfältigen Programms der Open-Access-Tage 2022. Wir empfehlen daher, die Poster und Präsentationsfolien anzusehen, die auf Zenodo veröffentlicht wurden.[44] Auf dem TIB AV-Portal können darüber hinaus die Aufzeichnungen vieler Vorträge abgerufen werden.[45] Unser Dank gilt dem Berner Organisationsteam für ein rundum gelungenes Wiedersehen in Präsenz auf dem Berner Gurten und – mit Unterstützung des TIB AV-Portals – die umfassende Dokumentation.
In diesem Jahr geht es vom Berner Gurten auf die Bühnen der deutschen Hauptstadt: Die Berliner Hochschulen setzen den Kollaborations- und Kooperationsgedanken um und richten gemeinsam, unter Koordination des Open-Access-Büros Berlin, die Open-Access-Tage 2023 unter dem Motto „Visionen gestalten“ aus.[46] Die Konferenz findet vom 27. bis zum 29. September 2023 an der Freien Universität Berlin statt. 20 Jahre nach der Verabschiedung der internationalen „Berliner Erklärung zum offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und kulturellem Erbe“ wollen die Berliner Hochschulen den Raum bieten, Open Access vielfältig zu betrachten und Visionen für die Zukunft zu gestalten.[47]
About the authors

Dr. Maxi Kindling

Linda Martin

Dr. Maike Neufend
© 2023 bei den Autoren, publiziert von De Gruyter.
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
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