Zur Bedeutung mannigfaltiger „Verknüpfungen unseres Ichs mit der Welt“
-
Barbara Schellhammer
Zusammenfassung
Nach wie vor boomen Fortbildungsmaßnahmen und Weiterbildungsangebote, die ‚interkulturelle Kompetenzen‘ versprechen. Häufig tragen diese Angebote jedoch nicht dazu bei, wirklich fremdheitsfähig zu werden, sondern zementieren Unterschiede und intellektualisierte Formen des ‚Othering‘, indem sie Fremdheitserwartungen wecken, die vielleicht gar nicht da wären. Der Beitrag will dagegen das Bildungsverständnis Wilhelm von Humboldts und auch seine sprachphilosophischen Überlegungen für eine Bildung mit interkulturellem Anspruch stark machen. Für Humboldt ist klar, dass Bildung nur in der offenen Auseinandersetzung mit etwas, das fremd ist, gelingt - ein Wissen über‚Andere‘ reicht nicht. Das bedeutet für Humboldt auch, sich mit der Sprache zu befassen, um zu verstehen, wie diese unser Denken und Handeln prägt. Abschließend beleuchtet der Beitrag den schwierigen Balanceakt zwischen Vielfalt und Totalität oder zwischen Öffnung und Abgrenzung, der die interkulturelle Bildung immer wieder vor große Herausforderungen stellt und plädiert dafür, gerade in der Selbstvergewisserung der eigenen kulturellen Herkunft die Basis zu finden, um sich für Fremdes bildend öffnen zu können.
Zusammenfassung
Nach wie vor boomen Fortbildungsmaßnahmen und Weiterbildungsangebote, die ‚interkulturelle Kompetenzen‘ versprechen. Häufig tragen diese Angebote jedoch nicht dazu bei, wirklich fremdheitsfähig zu werden, sondern zementieren Unterschiede und intellektualisierte Formen des ‚Othering‘, indem sie Fremdheitserwartungen wecken, die vielleicht gar nicht da wären. Der Beitrag will dagegen das Bildungsverständnis Wilhelm von Humboldts und auch seine sprachphilosophischen Überlegungen für eine Bildung mit interkulturellem Anspruch stark machen. Für Humboldt ist klar, dass Bildung nur in der offenen Auseinandersetzung mit etwas, das fremd ist, gelingt - ein Wissen über‚Andere‘ reicht nicht. Das bedeutet für Humboldt auch, sich mit der Sprache zu befassen, um zu verstehen, wie diese unser Denken und Handeln prägt. Abschließend beleuchtet der Beitrag den schwierigen Balanceakt zwischen Vielfalt und Totalität oder zwischen Öffnung und Abgrenzung, der die interkulturelle Bildung immer wieder vor große Herausforderungen stellt und plädiert dafür, gerade in der Selbstvergewisserung der eigenen kulturellen Herkunft die Basis zu finden, um sich für Fremdes bildend öffnen zu können.
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Gelingende Bildung – Ein Problemaufriss 1
- Bildung in Gemeinschaft 43
- Tugenden ausbilden: warum, wozu und wie? 69
- Moralische Bildung als Vermittlung evaluativer Sichtweisen 87
- Konflikt und Selbstfindung 101
- Von woher gelingende Bildung denken? 121
- Gelingende Bildung in der Leistungsgesellschaft 139
- Autorität auf dem Weg der Bildung zum Selbstvertrauen durch Vertrauen 163
- Bildung 179
- Zur Bedeutung mannigfaltiger „Verknüpfungen unseres Ichs mit der Welt“ 199
- Demokratiebildung im Zeichen politischen Konflikts 213
- Bibliographische Notizen 227
- Namensregister 229
- Sachregister 231
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Gelingende Bildung – Ein Problemaufriss 1
- Bildung in Gemeinschaft 43
- Tugenden ausbilden: warum, wozu und wie? 69
- Moralische Bildung als Vermittlung evaluativer Sichtweisen 87
- Konflikt und Selbstfindung 101
- Von woher gelingende Bildung denken? 121
- Gelingende Bildung in der Leistungsgesellschaft 139
- Autorität auf dem Weg der Bildung zum Selbstvertrauen durch Vertrauen 163
- Bildung 179
- Zur Bedeutung mannigfaltiger „Verknüpfungen unseres Ichs mit der Welt“ 199
- Demokratiebildung im Zeichen politischen Konflikts 213
- Bibliographische Notizen 227
- Namensregister 229
- Sachregister 231