Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte
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                            Herausgegeben von:
                            
            Marcus Deufert
            
In der 1968 gegründeten Reihe erscheinen Monographien aus den Gebieten der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Alten Geschichte. Die Bände weisen eine große Vielzahl von Themen auf: neben sprachlichen, textkritischen oder gattungsgeschichtlichen philologischen Untersuchungen stehen sozial-, politik-, finanz- und kulturgeschichtliche Arbeiten aus der Klassischen Antike und der Spätantike. Entscheidend für die Aufnahme ist die Qualität einer Arbeit; besonderen Wert legen die Herausgeber auf eine umfassende Heranziehung der einschlägigen Texte und Quellen und deren sorgfältige kritische Auswertung.
Fachgebiete
Il volume propone una ricostruzione della storia testuale degli Epigrammaton libri di Marziale. L’analisi si svilupa a ritroso, procedendo dagli interventi sul testo più recenti ai più antichi, per arrivare alle varianti che potrebbero, forse, essere dovute all’intervento dell’autore medesimo.
La prima parte del volume (Il testo, gli editori, i copisti) ha come oggetto le varianti testuali riconducibili al processo di trasmissione manoscritta o alla fisionomia testuale di ciascuna delle tre recensioni tardoantiche a monte della tradizione.
La seconda parte (Il testo, il poeta, il pubblico), a partire da una ricostruzione delle modalità di composizione e circolazione del testo, offre una panoramica dei casi – che sono, per forza di cose, quelli di più ardua interpretazione – in cui le varianti testuali potrebbero essere nate nelle primissime fasi della storia dell’opera.
Il volume si caratterizza per l’approccio innovativo, ispirato alla moderna filologia d’autore, che mira a classificare le varianti in macro-gruppi caratterizzati da una possibile ratio condivisa; tale impostazione consente di giustificare le varianti con un margine di probabilità maggiore rispetto alla valutazione caso per caso.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der griechischen Komödie des 5., 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. spiegelt in besonderer Weise die Paradigmenwechsel der philologischen und literaturwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahrzehnte wider. Die Beiträge dieses Bandes haben in entscheidender Weise zu diesen Perspektivverschiebungen beigetragen und der Komödienforschung neue Impulse verliehen. Es wird auf die Utopie-Diskussion ebenso eingegangen wie auf die kontrovers und in extenso diskutierte Frage des Spottes und der Verspottung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, seien es Politiker wie Perikles oder Kleon, seien es Intellektuelle wie der Philosoph Sokrates, der Mathematiker Meton oder die Tragiker Agathon und Euripides, wobei dem Verständnis des sog. persönlichen Spotts sowohl vor dem Hintergrund zeitgenössischer Texte als auch psychologischer, anthropologischer und soziologischer Studien neue Zugänge eröffnet werden.
Die Arbeiten zur Metrik, die im Sinne einer hermeneutischen Disziplin („interpretative Metrik“) verstanden wird, haben wie die Studien zu den Formen der griechischen Komödie einen dezidiert rezeptionstheoretischen Ansatz und zeigen, wie Aristophanes (und die anderen Komödiendichter dieser Zeit) die durch die jahrelange Theatererfahrung geprägten Erwartungen des Publikums evoziert, enttäuscht oder bestätigt.
Die vorliegende Arbeit stellt erstmals die typologisierte Literatursprache der in der Forschung bisher wenig beachteten adulescentes in einem diachronen und gattungsübergreifenden Überblick dar. Zunächst werden die Grundlagen altersbezogener Ethopoiie sowie der Jugendsprachdiskurs in den normativen rhetorischen Texten bei Cicero und Quintilian herausgearbeitet und rekonstruiert, stets in Auseinandersetzung mit den soziokulturellen und historischen Hintergründen. Einzelfallstudien zu Plautus, Terenz, Catull und Petron überprüfen und ergänzen die stilistischen Charakteristika anhand detaillierter Sprachstilanalysen. Dabei zeigt sich, dass der spezifische Sprachstil der jungen Männer, der sermo iuvenilis, sich stets durch verschiedenste Formen sprachlichen Extremverhaltens auszeichnet, die in Gegensatz zu den virtutes dicendi, den Normen guten und korrekten Stils stehen. In Auseinandersetzung mit neusprachlichen Jugendsprachtheorien wird der sermo iuvenilis daher konsequent als Diskurstradition beschrieben. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zum vertieften Verständnis für Figurenkonzeptionen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Rolle und der damit verbundenen Wahrnehmung eines Figurentyps.
In Lucian’s Toxaris, the characters’ speeches play a performative role as they become their deeds of friendship. Between irony and (self-)othering, past and present, the dialogue negotiates a mixed form of identity by affirming a Hellenocentric position and deconstructing an Athenocentric per-spective on Greek culture. Eventually, both aspects converge, as the characters’ ability to make speeches on friendship displays their mastery of Greekness.
This book, itself a hybrid of commentary and monograph, consists of an introduction, which con-textualises the dialogue in its cultural, philosophical, and literary background; the Greek text with textual critical notes, followed by an English translation; and a commentary, which is organised ac-cording to the central themes of the dialogue: the representation of friendship and the decon-struction of stereotypes. The commentary helps us to better understand how friendship is ap-proached in this dialogue and how the latter relates to the value of friendship in the context of the Roman imperial period. Simultaneously, it provides an examination of the way in which different voices – serious or deriding, Greek or Scythian, etc. – are ambiguously entangled in Lucian’s dia-logue.Julian ist der erste und einzige römische Kaiser (Regierungszeit 361–363), der sich nach der Konstantinischen Wende vom Christentum abwandte und reichsweit zur alten griechisch-römischen Religion zurückkehren wollte. Sein Göttermutter-Hymnos, verfasst zum Kybele-Attis-Fest im März 362, ist eine philosophische Allegorese des Mythos und Kults der Göttermutter und ihres Lieblings auf Grundlage des Neuplatonismus des Iamblichos. Das vorliegende Buch bettet den Text in den religionspolitisch-historischen Kontext von Julians erster Regierungszeit ein, in der er die Kulte der traditionellen griechisch-römische Religion restituierte, Tempel wieder öffnete und Opfer wieder zuließ. Durch eine umfassende philologische, literarturwissenschaftliche, philosophische, religions- und althistorische Kommentierung des Textes wird gezeigt, dass er ein paganes Konkurrenzangebot zur christlichen Passions- und Ostergeschichte machen und Attis und die Göttermutter Kybele als paganes Gegenmodell zu Christus und zur Gottesmutter Maria entwerfen wollte. Dieses sollte implizit eine in sich widerspruchsfreie philosophische Antwort auf zeitgenössische innerchristliche Debatten geben, die Julian später u. a. in Gegen die Galiläer explizit kritisierte.
Ciceros Verteidigungsrede für den ehemaligen Statthalter der Provinz Gallia Transalpina, Marcus Fonteius, ist nach wie vor eine der bedeutendsten Quellen, will man sich mit der besagten römischen Provinz näher befassen. Denn die oratio ist ein wichtiger Ansatzpunkt für die Darstellung der Dynamiken römischer Außenpolitik und Außenwirtschaft zur Zeit der späten Republik. Der Text selbst ist in einem sehr fragmentarischen und problematischen Überlieferungszustand tradiert und bedarf einer aktualisierten kritischen Ausgabe, um einen verwendbaren Text anzubieten. Die Auswertung sprachlicher und stilistischer Fragen ist dabei essentiell und wird im vorliegenden Buch ebenfalls abgedeckt. Gleichzeitig werden die sich aus der Rede ergebenden Aspekte der römischen Geschichte, Politik und Wirtschaft dieses Zeitraums untersucht, einhergehend mit einer eigenen und innovativen Interpretation des Prozesses und des betreffenden Ereignisses. Ziel ist es, dass damit die Wichtigkeit dieser Rede für das Verständnis der römischen Republik sowie der Person Ciceros als Anwalt, Redner und Politiker erfasst und anerkannt wird.
Der Plutos gilt gemeinhin als der matte Schlussstein der glanzvollen Karriere des Aristophanes und überhaupt einer Gattung, die ihre Blütezeit lange hinter sich gelassen hat. Die vorliegende Arbeit revidiert dieses negative Urteil. Durch eine umfangreiche Analyse der historischen und kulturellen Hintergründe des Stückes weist sie nach, dass das im Plutos verhandelte Thema des Geldes für das athenische Publikum des Jahres 388 v. Chr. von höchster Aktualität war. Unter Rückgriff auf moderne Theorien nimmt sie die Komik des Stückes in den Blick und analysiert diese nicht nur kleinschrittig Szene für Szene, sondern auch mit Blick auf das Ganze. Herausgearbeitet wird ein komischer Plot, der nicht nur dem Plutos, sondern jeder Komödie des Aristophanes eignet. Die Wirkungsweise der Komik in der Alten Komödie wird somit grundsätzlich neu beschrieben und das Verständnis der Gattung in dieser Hinsicht auf ein neues Fundament gestellt. Die Neuinterpretation des Plutos erweist das Stück als unmittelbare Zeitkritik ganz in der Tradition der Alten Komödie des 5. Jahrhunderts.
Das vorliegende Buch ist eine eingehende philologische Untersuchung zur auf einem Berliner Papyrus fragmentarisch überlieferten Ektheosis Arsinoes des Kallimachos, einem höfischen Gelegenheitsgedicht über den Tod der ptolemäischen Königin Arsinoe II. Es bietet eine neue kritische Ausgabe auf Grundlage der Autopsie des Originals sowie einen ausführlichen Zeilenkommentar, in dem über sprachliche Details hinaus eine ganzheitliche Rekonstruktion des Trauergedichts angestrebt wird. Die umfangreiche Einleitung bestimmt Gattung und Stellung des Gedichts im kallimacheischen Werk und leuchtet im Zusammenhang damit das im Hintergrund stehende breite Allusionsfeld aus. Dies führt zu einer synoptischen Behandlung der Tradition griechischer Herrscherenkomien. Darin kommt der Ektheosis eine Schlüsselrolle zu: Indem Kallimachos von seinem alexandrinischen Blickwinkel aus die Gesamtheit der Traditionslinien überschaut und für kommende Zeiten entscheidende Impulse gibt, bietet er einen Überblick über die Geschichte der Gattung. Dadurch wird das Buch nicht zuletzt auch zu einer Studie der auf Herrscher bezogenen (zeit)politischen Dichtung der Griechen.
Frühe Handschriften bezeugen Ambrosius als den Verfasser der in fünf Bücher umgestalteten lateinischen Version der ‘Geschichte des Jüdischen Krieges gegen die Römer’, die Flavius Josephus in sieben Büchern griechisch vorgegebenen hatte. Diese Zuschreibung des seit ca. 830 meist unter dem Pseudonym ‘Hegesippus’ laufenden Werkes wird in dieser Studie u. a. durch Rekurs auf Prosarhythmus, Partikelgebrauch, idiomatische Wortkombination, ferner auf Nutzung und Fortentwicklung von Klassikerzitaten (gemessen an Aelius Donat und Arusianus Messius) gegen die heutige communis opinio gesichert, die Entstehung (im pannonischen Sirmium) auf die Jahre 367–372 eingegrenzt.
Der zweite Teil beleuchtet historiographische Technik und Geschichtsdeutung des frühen Ambrosius, seine Entmythisierung des priesterlichen Propheten, Feldherrn und Geschichtsschreibers Josephus, dessen fiktionale Selbststilisierung zum gottgesandten Künder der Zukunft Vespasians er systematisch aus seiner Darstellung verbannt. Detaillierte Analysen erläutern die neue Werkstruktur, ihre an den "klassischen" Geschichtsdarstellern Sallust, Livius, Tacitus und Sueton orientierte literarische Form mit ausgeprägtem vergilischen und sallustischen Kolorit und die spezifisch ambrosianische Sicht auf die römischen Feldherrn und Kaiser von Pompeius und Julius Caesar bis zu Titus und Domitian.
Über allem aber steht das Bild des christlichen Interpreten biblischer, vor allem alttestamentlicher Schriften, der die Kritik des Josephus an seinen von der Tradition der Väter abgewichenen Stammesgenossen schon vor dem Bischofsamt zur antijüdischen Polemik zuspitzt und in Anlehnung an Origenes und Eusebius ein Geschichtskonzept entwickelt, in dem die jüdisch-messianische Heilserwartung durch das Erscheinen Christi überholt worden ist.
Menschen, die weder Griechen noch Römer waren, wurden im Imperium Romanum häufig abwertend als Barbaren betrachtet. Demgegenüber galt die griechisch-römische Doppelkultur als ‚die Zivilisation an sich‘. Was aber, wenn Barbaren beschlossen, Griechisch oder Latein zu lernen, sich wie Griechen oder Römer zu verhalten, deren Aussehen anzunehmen?
Eben danach fragt diese Studie. Es wird mithin der Versuch unternommen, für die Zeit zwischen der späten Römischen Republik und der Ära der severischen Kaiser auf möglichst breiter Grundlage zu untersuchen, wie solche Wandlungsprozesse in den Schriftquellen kommuniziert und bewertet wurden. Damit trägt dieses Buch insbesondere zur seit Jahrzehnten schwelenden Debatte darüber bei, inwieweit es im Römischen Reich sozialen Druck zur kulturellen Anpassung gegeben habe – oder sogar so etwas wie eine entsprechende Kulturpolitik.
Das Buch richtet sich so nicht nur an ein althistorisches Fachpublikum, sondern ebenso an Historiker/-innen anderer Epochen, Altertumswissenschaftler/-innen anderer Disziplinen sowie Kultur- und Literaturwissenschaftler/-innen. Wegen des hochaktuellen Themas – der Debatte um kulturelle Anpassung bzw. Integration – kann es zugleich aber auch für eine breitere Öffentlichkeit von Interesse sein.
Despite the relevance of astrology in Graeco-Roman mentality, our information about the early period of Hellenistic astrology is marred by the scarcity of original sources. Personal astrology did not take off until the late Hellenistic period, due to the more substantial Hellenization of Mesopotamia facilitating the import of Babylonian theories. The most relevant doctrines, mostly surviving as references and partial paraphrases in later authors and astrological miscellanies, are attached to the pseudepigraphical names of Nechepsos and Petosiris, which have been traced back to the Egyptian Demotic tradition. Critodemus, who is classified as a later author even if Firmicus Maternus invokes him as a founding authority, appears as a parallel to these Egyptian transmitters, in that he presented astrology, like them, in the form of a didactic poem, but employing an Orphic frame instead of Egyptian. By collecting, contextualizing, and analyzing all the evidence on this author, this book establishes a relatively early chronology for Critodemus and aims both at distinguishing his original contributions and at explaining the various forms in which his text was used and modified in the later tradition.
Die Prolegomena sind in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil wird das Stück in seine Entstehungskontexte sowie sein geistes- und literaturgeschichtliches Umfeld eingeordnet. Dabei wird dargelegt, dass der Querolus entgegen der Lehrmeinung christlich geprägt ist. Zudem werden die sprachlichen, stilistischen und rhythmischen Eigenheiten des Texts herausgearbeitet. Der zweite Teil umfasst überlieferungsgeschichtliche Untersuchungen, auf denen das neue, zweispaltige Stemma aufbaut, das der Edition zugrunde liegt. Der ausführliche Kommentar erhellt sprachliche und inhaltliche Besonderheiten und Schwierigkeiten. Zudem begründet er die editorischen Entscheidungen und die Textkonstitution der Teubneriana.
Die lateinische Liebesdichtung begann nicht erst mit Catull. Nur ist ihr Umfang und ihre Verbreitung nicht mehr zu bemessen, zu viele Texte sind im Laufe der Zeit verlorengegangen. Laevius ist der einzige vorcatullsche Liebesdichter, dessen ursprünglich umfangreiches Werk heute noch mit knapp 50 Fragmenten unterschiedlicher Länge verhältnismäßig gut bezeugt ist. Es trug den Titel Erotopaegnia und bestand aus narrativen Gedichten zu erotischen Themen aus dem Mythos.
Diese Arbeit legt neben einer Edition und einem Interpretationskommentar auch übergreifende Untersuchungen zu den Erotopaegnia vor. Sie thematisiert in einem weiteren Rahmen ebenso die frühe lateinische Literaturgeschichte sowie allgemeine Fragen zu Literatur und Gesellschaft der späteren Römischen Republik. Als Ergebnis kann ein neues und vertieftes Verständnis des rätselhaften Dichters Laevius gezeichnet und die Forschung zur Geschichte der lateinischen Liebesdichtung auf eine neue Grundlage gestellt werden: Laevius war kein zeitnaher und unmittelbarer Vorgänger der ‚Neoteriker‘, sondern Vertreter einer altlateinischen Liebesdichtung, die sich stilistisch und inhaltlich stark von Catull und den Liebeselegikern unterscheidet.
Der Kaiser Augustus ist neben Cicero und dem jüngeren Plinius der dritte wichtige Verfasser von Privatbriefen in der Zeit der späten Republik und des frühen Prinzipats. Allerdings sind diese Briefe nur sekundär überliefert, d.h. als Zitate und Paraphrasen bei späteren Autoren erhalten. Die vorliegende Arbeit geht in einem ersten Teil den bislang noch nicht befriedigend geklärten Fragen nach, ob die Briefe in der Antike publiziert vorlagen, wie die Briefe rezipiert wurden und wann ihre selbstständige Überlieferung abgebrochen ist. Daran schließen eine Neuedition der Fragmente mit Übersetzung und ein schwerpunktmäßig philologischer Kommentar an, in welchem neben sprachlichen und stilistischen Fragen auch das Verhältnis zwischen den ursprünglichen Kommunikationszusammenhängen und den Zitierkontexten der Brieffragmente behandelt wird. Den Schluss bilden zwei Synthese-Kapitel, in denen zunächst die wichtigsten Beobachtungen zu (Brief-)sprache und (Brief-)stil des Augustus zusammengefasst werden und dann über das (auto-)biographische Potenzial der Brieffragmente reflektiert wird.
This is the first large-scale edition with introduction and commentary of Pindar’s First Pythian Ode. Composed for Hieron of Syracuse to mark his Delphic chariot victory of 470 BC and his recent foundation of the city of Aetna, the poem is not only a literary masterpiece, but also of central importance for our understanding of Greek history and culture in the early fifth century BC. As our only contemporary written source for the Sicilian Wars against the Carthaginians and Etruscans, it stands on a level with Simonides’ Plataea Elegy and Aeschylus’ Persians on the Persian Wars. This is a period where epoch-making Greek victories in the east and west were celebrated by the greatest poets in a way that reveals much about the atmosphere in which their works were created and received.
The book offers a new edition of the text with a detailed introduction and commentary, which discuss textual problems, language, metre and transmission as well as a variety of literary questions, the historical background and the early performance and reception history of the ode. It will be of interest to scholars and students of archaic and classical Greek poetry and of Greek history of the early fifth century BC.
Diodoros of Sicily’s book XIX is the main source for the history of the Diadochoi, Alexander the Great’s Successors, from 317 to 311 BCE. With the first full-scale commentary on this text in any language Alexander Meeus offers a detailed and reliable guide to the complicated historical narrative and the fascinating ethnographic information transmitted by Diodoros, which includes the earliest accounts of Indian widow burning and Nabataean culture.
Studying both history and historiography, this volume elucidates a crucial stage in the creation of the Hellenistic world in Greece and the Near East as well as the confusing source tradition.
Diodoros, a long neglected author indispensable for much of our knowledge of Antiquity, is currently enjoying growing scholarly interest. An ample introduction discusses his historical methods and sheds light on his language and style and on the manuscript transmission of books XVII-XX. By negotiating between diametrically opposed scholarly opinions a new understanding of Diodoros’ place in the ancient historiographical tradition is offered.
The volume is of interest to scholars of ancient historiography, Hellenistic history, Hellenistic prose and the textual transmission of the Bibliotheke.
Nel volume si ricostruisce la nascita dell’uso dei titoli nella letteratura greca antica. Nello specifico, si indagano le cause del fenomeno, le sue implicazioni e i vari effetti prodotti nella tradizione manoscritta di molti classici greci.
La I Parte del lavoro è di natura teorica. Essa mira a definire concetto, forme e funzioni dei titoli in campo letterario. Questa Parte intende, inoltre, proporre un metodo di analisi delle citazioni di opere antiche. La II e III Parte ripercorrono invece storicamente l’emergere della prassi dei titoli. La II Parte è dedicata a opere poetiche prodotte tra età arcaica e classica, la III a quelle in prosa. La III Parte mostra inoltre com’è cambiata nel IV secolo a. C. l’arte di scrivere un proemio con l’uso dei titoli. Il volume si chiude con due appendici. La prima è dedicata al problema dei titoli delle Elleniche di Senofonte e al rapporto di quest’opera con quella di Tucidide. La seconda è di carattere bibliografico.
Although there is no shortage of works on the language of Lycophron's Alexandra, more circumstantial studies on various morphological, lexical, and semantic issues are still needed. The linguistic and philological studies collected here try to partially remedy this lack: the object of research is nominal compounding, a very relevant phenomenon in the Alexandra. Several compounds (hapax and primum dicta) are analyzed in their context of occurrence in order to highlight their pragmatic and literary value; however, where possible, general considerations are not waived. In this sense, this book can also serve as a propaedeutic tool for the exegesis of some passages of the Alexandra.
Diese Monographie untersucht die Mobilität griechischer Gelehrter, Pepaideumenoi, vom 1. bis zum 4. Jh. n. Chr. Dabei wird die erforderliche oder auch bewusst billigend in Kauf genommene Mobilität im Kontext der Ausbildung zum Arzt, Juristen, Philosoph oder Sophisten ebenso beleuchtet wie die Reisetätigkeiten im Kontext des öffentlichen Auftretens als Gelehrter oder auch zur Steigerung bzw. Zurschaustellung eigener Paideia.
Immer wieder wird in der Forschung darauf hingewiesen, dass Raumkonzeption und Grenzziehung von hoher Bedeutung für Statius' >Thebais< seien. Auch das große Interesse des Textes an Religion und Ritual wird öfters hervorgehoben. Beide Aspekte wurden allerdings bisher nur im Ansatz diskutiert und selten für die Deutung des Werkes fruchtbar gemacht.
Die Aspekte von Ritual und Grenzraum verbinden sich bei Statius paradigmatisch in der Figur des Amphiaraus. In einem close reading der beiden umfangreichsten Amphiaraus-Episoden zeigt Nils Jäger, wie Statius Amphiaraus vom Seher auf dem Gipfel des Bergs Aphesas zum Sehergott der Erdspalte auf dem Schlachtfeld vor Theben werden lässt. Der Autor knüpft ein komplexes motivisches Netzwerk um diese Figur, welches die jähe Einfahrt des Sehers in die Unterwelt bespiegelt, mit weiterer Bedeutung auflädt und so zur zentralen Grenzüberschreitung der >Thebais< werden lässt. Die Vogelschau des Amphiaraus und Melampus (Theb. 3) sowie das Gebet des Thiodamas (Theb. 8) erweisen sich als „Knotenpunkte“ in diesem motivischen Netzwerk.
Gorgias’ Lobrede auf Helena gehört zu den wichtigsten Texten der Sophistik. Im Zentrum der Helena steht der Grundsatz, dass die Rede (der lógos) ein „großer Herrscher" ist und dass stets derjenige im Rededuell – in der Volksversammlung, vor Gericht oder in privaten Auseinandersetzungen – den Sieg davonträgt, der sich auf die Redekunst versteht, unabhängig davon, ob die Rede wahr ist oder nicht.
Für diese Schrift wird hier der erste umfassende Kommentar vorgelegt, der die philologischen, literaturwissenschaftlichen, philosophischen und historischen Fragestellungen, die in der Helena eng zusammenhängen, gleichermaßen beachtet. Bedingung hierfür ist, dass die Gorgias-Forschung insgesamt auf eine breitere Grundlage gestellt wird. In der Einleitung werden einige grundsätzliche Fragen neu erörtert: Wann lebte Gorgias? Was schrieb er? Wer las seine Schriften? Wann sind diese Schriften entstanden? Welchen Einfluss hatte er auf seine Nachfolger? Zur Beantwortung dieser Fragen werden auch solche antiken Zeugnisse zu Leben, Werk und Wirkung des Gorgias herangezogen, die bislang in den maßgeblichen Testimoniensammlungen fehlen.
Die Entdeckung des Straßburger Empedokles-Papyrus und seine 1999 erfolgte Publikation war für die Erforschung der antiken Philosophie ein einzigartiger Glücksfall. Die neu hinzugekommenen Texte ergänzten die fragmentarische Überlieferung von Empedokles’ naturphilosophischem Lehrgedicht Physika (so der in der Antike gebräuchliche Titel) an entscheidenden Stellen. Allerdings wurde das Potenzial des Papyrus zur Klärung ungelöster Interpretationsprobleme in der auf die Veröffentlichung folgenden Forschungsdiskussion noch nicht ausgeschöpft. In der vorliegenden Arbeit wird auf der Basis einer kontinuierlichen inhaltlichen und sprachlichen Analyse des Textes eine Gesamtrekonstruktion des empedokleischen Theoriegebäudes vorgelegt. Untersucht werden dabei vor allem die zyklische Struktur allen Werdens, die Funktionen von Liebe und Streit, die einzelnen Stadien von Kosmogonie und Zoogonie und das inhaltliche Verhältnis von Physika und einem weiteren Gedicht des Autors, den Katharmoi. Die Ergebnisse werden abschließend auch in einer neuen Übersetzung der durch Einbeziehung des Straßburger Papyrus wiedergewonnenen Teile des Gedichts zusammengeführt.
There is no modern commentary on the whole of Valerius Maximus’ Facta et dicta memorabilia, though commentaries on books 1 and 2 have been published by, respectively, David Wardle (1998) and Andrea Themann-Steinke. Progress is likely to be made by further commentaries on individual books and John Briscoe contributes to this with a commentary on Book 8, of particular interest because of the variegated nature of its subject matter.
The commentary, like those of Briscoe’s commentaries on Livy Books 31-45 (OUP, 1973-2012), deals with matters of content, textual issues, language and style, and literary aspects. An ample introduction discusses what is known about the author, the time of writing, the structure both of the work as a whole and of Book 8 itself, Valerius’ sources, language and style, the transmission of the text, editions of Valerius, and the methods of citation used in the commentary. The commentary is preceded by a text of Book 8, a slightly revised version of that in Briscoe’s edition in the Bibliotheca Teubneriana (1998), with an apparatus limited to passages where the commentary discusses a textual problem.
The book will give readers an understanding of an author once very popular, then long neglected and now enjoying a revival.
Immer wieder kommt es in Homers Ilias zu impliziten Interaktionen zwischen dem Erzähler und seinen Figuren. Die vorliegende Monographie untersucht diese Interaktionen als ‚Metalepsen‘ (Überschreitungen zwischen Erzählebenen), welche dem Epos eine immanente Dialogizität verleihen. An zahlreichen Einzelanalysen wird gezeigt, wie Metalepsen maßgeblich den homerischen Erzählstil prägen und wie sie den Deutungsspielraum ganzer Passagen erweitern. Dabei wird deutlich, dass metaleptische Interaktivität eine scheinbare Unmittelbarkeit und Nähe zwischen dem Erzähler und seinen Figuren (besonders Achill) erzeugt. Auf ganz unterschiedliche Weisen nehmen Erzähler und Figuren in ihren Reden aufeinander Bezug, etwa indem der Erzähler einer Figur widerspricht oder eine Figur ein vom Erzähler verwendetes Bild aufgreift und modifiziert. So erscheinen die homerischen Figuren weniger als Text-Erzeugnisse (als ‚Produkte‘ des Erzählers) denn als reale Personen, mit denen der Erzähler in scheinbar direkten Austausch tritt, ja die er sich geradezu als Gesprächspartner geschaffen hat.
Die frühchristlichen Chrêsis hat in der neueren Forschung, nicht zuletzt durch die Studien Christian Gnilkas, besondere Aufmerksamkeit erfahren. Jedoch sind aussagekräftige Einzelstudien, in denen das Prinzip des usus iustus in praxi nachgewiesen und vorgeführt wird, dringend erwünscht. Diesem Desiderat soll der vorliegende Band nachkommen, dessen Beiträge die Autorinnen und Autoren Christian Gnilka anlässlich seines 80. Geburtstags im Dezember 2016 zugeeignet haben. Den Wert seines forscherlichen Ansatzes erweisen die hier vorgelegten Studien auch dadurch, dass sie einerseits, beginnend mit einer alttestamentlichen Schrift, den gesamten Zeitraum des frühen Christentums bis zur Spätantike (von den Apologeten bis hin zu den Kappadokiern, Hieronymus, Augustinus und Prudentius), andererseits neben der Literatur auch archäologische und kunstgeschichtliche Denkmäler behandeln.
Unlike most of Lucian’s satirical dialogues, Hermotimus pursues a rather serious theoretical question: which are the fundaments of true philosophy? The introduction to this study of Lucian’s longest dialogue contextualises the work within the multifaceted phenomenon of the Second Sophistic, the Italian translation makes the Greek text accessible to a wider public, and the commentary examines the wide range of literary and philosophical contents.
Furthermore, this book makes an important step towards a female-centered catalogic poetics. Through the study of the analytic female-centered catalogues attested in archaic Greek epic poetry, this book highlights the hypothesis of the existence of a female-centered poetic tradition that sang the klea gynaikôn in terms of kinship and procreation.
Within a reception perspective that expands beyond classical disciplines, the study of the function of kinship in early Greek epic poetry touches on anthropological, literary and historical subjects that fall within several disciplinary fields such as ancient history, anthropology of kinship, women's history and gender studies.
 Der hier vorgelegte knappe kritische Kommentar zu den 'Carmina christiana' des Dracontius dient zur Vorbereitung der von R. Jakobi angekündigten neuen Teubner-Ausgabe. Nach dem Muster des Vorgängerbandes, der die Teubner-Edition der ‘Carmina profana’ begleitete (UaLG 127, 2017), sollen in ihm umstrittene Stellen geklärt, korrupte geheilt und missverstandene erläutert werden. Der als Advokat senatorischer Abkunft in Karthago tätige Blossius Aemilius Dracontius wurde von dem Vandalenkönig Gunthamund (484-496) wegen eines Loyalitätsvergehens in Kerkerhaft genommen. Während dieser Zeit verfasste er ein elegisches 'Bußgedicht' (Satisfactio) in 316 Versen und drei hexametrische Bücher De laudibus Dei, die der spätantiken Bibeldichtung verpflichtet sind (ca. 2.430 Verse). Die Satisfactio ist ein poetisches Gnadengesuch, das zugleich an Gott und den König gerichtet wird. Das hexametrische Werk preist die Wohltaten, die Gott den Menschen von Beginn der Schöpfung an erwiesen hat, seine väterliche Liebe und seine stete Bereitschaft, Zorn über menschliche Missetat in huldvolles Erbarmen zu wenden. Es endet mit einem Schuldbekenntnis des Dichters und einer Bitte um Gottes Gnade, die auch als Aufforderung an den König verstanden werden soll, es dem himmlischen Herrn gleichzutun.
Die in den Kommentar eingefügten Überschriften sind als Orientierungshilfe gedacht: Sie geben im Sinne einer Gliederung der Werkstruktur Aufschluss über den jeweiligen Zusammenhang, in dem die behandelten Textstellen stehen. Diese sind in der Regel durch Übersetzungen dem Verständnis erschlossen. 
Die vorliegende Arbeit präsentiert erstmals eine vollständige deutsche Übersetzung von Buch 6, die von einem lateinischen Lesetext (in enger Anlehnung an die Ausgabe Fridhs) und einer umfangreichen philologischen Kommentierung flankiert wird. Die vorangestellte Einführung untersucht einerseits Entstehungsumstände, Ziele und mögliche literarische Vorbilder der formulae; andererseits bietet sie einen Überblick über die sprachlichen, stilistischen und argumentativen Besonderheiten des Texts.
Das Buch enthält eine neue kritische Edition der unvollständig tradierten spätantiken Epitome des Valerius Maximus von Ianuarius Nepotianus sowie eine Erstedition der noch bei Landulfus Sagax erhaltenen Fragmente zu den Büchern III-IX des Valerius Maximus. Im exegetischen Kommentar werden die textkritischen Entscheidungen begründet und die spätantike Latinität des Textes aufgearbeitet. Neben der Exempla-Sammlung des Valerius Maximus sind republikanische und kaiserzeitliche Autoren wie v. a. Cicero, Livius und Quintilian genutzt.
Aus der Antike sind ca. 5000 griechische Grabgedichte auf Stein bekannt. Die Eigenart dieser Inschriftengattung besteht in ihrem subliterarischen Charakter: Den Verstorbenen soll darin unter den vielfältigen, je individuellen Bedingungen der Alltagswelt, doch zugleich durch Ausdrucksmittel einer ‚klassischen‘ Tradition bleibende Anerkennung zuteil werden.
Die Studie geht dieser Spannung systematisch sowie durch die ausführliche Kommentierung von 19 teilweise neuen Texten aus dem griechischen Osten nach. So wird etwa das Verhältnis der Steingedichte zur Buchepigrammatik beleuchtet und herausgestellt, inwiefern gegenüber anderen literarischen Vorbildern vor allem die aus dem antiken Schulunterricht bekannten Epen Homers mit ihrer Sprache, ihren Motiven und Figuren für die Epigramme paradigmatisch waren. Dabei tritt das Bildungsmilieu der Steindichter und ihrer Auftraggeber zu Tage wie auch die Methoden, die zur Komposition der Gedichte angewandt wurden. 
Diese Untersuchung epigraphischer Quellen vor dem Hintergrund der literarischen Überlieferung leistet einen Beitrag zur literaturtheoretischen Verortung der sepulkralen Steinepigrammatik und eröffnet darüber hinaus wichtige Zugänge zur Bildungs- und Alltagsgeschichte der Antike.
Das Buch ist der Begleitband zur neuen Teubner-Edition des Donat'schen Andria-Kommentars und begründet deren Textkonstituierung. Der erste Hauptteil ist der Recensio der handschriftlichen Überlieferung gewidmet und bietet eine Geschichte des Texts in Mittelalter und Renaissance bis zu den ersten Drucken.
Der zweite Teil umfasst einen kritischen Kommentar, in dem auf Basis der neuen Recensio eine Vielzahl schwieriger und umstrittener Partien erörtert werden.
Situate tra il dominio dei grammatici e quello dei retori, le favole di Esopo erano conosciute e utilizzate negli ambienti educativi occidentali e orientali soprattutto per la loro essenza intrinsecamente morale. Dopo aver esplorato i testi letterari e grammaticali relativi al ruolo educativo delle favole, il libro si concentra sulle testimonianze dirette di favole latine e bilingui latino-greche (III-IV d. C.) provenienti dagli ambienti scolastici orientali, di cui viene fornita una nuova edizione commentata.
 Viene offerto un contributo rilevante sia: 1. alla complessa e (quasi) anonima tradizione favolistica tra il greco antico Esopo e il latino medievale Romolo, e attraverso Fedro, Aviano e gli Hermeneumata Pseudodositheana; 2. sia al ruolo che le favole hanno avuto nell'acquisizione della seconda lingua (L2) e nell'insegnamento/apprendimento del latino come L2 tra Oriente e Occidente.
 
Der Begleitband zur neuen Editio Teubneriana der Carmina Profana des Dacontius (ca. 480–510 n. Chr.) unterrichtet in einem ersten Teil (Prolegomena) über Tradition und Organisation des Textes in den Handschriften. Der zweite Teil begründet die Textkonstitution, rechtfertigt notwendige Emendationen und erläutert umstrittene Stellen. In einem Anhang wird die chronologische Priorität des Dracontius gegenüber der Aegritudo Perdicae gesichert. Das Gedichtcorpus (3370 Verse) gibt Einblick in die kulturelle Spätblüte Nordafrikas unter der Herrschaft der Vandalen. Zwei Widmungsgedichte an den Grammatiker Felicianus und drei Deklamationen (Suasoria: Hercules und die Hydra, Controversia de statua viri fortis, Ethopoiie: Achill am Leichnam Hectors) führen in die spätantike Schule Karthagos, zwei autobiographisch getönte Epithalamien in die gesellschaftlichen Verflechtungen des Advokaten und Dichters. In den mythologischen Kleinepen Hylas, Helena, Medea, Orestes werden die alten Sagen vielfach abweichend von der mythographischen Vulgata unter Rückgriff auf uns verlorene Versionen neu erzählt. Als Zeugnisse einer historischen Umbruchsphase beanspruchen die Dichtungen des Dracontius in jüngerer Zeit gesteigertes wissenschaftliches Interesse
Unter Ptolemaios VI. Philometor (180–145 v. Chr.) verfaßte der jüdische Autor Aristobulos in Alexandria eine umfängliche Schrift, welche er an den Herrscher selbst adressierte und der rechten Auslegung des Pentateuch widmete. Die nur wenigen erhaltenen Fragmente erlauben noch heute einen facettenreichen Einblick in die frühe Phase jüdischer Bibelexegese – 200 Jahre vor Philon, im Spannungsfeld zwischen alexandrinischen Griechen und Ägyptern. Aristobulos, der älteste noch überlieferte außerbiblische Exeget griechischer Sprache überhaupt, versteht die Bücher Mose als zwar göttliche und daher heilig-erhabene, zugleich aber durch den Propheten sprachlich vermittelte Offenbarung und etabliert unter intensiver, gleichwohl kritischer Nutzung griechisch-hellenistischer Gelehrsamkeit eine exegetische Methode, die er selbst an entscheidenden Stellen wie den biblischen Anthropomorphismen als metaphorische kennzeichnet. Politische Bedeutung hat seine Schrift dadurch, daß er gegenüber dem Herrscher dem biblischen Nomos Gottes hintergründig, aber unmißverständlich theologisch und ethisch Vorrang einräumt vor konkurrierenden Ansprüchen sowohl der griechischen als auch der ägyptischen Religion und Philosophie.
Die Zurückweisung, mit der viele frühneuzeitliche Autoren der aristotelischen Naturphilosophie begegnen, geht häufig mit einer emphatischen Aufnahme der hellenistischen Philosophie einher. Vor diesem Hintergrund fragt die vorliegende Untersuchung nach den prinzipiellen Unterschieden zwischen Aristoteles und seinen hellenistischen Nachfolgern. Ausgangspunkt ist die für die aristotelische Philosophie zentrale Analyse des Phänomens der Bewegung.
Der Band mit Prolegomena zur neuen Editio Teubneriana des Lukrez behandelt Grundsatzfragen der Textgestaltung. Die beiden Hauptkapitel über die karolingische und die humanistische Lukrezüberlieferung führen die handschriftliche Grundlage vor Augen, auf der die Edition basiert, und begründen die Anlage des textkritischen Apparats. Bei seiner Konstitution wurde die gesamte handschriftliche Tradition in Betracht gezogen, aber nur ein Bruchteil des überlieferten Variantenmaterials aufgenommen. Die karolingische Überlieferung wird auf die nicht als Sonderfehler der erhaltenen Handschriften eliminierbaren Varianten reduziert. Aus der humanistischen Überlieferung werden lediglich Konjekturen herausgezogen und ihren Quellen zugewiesen. Zwei weitere Kapitel sind der Gestaltung der Paratexte der Lukrezüberlieferung und der Orthographie des Lukreztextes in der neuen Ausgabe gewidmet. Die Paratexte werden in einer vom eigentlichen Gedichttext abgesonderten Edition dargeboten und konservativ behandelt; bei der Gestaltung der Orthographie des Lukreztextes wird das handschriftlich dokumentierte Nebeneinander älterer und neuerer Schreibungen als typisch für die Epoche des Lukrez erwiesen und beibehalten. Der Band wendet sich mit den in ihm verhandelten grundsätzlichen Fragen über die Lukrezphilologen hinaus an alle Wissenschaftler, die sich mit der Problematik der Konstitution antiker Texte befassen.
Anders als die meisten anderen spätantiken Bibeldichtungen weist die Alethia des Claudius Marius Victorius neben Einflüssen aus dem paganen Epos starke Bezüge zum Lehrgedicht und speziell zu Lukrez auf. Obwohl einzelne Lukrezparallelen schon im 19. Jh. beobachtet wurden, wurde nie umfassend untersucht, in welchem Verhältnis epische und lehrdichterische Züge in der Alethia zueinander stehen. Die vorliegende Arbeit analysiert systematisch die epischen und lehrdichterischen Elemente im Werk, wobei formale und inhaltliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Im Zuge der Untersuchung werden auch Bezüge zu Tendenzen der spätantiken Dichtung sowie zentrale theologische Anliegen des Autors herausgearbeitet. Abschließend wird auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse die Stellung der Alethia im Kontext der spätantiken Bibeldichtung neu bestimmt. Insgesamt gelingt es, sowohl die Abhängigkeiten als auch die Spezifika der Alethia schärfer als zuvor sichtbar zu machen - und damit zugleich die Vielfalt und Produktivität der lange vernachlässigten Gattung Bibeldichtung aufzuzeigen.
Mit dem Vesuvausbruch sind uns tausende, nicht-monumentale Inschriften in Pompeji und Umgebung erhalten geblieben - mehrere hundert in Versform. Eine Edition der carmina nach modernen Maßstäben steht ebenso aus wie eine - bedingt durch die hohe Zahl - profunde Kommentierung. Es sind die Versinschriften humorvoll-spöttischer Natur zu Liebe und Leiblichkeit, zu denen diese Arbeit eine kritische Edition mit Übersetzung und Kommentar bietet: Teilweise wurden auf Grundlage von Autopsie, wo dies möglich war, Lesungen verbessert oder ergänzt - überprüfbar anhand der beigefügten Abbildungen. Der ausführliche Kommentar erhellt den zum Teil schwierigen Textbefund. Er erläutert sprachliche und metrische Erscheinungen, bei denen nicht selten volkssprachliche, phonetische und orthographische Phänomene wichtige Faktoren sind. Ferner erörtert er inhaltliche Fragen und bezieht bei der Interpretation ebenfalls das räumliche Umfeld ein, so daß etwa Aspekte wie die Kommunikationssituation berücksichtigt werden können. Die Arbeit bietet eine Grundlage für weitere Forschung in den Vesuvstädten und ist daher für die Klassische Philologie, ihre Nachbardisziplinen, für die Alte Geschichte, die Archäologie sowie Medienwissenschaften von Relevanz.
When can word order be considered expressive? And what we do mean by “expressiveness”? This work, based upon a statistical and stylistical enquiry into Virgil’s Aeneid as well of other hexametric poetry, aims to answer these questions from an appropriate perspective.
Through offering a detailed analysis of selected passages, the author stresses the evident recurrence of the same figures in similar contexts and with the same stylistic effects. In this view, a rare word order as well as a relevant metrical and syntactical pattern appear to constitute a deviation from the norm stylistically motivated, that can highlight significant words or iconically stress the semantics of a passage. By combining the main notes on style from the Aeneid commentaries and the stylistic readings also applied to modern texts, the author, with a clear approach, systematically discusses the various structures of Latin hexameter – enjambement, synaloepha, hiatus, four-word lines, name-lines, relevant juxtapositions etc. – in terms of “effects”, showing how they interact and converge in the text. This introduction to Virgil’s expressiveness aims to be an effective tool for a stylistic reading of any Latin hexametric text. 
Begleitend zur Edition der Commenta in Ciceronis Rhetorica des römischen Rhetorikprofessors Marius Victorinus (4. Jh. n. Chr.), die 2013 in der Bibliotheca Teubneriana erschienen ist, werden hier Prolegomena und kritischer Kommentar vorgelegt.
Der erste Band (Prolegomena) beschreibt erstmals alle erhaltenen 60 Textzeugen, die die Commenta mehr oder weniger vollständig überliefern, dazu Fragmente und Exzerpte in Auswahl, und enthält einen Katalog der Deperdita. Ausführlich werden die Überlieferungszusammenhänge beleuchtet und ein komplexes Stemma entwickelt, das sich in einen fränkischen und einen italienischen Variantenträger aufspaltet. Dabei werden die stemmatischen Erkenntnisse immer auch in die weitere Rezeptionsgeschichte des Textes eingeordnet. In einer Appendix wird ein karolingisches Rhetorikkompendium erstmals ediert und eine kritische Recensio der Castigationes des venezianischen Rhetors Marinus Becichemus zum Text der Commenta vorgelegt.
Der zweite Band (Kritischer Kommentar) begründet die Wahl von Varianten und Konjekturen in der Edition, wobei das vielseitige Gesamtwerk des Grammatikers, Rhetors, Philosophen und Theologen Victorinus berücksichtigt wird. Hinzu kommen umfangreiche Indices, die die beiden Bände erschließen.
Die berühmte Schrift „Über die Umwelt“ (De aere aquis locis), eine der ältesten Schriften des Corpus Hippocraticum, enthält die früheste geschlossene Abhandlung der Wissenschaftsgeschichte über medizinische Klimatologie. Der Verfasser untersucht die Ursachen der Krankheitsentstehung anhand von Umwelteinflüssen und entwickelt auf diese Weise mittels einzelner Faktoren, denen er besondere Wirkungsmächtigkeit beimisst, eine komplexe Theorie, die von zahlreichen Autoren, weit über die Antike hinaus, rezipiert wurde. Trotz dieser immensen Bedeutung hat das Werk jedoch in der neueren Forschung wenig Beachtung gefunden; häufig wurden nur einzelne Aspekte herausgegriffen und ihr ethnographischer Gehalt beleuchtet.
Die vorliegende Untersuchung analysiert den Traktat als Ganzes hinsichtlich seines Inhalts, des Entstehungshintergrundes, der Form und der Sprache. Sie rekonstruiert mithilfe zahlreicher weiterer Belegstellen aus dem Corpus Hippocraticum die komplexe Theorie der meteorologischen Medizin und ordnet diese erstmals in ihren wissenschaftshistorischen Kontext ein. Darin stellt sich ein besonders enger Zusammenhang mit der Humorallehre heraus, die das Menschenbild der frühen wissenschaftlichen Medizin maßgeblich prägte. 
Dieses Werk stellt die Publikationen des verstorbenen Wiener Klassischen Philologen auf dem Gebiet der Komödienforschung gesammelt zur Diskussion. Durch die Zusammenschau sämtlicher Publikationen, eines Vortrags und bislang nicht gedruckter Strukturpläne zu diesem Thema wird Primmers Suche nach Aufbauprinzipien der griechischen wie der römischen Komödie nachvollziehbar, die als Grundlage für seine unitarisch-analytische Forschung dienen sollte.
The fragmentary remains of the Carmen Saliare have been the object of scholarly discussions for centuries, but no exhaustive collection has been published after 1894. This work intends to fill this gap by gathering all the testimonies on this ancient hymn. This new commentary takes into account all the various issues posed by the text. First of all, it undertakes a philological reassessment of the most important manuscripts in which the fragments are preserved (Varro’s De Lingua Latina, T. Scaurus’ De Orthographia and Festus’ De Verborum Significatione). The readings thus established are the basis for the ensuing linguistic analysis conducted on the fragments, in which new suggestions are proposed. In the hypothetical restoration of the text, a scheme of antiphonic recitation is reconstructed in which different ‘voices’ are identified. The review of the testimonies as a whole - together with a comprehensive collection of the classical sources on the Salian tradition - presents a picture of the linguistic and cultural frame in which the hymn was composed. By combining linguistic, philological and cultural data, this work offers a thorough survey of the Carmen Saliare to scholars interested in the most ancient phase of old Latin.
Das zwischen 161 und 168 n. Chr. in Smyrna entstandene Martyrium Polycarpi, der erste Martyriumsbericht des frühen Christentums, fand Eingang in Eusebs Kirchengeschichte und wurde um 400 zusammen mit dem Pioniusmartyrium (ca. 250-260) in das von Ps.-Pionius redigierte Corpus Polycarpianum aufgenommen. Vor allem über das Polykarpmartyrium herrscht ein jahrhundertealter Streit. Die einen halten den Text für einen unmittelbaren Augenzeugenbericht, andere für eine nach der Passio Christi stilisierte Erbauungsschrift aus der 2. Hälfte des 3. Jh.s; wieder andere rechnen mit einem authentischen Kern, um den sich im Laufe der Überlieferung verschiedene Redaktionsschichten gelegt haben, die mit unseren Mitteln nicht mehr abzutragen seien. Eben dies ist in den hier vorgelegten kritischen Editionen erstmals gelungen: Vornehmlich durch Einbeziehung altarmenischer Übersetzungen wurden aus den Griechischtexten doppelter Länge die ursprünglichen Kurzfassungen wiedergewonnen. Den Abschluß des ersten Bandes bildet die erste kritische Edition (mit deutscher Übersetzung) der spätlateinischen Passio Pionii (um 450).
Band 2 legt das Fundament für die kritischen Editionen des ersten Bandes. Der Versuch, das kirchenhistorisch zentrale Datum des Polykarpmartyriums zu bestimmen und die Frage nach der Echtheit der Ignatius-Partien in Polykarps Philipperbrief zu klären, macht eine Überprüfung der Textgeschichte beider Martyrien unausweichlich. Es erweisen sich alle kalendarischen Angaben der griechischen Handschriften und die dort mitgeteilten Namen des Asiarchen und Prokonsuls als interpoliert. Durch Vergleich der griechischen, lateinischen, altarmenischen, koptischen und altslavischen Versionen (ggf. einschließlich derer Eusebs) gelingt es, die Interpolationsschichten der Langfassungen beider Martyrien abzutragen und erstmals die ursprünglichen Kurzfassungen wiederzugewinnen. Beide Martyrien waren Bestandteile des von Ps.-Pionius um 400 redigierten Corpus Polycarpianum, ebenso Polykarps Philipperbrief mit der eingeschwärzten Verankerung der Ignatiusbriefe und dem umstrittenen Handlungsrahmen. Auch dieser kann dem Redaktor Ps.-Pionius zugeschrieben werden, der wahrscheinlich um 390/393 dem Ignatiusenkomion des Chrysostomus (nach 386, vor 392) die Acta Ignatii Antiochena mit eingelassenem Römerbrief des ‘Ignatius’ hatte folgen lassen. Die verschiedenen Textschichten spiegeln christliche Verhaltensnormen in Zeiten der Verfolgung (auch im Verhältnis zu den Juden) und beleuchten die Entwicklung von Begriffen wie „großer Sabbat“, „Martyrium“, „katholische Kirche“.
This book provides an interpretation of Plato’s Euthydemus as a unified piece of literature, taking into account both its dramatic and its philosophical aspects. It aims to do justice to a major Platonic work which has so far received comparatively little treatment. Except for the sections of the dialogue in which Socrates presents an argument on the pursuit of eudaimonia, the Euthydemus seems to have been largely ignored. The reason for this is that much of the work’s philosophical import lies hidden underneath a veil of riotous comedy. This book shows how a reading of the dialogue as a whole, rather than a limited focus on the Socratic scenes, sheds light on the work’s central philosophical questions. It argues the Euthydemus points not only to the differences between Socrates and the sophists, but also to actual and alleged similarities between them. The framing scenes comment precisely on this aspect of the internal dialogue, with Crito still lumping together philosophy and eristic shortly before his discussion with Socrates comes to an end. Hence the question that permeates the Euthydemus is raised afresh at the end of the dialogue: what is properly to be termed philosophy?
Der pseudo-Euripideische Rhesos ist die einzige vollständig erhaltene griechische Tragödie, die auf einer Episode der Ilias (Buch 10) basiert, und ein einmaliges Zeugnis für die Geschichte der Gattung im 4. Jahrhundert v. Chr.
Die Ausgabe mit Einleitung und Kommentar bietet einen griechischen Text, für den die wichtigsten Quellen zum Teil neu verglichen und um ein Papyrusfragment erweitert wurden. Ein Testimonienapparat ergänzt die Angaben zur direkten Überlieferung und hilft, die antike und mittelalterliche Rezeption des Dramas zu verfolgen.
Einleitung und Kommentar behandeln sowohl textkritische Probleme, Metrik, Sprache und Stil als auch allgemeine Fragen der Interpretation, wie die Vorlagen des Dichters, Struktur, Dramaturgie und die historischen und mythologisch-religiösen Bezüge der Handlung. Neben Epos, Lyrik und Drama der archaischen und klassischen Zeit werden, soweit möglich, auch Tragikerfragmente und Interpolationen des 4. Jahrhunderts v. Chr. zum Vergleich herangezogen.
Das Buch wendet sich an Wissenschaftler und fortgeschrittene Studenten, die an Rhesos selbst oder einzelnen Phänomenen dramatischer Dichtung interessiert sind. Thematisch getrennte Indices erleichtern die Orientierung.
Im Zentrum der Arbeit steht die für die Stoa grundlegende Oikeiosis-Lehre. Eine der wichtigsten Quellen für diese Theorie ist das dritte Buch von Ciceros Dialog de finibus, das bisher als zuverlässige Darstellung der stoischen Ethik galt. Demgegenüber zeigt der Autor, dass an zentralen Stellen, nämlich bei der Darstellung der Oikeiosis, nicht stoisches, sondern peripatetisches Material verarbeitet wurde. Diese nicht-stoischen Elemente werden dann mit einer sehr ähnlichen Darstellung der Oikeiosis-Lehre von sicher peripatetischer Provenienz verglichen, die sich bei Johannes Stobaios erhalten hat: Für sie und den bei Stobaios tradierten Text kann eine gemeinsame Vorlage erschlossen werden. Als möglicher Urheber dieser Lehre kann durch die Interpretation weiterer Quellen ein Zeitgenosse Ciceros, der Peripatetiker Xenarchos von Seleukeia, ausgemacht werden, dessen Ethik hier zum ersten Mal ausführlich rekonstruiert wird. Die Ergebnisse haben Auswirkungen auf das Verständnis von Stoa und Peripatos, besonders auf die Interpretation der Oikeiosis-Lehre, und geben neue Einblicke in Ciceros Arbeitsweise und die philosophischen Diskussionen des 1. Jh. v. Chr.
This volume is an accessible yet in-depth narratological study of Euripides’ Alcestis - the earliest extant play of Euripides and one of the most experimental masterpieces of Greek tragedy, not only standing in place of a satyr-play but also preserving at least some of its typical features. Commencing from the widely-held view, so lamentably ignored within the domain of Classics, that a narratology of drama should be predicated upon the notion of narrative as verbal, as well as visual, rendition of a story, this unique volume contextualizes the play in terms of its reception by the original audience, locating the intricate narrative tropes of the plot in the dynamics of fifth-century Athenian mythology and religion.
Antike Bildungskonzepte werden in jüngerer Zeit intensiv erforscht. Dieser Band lenkt den Blick auf die Spätantike und den lateinischen Westen des Römischen Reiches.
In den Saturnalia wendet sich Macrobius an seinen Sohn, um ihm Wissenswertes zu vermitteln. Untersucht wird, um welche Informationen es sich dabei handelt und wofür sie nützlich sind. Dazu werden auch der Entstehungskontext und die literarische Form der Saturnalia bestimmt und gedeutet.
Aus den Briefen des Sidonius Apollinaris lässt sich ebenfalls ein Konzept von Bildung ableiten. Zwar lassen sich weniger konkrete Bildungsinhalte erschließen, dafür bieten die Briefe wertvolle Einblicke in das Verständnis und die Wertschätzung von Bildung im Gallien des 5. Jahrhunderts.
Martianus Capellas De nuptiis Philologiae et Mercurii gilt als erste Enzyklopädie. Das Werk ist aufgrund seines Entstehungskontextes und seiner außergewöhnlichen literarischen Form von besonderem Interesse für die Untersuchung.
Ausgehend von der Interpretation dieser drei Autoren wird ein Konzept der Bildungsvorstellungen im 5. Jh. n. Chr. entworfen, das Inhalte und Traditionen gleichermaßen aufgreift und Träger von Bildung sowie deren Einstellungen gegenüber Bildung aufzeigt.
Die um 150 n. Chr. in Alexandria entstandene Geographie des universalen Naturwissenschaftlers Klaudios Ptolemaios spielte als geo- und kartographisches Referenzwerk bis in die Anfänge der Neuzeit hinein eine maßgebliche Rolle in der Wissenschaftsgeschichte. Trotz ihrer herausragenden Bedeutung und des Interesses, das sie gerade in jüngster Zeit in der Forschung genießt, ist ihre komplexe Überlieferung ungenügend geklärt. Diesem Umstand begegnet die Autorin mit einem neuartigen Zugang: Mittels einer erstmals in diesem Umfang und dieser Systematik vorgenommenen kodikologisch-paläographischen Untersuchung der griechischen Handschriften der Geographie, die mit der Analyse ausgewählter textlicher und inhaltlicher Elemente kombiniert wird, können nicht nur die Entstehungsgeschichte der Handschriften und ihre Schicksale nachgezeichnet, sondern auch Bezüge und Verwandtschaften der Handschriften untereinander hergestellt und neu bewertet werden. Die aus den handschriftlichen Befunden gewonnenen Erkenntnisse – von den gut sechzig bekannten griechischen Textzeugen der Geographie werden zweiunddreißig Handschriften ausführlich beschrieben, darunter mehrere zum ersten Mal überhaupt – werden zudem in einen größeren überlieferungs- und rezeptionsgeschichtlichen Rahmen gestellt.
In Abwehr des Grundtenors zweier Kongreßakten (2010/2011) werden mit Blick auf ‚Zwierlein, Petrus in Rom‘ (2009, 22010) u. a. die folgenden Thesen gesichert: 1. Petrus war niemals in Rom. 2. Petrus und Paulus sind nicht in der Neronischen Christenverfolgung gestorben; sie sind nicht Blutzeugen, sondern Dulder; nicht Begründer des römischen Episkopats (und einer auf Rom fixierten successio Apostolorum), sondern im Kampf gegen die Gnosis für Rom in Anspruch genommene Repräsentanten der Orthodoxie. 3. Die Briefe 1Petr (um 112-115) und 1Clem (um 120-125) haben keine Kenntnis von einem Aufenthalt des Petrus in Rom und von einem Martyrium der beiden Apostel Petrus und Paulus. 4. Der fiktive Petrus von 1Petr schreibt nicht in Rom, sondern in Jerusalem; „Babylon“ ist keine geographische, sondern eine ontologische Metapher. 5. Dionys von Korinth berichtet um 170/174 erstmals von einer gemeinsamen Lehrtätigkeit des Petrus und Paulus, nicht von deren Martyrium. 6. Ignatius von Antiochien fingiert erst um 180 die Anwesenheit des Petrus und Paulus in Rom. 7. Der Mythos „Petrus in Rom“ entsteht gemäß den schriftlichen Quellen um 150/154-170/174, nach den archäologischen Zeugnissen (Errichtung der Memoria) um 160-180. 8. Im 2. Timotheusbrief (um 150?) liegt kein originäres Wissen über den Tod des Paulus vor: es werden die Situationen seiner Gefangenschaft gemäß Phil und Apg romanhaft weitergesponnen.
Teil B vereinigt drei Studien über die Petrus- und Paulusakten und über die ihnen verpflichteten acta Iohannis (sowie deren Beziehung zu einem manichäischen Gebetsflorileg), in deren Überlieferung griechische Papyri eine Rolle spielen. Im Zentrum steht der sogenannte 3. Korintherbrief des Paulus, der als originärer Bestandteil der romanhaften apokryphen Paulusakten erwiesen wird.
Grabinschriften erlauben einen einmaligen Einblick in die Glaubenswelt des Menschen. Anhand von 64 Inschriften aus dem Mittelmeerraum rekonstruiert diese Studie den Unsterblichkeitsglauben der griechischsprachigen Menschen der Antike. Die Inschriften stammen aus der Zeit vom 5. Jh. v. Chr. bis in das 5. Jh. n. Chr.
Analysiert werden die in den Grabinschriften verwendeten Bilder, wobei sich verschiedene Bestandteile des Unsterblichkeitsglaubens herauskristallisieren: der Träger der Unsterblichkeit, der Ort, an dem man die Unsterblichkeit erlebt, sowie die dort verrichteten Tätigkeiten. Vor diesem Hintergrund lässt sich zudem eine Seelenlehre der Grabinschriften zeichnen. Die Studie zeigt, dass jeder einzelne Bestandteil des Glaubens sowohl im dies- als auch im jenseitigen Bereich erlebt werden konnte. Das Gesamtbild des Unsterblichkeitskonzepts weist jedoch beträchtliche Inkonsequenzen auf: So kann der Verstorbene mit dem schwindenden Atem identifiziert werden, verrichtet jedoch im Jenseits den Göttern einen ewigen Dienst.
Die Inschriften geben demnach ein Zeugnis für die so oft inkohärenten Vorstellungen einer populären Religiosität, die jedoch von literarischen Topoi und philosophischen Einflüssen geprägt ist.
Klearchos von Soloi hatte in der Antike den Ruf eines erstrangigen Peripatetikers inne. Die herkömmliche moderne Forschung ist dem jedoch bisher nicht gerecht geworden. Mit der vorliegenden Arbeit wird ein Beitrag zum besseren Verständnis der philosophiegeschichtlich äußerst wichtigen Fragmente des Klearchos geliefert: Es wird gezeigt, wie verschiedene philosophische Schulen und Richtungen das Werk des Klearchos beeinflussten; zudem liefern seine Schriften ein interessantes Zeugnis für die Geschichte des frühen Peripatos.
Eines der Hauptthemen Lukians ist die kritische Betrachtung der verschiedenen Phänomene des religiösen Lebens. Untersucht wurde in dieser Arbeit die lukianische Darstellungsweise der traditionellen Götterbilder sowie seine Rezeption der philosophischen Entwürfe der platonischen und stoischen Theologie.
Im Wesentlichen geschieht die Kritik der religiösen Vorstellungen und Ideen als Auseinandersetzung mit den Formen und Modellen der literarischen Tradition: Lukian bleibt in der Substanz ein Literat, auch wenn er die Positionen der Philosophen kritisiert; seine Götter sind literarische Götter. An keiner Stelle seines umfangreichen Gesamtwerkes ist so etwas wie ein persönliches religiöses Gefühl zu belegen, wie u.a. eine Parallelanalyse der vergleichbaren Äußerungen des Zeitgenossen Galen zeigt. Eine Folge dieser Feststellung ist die Relativierung des herkömmlichen Bildes von Lukian als einem Revolutionär oder sogar Nihilisten. Angesichts der Kakophonie einander widersprechender philosophischer Meinungen und gegenstandsloser Überzeugungen ist für Lukian lediglich ein gemäßigter, ironischer Skeptizismus die einzig sinnvolle Konsequenz.
So far, the critical writings of Dionysius of Halicarnassus have mainly attracted interest from historians of ancient linguistics. The Ideology of Classicism proposes a novel approach to Dionysius’ œuvre as a whole by providing the first systematic study of Greek classicism from the perspective of cultural identity. Drawing on cultural anthropology and Social Identity Theory, Wiater explores the world-view bound up with classicist criticism. Only from within this ideological framework can we understand why Greek and Roman intellectuals in Augustan Rome strove to speak and write like Demosthenes, Lysias, and Isocrates.
Topics addressed by this study include Dionysius’ view of the classical past; mimesis and the aesthetics of reading; language and identity; Dionysius’ view of the Romans, their power and the role of Greek culture within it; Greek classicism and the contemporary controversy about Roman identity among Roman intellectuals; the self-image as Greek intellectuals in the Roman empire of Dionysius and his addressees; the dialogic design of Dionysius’ essays and how it implements a sense of elitism and distinction; Dionysius’ attitudes towards communities competing with him for leadership in rhetorical education and criticism, such as the Peripatetics and Stoics. 
Das Buch findet und verfolgt einen Leitfaden durch die bisher der Buntschriftstellerei zugeordneten Noctes Atticae, in denen Aulus Gellius die formale und inhaltliche Inhomogenität zum literarischen Programm erhoben hat: Ausgehend von der Praefatio des Autors, in der er sein Werk als „eine Art Bildungsvorrat zur Gedächtnisstütze“ angekündigt hat, wird vor dem Hintergrund der modernen kulturwissenschaftlichen Erinnerungs- und Gedächtnisforschung die memoria als das Zusammenhang stiftende Konzept des Bildungskompendiums beschrieben. Nicht nur mit ihrem Begriff, sondern in ihren verschiedenen Erscheinungsformen, als individuelle Gedächtniskunst ebenso wie als kollektives kulturelles Gedächtnis, ist memoria darin allgegenwärtig. Dass ihre unterschiedlichen Manifestationen in Baudenkmälern und literarischen Denkmälern, insbesondere in Bibliotheken und Büchern, aber auch in Etymologien, Institutionen und geschichtlichen Exempla sichtbar werden, spiegelt das ausgeprägte kulturhistorische Interesse des Gellius wider. Bei aller kulturellen, literarischen und sprachlichen Traditionsorientierung ist das Werk zugleich ein Dokument der griechisch-römischen Bikulturalität und Zweisprachigkeit der Gebildeten sowie der Bildung des 2. Jh.s n. Chr.
Thema dieses Buches ist weder die Philosophie der Zeit noch eine römische Chronologie, sondern eine Untersuchung der literarischen Reflexion der Zeitordnung in Rom. Es sagt wenig darüber, „wie es wirklich gewesen“, und mehr darüber, wie diese Ordnung sprachlich konstituiert wurde, welche Metaphern sie hervorbrachte und welche Argumente im römischen Zeitdiskurs präsent waren. Wichtigstes Ziel ist die interpretatorische Erschließung der relevanten Texte und, daran anknüpfend, die Rekonstruktion des kulturellen Wissens in Bezug auf das tempus Romanum. Dieses Wissen konkretisiert sich in der Darstellung der beiden Organisationsinstrumente der Zeit, Kalender und Uhr; es wird in die Kulturentstehungslehren integriert, der Kulturkritik unterworfen, für das Selbstbild Roms in Anschlag gebracht und in einem aemulatio-Verhältnis zu Griechenland und Ägypten gesehen. 
Interpretiert werden Texte von Plautus, Lukrez, Varro, Cicero, Caesar, Vitruv, Vergil, Livius, Ovid, Pomponius Mela, Plinius d.Ä., Sueton, Censorinus und Macrobius; ergänzend herangezogen werden motivisch relevante Passagen bei Hesiod, (Ps.-)Aischylos, Xenophon, Hekataios, Geminos, Plutarch, Iambulos, Lukian und Alkiphron.
Pindars Epinikien geben der Forschung seit jeher Rätsel auf ‑ insbesondere weil sie höchst disparat wirken und den Sieger nur am Rande zu preisen scheinen. Dass dieser Eindruck täuscht, zeigt diese Arbeit anhand einer umfassenden Analyse von fünf Liedern (Nemee 8, Olympie 8, Nemee 4, Pythie 4, Pythie 9): In ihnen werden die gefeierten Sieger mittels einer kunstvollen Metaphorik des Sports indirekt im höchsten Maße gelobt und erscheinen als die Heroen der Gegenwart. 
Die vorliegende Untersuchung beleuchtet in komplementären Einzelanalysen exemplarisch verschiedene Dimensionen des pindarischen Epinikiendichtens (Siegerlob, Poetologie, Politik, Wert und Segenskraft des Sieges). Grundlage ist eine eingehende Einordnung der Lieder in ihren kulturgeschichtlichen Kontext und eine philosophische Klärung des Phänomens ‚Metapher‘. Diese erweist sich im Rahmen der Metapherntheorie des Semiotikers Charles S. Peirce als dasjenige, was die Epinikien innerlich zu einer kohärenten Sinnstruktur eint und äußerlich an ihren lebensweltlichen Anlass anbindet. So steht am Ende der Untersuchung ein vertieftes Verständnis pindarischen Epinikiendichtens und durch sie auch seiner Entstehungszeit, der frühen Klassik.
Die Rhetorik ist das Lieblingskind der sophistischen Aufklärung und Isokrates ist der letzte große Sophist der klassischen Zeit. Der isokratische Euagoras, ein Enkomion auf den kyprischen König Euagoras I., übte einen entscheidenden Einfluß bei der Etablierung und Entwicklung des Prosa-Enkomions aus, wobei er auch die Herausbildung verwandter literarischer Gattungen wie der Biographie beeinflusste. Er umfasst Themen von vielfältigem Interesse: den Wettstreit zwischen Rhetorik und Dichtung, die Entwicklung des rhetorischen Enkomions in Verbindung mit den sophistischen Paignia und den Epitaphienreden, die politische Vorstellung von einem idealen Staatsmann, die ethischen Gebote der isokratischen Weltanschauung, aber auch die für die spätere plutarchische Biographie bedeutsame Beziehung zwischen dem Ethos und den Taten eines Menschen. Die vorliegende Arbeit, eine überarbeitete und ergänzte deutsche Fassung eines Kommentars, der 2005 in neugriechischer Sprache veröffentlicht wurde, ist die erste moderne kommentierte Ausgabe des isokratischen Euagoras. Sie bietet eine ausführliche Einleitung, den griechischen Text und einen interpretierenden Kommentar.
Die Werke des Tacitus prägen bis heute das Bild, das die Nachwelt über die frühe römische Kaiserzeit besitzt. Dieses Bild muss jedoch kritisch auf seinen Wahrheitsgehalt geprüft werden. Denn dem eigenen Grundsatz der unparteilichen Berichterstattung bleibt Tacitus bei genauerer Analyse seiner Darstellung häufig nicht treu. Oft unterschwellig vermittelt er bei scheinbarer Objektivität dem Leser seine rein subjektive Deutung der beschriebenen Vorgänge. Anhand der Tiberiusbücher der Annalen stellt das Buch exemplarisch die Techniken dieser Leserlenkung vor. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Charakterdarstellungen der handelnden Personen gelegt. Der zweite, umfangreichere Teil des Werkes widmet sich den Claudiusbüchern der Annalen , die nach Art eines interpretierenden Kommentars kapitelweise unter dem Aspekt der Insinuationskunst analysiert werden. Ein wichtiges Anliegen des Buches ist es, die zum Teil recht divergierenden und verstreuten Ergebnisse früherer Analysen vorzustellen, zusammenzuführen und zu erweitern.
Der Kolax (Der Schmeichler) des Menander war in der Antike äußerst beliebt und spielte in der Geschichte des Parasiten auf der Komödienbühne eine zentrale Rolle. Das Buch gibt einen Überblick über die Rezeptions- und Forschungsgeschichte, es stellt die im Original bzw. in Form lateinischer Bearbeitungen erhaltenen Quellen vor und bietet Editionen und Übersetzungen der Fragmente und Testimonien. Der dramaturgische Aufbau des Stückes sowie die Fragen, wer mit wem worüber spricht, werden im Dramaturgischen Kommentar behandelt. Die Interpretation konzentriert sich auf den Zusammenhang des Kolax mit den Menander-Sentenzen, der Zuschreibung eines (möglichen) neuen Fragments, auf die Datierung sowie die Begriffsgeschichte von kólax und parásitos. Auch die Kernfrage der bisherigen Forschung zum Kolax nach der Anzahl der Parasiten wird diskutiert. Konkordanz und Bibliografie, sowie zwei Bildtafeln sind dem Buch beigegeben.
Early Skepticism and its founder, Pyrrho of Elis, were introduced to the world in the third century BCE by the poet and philosopher Timon of Phlius. This is the first book-length study in English of the fragments of Timon’s works. Of his more than 100 titles, four fragments remain of a catalogue elegy, the Indalmoi, and 133 verses of the Silloi, a hexameter parody in three books in which Timon ridicules philosophers of all periods whom he observes on a trip to Hades. Dee L. Clayman reconstructs the books of the Silloi starting from an outline in Diogenes Laertius and the book numbers assigned to a few fragments by their sources. This has not been attempted since Wachsmuth’s edition of 1885, and carries his approach further by careful observation of syntactic and contextual clues in the text. Using the Greek text of Lloyd-Jones and Parsons of 1983, all of the extant fragments are translated into English and discussed as literature, rather than as source material for the history of philosophy. Separate chapters demonstrate that the principle Hellenistic poets, Callimachus, Theocritus and Apollonius of Rhodes, were aware of Timon’s work specifically, and of Skepticism generally. The book concludes with a definition of “Skeptical aesthetics” that places many of the characteristic features of Hellenistic literature in a skeptical milieu.
Die Spätantike, insbesondere das vierte Jahrhundert, ist eine Zeit der Transformationen, in der sich auf politischem, sozialem und religiösem Gebiet tiefgreifende Wandlungen vollzogen. Die paganen Autoren des römischen Ostens (vor allem Kaiser Julian, Libanios, Eunap und Themistios) nahmen diese Prozesse als bedrohliche Krise wahr, nicht zuletzt die vom anwachsenden Christentum ausgehende Gefahr für ihre eigene Position. Resignierten sie in dieser Situation oder versuchten sie, mit diskursiven Mitteln Lösungen für die drängenden Probleme zu finden? Dieser Frage geht Jan Stenger nach, indem er wichtige Themen dieser Epoche wie die Konstruktion von Identität, die ideale Herrschaft und die Deutung der zeitgenössischen Realität untersucht. Als gemeinsame Charakteristika dieser Literatur erweisen sich die Formung eines hellenischen Selbstverständnisses, ein durch die Herausforderungen bewirktes höheres Reflexionsniveau sowie inhaltliche und formale Innovationen. Diese Merkmale erlauben es, erstmals die Spezifik der paganen Literatur im vierten Jahrhundert nachzuzeichnen.
Ausgangspunkt dieses in zweiter Auflage durchgesehenen und ergänzten Bandes ist ein Exkurs im Bellum Iudaicum des hier dem Ambrosius zugeschriebenen sog. Hegesippus über den Wettstreit des Petrus mit Simon Magus in Rom und die sich daran anschließende Christenverfolgung Neros, in der die Apostel Petrus und Paulus das Martyrium erleiden. Die Frage nach den Quellen dieser Episode und deren Historizität führt zu einer Überprüfung der "Schlüsselbeweise" für einen Aufenthalt des Petrus in Rom und der sonstigen literarischen Zeugnisse vom Neuen Testament bis in die Spätantike. Im Vordergrund stehen die apokryphen Apostelakten, der 1. Clemensbrief, Iustinus Martyr, Dionysios von Korinth, Polykarp von Smyrna und die Antihäretiker Hegesippus und Irenäus von Lyon. Die vermeintlich echten Briefe des Ignatius von Antiochien werden in den Rahmen christlicher und heidnischer Pseudepigrapha der Zweiten Sophistik eingeordnet, ihre Entstehungszeit auf das Jahrzehnt 170-180 festgelegt. Ein breites Kapitel ist philologischen Untersuchungen zur Datierung des 1. Clemensbriefes und der Spätschriften des Neuen Testamentes gewidmet. Am Ende steht eine kritische Edition (mit Übersetzung) der Martyrien des Petrus und des Paulus unter Berücksichtigung einer hier erstmalig eingeführten griechischen Handschrift, die ein bisher nicht bekanntes Selbstporträt des Paulus enthält.
Ausgangspunkt dieses Bandes ist ein Exkurs im Bellum Iudaicum des hier dem Ambrosius zugeschriebenen sog. Hegesippus über den Wettstreit des Petrus mit Simon Magus in Rom und die sich daran anschließende Christenverfolgung Neros, in der die Apostel Petrus und Paulus das Martyrium erleiden. Die Frage nach den Quellen dieser Episode und deren Historizität führt zu einer Überprüfung der „Schlüsselbeweise“ für einen Aufenthalt des Petrus in Rom und der sonstigen literarischen Zeugnisse vom Neuen Testament bis in die Spätantike. Im Vordergrund stehen die apokryphen Apostelakten, der 1. Clemensbrief, Iustinus Martyr, Dionysios von Korinth, Polykarp von Smyrna und die Antihäretiker Hegesippus und Irenäus von Lyon. Die vermeintlich echten Briefe des Ignatius von Antiochien werden in den Rahmen christlicher und heidnischer Pseudepigrapha der Zweiten Sophistik eingeordnet, ihre Entstehungszeit auf das Jahrzehnt 170-180 festgelegt. Ein breites Kapitel ist philologischen Untersuchungen zur Datierung des 1. Clemensbriefes und der Spätschriften des Neuen Testamentes gewidmet. Am Ende steht eine kritische Edition (mit Übersetzung) der Martyrien des Petrus und des Paulus unter Berücksichtigung einer hier erstmalig eingeführten griechischen Handschrift, die ein bisher nicht bekanntes Selbstporträt des Paulus enthält.
Die unter dem Namen des Theognis erhaltene Gedichtsammlung ist nicht nur das einzige Zeugnis der griechischen Elegie, das nicht als Papyrusfragment oder Zitat überliefert ist, sondern neben Homer und Hesiod der einzige handschriftlich belegte dichterische Text aus der Zeit vor Pindar. Seine eigenartige Gestalt hat eine lange und vielschichtige Diskussion um seine Entstehung und Echtheit hervorgerufen, die bis zu Zweifeln an der Existenz eines Dichters Theognis geführt hat.
Wie ist das Theognideische Corpus entstanden und welchen Einfluss hatte Theognis darauf? Von dieser Frage geleitet, arbeitet die Untersuchung die umfangreiche Forschungsliteratur zum Thema auf und nähert sich von mehreren Seiten her einer Antwort: beginnend mit einer Analyse der Testimonien, über die Überlieferungsgeschichte, die formalen Eigenschaften und inhaltlichen Aussagen der Theognidea, bis zu einer Diskussion des literarischen und gesellschaftlichen Umfelds. Hierbei werden der Platz der Theognidea im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit und ihre Funktion im Symposion ebenso erörtert wie ihr Standort in der elegischen Gattung und der Wert des Textes für die Alte Geschichte.
Die Untersuchung widmet sich der Fragestellung nach der Funktion der Reden im thukydideischen Geschichtswerk und deren Verhältnis zur Darstellung der historischen Fakten, exemplarisch durchgeführt anhand der Analyse des Prozesses der Kriegsentstehung, wie ihn Thukydides in den Reden des ersten Buches gestaltet. Dazu werden die vier Reden auf der Tagsatzung in Sparta, die Rede der Korinther bei der Abstimmung des peloponnesischen Bundes und die erste Periklesrede durch eine gründliche Erschließung der Gedankenführung und eine eingehende Betrachtung der sprachlich-stilistischen Gestaltung umfassend interpretiert. Ausgehend von der 1,23,4-6 getroffenen Differenzierung der Kriegsursachen in aitiai kai diaphorai und alethestate prophasis zeigt Martin Hagmaier auf, wie Thukydides die beiden kausalen Erklärungsmodelle in den Reden miteinander kombiniert, um in der Synthese der aitiologischen Faktoren eine letztgültige Deutung der Kriegsverursachung zu geben. Besonderes Interesse gilt dabei der literarischen Technik des Thukydides, die einzelnen Reden durch vielfältige Bezüge und Querverbindungen miteinander zu verflechten und so die vorgebrachten Standpunkte implizit zu kommentieren
Die handschriftlich überlieferte Literatur der griechisch-römischen Antike war der ständigen Gefahr fremder, vom jeweiligen Verfasser nicht autorisierter Textverfälschungen ausgesetzt. Dabei bediente sich der verantwortliche Bearbeiter der Mittel der Interpolation, der Tilgung, der ändernden Ersatzfassung sowie der Transposition und griff nicht bloß in einzelne Stellen des Originals ein, sondern unterzog es nicht selten einer regelrechten Gesamtrezension oder epitomierte es zu einer verkürzten Ausgabe. Auch in der Übersetzungsliteratur lassen sich ähnliche Vorgänge nachweisen, etwa dann, wenn vor der Übertragung eines fremdsprachigen Buchs in eine andere Sprache der Text ohne Einwilligung des ursprünglichen Verfassers verändert wurde. Die Verfasser jedoch, also die Betroffenen selbst, verurteilten aus einem ausgeprägten Autorbewußtsein heraus die sekundäre Manipulation ihrer Werke als anmaßenden Anschlag auf die Integrität des echten Wortlauts. Während sie nur ausgewählten Kritikern erlaubten, vor der Publikation ein Urteil über den Text abzugeben, richteten sie an das Publikum die unmißverständliche Warnung, ihn nach der Publikation zu verfälschen.
Thomas Gärtner befasst sich mit der Johannis, dem großen Feldherrnepos des bedeutenden spätantiken Dichters Coripp. Die Johannis ist dem Wirken des Feldherrn Johannes Troglita gewidmet, dem unter Kaiser Justinian I. im Jahre 548 n. Chr. die Rückeroberung und Befriedung Nordafrikas gelang. Die vorliegende Untersuchung besitzt ein doppeltes Erkenntnisziel: Zum einen wird Coripps Verarbeitung historischer Quellen beleuchtet, insbesondere sein Rückgriff auf die Geschichtsschreibung Prokops. Nicht minder wichtig ist die systematische literaturgeschichtliche Verortung von Coripps Werk in der Tradition der lateinischen Dichtung. Dieses Anliegen verfolgt Thomas Gärtner, indem er literarische Eigenschaften der Johannis einer gattungsspezifischen Analyse unterzieht. Neben der Bestimmung der Makrostruktur des Werks liegt ein besonderes Augenmerk schließlich auf der in der Coripp-Forschung vielfach vernachlässigten Analyse der Mikrostruktur des Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Coripp und seinen antiken literarischen Vorbildern.
The book is a detailed study on the structure and the topics of Ovid’s compedium of the Trojan Saga in Metamorphoses 12.1-13.622, the section also referred to as the “Little Iliad”. It explores the motives and the objectives behind the selected narrative moments from the Epic Cycle that found their way into the Ovidian version of the Trojan War. By thoroughly mastering and inspiringly refashioning a vast amount of literary material, Ovid generates a systematic reconstruction of the archetypal hero, Achilles. Thus, he projects himself as a worthy successor of Homer in the epic tradition, a master epicist, and a par to his great Latin predecessor, Vergil.
Römische Agrarhandbücher sind weit mehr als Medien zur Vermittlung von Sachwissen. Sie sind auch literarische Gebilde aus der Feder begabter Autoren samt dem damit verbundenen ästhetischen Anspruch und den literarischen Traditionen. Sie sind zugleich Ausdruck der gesellschaftspolitischen Sonderinteressen und des Habitus der politischen Elite Roms, die sich über ihren Landbesitz definiert. Außerdem streben sie immer wieder über das Banal-Sachliche hinaus nach einer ethischen Wertung und Durchdringung des bäuerlichen Handlungsraumes im Blick auf das Ganze einer Lebens- und Weltordnung. Silke Diederich untersucht das Spannungsfeld zwischen dem fachlichen Gegenstand mit seinen technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen, der literarisch-ästhetischen Form und dem sozio-kulturellen Umfeld. Sie betrachtet die Agrarhandbücher diachronisch auf drei Lektüreebenen: 1. als Sachbuch zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Magie, 2. als literarische Gattung zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit, und 3. als moralisierende Selbstdarstellung einer Elite, ihrer Werthaltung, ihres Habitus, ihres gesellschaftlichen Anspruchs und dessen Verhältnis zur Realität.
This book aims to offer a contemporary literary interpretation of the play, including a readable discussion of its underlying historical, religious, moral, social, and mythical issues. Also, it discusses the most recent interpretative scholarship on the play, the main intertextual affiliations with earlier Thebes-related tragedies, especially focusing on Sophocles’ Antigone and Oedipus Tyrannus, and the literature and performance reception of the play; it contains an up-to-date bibliography and detailed indices.
 The book won the Academy of Athens Great Award for the Best Monograph in Classical Philology for 2008.
Die Arbeit ist die erste umfassende Studie über den properzischen Metapherngebrauch, der bereits Hertzberg als wichtigstes Merkmal der eigenwilligen Sprache des Dichters galt. Nach einer Einführung in die antike und moderne Metapherntheorie werden zahlreiche Aspekte uneigentlichen Sprechens und von Bildersprache im weiteren Sinne in den Elegien des Properz beleuchtet, darunter Vergleiche, Priameln, Sprichwörter, Allegorien, mehrstufige Verfremdungen (Metalepsen), Euphemismus und Drastik, Periphrasen. Ferner werden die verschiedenen Formen der Interaktion von Metaphern und Metonymien mit der Realebene untersucht, u. a. das Phänomen der ‚Intrusion‘, Zeugmata und Amphibolien, verschiedene Identitätsstufen von Gottheiten, kühne Brachylogien und Synästhesien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Metaphernkontaminationen und der oft assoziativ verknüpften Metaphernfelder; dabei werden v. a. die nach alexandrinischer Manier besonders symbolreichen programmatischen Elegien der Bücher II-IV in den Blick genommen. Es zeigt sich, dass viele Kühnheiten, die in der modernen Properzforschung gerne mit dem Mittel der Konjekturalkritik beseitigt werden, dem originellen Sprach- und Stilempfinden des Properz zuzuschreiben sind.
Im Gegensatz zur frühen Forschung zur alten attischen Komödie, die sich fast nur mit den Stücken des Aristophanes befasst hat, befasst sich die moderne Forschung mit mehreren Dichtern, vor allem Eupolis und Kratinos, den nach den alten Quellen bedeutendsten Dichtern der alten Komödie neben Aristophanes. Charakteristisch für die neuere Forschung ist auch die Einbeziehung von Aspekten wie den Aufführungsumständen und der Intertextualität. Dadurch wird die Komödie als Wettkampf zwischen mehreren Dichtern in den Blick genommen.
Diese Ansätze verfolgt Natalia Kyriakidi, indem sie die Rivalitätsbeziehung zwischen Aristophanes und Eupolis untersucht. Vor allem durch die Interpretationen der antiken Scholiasten, die die Behauptungen der beiden Dichter vielfach zu wörtlich genommen haben, hat sich deren Beziehung zu einem Rätsel für die Kommentatoren entwickelt. Dazu gehören gegenseitige Verspottungen, Angriffe und Parodierungen, vor allem in den Parabasen der Stücke. Deren Analyse zeigt, dass diese Rivalitätsäußerungen, wie auch ähnliche Fälle bei anderen Dichtern, kaum ernst gemeint sind. Sie lassen sich vielmehr durch den spottenden Charakter der Gattung erklären, der sich, wie gegen jede Person des athenischen öffentlichen Lebens, auch gegen die Kollegen richtet.
Senecas Prosawerke als Schriften eines Stoikers zu erschließen und in den Kontext des stoischen Systems zu stellen - diese Aufgabe unternimmt Jula Wildberger mit der seit langer Zeit ersten detaillierten und ausführlichen Gesamt- und Neuinterpretation der stoischen Physik. In einer thematisch strukturierten Rekonstruktion beschreibt sie den stoischen Kosmos erstmals konsequent als ein Gebilde aus zwei dreidimensionalen Körpern und interpretiert vor allem die Mischungs- und Elementlehre sowie die Ontologie neu, während die Neusichtung der Quellen an anderen Stellen zu Präzisierungen und Ergänzungen führt. Behandelt werden neben diesen Themen der Physik und Kosmologie auch zahlreiche andere Bereiche der stoischen Philosophie: Logik, Sprachphilosophie, Theologie, Theodizee, Determinismus und Handlungsfreiheit.
Jula Wildberger analysiert bei Seneca aufgespürte Theoriestücke und ordnet sie in die Gesamtrekonstruktion ein. Sie weist nach, dass Seneca trotz eigener Schwerpunkte im Rahmen der Orthodoxie mit oft überraschender theoretischer Tiefe operiert. Fehlt eine Communis opinio, entwickelt er differenzierte, eigenständige Antworten. Auch findet man neue, vorher nicht belegte Beiträge.
Der monographische Haupttext kann auch als Einführung gelesen werden. Register, Querverweise und Anmerkungen mit ausführlichen Quellenzitaten und bibliographischen Hinweisen erlauben die Benutzung als Handbuch und Nachschlagewerk.
Die Auseinandersetzung mit der neu entdeckten Poetik des Aristoteles ist grundlegend für die Anfänge der moderne Literaturtheorie im Italien des 16. Jhs. Brigitte Kappl geht auf der Grundlage aktueller Aristoteles-Forschungen anhand zentraler Themen der Poetik (Dichtung als Nachahmung, Handlung und Charakter, tragische Verfehlung, kathartische Wirkung) der Frage nach, ob und inwiefern die Poetik-Rezeption dieser Zeit tatsächlich, wie meist behauptet, eine ‚rationalistische‘ bzw. ‚moralistische‘ Umdeutung der Aristotelischen Theorie darstellt.
Entgegen der verbreiteten Auffassung, nach der Augustins Rhetorik dem Verständnis seines theologisch-philosophischen Anliegens eher hinderlich ist, versucht das vorliegende Buch, Augustins rhetorische Technik als hermeneutischen Schlüssel zu seiner philosophischen Argumentation nutzbar zu machen. Mit Hilfe sorgfältiger Analysen insbesondere zu De civitate Dei 1−5 weist Christian Tornau nach, dass Augustins Aussagen zu zentralen philosophischen Fragen wie dem Theodizeeproblem, der Frage nach Freiheit und Verantwortung und dem Problem der ‚paganen‘, nicht religiös gebundenen Tugend nur dann genau verstanden und angemessen gewürdigt werden können, wenn man ihre argumentative Zielgerichtetheit und ihre Funktion für das Ganze des rhetorischen Überzeugungsprozesses von De civitate Dei berücksichtigt. Um den bildungsgeschichtlichen Hintergrund der Nutzung rhetorischer Technik durch Augustinus aufzuhellen, wird einerseits die Bildungsreflexion Augustins und ihre Auswirkungen auf seine pastorale Praxis untersucht und mit entsprechenden Äußerungen seiner Zeitgenossen (bes. Hieronymus) verglichen; andererseits wird die Herkunft der aufgewiesenen Techniken aus der Tradition der antiken rhetorischen Praxis in Forensik und Apologetik gezeigt.
Christian Tornau wurde mit dem Bruno-Snell-Preis 2007 der Mommsen-Gesellschaft zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet des griechisch-römischen Altertums ausgezeichnet.
Während frühere Arbeiten die Silven des Statius entweder unter literaturgeschichtlich-ästhetischen Aspekten betrachteten oder sie als Quelle für historische und sozialwissenschaftliche Studien nahmen, wählt diese Untersuchung einen funktionsgeschichtlichen Zugriff, der dezidiert beide Ansätze vereint und sowohl die Stellung der Silven innerhalb der römischen Literatur als auch ihre Position im Literaturbetrieb am Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. untersucht. Dabei spielt für Meike Rühl vor allem der okkasionelle Charakter der Silven und ihr ausdrücklicher Adressatenbezug eine entscheidende Rolle: Die Silven sind Produkte professionellen Dichtens und werden als solche im Kontext der Interaktion zwischen Dichter und Adressat neu bewertet.
Im spätantiken Gallien entstanden zwischen dem vierten und achten Jahrhundert annähernd fünfzig hagiographische Dossiers. Der nach dem Mönchsbischof von Tours benannte ‚Martinellus‘ war das größte und wirkungsmächtigste Dossier. Das in der Vita des Sulpicius Severus vorgestellte Leitbild wirkte über Aquitanien, Gallien und das Merowingerreich hinaus auf die gesamte europäische Kultur. Die Beobachtung, dass die Vita einer bestimmten Persönlichkeit immer wieder umgeschrieben wurde, hat zu der Überlegung geführt, daß es einen Zusammenhang von „Biographie und Epochenstil“ gebe. In der vorliegenden Untersuchung wird gezeigt, dass derselbe Martinsstoff nicht nur immer neuer Gestaltung bedurfte, um für die jeweilige Epoche seine ganze Kraft entfalten zu können, sondern worauf jenseits dieses Wandels die übergreifende Einheit des Leitbilds beruht.
‚Die literarische Form ist der wahre Inhalt der Platonischen Dialoge.‘ – Mit dieser These hat sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten eine neue Richtung vor allem in der anglo-amerikanischen Platonforschung durchgesetzt. Das Buch diskutiert diese moderne These und ihren Anspruch einer revolutionären Wende gegenüber der traditionellen Platondeutung, die seit dem antiken Neuplatonismus Platon dogmatisch gelesen und die Form seiner Philosophie vernachlässigt habe. Erstmals werden die Interpretationen, die Proklos, der bedeutendste Neuplatoniker nach Plotin, zur literarischen Form der Philosophie Platons vorgelegt hat, detailliert und als Alternative zu modernen Zugangsweisen präsentiert. So kann gezeigt werden, dass der Vorwurf, diese seien naiv dogmatisch und überformten das offene Platonische Philosophieren durch ihre Systematik, nicht haltbar ist.
Der Kommentar zu Ciceros Schrift De inventione des spätantiken Rhetors Grillius wurde 2002 von Rainer Jakobi neu ediert. Ergänzend dazu legt Jakobi nun die Einleitung, die Überlieferungsgeschichte und die gründliche Kommentierung dieses Textes vor. Jakobi klärt zunächst die Chronologie (um die Wende vom 4. zum 5. Jh.) und gibt dem Grillius seinen ‚Sitz im Leben‘ und in der geistigen Kultur seiner Zeit sowie in der langen Tradition der Kommentare zu Ciceros De inventione. Nach einer ausführlichen Erörterung der handschriftlichen Überlieferung und der Rezeption des Textes bietet der Hauptteil des Buches eine Lemma für Lemma voranschreitende Kommentierung des Grillius-Textes, die stets den Blick auf den Primärtext, Ciceros De inventione, offenhält. Den einzelnen Abschnitten ist jeweils eine Gesamtanalyse, Gliederung und quellenkritische Erläuterung vorausgestellt.
Die Beziehung Lukians von Samosata zur griechischen Tragödie ist Gegenstand dieser Untersuchung. Sie präsentiert zum ersten Mal einen Vergleich zwischen dem Oeuvre Lukians und der griechischen Tragödie, vor allem unter drei Gesichtspunkten: der tragischen Sprache, der Themen der Tragödie (Philosophie, Religion, Moral, Mythologie) sowie der literarischen Form (in einer Analyse der Parodie Podagra). Karavas berücksichtigt auch die spätere Geschichte der griechischen Tragödie vom 4. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit. Zieht man Lukians Werk und seinen Bezug auf die Tragödie als Zeugnis und Text seiner Zeit heran, so erreicht man eine bessere Kenntnis von Lukian als Autor, von der Gattungsgeschichte der Tragödie in der Antike und von der Einstellung, die in der römischen Kaiserzeit der griechischen Kultur und griechischen Sprache entgegengebracht wurde.
Der Autor wurde für dieses Buch mit dem "Prix Zographos" der "Association pour l'Encouragement des Études Grecques" ausgezeichnet.
Aphrodite und Eros – das Wesen und Wirken dieses Göttergespanns ist richtungweisend für den Handlungsablauf zahlreicher antiker Tragödien. Die Autorin zeigt an ausgewählten Dramen von Aischylos bis Seneca, wie sich das Bild dieser beiden so facettenreichen Gottheiten unter Wahrung bestimmter Konstanten tradiert und gewandelt hat. Der spannungsreiche Wechsel zwischen einer kraftvoll waltenden Aphrodite mit kosmischer Wirksamkeit und der auf Liebesdinge beschränkten Bereichsgöttin, der bei einer vergleichenden Betrachtung relevanter Passagen aus frühen epischen Texten zutage tritt, wird in der Tragödie als das Oszillieren zwischen einer vollmächtig auftretenden, in ihrer Existenz unangezweifelten Gottheit und einer nurmehr zu Entschuldigungszwecken herangezogenen traditionellen Hülse fassbar. Als charakteristisch für die Tragödie erweist sich der Ton auf der destruktiven Kehrseite der doppelgesichtigen Liebesgottheiten. Sie findet eine Sonderausprägung im Motiv des Götterzorns, das den Ausgangspunkt zu den abschließenden Betrachtungen über Theokrit, Ovid und Nonnos bildet.
Inwieweit ist die römische Komödie von der griechischen abhängig? Dieser alten Streitfrage geht die Autorin anhand einer umfassenden Untersuchung der Parasitenfigur nach. Als eine aus dem sozialgeschichtlichen Kontext Griechenlands stammende, der römischen Gesellschaft zunächst fremde Erscheinung bildet der Parasit das literaturhistorische Verhältnis der (im griechischen Milieu angesiedelten) römischen Komödie zu ihren attischen Vorlagen in den Stücken selbst ab.
Indem Andrea Antonsen-Resch der Ausformung der Parasitenrolle auf der römischen Bühne nachgeht, gewinnt sie neue Erkenntnisse in Bezug auf den Grad der Abhängigkeit der einschlägigen Stücke von griechischen Vorbildern. Dabei zeigt sich, dass Plautus und Terenz sehr viel mehr der griechischen Komödie folgen, als verschiedentlich angenommen wurde.
Hiermit liegt die erste ausführliche, neuzeitliche und kritische Analyse von Ovids Metamorphosen 13.623-14.582 vor. Ovid setzte hier neue Maßstäbe in Bezug auf epische Poesie und die Art ihrer Rezeption. Zunächst wird die methodologische Komplexität von Ovids 'Umarmungsstrategie' vorgestellt, daran anschließend diskutiert Papaioannou in einer genauen Untersuchung der 'kleinen Aeneis' das dichte Netz von Anspielungen auf das Original, legt die Struktur und die Themen jeder Episode aus und zeigt prominente Motive in den Metamorphosen auf. Nicht zuletzt werden die poetischen Techniken der Metamorphosen erkundet, wobei Papaioannou argumentiert, Ovid reproduziere den Geist und die Grundzüge des Originals durch seine selektive Einbettung der Aeneis auf sehr durchdachte, idiosynkratische Weise.
Den poetischen Techniken der Klagerede in Homers Ilias wird hier erstmals eine eigene Untersuchung gewidmet. Die Klagerede ist, wie diese Arbeit nachweist, eine eigene Untergattung, die in der Ilias aus der Gattung der Grabrede hervorgegangen ist. Oralitätsforschung, Narratologie, Semiotik und rhetorische Analyse werden geschickt genutzt um zu untersuchen, auf welche Weise die persönlichen Klagen grundlegende ethische Themen entwickeln und Erzählfäden entwirren, die in das thematische Geflecht der ganzen Ilias (und ihres weiteren Zusammenhangs) eingesponnen sind: Achills Zorn, der Tod von Patroklos und Hektor, Achills Trauer und sein bevorstehender Tod, die Vorahnung von Trojas Zerstörung.
Ausgezeichnet mit dem "Annual Award in Classics" (2007) der Akademie von Athen.
Die Gnomai in den Epinikien des griechischen Chorlyrikers Bakchylides haben als vermeintlich konventionelles Beiwerk in der Forschung bislang wenig Interesse gefunden. Im Anschluss an ein zunächst entwickeltes Gattungsmodell des Epinikions weist Stenger in Einzelinterpretationen nach, welch zentrale Bedeutung den Gnomai für die Sinnkonstitution im Siegeslied zukommt. Da die Gnomik im Wesentlichen ethisch-moralische Werte vor einem größeren Publikum vertritt, ordnet er sie in einem zweiten Schritt in den zeitgeschichtlichen Kontext des jeweiligen Liedes ein. Erst diese konsequente Historisierung zeigt, dass Bakchylides seine Gnomai geschickt an die verschiedenen soziopolitischen Gegebenheiten und den Erwartungshorizont seines Auditoriums anpasst.
Diese Beobachtungen lassen den Kommunikationsprozess chorlyrischer Dichtung zwischen dem Epinikiendichter, seinem Auftraggeber und dem Publikum in einem neuen Licht erscheinen.
Die grundsätzliche Neuinterpretation der Partitiones oratoriae erweist den kleinen Dialog als anspruchsvolles Kompendium des gesamten Systems rhetorischer Lehre und rückt ihn ins Zentrum einer spezifisch ciceronischen Konzeption der Rhetorik. Bei der Einbeziehung der übrigen philosophischen und rhetorischen Werke Ciceros wird die politische Relevanz sichtbar: Ciceros gelehrte Schriften bieten Kriterien für die Auswahl geeigneter Politiker, denen die Entscheidungsgewalt nur nach dem Nachweis ihrer Studien und methodischen Fähigkeiten übertragen werden soll. Die schriftstellerische Tätigkeit nach dem Exil kann somit nicht sinnvoll von der politischen getrennt betrachtet werden.
Das Bibelepos des spanischen Priesters Juvencus stellt die erste große christliche Dichtung in lateinischer Sprache dar. Heinsdorff kommentiert die Gespräche Christi mit Nikodemus und mit der Samaritanerin (Ioh. 3 und 4) aus diesem Bibelepos. Neben die Erklärung der theologischen Aussagen des Textes treten philologische Beobachtungen, die traditionell-epischen, aber auch spezifisch christlichen Sprachgebrauch nachweisen. Der Anhang präsentiert eine statistisch ausgewertete Materialsammlung, die den starken europäischen Einfluss auf die lateinische Bibelvorlage belegt.
Worin liegt die Tragik der Bakchen des Euripides? - Eine heute dominierende Forschungsrichtung meint: in der reflexiven Selbstthematisierung der Gattung Tragödie und des Mediums Theater. Das Auftreten des Theatergottes Dionysos bedeutet, im Sinn dieses strukturalistischen Ansatzes, die Erhebung der Tragik der Bakchen zur Metatragik.
Die hier vorgelegte Untersuchung stellt durch eine allgemeine hermeneutische Reflexion auf die Prämissen der Anwendung strukturalistischer Methoden und durch eine vollständige Textinterpretation der Bakchen eine Gewinn- und Verlustbilanz metatheatralischer Deutungen auf. Sie liest die Bakchen als Gegenthese dazu als 'Schulbeispiel' einer Furcht- und Mitleidtragödie, in der der Zusammenhang zwischen dem individuellen Charakter des Protagonisten Pentheus und seinem Scheitern die tragische Qualität der Handlung ausmacht.
Galen hat als Gladiatorenarzt in Pergamon, als Freund etlicher Mitglieder der römischen Oberschicht und als Hausarzt der Kaiser in Rom die Lebensbedingungen aller Schichten der römischen Gesellschaft des 2. Jahrhunderts n. Chr. kennen gelernt. Die vorliegende Arbeit unternimmt erstmals eine Auswertung des gesamten Corpus Galenicum für die Sozialgeschichte der römischen Kaiserzeit. Dabei wird die besondere Perspektive berücksichtigt, die sich aus Galens Herkunft und Laufbahn sowie der Motivation seiner Schriften ergibt. Die Darstellung folgt zunächst der Biographie Galens, bietet aber auch übergreifende Kapitel, z. B. zur Sklaverei.
Mit diesem Band wird die kritische Erstedition eines bisher unbekannten Kommentars zu Senecas 'Hercules furens' vorgelegt. Bei dem Autor handelt es sich um den bisher allenfalls Lokalhistorikern bekannten Juristen und Frühhumanisten Giovanni Segarelli. Hafemann rekonstruiert dessen Biographie und Œuvre aus verstreuten handschriftlichen Überlieferungen und unternimmt vor dem Hintergrund der Kommentartradition des 14. Jahrhunderts eine Analyse der exegetischen Interessen des Autors, seines Tragödienverständnisses, der Methode der paraphrasierenden Exegese, der Quellen und Textvorlage sowie von Sprache, Stil und Klauseltechnik.
Die vorliegende Untersuchung des Ödipus auf Kolonus zeigt, dass narrative Modelle auch auf dramatische Werke sinnvoll anwendbar sind, und leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Sophokles-Forschung, sondern auch zur Dramentheorie.
Erstmalig wird ein dramatischer Text zum Gegenstand einer erzähltheoretischen Studie. Sophokles' Ödipus auf Kolonus ist für eine solche Untersuchung in besonderer Weise geeignet. Indem der Dramentext die Gestalt und Geschichte des blinden Ödipus in den Mittelpunkt stellt (eine Figur, der auch das gegenwärtige Geschehen stets erzählt werden muss), lässt er das grundlegend narrative Element der griechischen Tragödie in besonders eindrücklicher Weise thematisch werden: das Verhältnis zwischen dem Hier und Jetzt des sichtbaren Bühnengeschehens und den vielen Welten abseits der Bühne, die durch die Erzählung in sie integriert werden müssen, z.B. die Vergangenheit, die Zukunft, andere Dramatisierungen des Mythos und die Lebenswirklichkeit des Theaterpublikums im fünften vorchristlichen Jahrhundert.
Die Komödien des römischen Dichters Plautus wurden nach dessen Tod erneut auf die Bühne gebracht, von Philologen erklärt und von Liebhabern und Schülern gelesen. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Textgeschichte und Rezeption dieser Komödien von den Uraufführungen (ca. 220 - 185 v. Chr.) bis zum Einsetzen der direkten Überlieferung (ca. 400 n. Chr.). Der Autor geht den Veränderungen der Komödientexte im Zuge ihrer Aufführung, Kommentierung und Verwertung durch Philologen und Lehrer nach. Er entwirft damit nicht nur ein faszinierendes Gesamtbild der Geschichte der Plautusphilologie und -rezeption im Altertum, sondern gibt auch wichtige Einblicke in die Geschichte der Philologie in Rom.
Philippus Arabs war Kaiser des Römischen Reiches von 244 bis 249 n.Chr. Nun liegt, auf der Grundlage der erhaltenen Quellen, zum ersten Mal eine Darstellung dieses aus der Provinz Arabia stammenden Herrschers vor.
Der Autor widmet sich insbesondere der unruhigen innen- und außenpolitischen Situation, der Herkunft und Familie des Kaisers, seiner Haltung zur Religion, vor allem zum Christentum. Schließlich wird die Position des Kaisers in den Veränderungen und Reformen des 3. Jh. herausgearbeitet und aufgezeigt, wie sehr er sich in seinem Herrschaftsverständnis an der Severischen Dynastie und an Marc Aurel orientierte. Die vorliegende Arbeit ist die erste Monographie zu Philippus Arabs; aufgrund der schlechten Quellenlage war das Interesse an den Kaisern dieser Periode bislang eher gering.
Vergil gilt als der am besten überlieferte lateinische Autor. Doch liegen die frühesten Handschriften immer noch mindestens 400 Jahre nach dem Original und geben uns nur wenig Aufschluß über die Geschichte des Textes in der Generation nach dem Tod des größten römischen Dichters.
Otto Zwierlein weist eine um 20-25 n. Chr. veranstaltete Gesamtausgabe nach, die neben den ‑ durch Einfügungen erweiterten ‑ Werken Vergils auch dessen angebliche Jugendgedichte enthielt, die wir heute in der Appendix Vergiliana lesen. Derselbe Herausgeber hatte sich offenbar zuvor schon des Ovid angenommen. Zwierlein identifiziert ihn mit dem in einer der Epistulae ex Ponto als Elegiker und Epiker apostrophierten Iulius Montanus, einer Gestalt aus dem Deklamationsbetrieb der frühen Kaiserzeit.
Der vorliegende Band bietet einen Einblick in die antike Vergilkritik sowie die antike Editionspraxis insgesamt und faßt die Ergebnisse eines echtheitskritischen Kommentars zum ganzen Vergil und zu exemplarisch ausgewählten Partien aus allen Werken Ovids (einschließlich der jeweiligen Appendices) zusammen, der die Überarbeitungsschicht aus tiberischer Zeit ablöst und so den ursprünglichen Text soweit wie möglich wiederzugewinnen sucht.
Ein tieferes Verständnis von Vergils Aeneis erschließt sich nur auf dem Hintergrund von Ilias und Odyssee als ihren wichtigsten Vorbildern. Wie der Autor zeigt, unterscheidet sich das antike Homerbild wesentlich von dem heutigen, womit auch die Konzeption der Aeneis in neuem Licht erscheint: Im ersten Teil der Untersuchung wird analysiert, wie Vergil namentlich die Protagonisten seines Epos (Aeneas, Turnus, Dido u.a.) durch Anspielungen auf das zeitgenössische philosophisch-ethische Verständnis der homerischen Vorbildgestalten indirekt charakterisiert. Im zweiten Teil untersucht der Autor, wie der "poeta doctus" die hellenistische Homerkritik in der Aeneis schöpferisch umsetzt.
Der Schulkommentar des Porphyrio ist der älteste erhaltene lateinische Dichterkommentar. Er wird in die griechisch-römische Grammatikertradition eingeordnet und gewährt einen einmaligen Einblick in das Schul- und Bildungswesen des 3. Jahrhunderts. Die Untersuchung zeichnet detailliert die Ziele, Bedingungen, Inhalte und Methoden dieses Unterrichts nach und zeigt, mit welchen wissenschaftlichen Kategoriensystemen er arbeitete. Der Leser erhält so nicht nur einen Eindruck von der Horazphilologie dieser Zeit, sondern auch vom durchschnittlichen Bildungsstand römischer Eliten.
Wie alt sind handschriftlich überlieferte Überschriften zu antiken und spätantiken lateinischen Gedichten? Warum sind sie entstanden und wer hat sie formuliert? Mit dieser Fragestellung betritt die Autorin philologisches Neuland: Ihr Interesse zielt auf die Organisation antiker Texte.
Es zeigt sich, daß Überschriften zur Gliederung von Gedichtsammlungen und zur Vorinformation des Lesers entgegen herrschenden Ansichten weder im Mittelalter von Schreibern noch in der frühen Neuzeit erfunden worden sind. Vielmehr lässt sich ihre Entwicklung bereits in Antike und Spätantike beobachten. Die in mittelalterlichen Handschriften tradierten Überschriften zu lateinischen Gedichtsammlungen (u.a. Horaz, Ovid, Martial, Commodian, Ausonius, Luxurius) sind zum Teil authentisch, zum Teil in der Spätantike hinzugefügt worden. Sie entsprechen in Funktion und sprachlicher Form Buchtiteln und anderen textstrukturierenden Mitteln wie Inhaltsverzeichnis oder Kapitelüberschrift. Deren, für Leseverhalten und Buchgeschichte wichtige Entwicklung ist ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
This volume contains an introduction, new edition of the Greek text, English translation, and detailed linguistic and historical commentary of Apollodoros’ speech “Against Neaira” (4th century BC).
The introduction provides a comprehensive account of the historical and legal background, authorship, style, technique, manuscripts and textual tradition of the speech, and a radically new interpretation of the case against Neaira. The edition of the Greek text is based on independent collations of manuscripts written before the 14th century, bringing a new sensitivity to the stylistic preferences of Apollodoros. The commentary contains discussions on textual points, grammar, syntax, vocabulary, style and technique, while the historical notes illustrate the constitutional, legal, social and political background of the speech.
The book is of the highest interest to scholars and students of the Attic Orators, Athenian society, daily life, women and gender relations, law, constitution, institutions, religion and culture.