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Transformationen der Antike

  • Herausgegeben von: Hartmut Böhme , Horst Bredekamp , Johannes Helmrath , Christoph Markschies , Ernst Osterkamp , Dominik Perler und Ulrich Schmitzer
ISSN: 1864-5208
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Die Antike und ihre Rezeption wurden bisher weitgehend in den Grenzen von Fachdisziplinen erforscht. In der Reihe Transformationen der Antike steht dagegen die interdisziplinäre Kontextualisierung der produktiven Transformationen antiker Wissenschaften und Künste im Vordergrund. Dargestellt wird der langwellige, von der Spätantike bis zur Moderne reichende Prozess der Herausbildung des Wissenschaftssystems der Kunstgattungen und der kulturellen Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften.

Die Reihe geht hervor aus dem Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und dem „August Boeckh-Antikezentrum“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Projekte untersuchen Transformationsprozesse insbesondere auf drei Ebenen: die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen; die Rolle der Antike bei der Entstehung mittelalterlicher, neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten; sowie die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen von Rezeption und Transformation.

Information zu Autoren / Herausgebern

Hartmut Böhme, Horst Bredekamp, Johannes Helmrath, Christoph Markschies, Ernst Osterkamp, Dominik Perler, Ulrich Schmitzer, Humboldt-Universität Berlin.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 67 in dieser Reihe
Liebe und Freundschaft können beide als Ausprägungen des selben Phänomens, der Intimität, verstanden werden. Sie repräsentieren bestimmte Formen der Kommunikation, denn nichts scheint dringlicher, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, als die Frage, wie man auf diesen Wegen eine Zuneigung ausdrücken kann. Als wäre dies nicht schon komplex genug, unterliegen diese Kommunikationsformen einem durch zahlreiche Faktoren beeinflussten historischen Wandel, der Liebe und Freundschaft als getrennte Lebensmodelle ausdifferenziert. Dieser langwelligen Transformationskette soll die Arbeit am Beispiel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Übertragungen von Vergils 'Aeneis' auf den Grund gehen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 63 in dieser Reihe
Bei den Phänomenen des kulturellen Austausches handelt es sich nicht nur um einfache Formen der Übernahme, Aneignung, Übertragung oder Übersetzung, die sich in synchroner Hinsicht zwischen zwei unterschiedlichen Kultur- und Sprachräumen vollziehen. Sie stellen vielmehr in diachroner Hinsicht ein komplexes Geflecht und einen mehrdimensionalen Raum von Interaktionen dar, in denen Transformationen eine entscheidende Rolle spielen.
Diese Phänomene bringen, zusammen mit transformativen Prozessen, ein komplexes Geflecht an Interaktionen hervor, in dem sich vielfältige ,Figuren des Transformativen' identifizieren lassen. Bei diesen kann es sich um Menschen und Dinge, Praktiken, Medien, Artefakte oder Ideen handeln. Sie generieren und regulieren die diskursiven Formationen sowie die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge, in denen ein kultureller Transfer stattfindet.
Vor dem skizzierten Hintergrund untersucht dieser Band aus geschichtlicher und wissenschaftshistorischer Perspektive und behandelt anhand konkreter Beispiele vielfältige 'Figuren des Transformativen' im spanisch-deutschen Kultur- und Wissenstransfer vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 62 in dieser Reihe

Beyond Reception applies a new concept for analyzing cultural change, known as ‘transformation', the study of Renaissance humanism. Traditional scholarship takes the Renaissance humanists at their word, that they were simply viewing the ancient world as it actually was and recreating its key features within their own culture. Initially modern studies in the classical tradition accepted this claim and saw this process as largely passive. 'Transformation theory' emphasizes the active role played by the receiving culture both in constructing a vision of the past and in transforming that vision into something that was a meaningful part of the later culture. A chapter than explains the terminology and workings of 'transformation theory' is followed by essays by nine established experts that suggest how the key disciplines of grammar, rhetoric, history, poetry, and philosophy in the Renaissance represent transformations of what went on in these fields in ancient Greece and Rome. The picture that emerges suggests that Renaissance humanism as it was actually practiced both received and transformed the classical past, at the same time as it constructed a vision of that past that still resonates today.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 61 in dieser Reihe
How is it that we feel with fictional characters and so approve or disapprove of their actions? For many British Enlightenment thinkers writing at a time when sympathy was the pivot of ethics as well as poetics, this question was crucial. Asserting that the notion of the sympathetic imagination prominent in Romantic criticism and poetry originates in Moral Sentimentalism, this study traces the emergence of what became a key concept of intersubjectivity. It shows how, contrary to earlier traditions, Francis Hutcheson and his disciples successively established the imagination rather than reason as the pivotal faculty through which sympathy is rendered morally effective. Writing at the interface of ethics and poetics, Adam Smith, Lord Kames and others explored the sympathetic imagination as a means of both explaining emotional reader response and discovering moral distinctions. As a result, the sentimental novel became the sight of ethical controversy. Arguing against the dominant view of research which claims that the novel of sensibility is mostly uncritically sentimental, the book demonstrates that it is precisely in this genre that the sympathetic imagination is sceptically assessed in terms of its literary and moral potential.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 59 in dieser Reihe
Im Kern jeder intimen Begegnung, das können wir unzähligen Texten der Weltliteratur entnehmen, findet sich ein Moment des Nichtsagbaren, der die Sprache transzendierenden Liebe. Was dieses Unsagbare aber ist, und wie es eben doch gesagt werden kann, sei es als Topos, als Umschreibung, Metapher oder Auslassung, ist historisch variabel und kulturell spezifisch. Der Band versammelt Aufsätze, die diese spezifischen Unsagbarkeiten in beispielhaften Studien vom 12.-17. Jahrhundert herausarbeiten. Als theoretische Basis dient einerseits das Transformationskonzept des SFB644, andererseits die Arbeiten zur Intimität und Liebe Niklas Luhmanns, deren mögliche Historisierung und Applikabilität für mittelalterliche Literatur Gegenstand des Teilprojekts B16 war.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 58 in dieser Reihe
Die hier vorliegende rezeptionsgeschichtliche Studie leistet eine systematische Aufarbeitung der in der 'Historik' Johann Gustav Droysens (1808–1884) zu findenden Aristoteles-Bezüge und reiht sich somit in die Gruppe der Arbeiten zu den geistesgeschichtlichen Grundlagen der Geschichtstheorie Droysens ein. Durch die Verortung Droysens im Kontext der Aristoteles-Renaissance im 19. Jahrhundert trägt sie zugleich zu deren weiterer Erforschung bei.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 57 in dieser Reihe
Olof Rudbeck der Jüngere (1660–1740) führt die Vision seines Vaters auf sprachlicher Ebene fort. Seine etymologischen Spekulationen nehmen eine Eigendynamik an, die letztlich zu einer Synthese aus gotizistischem und orthodoxem Sprachverständnis führt. Die Etymologie wird von einem bloßen Werkzeug häufig selbst zum Objekt der Fragestellungen. Untersucht werden die genauen Verfahren, die Rudbeck zur Begründung der von ihm postulierten sprachlichen Verwandtschaftsverhältnisse anwendet. So zieht er in seinen Etymologien phonologische, aber auch morphologische Argumente heran. Im Bereich der Phonologie etwa gibt es eine Systematik von Lautpermutationen. Durch seine spezifische Methodik gelingt Rudbeck dem Jüngeren eine sprachliche Transformation nicht nur der biblischen Antike, sondern auch des Schwedischen selbst, das als Hilfssprache eine Schlüsselstellung für die Bibelexegese einnehmen konnte.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 56 in dieser Reihe
Das Übersetzen der Komödien des Aristophanes (*um 450 v. Chr.) gilt nicht zuletzt wegen der vielen obszönen Scherze als schwierig. Vor allem die an Obszönitäten besonders reichen 'Frauenkomödien' (Lysistrate, Ekklesiazusen, Thesmophoriazusen) wurden bis zum Ende des 18. Jahrhundert kaum rezipiert oder in moderne Volkssprachen übersetzt. Bei den übrigen Komödien wurde das gattungsspezifische Element des Obszönen durch die Übersetzer lange Zeit weitestgehend zurückgedrängt. Erst in jüngster Zeit erscheinen auch Übersetzungen, die sich um eine semantisch adäquate Wiedergabe der obszönen Termini bemühen. Die vorliegende Arbeit untersucht die übersetzungstheoretische und -praktische Auseinandersetzung von insgesamt 11 deutschsprachigen Übersetzern und Bearbeitern des Aristophanes (u.a. W. von Humboldt, Droysen, Schadewaldt, Holzberg, Fried, Jens) mit der Obszönitätsthematik am Beispiel der Komödie Lysistrate. Dabei werden jeweils auch Rückschlüsse auf das durch die Übersetzung und die Behandlung des Obszönen vermittelte Aristophanes- bzw. Antikebild gezogen. Abschließend bietet der Band eine systematische Zusammenstellung der identifizierten Übersetzungsstrategien nach typologischen Gesichtspunkten.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 54 in dieser Reihe
Since the perception of demons in antiquity depended on particular cultural and religious milieus, the authors in this volume take into view various texts – ranging from amulets, spells, apocalypses, martyrdom literature to hagiography – and focus specifically on literary aspects of the transformation of demons and their contextualization. Are specific conceptions of demons characteristic for a certain genre or, rather, for particular religious contexts, so that they appear as topoi independent of genre? Do certain representations of demons prevail in pagan, Jewish and Christian circles alike, irrespective of religious background? How do notions of demons function in apocalypses, hymns, hagiographies or texts from healing procedures and what interdependencies of genre and social context can be traced? These questions are analysed from diverse disciplinary perspectives that offer some fresh and surprising answers.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 53 in dieser Reihe

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 52 in dieser Reihe

So vielfältig die spätere Rezeption antiker Seeherrschaft auch war, ist sie bislang doch nicht Gegenstand einer umfassenden Untersuchung geworden. Es zeichnet die griechisch-römische Antike aus, dass sie nicht nur reale Anläufe zur Erringung von Seeherrschaft kannte, sondern auch ein Reservoir an Bildern, Narrativen und Semantiken maritimer Macht entwickelte, das in späteren Zeiten genutzt werden konnte, um Auseinandersetzungen mit zeitgenössischer Seeherrschaft zu entwickeln. Insbesondere am Beginn der Neuzeit, als die Wiederentdeckung antiken Wissens mit einer Maritimisierung von Politik und Lebenswelt zusammenfiel, kam es zu einer intensiven Rezeption der Ausdrucksformen antiker Seeherrschaft. Doch auch später war diese immer wieder das Objekt von Um- und Neuinterpretationen, die helfen sollten, die jeweils eigene Gegenwart und teils auch die Zukunft zu deuten. Anhand ausgewählter Beispiele von bereits antiken Verarbeitungen bis zum modernen Science-Fiction-Roman wird in diesem Band ersichtlich, wie sich Konzepte und Bilder von Seeherrschaft immer wieder neu im Dialog mit der Antike entwickelten und wie Vorstellungen antiker Seeherrschaft so nicht nur rezipiert, sondern auch transformiert wurden.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 51 in dieser Reihe
There is little doubt that sympathy plays a pivotal role in aesthetic as well as moral experience, yet also little agreement on how to describe this connection and its long history. This volume investigates the changes in the concept of sympathy as well as its rhetorical, poetical and ethical functions from antiquity to the threshold of Romanticism. The focus is on sympathy's development from a cosmological principle expressing the coherence, correspondence, and unity of all things into a theoretical key concept of intersubjectivity informing moral philosophy, criticism and literature. Thus, Sympathy in Transformation offers important insights into the many ways in which, when sympathy migrates into diverse discourses in Early Modernity, its ancient origins dwindle out of sight, while some of its central elements re-emerge in a surprising manner.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 50 in dieser Reihe

‘Rewriting’ is one of the most crucial but at the same time one of the most elusive concepts of literary scholarship. In order to contribute to a further reassessment of such a notion, this volume investigates a wide range of medieval and early modern literary transformations, especially focusing on texts (and contexts) of Italian and French Renaissance literature. The first section of the book, "Rewriting", gathers essays which examine medieval and early modern rewritings while also pointing out the theoretical implications raised by such texts. The second part, "Rewritings in Early Modern Literature", collects contributions which account for different practices of rewriting in the Italian and French Renaissance, for instance by analysing dynamics of repetition and duplication, verbatim reproduction and free reworking, textual production and authorial self-fashioning, alterity and identity, replication and multiplication. The volume strives at shedding light on the complexity of the relationship between early modern and ancient literature, perfectly summed up in the motto written by Pietro Aretino in a letter to his friend the painter Giulio Romano in 1542: "Essere modernamente antichi e anticamente moderni".

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 49 in dieser Reihe

Wie transformiert die Antike nach-antikes Wissen - und wie wird sie selbst in diesem Prozess transformiert? Welche Akteure und Verfahren bestimmen die Transformation, und was ist ihr Ergebnis? In diesem Band unterziehen Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen die Konzepte der Transformation und Allelopoiese in der Beschreibung historischen und kulturellen Wandels einer Anwendungsprüfung. In sieben Debatten - vom antiken Babylon bis nach Hollywood, und von der Kunstgeschichte bis zur Politischen Theorie - werden die Forschungsergebnisse des Sonderforschungsbereichs „Transformationen der Antike" auf ihre Anwendbarkeit und Anschlussfähigkeit hin geprüft. Antike als Transformation stellt so das dynamische Nachleben der Antike zur Debatte, analysiert aber auch die grundlegende Herausforderung einer Beschreibung kulturellen Wandels.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 48 in dieser Reihe

Despite its enormous extent and impact, the Swedish scholarship produced in the context of Olof Rudbeck's monumental 'Atlantica' (4 vols, 1679-1702) has hitherto escaped attention outside Scandinavia. The present volume explores the numerous disciplines that comprised this, one of the last, but grandest appropriations of the classical heritage in early modern times. In the decades around 1700, dozens of scholars all around the Baltic Sea embarked on studies of classical and Norse mythology, material remains and antiquities, of languages, botany and zoology as well as biblical scholarship, in order to reveal the primordial status of ancient Sweden. Fusing together numerous disciplines within Rudbeck's elaborate and all-encompassing epistemological framework, they gave to a nation that had advanced to the rank of a European superpower a narrative of a glorious past that matched its contemporary pretentions. Presenting case studies stretching from the 17th to the 19th century and across a wide number of fields, this volume traces the extent and longue durée of one of the most fascinating and underestimated episodes in European intellectual history.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Teil des mehrbändigen Werks Pseudoantike Skulptur
Band 47 in dieser Reihe

Eines der Leitmotive der antiken Bildhauerkunst ist die Orientierung an Werken vergangener Epochen. Bei der Beschäftigung mit idealplastischen Skulpturen von der Hand griechischer Bildhauer, die im späten Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit tätig gewesen sind, stellt sich daher häufig die Frage, ob die Bildhauer im Einzelfall ein berühmtes Vorbild kopiert oder aber eine klassizistische Neuschöpfung kreiert haben. Zur Beantwortung dieser Frage sind in der Forschung immer wieder Skulpturen herangezogen worden, die als antik angesehen wurden, ohne es tatsächlich zu sein. Ihnen und der Arbeitsweise der griechischen Bildhauer, die ältere Werke rezipiert haben, gilt die vorliegende Studie.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 46 in dieser Reihe

Die im literarhistorischen Kanon eher randständig behandelte Travestie betrifft tatsächlich die Mitte eines epistemischen Spannungsfeldes, nämlich das intrikate Verhältnis von provokativem Regelbruch und dem Bestehen eines verbindlichen Regelsystems bzw. Regeldenkens in der Frühen Neuzeit. Die Studie widmet sich daher vergleichend den ersten europäischen Travestien überhaupt, den italienischen und französischen Aeneis-Travestien, die zwischen 1632 und 1657 entstehen und das autoritative Werk Vergils in einer zum Epos diskrepanten Form imitieren. Dabei lassen die Autoren das inhaltliche Grundgerüst unangetastet und erschaffen die komische Diskrepanz vermittels unterschiedlicher Texteingriffe. Entgegen der Forschungsmeinung, dass die Komik der Travestien ausschließlich durch eine formale Herabsetzung entstehe, zeigen die Analysen, dass die Texteingriffe auf formaler wie inhaltlicher Ebene erfolgen. Dabei durchdringen Antike und zeitgenössische Gegenwart einander wechselseitig, wodurch etwas Neues entsteht, das als Produkt komplexer Transformationsprozesse Antikebilder konstruiert, in denen sich zugleich das 17. Jahrhundert manifestiert.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Teil des mehrbändigen Werks Pseudoantike Skulptur
Band 45 in dieser Reihe

Die Beschäftigung mit antiker Skulptur hat immer wieder dazu angeregt, antikisierende Bildwerke herzustellen. Etliche dieser Transformationen sind im Rahmen der wissenschaftlichen Beschäftigung mit antiker und nachantiker Skulptur irrtümlich in der Antike verortet worden und daher Gegenstand eines Teilprojektes des SFB 644 (Humboldt-Universität Berlin). Ein Kolloquium, das der SFB im Oktober 2014 ausgerichtet hat, bot die Gelegenheit, die Argumente, die für die Unterscheidung zwischen antiken und vermeintlich antiken Skulpturen(-teilen) ins Feld geführt werden, zusammenzutragen und auf ihre Tragfähigkeit zu prüfen. Die Beispiele aus der Porträt-, Ideal- und Reliefplastik, die während des Kolloquiums diskutiert wurden, liegen nunmehr in dem Band Pseudoantike Skulptur I vor.

Zeitversetzt werden die Ergebnisse der Untersuchungen, die im Teilprojekt B 10 angestellt worden sind, in einer Monographie mit dem Titel Pseudoantike Skulptur II präsentiert. Im Vordergrund steht dort die für die Bewertung der Bildhauerkunst der Antike zentrale Frage nach dem Einfluss von Imitationen antiker Skulpturen auf die Beurteilung von klassizistischen Neuschöpfungen aus der römischen Kaiserzeit.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 44 in dieser Reihe

The portrayal of princes plays a central role in the historical literature of the European Renaissance. The sixteen contributions collected in this volume examine such portrayals in a broad variety of historiographical, biographical, and poetic texts. It emerges clearly that historical portrayals were not essentially bound by generic constraints but instead took the form of res gestae or historiae, discrete or collective biographies, panegyric, mirrors for princes, epic poetry, orations, even commonplace books – whatever the occasion called for. Beyond questions of genre, the chapters focus on narrative strategies and the transformation of ancient, medieval, and contemporary authors, as well as on the influence of political, cultural, intellectual, and social contexts. Four broad thematic foci inform the structure of this book: the virtues ascribed to the prince, the cultural and political pretensions inscribed in literary portraits, the historical and literary models on which these portraits were based, and the method that underlay them. The volume is rounded out by a critical summary that considers the portrayal of princes in humanist historiogrpahy from the point of view of transformation theory.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 43 in dieser Reihe

Der Band präsentiert eine neue Sicht von Mediävisten unterschiedlicher Disziplinen auf die Kontinuität der Antike in das sogenannte Mittelalter. Er verfolgt das parallele Nebeneinander von Antike und Christentum im 5. und 6. Jahrhundert, das anschließende Fortführen der Antike durch die Westgoten sowie das Beharren in Iberien auf römisch-romanischer Form und Ambivalenz gegen die außerspanisch längst als moderner Stil etablierte Gotik.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 42 in dieser Reihe

Die Jugendübersetzungen antiker Lyrik von J. H. Voß entstanden im Wechselspiel mit seiner frühen dichterischen Produktion, waren aber ansatzweise bereits dem normativen Antike-Ideal verschrieben, welches Voß’wirkungsmächtigen Homer-Übersetzungsarbeiten zugrunde lag. Die vorliegende Studie untersucht die Genese des Voß’schen Übersetzungswerkes und beleuchtet ihre Verknüpfung mit den literaturgeschichtlichen Konstellationen im ausgehenden 18. Jh.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 41 in dieser Reihe

Das Geschichtswerk des Thukydides zeichnet sich durch einen Stil aus, der syntaktische Komplexität, gesuchte Unregelmäßigkeit und eine teils extreme Komprimierung der Sprache miteinander verbindet. Wie Thukydides selbst erklärt, war sein Werk nicht für Rezitationen bestimmt, sondern es sollte im einsamen Leseakt studiert und erarbeitet werden. Aufgrund dieser Anlage bietet der Text auch außergewöhnliche übersetzerische Schwierigkeiten. Die vorliegende Untersuchung der Geschichte deutschsprachiger Thukydidesübersetzungen geht der Frage nach, welche Strategien Übersetzer eingesetzt haben, um diese Herausforderung zu bewältigen. Ausgehend von den einzelnen Übersetzungen, die jeweils in ihrem kulturellen Kontext situiert und anhand ausgewählter Partien sprachlich analysiert werden, zeichnet der Verfasser den Wandel der Übersetzungsverfahren vom 18. bis zum 20. Jahrhundert nach. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei das Verhältnis zwischen Übersetzungspraxis und Übersetzungstheorie, die sich als eng miteinander verzahnt erweisen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 40 in dieser Reihe

An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert setzte ein umfassender Prozess der Pluralisierung des Konzepts ‚Altertum’ ein: Die ehemals privilegierte griechisch-römische Antike geriet in Konkurrenz zu nordischen und orientalischen Altertumskulturen. Die Arbeit verfolgt diese Ausdifferenzierung auf der Dramenbühne des 19. Jahrhunderts und lenkt damit die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt des Altertumsdiskurses, der bisher kaum erforscht wurde.

Gegenstand der Studie sind zunächst dramentheoretische Schriften von Hegel und Herder, anhand derer insbesondere die Bedeutung der neu entdeckten alten indischen Dramatik für zeitgenössische Dramaturgien deutlich wird. Im Anschluss rücken am Beispiel der Berliner historischen Ausstattungsreform unter Karl von Brühl und Friedrich Schinkel die realen Aufführungsbedingungen in den Blick, die maßgeblich an der Pluralisierung des Altertums Anteil hatten. Die Bedeutung von Dramentheorie und Theaterpraxis für die Altertumsdramatik ist schließlich Gegenstand einer paradigmatischen Studie zur Alexanderdramatik des 19. Jahrhunderts und einer detaillierten Analyse von Friedrich Hebbels Tragödien.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 39 in dieser Reihe

Konversion wird im christlichen Kontext meist als einschneidende Erfahrung von Überwältigung und Neuperspektivierung verstanden, wie sie im paulinischen Damaskus-Erlebnis imaginiert wird. Im historischen Wandel wie auch im Spannungsfeld der Religionen und Konfessionen aber ist Konversion auf ganz unterschiedliche Art und Weise verstanden worden, so dass eine allzu enge Definition der Komplexität ihrer Phänomene kaum gerecht wird. Mit dem Fokus auf die in Konversionsnarrativen häufige Verknüpfung von Religionswechsel und Identitätsbildung untersucht der vorliegende Band, wie das Potential, den Status zu wechseln und ein ‚neuer‘ Mensch zu werden, in Mittelalter und Früher Neuzeit je unterschiedlich performativ wirksam wird. Konversionsberichte, Biographien, Dramen und Erzählungen fungieren dabei als Medien der Selbstbeschreibung, insofern sie an der Ausbildung wie auch am Wandel individueller wie kollektiver religiöser Identitäten beteiligt sind. In einem weiten historischen und medialen Spektrum wird das Spannungsverhältnis von Ereignis und Erzählung ausgelotet, um die vielfältigen Darstellungs- und Funktionalisierungsmöglichkeiten von Konversion in Mittelalter und Früher Neuzeit zu analysieren.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 38 in dieser Reihe

Die zentrale Frage des Bandes lautet, was es bedeutet, wenn eine Handlung als nicht unmöglich, aber auch als nicht notwendig anzusehen ist. Das Transformationskonzept wurde bisher nahezu ausschließlich von den Akteuren und ihren Intentionen her gedacht, die als Ausgangspunkt und Grundlage historischen Sinns und möglicher Ordnungen des Wandels angesehen wurden. Demgegenüber wurden Zufälle lediglich als Symptome eines mangelnden Wissens verstanden, denen ein eigenständiges Handlungspotenzial nicht zukommt. Im Gegensatz dazu wird in dem Band erkundet, - ob und in welcher Weise Transformationen von Zufallsfunden, unbeabsichtigten Nebenfolgen oder überraschenden Wendungen bestimmt sind, - welchen Transformationen die contingentia selbst unterliegt, die in ihrer Verbildlichung (als Tyche, Fortuna u. a.), aber auch in ihrer historischen Semantik in Theologie und Philosophie seit der Antike bis in die jüngste Gegenwart bemerkenswerten Veränderungen unterlag, - welcher spezifische Umgang mit Kontingenz in sozialen und politischen Prozessen, aber auch in Literatur und Kunst zu beobachten ist. Von besonderem Interesse ist dabei die Unterscheidung von Risiko und Gefahr (Luhmann).

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 37 in dieser Reihe

Mit der deutschen Römertragödie analysiert die Studie eine in der Zeit zwischen 1800 und 1900 im deutschen Sprachraum äußerst populäre, heute jedoch weitgehend vergessene Gattung. Die in den Stücken adaptierten römischen Stoffe werden in gezielten Figurenstudien zum einen als selbstverständlicher Teil des humanistischen Bildungswissens erkennbar gemacht, das sich aus der tiefen Vertrautheit mit den antiken Quellen speist. Zugleich ist die Gattung, deren genuin dramatischen Qualitäten in der Tendenz zur Monumentalität und zum Spektakel liegen, stets ein Reflexionsmedium für aktuelle politische Fragen des 19. Jahrhunderts: Ob es sich nun um die am Beispiel Rom inszenierten, in den nationalen Kodierungen eher abstrakt gehaltenen Visionen von einem starken Staat handelt oder die in den großen Krisen der römischen Republik gespiegelten Problemkonstellationen um Reformer und Rebellen – immer wieder zeigt sich die Römertragödie offen für politische Anspielungen, bleibt dabei aber durch die in der stets gewahrten Quellentreue zur Schau gestellte antiquarische Gelehrsamkeit unverdächtig.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 35 in dieser Reihe

Die systematische Untersuchung von Übersetzungen griechischer und lateinischer Autoren ist nach wie vor ein Desiderat. Ziel vorliegenden Bandes ist es zunächst, Studien zu ausgewählten Übersetzungscorpora vorzulegen. Im Mittelpunkt stehen deutsche Übersetzungen von Sappho, Alkaios, Thukydides, Herodot, Cicero, Ovid, Petron und Apuleius vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Diese Studien sind jeweils auf die Spezifika der Textcorpora zugeschnitten und untersuchen die Verfahrensweisen und Bedingungen des Übersetzens in Abhängigkeit von Sprachenpaar, Gattung, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte etc. Ergänzend dazu wird in einem abschließenden Beitrag nach den Grundlagen einer methodischen Fundierung von Übersetzungsanalyse und -kritik gefragt, wobei schon vorliegende Modelle (vor allem aus Translatologie und Textlinguistik) auf ihre Anwendbarkeit für Übersetzungen antiker Literatur hin geprüft werden. In der Verbindung von Fallstudien und methodischer Arbeit werden Vorschläge zu Verfahrensweise und Terminologie der Übersetzungsanalyse präsentiert, die künftigen Arbeiten auf dieser inter-disziplinären Schnittstelle zwischen Übersetzungswissenschaft, Alt- und Neuphilologie als Anregung und Ansatzpunkt dienen können.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 34 in dieser Reihe

Perfect Harmony and Melting Strains assembles interdisciplinary essays investigating concepts of harmony during a transitional period, in which the Pythagorean notion of a harmoniously ordered cosmos competed with and was transformed by new theories about sound - and new ways of conceptualizing the world. From the perspectives of philosophy, literary scholarship, and musicology, the contributions consider music's ambivalent position between mathematical abstraction and sensibility, between the metaphysics of harmony and the physics of sound. Essays examine the late medieval and early modern history of ideas concerning the nature of music and cosmic harmony, and trace their transformations in early modern musico-literary discourses. Within this framework, essays further offer original readings of important philosophical, literary, and musicological works. This interdisciplinary volume brings into focus the transformation of a predominant Renaissance worldview and of music's scientific, theological, literary, as well as cultural conceptions and functions in the early modern period, and will be of interest to scholars of the classics, philosophy, musicology, as well as literary and cultural studies.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 33 in dieser Reihe

Vitruvs De architectura ist das einzig erhaltene Werk der Antike über Architektur, bis heute wird es intensiv rezipiert. Im vorliegenden Band werden verschiedene Aspekte von Vitruvs weitreichender Wirkungsgeschichte beleuchtet. Dabei zeigt sich u.a., dass Vitruv kontinuierlich missverstanden wurde um das Neue zu rechtfertigen. Durch die umfassende Behandlung der verschiedenen Themenkomplexe wird der Band zu einem Referenzwerk der Vitruvforschung.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 32 in dieser Reihe

Johann Heinrich Voß war seinen Zeitgenossen zunächst als Verfasser idyllischer Gedichte und scharfer Polemiken bekannt. In die Literaturgeschichte ging er aber vor allem als Übersetzer ein. Er übertrug u. a. Vergil, Horaz und Theokrit im Versmaß der Originale und trat mit einem deutschen Shakespeare in Konkurrenz zur Schlegel-Tieck'schen Shakespeare-Ausgabe. Epochale Bedeutung erlangte er mit seiner Homer-Übersetzung. Als 1793 die vierbändige Gesamtausgabe der Homerischen Epen erschien, war das Publikum allerdings zunächst befremdet: Nie zuvor hatte ein Übersetzer versucht, sich derart eng an die griechische Vorlage anzulehnen. Erst mit späteren Auflagen erlangte die Übersetzung den kanonischen Status, den sie bis heute behauptet. Dennoch blieb das Urteil über Voß stets gespalten: Für seine sprachschöpferische Leistung wurde er bewundert, für seine Pedanterie geschmäht.
Der aus einer Tagung hervorgegangene Band versteht sich als Beitrag zu einer differenzierteren Würdigung Voß' innerhalb der Literatur- und Übersetzungsgeschichte. Untersucht werden die Genese der Voß'schen Übersetzungssprache, die Aufnahme der Übersetzungen bei zeitgenössischen Autoren und ihre Wirkung im 19. und 20. Jahrhundert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Problematik der Nachahmung antiker Verse, die in der Forschung nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt wird. Ergänzt wird der Band durch eine Edition des Briefwechsels zwischen Heinrich Voß (dem Sohn) und Karl Wilhelm Ferdinand Solger, der u. a. Einblick in die Entstehung von Solgers bedeutender Sophokles-Übersetzung und in das Verhältnis des jüngeren Voß zu Goethe gibt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 31 in dieser Reihe

Der Band Imagination, Transformation und die Entstehung des Neuen hg. von Cornelia Wilde, Philipp Brüllmann und Ursula Rombach untersucht auf Basis des Transformationskonzepts des SFB 644 ‚Transformationen der Antike‛ in 12 interdisziplinären Beiträgen, die von der Philosophie über Anglistik und Musikgeschichte zur Kunstgeschichte und Architektur reichen, die Rolle der Imagination bei der Genese des Neuen in Prozessen der Antiketransformation.
Den Ausgangspunkt bilden zwei wesentliche Zusammenhänge zwischen Imagination und Transformation: Einerseits lässt sich unser modernes Verständnis von Imagination als Ergebnis einer Antiketransformation lesen. andererseits stellt die Imagination eine zentrale Produktivkraft in Transformationsprozessen dar. Mit seinen interdisziplinären Fallbeispielen richtet sich der Band an Altertumskundler, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Philosophen, sowie Musik-, Kunst- und Architekturhistoriker.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 30 in dieser Reihe

Die Komödien des Aristophanes wurden erst spät ins Deutsche übersetzt. Als Rezeptionshindernis erwies sich neben ihrer dramaturgischen Form, die mit neuzeitlichen Theaterkonventionen unvereinbar war, vor allem die Fülle unverständlicher Anspielungen auf Verhältnisse und Personen des Athener Lebens und der obszöne Witz. Die erste deutsche Ausgabe sämtlicher überlieferter Stücke erschien 1821; ihr Autor war Johann Heinrich Voß, der berühmte Homer-Übersetzer. Als der Historiker Johann Gustav Droysen 1835/38 eine neue deutsche Gesamtübersetzung vorlegte, trat er damit ausdrücklich gegen Voß an und stellte sich zugleich in den Zusammenhang des wachsenden, meist politisch motivierten Interesses an Aristophanes in der Zeit des Vormärz.
Die vorliegende Untersuchung fragt einerseits nach Droysens Stellung zur klassizistischen Übersetzungstradition, die sich mit dem Namen Voß verbindet, andererseits nach Droysens Verhältnis zur Aristophanes-Auffassung des Vormärz und zu den dazugehörenden Übersetzungsprinzipien. Sie versteht sich in erster Linie als Arbeit zur Geschichte des literarischen Übersetzens, berücksichtigt aber auch rezeptionsgeschichtliche Aspekte und will schließlich einen Beitrag zur Kenntnis Droysens leisten, dessen historisches Denken in den dreißiger Jahren wesentliche Impulse erhielt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 29 in dieser Reihe

Gegenstand der Untersuchung sind Gipsabgüsse und Kopien antiker Plastik, die nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges in Mitteldeutschland in zuvor nicht gekannter Menge hergestellt und verkauft wurden. Sie bildeten die Voraussetzungen für eine weite Verbreitung vorbildhafter Antiken.
Die Arbeit bildet eine Bestandsaufnahme der Produkte und Werbemaßnahmen von Künstlern, Manufakturen und Händlern. Rekonstruiert werden der anfänglich begrenzte Formenvorrat und seine sukzessive Erweiterung. Durch die Abformung ausgewählter Antiken 1782 avancierte die Dresdner Sammlung zum regionalen Paradigma. Diese Gipsabgüsse bildeten die Vorlagen für Antikenkopien in sog. Alternativmaterialien wie speziell behandeltem Papiermaché, Terrakotta, Eisen sowie anstehenden Erden und Gesteinen.
Es wird ein Einblick in das komplexe Bezugssystem und die Mechanismen der Herstellung und des Vertriebs von Abgüssen und Antikenkopien ermöglicht. Die für die Epoche konstituierende Auseinandersetzung mit antiker Kunst wird unter den Rahmenbedingungen des technisch Machbaren ausgeführt. So entsteht ein breites Fundament für das Verständnis dieser spezifischen Form der Transformation von Antike im 18. Jahrhundert.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 28 in dieser Reihe

In der europäischen Geschichte ist die Antike zu nahezu allen Zeiten ein unumgänglicher Bezugspunkt sozialer, kultureller oder wissenschaftlicher Selbstvergewisserung gewesen. Ob in übergreifenden Diskursen, innerhalb spezifischer Gruppen oder als fundamentale Epochensignatur – stets ist an und vermittels der Antike die eigene Kultur bestimmt worden. Angesichts der Bedeutung dieser Auseinandersetzungen mit Antike geht der Sammelband der Frage nach, welche Rolle hierbei die materielle, räumliche oder epistemische Ausdehnung und Reichweite von ›Antike‹ spielt. In der Untersuchung der jeweils wirksamen »Grenzen der Antike« werden die kulturprägenden Dynamiken solcher gleichermaßen aneignenden wie zurückweisenden Transformationsprozesse deutlich. Der Band vereinigt exemplarische Beiträge zu Spätantike, Mittelalter, Renaissance und Neuzeit aus Philosophie, alter und neuer Geschichte, Klassischer Philologie, germanistischer und anglistischer Literaturwissenschaft, Gartengeschichte, Politikwissenschaft und Theatergeschichte.

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Band 27 in dieser Reihe

Wie wird Antikes erzählt und welche Rolle spielt Narrativität für die Transformationen von Antike? Das Thema des Bandes eröffnet ein Spannungsfeld von Ereignis, Erzählung und Geschichte, das sich in den unterschiedlichsten Gebrauchsformen von Narrativität in der Literatur, den bildenden Künsten und der Geschichtsschreibung fassen lässt. Narrativität wird hier jeweils als eine Form von Sinnstiftung durch die Herstellung von Kohärenz, als ein retrospektives Ordnen aufgefasst. Gerade in der Bezugnahme auf die Antike können Narrative zudem gerade dadurch historische Kontinuitäten schaffen, dass sie Zäsuren narrativ bewältigen, Übergänge und Zusammenhänge schaffen.
Die Beiträge untersuchen die Transformationen antiker Motive, Stoffe, Erzählungen und Erzählmodi in ihren mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Aneignungen, in Chronik, Bild und Epos. Dabei wird nach den Formen, Modi und Funktionen dieser Aneignungen und nach den Bedingungen dafür gefragt, dass die untersuchten Gattungen und Medien jeweils spezifische narrative Transformationen hervorbringen.

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Band 26 in dieser Reihe

Die wissenschaftliche Erforschung antiker Skulptur ist von Anfang an durch transformierte Antiken bestimmt: einen maßgeblichen Teil der Materialbasis machen Statuen aus, die zwischen 1500 und 1900 vervollständigt worden sind.

Im vorliegenden Band wird versucht, anhand von ausgesuchten Beispielen den Hintergründen von Ergänzungen auf die Spur zu kommen.

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Band 25 in dieser Reihe

Es ist hinlänglich bekannt, dass die Antike für die Literatur und Kunst der Goethezeit eine modellbildende Funktion besaß. Am Beispiel des ‚klassischen‘ Weimar zeigt der vorliegende Band, welch immensen Einfluss in diesem Zusammenhang das altertumskundliche Wissen gehabt hat. Die Studie ist dreigeteilt: Einem einleitenden Essay, der die in den 1770er Jahren einsetzende Transformation der Altertumskunde von einer vornehmlich antiquarisch-philologischen Disziplin hin zu einer positivistisch-historischen Wissenschaft nachzeichnet, folgt ein ausführlich kommentierter Katalog der wichtigsten altertumskundlichen Schriften der Zeit und ihrer Rezeption im Weimarer Kreis. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der zwischen 1808 und 1825 von den Weimarischen Kunstfreunden besorgten Ausgabe der Werke J. J. Winckelmanns. Das sich unablässig erweiternde Spektrum der damals bekannten antiken Kunstwerke veranschaulicht eine von Carl Ludwig Fernow in den Jahren 1803/04 an der Universität Jena gehaltene Vorlesung Von den vorzüglichsten aus dem Alterthume übrig gebliebenen Statuen, die hier erstmals im Druck vorliegt. Die Antike, so macht der Band deutlich, ist in der Zeit um 1800 kein statisches, sondern ein durch und durch dynamisches Konzept, auf dessen Veränderungen Kunst und Kultur überaus sensibel reagieren.

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Band 24 in dieser Reihe

This book considers the story of Nero and Octavia, as told in the pseudo-Senecan Octavia and the works of ancient historiographers, and its reception in (early) modern opera and some related examples of other performative genres. In total the study assembles more than 30 performative texts (including 22 librettos), ranging chronologically from L'incoronazione di Poppea in 1642/43 until the early 20th century, and provides detailed information on all of them. In a close examination of the libretto (and dramatic) texts, the study shows the impact and development of this fascinating story from the beginnings of historical opera onwards. The volume demonstrates the various transformations of the characters of Nero and his wives and of the depiction of their relationship over the centuries, and it looks at the tension between “historical” elements and genre conventions. The book is therefore of relevance to literary scholars as well as to readers interested in the evolution of Nero’s image in present-day media.

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Band 23 in dieser Reihe

Das True Intellectual System of the Universe des englischen Philosophen Ralph Cudworth (1617-1688) gilt als Höhepunkt der Philosophie der Cambridge Platonists. In ihm bündelt Cudworth die zentralen Probleme der Naturphilosophie und Theologie seiner Zeit und versucht, sie einer Lösung zuzuführen, die umfänglich erklärt, wie Gott in der Natur wirkt.

Die vorliegende Arbeit zeigt erstmalig umfassend, wie Cudworth sein neuplatonisches System aus einer kongenialen Verbindung von Textform und Inhalt entwickelt und dabei zugleich ein komplettes Panorama der antiken Philosophie entfaltet. Dabei zeigt sich, dass Cudworths welterklärendes System aus dem system- und sinngenerierenden Zusammenspiel der (spät-)antiken Referenztexte hervorgeht: Es basiert auf einem neuplatonischen Prinzipien- und Gottesbegriff und lässt die Struktur der Welt als ein intelligibles Kräftekontinuum verstehbar werden, das seinen Ursprung in einem vernünftigen Gott besitzt. Gleichzeitig berücksichtigt die vorliegende Untersuchung, wie dieser metaphysische Inhalt leserlenkend und gleichsam performativ inszeniert wird und derart beim Lesen eine intelligible Einsicht hervorbringen kann.

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Band 22 in dieser Reihe

Astrid Fendt untersucht am Beispiel der Berliner Antikensammlung Praktiken und Diskurse zum Sammeln, Restaurieren und Präsentieren von antiker Plastik im 19. Jahrhundert. Im Mittelpunkt des Buches steht die Beziehung zwischen Restaurierungspraxis und Wissenschaftsdiskurs: welche Bilder von Antike(n) werden durch die jeweils aktuellen Praktiken zur Ergänzung, Um- und Entrestaurierung von antiker Plastik entworfen beziehungsweise liegen ihnen zugrunde? Dieser Frage geht die Autorin unter Berücksichtigung der sich in dem Zeitraum als eigenständige Fachdisziplin etablierenden Klassischen Archäologie nach. Des Weiteren werden die in der Berliner Sammlung ausgebildeten Wissens- und Kompetenzstrukturen sowie die jeweiligen Präsentationskonzepte mit in die Analyse einbezogen. Somit wird auf der Basis eines ausführlichen Kataloges in einer transdisziplinären Studie erstmals die Restaurierungsgeschichte der Berliner antiken Plastik mit vergleichendem Blick auf andere, maßgebliche europäische Sammlungen geschrieben. Dabei entstanden ist ein Grundlagenwerk zur Geschichte der Antikenrestaurierung und des Antikensammelns.

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Band 21 in dieser Reihe

Der Tagungsband behandelt visuelle und literarische Bilder, die sich Künstler und Wissenschaftler von der Spätantike bis in unsere Gegenwart vom antiken Rom gemacht haben. Anlass der Tagung war das kolossale Panorama Rom 312 von Yadegar Asisi, das 2005-2009 in Leipzig gezeigt wurde. Die Beiträge fragen nach der Art und Weise, wie die Rom-Idee jeweils verarbeitet und in den kulturellen Kontext einer Epoche wie auch der beteiligten Akteure übersetzt wurde.

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Band 20 in dieser Reihe

Die Vorlage der Griechischen Kunstgeschichte von Ernst Curtius in der Vorlesungsmitschrift seines Schülers Wilhelm Gurlitt, später Ordinarius für Archäologie in Graz, ergänzt durch die Mitschrift Eduard Hillers, später Ordinarius für Klassische Philologie in Halle/S., aus dem Wintersemester 1864/65 in Göttingen erschließt erstmalig das Bild eines der einflussreichsten deutschen Altertumswissenschaftlers des 19. Jahrhunderts von der Kunst der Antike. Die Mitschrift, von S.-G. Gröschel transkribiert und mit einem Anmerkungsapparat versehen, zeichnet eine von pädagogischem und patriotischem Impetus getragene, noch stark philologisch geprägte, in eine Systematik und einen geschichtlichen Teil gegliederte Darstellung griechischer und römischer Kunst, deren Entwicklung beispielgebend Athen geprägt habe. H. Wredes Untersuchungen der Geschichte der Archäologievorlesung als Nukleus zur Genese der Forschungsuniversität, zu Curtius' Person, seiner politischen nationalliberalen Einstellung und seinem Philhellenismus, zu seinen Studenten Wilhelm Gurlitt und Eduard Hiller sowie die ausführliche Erklärung der Vorlesung dienen nicht nur als notwendige Hintergrundinformation, sondern belegen die Bedeutung der Griechischen Kunstgeschichte für Zeit- und Archäologiegeschichte.

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Band 19 in dieser Reihe

Die paradoxe Realität des Krieges mag sich jeder Definition entziehen, doch stellt der Krieg seit der Antike einen konstitutiven Aspekt der abendländischen Kultur dar und eröffnet in historischer Perspektive ein weites Spannungsfeld verschiedener Wissensmodelle und Traditionen. Aus der Sicht verschiedener Disziplinen behandeln die vorliegenden Studien das Phänomen des Krieges von der Antike bis Clausewitz, wobei besondere Aufmerksamkeit Texten, Bildern und ihren Wechselwirkungen geschenkt wird.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2010
Band 18 in dieser Reihe

This volume originates from an international conference (Oxford University, 2007). Texts address plaster casts and related themes from antiquity to the present day, and from Egypt to America, Mexico and New Zealand. They are of interest to classical archaeologists, art historians, the history of collecting, curators, conservators, collectors and artists. Articles explore the functions, status and reception of plaster casts in artists’ workshops and in private and public collections, as well as hands-on issues, such as the making, trading, display and conservation of plaster casts. Case-studies on artists’ use of material and technique include ancient Roman copyists, Renaissance sculptors and painters, Dutch 17th-century workshops, Canova, Boccioni and others. A second theme is the role of plaster casts in the history of collecting from the Renaissance to the present day.
Several papers address the dissemination of visual ideas, models and ideals through the medium. Papers on modern and contemporary art illuminate the changing uses and semantic values of plaster casts in this period. Amongst the types of casts discussed are artists’ models and final works as well as casts after antiquities, including sculpture, architecture and gems (dactyliothecae). The volume demonstrates the richness of the field, both in terms of the material itself and modern scholarship concerned with it. Conceived as a handbook for students, academics, curators and collectors, the text will form a standard work on the role of plaster casts in the history of Western sculpture.

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Band 17 in dieser Reihe

Probleme der Kopien antiker Kunst in nachantiken Epochen werden in diesem Band in Archäologie und Kunstgeschichte im Einzelfall und am Einzelbeispiel besprochen. Begriffe wie Adaption, Anverwandlung, Imitation, Kopie, Nachahmung, Nachbildung oder Reproduktion bevölkern die Literatur in ebenso großer Vielfalt wie die Objekte, auf die sie angewendet werden, die Museen und Sammlungen der Welt seit der Frühen Neuzeit. Über das Phänomen neuzeitlicher Kopien hinausgehend werden damit verbundene Themen wie Ergänzung und Rekonstruktion oder aber das Problem des Fragments in den Blick genommen. Im Gegensatz zur Vorstellung der Antikenkopie als fester Größe, die es am antiken Original zu überprüfen gilt, werden die Transformationsprozesse im Vorgang des Kopierens betont.

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Band 16 in dieser Reihe

Transparency and Dissimulation analyses the configurations of ancient neoplatonism in early modern English texts. In looking closely at poems and prose writings by authors as diverse as Thomas Wyatt, Philip Sidney, Edmund Spenser, John Donne, Edward Herbert, Andrew Marvell, Thomas Traherne, Thomas Browne and, last not least, Aphra Behn, this study attempts to map the outlines of a neoplatonic aesthetics in literary practice as well as to chart its transformative potential in the shifting contexts of cultural turbulency and denominational conflict in 16th- and 17th-century England. As part of a “new”, contextually aware, aesthetics, it seeks to determine some of the functions neoplatonic structures – such as forms of recursivity or certain modes of apophatic speech – are capable of fulfilling in combination and interaction with other, heterogeneous or even ideologically incompatible elements. What emerges is a surprisingly versatile poetics of excess and enigma, with strong Plotinian and Erigenist accents. This appears to need the traditional ingredients of petrarchism or courtliness only as material for the formation of new and dynamic wholes, revealing its radical metaphysical potential above all in the way it helps to resist the easy answers – in religion, science, or the fashions of libertine love.

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Band 15 in dieser Reihe

In dem Band werden unterschiedliche Aspekte der Transformation der antiken Wissensformen jeweils am Beispiel verschiedener Wissensfelder behandelt. Die leitende Frage lautet, worin sich jeweils die Wissenschaftlichkeit des Wissens manifestiert, worin also die je eigenen Merkmale und Kriterien der Wissenschaftlichkeit unterschiedlicher Wissenschaften bestehen.
Das Konzept der Transformation liefert dabei den Ausgangspunkt: Der Bezug zur Antike bildet nicht eine einseitige Rezeption eines über die Zeiten gleich bleibenden Gegenstandes, sondern stellt vielmehr eine zweistellige Relation der voneinander abhängigen Fremd- und Selbstkonstruktion dar. Wissenschaftsgeschichtlich bildeten sich einerseits die Maßstäbe der Wissenschaften vielfach über die Rezeption der antiken Wissensformen, andererseits führte umgekehrt die jeweilige Konstituierung einer Wissenschaft zu einer Transformation dieser Maßstäbe und damit auch zu einer unterschiedlichen Einschätzung der Wissenschaftlichkeit antiker Vorläufer. Weil in dem Prozess der Transformation Bedingungen erzeugt werden, die das Rezipierte selbst verändern, ergibt sich damit insgesamt ein komplexes transformationstheoretisches Verhältnis der doppelpoligen Beziehung.

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Band 14 in dieser Reihe

Askese bezeichnet so unterschiedliche Praktiken wie den Verzicht auf Nahrung und Kleidung, sexuelle Enthaltsamkeit, die Weltflucht in die Wüste oder auf eine Säule, bis hin zur Selbstkasteiung der Mystiker und zum Schweigen der Mönche. Alle diese Phänomene sind auf das Verhältnis des Einzelnen zu sich selbst und zur Gesellschaft bezogen. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken sie den Körper, der diszipliniert, gezeichnet, verletzt oder völlig negiert wird. Bestimmend ist dabei stets eine Spannung zwischen Ertüchtigung und Entsagung, Disziplinierung und Verneinung.
Der vorliegende Band untersucht die unterschiedlichen Deutungsangebote asketischer Praktiken, Lehren und Vorstellungen in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit daraufhin, in welchem Verhältnis sie zur Identitätsbildung stehen: inwieweit Askese dazu genutzt wird, Identität zu konstituieren, die eigene Identität genauer zu verstehen oder zu verändern. Diese Fragen werden aus soziologischer, philosophie- und kirchengeschichtlicher Perspektive sowie insbesondere aus Sicht der Literaturwissenschaften diskutiert.

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Band 13 in dieser Reihe

Die Frage nach der Vollkommenheit ist seit der Antike grundlegend für Kunst und Literatur. Als Ideal, das seine Unerreichbarkeit stets mitthematisiert, entfaltet Vollkommenheit eine produktive Dynamik und eröffnet den Künsten Möglichkeiten ästhetischer Reflexion sowie einen symbolischen Raum für die Aufnahme und Verwandlung philosophischer Ideen.
Die Beiträge des Bandes aus den Fächern Anglistik, Romanistik, Germanistik und Theologie betrachten dieses Zusammenwirken philosophisch-religiöser Vorstellungen des Vollkommenen mit seinen Figurationen in der Literatur ‑ von den Kirchenvätern über Gottfried von Straßburg, Dante, Petrarca und Shakespeare bis hin zu Andrew Marvell ‑, und sie fragen nach den Transformationen, die Vollkommenheitskonzepte wie Kunstwerke dabei erfahren. Der Band untersucht, wie Perfektion und Perfektibilität Literatur und Kunst bestimmen, wie sie ihrerseits von ihren Realisierungen bestimmt werden und welche Rolle das Bewußtsein der Kunst von ihrer eigenen Unvollkommenheit dabei spielt. Zur Diskussion steht nicht zuletzt, wie sich das transzendente Vollkommenheitsideal zur poetischen Diesseitigkeit der Texte und deren Strukturen verhält. Wie also wird der ontologisch-theologische Begriff des Vollkommenen in eine kunstimmanente Figur umgesetzt und übersetzt und wie verändert er sich dabei?

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Band 12 in dieser Reihe

Der literarische und wissenschaftliche Erfolg der Historiographie des Renaissance-Humanismus ist ein zentrales Phänomen der Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit. Dabei sind die Gründe für diesen Erfolg bis heute nicht befriedigend geklärt. Die Autoren des Bandes, der aus einer Tagung des Berliner Sonderforschungsbereichs „Transformationen der Antike“ hervorgegangen ist, suchen Antworten auf diese Frage, indem sie sich der Geschichtsschreibung der Humanisten aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven nähern. Sie diskutieren sowohl die Semantik und die in den Texten nachweisbaren literarischen Verfahren als auch die soziale Situierung ihrer Autoren. Mit beiden Themen eng verbunden ist die Frage nach den geschichtlichen Räumen, die in den humanistischen Werken behandelt werden, nach Zentren und Peripherien sowie der Rolle von Region und Nation. Hierbei weisen die Humanisten im Zeitalter der Entdeckungen über Italien und Europa hinaus bereits bis in die Neue Welt.

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Band 11 in dieser Reihe

Inschriften, Münzen, literarische Modelle und das klassische Latein sind Elemente antiker Kultur, die im Renaissance-Humanismus transformierend aufgegriffen wurden. Wie weit prägten sie dabei die humanistische Historiografie? Der Band, der die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Tagung des Berliner Sonderforschungsbereichs „Transformationen der Antike“ zusammenfasst, diskutiert diese Frage: Er untersucht einerseits die Effekte, die sich beobachten lassen, wenn Humanisten Geschichtsschreibung in einer modernen Sprache verfassen oder volkssprachliche Berichte in eine lateinische Version übertragen. Da sich die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Kultur grundsätzlich von derjenigen des Altertums unterschied, richtet sich ein zweiter Schwerpunkt der Beiträge auf das Problem, wie die antiken historiografischen Modelle von den humanistischen Gelehrten den Gegebenheiten des 15. und 16. Jahrhunderts angepasst wurden. Schließlich fragen die Autoren auch danach, wie sich die Begeisterung der Humanisten für antike Überreste nach dem Medienwechsel in die Textualität in den historischen Darstellungen manifestierte.

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Band 10 in dieser Reihe

Die Theorie der Übersetzung antiker Literatur wurde bislang meist nicht in eigenständigen Schriften diskutiert, sondern entweder im Zusammenhang konkreter Übersetzungsarbeit oder im Umfeld übergreifender, z. B. sprachphilosophischer Fragestellungen. Die Forschung beschränkte sich dabei in der Regel auf wenige Texte prominenter Autoren wie Schleiermacher, Humboldt, Wilamowitz und Schadewaldt. Der vorliegende Band präsentiert neben diesem Kanon nun auch weniger bekannte Dokumente; manche Texte werden überhaupt erst wieder zugänglich gemacht. Besonders zu nennen sind Solgers früher Vorschlag, Übersetzen als wissenschaftliche Aufgabe zu etablieren, Wilbrandts Reflexionen zu Übersetzung und bürgerlicher Theaterpraxis oder Jordans Versuch, im 19. Jahrhundert noch einmal rhapsodische Unmittelbarkeit zu erzielen. Die Dokumentation ermöglicht es, die kanonischen Texte, namentlich das bislang schwer verständliche „Travestie“-Konzept des Philologen Wilamowitz, zu kontextualisieren, die Kontinuität der Debatte bis in die Gegenwart nachvollziehbar zu machen und der Theoriegeschichte eine tragfähige Grundlage zu geben.

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Band 9 in dieser Reihe

Das Übersetzen antiker Literatur rückte in Deutschland um 1800 in den Fokus einer intensiven Diskussion. Nach Klopstocks Erneuerung der deutschen Dichtersprache, Herders Entdeckung der historischen Dimension der Nationalsprachen und Voss’ epochaler Homerübersetzung stellte sich im Kontext der Romantik die Frage neu, wie fremd oder wie nah die Antike in deutscher Sprache dargestellt werden konnte und sollte. Schleiermacher und Humboldt entschieden sich ähnlich wie Voss für die Abkehr vom rhetorischen Modell des Übersetzens und für die Betonung der kulturellen Fremdheit und sprachlichen Individualität der Texte, während in der Folgezeit unterschiedliche Verfahren der stilistischen Assimilierung entwickelt wurden. Die Diskussion nach dem Ende der Goethezeit, die hier erstmals untersucht wird, kreiste dabei um Fragen der Bühnenwirksamkeit, der Bildung des Lese und Theaterpublikums und des kulturellen Selbstverständnisses: Um 1900 schrieb Wilamowitz der deutschen Literatur einen der Antike ebenbürtigen Formenschatz zu, in den antike Texte problemlos zu transponieren seien. Dagegen opponierten sowohl Dichter wie George und Borchardt, aber auch das Modell des „dokumentarischen“ Übersetzens des Philologen Schadewaldt hebt sich dagegen ab. Der vorliegende Band unternimmt es, die Theoriediskussion bis in die Gegenwart nachzuzeichnen.

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Band 8 in dieser Reihe

Die interdisziplinäre Debatte über die Genese des autonomen Subjekts hat bisher unter weitgehender Ausblendung der Vormoderne stattgefunden. Auf diesen Mangel reagiert der vorliegende Band: In zum Teil eng miteinander vernetzten Beiträgen wird die Geschichtsschreibung der Subjekts- und Selbstvorstellungen an antiken wie nachantiken Texten präzisiert und in mancher Hinsicht revidiert. Zur Debatte stehen Konzepte von Selbst und Subjekt, von Individuum, Person- und Sprecheridentität in Rhetorik, Poetik, Philosophie und Theologie; dazu gehören im besonderen Erscheinungsformen des „lyrischen Ich“ und der Autorschaft. Die oft textnahen Interpretationen sind eingebettet in die breitgefächerte Diskussion methodologischer und theoretischer Probleme (z.B. Subjektivität und Textualität, Identität und Alterität, Individualität und Autobiographie als Themen antiker Texte oder Begriffe ihrer Beschreibung sowie ästhetische und poetologische Fragestellungen), unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen historisch-politischen Dimensionen. Darüber hinaus rückt die Auseinandersetzung mit und Transformation von antiken Konzepten in der Moderne in den Blick.

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Band 7 in dieser Reihe

Übersetzen stellt einen vielschichtigen Prozess dar, der sowohl Sprache und Kultur des Übersetzenden als auch die Wahrnehmung von Sprache und Kultur des Übersetzten transformiert. Die Diskussion, inwieweit literarische Texte im Hinblick auf ihre individuelle Form und ihren kulturell fremden Gehalt übersetzt werden können, erhielt in Deutschland um 1800 – gerade auch im Zusammenhang mit antiker Literatur – eine neue Qualität; viele der damals aufgeworfenen Fragen prägen bis heute den übersetzungstheoretischen Diskurs.
Der Band versammelt Beiträge, die exemplarisch das Übersetzen als hermeneutisches Problem, als Vermittlung, als Suche nach der äquivalenten Form und als schöpferischen Prozess untersuchen. Gegenüber der vorherrschenden dualen Betrachtungsweise, die sich an polaren Schlagwörtern wie „frei / treu“, „verfremdend / einbürgernd“ u. ä. orientiert, hat dieser Zugriff den Vorteil, dass verschiedene Konzeptionen und Funktionen des Übersetzens sich nicht von vornherein gegenseitig ausschließen, sondern in unterschiedlichen Gewichtungen auch zusammen auftreten können und so eine differenziertere Bestimmung des komplexen Vorgangs des Übersetzens ermöglichen.

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Band 6 in dieser Reihe

Stiftung, Tradierung und Erhalt jeglichen Wissens über die Antike sind von jeher Akte hochgradiger Mittelbarkeit gewesen. Denn als lange vergangene Epoche lässt sich die Antike allein durch Mediation von Relikten, Texten, Zeugnissen und Traditionen konstituieren. Der Band rückt den ästhetischen Vermittlungsaspekt, der das Wissen über die Antike ebenso notwendig wie nachhaltig prägt, ins Zentrum der Aufmerksamkeit und fragt danach, wie sich die Aspekte der ästhetischen Vermittlung in die Gestalt des Wissens über die Antike einschreiben. Er spannt in exemplarischen Studien den historischen Bogen von der Spätantike bis zu den Antike-Imaginationen im zeitgenössischen Film und Roman.

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Band 5 in dieser Reihe

In einem disziplinären und exemplarischen Zugriff werden die übersetzungstheoretischen Ausführungen des deutschen Latinisten Manfred Fuhrmann (1925-2005) ins Zentrum gestellt sowie dessen Übertragungstätigkeit (v. a. die Reden Ciceros) als Teil der Vermittlung der Antike aufgearbeitet. Die Darstellung der Theoriegeschichte geht von den Äußerungen Fuhrmanns aus und erweitert sie. Schwerpunkt ist die Diskussion der Übersetzungstheorie ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fuhrmanns Überlegungen werden daraufhin untersucht, inwieweit sie einen paradigmatischen Beitrag zur Theorie des Übersetzens im 20. Jahrhundert liefern und welche Systematisierungsvorschläge er für das Übersetzen antiker Literatur, speziell von Prosatexten, bietet. Mit der Frage nach Ausgangs- oder Zielsprachenorientierung wird zugleich diskutiert, welche Antike für die Gegenwart übersetzt, transformiert werden soll. Analysen der Cicero-Übersetzungen bieten konkretes Material für die Beantwortung der Frage, welcher Transformation Fuhrmann den antiken Redner unterzieht.

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Band 4 in dieser Reihe

Das Werk des spätantiken Philosophen und Theologen Dionysius Areopagita (~500) hat in der abendländischen Geistesgeschichte eine außerordentlich reiche Wirkung entfaltet. Auffällig ist, dass dabei allein seine Schrift Über die kirchliche Hierarchie von philosophischer Seite kaum Beachtung gefunden hat. Die vorliegende Arbeit behebt dieses Defizit und sucht den genuin philosophischen Rang dieser gewöhnlich als rein theologisch geltenden Schrift nachzuweisen. Die Untersuchung orientiert sich an Leitbegriffen (politeia, hexis, theourgia, cheiragôgia, anagôgia, henôsis), um an ihrer besonderen Verwendung im Kontext dieses Werkes nachzuweisen, dass Ideen, Motive und Vorstellungen aus der neuplatonischen Philosophie unter den neuen christlichen Prämissen eine schöpferische Weiterentwicklung erfahren. Damit ergeben sich nicht nur neue Einsichten hinsichtlich der Stellung des Dionysius in der Entwicklung der neuplatonischen Denkgeschichte und der Einheit des Corpus Dionysiacum, sondern auch neue systematische Gesichtspunkte in den Bereichen der politischen Philosophie, Ethik, Religionsphilosophie, Ästhetik, Anthropologie, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Metaphysik und Mystik. Im Zentrum der Arbeit steht der Begriff der „Theurgie“, der ihr auch den Titel gegeben hat. Die Transformation, der Dionysius das überkommene neuplatonischen Verständnis von theourgia unterzieht, fasst das Verhältnis von Denken und rituellem Handeln auf eine neue Weise, die auch im Rahmen der heutigen Philosophie bedenkenswert ist. Der Titel Theurgisches Denken gewinnt somit einen doppelten Sinn: Die Liturgie zu denken, bedeutet, Theurgisches zu denken und das Denken, das sich in ihr vollzieht, ist selbst theurgisch.

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Band 3 in dieser Reihe

Die inhaltliche und methodische Herausbildung einer modernen Altertumswissenschaft ist mit dem Berlin des 19. Jahrhunderts in besonderem Maße verbunden. So stand die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität (1810) unter dem Zeichen einer kulturpolitisch motivierten Idealisierung der Antike, die in den entstehenden Disziplinen der Klassischen Philologie, der Alten Geschichte, der Ägyptologie, der Rechtsgeschichte sowie der Allgemeinen Historischen Linguistik auf unterschiedliche Weise ihren Niederschlag fand.
Der Band enthält Beiträge von führenden Altertumswissenschaftlern zu diesem Abschnitt der Geschichte ihrer Fächer. Im ersten Teil des Bandes wird die Ausdifferenzierung der altertumswissenschaftlichen Disziplinen aus einer allgemeinen, alle antiken Kulturzeugnisse betrachtenden Wissenschaft anhand der Leistungen und Wirkung ihrer Gründerväter an der Berliner Universität verfolgt. Im zweiten Teil wird die weitere Entwicklung altertumswissenschaftlicher Forschung im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss von langfristigen, als Großbetrieb organisierten Forschungsprojekten an der Preußischen Akademie der Wissenschaften aufgezeigt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2007
Band 2 in dieser Reihe

Der Band fragt nach dem Verhältnis zwischen spätantiker neuplatonischer Philosophie und Ästhetik und nach seinen historisch-kulturellen Verwandlungsgestalten. Mit welchem Recht konnte und kann von neuplatonischer Ästhetik gesprochen werden, welches sind ihre Grundzüge und ihre Relevanz für heutige Kunsttheorie? Das transdisziplinäre Thema versammelt philosophische und literaturwissenschaftliche Fachkompetenz (aus Altphilologie, Anglistik, Germanistik, Romanistik) zu einer Untersuchung, die systematisch auf das transformatorische Potential des Neuplatonismus, zugleich aber auf historisch-kulturell spezifische Transformationen zielt, die sich vor allem im Medium der Literatur vollziehen. Dabei spannt sich der Bogen von der Antike über Mittelalter und Renaissance bis zur Kunst der Gegenwart. Im breiten Spektrum der Standpunkte wird sichtbar, wie das Schöne als die Präsenz des Einen in der Welt sich in der Sinnlichkeit des Kunstwerks zeigt und zur Erfahrung bringt. Nicht zuletzt läßt sich dabei auch beobachten, daß von ihm selbst unter Bedingungen der Moderne offenbar nicht nicht gesprochen werden kann.

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Band 1 in dieser Reihe

Die Transformation der Antike ist auf vielfältige Weise mit dem Vorgang der Übersetzung verknüpft. Handgreiflich wird der Zusammenhang von Übersetzung und Transformation bei textbasierten Disziplinen, die von Übersetzungen antiker Texten abhängig sind und bei denen wesentliche Neuerungen erst durch solche Übersetzungen initiiert werden. Allgemein ist Übersetzung auf zweifache Weise mit der Transformation der Antike verknüpft: Erstens stellen Übersetzungen einzelner Werke fest umrissene Transformationsleistungen dar, die sich als exemplarischer Untersuchungsgegenstand anbieten, um allgemeine Modi und Gesetzmäßigkeiten für die Transformation der Antike zu untersuchen. Zweitens stellen Übersetzungen die Grundlage und oftmals auch den Auslöser für konkrete Transformationsprozesse dar, so dass die Analyse der betreffenden Transformationen nur in Abhängigkeit von den relevanten Übersetzungen erfolgen kann.

Zu beachten ist nun, dass der Übersetzungsbegriff einerseits nicht auf Text-zu-Text-Übersetzungen verengt und andererseits nicht so erweitert wird, dass er mit allen Transformations- und Transfervorgängen gleichbedeutend wird. Die Untersuchung von Übersetzungen antiker Texte als spezifischer Transformationen antiker Wissenssysteme muss daher in wesentlichen Hinsichten ergänzt werden. So zeigt das Gedankenexperiment der sogenannten ‚radikalen Übersetzung‘, dass die Probleme der Text-zu-Text-Übersetzung vor dem Hintergrund einer umfassenderen Problematik zu sehen sind, die durch die Ausweitung des Übersetzungsbegriffs auf das Verstehen als Übersetzung zwischen Begriffssystemen verständlich wird.

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Band 69 in dieser Reihe

Im Jahre 1794 wurden in Dresden die Gipsabgüsse, die knapp zehn Jahre zuvor aus dem Nachlass Anton Raphael Mengs‘ für die Kunsthochschule angekauft worden waren, im Johanneum aufgestellt. Mit ihrer musealen Präsentation vollzog sich eine Transformation in der Bedeutung der Gipsabgüsse von einer preiswerten Kopie zu einem den Originalwerken ebenbürtigen Objekt. Ausgehend von diesem Ereignis wird in der Untersuchung die Entwicklung der Sammlung im 19. Jahrhundert rekonstruiert. Analysierte Reiseberichte, Zeitungsartikel und Besucherstatistiken heben ihre Bedeutung in der lokalen wie nationalen Museumswelt hervor. Insbesondere die Direktorate Hermann Hettners und Georg Treus erwiesen sich als Blütezeit des Museums. Während es Hettners Anliegen war, die Abgusssammlung gegenüber „Konkurrentinnen" wie den Abgusssammlungen im Neuen Museum in Berlin und im Crystal Palace in London zu behaupten, entwickelte Treu aus ihr ein Museum mit didaktischem Ausstellungskonzept. Seine plastischen Ergänzungen und Farbrekonstruktionen können als archäologische Pionierleistungen angesehen werden und die Ergebnisse seiner Forschungen gehören zum Teil bis heute zum Grundlagenwissen in der Klassischen Archäologie.

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Band 68 in dieser Reihe

Der in der Mitte des 15. Jahrhunderts an der römischen Kurie ausgetragene Streit zwischen den beiden Humanisten Lorenzo Valla (1406–1457) und Poggio Bracciolini (1380–1459) gehört zu den bedeutendsten Literaturdebatten der Vormoderne. Insgesamt acht Invektiven richteten beide Gelehrte gegeneinander und forderten jeweils die soziale Ächtung des anderen. Primärer Gegenstand der Auseinandersetzung bildeten ihre unterschiedlichen Auffassungen der lateinischen Sprache, was in der sich noch in der Experimentierphase befindlichen humanistischen Bewegung auf große Resonanz stieß. Ihre Mitglieder sahen sich zu einer öffentlichen Positionierung genötigt und beteiligten sich mitunter selbst an dem Disput. Die Studie bietet die erste systematische Untersuchung des Streits und arbeitet einerseits die divergenten literarischen Nachahmungsverständnisse der beiden Opponenten und andererseits die sozio-literarische Konfiguration des Disputs heraus, der die gesamte humanistische Bewegung mobilisierte. Der Beitrag beleuchtet einen durch den Streit ausgelösten Ausdifferenzierungsprozess, der für die Stabilisierung des Humanismus sowohl als eigenständiges soziales Feld als auch als Gedankengebäude von immenser Bedeutung war

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