Volume 102, Issue 4

Die Schnelllebigkeit von Technologien ist häufig der Grund dafür, dass Unternehmen neue Technologien nicht rechtzeitig erkennen oder einführen. Doch gerade die Identifikation neuster Technologien und das frühzeitige Erkennen daraus resultierender Chancen sichert in der Konsequenz den langfristigen Unternehmenserfolg. Eine systematisch betriebene Technologiefrüherkennung und die Verwendung von geeigneten Werkzeugen, wie zum Beispiel der Technologiroadmap, sind hier entsprechende Ansätze des Technologiemanagements, die in der unternehmerischen Praxis etabliert werden müssen. In diesem Artikel wird beschrieben, wie die Aufgaben der Technologiefrüherkennung mit geeigneten Hilfsmitteln im Unternehmen auch über verschiedene Bereiche hinweg verankert werden können, um dadurch das Fundament für ein erfolgreiches Technologiemanagement zu legen. Hierbei steht als zentrale Herausforderung auch die Bündelung der Aktivitäten des Technologiemanagements durch die Integration verschiedener Abteilungen und Unternehmensbereiche im Fokus der Betrachtung.

In den heute sehr dynamischen Umgebungsbedingungen für produzierende Unternehmen gewinnt die Geschäftsprozessoptimierung (GPO) und -neugestaltung immer mehr an Bedeutung. Die daraus resultierenden Veränderungsprozesse sind im komplexen Unternehmensumfeld oftmals schwierig umzusetzen. Im Rahmen eines Reorganisationsprojekts der IAP GmbH bei einem deutschen Automobilhersteller konnte die Bedeutung des Pilotprojekts als ideales Mittel zur Initialisierung von Veränderungsprozessen im Bereich der GPO bestätigt werden. Im vorliegenden Artikel wird das Pilotprojekt als ein Vorhaben zur exemplarischen Umsetzung des Soll-Zustands innerhalb eines abgegrenzten Versuchsbereichs beschrieben. Infolgedessen stellt es ein strukturiertes Überzeugungskonzept dar, das sowohl die Praxistauglichkeit eines Soll-Konzepts argumentieren als auch die Veränderungsprozesse in den Köpfen der Mitarbeiter umsetzen kann und soll. Somit kann die anschließende Transformation des Ist-Zustands in einen Soll-Zustand beschleunigt werden. Ferner werden Erfolgsplanung, Mitarbeiterqualifikation und Motivation sowie Erfolgsmessung und Potenzialnachweis als wesentliche Kriterien zur erfolgreichen Umsetzung von Pilotprojekten herausgestellt und anhand des Praxisbeispiels belegt.

Textilverstärkte Verbund-Werkstoffe erlangen auf Grund der funktionsgerecht gestaltbaren Werkstoffeigenschaften für Leichtbaukonzepte zunehmend Bedeutung. Die gezielte und reproduzierbare Einstellung der Werkstoffeigenschaften erweist sich als eine komplexe Aufgabenstellung, da vielfältige Einflüsse aus dem Verhalten des Verbund-Werkstoffs, der Maschinen und Werkzeuge sowie der im Herstellprozess eingestellten technologischen Größen wirken. Diese Veröffentlichungsfolge begründete im Teil 1 [1] die Notwendigkeit neuer, den komplexen Anforderungen genügender Auslegungswerkzeuge und erläuterte den verfolgten Modellierungsansatz. In diesem Beitrag werden der Stand der prozessrelevanten Modellierungsmöglichkeiten in den einzelnen technologischen Bereichen zusammengefasst sowie deren Integration in das übergreifende Prozesskettenmodell des von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichs SFB 639 [2] veranschaulicht. *

In Zukunft werden Unternehmen zunehmend ihre Ressourcen in Form von eigenständig lebensfähigen Kompetenzzellen bereitstellen. In diesem Artikel wird hierzu ein Ansatz vorgestellt, der die optimale Gestaltung von sensiblen Dienstleistungsstrukturen in Unternehmen in der frühen Planungsphase zum Ziel hat, um das Investitionsrisiko zu verringern. Auf der Basis des Leistungsprogramms von Serviceunternehmen generiert der Planer Kompetenzzellen, die miteinander funktions- und/oder prozessorientiert vernetzt werden können. Der Einsatz digitaler Visualisierungssysteme, die den Planungsprozess, beginnend bei der Projektidee über die Planung und Vorbereitung bis zu deren Umsetzung in funktionsfähige Kompetenzzellen und deren Vernetzung wesentlich unterstützen und verkürzen, wird an einem praktischen Beispiel dargestellt.

Ausgehend von dem internationalen Umfeld, in dem die Investitionsgüterindustrie agiert, und dem dort vorherrschenden Wachstumspotenzial mit Dienstleistungen, hat das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO eine Studie durchgeführt. Dabei wurde die Rolle von Standards bei der Internationalisierung von Dienstleistungen untersucht. Das Ergebnis sind Beispiele für Anwendungsgebiete, Nutzen und Handlungsempfehlungen.

In der Beschaffung ist ein Unternehmen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Zu nennen sind beispielsweise Bedarfsdeckungsrisiken, Lieferrisiken, Transportrisiken und Lagerrisiken. Der Zusammenschluss in Netzwerken soll einerseits einer Verringerung der genannten Risiken dienen, andererseits kommen jedoch in Netzwerken grundsätzlich neue Risiken zum Tragen, wie zum Beispiel das Risiko des unkontrollierten Know-how-Verlustes oder opportunistische Verhaltensweisen. Insbesondere bei der Beschaffung von Hochtechnologieprodukten sind Netzwerke für KMU hilfreich, um in schnell wechselnden Beschaffungskontexten im Wettbewerb bestehen zu können. Die genannten Netzwerkrisiken sind von besonderer Bedeutung, da durch die anforderungsgerechte Beschaffung von Technologieprodukten oft ein signifikanter Wettbewerbsvorteil zu erzielen ist.

Für das Heißpressen hohlraumbehafteter, textilverstärkter thermoplastischer Verbund-Bauteile werden textile Preforms benötigt. Am SFB 639 der TU Dresden wird der Prozessketten verkürzende Ansatz verfolgt, diese Preforms aus Hybridgarnen, die die Verstärkungsfaser und die Matrix-Komponente bereits enthalten, endformnah als Spacer Fabrics webtechnisch herzustellen. Im ersten Teil des Beitrags wurden das Konzept und die Konstruktion dieses integrierten Abzugssystems behandelt. Der zweite Teil beschreibt zuerst ein entwicklungsbegleitend einsetzbares Simulationsmodell zur Berechnung der dynamischen Wechselwirkungen zwischen Webmaschine sowie Abzugs- und Fadensystem. Anschließend wird für die Anlage die funktionale Systemstruktur abgeleitet und die darauf aufbauende Steuerungsentwicklung dargestellt. Die Beschreibung eines Emulators, mit dessen Hilfe die Steuerungsinbetriebnahme unterstützt wird, beschließt den Artikel. *

Der ständig wachsende Druck des Marktes drängt produzierende Unternehmen zur Erweiterung ihrer Produktspektren. In der scheinbar unkontrollierbaren Vermehrung der Varianten spiegelt sich die wachsende Komplexität wider, mit der Unternehmen heute zunehmend kämpfen. Sie wirkt sich neben den Primärprodukten auch auf deren Verpackungseinheiten aus. Die IAP GmbH hat im Rahmen eines Projekts bei einem Hersteller von Elektronik- und Industriegehäusen mit ihrem strukturierten Ansatz zur Reduzierung von Komplexität – Sensibilisieren, Beherrschen, Bereinigen, Vereinfachen – eine Lösung zur Beherrschung und Vermeidung von Komplexität durch drastische Vereinfachung gefunden: Das Insourcing des bedarfsgerechten Zuschnitts von Versandkartons aus variantenneutralen Kartonagebahnen durch die Beschaffung einer flexiblen Zuschnittanlage entlastet Entwicklung, Planung, Einkauf, Kommissionierung, Lager und Packstellen. Der grundsätzliche Ansatz der IAP GmbH sowie das Vorgehen im Fallbeispiel und die Ergebnisse werden im vorliegenden Artikel dargestellt.

Um die Bedarfe des Marktes erfüllen und dabei auch wirtschaftlich arbeiten zu können, ist ein kontinuierlicher Materialfluss notwendig, der mit einem Minimum an Steuerungsaufwand und Beständen auskommt. Idealerweise werden dazu Kapazitäten, Bestände und Abläufe in einem Produktionssystem so organisiert, dass auch bei schwankendem Bedarf auf der Kundenseite ein gleichmäßiger Materialfluss nach dem Pull-Prinzip erreicht wird. Für verschiedene Produkte gilt es dabei, die Produktionsvolumina zu glätten und die Wertströme sinnvoll zu kombinieren. Dazu bietet Lean Management die entsprechenden Methoden.

Angebote für kundenspezifische Produkte müssen möglichst schnell und genau erstellt werden. Inhalt des hier beschriebenen Gemeinschaftsprojekts der Gesellschaft für kostenorientierte Produktentwicklung und der SPICER Gelenkwellenbau GmbH war die Erstellung einer Software, mit der sich die Kosten neuer Kalkulationsobjekte anhand technischer Parameter prognostizieren lassen. Die Kostenprognose erfolgt dabei auf Basis von analytisch und statistisch erstellten Kostenfunktionen. Mit dem Software-Einsatz konnte sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Genauigkeit der Angebotserstellung deutlich erhöht werden.

Um signifikante Kosten- und Zeitvorteile im Maschinen- und Anlagenbau zu aktivieren, ist heutzutage die Integration aller Projekt-, Produkt- und Prozess-Informationen von höchster Wichtigkeit. Dynamischer technischer Fortschritt, großer Konkurrenzdruck und individuelle Kundenanforderungen stellen produzierende Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Es gilt, unter Zeitdruck zu entwickeln, zu bauen und zu installieren und zusätzlich ein gutes Servicegeschäft anzubieten. Ein effizientes maschinen- und anlagenbauspezifisches Projektdatenmanagement ist bei der Fülle von Aufgaben und Informationen notwendig, um in jeder Phase der Projektabwicklung einen einfachen Zugriff auf alle aktuell gültigen Projektdaten und Informationen zu gewährleisten. Dabei weist der Maschinen- und Anlagenbau besondere Merkmale auf, die es nicht zulassen, klassische PDM- bzw. PLM-Ansätze als markt- und zukunftsorientierte Abwicklungsstrategien zu übernehmen. Zur Realisierung eines geeigneten Projektdatenmanagements werden in diesem Fachartikel zwei Schritte vorgeschlagen und beispielhaft skizziert.

Die Automobilindustrie spielt eine tragende Rolle im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland. In den vergangenen Jahren ist dieser Wirtschaftszweig überdurchschnittlich gewachsen. Noch Anfang der 90er Jahre steckte die Branche in einer tiefen Krise, die erhebliche Restrukturierungsprozesse erforderlich machte. So hat sich die Fertigungstiefe erheblich reduziert und die effiziente Strukturierung der Wertschöpfungskette spielt eine entscheidende Rolle. Dieser Prozess dürfte sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Dabei gewinnen die Zulieferer zunehmend an Bedeutung. Sie übernehmen verstärkt Aufgaben der Produktentwicklung oder gar die Fertigung kompletter Fahrzeuge. Für eine innovative und flexible Fertigung, die den Strukturen der Branche gerecht wird, ist insbesondere auch eine leistungs- und anpassungsfähige IT erforderlich. Um diese Marktpotenziale erschließen zu können, ist ein umfangreiches Verständnis der Branche und ihrer besonderen Problemstellungen notwendig. Aufgezeigt werden soll, welche Lösungsansätze IT-Anbieter in dieser Branche zur Bewältigung der speziellen Herausforderungen zur Verfügung stellen sollten und worauf sie hierbei achten müssen.