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Risikobeherrschung in Beschaffungsnetzwerken

  • Dieter Specht

    Prof. Dr.-Ing. Dieter Specht leitet den Lehrstuhl für Produktionswirtschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.

    , Christian Mieke

    Dr.-Ing. Christian Mieke ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Technologiefrühaufklärung, Innovationsmanagement, Unternehmensnetzwerke und industrielle Instandhaltung.

    and Stefan Behrens

    Dr. rer. oec. Stefan Behrens ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Technologieplanung und Roadmapping.

Published/Copyright: March 3, 2022

Abstract

In der Beschaffung ist ein Unternehmen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Zu nennen sind beispielsweise Bedarfsdeckungsrisiken, Lieferrisiken, Transportrisiken und Lagerrisiken. Der Zusammenschluss in Netzwerken soll einerseits einer Verringerung der genannten Risiken dienen, andererseits kommen jedoch in Netzwerken grundsätzlich neue Risiken zum Tragen, wie zum Beispiel das Risiko des unkontrollierten Know-how-Verlustes oder opportunistische Verhaltensweisen. Insbesondere bei der Beschaffung von Hochtechnologieprodukten sind Netzwerke für KMU hilfreich, um in schnell wechselnden Beschaffungskontexten im Wettbewerb bestehen zu können. Die genannten Netzwerkrisiken sind von besonderer Bedeutung, da durch die anforderungsgerechte Beschaffung von Technologieprodukten oft ein signifikanter Wettbewerbsvorteil zu erzielen ist.

Summary

In the field of Supply Management there are specific risks which can not be eliminated completely. Further risks that are inherent to the system appear within cooperation in networks. These risks have special relevance in Supply-networks. The existing risks have tobe identified, evaluated and reduced, avoided and controlled. To develop a systematic approach to existing risks, action alternatives and actions of risk-control have tobe deducted. Because the vertical range of manufacture is declining in many companies while the integration and cooperation in networks and clusters is rising, the meaning of risk-management in supply, especially in supply.networks, will increase likewise.

About the authors

Prof. Dr.-Ing. Dieter Specht

Prof. Dr.-Ing. Dieter Specht leitet den Lehrstuhl für Produktionswirtschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.

Dr.-Ing. Christian Mieke

Dr.-Ing. Christian Mieke ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Technologiefrühaufklärung, Innovationsmanagement, Unternehmensnetzwerke und industrielle Instandhaltung.

Dr. rer. oec. Stefan Behrens

Dr. rer. oec. Stefan Behrens ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Technologieplanung und Roadmapping.

Transpatenter Produktlebenszyklus

Die Anforderungen an das Produktlebenszyklus-Management haben sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. So ergaben sich in vielen Industriebereichen gestiegene Marktanforderungen, kürzere Lebenszyklen, sinkende Produktionskosten und komplexere Systemlösungen. Zur Durchführung von Produktentwicklungsprojekten sind effiziente Strukturen erforderlich, welche die Erreichung der Projektziele in engen zeitlichen Grenzen sowie entsprechend gestiegener Anforderungen ermöglichen.

Aber nicht nur der Produktentstehungsprozess, sondern auch der Auslauf eines Produkts stellt einen kritischen Abschnitt im Lebenszyklus eines Produkts dar. Hier kommt es vor allem darauf an, den Nachweis einer umfassenden Planung für das Ende des Produktlebenszyklus erbracht zu haben, bevor die Entscheidung für eine Produktabkündigung getroffen wird. Der Produktauslaufprozess stellt sicher, dass durch die Produktabkündigung keine Probleme in der Ersatzteilversorgung und im Service entstehen. Somit liefert der Prozess einen wesentlichen Beitrag zur Zufriedenheit der Kunden unter Berücksichtigung aller rechtlichen und moralischen Verpflichtungen sowie wirtschaftlicher Überlegungen.

Die methodische Anwendung der Quality Gates im Produktlebenszyklus-Management stellt eine Erweiterung des bisherigen Qualitätsmanagements dar. Mit Hilfe der Quality Gates wird der gesamte Produktlebenszyklus transparent gemacht. Der Produktlebenszyklus wird durch Quality Gates in aufeinanderfolgende Prozessphasen aufgeteilt. Quality Gates markieren im Produktlebenszyklus den Anfang und das Ende der wesentlichen Lebenszyklusphasen. Sie sind strikt nach dem Prozessverständnis ausgerichtet, d. h. Quality Gates führen alle am Prozess Beteiligten zu bestimmten Terminen zusammen, integrieren zuvor festgelegte Leistungsumfänge und synchronisieren so den Gesamtablauf.

Quality Gates unterstützen die Bewertung des Arbeitsfortschritts und machen ihn transparent, sodass klare Entscheidungen getroffen werden können. Sie markieren keine informellen Meetings, sondern stellen offizielle Termine für wichtige Entscheidungen dar. Somit erfüllen sie alle Anforderungen, die an wichtige Bausteine im modernen Qualitätsmanagement gestellt werden. Zur Bewertung des Gesamtstatus zu einem Quality Gate haben sich verschiedene Modelle in der Praxis bewährt. Beispiele hierfür sind: Reifegradmodelle, Qualitätskennzahlen oder die Bewertung unterschiedlicher Parameter mittels Ampelmethodik. Diese einfach zu implementierende Methode hat in der jüngsten Vergangenheit große Akzeptanz gefunden. Die Bewertung der jeweiligen Stati erfolgt im Rahmen eines funktionsbereichsübergreifenden Quality Gate Reviews. Dabei wird der Gesamtstatus ermittelt und eine klare Entscheidung zur weiteren Vorgehensweise gefällt.

Kontakt:

TMG Technologie Management Gruppe

Markt und Innovation GmbH 90

Pfinztalstraße

76227 Karlsruhe

Tel.: (07 21) 82 80 60

Fax: (07 21) 82 80 6-10

E-Mail:

www.tmg-karlsruhe.de

Literatur

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Published Online: 2022-03-03

© 2007 Carl Hanser Verlag, München

Downloaded on 19.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/zwf-2007-0091/html
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