Volume 19, Issue 10

Mit einem früher beschriebenen dreidimensionalen FE-Modell werden unter Berücksichtigung der 16 Valenzelektronen die Bindungsenergien im Azid-Anion abgeschätzt, die Bindungscharaktere der einzelnen FE-MO's im Vergleich zu SCF-LCAO-MO's erläutert und an Hand einer Elektronen-Populationsanalyse wird mit Hilfe der axialen Dichte ein Moleküldiagramm berechnet.

Die chemischen Verschiebungen von Phosphor-isocyanaten und -isothiocyanaten sowie gemischter Halogenide-Pseudohalogenide des Phosphors sind tabelliert. Es wird ihr Zusammenhang mit der Elektronegativität der Liganden am Phosphoratom und dem π-Bindungscharakter diskutiert. In der Elektronegativitäts-Skala sind die Gruppen [NCO] und [NCS] zwischen Cl und Br einzuordnen. Für die Isocyanat- und Isothiocyanat-Gruppe ergeben sich charakteristische Inkremente zu den chemischen Verschiebungen.

Siebengliedrige Organoorganoxysilane zeichnen sich durch eine Reihe wertvoller Eigenschaften aus. Die Verbindungen werden durch Ringschluß substituierter difunktioneller Silane mit 2.2′-Diphenol erhalten.

Ozon wird durch Sorption an gekühltem Kieselgel vom Sauerstoff getrennt und durch Entfernen des Kühlbads in einen Stickstoffstrom hinein desorbiert. Wasser und Stickoxide bleiben am Gel adsorbiert. Der ozonhaltige Stickstoff wird im Laboratoriumsmaßstab mit Vorteil zur Spaltung organischer Verbindungen benutzt.

Der früher mitgeteilte Befund, daß bei der schrittweisen Reduktion von molekularem Sauerstoff durch Einelektronen-Donatoren — meist Schwermetallionen geeigneten Redoxpotentials — O 2 H-Radikale auftreten, wird durch neue Ergebnisse weiter gestützt. Die Oxydationen über O 2 H-Radikale verlaufen nur in Gegenwart von Reduktionsmitteln und lassen sich am besten durch den Angriff eines Sauerstoffatoms im Übergangszustand der Reaktion erklären. Die biologische Bedeutung des Mechanismus wird diskutiert.

Im Gegensatz zur thermischen Polymerisation kann reines Äthylacrylat (ÄA) photochemisch mit großer Ausbeute auch unterhalb 100°C zu festen, zähen Polymeren mit hohem Mol.-Gew. polymerisiert werden. Zusatz von Metallcarbonylen zu reinem ÄA ergab für Cr(CO) 6 und W(CO) 6 eine Erhöhung der Polymerisations-Geschwindigkeit, während Mo(CO) 6 , Mo(CO) 5 Pyridin, Fe(CO) 5 , Fe 2 (CO) 9 , Fe(CO) 4 ÄA, Mo(CO) 4 (CH 3 CN) 2 , Mn 2 (CO) 10 und C 5 H 5 Mn(CO) 3 als Inhibitoren wirken. Bei Zugabe von CCl 4 zu Mo (CO) 6 bzw. Mo(CO) 5 Py gelöst in ÄA tritt eine wesentliche Erhöhung der Polymerisations-Geschwindigkeit auf. Die Ergebnisse der thermischen und photochemischen Versuche können zwanglos mit dem von BAMFORD und FINCH am Methylmethacrylat aufgestellten Reaktionsmechanismus interpretiert werden.

Mit dem Ziel der Sichtbarmachung von Dehydrogenase-Aktivitäten (Succino-Dehydrogenase, DPN- und TPN-gebundenen Dehydrogenasen) im elektronenmikroskopischen Zellbild wurden geprüft: 1. Der Einfluß verschiedener Fixierungsmittel auf Zellstruktur und Enzymaktivität, 2. Form, Dichte und Größe der bei Verwendung von Nitro-BT als Wasserstoffakzeptor ausfallenden Diformazane und 3. Lokalisation von einzelnen Dehydrogenasen. — Nach den quantitativen Messungen des Aktivitätsabfalles der Enzyme durch die Fixantien kommt zur Vorfixation Hydroxyadipaldehyd in Frage. Dieser Aldehyd mindert die Dehydrogenase-Aktivität zwar um mehr als 50%, doch ist der verbleibende Aktivitätsrest für die Reaktion ausreichend. Glutaraldehyd ist ungeeignet. — Bei in vitro-Reduktion des Nitro-BT mittels Wasserstoff und elektronenmikroskopischer Untersuchung der dabei ausfallenden Diformazane finden sich 0,3 — 0,6 μ große, elektronendichte, längsovale Plättchen. Diese sind mit den Depositen innerhalb der Zellen bei der Inkubation auf einzelne Dehydrogenasen identisch. Die Plättchen unterscheiden sich elektronenoptisch deutlich von unspezifischen, nadelförmigen Niederschlägen. Die Diformazanplättchen markieren intramitochondriale Dehydrogenase-Aktivitäten zwischen den Cristae mitochondriales. Die Deposite selbst sind zu groß, um auf den Leisten einzelne Dehydrogenasen abzugrenzen.

Es wird über die Resorption, Organspeicherung und Ausscheidung von Radiopraseodym ( 143 Pr) nach s. c. und i. p. Injektion bei Mäusen berichtet. Radiopraseodym in Form von Praseodymchlorid wird nur sehr langsam resorbiert und wird vorwiegend in Leber und Skelett gespeichert. Durch Zusatz von inaktivem isotopischen Trägermaterial sowie durch Variation des pH-Wertes der Injektionslösung läßt sich der Stoffwechsel von 143 Pr deutlich beeinflussen. Die Ergebnisse werden mit denen nach parenteraler Applikation von 144 Ce und 90 Y und 91 Y verglichen.

Experiments on aerobic glycolytic metabolism in tissue cultures during the multiplication of poliomyelitis virus led to varying results. Some authors found the rate unaltered, others observed a transitory, but considerable increase. In this series of experiments aerobic glycolysis was measured after infection of monkey kidney and HeLa cell cultures with all three serotypes of poliomyelitis virus and with ECHO-Virus type 9. Virus multiplication was measured and the cytopathogenic effect observed in the same cultures. At the time of inoculation the cell cultures had varying rates of glycolysis, some none at all. In none of the experiments was virus multiplication associated with a change in glycolytic rate. In some cases a transitory rate increase could be observed after the completion of virus liberation. This phenomenon is not a result of virus multiplication but probably of cytolysis. The capability of glycolytic rate increase in the cell-cultures used was proved with 2.4-dinitrophenol. After the end of the virus multiplication cycle the rate of aerobic glycolysis does not drop suddenly, as does that of respiration and anaerobic glycolysis. This finding is considered to show that respiration and anaerobic glycolysis play the essential part in the energy-donating metabolism of cell-cultures. The increase of the glycolytic rate during enterovirus infection described in the literature is nonspecific with respect to virus multiplication.

Das Verhalten von TMV-Proteinmolekülen in verschiedenen Lösungsmitteln wurde untersucht. In Essigsäure liegen partiell denaturierte Monomere vom Mol.-Gew. 17 300 vor. In 0,01-n. NaOH bilden sich aus mehreren Monomeren stäbchenförmige Aggregate. In 36-proz. Harnstofflösung wird das TMV-Protein völlig denaturiert. Im Grenzfall unendlicher Verdünnung findet man isotrope monomere Fadenknäuel. Bei höherer Proteinkonzentration lagern sich diese in komplizierter Weise zu Aggregaten zusammen, die bei 2% Proteingehalt bereits aus durchschnittlich fünf Monomeren bestehen.

The suspension of cells from monolayer cultures for manometric measurements provides a technical simplification and has therefore become a frequent manipulation in such studies. In the experiments described respiration, aerobic glycolysis and lifespan of the cells after their transition from the intact cell-layer to the suspension were studied. The glycolytic rate remains unchanged in the suspension, if the culture medium was not changed. Cultures without glycolysis do not glycolyse in the suspension either. The respiratory rate is independant of glycolysis. Under the conditions used it is somewhat accelerated in cell-suspensions. The lifespan of the cells is considerably reduced. After 5 to 10 hrs. a distinct loss of respiratory rate can be noted, which does not take place in cell-layers. The reproducability of the results in cell suspensions is not sufficient. Considered in the light of these findings cell suspensions of monolayer cultures seem only conditionally suitable for manometric measurements and should only be used when measurements with intact cell-layers are not possible.

Wasserlösliche Oxydationsprodukte aus Linolsäureester (Mischpräparat „LHPO“ = Lipidhydroperoxyde) und insbesondere das daraus erstmalig isolierte Hydroxyoctenal wurden in korrelierten biochemischen und morphologischen Versuchen an Ehrlich’schen Ascitestumorzellen auf ihre Hemmaktivität und cytomorphologische Wirksamkeit geprüft. Hydroxyoctenal entfaltet bei 30 Min. aerober Inkubation ab ca. 4·10 -4 Mol/l seinen maximalen Hemmeffekt: anaerobe Gärung 100%, aerobe Gärung 90%, Atmung 95%, Senkung des DPN-Spiegels um 87 Prozent. Trotzdem bleibt die Transplantierbarkeit der Zellen praktisch unbeeinflußt. Dieses scheinbar widersprechende Verhalten findet seine Erklärung in den morphologischen Befunden, wonach bei diesen Konzentrationen trotz des gesetzten maximalen Stoffwechselschadens nur reversible Zellveränderungen auftreten. Der Verlust der Transplantierbarkeit tritt erst bei 10-mal höheren Konzentrationen auf und äußert sich im morphologischen Befund als irreversibler Zellschaden in Form von fortgeschrittener Stalagmose und Stalagmoptyse. Die nahezu vollständige Hemmung der Gärung und der Atmung und die weitgehende Senkung des DPN-Spiegels sind bei Hydroxyoctenal auf Grund der cytomorphologischen Befunde daher noch kein Kriterium für den Zelltod. Die Atmung isolierter Zellen aus Leber und Niere gesunder Affen wird auch durch größtmögliche Konzentrationen von Hydroxyoctenal bei geringer Zelldichte nicht meßbar beeinflußt. Auch morphologisch konnten an solchen Zellen Veränderungen im Sinne von Stalagmose und Stalagmoptyse nicht beobachtet werden.

A diploid Saccaromyces strain was treated with several doses of X-rays, UV and succinic acid peroxyde (BPO). The inactivation of the ability to form macroscopic colonies as well as the ability to form microcolonies of at least two cells to a few hundred cells has been compared with the inactivation of respiration and fermentation intensity. If the inactivation of macroscopic colony formation is taken as a measure of the effective dose applied, the formation of at least one daughter cell as well as respiration and fermentation intensity is reduced to approximately the same extent after BPO and X-ray treatment. In the latter case, however, much higher effective doses have to be applied and a distinct difference between respiration and fermentation sensitivity is observed. After UV-treatment the formation of at least one daughter cell is exceedingly more sensitive than the fermentation processes. The respiration processes behave most UV resistant. Possible reasons for the observed different relative sensitivities are discussed.

Der Vergleich von Erst-Prophasen der somatischen Reduktion im Hinterdarm von Stechmückenpuppen ergibt Unterschiede in der Paarung der homologen Chromosomen. Noch weiter aufgelockert wird diese Paarung in Bastarden verschiedener Zuchtstämme; diese Auflockerung ist bei der Kreuzung zwischen den verwandten europäischen Zuchtstämmen geringer als bei der Kreuzung mit einem amerikanischen Zuchtstamm. Die Annahme, daß die Unterschiede im Paarungsverhalten der Chromosomen genetische Ursachen haben, wird damit gestützt.

Bei Ammenbienen tritt eine Veränderung des Biopterin- und Pantothensäuregehaltes durch äußere Einflüsse nur in den Mandibulardrüsen auf. Die für Weisel- und Arbeiterfuttersaft charakteristischen heterocyclischen Verbindungen werden nur in den Pharyngealdrüsen gefunden. Dieser Befund und der histo-autoradiographische Nachweis des gerichteten Einbaus von [2- 14 C] Biopterin sprechen für eine Sekretion des Arbeiterfuttersaftes als Grundfutter aus den Pharyngealdrüsen. Vergleichend histologische Untersuchungen zeigen bei Ammenbienen des Weiselzuchtvolkes eine Vergrößerung der Hinterkopfdrüsen und Vermehrung der profunden Postgenaldrüsen-Zellen. Das Zusammenwirken der verschiedenen Drüsen bei der Futtersaftbildung wird diskutiert.