Volume 107, Issue 14

Zusammenfassung Der Beitrag befasst sich mit dem BMF-Schreiben v. 6.3.2025 zur ertragsteuerlichen Behandlung bestimmter „Kryptowerte“. Nach einer überblicksartigen Darstellung des Aufbaus des Krypto-Erlasses werden die wesentlichen materiell- und verfahrensrechtlichen Inhalte beschrieben und eingeordnet, die im Vergleich zum früheren BMF-Schreiben v. 10.5.2022 geändert wurden. Im Fokus stehen dabei ein Hinweis auf die seitens der Finanzverwaltung erstmals aufgestellten Steuererklärungs-, Mitwirkungsund Aufzeichnungspflichten, insb. die Verwendung von Steuerreports, der Zeitpunkt der Bewertung einer Transaktion und die Frage nach der lohnsteuerrechtlichen Behandlung des Bezugs von Kryptowerten, was nicht mehr ausdrücklich adressiert ist.

Zusammenfassung Die Digitalisierung der Wirtschaft verändert nicht nur Geschäftsmodelle, sondern stellt auch das Steuerbilanzrecht vor neue Herausforderungen. Insbesondere bei technologieorientierten Start-ups, deren Wertschöpfung auf KI-Systemen, Softwarelösungen und digitalem Know-how basiert, rücken immaterielle Wirtschaftsgüter zunehmend in den Fokus der steuerbilanziellen Gewinnermittlung. Der dreiteilige Aufsatz untersucht vor diesem Hintergrund systematisch die steuerrechtliche Behandlung immaterieller Wirtschaftsgüter im Lichte digitaler Tendenzen. Ziel ist es, zentrale Grundsatzfragen zu Ansatz, Bewertung und Reformoptionen dogmatisch fundiert zu analysieren und praxisrelevante Fallkonstellationen - mit besonderem Fokus auf Software und KI-Systeme - einzuordnen. Auf dieser Basis werden konkrete Handlungsempfehlungen für Gesetzgeber und steuerliche Praxis abgeleitet. Im 1. Teil des Aufsatzes steht die präzise Auslegung und Anwendung der in § 5 Abs. 2 EStG kodifizierten Tatbestandsvoraussetzung „immaterielles Wirtschaftsgut des Anlagevermögens“ im Mittelpunkt. Dabei wird die für die Einordnung als immaterielles Wirtschaftsgut besonders relevante Abgrenzungsfrage bei Kombination materieller und immaterieller Komponenten vertiefend analysiert.