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Rauheitsanforderungen für die mobile Härteprüfung metallischer Werkstoffe

  • Jürgen Dieter Schnapp , Volker Herold und Janine Reuschel
Veröffentlicht/Copyright: 28. Dezember 2017
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Kurzfassung

Der Einfluss der Oberflächenrauheit und die Anzahl der Messungen auf die Zuverlässigkeit und Streuung der Ergebnisse der mobilen Härteprüfung metallischer Werkstoffe wird kritisch untersucht. Dafür werden die häufigsten mobilen Härteprüfverfahren, UCI, Leeb und TIV an vier gängigen Stahlwerkstoffen mit abgestuften Rauheitswerten eingesetzt. Da die meisten Verfahren „blind“, d. h. ohne optische Kontrolle der Eindrücke arbeiten, ist die Zuverlässigkeit der Ergebnisse hier nur über die Streuung der Einzelmessungen kontrollierbar. Es wird gezeigt, dass die Rauheitsanforderungen gültiger Normen und Richtlinien oft unterschritten werden können. Dagegen sollte zur Sicherstellung einer hohen Messgenauigkeit, insbesondere bei großen Rauheiten, die Anzahl der Messungen jedoch erhöht werden.

Abstract

The impact of the surface roughness and the number of measurements on the reliability and variance of the results of mobile hardness testing of metallic materials are critically investigated. For this purpose, the most frequent techniques, namely UCI, Leeb und TIV, are applied to four different common steels of controlled roughness. As the mobile techniques usually lack a visual control of the indentation, the reliability of the results has to be established by the dispersion of the single values. However, it is shown that the roughness results are often below the limitations of international standards under the given conditions. Moreover, the number of single measurements should be raised sufficiently, especially in cases of elevated roughness levels.


*Korrespondenzadresse, Dr.-Ing. habil. Jürgen Dieter Schnapp, Eduard-Rosenthal-Straße 22, 07749 Jena, Germany, E-mail:

Dr.-Ing. habil. Jürgen Dieter Schnapp, geboren 1944, diplomierte 1969, promovierte 1973 zum Dr.-Ing. und habilitierte 1984 zum Dr.-Ing. habil. auf dem Gebiet der Werkstoffwissenschaften. Er war seit 1972 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig, seit 1987 als Hochschullehrer bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2009. Als wissenschaftlicher Leiter der Prüfzentren Werkstoffe und Bauteile sowie Biomaterialien und Werkstoffe in Medizinprodukten an der MFPA Weimar sowie als Projektleiter an der Universität Jena bearbeitete er auch zahlreiche industrielle Problemstellungen.

Dr.-Ing. habil. Volker Herold, geboren 1956, studierte an der Friedrich-Schiller Universität Jena „Technologie für den wissenschaftlichen Gerätebau“ mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur 1979. Während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter promovierte er 1983 zum Dr.-Ing. und habilitierte sich 1988 zum Dr.-Ing. habil. mit Themen der Fertigungstechnik. Die aktuellen Tätigkeitsschwerpunkte im Otto-Schott-Institut für Materialforschung liegen auf den Gebieten Präzisionsbearbeitung und Oberflächenmesstechnik.

M. Sc. Janine Reuschel, geboren 1987, studierte Werkstoffwissenschaft an der Friedrich-Schiller Universität Jena und ist seit ihrem Examen 2014 bei Klumpp Präzisionswerk GmbH, Pößneck auf dem Gebiet der Qualitätssicherung tätig.


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Online erschienen: 2017-12-28
Erschienen im Druck: 2018-01-04

© 2018, Carl Hanser Verlag, München

Heruntergeladen am 25.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/120.111091/html
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