Zusammenfassung
Obwohl große geschlechtsspezifische Unterschiede bei Risiko- und Konsumverhalten, Prävalenzen von Suchterkrankungen und der Inanspruchnahme von Behandlungsangeboten bekannt sind, gibt es kaum männerspezifische Suchttherapie- oder Präventionsangebote. Dabei zeigen Männer bei fast allen Suchtformen mehr Auffälligkeiten als Frauen. Der Zusammenhang von Rollenerwartungen, Männlichkeitskonzepten und Sucht bietet gute Ansatzpunkte für erfolgreiche männerspezifische Behandlungs- und Präventionskonzepte.
Abstract
Although significant gender-based differences in risk and consumer behaviors, prevalence of addiction and the use of treatment options are well known, very few gender-specific therapy or primary prevention strategies have been developed until now. The male population shows a higher incidence for almost all forms of addiction. The correlation between role expectations, concepts of masculinity and substance consumption is a key point for successful male-specific therapy and prevention concepts.
Autorenerklärung
Autorenbeteiligung: Der Autor trägt Verantwortung für den gesamten Inhalt dieses Artikels. Finanzierung: Der Autor erklärt, dass er keine finanzielle Förderung erhalten hat. Interessenkonflikt: Der Autor erklärt, dass kein wirtschaftlicher oder persönlicher Interessenkonflikt vorliegt. Ethisches Statement: Für die Forschungsarbeit wurden weder von Menschen noch von Tieren Primärdaten erhoben.
Author Declaration
Author contributions: The author has accepted responsibility for the entire content of this submitted manuscript. Funding: The author states no funding involved. Conflict of interest: The author states no conflict of interest. Ethical statement: Primary data for human nor for animals were not collected for this research work.
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©2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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