Bildung und Mahayana-Buddhismus
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Hiromoto Makabe
Abstract
Hier wird die bisher wenig erläuterte, aber sehr wichtige Frage thematisiert, wie der Mahayana-Buddhismus, besonders die Wahre Sekte des Reinen Landes, in der Rezeption der deutschen Pädagogik und Philosophie in Japan funktionierte, indem ich die allgemeine Pädagogik von Masao Fukushima (1889-1979) als ein Beispiel aufgreife. Er versuchte, die deutsche Pädagogik aufgrund des eigenen traditionellen Gedankengutes original zu akzeptieren und seine eigene Pädagogik zu etablieren. Paradoxerweise behauptet die Wahre Sekte des Reinen Landes, dass man die Perfektion erst erreichen kann, wenn man auf den „Eigene-Kraft-Glaube“ („Jiriki“) verzichtet, der auf die vernünftige Kontrolle der Natur und des Selbst abzielt. Dieser Glaube steht eigentlich in Konflikt mit der modernen Erziehungsidee, also Autonomie oder Selbstbestimmung. Ich zeige, wie Fukushima versuchte, dieses Dilemma zu überwinden.
Literatur
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© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Zum dreißigsten Geburtstag von Paragrana, der Internationalen Zeitschrift für Historische Anthropologie – ein Editorial
- Religion als Perfektionierung
- I. Die Unhintergehbarkeit des Religiösen
- Bildung im Anthropozän
- Die Grenzen des Fortschritts
- Religion nach der Aufklärung
- Religion als Perfektion?
- Populäre Erleuchtung oder: Im Wirkungsfeld von Aufklärung und buddhistischem Modernismus
- Erfüllungsfiguren im Zeitalter ihrer Fragmentierung
- II. Perspektiven des Alten Testaments
- Das Lob des Imperfekten oder zur angemessenen Rede von Gott und Mensch
- Die Unfähigkeit des Menschen zur Vervollkommnung als anthropologische Grundkategorie von Nicht-P in Gen 6-8
- „Und siehe – es ist sehr gut“ (Genesis 1,31)
- III. Anleitungen zur Vervollkommnung
- Ein vollkommener Kyniker
- Empathische Transzendenz – transzendente Empathie
- Anleitungen zur Selbstperfektionierung
- Vollendung durch Abstinenz – Motive und Praktiken sittlich-religiöser Perfektionierung in der katholischen Jugendbewegung Quickborn
- Religiöse Praxis als Inszenierung des Unverfügbaren
- Destruktion und Perfektion: Zum Wechselspiel von Vernichtung und Vervollkommnung im Hinduismus
- Bildung und Mahayana-Buddhismus
- Perfektion durch Evolution?
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- Frontmatter
- Zum dreißigsten Geburtstag von Paragrana, der Internationalen Zeitschrift für Historische Anthropologie – ein Editorial
- Religion als Perfektionierung
- I. Die Unhintergehbarkeit des Religiösen
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- Religion nach der Aufklärung
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- Erfüllungsfiguren im Zeitalter ihrer Fragmentierung
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- Das Lob des Imperfekten oder zur angemessenen Rede von Gott und Mensch
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- Religiöse Praxis als Inszenierung des Unverfügbaren
- Destruktion und Perfektion: Zum Wechselspiel von Vernichtung und Vervollkommnung im Hinduismus
- Bildung und Mahayana-Buddhismus
- Perfektion durch Evolution?