Von Konfessionskunde zu ökumenischer Kirchenkunde und Studies in World Christianity?
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Markus Iff
Prof. Dr. Markus Iff ist Professor für Systematische Theologie und Ökumenik an der Theologische Hochschule Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.
Zusammenfassung
Die Konfessionskunde vermittelt wissenschaftliche Kenntnisse von historisch gewordenen, systematisch begründeten und empirisch beschreibbaren Formationen und spezifischen Merkmalen des Christentums. Geschichte und Theorie der Konfessionskunde zeigen, dass sie im europäischen Kontext entstanden und verwurzelt ist, gleichzeitig aber auf die Pluralität des weltweiten Christentums und der damit verbundenen Ökumene ausgerichtet ist. Der Begriff Konfessionskunde hat eine begrenzte Reichweite, da sich eine Vielzahl christlicher Gemeinschaften nicht unter einem eng gefassten Konfessionsbegriff rubrizieren lässt. Gleichzeitig ist ein weit gefasster Konfessionsbegriff im Sinne von konfessioneller Identität als Grammatik des christlichen Glaubens als Kategorie zur Wahrnehmung und Darstellung des weltweiten Christentums relevant. Die Bedeutung der Konfessionskunde ergibt sich aus ihrem spezifischen Forschungsgegenstand und ihrem (wiederum konfessionell bestimmten) Ort, von dem aus sie die Vielfalt christlicher Gemeinschaften untersucht sowie ihrer Aufgabe, die christlichen Gemeinschaften in ihrer jeweiligen Eigenart und ihrem Zusammenhang darzustellen.
Abstract
Confessional and denominational studies imparts scientific knowledge of formations and specific characteristics of Christianity that have arisen in the course of history and become systematically substantiated and empirically describable. The history and theory of denominational studies show that it originated and is rooted in the European context, but at the same time is oriented towards the plurality of worldwide Christianity and the ecumenism associated with it. The term denominational studies has a limited scope, as a multitude of Christian communities cannot be categorized under a narrow concept of confession. At the same time, a broad concept of confession in the sense of confessional identity as a grammar of Christian faith is relevant as a category for perceiving and representing worldwide Christianity. The importance of confessional studies results from its specific object of research and its (again, confessionally determined) place from which it examines the diversity of Christian communities, as well as its task of presenting the Christian communities in their respective characteristics and connection.
Über den Autor / die Autorin
Prof. Dr. Markus Iff ist Professor für Systematische Theologie und Ökumenik an der Theologische Hochschule Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.
© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Editorial
- Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext
- Artikel
- Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext. Einordnung und Abgrenzung
- Konfessionskunde und Kirchentheorie
- Dogmatische Selbsterfassung, ökumenische Verständigung oder historische Beschreibung?
- Konfessionskunde aus Sicht der Weltanschauungsarbeit
- Von Konfessionskunde zu ökumenischer Kirchenkunde und Studies in World Christianity?
- Begriff und Bedeutung, Grenzen und Chancen der Konfessionskunde heute
- Konfessionskunde als Christentumswissenschaft
- Methodik der Konfessionskunde
- Postkonfessionelles Christentum, Resonanzerfahrungen und Modernisierungskonflikte
- Methodik der Konfessionskunde
- Fachgespräch „Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext“
- Rezension
- Sebastian Rimestad, Orthodox Christian Identity in Western Europe. Contesting Religious Authority (London: Routledge, 2021), 272 S., ISBN 978-0-367-48418-7 (Hardcover), ISBN 978-1-003-03975-4 (E-Book).
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Editorial
- Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext
- Artikel
- Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext. Einordnung und Abgrenzung
- Konfessionskunde und Kirchentheorie
- Dogmatische Selbsterfassung, ökumenische Verständigung oder historische Beschreibung?
- Konfessionskunde aus Sicht der Weltanschauungsarbeit
- Von Konfessionskunde zu ökumenischer Kirchenkunde und Studies in World Christianity?
- Begriff und Bedeutung, Grenzen und Chancen der Konfessionskunde heute
- Konfessionskunde als Christentumswissenschaft
- Methodik der Konfessionskunde
- Postkonfessionelles Christentum, Resonanzerfahrungen und Modernisierungskonflikte
- Methodik der Konfessionskunde
- Fachgespräch „Konfessionskunde – eine alte Disziplin in einem neuen Kontext“
- Rezension
- Sebastian Rimestad, Orthodox Christian Identity in Western Europe. Contesting Religious Authority (London: Routledge, 2021), 272 S., ISBN 978-0-367-48418-7 (Hardcover), ISBN 978-1-003-03975-4 (E-Book).