Personalien
Andenken an Robert Funk 1942–2020

Am 5. März 2020 ist Prof. i.R. Dr. Robert Funk gestorben. Langjährige Mitglieder der DGD/DGI erinnern sich an ihn als meinungsstarken und rührigen (Mit-)Organisator von Dokumentartagen und Tagungen der DGI-Kommission Wirtschaftlichkeit der Information und Dokumentation (KWID). Robert Funk wurde am 14. Dezember 1942 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur ging er zum Studium der Elektrotechnik und Betriebswirtschaftslehre nach West-Berlin, wo er Abschlüsse zum Ing.-Grad. (1968) und Diplom-Kaufmann (1972) machte. 1971 bis 1976 war er wissenschaftlicher Angestellter der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin. 1975 wurde er im Rahmen eines dort durchgeführten Projekts, in dem erstmals in Deutschland betriebswirtschaftliche Kostenrechnung in einer Bibliothek erprobt wurde, zum Dr. rer. pol. promoviert.
Bereits ab 1973 war er als Dozent für Betriebswirtschaftslehre und Informationswissenschaft an der Technischen Fachhochschule Berlin tätig. 1977 erhielt er einen Ruf an die Freie Universität Berlin und vertrat am Institut für Bibliothekarausbildung (1982 umbenannt in Institut für Bibliothekswissenschaft und Bibliothekarausbildung) die Schwerpunkte BWL, Neue Medien sowie Information und Dokumentation. 1994 wurde das Institut mit dem Institut für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information der Humboldt-Universität fusioniert. Dort, am heutigen Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, lehrte Robert Funk bis zu seiner Emeritierung 2008.
Robert Funk war zum 1. Januar 1976 in die DGD eingetreten und engagierte sich von Anfang an in der Kommission Wirtschaftlichkeit der Information und Dokumentation (KWID) sowie in Fragen der Ausbildung. So wurde er u. a. zum Mitbegründer der Zertifizierung in der DGD und Initiator der ständigen Kommission der informationswissenschaftlichen Ausbildungseinrichtungen (KIA). Sein Interesse für Technik mündete früh in die Gründung der CD-ROM- und Internet-Benutzergruppe in der DGD.
Von 1977 bis 2002 war Robert Funk Mitglied im Vorstand der DGD. In den letzten zwölf Jahren als Schatzmeister der DGD/DGI arbeitete er mit drei verschiedenen Präsidenten zusammen. Dabei hat er sich nicht gescheut, in den schwierigen Zeiten des Wegfalls der öffentlichen Förderung seitens das Bundesforschungsministerium, weitreichender Umstrukturierungen und der finanziellen Belastungen durch die unentgeltliche Versorgung der Mitglieder mit mehreren periodischen Informationsdiensten persönlich Verantwortung zu übernehmen und sich für die Beschäftigten in der Geschäftsstelle einzusetzen. Daneben engagierte Robert Funk sich in seiner Wahlheimat Berlin im und für den Berliner Arbeitskreis Information (BAK), seit 1978 mit Unterbrechungen immer wieder auch im Vorstand.
Auf die verdiente Auszeichnung für seine langjährigen Verdienste und sein ungewöhnlich großes Engagement durch die DGI-Mitgliederversammlung verzichtete er im Oktober 2006 und begnügte sich mit einem spontanen und anhaltenden Applaus.
Die Work-Life-Balance war für ihn selbstverständlich, so dass er stets ausreichend Zeit für seine Leidenschaft, das Hochsee-Segeln fand. Das Engagement für die DGD erlaubte ihm die Verbindung zu seiner Heimatstadt zu pflegen, wo immer ein Zimmer und ein Fahrrad auf ihn warteten.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat Robert Funk zum Ende des Jahres 2007 seine persönliche Mitgliedschaft in der DGI gekündigt, seine Spuren in der Geschichte der DGI werden bleiben und das eine oder andere Mitglied wird sich dankbar an ihn und seine Unterstützung erinnern.
Marlies Ockenfeld
Wolfgang Zwirner †

Wolfgang-Jürgen Hermann Zwirner, geboren am 21. August 1941 in Berlin, ist am 18. März 2020 in Karlsruhe gestorben. Er studierte Physik an der Technischen Hochschule in Braunschweig und wurde dort im August 1972 promoviert. Nach der Promotion begann Dr. Zwirner eine Tätigkeit bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. 1973 übernahm er die Redaktionsleitung der Physikalischen Berichte (PB) und arbeitete als deren Vertreter bei der Planung der Fachinformationssysteme im Rahmen des IuD-Programms der Bundesregierung mit. Als 1977 das Fachinformationszentrum Energie, Physik, Mathematik GmbH (heute FIZ Karlsruhe) gegründet wurde, war die Redaktion der Physikalischen Berichte eine der fünf wissenschaftlichen Gründungsinstitutionen. Mit der Überleitung begann Wolfgang Zwirner im Juli 1978 seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim FIZ in Karlsruhe.
Im selben Jahr trat er auch in die DGD ein und arbeitete vor allem in der Kommission Wirtschaftlichkeit der Information und Dokumentation (KWID) mit. Im FIZ wechselte Dr. Zwirner später in die Stabsabteilung Planung und Erfolgskontrolle und war u. a. verantwortlich für die Statistik der Betriebsergebnisse. Er entwickelte eine geeignete Kosten- und Leistungsrechnung für die Informationsprodukte des FIZ, die er auch in den Nachrichten für Dokumentation (heute IWP) vorstellte. An den Dokumentartagen nahm er regelmäßig teil und war aufgrund seiner freundlichen Art, seines umfangreichen und fundierten Wissens und seiner vielfältigen Interessen ein beliebter Gesprächspartner.
Ende August 2006 ging Dr. Wolfgang Zwirner beruflich in den Ruhestand. Er engagierte sich jedoch weiterhin im FDP-Ortsverband Karlsruhe-Wolfartsweier, deren Vorsitz er innehatte, war Redakteur des Mitgliederbriefs und trat als Kabarettist und Vortragender auf. Bis zu seinem Tod blieb er auch Mitglied der DGI.
Marlies Ockenfeld
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