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Dritte Arbeitsorte auf dem Prüfstand

Ergebnisse eines Feldexperiments zur Förderung von Coworking für Berufspendler*innen
  • Rüdiger Klatt und Silke Steinberg
Veröffentlicht/Copyright: 14. Juni 2023
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Arbeit
Aus der Zeitschrift Arbeit Band 32 Heft 2

Zusammenfassung

Im Rahmen eines Feldexperiments konnten im Projekt CoWin Berufspendler*innen über einen Zeitraum von 27 Monaten (September 2018 bis Dezember 2020) das neue Arbeitsmodell Coworking im Realbetrieb testen und mitgestalten. Untersucht wurde, welche Potenziale, aber auch welche Barrieren und Herausforderungen (z.B. in Bezug auf Personal und Organisationsstrukturen) sich für Unternehmen und Beschäftigte durch dezentrale Arbeitsorganisationen unter Einbindung von Coworking-Spaces ergeben. Es zeigte sich dabei, dass bislang offenbar nur wenige Unternehmen und Beschäftigte das strategische Potenzial einer (weiteren) Dezentralisierung von Arbeit erkennen und angemessen im Hinblick auf eine bessere Arbeitsqualität begleiten. Viele Beschäftigte etwa werden, so die These, nicht systematisch darauf vorbereitet, die Potenziale des Arbeitsmodells Coworking in Bezug auf eine bessere Arbeitsqualität und im Hinblick auf die Schonung individueller und kollektiver Ressourcen auszureizen.

Abstract

As part of a field experiment in the CoWin project, commuters were able to test and help shape the new coworking work model in real-life operations over a period of 27 months (September 2018 to December 2020). The study examined the potentials, but also the barriers and challenges (e.g. in terms of personnel and organisational structures) that arise for companies and employees through decentralised work organisations involving coworking spaces. It became apparent that so far only a few companies and employees recognise the strategic potential of a (further) decentralisation of work and accompany it appropriately with regard to a better quality of work. According to the thesis, many employees are not systematically prepared to exploit the potential of the coworking work model in terms of better quality of work and the conservation of individual and collective resources.

1 Coworking – Entstehung einer neuen Leitidee

Vor dem Hintergrund der verminderten Bedeutung des Arbeitsortes Büro durch die anhaltende Digitalisierung, die sich verschärfende Klimakrise und den demografischen Wandel hat sich die Bedeutung von Coworking erhöht. [1] Bis vor wenigen Jahren wurde Coworking als Arbeitsmodell überwiegend von Freelancern und jungen Kreativen genutzt (Bauer u.a. 2014, 97), obwohl das Modell eigentlich nicht auf bestimmte Branchen, Unternehmen, Berufs- oder Beschäftigtengruppen limitiert ist.

Laut Global Coworking Survey von 2017 arbeiten weltweit 41 Prozent der Coworker*innen als Selbstständige. Das Modell folgt den Werten der Internetökonomie und der ‚digitalen Bohème‘ (vgl. Friebe/Lobo 2006; Echterhoff u.a. 2018, 19 ff.).

Beispielhaft beschreibt das „betahaus“, ein bekannter Berliner Coworking-Space, 2012 auf seinem XING-Profil diese ‚Philosophie‘:

„Werte werden nicht mehr in klassischen Büros geschaffen. Wertschöpfung findet in Projekten an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, unabhängig und ohne Festanstellung statt. Diese neue Art der Arbeit findet an realen und virtuellen Orten statt. Benötigt werden offene, digital vernetzte kollaborative Arbeitsorte, die flexibel sind und als Inkubationsplattform für Netzwerk, Innovation und Produktion dienen.“ [2]

Zitiert nach: Schürmann 2013, 21

Das Zitat zeigt, dass Coworking als eine Veränderung der Arbeitskultur begriffen werden kann (vgl. Reuschl/Bouncken 2017; Bauer u.a. 2014). Es wird von seinen Befürwortern im Kern normativ beschrieben. Sein Wertekanon besteht aus vier Leitideen: Gemeinschaft (community), Kollaboration (collaboration), Diversität (diversity) und Nachhaltigkeit (sustainability) (vgl. Gandini 2015, 196). Entsprechend steht Coworking für ein Arbeitsmodell, das der Isolation mobiler Arbeit entgegenwirken soll und eine bessere Qualität der digitalen Arbeit der Zukunft verspricht (vgl. Brinks 2012; Döring 2010; Bauer u.a. 2014).

Von der Arbeit im Homeoffice grenzt sich das Modell durch eine professionellere Büroumgebung mit der Möglichkeit des kollegialen Austauschs mit anderen Coworkern ab, was kreativitäts- und motivationsförderlich wirken soll.

Bereits vor der Corona-Pandemie begannen abhängig Beschäftigte und Unternehmen Coworking als alternativen, ‚dritten‘ Arbeitsort zu entdecken. Eine aktuelle repräsentative Befragung des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (Bonin u.a. 2022, 12) zeigt, dass derzeit jede:r siebte abhängig Beschäftigte mit einer Bürotätigkeit eine „wohnortnahe Bürogemeinschaft“ bevorzugen würde. [3] Coworking-Spaces beschreiben somit nicht nur einen weiteren Arbeitsort für Büroarbeiter*innen, sondern zielen normativ auch auf eine neue Philosophie der (Zusammen-)Arbeit ab.

Vor diesem Hintergrund wurde im Feldexperiment des Projekts CoWin untersucht, welche Potenziale, aber auch welche Barrieren und Herausforderungen (z.B. in Bezug auf Personal und Organisationsstrukturen) sich für Unternehmen und Beschäftigte durch dezentrale Arbeitsorganisationen unter Einbindung von Coworking-Spaces ergeben.

In diesem Beitrag stellen wir ausgewählte Ergebnisse des Feldexperiments vor. Der Schwerpunkt liegt auf drei unternehmensbezogenen Fallstudien, die auf den Analysen von problemzentrierten Interviews mit Proband*innen und Personalverantwortlichen sowie auf Dokumentenanalysen der beteiligter Unternehmen basieren.

2 Zum Forschungsdesign des Projektes CoWin

CoWin baut auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts Coworking.NRW des Forschungsinstituts für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention (FIAP e.V.) auf, das vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde (vgl. Echterhoff u.a. 2018). Dieses Projekt erforschte im Rahmen einer Bestandsaufnahme die Potenziale und Risiken von vorhandenen Coworking-Modellen in Nordrhein-Westfalen für die Zielgruppen Berufspendler*innen, diskontinuierlich Beschäftigte und Personen mit familiärer Verantwortung. Bestehende Coworking-Spaces wurden in diesem Projekt einer Stärken-Schwächen-Analyse unterzogen. Unter anderem für die Gruppe der Berufspendler*innen wurden hierbei mögliche Potenziale (z.B. Verkürzung der Arbeitswege, Wissensaustausch mit Beschäftigten anderer Unternehmen, verbesserte Work-Life-Balance, kreativitätsförderliches Umfeld, Verbesserung der Digitalkompetenz) ermittelt.

Im Rahmen eines Feldexperiments wurde darauf aufbauend im Projekt CoWin die Nutzung wohnortnaher Coworking-Spaces durch Pendler*innen untersucht. Erfasst wurde u.a., ob die Nutzung von Coworking-Spaces die Digitalisierung individueller Arbeitsprozesse fördert, welche ökologischen Effekte durch Coworking auftreten (z.B. Einsparungen durch verkürzte Arbeitswege) und ob die dezentralisierte Arbeitsform sich auf die Arbeitsmotivation und Gesundheit der Beschäftigten auswirkt.

Diese und weitere Fragen wurden unter möglichst natürlichen Bedingungen untersucht. Die Untersuchung erfolgte in zwei bestehenden Coworking-Spaces, in denen durch das Projekt jeweils zehn Arbeitsplätze angemietet wurden.

Auf der Basis des Vorgehensmodells systemisch orientierter Interventionsforschung (Klatt u.a. 2012; Echterhoff u.a. 2018, 2 ff.) wurden die Forschungen im Projekt durch ein dreiköpfiges Projektteam als Feldexperiment durchgeführt. Das Projektteam konnte gezielt intervenieren (z.B. mit der Durchführung von Workshops und Seminaren in den Themenfeldern virtuelle Arbeit, Gesundheit, Kollaboration), um eine bessere Anpassung der Coworking-Nutzung an die Bedürfnisse der Proband*innen zu erreichen. Interventionen erfolgten aus ethischen und pragmatischen Gründen offen, ohne Randomisierung und unter Beteiligung der Betreiber*innen. Die Interventionen setzten das Einverständnis der Betreiber*innen voraus. Die arbeitssoziologischen Untersuchungen basieren in erster Linie auf den Analysen von Protokollen teilnehmender Beobachtungen des Projektteams sowie der hermeneutischen Analyse problemzentrierter Interviews, die im Rahmen eines Mixed-Methods-Ansatzes durch standardisierte Kurzbefragungen ergänzt wurden. Zielgruppe des Projektes waren abhängig beschäftigte Berufspendler*innen.

Um Beschäftigte für das Arbeitsmodell Coworking zu interessieren, wurde vor und zu Beginn der Feldphase (im Zeitraum von Januar 2018 bis Dezember 2018) Unternehmen und abhängig Beschäftigten die kostenfreie Nutzung von zwei Coworking-Spaces angeboten. Dazu wurde eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt (u.a. Projektwebseite, Versand von Infoflyern an 300 zufällig ausgewählte Unternehmen der Region, Kick-off-Veranstaltung mit 85 Teilnehmenden, zwei Tage der offenen Tür in den Coworking-Spaces mit insgesamt 30 Teilnehmenden). Darüber hinaus führten die Betreiber*innen in Eigenregie Marketingmaßnahmen durch.

Unternehmen und Beschäftigte, die sich beim Projektteam meldeten, konnten nach Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung kostenlos bis zu vier Plätze in den zwei Coworking-Spaces in einem Zeitraum von bis zu sechs Monaten nutzen. Ein Coworking-Space lag im Zentrum (Bahnhofsnähe) einer mittelgroßen Industriestadt im Strukturwandel. Der zweite Coworking-Space lag in einer Kleinstadt (zentral, aber nicht in Bahnhofsnähe), die am Rande eines industriellen Ballungsraumes an eine eher ländliche Region grenzte.

Insgesamt nahmen 49 Proband*innen (24 männlich, 25 weiblich) aus 23 Unternehmen (30 Prozent Großunternehmen, 61 Prozent KMU, 9 Prozent Kleinstunternehmen) auf freiwilliger Basis am Feldexperiment teil. Eine überwiegende Mehrheit der Proband*innen hatte bereits vor Eintritt in den Modellversuch Erfahrungen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und mit dem Arbeitsort Homeoffice. Sie verfügten mehrheitlich über eine akademische Ausbildung und zählten zum etablierten Fach- und Führungspersonal in den beteiligten Unternehmen mit gutem bis sehr gutem Einkommen.

Der Coworking-Space in der Kleinstadt wurde im Zeitraum Januar 2019 bis März 2020 von insgesamt 13 Beschäftigten regelmäßig genutzt. Der Coworking-Space in der mittelgroßen Industriestadt wurde im Zeitraum Januar 2019 bis März 2020 von insgesamt 36 Beschäftigten wiederkehrend aufgesucht. Die Nutzung erfolgte in der Regel über einen Zeitraum von sechs Monaten. Auf eine Zeiterfassung der Nutzung des Arbeitsplatzes im Coworking-Space wurde aus Gründen des Datenschutzes verzichtet. Bei der anonymen subjektiven Einschätzung der eigenen Nutzungshäufigkeit nach Austritt aus der Studie im Rahmen einer Online-Befragung ergab sich eine durchschnittliche Nutzungsdauer von drei Tagen pro Monat im ersten Coworking-Space (Kleinstadt; n = 10) und von vier Tagen pro Monat im zweiten Coworking-Space (mittelgroße Stadt; n = 25).

Im genannten Zeitraum wurden teilnehmende Beobachtungen mindestens an einem Tag pro Woche durchgeführt. Diese wurden vom Projektteam in Stichworten protokolliert.

Darüber hinaus wurden 82 problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews auf freiwilliger Basis mit Proband*innen durchgeführt. Dazu kamen 32 problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews mit Führungskräften und Projektverantwortlichen aus den Unternehmen.

Die qualitativen Daten (problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews) standen im Zentrum der Erhebung. Begleitend wurden im Zeitraum von Januar 2019 bis März 2020 zwei Onlinebefragungen unter den Proband*innen zu den Einstellungen zum Coworking allgemein und zur Usability der Coworking-Spaces durchgeführt. Die Teilnahme an den quantitativen und qualitativen Befragungen erfolgte ebenfalls auf freiwilliger Basis. Die qualitativen Daten aus den Interviews sowie aus den Beobachtungsprotokollen des Projektteams wurden über den genannten Zeitraum im Projektteam mit interpretativen Methoden der Sozialforschung ausgewertet.

Ausgewählte Ergebnisse der Erhebungen wurden zu Unternehmensfallstudien verdichtet. Pro Fallstudie wurden dabei mindestens jeweils ein problemzentriertes, leitfadengestütztes Interview mit der für das Projekt verantwortlichen Führungskraft und jeweils zwei Interviews mit jedem Probanden und jeder Probandin dieses Unternehmens durchgeführt und ausgewertet.

Die Datenerhebungen, die Auswertung und vor allem die Validität der Daten wurden durch den Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 erheblich beeinträchtigt. Der überwiegende Teil der Proband*innen musste danach aufgrund betrieblicher oder gesetzlicher Vorgaben von einer Nutzung absehen.

3 Beschreibung des Feldzugangs: Teilnahmegründe der Unternehmen

Die Unternehmen (in der Regel durch Personalverantwortliche vertreten), die sich zu einer Teilnahme am Modellprojekt bereit erklärten, wurden in einem Eingangsinterview auch nach den Gründen für die Teilnahme befragt. Auffällig war, dass trotz der Affinität [4] zum Thema digitales und dezentrales Arbeiten bei den wenigsten Modellpartnern eine explizite Strategie zur Nutzung des Arbeitsortes Coworking (oder auch des Homeoffice) erkennbar war. Von den 23 Unternehmen konnte dies nur bei vier Unternehmen festgestellt werden. Alle anderen Unternehmen waren aus sehr unterschiedlichen Gründen bereit, am Feldexperiment teilzunehmen, zum Beispiel weil Mitarbeiter*innen, die in der Nähe der Coworking-Spaces wohnten, ihre Unternehmen um Teilnahme baten. Auch das Versprechen des Projekts, ein Testgelände für New Work und ko-kreative Arbeitsformen zu bieten, motivierte Unternehmen zur Teilnahme. Einige wollten mit der Teilnahme ein internes Veränderungsmanagement für ihr eigenes Unternehmen mobilisieren.

Die eher unsystematischen Teilnahmegründe trugen vermutlich dazu bei, dass die möglichen Potenziale einer durch Coworking angetriebenen Veränderung der (räumlichen) Arbeitsorganisation selten ausgeschöpft wurden. Anhand der folgenden drei ausgewählten Fallstudien lässt sich analysieren, welche Gründe die Möglichkeiten zur Gestaltung einer digitalen, beschäftigtenorientierten und klimafreundlicheren verteilten Arbeitsorganisation begrenzen. In ersten Ansätzen wird erkennbar, wie Beschäftigte und Unternehmen diese Hindernisse möglicherweise überwinden können. Außerdem lassen sich Barrieren, Risiken und Potenziale der Coworking-Nutzung für Beschäftigte und Unternehmen beispielhaft herausarbeiten. Die Ergebnisse deuten auf Stärken und Schwächen der bisherigen Strategie und Praxis des Arbeitsmobilitätsmanagements hin und erlauben es, Hypothesen zu den förderlichen und hemmenden Faktoren der Coworking-Nutzung sowie Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

4 Coworking im Praxistest von Unternehmen und Beschäftigten: Drei Fallstudien

4.1 Fallstudie 1: Durch Remote Work Ressourcen sparen und Fachkräfte binden

Unternehmen Alpha (U4) ist ein wachstumsorientierter Finanzdienstleister mit Sitz im Cityzentrum einer Ruhrgebietsstadt. Es verfolgt bereits seit mehreren Jahren eine Dezentralisierungsstrategie. Die grundlegende ökonomische Motivation zur Formulierung dieser Strategie resultierte aus der Knappheit von Büroimmobilien in Citylage zu vertretbaren Preisen. Auch die damit verbundenen nachgelagerten Probleme (u.a. zu wenig Parkraum für Kunden und Beschäftigte) und die zunehmende Digitalisierung des Geschäftsmodells spielten eine größere Rolle. Außerdem wurde festgestellt, dass etwa ein Drittel aller Arbeitsplätze in der Zentrale täglich unbesetzt sind aufgrund auswärtiger Termine, Krankheit oder Urlaub der Mitarbeitenden.

Generell verfügt das Unternehmen über eine ausgeprägte Mitarbeiterorientierung und Beteiligungskultur und legt somit viel Wert auf Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden. Es setzt sich zum Ziel, die Mitarbeitenden beschäftigungsfähig zu halten und ihre Kompetenzen und Kreativität zu fördern. Außerdem möchte das Unternehmen den Beschäftigten grundsätzlich weite Arbeitswege ersparen, auch um damit an Attraktivität auf einem zunehmend umkämpften Fachkräftearbeitsmarkt zu gewinnen und auch Fachkräfte einzubinden, die nicht in erreichbarer Nähe zum Unternehmen wohnen. Insgesamt spielt das Leitbild des Unternehmens, zu einer nachhaltigen und ökologischen Wirtschaft beizutragen, eine große Rolle bei der Arbeitsgestaltung. Die am Markt angebotenen Dienstleistungen haben einen Bezug zum Gemeinwohl, daher möchte das Unternehmen Alpha auch nach innen entsprechend nachhaltig agieren.

Dies wird auch gegenüber den Mitarbeiter*innen kommuniziert. Die Anmietung und Bereitstellung von Coworking-Arbeitsplätzen und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, waren bereits vor Eintritt in das Feldexperiment Teil des Arbeitsplatz-, Mobilitäts-, Immobilien- und Personalentwicklungsmanagements.

Im Unternehmen selbst dominierten, als Teil dieser Strategie, Großraumbüros und flexible Schreibtische, das heißt, es gibt nicht für jede:n Mitarbeitende:n einen eigenen Arbeitsplatz. Erklärte Politik des Unternehmens war es, trotz Beschäftigtenwachstums keine weiteren Büroflächen in der Zentrale, sondern stattdessen bequeme Möglichkeiten der Arbeit auf Distanz zu schaffen. Nahezu jeder beschäftigten Person, bei der dies möglich und von dieser auch selbst gewollt war, wurde deshalb ein Heim-Arbeitsplatz eingerichtet. Dabei wurde auch auf Datenschutz, Gesundheit und Arbeitsplatzergonomie Wert gelegt. Die Möbel wurden auf Wunsch gestellt, ein virtuelles privates Kommunikationsnetz (VPN) eingerichtet. Daneben gab es bereits vor der Teilnahme am Modellprojekt CoWin für Beschäftigte die Möglichkeit, in einem wohnortnahen Coworking-Space zu arbeiten. Die Kosten und die Einrichtung der externen Arbeitsplätze wurden durch das Unternehmen übernommen.

In den zwei Coworking-Spaces des Modellprojekts teilten sich insgesamt acht Beschäftigte jeweils zwei Arbeitsplätze (zwei Beschäftigte je Arbeitsplatz). Vom Unternehmen wurde eine Arbeitssituation erwartet, die den hohen Ansprüchen gesunder und technisch hochwertiger Arbeitsplätze entsprach. Die Gewährleistung des Datenschutzes und die Möglichkeit vertraulicher Gespräche wurde ebenso erwartet, zudem ein Umfeld, das mit Kantine und sozialen Kontaktmöglichkeiten eine annähernd gleiche Arbeitssituation wie im Betrieb ermöglichte.

Gewisse Nachteile der distanzierten Arbeit wurden vom Unternehmen in Kauf genommen. So war man bereit zu akzeptieren, dass der kollegiale Kontakt auf den externen Arbeitsplätzen nur beschränkt über Telefon oder in Videogesprächen möglich sein würde. Datenschutz und vertrauliche Gespräche waren im Coworking-Space ebenfalls nur eingeschränkt möglich. Das Unternehmen kümmerte sich selbst um praktikable Lösungen für die Mitarbeiter*innen (Einrichtung eines VPN, Schließfach, Bereitstellung eines eigenen Druckers). Die Mitarbeitenden wurden angehalten, die Arbeitsorte korrespondierend zu ihren jeweiligen Arbeitsaufgaben zu wählen. In der Zentrale sollte regelmäßig gearbeitet werden, um Präsenztermine wahrzunehmen und den beruflichen und persönlichen Kontakt zu pflegen, im Coworking-Space und zu Hause, wenn dienstliche oder äußere Belange (z.B. Staus oder widrige Wetterverhältnisse) eine Arbeit dort möglich oder sogar erforderlich machten.

Die Erfahrungen mit der Arbeit im Coworking-Space waren aus Sicht des Unternehmens Alpha insgesamt positiv. Auch die Beschäftigten beurteilten die Arbeitssituation im Coworking-Space überwiegend positiv. Einige Mitarbeiter*innen nutzten den Coworking-Space-Arbeitsplatz intensiv, weil er den Arbeitsweg erheblich verkürzte und langwierige Anfahrten über stauintensive, volle Straßen unnötig machte. Andere Mitarbeiter*innen nutzten die Plätze nur sporadisch oder gar nicht, weil sie die persönlichen Kontakte zu Kolleg*innen und Vorgesetzten vermissten oder der Arbeitsweg nicht wesentlich kürzer war. Einige waren mit ihrem Platz im Homeoffice zufriedener und sahen keine Vorteile darin, neben dem Homeoffice und dem betrieblichen Arbeitsplatz einen weiteren Arbeitsplatz zu nutzen.

Wesentliche Motivation der Vielnutzer*innen unter den Mitarbeiter*innen war die Verkürzung der Fahrzeiten. Andere Motive, z.B. die Möglichkeit, neue Netzwerke zu gewinnen oder neue Geschäftsbeziehungen anzubahnen, waren weniger ausgeprägt als bei anderen Unternehmen. Das lag auch daran, dass von dem Unternehmen bewusst Mitarbeiter*innen aus Unternehmensbereichen für das Coworking ausgewählt wurden, die weniger Umgang mit kritischen Daten hatten und bei denen keine Kunden- und Vertriebsaufgaben anfielen.

Zum Ende der Experimentierphase des Projekts wurde nicht nur durch das Projekt, sondern auch durch das Unternehmen in einer Befragung ermittelt, inwieweit Interesse an einer weiteren Nutzung der Coworking-Arbeitsplätze besteht. Auch ein Feedback des Projektes CoWin wurde eingeholt. In Abhängigkeit von den positiven Rückmeldungen der Mitarbeiter*innen wurden die Arbeitsplätze nach Beendigung des Feldexperiments weiter angemietet. Arbeitsplätze, die von den Beschäftigten nicht benötigt oder angenommen wurden, wurden nicht weitergeführt.

Im Ergebnis wurde ein Arbeitsplatz in einem Coworking-Space weitergeführt für zwei Mitarbeiterinnen, die durch die Nutzung des Arbeitsplatzes ca. 50 Kilometer Wegstrecke und rund zwei Stunden Wegezeit pro Arbeitstag sparen.

Trotz der Offenheit für das Arbeitsmodell Coworking nutzten die meisten der acht Beschäftigten des Unternehmens ihren Arbeitsplatz nicht sehr oft. Aufschlussreich ist hier das Ergebnis eines Feedback-Gesprächs mit einer Probandin. Auf die Frage, was das eigene Unternehmen tun müsse, um sie zu einer häufigeren Nutzung des Coworking-Arbeitsplatzes zu veranlassen, antwortete sie:

„Dazu müsste die Eingangspost an meinem Hauptarbeitsplatz digitalisiert werden, damit ich sie auch im Coworking-Space problemlos bearbeiten kann. Auch sollte es möglich sein, eine Rufumleitung mit einer einfachen ‚Tastenkombination‘ vom Telefon im Coworking-Space zu aktivieren. Denn es ist leider nicht immer jemand vor Ort am Hauptstandort, der die Rufumleitung einrichten kann. Oder die Anrufe werden auf ein Mobiltelefon, das mein Arbeitgeber mir zur Verfügung stellt, umgeleitet. Die technische Betreuung ist teilweise schwierig: Unser Firmennetz erhält regelmäßig Updates. Ich muss meinen Rechner dazu immer in die Hauptstelle zurückbringen. Somit kann ich oft nicht flexibel und spontan im Coworking-Space arbeiten. Auch sollte die Buchung des Coworking-Platzes über ein Online-Tool oder eine App laufen, so hat man morgens spontan auch die Möglichkeit zu schauen, ob der Platz im Coworking-Space für mich frei ist.“

Aus dem Zitat geht hervor, dass insbesondere die Organisation verteilten Arbeitens für die Beschäftigten zur Herausforderung wurde (z.B. Digitalisierungsdefizite, Medienbrüche im Workflow des Unternehmens, das Fehlen eines – digitalen – Arbeitsplatzmanagements). Dies behinderte die Umsetzung einer mitarbeiterfreundlichen Dezentralisierung der Arbeitsorte. Außerdem waren Mitarbeiter*innen auch mit der sozialen Qualität im Coworking-Space nicht zufrieden. Sie vermissten die Gespräche mit Kolleg*innen und die Rücksprachen mit Vorgesetzten und blieben deshalb im Zweifelsfall lieber im Homeoffice oder fuhren ins Büro. Für eine Veränderung der Arbeitsmobilität im Unternehmen fehlte es auch an einer noch gezielteren Förderung dezentraler Arbeit.

4.2 Fallstudie 2: Durch Remote Work den Anschluss halten

Das Druck- und Medienunternehmen Beta (U 15) ist in der Branche einem nahezu permanenten Digitalisierungsdruck ausgesetzt. Das Printgeschäft geht zurück. Das Unternehmen muss sich dieser Entwicklung proaktiv stellen und versuchen, sich durch Anpassungen und Innovationen insbesondere im Bereich der digitalen Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Es strebt deshalb eine neue Unternehmens- und Mitarbeiterkultur an, die den Herausforderungen eines digitalisierten Marktes eher gerecht wird. Die Mitarbeiter*innen sollen eine positivere Einstellung zu Veränderungen und Innovationen bekommen. Dazu sollen auch Veränderungen in der traditionell eher familiär und hierarchisch geprägten Unternehmenskultur angegangen werden. Ein neuer Geschäftsführer wurde im Familienunternehmen eingestellt, der die Neuausrichtung forcieren soll.

Auch deshalb erklärte sich das Unternehmen Beta zur Einbeziehung in das Modellprojekt und zur Nutzung der Coworking-Arbeitsplätze im Feldexperiment bereit. Die öffnende und horizonterweiternde Wirkung von Coworking sollte ausgelotet werden. In einem organisierten Verfahren wurde geeignetes Personal identifiziert, das in der Nähe zu den Coworking-Standorten wohnt. Dazu wurde unter Einbeziehung des Betriebsrates ermittelt, wo die Beschäftigten wohnen und wer bereit war, die Coworking-Arbeitsplätze über einen längeren Zeitraum zu testen.

In einem Auswahlprozess der Geschäftsleitung wurden sechs Personen identifiziert, die aufgrund ihres Wohnortes, ihrer Kompetenzen, der Arbeitsaufgaben, ihrer individuellen Einstellung und organisatorischer Erwägungen bereit und in der Lage waren, das Coworking zu testen. Der Prozess der Einrichtung der Arbeitsplätze wurde detailliert organisiert. Die Teilnehmer*innen wurden von ihrem Unternehmen vorbereitet und arbeitsvertraglich mit einem Sonderstatus zur (vorübergehenden) Nutzung des Coworking-Spaces ausgestattet. Die tageweise Nutzung der Coworking-Arbeitsplätze war reguliert und ebenfalls detailliert durch einen Wochenplan organisiert. Die Arbeitsplätze in den Coworking-Spaces wurden mit eigenen Großbildschirmen und VPN ausgestattet. Die Arbeitszeiterfassung erfolgte durch den Arbeitsplatzrechner. Zwei der sechs Proband*innen äußerten den Wunsch, über die Laufzeit des Modellprojekts hinaus den Arbeitsplatz im Coworking-Space weiter zu nutzen, weil es ihnen half, durch verkürzte Arbeitswege Stress zu reduzieren und durch die neue Arbeitsumgebung ein neues Umfeld und Arbeitsformen kennenzulernen. Vier Mitarbeiter*innen sahen keinen Mehrwert in der Nutzung des Coworkings und wollten nach Ende der Experimentierphase in ihre vorherige Arbeitssituation zurückkehren.

Trotz Angebots seitens des Projekts wollte das Unternehmen keinen weiteren Mitarbeiter*innen die – aus Sicht eines Teils der Beschäftigten und des Betriebsrats – lukrative Möglichkeit zum Coworking eröffnen, die der Modellversuch bot, oder das Modell in den Regelbetrieb übernehmen.

Eine breiter angelegte Nutzung des Coworkings als Arbeitsmodell wurde seitens der Unternehmensführung nicht forciert, obwohl sich Betriebsrat und einige (pendelnde) Beschäftigte dazu positiv geäußert haben und eine Einbeziehung weiterer Beschäftigter befürworteten. Die unternehmensinterne Kommunikation über das Thema Coworking war ebenso wie die Bereitschaft, mobile Arbeit insgesamt zuzulassen, arbeitspolitisch im Unternehmen umstritten. Während der Betriebsrat und einige Beschäftigte den Weg in eine Öffnung hin zu mehr ‚Arbeit auf Distanz‘ befürworteten, waren andere Beschäftigte und Führungskräfte gegenteiliger Auffassung. Aus den Äußerungen der Befürworter*innen und Gegner*innen in den Interviews ließ sich ablesen, dass Vorgesetzte einen Kontrollverlust und ein Absinken von Motivation, Effizienz und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter*innen befürchteten. Einige Beschäftigte fühlten sich hingegen im Coworking-Space abgehängt von der kollegialen Kommunikation und ihrer vertrauten Arbeitssituation mit den kurzen Kommunikationswegen zu ihren Vorgesetzten. Auch Karrierenachteile wurden befürchtet. Die Befürworter*innen unter den Führungskräften und Beschäftigten – vor allem aus dem Unternehmensbereich Informationstechnologie – begrüßten dagegen die Flexibilität, Familienfreundlichkeit und Nachhaltigkeit (Einsparung von Büroarbeitsplätzen, Parkraum, Reduzierung des CO2-Ausstoßes) einer möglichen neuen räumlichen Verteilung der Arbeitsorte und befürworteten die Steigerung der Digitalkompetenzen und der Innovationsorientierung (‚Blick über den Tellerrand‘), die die neue verteilte Arbeitssituation aus ihrer Sicht mit sich brachte. Weder Befürworter*innen noch Gegner*innen stellen dabei grundsätzlich in Frage, dass die Arbeit aus der Distanz technisch und organisatorisch möglich ist.

Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Arbeitsorte hielten sich aus der Sicht der Beschäftigten in etwa die Waage, wie auch folgende Einschätzung einer Probandin zeigt:

„Man muss sich und seine Arbeit natürlich etwas anders organisieren und strukturieren. Man hat beispielsweise keine schnelle Hilfe aus dem Team bei Fragen oder Problemen, aber das ist über einen Anruf ganz schnell lösbar. Die Infrastruktur im Coworking-Space ist hervorragend, das Projekt sorgt außerdem für mehr Flexibilität im Arbeitsalltag und durch die Möglichkeit, an ein paar Wochentagen das Altbekannte zu verlassen, man bleibt gedanklich frisch und beweglich. Man kann in den Räumlichkeiten jedenfalls genauso gut arbeiten wie im persönlichen Büro am (Unternehmensstandort).“

Eine Episode während der Feldphase dokumentiert jedoch die arbeitspolitische Auseinandersetzung im Unternehmen Beta und zeigt, vor welche Probleme das Unternehmen durch die Öffnung für neue Arbeitsorte und -mobilitätsformen gestellt wurde: Im Intranet sollte ein Artikel über das Modellprojekt und die Erfahrungen der Projektbeteiligten erscheinen. Einer Gruppe von Führungskräften und Beschäftigten war dieser Artikel jedoch zu positiv. Er enthielt u.a. einen Aufruf an die Beschäftigten, selbst einmal den Coworking-Space auszuprobieren. Der Betriebsrat und einige Beschäftigte bewerteten den Artikel positiv. Seitens des Betriebsrats wurde schon seit längerem eine Öffnung und Modernisierung der Arbeitsformen im Unternehmen, z.B. die Eröffnung der Möglichkeit von Homeoffice oder Coworking-Spaces, angeregt. Letztlich setzten sich die Geschäftsführung und die eher kritischen Führungskräfte durch mit dem Ergebnis, dass der Artikel neutraler und kritischer formuliert wurde. Er enthielt auch keinen Aufruf an die Beschäftigten, die Coworking-Spaces auszuprobieren. Insgesamt endete die Teilnahme des Unternehmens an der Experimentierphase mit dem planmäßigen Austritt des Unternehmens. Die negativen Erfahrungen einiger Mitarbeiter*innen führten dazu, dass die Geschäftsleitung insgesamt zur Arbeit in Präsenzform am Firmenstandort zurückkehrte und interessierten Mitarbeiter*innen diese Möglichkeit, im Homeoffice oder in einem (wohnortnahen) Coworking-Space zu arbeiten, versperrte. Zu vermuten ist, dass sich die ‚Anhänger‘ der tradierten Präsenzkultur, also die Gruppe von Führungskräften und Beschäftigten, die am betrieblichen Arbeitsort festhielt, letztlich durchgesetzt haben. Die Interviews mit den Führungskräften lassen den Schluss zu, dass diese Gruppe die Weiterführung der ‚Präsenzkultur‘ und einheitliche Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten für funktionaler hielt.

4.3 Fallstudie 3: Mehr Präsenz im ‚virtuellen‘ Unternehmen durch Coworking

Unternehmen Gamma (U 13) ist ein weltweit agierendes Software-Haus im Bereich IT-Sicherheit (Schwerpunkt B2B) mit Sitz in einem östlichen europäischen Staat. Im Bereich der End-Point-Sicherheit zählt das Unternehmen zu den größten weltweit. Es hat ca. 1800 Mitarbeiter*innen, davon ca. 100 in Deutschland. Die Hauptniederlassung in der DACH-Region befindet sich in einer ostdeutschen Großstadt. Die meisten Mitarbeiter*innen in Deutschland arbeiten im Bereich Marketing/Vertrieb/Unternehmenskommunikation ‒ und überwiegend im Homeoffice. Die Mitarbeiter*innen eines Teams, die in einer Region tätig sind, sehen sich alle vier bis sechs Wochen auch physisch, ansonsten arbeitet man zu Hause und tauscht sich ‚virtuell‘ aus: über Online-Konferenzen, telefonisch oder per E-Mail.

Die Motivation zur Teilnahme der NRW-Sektion des Unternehmens am Modellversuch CoWin resultierte aus der Einschätzung der für die Region verantwortlichen Führungskraft, dass trotz aller technischen Möglichkeiten zur Arbeit auf Distanz ein leicht erreichbarer Ort für persönliche Zusammenkünfte und für die Zusammenarbeit an einem Ort notwendig erschien.

„Wir brauchten einen Ort, wo wir uns physikalisch treffen. Das machen wir auch in (der Hauptniederlassung). Alle vier bis sechs Wochen treffe ich mich dort mit meinem Team. Man kann sehr viele Dinge per Videokonferenz machen, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Für eine leistungsfähige Organisation ist es unerlässlich, dass ich die Leute auch live sehe. Wir bewegen uns in einem kreativen Umfeld. Das heißt, wir entwickeln Kommunikationsstrategien fürs Unternehmen. Das kannst du besser machen, wenn du dich auch mal live siehst, das geht nicht nur per Video. Videokonferenzen vier Stunden an einem Tag zu machen, das ist sehr anstrengend. Live ist es was anderes. Vor allem kann man eine stärkere Interaktion einbringen, das fehlt bei Videokonferenzen. Deswegen haben wir gesagt, das ist eine super Idee, so ein Coworking-Space.“

Führungskraft, Unternehmen Gamma

Es wird insbesondere aufgrund bisher gemachter Erfahrungen mit den verschiedenen Formen von Arbeit von zu Hause von einer förderlichen Wirkung direkter Kommunikation auf kreative Prozesse, z.B. bei der Arbeit an neuen Projekten und zukünftigen Strategien, und auf den Teamgedanken ausgegangen. Neben den negativen Effekten des Arbeitsplatzes Homeoffice gibt es einen weiteren Grund, warum regelmäßige Präsenztreffen im Coworking-Space in die Arbeitsprozesse einbezogen werden:

„Das Zweite ist: Im Homeoffice besteht die Gefahr, dass es keine Trennung zwischen Privatem und Beruflichem gibt. Und das ist für Mitarbeiter fatal, weil sie dann ihre Arbeitszeiten nicht einhalten.“

Führungskraft, Unternehmen Gamma

Hinzu kämen die Gefahren der Vereinsamung und der Selbstisolation im Homeoffice. Bis zur Teilnahme am Modellprojekt traf sich die aus drei Mitarbeiter*innen bestehende Arbeitsgruppe wechselnd am privaten Arbeitsplatz der Mitarbeiter*innen. Diese Lösung hatte den Vorteil, lange und unnötige Fahrtwege aller Teammitglieder in die ostdeutsche Zentrale zu minimieren. Auf der anderen Seite war eine professionelle Teamarbeit oft nicht möglich aufgrund der begrenzten Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze. Außerdem kam es zu Störungen durch die Familie oder Nachbar*innen.

In der Summe führte diese Problemlage das Regionalteam des Unternehmens auf das Lösungsmodell ‚Coworking‘, um sich einmal pro Woche ganztägig in Präsenz zu treffen und sich auszutauschen. Präsenztreffen wurden in ihrer Bedeutung der Arbeit zu Hause und den ‚größeren‘ Treffen in der Deutschlandzentrale sowie dem Firmenhauptsitz in einem osteuropäischen Land gleichgestellt. Dabei wurde es als wichtig angesehen, im Coworking-Space eine professionelle Arbeitsumgebung vorzufinden, mit Einzelarbeitsplätzen, Besprechungsräumen, der Gewährleistung einer gewissen Datensicherheit und der Möglichkeit, vertrauliche Gespräche zu führen. Außerdem sollte es möglich sein, gegebenenfalls in einer repräsentativen Umgebung Kundengespräche zu führen, kleinere Workshops oder auch Presseveranstaltungen durchzuführen.

Im Verlauf der Teilnahme am Modellprojekt lernten die Teammitglieder ebenfalls schätzen, dass weitere Unternehmen in der unmittelbaren Nachbarschaft des Coworking-Space (dieser lag in einem Technologiezentrum) gut zugänglich waren und auch informelle Gespräche dadurch möglich wurden (z.B. in der Kantine). Da das Team mit Marketing- und Vertriebsaufgaben beschäftigt ist, wurde die niederschwellige Möglichkeit, neue Unternehmen kennenzulernen, oder auch der unverbindliche Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen (u.a. aus dem Vertrieb) anderer Branchen wertgeschätzt und als positives und kreativitätsförderliches Moment gesehen.

Für Unternehmen Gamma ist die Datensicherheit im Coworking-Space ein noch bedeutsameres Thema als für andere Unternehmen, weil die eigene Geschäftstätigkeit darauf beruht. Generell wurden in diesem Bereich beim Coworking Gefahren gesehen, die aber durch den Nutzen der neuen Arbeitsform mehr als aufgewogen wurden. Beschäftigte wie Führungskräfte sind der Auffassung, dass die Infrastruktur des Coworking-Spaces vertrauliche Gespräche erlaubt. Eigene technische oder organisatorische Vorkehrungen (Nutzung einer sicheren VPN-Verbindung im Coworking-Space, Bildschirmfolien als Sichtschutz, Nutzung der Telefonboxen oder der Besprechungsräume für vertrauliche Gespräche) findet das Arbeitsteam ausreichend, um einerseits der Datensicherheit Genüge zu tun, aber andererseits auch von der ‚Philosophie‘ des Coworkings, also einer Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg, profitieren zu können.

Aus den Feedbackgesprächen mit den Beschäftigten und der Führungskraft lässt sich ableiten, dass sich die Nutzung eines Coworking-Spaces als alternativer Arbeitsort als Gegenbewegung zu einem stark dezentralisierten und virtualisierten Unternehmen verstehen lässt. In ihm haben die überwiegend praktizierte Arbeit im Homeoffice und die individuelle Arbeit im Außendienst die kreative Arbeit im Team beeinträchtigt. Anders als bei den Unternehmen, die aus einem eher klassischen räumlichen Setting kommen (Mitarbeiter*innen arbeiten überwiegend am Unternehmensstandort), stehen wir bei diesem verteilten, „virtuellen“ Unternehmen also vor dem umgekehrten Fall einer partiellen Rücknahme der Dezentralisierung und Virtualisierung. Dabei spielt die in Bezug auf die Arbeitsorte hybride Arbeitsform Coworking für die Rekonfiguration eines virtuellen Unternehmens hin zu mehr präsenzförmiger Arbeit eine hervorzuhebende Rolle. Sie bietet die Möglichkeit, die Teamarbeit im regionalen Kontext zu verbessern, ohne durch überlange Anfahrten zur Firmenzentrale die Mitarbeiter*innen zu belasten. Daraus lässt sich die Arbeitshypothese ableiten, dass eine funktionale und soziale Ausbalancierung unterschiedlicher Arbeitsorte für Beschäftigte wie für Unternehmen Voraussetzung für gute und sinnhafte Arbeit sein könnte. Das Unternehmen Gamma setzt nach Ende des Modellprojekts die Nutzung des Coworking-Space fort.

Tabelle 1 veranschaulicht zusammenfassend die Ergebnisse der drei Fallstudien im Rahmen des Projektes CoWin.

Tab. 1

Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse der drei Fallstudien im Rahmen des Projektes CoWin. Quelle: eigene Darstellung

Fallstudie 1 Fallstudie 2 Fallstudie 3
Kurzinfo Unternehmen nachhaltigkeits- orientierter Finanzdienstleister mittelständisches, traditionsorientiertes Druck-/Medienhaus weltweit agierendes Softwarehaus
Unternehmen Alpha Unternehmen Beta Unternehmen Gamma
Beschäftigte im Coworking-Space 8 Beschäftigte (4m/4w) 6 Beschäftigte (4m/2w) 3 Beschäftigte (3m)
Arbeitsplätze in den Coworking-Spaces 2 pro Coworking- Space 2 pro Coworking- Space 1 im Coworking-Space (Mittelstadt)
Hauptmotivation des Unternehmens Vertiefung der eige- nen Unternehmens- strategie Mitarbeiter- zufriedenheit Ressourcen- optimierung Attraktivität steigern Digitalisierungsdruck Modernisierung der Arbeitsorganisation Entwicklung der hier- archisch geprägten Unternehmenskultur direkte Kommunikation im verteilten Unternehmen verbessern Vereinsamung im Homeoffice verhindern Kreativität fördern
Hauptmotivation der Beschäftigten Vermeidung von Arbeitswegen Alternative zum Homeoffice Vermeidung von Arbeitswegen flexiblere Arbeits- bedingungen Neugier auf Coworking Alternative zum Homeoffice Vermeidung langer Wege für regionale Teammeetings
Nutzung selten (8) häufig (3) selten (3) selten (3)
wahrgenommene Vorteile des Coworkings (aus Sicht der Beschäftigten) kürzere Arbeitswege professionelles Ar- beitsumfeld kürzere Arbeitswege bessere Work-Life- Balance neue soziale Kontakte höhere Arbeitsmotivation Kompetenzentwicklung Nachhaltigkeit professionelles Arbeitsumfeld Möglichkeit zur Durchführung von Präsenztreffen mit Mitarbeitenden und Kunden neue Netzwerke/Kundenkontakte
wahrgenommene Nachteile des Coworkings (aus Sicht der Beschäftigten) Schnittstellen- probleme fehlendes Arbeits- platzmanagement soziale Qualität und Betreuung kein Mehrwert gegen- über Homeoffice oder betrieblichem Büro fehlende kollegiale Kommunikation Fehlen der vertrauten Arbeitssituation Fehlen kurzer Kommunikationswege zu Vorgesetzten Befürchtung von Karrierenachteilen keine
Weiternutzung nach Beendigung der Experimentierphase Weiternutzung eines Arbeitsplatzes für mehrere Beschäftigte in einem Coworking- Space nein Weiternutzung eines Arbeitsplatzes für mehrere Beschäftigte in einem Coworking-Space

5 Schlussfolgerungen

Im Ergebnis der Empirie und der Begleitung und Durchführung des Feldexperiments zeigen sich erhebliche Potenziale, aber auch Herausforderungen und Barrieren für eine dezentrale Arbeitsorganisation, in der Coworking-Spaces als dritte Arbeitsorte eingebunden werden.

Das Feldexperiment konnte schlaglichtartig aufzeigen, dass die Nutzung eines Arbeitsplatzes im Coworking-Space für abhängig Beschäftigte individuell in einem schwierigen Prozess der Rekonfiguration des eigenen Arbeitsalltages bewältigt werden muss, der tief in die ‚Routinen‘ und ‚Rezepte‘ alltäglichen Arbeitshandelns eingreift. Aus der Sicht der Beschäftigten ändert sich die arbeits- und mikropolitische Position und die eigene Stellung im System der direkten und indirekten Interaktion im Unternehmen. Beschäftigte fühlen sich abgehängt, empfinden zu wenig Bindung an die eigenen betrieblichen Netzwerke, der Austausch mit den Führungskräften reduziert sich.

Daraus leitet sich die Hypothese ab, dass ein hybrides Setting aus digital unterstützter Arbeit im Coworking-Space und der Arbeit im (betrieblichen) Büro zu einer Verbesserung der Arbeitssituation und der Beschäftigungsfähigkeit führt, wenn das Unternehmen eine Handlungsstrategie zur Dezentralisierung von Arbeit verfolgt. Zu vermuten ist, dass dies auch in hybriden Settings gilt, in denen Homeoffice eine Rolle spielt. [5]

Das Unternehmen muss daher von einem hohen Bedarf an Maßnahmen zur Organisations- und Personalentwicklung bei der Nutzung des Arbeitsmodells Coworking ausgehen. Zu vermuten ist auch, dass sich in diesem Fall die formalen und informalen Strukturen und Prozesse im Unternehmen signifikant verändern und möglicherweise organisationspolitische Auseinandersetzungen verursachen.

Erfolg und Scheitern der Dezentralisierungsstrategie hängt daneben auch von den Rahmenbedingungen im Unternehmen ab: zum Beispiel

  1. von der Geschichte und Kultur des Unternehmens,

  2. von der Wissensintensität und dem Digitalisierungsgrad der Arbeitsprozesse sowie

  3. von der Digital- und Remote-Work-Kompetenz der Beschäftigten und Führungskräfte.

In unserem Sample hatten jüngere, wissensintensivere und technologieorientiertere Unternehmen mit bereits entwickelter und gelebter Distanzkultur bessere Chancen, die organisatorischen und kulturellen Herausforderungen hybrider Arbeit zu bewältigen. [6]

Nicht zuletzt ist darauf hinzuweisen, dass arbeitspolitische und gesellschaftliche ‚Leitplanken‘ für mobile Arbeit noch zahlreiche offene Fragen enthalten. Das betrifft etwa den Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten, die Anforderungen des Arbeitsschutzes sowie die Anwendung des Bildschirmarbeitsrechts bei mobiler Arbeit (Daum/Zanker 2020; Lott u.a. 2021).

Die Ergebnisse des Modellprojektes CoWin geben also erste Hinweise darauf, dass die Umsetzung von Remote Work für die Beschäftigten von einem umfassenden Organisations- und Personalentwicklungsprozess begleitet werden muss, der zu einer Veränderung der Organisationsstrukturen, der Kompetenzen und Einstellungen der Beschäftigten und letztlich zur Veränderung der Organisationskultur beitragen muss. Wie Fallstudie 2 zeigt, lässt sich ein Unternehmen, das auf einer Präsenzkultur beruht, nicht auf ‚Knopfdruck‘ in eine verteilte Organisation verwandeln.

Veränderung für eine bessere Arbeit unter Einbeziehung von Remote Work muss außerdem unternehmensintern durch kommunikative und partizipative Prozesse vorbereitet werden. Unternehmensführung, Leitungskräften und Beschäftigten eines Unternehmens ist zu empfehlen, sich über den Sinn (und Unsinn) sowie die Folgen einer verstärkten Einbeziehung dritter Arbeitsorte wie Coworking-Spaces zu verständigen und Vorkehrungen zu treffen, um positive Effekte zu verstärken und die nachteiligen Effekte zu minimieren. Davon zeugt ebenfalls das Scheitern des Coworking-Experiments im Unternehmen der Fallstudie 2.

Eine weitere Dimension, die die Einbeziehung dritter Arbeitsorte schwierig macht, zeigt sich, wenn man den Blick auf individuelle Bewertungen der hybriden Arbeitssituation durch die Beschäftigten wirft. Die Ausschöpfung positiver wie negativer Aspekte des Coworkings hängt stark von Persönlichkeitsmerkmalen und Arbeitsstilen der Mitarbeitenden ab. Die Möglichkeit, im Coworking-Space flexibler und selbstbestimmter zu arbeiten, ist für die einen ein großer Vorteil (Fallstudie 1 und 3), anderen fehlen dabei schnelle und informelle Feedbackschleifen mit Kolleg*innen oder die Rücksprachemöglichkeiten mit Vorgesetzten. Ihren Arbeitsprozess finden einige Beschäftigte dadurch unstrukturiert und ineffizient. Zu überprüfen wäre daher in weiteren Forschungen auch eine Abhängigkeit der Remote-Work-Eignung von Beschäftigten von Faktoren wie ihrem individuellen Ausbildungsgrad, ihrer Stellung in der Unternehmenshierarchie, ihrem Alter, der Art der Tätigkeit sowie ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zu Selbstorganisation.

Wie oben bereits angedeutet, führte das Feldexperiment in CoWin auf die These, dass eine möglichst frühzeitig ansetzende Kompetenzentwicklung der Beschäftigten für die Arbeit auf Distanz im Coworking-Space notwendig ist. Kompetenzen für die Arbeit auf Distanz waren bei den Beschäftigten und Führungskräften der 23 Unternehmen in dem Feldexperiment oft nur ‚zufällig‘ vorhanden und nicht systematisch erworben. Die Fähigkeit zur Arbeit auf Distanz wurde in unserer Empirie von den Unternehmen häufig vorausgesetzt und war normalerweise nicht Gegenstand einer Personalentwicklungsstrategie.

Die Kompetenzen zur Zusammenarbeit, z.B. die Arbeit an gemeinsamen Dokumenten, zur professionellen Durchführung eines Online-Meetings oder einer Online-Schulung, die Fähigkeit, auch über einen längeren Zeitraum allein und ohne Feedbackschleifen durch Kolleg*innen oder Vorgesetzte auszukommen, waren nur in Ansätzen vorhanden. Einige Beschäftigte im Feldexperiment äußerten auch deshalb, dass sie sich von kollegialen Strukturen und der innerbetrieblichen Kommunikation abgehängt fühlen. Die informellen Gespräche fehlten, die direkte Ansprache durch Leitungskräfte fand zu selten statt, die Teilnahme an Team- oder Abteilungsbesprechungen war schwierig. Einige Teilnehmende äußerten Ängste hinsichtlich der Bewertung ihrer Arbeitsleistung durch Vorgesetzte und Kolleg*innen, einige befürchteten Karrierenachteile durch die häufige Inanspruchnahme des Arbeitsplatzes zu Hause oder im Coworking-Space. Daraus resultierte der implizite Widerstand oder auch die explizite Ablehnung, auf Distanz zu arbeiten. Auch die Führungskräfte im Unternehmen erhielten in der Regel keine Anleitungen oder Führungskräftetrainings zum ‚Führen auf Distanz‘ oder zu Teamarbeit auf Distanz. Es ist zu vermuten, dass entsprechende Personalentwicklungskonzepte noch in den Kinderschuhen stecken (Nickel/Keil 2021; Breisig 2020).

Insgesamt macht das Feldexperiment CoWin also deutlich, dass Unternehmen und (pendelnde) Beschäftigte als (potenzielle) Kunden und die Coworking-Branche als Dienstleister konkrete Adaptionsstrategien für eine umfassende Neuausrichtung der Arbeitsorte brauchen (Klatt 2021). Verteilte Arbeitsformen unter Einbeziehung von Coworking-Spaces machen Sinn, wenn Beschäftigte, Unternehmen und die Umwelt mehr Vor- als Nachteile davon haben.

Auch im Hinblick auf die beschleunigenden Effekte für eine Digitalisierung und Dezentralisierung der Arbeit durch die Corona-Pandemie wird weitere Forschung benötigt, um sich entwickelnde Ansätze verteilten Arbeitens sinnvoll und im Sinne von mehr Arbeitsqualität zu gestalten. Sie ist auch notwendig, um den sich abzeichnenden ‚Remote Work Divide‘ zwischen Beschäftigten, denen die Arbeit an verschiedenen Arbeitsorten erlaubt ist, und denen, die dies nicht können oder dürfen, besser zu verstehen und zu gestalten.


Mitarbeit: Romina Große, Carla Lohre, Elisabeth Meyer, Benjamin Wenderlich


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Published Online: 2023-06-14
Published in Print: 2023-06-27

© 2023 Rüdiger Klatt, Silke Steinberg, publiziert von De Gruyter

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Heruntergeladen am 24.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/arbeit-2023-0014/html
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