Suizidalität, Suizidprävention und Trialog: Impulse verschiedener Traditionsstränge für die multidisziplinäre Praxis
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Isgard Rasenack-Ohls
Zusammenfassung
Die Komplexität des Themas Suizid, Suizidalität, Suizidprävention, Suizidassistenz bzw. gelingende Sterbebegleitung erfordert auf besondere Weise eine multiprofessionelle Annäherung – nicht nur um seine Ursprünge besser einordnen zu können, sondern vielmehr auch für die praktische Bewältigung. Der Trialog aus Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften bzw. den Künsten kann hier wichtige Impulse für eine neue Beziehungsgestaltung liefern. Im folgenden Beitrag sollen daher unterschiedliche Traditionsstränge ansatzweise aufgezeigt werden, welche für die praktische Bewältigung des breiten Phänomens „Suizidalität“ eine Bedeutung haben. Ausgehend von theologisch-philosophischen Traditionen, kirchlichen Lehrtraditionen in ihrer historischen Ausprägung, wird es u.a. um die ethische Dimension des Themas gehen mit einem Blick auf das Spannungsfeld aus Theologie, Medizin und Rechtswissenschaft. Für die praktische Bewältigung geht es nicht nur um die Rolle von Psychiatrie und Psychotherapie innerhalb der Medizin, sondern vielmehr auch um die Funktion von Seelsorge und künstlerisch-kreativen Impulsen, wie sie in konkreter praktischer Netzwerkarbeit im norddeutschen Raum beispielhaft dargelegt werden kann. Suizidprävention und Suizidassistenz treten im klinischen Alltag vielfach im Bemühen um den Wunsch nach einer gelingenden Sterbebegleitung in eine ungute Konkurrenz, welche durch einen multiperspektiven, transdisziplinären Wissenschafts-, Forschungs- und Lehransatz entscheidend bereichert werden kann.
Zusammenfassung
Die Komplexität des Themas Suizid, Suizidalität, Suizidprävention, Suizidassistenz bzw. gelingende Sterbebegleitung erfordert auf besondere Weise eine multiprofessionelle Annäherung – nicht nur um seine Ursprünge besser einordnen zu können, sondern vielmehr auch für die praktische Bewältigung. Der Trialog aus Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften bzw. den Künsten kann hier wichtige Impulse für eine neue Beziehungsgestaltung liefern. Im folgenden Beitrag sollen daher unterschiedliche Traditionsstränge ansatzweise aufgezeigt werden, welche für die praktische Bewältigung des breiten Phänomens „Suizidalität“ eine Bedeutung haben. Ausgehend von theologisch-philosophischen Traditionen, kirchlichen Lehrtraditionen in ihrer historischen Ausprägung, wird es u.a. um die ethische Dimension des Themas gehen mit einem Blick auf das Spannungsfeld aus Theologie, Medizin und Rechtswissenschaft. Für die praktische Bewältigung geht es nicht nur um die Rolle von Psychiatrie und Psychotherapie innerhalb der Medizin, sondern vielmehr auch um die Funktion von Seelsorge und künstlerisch-kreativen Impulsen, wie sie in konkreter praktischer Netzwerkarbeit im norddeutschen Raum beispielhaft dargelegt werden kann. Suizidprävention und Suizidassistenz treten im klinischen Alltag vielfach im Bemühen um den Wunsch nach einer gelingenden Sterbebegleitung in eine ungute Konkurrenz, welche durch einen multiperspektiven, transdisziplinären Wissenschafts-, Forschungs- und Lehransatz entscheidend bereichert werden kann.
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Einleitung: Gelingende Sterbehilfe? 1
-
Ein resonanzphilosophischer Anfang
- Kann Suizidassistenz ein Sterben in Selbstachtung unterstützen? Plädoyer für eine Resonanzethik des Sterbens in Achtung vor sich selbst und den anderen 15
-
Teil I: Schwerpunkt Anthropologie: Menschliches Sterben als Beziehungsgeschehen
- Altersmedizin und Sterbebegleitung 45
- Begleiten und Loslassen, Sterben und Miteinandersterben – fiktional und autofiktional 67
- Der vergessene Trost. Über die halbierte Anthropologie der Sterbehilfe 87
- Die Zeit des Sterbens 103
-
Teil II: Schwerpunkt Sterbensethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Sterbebegleitung?
- Denkperspektiven über die Begleitung eines alten Sterbenden 129
- Die Verletzlichkeit des Sterbenden und ihre Aufforderung zur Sorge 143
- Sterbebegleitung in der medizinischen Praxis 151
- „…jede Hilfe zu spät…“ 161
-
Teil III: Schwerpunkt Suizidethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Begleitung von Menschen mit Suizidwunsch und ihrer Angehörigen?
- Assistierter Suizid: Die Bedeutung der psychiatrischen Perspektive und von Suizidprävention 181
- Andere im Ich – Psychoanalytische Reflexionen suizidaler Subjektivierungen als möglicher Beitrag der Sorge um einen freien Willen zu sterben 201
- Praxis klinischer Seelsorge bei Todeswünschen – eine besondere Herausforderung im psychiatrischen Kontext 221
- Trauer und psychische Belastungen nach einem assistierten Suizid 233
- Suizid und assistierter Suizid – ein Blick auf die Angehörigen und Zugehörigen 241
-
Teil IV: Schwerpunkt Sozialtheorie: Gesellschaftliche und rechtliche Kontexte der Suizidassistenz
- Unterschiedliche Ansätze für das gleiche Ziel: Analyse der Entwürfe für ein Gesetz über die Sterbehilfe in Deutschland und in Frankreich 263
- Solidarität statt Suizid. Sind wir auf dem Weg in eine Technokratie des Sterbens? 279
-
Teil V: Ein trialogischer Schluss
- Suizidalität, Suizidprävention und Trialog: Impulse verschiedener Traditionsstränge für die multidisziplinäre Praxis 293
- Autorenverzeichnis 305
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Einleitung: Gelingende Sterbehilfe? 1
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Ein resonanzphilosophischer Anfang
- Kann Suizidassistenz ein Sterben in Selbstachtung unterstützen? Plädoyer für eine Resonanzethik des Sterbens in Achtung vor sich selbst und den anderen 15
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Teil I: Schwerpunkt Anthropologie: Menschliches Sterben als Beziehungsgeschehen
- Altersmedizin und Sterbebegleitung 45
- Begleiten und Loslassen, Sterben und Miteinandersterben – fiktional und autofiktional 67
- Der vergessene Trost. Über die halbierte Anthropologie der Sterbehilfe 87
- Die Zeit des Sterbens 103
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Teil II: Schwerpunkt Sterbensethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Sterbebegleitung?
- Denkperspektiven über die Begleitung eines alten Sterbenden 129
- Die Verletzlichkeit des Sterbenden und ihre Aufforderung zur Sorge 143
- Sterbebegleitung in der medizinischen Praxis 151
- „…jede Hilfe zu spät…“ 161
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Teil III: Schwerpunkt Suizidethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Begleitung von Menschen mit Suizidwunsch und ihrer Angehörigen?
- Assistierter Suizid: Die Bedeutung der psychiatrischen Perspektive und von Suizidprävention 181
- Andere im Ich – Psychoanalytische Reflexionen suizidaler Subjektivierungen als möglicher Beitrag der Sorge um einen freien Willen zu sterben 201
- Praxis klinischer Seelsorge bei Todeswünschen – eine besondere Herausforderung im psychiatrischen Kontext 221
- Trauer und psychische Belastungen nach einem assistierten Suizid 233
- Suizid und assistierter Suizid – ein Blick auf die Angehörigen und Zugehörigen 241
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Teil IV: Schwerpunkt Sozialtheorie: Gesellschaftliche und rechtliche Kontexte der Suizidassistenz
- Unterschiedliche Ansätze für das gleiche Ziel: Analyse der Entwürfe für ein Gesetz über die Sterbehilfe in Deutschland und in Frankreich 263
- Solidarität statt Suizid. Sind wir auf dem Weg in eine Technokratie des Sterbens? 279
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Teil V: Ein trialogischer Schluss
- Suizidalität, Suizidprävention und Trialog: Impulse verschiedener Traditionsstränge für die multidisziplinäre Praxis 293
- Autorenverzeichnis 305