Denkperspektiven über die Begleitung eines alten Sterbenden
-
Henrik Holm
Zusammenfassung
Die Begleitung eines älteren Angehörigen in der letzten Phase seines Lebens kann uns verändern. Neue Gedanken über das Leben und den Tod können sich einstellen. In diesem Artikel präsentiere ich drei Perspektiven, die vor und nach dem Tod meines Vaters entstanden sind. Können wir das Schicksal korrigieren? Sind ältere Sterbende Lebenskünstler? Was macht der Blick des Sterbenden mit uns? Meine Perspektiven sind Denkerfahrungen, die sich im Spannungsfeld zwischen Tod und Leben, Denken und Fühlen bewegen. Philosophische Gedanken über den Tod werden zu Denkerfahrungen, die der Kunst näher sind als der Wissenschaft. Sie beanspruchen keine universelle Wahrheit, sondern stehen und fallen damit, dass sie Gedanken sind, die durch einen ganz bestimmten Tod – den meines Vaters –, hervorgerufen wurden. Ob sie für andere in der gleichen Situation als wahr empfunden werden können, ist eine offene Frage. In dieser Offenheit beginnt der Dialog über Leben und Tod. Deshalb ist der Text eine Einladung zu einem Dialog über die Begleitung eines älteren Sterbenden in enger Beziehung. Mehr nicht.
Zusammenfassung
Die Begleitung eines älteren Angehörigen in der letzten Phase seines Lebens kann uns verändern. Neue Gedanken über das Leben und den Tod können sich einstellen. In diesem Artikel präsentiere ich drei Perspektiven, die vor und nach dem Tod meines Vaters entstanden sind. Können wir das Schicksal korrigieren? Sind ältere Sterbende Lebenskünstler? Was macht der Blick des Sterbenden mit uns? Meine Perspektiven sind Denkerfahrungen, die sich im Spannungsfeld zwischen Tod und Leben, Denken und Fühlen bewegen. Philosophische Gedanken über den Tod werden zu Denkerfahrungen, die der Kunst näher sind als der Wissenschaft. Sie beanspruchen keine universelle Wahrheit, sondern stehen und fallen damit, dass sie Gedanken sind, die durch einen ganz bestimmten Tod – den meines Vaters –, hervorgerufen wurden. Ob sie für andere in der gleichen Situation als wahr empfunden werden können, ist eine offene Frage. In dieser Offenheit beginnt der Dialog über Leben und Tod. Deshalb ist der Text eine Einladung zu einem Dialog über die Begleitung eines älteren Sterbenden in enger Beziehung. Mehr nicht.
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Einleitung: Gelingende Sterbehilfe? 1
-
Ein resonanzphilosophischer Anfang
- Kann Suizidassistenz ein Sterben in Selbstachtung unterstützen? Plädoyer für eine Resonanzethik des Sterbens in Achtung vor sich selbst und den anderen 15
-
Teil I: Schwerpunkt Anthropologie: Menschliches Sterben als Beziehungsgeschehen
- Altersmedizin und Sterbebegleitung 45
- Begleiten und Loslassen, Sterben und Miteinandersterben – fiktional und autofiktional 67
- Der vergessene Trost. Über die halbierte Anthropologie der Sterbehilfe 87
- Die Zeit des Sterbens 103
-
Teil II: Schwerpunkt Sterbensethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Sterbebegleitung?
- Denkperspektiven über die Begleitung eines alten Sterbenden 129
- Die Verletzlichkeit des Sterbenden und ihre Aufforderung zur Sorge 143
- Sterbebegleitung in der medizinischen Praxis 151
- „…jede Hilfe zu spät…“ 161
-
Teil III: Schwerpunkt Suizidethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Begleitung von Menschen mit Suizidwunsch und ihrer Angehörigen?
- Assistierter Suizid: Die Bedeutung der psychiatrischen Perspektive und von Suizidprävention 181
- Andere im Ich – Psychoanalytische Reflexionen suizidaler Subjektivierungen als möglicher Beitrag der Sorge um einen freien Willen zu sterben 201
- Praxis klinischer Seelsorge bei Todeswünschen – eine besondere Herausforderung im psychiatrischen Kontext 221
- Trauer und psychische Belastungen nach einem assistierten Suizid 233
- Suizid und assistierter Suizid – ein Blick auf die Angehörigen und Zugehörigen 241
-
Teil IV: Schwerpunkt Sozialtheorie: Gesellschaftliche und rechtliche Kontexte der Suizidassistenz
- Unterschiedliche Ansätze für das gleiche Ziel: Analyse der Entwürfe für ein Gesetz über die Sterbehilfe in Deutschland und in Frankreich 263
- Solidarität statt Suizid. Sind wir auf dem Weg in eine Technokratie des Sterbens? 279
-
Teil V: Ein trialogischer Schluss
- Suizidalität, Suizidprävention und Trialog: Impulse verschiedener Traditionsstränge für die multidisziplinäre Praxis 293
- Autorenverzeichnis 305
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Inhalt V
- Einleitung: Gelingende Sterbehilfe? 1
-
Ein resonanzphilosophischer Anfang
- Kann Suizidassistenz ein Sterben in Selbstachtung unterstützen? Plädoyer für eine Resonanzethik des Sterbens in Achtung vor sich selbst und den anderen 15
-
Teil I: Schwerpunkt Anthropologie: Menschliches Sterben als Beziehungsgeschehen
- Altersmedizin und Sterbebegleitung 45
- Begleiten und Loslassen, Sterben und Miteinandersterben – fiktional und autofiktional 67
- Der vergessene Trost. Über die halbierte Anthropologie der Sterbehilfe 87
- Die Zeit des Sterbens 103
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Teil II: Schwerpunkt Sterbensethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Sterbebegleitung?
- Denkperspektiven über die Begleitung eines alten Sterbenden 129
- Die Verletzlichkeit des Sterbenden und ihre Aufforderung zur Sorge 143
- Sterbebegleitung in der medizinischen Praxis 151
- „…jede Hilfe zu spät…“ 161
-
Teil III: Schwerpunkt Suizidethik: Was sind Formen einer gelingenden bzw. misslingenden Begleitung von Menschen mit Suizidwunsch und ihrer Angehörigen?
- Assistierter Suizid: Die Bedeutung der psychiatrischen Perspektive und von Suizidprävention 181
- Andere im Ich – Psychoanalytische Reflexionen suizidaler Subjektivierungen als möglicher Beitrag der Sorge um einen freien Willen zu sterben 201
- Praxis klinischer Seelsorge bei Todeswünschen – eine besondere Herausforderung im psychiatrischen Kontext 221
- Trauer und psychische Belastungen nach einem assistierten Suizid 233
- Suizid und assistierter Suizid – ein Blick auf die Angehörigen und Zugehörigen 241
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Teil IV: Schwerpunkt Sozialtheorie: Gesellschaftliche und rechtliche Kontexte der Suizidassistenz
- Unterschiedliche Ansätze für das gleiche Ziel: Analyse der Entwürfe für ein Gesetz über die Sterbehilfe in Deutschland und in Frankreich 263
- Solidarität statt Suizid. Sind wir auf dem Weg in eine Technokratie des Sterbens? 279
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Teil V: Ein trialogischer Schluss
- Suizidalität, Suizidprävention und Trialog: Impulse verschiedener Traditionsstränge für die multidisziplinäre Praxis 293
- Autorenverzeichnis 305