Im Wunderland der Avantgarde
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Dorota Filipczak
Abstract
In diesem Beitrag wird die These aufgestellt, dass eine angemessene Würdigung der Intertextualität in Musikvideos nur stattfinden kann, wenn anerkannt wird, dass sie nicht nur Material aus anderen Videos sowie aus der klassischen und populären Musik entlehnen, sondern dass sie auch aus filmischen und literarischen Werken zitieren. Das Konzept Sonicontext, das eine Fusion von Ton, Bild und Text behauptet, wurde eingeführt, um die intertextuelle Komplexität des Genres widerzuspiegeln, das oft durch literarische Werke und Motive informiert wird. Lewis Carrolls Bücher Alice im Wunderland und seine Fortsetzung Alice hinter den Spiegeln sind typische Beispiele für einen solchen Zusammenhang. Während dieser Beitrag zunächst den Einfluss von Carrolls Büchern auf die Surrealisten hervorhebt, wird anschließend ein Musikvideo mit dem Titel Streets Fell into My Window (2013, Regie: Clint Lewis) von The Red Paintings als eine Antwort auf die Bücher Carrolls und die deren Verfilmung durch Jan Švankmajer diskutiert. Zur gleichen Zeit wird dargelegt, dass die Neuerfindung der Alice-Figur im Musikvideo eine Beschäftigung mit konstruierter Weiblichkeit darstellt, hinterfragt werden kann. Die Autorin untersucht Streets Fell Into My Window unter Anwendung des Konzeptes der transmedialen Erzählung [transmedia storytelling] als einen Sonicontext der in einen Dialog mit verschiedenen künstlerischen Formen und Genres eingebettet ist, der durch die von Lewis Carroll erschaffene Protagonistin durchquert wird.
Abstract
In diesem Beitrag wird die These aufgestellt, dass eine angemessene Würdigung der Intertextualität in Musikvideos nur stattfinden kann, wenn anerkannt wird, dass sie nicht nur Material aus anderen Videos sowie aus der klassischen und populären Musik entlehnen, sondern dass sie auch aus filmischen und literarischen Werken zitieren. Das Konzept Sonicontext, das eine Fusion von Ton, Bild und Text behauptet, wurde eingeführt, um die intertextuelle Komplexität des Genres widerzuspiegeln, das oft durch literarische Werke und Motive informiert wird. Lewis Carrolls Bücher Alice im Wunderland und seine Fortsetzung Alice hinter den Spiegeln sind typische Beispiele für einen solchen Zusammenhang. Während dieser Beitrag zunächst den Einfluss von Carrolls Büchern auf die Surrealisten hervorhebt, wird anschließend ein Musikvideo mit dem Titel Streets Fell into My Window (2013, Regie: Clint Lewis) von The Red Paintings als eine Antwort auf die Bücher Carrolls und die deren Verfilmung durch Jan Švankmajer diskutiert. Zur gleichen Zeit wird dargelegt, dass die Neuerfindung der Alice-Figur im Musikvideo eine Beschäftigung mit konstruierter Weiblichkeit darstellt, hinterfragt werden kann. Die Autorin untersucht Streets Fell Into My Window unter Anwendung des Konzeptes der transmedialen Erzählung [transmedia storytelling] als einen Sonicontext der in einen Dialog mit verschiedenen künstlerischen Formen und Genres eingebettet ist, der durch die von Lewis Carroll erschaffene Protagonistin durchquert wird.
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhalt VII
- Vorwort und Einführung 1
-
Teil I: Zur Epistemologie und Medienarchäologie des Musikvideos
- Musik, Mathematik und Medien 13
- Zur Musikalität des Visuellen 25
-
Teil II: Pop und Subversion: Gegenkulturelle Prozesse der Aneignung
- Extrem laut und unglaublich erfolgreich 43
- „Video with a Message“ 53
-
Teil III: Sampling, Imitation und Adaption: Zitationspraktiken im Musikvideo zwischen E und U
- Im Wunderland der Avantgarde 77
- Transmediale Audiovisionen, oder: U+E=Ü 91
- Notes on Pop 109
- Michel Gondry und Spike Jonze – Auteurs des Musikvideos 125
-
Teil IV: Neue Dispositive: Mediale Repräsentationen im aktuellen Musikvideo
- Rich posing – queer (non)passing 147
- Dis-/Kontinuitäten 173
- Sport im hybriden Medium Musikvideo 193
- Wer braucht schon Musikdokumentationen, wenn es TikTok und Carpool Karaoke gibt? 205
-
Teil V: Anhang
- Beiträger*innenverzeichnis 225
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhalt VII
- Vorwort und Einführung 1
-
Teil I: Zur Epistemologie und Medienarchäologie des Musikvideos
- Musik, Mathematik und Medien 13
- Zur Musikalität des Visuellen 25
-
Teil II: Pop und Subversion: Gegenkulturelle Prozesse der Aneignung
- Extrem laut und unglaublich erfolgreich 43
- „Video with a Message“ 53
-
Teil III: Sampling, Imitation und Adaption: Zitationspraktiken im Musikvideo zwischen E und U
- Im Wunderland der Avantgarde 77
- Transmediale Audiovisionen, oder: U+E=Ü 91
- Notes on Pop 109
- Michel Gondry und Spike Jonze – Auteurs des Musikvideos 125
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Teil IV: Neue Dispositive: Mediale Repräsentationen im aktuellen Musikvideo
- Rich posing – queer (non)passing 147
- Dis-/Kontinuitäten 173
- Sport im hybriden Medium Musikvideo 193
- Wer braucht schon Musikdokumentationen, wenn es TikTok und Carpool Karaoke gibt? 205
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Teil V: Anhang
- Beiträger*innenverzeichnis 225