Tschüssikowski und Bis später, Attentäter. Zur Bedeutung von expressiven Verabschiedungen
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Rita Finkbeiner
Abstract
Der Beitrag nähert sich dem Begriff der Expressivität aus sprechakttheoretischer Sicht, indem er der Frage nachgeht, in welchem Sinn Verabschiedungen expressive Sprechakte sind. Ausgehend von Kaplans Analyse von goodbye zeige ich zunächst einige Probleme auf, die sich aus einer semantischen Sicht ergeben. Ich argumentiere, dass es sinnvoll ist, Verabschiedungen im Rahmen einer Sprechakttheorie als Routinehandlungen zu beschreiben, die primär einen sozialen Zweck in der Kommunikation erfüllen. Vor diesem Hintergrund analysiere ich eine Teilklasse von Verabschiedungen, die sich von der Normalform durch besondere ‚expressive‘ Effekte unterscheiden. Auf Basis einer Beispielklassifikation sowie Überlegungen zu ihrer kommunikativen Verwendung mache ich einen Vorschlag zu ihrer theoretischen Modellierung, der die besonderen expressiven Effekte solcher Verabschiedungen als Eigenschaft von Äußerungen begreift, nicht als Eigenschaft der Ausdrücke an sich.
Abstract
Der Beitrag nähert sich dem Begriff der Expressivität aus sprechakttheoretischer Sicht, indem er der Frage nachgeht, in welchem Sinn Verabschiedungen expressive Sprechakte sind. Ausgehend von Kaplans Analyse von goodbye zeige ich zunächst einige Probleme auf, die sich aus einer semantischen Sicht ergeben. Ich argumentiere, dass es sinnvoll ist, Verabschiedungen im Rahmen einer Sprechakttheorie als Routinehandlungen zu beschreiben, die primär einen sozialen Zweck in der Kommunikation erfüllen. Vor diesem Hintergrund analysiere ich eine Teilklasse von Verabschiedungen, die sich von der Normalform durch besondere ‚expressive‘ Effekte unterscheiden. Auf Basis einer Beispielklassifikation sowie Überlegungen zu ihrer kommunikativen Verwendung mache ich einen Vorschlag zu ihrer theoretischen Modellierung, der die besonderen expressiven Effekte solcher Verabschiedungen als Eigenschaft von Äußerungen begreift, nicht als Eigenschaft der Ausdrücke an sich.
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt VII
- Was ist Expressivität? 1
-
Teil I: Zum Anfang
- Expressivität und Lüge. Expressive Bedeutungsbestandteile von Äußerungen als Grundlage einer Lügendefinition 25
-
Teil II: Expressive Wörter
- Expressivität in der Wortbildung. Ein Überblick 49
- Die expressive Bedeutung von Beleidigungswörtern. Tabubrüche, Sprechereinstellungen, Emotionen 75
- Saulecker und supergemütlich! Pilotstudien zur fragmentarischen Verwendung expressiver Adjektive 109
- Interjektionen und Kontextbezug. Pragmatische Templates als Analysemodell 129
- Ironische Interjektionen und expressive Negation #hurra #nicht. Über Ironie und Expressivität auf Twitter 149
-
Teil III: Expressive Sätze
- Expressivität und die linke Peripherie. Zur Beziehung zwischen expressiver Bedeutung und funktionalen Projektionen 181
- Als ob wir Ideologen wären! Freie als ob-Sätze, epistemische Normen und Emotionen 205
- Appositive und Expressivität. Zur expressiven Bedeutung appositiver Relativsätze 231
- Der Moment, wenn dir klar wird, dass es expressive Nebensätze gibt 261
-
Teil IV: Expressive Zeichen
- Was ist das denn?! Über die Kombination aus Fragezeichen und Ausrufezeichen 295
- Expressive Gesten – expressive Bedeutungen. Expressivität in gebärdensprachlichen Erzählungen 313
-
Teil V: Zum Ende
- Tschüssikowski und Bis später, Attentäter. Zur Bedeutung von expressiven Verabschiedungen 341
- Autorenverzeichnis 371
- Index 373
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt VII
- Was ist Expressivität? 1
-
Teil I: Zum Anfang
- Expressivität und Lüge. Expressive Bedeutungsbestandteile von Äußerungen als Grundlage einer Lügendefinition 25
-
Teil II: Expressive Wörter
- Expressivität in der Wortbildung. Ein Überblick 49
- Die expressive Bedeutung von Beleidigungswörtern. Tabubrüche, Sprechereinstellungen, Emotionen 75
- Saulecker und supergemütlich! Pilotstudien zur fragmentarischen Verwendung expressiver Adjektive 109
- Interjektionen und Kontextbezug. Pragmatische Templates als Analysemodell 129
- Ironische Interjektionen und expressive Negation #hurra #nicht. Über Ironie und Expressivität auf Twitter 149
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Teil III: Expressive Sätze
- Expressivität und die linke Peripherie. Zur Beziehung zwischen expressiver Bedeutung und funktionalen Projektionen 181
- Als ob wir Ideologen wären! Freie als ob-Sätze, epistemische Normen und Emotionen 205
- Appositive und Expressivität. Zur expressiven Bedeutung appositiver Relativsätze 231
- Der Moment, wenn dir klar wird, dass es expressive Nebensätze gibt 261
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Teil IV: Expressive Zeichen
- Was ist das denn?! Über die Kombination aus Fragezeichen und Ausrufezeichen 295
- Expressive Gesten – expressive Bedeutungen. Expressivität in gebärdensprachlichen Erzählungen 313
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Teil V: Zum Ende
- Tschüssikowski und Bis später, Attentäter. Zur Bedeutung von expressiven Verabschiedungen 341
- Autorenverzeichnis 371
- Index 373