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Appositive und Expressivität. Zur expressiven Bedeutung appositiver Relativsätze

  • Claudia Poschmann
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Expressivität im Deutschen
This chapter is in the book Expressivität im Deutschen

Abstract

Appositive Relativsatze werfen eine Reihe interessanter Ratsel fur unser Verstandnis expressiver Bedeutung auf. Einerseits teilen sie typischerweise charakteristische Eigenschaften expressiver Ausdrucke wie etwa Unabhangigkeit, Nicht-Zuruckweisbarkeit und Sprecher-Orientierung (siehe u.a. Potts 2005, 2007; Gutzmann 2013). Oftmals werden Appositive daher auch gemeinsam mit expressiven Inhalten der Klasse der konventionellen Implikaturen zugeordnet (u.a. Potts 2005; Simons et al. 2010; Venhuizen et al. 2014). Andererseits unterscheiden sie sich von expressiven Bedeutungen jedoch in entscheidenden Punkten. So denotieren Appositive, anders als Expressive, Propositionen, drucken also wahrheitswertkonditionale Inhalte aus, nicht nur Sprechereinstellungen (Potts 2005) oder Gebrauchsbedingungen (Gutzmann 2013). Daruber hinaus scheint, wie neuere Arbeiten zeigen, sowohl der Diskursstatus (Syrett & Koev 2015) als auch der Skopus von Appositiven (Schlenker 2013; Poschmann 2018) flexibler als der von klassischen expressiven Bedeutungen zu sein. Appositive Relativsatze lassen sich somit nur schwer in die mittlerweile gut etablierte Unterscheidung zwischen wahrheitskonditionalen und expressiven Bedeutungen einordnen. In diesem Papier diskutiere ich, in welchen Punkten appositive Relativsatze Expressiven ahneln, wo sie sich unterscheiden und was passiert, wenn expressive Ausdrucke in Appositive eingefugt werden. Wie ich zeigen werde, wirft ein solcher Vergleich interessante Ratsel auf nicht nur fur die Analyse und Klassifikation appositiver Relativsatze, sondern auch fur unser Verstandnis zentraler Eigenschaften expressiver Bedeutungen wie z.B. Projektion (Chierchia & McConnell-Ginet 1990/2000).

Abstract

Appositive Relativsatze werfen eine Reihe interessanter Ratsel fur unser Verstandnis expressiver Bedeutung auf. Einerseits teilen sie typischerweise charakteristische Eigenschaften expressiver Ausdrucke wie etwa Unabhangigkeit, Nicht-Zuruckweisbarkeit und Sprecher-Orientierung (siehe u.a. Potts 2005, 2007; Gutzmann 2013). Oftmals werden Appositive daher auch gemeinsam mit expressiven Inhalten der Klasse der konventionellen Implikaturen zugeordnet (u.a. Potts 2005; Simons et al. 2010; Venhuizen et al. 2014). Andererseits unterscheiden sie sich von expressiven Bedeutungen jedoch in entscheidenden Punkten. So denotieren Appositive, anders als Expressive, Propositionen, drucken also wahrheitswertkonditionale Inhalte aus, nicht nur Sprechereinstellungen (Potts 2005) oder Gebrauchsbedingungen (Gutzmann 2013). Daruber hinaus scheint, wie neuere Arbeiten zeigen, sowohl der Diskursstatus (Syrett & Koev 2015) als auch der Skopus von Appositiven (Schlenker 2013; Poschmann 2018) flexibler als der von klassischen expressiven Bedeutungen zu sein. Appositive Relativsatze lassen sich somit nur schwer in die mittlerweile gut etablierte Unterscheidung zwischen wahrheitskonditionalen und expressiven Bedeutungen einordnen. In diesem Papier diskutiere ich, in welchen Punkten appositive Relativsatze Expressiven ahneln, wo sie sich unterscheiden und was passiert, wenn expressive Ausdrucke in Appositive eingefugt werden. Wie ich zeigen werde, wirft ein solcher Vergleich interessante Ratsel auf nicht nur fur die Analyse und Klassifikation appositiver Relativsatze, sondern auch fur unser Verstandnis zentraler Eigenschaften expressiver Bedeutungen wie z.B. Projektion (Chierchia & McConnell-Ginet 1990/2000).

Downloaded on 15.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110630190-010/html
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