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Schwingfestigkeitssteigerung von Radsternen aus Aluminiumguss durch UIT-Behandlung*

  • Antje Berg-Pollack , Cetin Morris Sonsino und Franz-Josef Völlmecke
Veröffentlicht/Copyright: 26. Mai 2013
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Kurzfassung

Der Beitrag stellt die erstmalige Anwendung des Ultrasonic Impact Treatments an Speichen gegossener Aluminiumräder vor. Die durch das UIT-Verfahren auf das Bauteil aufgebrachten mechanischen Impulse bewirken eine Erhöhung der Härte und eine Reduzierung vorhandener Porositäten in Oberflächennähe sowie eine Glättung der Oberfläche. Durch die plastischen Deformationen werden signifikante Druckeigenspannungen erzeugt, die maßgeblich für die Steigerung der Schwingfestigkeit der UIT-behandelten Radspeichen aus dem Werkstoff Aluminiumguss AlSi11Mg unter konstanten und variablen Amplituden verantwortlich sind. Die UIT-Technologie birgt ein hohes Potenzial zur Verbesserung der Lebensdauer und Sicherheit der Bauteile und zur Einsparung von Material und kann somit einen wesentlichen Beitrag zu konsequentem Leichtbau leisten.

Abstract

This paper provides a report about the first application of the Ultrasonic Impact Treatment on spokes of cast aluminium (AlSi11Mg) wheel spiders and its influence under spectrum loading. Fatigue tests, measurement of residual stresses, and metallographic analyses of untreated and treated spokes were performed. The mechanical impacts of the UIT effected a significant change of the microstructure, porosity and hardness. The application of the Ultrasonic Impact Treatment introduced plastic deformations and consequently compressive residual stresses on the surface. The fatigue strength increased significantly compared to the untreated spokes under constant and variable amplitude bending loading. The UIT-technology promises a high potential for improving of the structural durability and safety and the saving of material in the production of cast aluminium wheels.


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Dieser Beitrag erschien bereits im DVM- Bericht 136.

Dr.-Ing. Antje Berg-Pollack studierte an der Technischen Universität Dresden (TUDD) Maschinenbau (Angewandte Mechanik). Sie promovierte 1989 auf dem Gebiet der Betriebsfestigkeit mit dem Thema „Einfluss ausgewählter Belastungsgrößen auf die Lebensdauer schwingend beanspruchter Bauteile“ an der TU Dresden. Nach der Tätigkeit als Vertriebsingenieurin bei der Firma Instron Schenck Testing Systems GmbH (IST) ist sie seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt. Sie leitete dort u.a. das Kompetenzcenter „Betriebsfester Leichtbau“, war für den Aufbau des Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik in Bremerhaven (jetzt IWES) mitverantwortlich und ist heute dem Geschäftsfeld Industrie und Verbände angegliedert.

Prof. Dr.-Ing. Cetin Morris Sonsino studierte an der Technischen Universität Darmstadt (TUD) Maschinenbau und ist seit 1973 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt. Er promovierte 1982 auf dem Gebiet der „Kaltverformung und Kurzzeitschwingfestigkeit“ an der TU Darmstadt. Seit 1990 hat er an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, und seit 2002 an der TU Darmstadt einen Lehrauftrag über „Betriebsfestigkeit — Bauteilgebundenes Werkstoffverhalten“. Prof. Sonsino ist Obmann des DVM-Arbeitskreises Betriebsfestigkeit, stellvertretender Institutsleiter des LBF und Leiter des Geschäftsfeldes Industrie und Verbände.

Dipl. Ing. F.-J. Völlmecke studierte an der Universität Paderborn Maschinenbau mit Schwerpunkt Fertigungstechnik. Er arbeitete bis 1992 als Schweißfachingenieur und Ingenieur für Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung im Anlagenbau. Seit 1992 ist er bei der Fa. BORBET GmbH beschäftigt und ist Leiter des Prüffeldes der BORBET GmbH, Standort Hochsauerland.


Literatur

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Online erschienen: 2013-05-26
Erschienen im Druck: 2010-07-01

© 2010, Carl Hanser Verlag, München

Artikel in diesem Heft

  1. Inhalt/Contents
  2. Inhalt
  3. Vorwort/Editorial
  4. Vorwort
  5. Fachbeiträge/Technical Contributions
  6. Ausgewählte Einflussgrößen auf die Betriebsfestigkeit*
  7. Effects on Lifetime under Spectrum Loading*
  8. Effiziente Betriebsfestigkeitsauslegung von Radlagereinheiten höherer Generation*
  9. Beanspruchung und Beanspruch-barkeit bei Korrosionsermüdung am Beispiel automobiler Fahrwerke*
  10. Modellierung des Einflusses der Verschleißverteilung auf die Beanspruchung von Fahrwerksgelenken*
  11. Systemorientierte Raffung von Prüfstandssignalen für Fahrwerksgelenke unter Berücksichtigung lokaler Verschleißvorgänge*
  12. Der Einfluss von Reibkorrosion auf das Betriebsfestigkeitsverhalten im Rad-Nabe-Verbund von Nutzfahrzeugen*
  13. Bewertung der fertigungstechnologischen Einflussgrößen Laserstrahlschweißen und Sintern auf die Betriebsfestigkeit*
  14. „PHYBAL“ — Lebensdauerberechnung hochbeanspruchter metallischer Werkstoffe*
  15. Schwingfestigkeitssteigerung von Radsternen aus Aluminiumguss durch UIT-Behandlung*
  16. Zeitgeraffte und kostenoptimierte Bauteilprüfung an Zylinderköpfen*
  17. Konservative Abschätzung der Betriebsfestigkeit einer Kurbelwelle direkt aus der Mehrkörpersimulation*
  18. Schädigungstolerante Auslegung von Aluminium-Druckgusskomponenten
  19. Durchgängiger Prozess für die Berechnung dynamischer Lasten von komplexen mechatronischen Systemen am Beispiel der Simulation einer Windenergieanlage*
  20. Substitution von Komponentennachfahrversuchen durch dynamische Lasten bei der Betriebsfestigkeitsprüfung von Verschraubungen*
  21. Einfluss von Faserorientierung, Temperatur und Feuchtigkeit auf das Ermüdungsverhalten von kurzfaserverstärkten Thermoplasten*
  22. Kundennaher Betriebsfestigkeitsnachweis von Elastomerbauteilen im Fahrwerksbereich unter Berücksichtigung von Alterung und Ermüdung*
  23. Effizienzsteigerung bei Achslebensdauerversuchen durch standardisierte Steifigkeitselemente und übersichtliche Soll-Ist-Signalvergleiche
  24. Vorschau/Preview
  25. Vorschau
Heruntergeladen am 12.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/120.110149/html
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