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Neues Bauen für den neuen Menschen?

Christliche Anthropologie im Gespräch mit Otto Bartning
  • Martin Düchs und Thomas Wabel
Veröffentlicht/Copyright: 27. August 2024
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Zusammenfassung

Gibt es Bauten, die den »neuen Menschen«, mithin also das innere Neuwerden und eine veränderte Lebensführung des Menschen, befördern können? Die affirmative Bejahung dieser Frage in Theorie und Praxis der Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht in deutlichem Kontrast zu Karl Barths schroffer Ablehnung jeglicher Anschaulichkeit in der Rede vom »neuen Menschen« in seiner Interpretation des Römerbriefs (21922). Der Artikel diskutiert architekturphilosophische Überlegungen Otto Bartnings (1883–1959) aus der Zeit nach den beiden Weltkriegen und stellt zwei seiner sogenannten »Notkirchen« vor. Wir argumentieren, dass gerade im Verzicht auf eine der Architektur externe Programmatik wie beispielsweise eine Erziehung des Menschen Bartnings Kirchen aus sich heraus wirken und der Bau die Begegnung mit dem Gotteswort gleichsam performativ ermöglicht. Dabei koinzidieren anthropologische und theologische Bestimmungen des Heiligen.

Abstract

Are there buildings that can promote the »new man«, i. e. the inner renewal and an alternative way of life? The affirmative answer to this question in theory and practice of architecture at the beginning of the 20th century stands in stark contrast to Karl Barth’s blunt rejection of any perceptibility in the discourse on the ›New Man‹ in his interpretation of Paul’s letter to the Romans (21922). The article discusses architectural-philosophical considerations of Otto Bartning (1883–1959) from the period after the two world wars and introduces two of his so-called ›churches in times of adversity‹ (Notkirchen). As we argue, it is precisely in avoiding a programmatic approach that Bartning’s churches have an effect of their own accord, and the construction, in a performative manner, enables the encounter with the Word of God. In this, anthropological and theological conceptions of the sacred coincide.

Published Online: 2024-08-27
Published in Print: 2024-08-27

© 2024 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston

Heruntergeladen am 22.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/bthz-2024-0007/html
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