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Reihe

Schriften des Historischen Kollegs

Kolloquien
  • Herausgegeben von: Hartmut Leppin
eISSN: 2190-1406
ISSN: 2190-1392
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Die "Schriften des Historischen Kollegs" werden herausgegeben vom jeweiligen Vorsitzenden des Kuratoriums des Historischen Kollegs: bis 2011 durch Lothar Gall, von 2012 bis 2017 durch Andreas Wirsching, von 2017 bis 2020 durch Martin Schulze Wessel, seit Oktober 2020 durch Hartmut Leppin in Verbindung mit Florian Albert, Birgit Emich, Ute Frevert, Joël Glasman, Anke Hilbrenner, Bernhard Löffler, Klaus Oschema, Markus Schwaiger, Elke Seefried und Reinhard A. Stauber

Zum Historischen Kolleg: www.historischeskolleg.de

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 113 in dieser Reihe

Das Buch fragt danach, wie transnationale Wahrnehmungen und Praktiken zur Konstruktion einer linksalternativen Subjektivität beitrugen. Inwieweit wurden in den alternativen Milieus nationale Sozialisationsfaktoren reflektiert, konnten nationale Identität und post-nationales Selbstverständnis koexistieren?

Im Mittelpunkt stehen europäische Alternativmilieus, wobei Europa als ein heterogener, in globale Bezüge eingebetteter politisch-kultureller Handlungsraum betrachtet wird. Der auf der Ebene von Nationalstaaten und Europäischer Union konstituierte Zusammenhang wurde gleichsam gekontert durch linke Konzepte der Identifikation und Solidarität mit Ideen und revolutionären Bewegungen im globalen Süden. Daher herrschte in den betreffenden Milieus das Selbstverständnis einer „Gegenkultur", eines „Underground". Die Gegenbewegung gegen kapitalistische Wirtschaftsordnung, bürgerlichen Staat und „technokratisch" organisierte Gesellschaft vereinte die unterschiedlichsten Strömungen von der radikalen Linken bis hin zu Drogen- und Selbstverwirklichungs-Subkulturen.

Erstmals beleuchtet dieses Buch systematisch transnationale Verbindungen und ihre Bedeutung in europäischen Alternativmilieus der 1960er bis 1980er Jahre.

Buch Noch nicht erschienen 2026
Band 112 in dieser Reihe

Mit seiner Forderung nach „Mehr Gerechtigkeit" setzte der 2020 verstorbene ehemalige Münchner Oberbürgermeister, Hans-Jochen Vogel, das Thema einer neuen Bodenordnung erneut auf die öffentliche Agenda. Seit Jahrzehnten verfolgte er das Ziel, bezahlbaren Wohnraum vor allem in den Städten zu schaffen, denn die seit den 1950er-Jahren rasant gestiegenen Bodenpreise sah er als Ursache für hohe Mieten. Die Wertsteigerung schlug sich jedoch nicht im Steueraufkommen nieder und hatte das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2018 veranlasst, vom Gesetzgeber eine Reform des Grundsteuer- und Bewertungsrecht zu fordern. Das Ziel, Formen der Ungleichheit zu beseitigen, konfrontierte Grundeigentümer und -eigentümerinnen mit der Komplexität von Werterfassungsformen.

Obwohl die Forschung zum Kapitalismus seit einigen Jahren das Eigentum an Grund und Boden als zentrales, konstitutives Merkmal hervorhebt, wissen wir erstaunlich wenig über das Verhältnis von Boden und Recht, die rechtliche Fassung und Dokumentation von Grund und Boden, die Wertermittlung und schließlich die Bedeutung des Bodens in sozialen und mentalen Kontexten und ihr Wandel seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Der vorliegende Band liefert Einblicke in die Erfassungsmethoden und Visualisierungsformen des materiellen und immateriellen Wertes von Grund und Boden im Spannungsfeld von Eigentum und Enteignung, Privat- und Gemeineigentum in historischer und international vergleichender Perspektive und erlaubt Einblicke in die Entstehung und den Wandel von Bodenordnungen und Raumbildungsprozessen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 111 in dieser Reihe

Die mittelalterliche Welt kennt eine bemerkenswerte Vielzahl von Rechtsfiguren, durch die Frauen standesunabhängig, formalisiert oder qua Gewohnheit, Ehemänner oder Söhne vertreten konnten. Regentschaft ist in dieser Vielfalt eine besonders wichtige Spielart stellvertretender Herrschaftsausübung, da sie den meist krisenanfälligen Herrschaftsübergang markiert. Es lohnt sich daher, im europäischen Vergleich und im historischen Wandel nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Theorie und Praxis zu suchen. Gefragt wird nach Handlungsspielräumen, nach Institutionen und nach Personen, die für eine solche Stellvertretung als geeignet erachtet wurden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Grenzregionen an der Peripherie Europas mit ihren unterschiedlichen rechtlichen und sozialen Voraussetzungen. In diesem Sammelband werden daher neben Beispielen aus dem römisch-deutschen Reich weibliche Regentschaften in den Königreichen Sizilien, Aragón und Jerusalem sowie dem Herzogtum Schlesien und dem Großfürstentum Moskau in den Blick genommen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2024
Band 110 in dieser Reihe

Angesichts einer fortschreitenden Urbanisierung und der ungeheuren Erfolgsgeschichte der Siedlungsform „Stadt" wird selten die paradoxe Kehrseite dieser Geschichte in den Blick genommen. Seit 5000 Jahren steht der Entstehung von Städten ihr Untergang gegenüber. Verlassene Städte sind ein geradezu allgegenwärtiges Phänomen aller Zeiten und Regionen. Die in den Band versammelten Aufsätze unterschiedlicher Disziplinen beschreiben, wie von der Antike bis in die aktuelle Zeitgeschichte Stadtruinen wahrgenommen wurden. Ihre Interpretation, Instrumentalisierung und symbolische wie inhaltliche Aufladung verrät sehr viel über die Kulturen, in denen diese Prozesse zu beobachten sind. In einem faszinierenden Spektrum, das vom antiken Nahen Osten, Kleinasien und Italien über das präkolumbianische Nordamerika und Europa des 19. Jahrhunderts bis in den heutigen Oman, Palästina, die Mongolei, die USA oder nach Osteuropa reicht, wird die vielfältige Deutung von Ruinen und ihre Rolle in politischen, kulturellen und sozialen Verständigungen und Kontroversen thematisiert. Verlassene Städte erweisen sich auf diese Weise als ein zentrales und äußerst fruchtbares Thema der Kultur-, Kunst- und politischen Geschichte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 109 in dieser Reihe

Was ist religiöse Gewalt? Dieser Frage gehen Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftler erstmals konsequent mit ihren eigenen Methoden nach. Sie hinterfragen den Nutzen von Definitionen religiöser Gewalt und untersuchen die Relationen von Gewaltausübung, deren religiöse Rahmung und Legitimierung. Mit Analysen zu verschiedenen Zeiten, Kulturen und Regionen zeigen sie spezifische Merkmale von religiöser Gewalt auf. In den Beiträgen kommen bekannte Erscheinungen zur Sprache wie etwa die römischen Gladiatorenkämpfe, die Verfolgung religiöser Gruppen im Mittelalter oder der Erste Weltkrieg, aber auch bisher kaum behandelte Gewaltformen. Vor allem stellen die Autorinnen und Autoren traditionelle Annahmen infrage. Sie historisieren Begriffe und dekonstruieren Theorien. Am Ende stehen neue Fragen und methodische Anregungen für weitere Forschung eines bleibenden Problems unserer Zeit.

Buch Öffentlich zugänglich 2022
Band 108 in dieser Reihe

Während sich Globalhistorikerinnen und -historiker bereits intensiv damit auseinandergesetzt haben, welche Themen und Fragestellungen in ihrem Ansatz behandelt werden sowie welche Theorien und Methoden Anwendung finden sollten, gibt es bislang nur wenige Überlegungen zu Darstellungsformen und Erzählweisen von globalgeschichtlichen Texten. Diese Lücke möchte der vorliegende Band schließen: Zum einen fragt er danach, welche Meister- und Metaerzählungen existieren und welche Kritik an diesen geübt wurde. Zum anderen werden unterschiedliche Darstellungsweisen vorgestellt, mit denen sich die Geschichte des Kolonialismus, der Migrationen sowie des globalen Waren- und Wissensaustauschs erzählen lassen. Darüber hinaus werden exemplarisch einige häufig in globalgeschichtlichen Darstellungen zu findende Begriffe und Visualisierungen analysiert. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, welchen spezifischen narrativen Herausforderungen sich Globalhistorikerinnen und -historiker stellen müssen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 107 in dieser Reihe

Zahlreiche Abbildungen von gesunden und kranken, von wohlgestalteten und missgebildeten menschlichen Körpern sind aus der Frühen Neuzeit überliefert. Kunst-, medizin- und kulturgeschichtliche Perspektiven in einem dezidiert interdisziplinär angelegten Unterfangen verknüpfend, bietet dieses Buch faszinierende Einblicke in zeitgenössische Formen und Strategien der Visualisierung des Körpers im zeitlichen Wandel. Das Themenspektrum, das die Autorinnen und Autoren in ihren Beiträgen abhandeln, ist breit. Es reicht von anatomischen Tafeln und dem Vergleich von westlichen und chinesischen anatomischen Illustrationen über medizinische und künstlerische Darstellungen von Pest und Syphilis bis hin zu Bildern von Kastraten, Hinkenden, Buckligen, „siamesischen Zwillingen” und anderen abnormen Körpern. Zahlreiche farbige Abbildungen – von denen etliche hier erstmals veröffentlicht werden – lassen die Lektüre zugleich zu einem eindrucksvollen visuellen Erlebnis werden.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 106 in dieser Reihe

Dem Wissen um den amoralischen Charakter der nationalsozialistischen und kommunistischen Herrschaft stand nach 1945/1989 das Bedürfnis der Menschen gegenüber, sich auch an die schönen Momente im eigenen Leben während der Diktatur zu erinnern. Daraus ergab sich ein moralisches Dilemma: Wie konnte die problematische Vergangenheit in die eigene Lebenserzählung integriert werden? Möglich war das vor allem in „Erzählgemeinschaften" der Zeitzeugen, aber auch in nonverbalen Formen des Erinnerns – etwa durch das Einrichten privater Museen und Sammlungen obsolet gewordener Alltagsgegenstände, entlang derer sich wiederum Narrative herausbildeten. Der Band geht der Frage nach den wechselnden Rahmenbedingungen des positiven Erzählens über Diktaturen des 20. Jahrhunderts nach. Hierbei werden West- und Ostdeutschland, die ehemalige Sowjetunion und die Tschechoslowakei in den Blick genommen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 105 in dieser Reihe

Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) war ein globaler Konflikt mit Schauplätzen in Europa, Afrika, Amerika und Südasien. Ein Szenario, das nicht nur die Frage nach Formen globaler Verflechtungen aufwirft, sondern zu einer grundsätzlichen Reflexion über das Verhältnis von Mikro- und Makrogeschichten frühmoderner Kriege Anlass bietet. Wie verhielten sich Gewalt und Leid vor Ort zu den geopolitischen Strategien der europäischen Monarchien? Ausgewiesene, internationale Expertinnen und Experten widmen sich dem großen Krieg aus der Nähe aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit neuen Forschungsansätzen. Die Beiträge des Bandes handeln u. a. von diplomatischem Kalkül und weltweiten Kommunikationsnetzwerken, von der Praxis militärischer Gewalt in Belagerungen, von der Finanzierung und Zählung von Streitkräften oder den Erfahrungen von Okkupationen vor Ort. Besondere Aufmerksamkeit gilt der bislang weniger gewürdigten Verwicklung des spanischen Imperiums in den Konflikt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 104 in dieser Reihe

Die Erforschung von Emotionen, „emotional regimes" und „emotional communities" hat in den vergangenen Jahren große Aufmerksamkeit erfahren. Zugrunde liegt unter anderem die Einsicht, dass Rationalität und Gefühlswelt keine starren Gegensätze sind, wie es eine ältere Auffassung lange Zeit glaubte. Vielmehr fließen Emotionen regelmäßig in die Konstruktion von Bildern des anderen, Wahrnehmungen und Interpretationsmustern ein und stehen in einem komplexen Zusammenhang mit „rational" vermittelten Handlungen. Dies gilt in besonderem Maße für die Geschichte der Internationalen Beziehungen, die dieser Band erstmals systematisch unter einer emotionsgeschichtlichen Perspektive in den Blick nimmt. Mit ihr untersuchen renommierte Historikerinnen und Historiker zentrale Phasen und Schauplätze des Kalten Krieges. Damit eröffnet der Band einen wichtigen Dialog zwischen unterschiedlichen methodischen Traditionen der Geschichtswissenschaft.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 103 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 102 in dieser Reihe

Das gotische Königreich in Italien steht auf der Schwelle zwischen Altertum und Mittelalter. Einerseits setzte es die Traditionen römischer Staatlichkeit in hohem Maße fort. Andererseits aber beruhte es auf einem fragilen Kompromiss zwischen den einheimischen Eliten und einem Kriegerverband, der mit Theoderich nach Italien gekommen war und dort als militärische Funktionselite angesiedelt wurde. Dieser Kriegerverband wurde als ethnische Gruppe definiert; der König beanspruchte, über zwei Völker, Goten und Römer, zu herrschen, die in seinem Reich einträchtig, aber mit verschiedenen Aufgaben miteinander leben sollten. Der Sammelband enthält innovative Beiträge zu zentralen Aspekten dieser singulären Herrschaftsbildung. Die Autoren, die aus vielen Disziplinen kommen, fassen den aktuellen Forschungsstand zusammen und entwickeln neue Perspektiven. Behandelt werden Siedlungsformen und Stadtentwicklung, soziale Eliten, ethnische Zuschreibungen und religiöse Gruppenbildungen, Historiographie, Recht und Herrschaft, Nachleben und Forschungsgeschichte.

Buch Öffentlich zugänglich 2020
Band 101 in dieser Reihe

Gerechtigkeit ist eine universelle Forderung von Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart. Der Band versammelt Beiträge über die Voraussetzungen und Bezugssysteme der Forderung nach Gerechtigkeit, wie sie besonders in der Figur des gerechten Herrschers amalgamierten. Die Aufsätze behandeln unter anderem das muslimische Osmanenreich, die orthodoxe Moskauer Rus’, das lateinische Christentum im Alten Reich sowie die konfessionelle Übergangszone Polen-Litauen. Im Unterschied zur älteren Fürstenspiegelforschung analysiert die historische Gerechtigkeitsforschung ihren Untersuchungsgegenstand im Umfeld von Weltordnung, Religion, Moral, Recht, Gewalt und Herrschaft, um dessen historischen Ort in Rhetorik und vollzogener Geschichte zu bestimmen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 100 in dieser Reihe

Die seit Januar 1919 in Paris tagende Friedenskonferenz stellte einen einzigartigen Moment globaler Verdichtung dar. Einerseits agierten Politiker, Diplomaten und Experten angesichts der seit 1917 konkurrierenden Ordnungsmodelle von Weltrevolution, Weltdemokratie und dem Selbstbestimmungsrecht der Völker im Bewusstsein universeller Prinzipien und weltweiter Verflechtungen. Andererseits bildeten die Konflikte um die Neugestaltung der Welt jeweils spezifische Kontexte und Interessen ab. Diese besondere Spannung führte zu den großen Erwartungen der Zeitgenossen und bildet den Rahmen für die Beiträge des vorliegenden Bandes. Sie beschäftigen sich mit der Vielfalt weltweit diskutierter Prinzipien von innerer und äußerer Neugestaltung nach dem Ende des Krieges und ihrer Auswirkungen auf ganz unterschiedliche Gesellschaften. Thematisch kommen die Entstehung neuer Staaten im Zeichen des Gewaltkontinuums nach dem Herbst 1918, die Debatten um Kolonialismus und Antikolonialismus, die Ausprägungen und Widersprüche des neuen Internationalismus sowie die Erfahrungen mit Massendemokratie und Wohlfahrtsstaatlichkeit als neue Versprechen der Nachkriegsgesellschaften in den Blick.

Buch Öffentlich zugänglich 2019
Band 99 in dieser Reihe

Im Zentrum steht die Frage, wie in Mittelalter und Früher Neuzeit Risiken wahrgenommen und bewältigt wurden. Dabei wird der Akzent auf Semantiken und Narrative des Risikos und ihren Zusammenhang mit Praktiken der aktiven Bewältigung von Risiken gesetzt. Unterschiedliche soziale Felder, auf denen Risiken eine besondere Herausforderung für die historischen Akteure darstellten, geraten so in den Blick.

Buch Öffentlich zugänglich 2018
Band 98 in dieser Reihe

Politik und Wissenschaft möchten gegenwärtig durch Public-Health-Maßnahmen und Präventionsgesetze zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Zugleich bieten neue Techniken weltweit individuelle gesundheitsfördernde Apps an, die Selbstkontrolle und -optimierung stärken, aber den traditionellen Gesundheitsinstanzen Boden entziehen. Auf der Basis dieser Herausforderungen werden in diesem Band Fragen der Public-Health-Ethik diskutiert. Mit dem Blick in die Vergangenheit wird erörtert, welche Motive für die Förderung von Gesundheit existierten, welche Muster der Kontrolle von Krankheiten in den Städten und bei Epidemien vorherrschend waren, wie der Vorsorgegedanke in modernen Gesellschaften gestaltet, warum Männer als Adressaten der Gesundheitsförderung spät entdeckt wurden und wie sich der präventive Aspekt der Arbeit bei psychisch Kranken umsetzte. Zudem werden gesundheitsaufklärerische Aktivitäten in der früheren DDR und die Nutzung von Medien und Film zwischen ca. 1920 und 1970 betrachtet.

Buch Öffentlich zugänglich 2018
Band 97 in dieser Reihe

In 15 Beiträgen beschäftigen sich Osteuropahistoriker und Musikwissenschaftler mit der Hochkultur in der Sowjetunion. Dabei wird der Umgang mit dem literarischen, künstlerischen und musikalischen Erbe als eine soziale Praktik der bewussten und professionellen Sinnstiftung begriffen. Die alltäglichen und von den Akteuren oft kaum wahrgenommenen Tätigkeiten und Prozesse stehen im Fokus des Interesses. Thematisiert werden die Auswirkungen der historischen Umbrüche auf die Kultur, die Kulturpolitik und die Kulturideale in der Sowjetunion, die Aspekte des Kulturtransfers, der Kulturvermittlung und der Rezeption von Kultur sowie die Rolle des Jazz als Alternativkultur. Der Sammelband ist Ergebnis eines internationalen Kolloquiums, das am Historischen Kolleg (München) unter Leitung von Professor Dr. Igor Narskij stattfand.

Buch Öffentlich zugänglich 2016
Band 96 in dieser Reihe

Transatlantic democracy in the 20th century - this concept goes beyond the idea of an American civilizing mission in Europe after two World Wars, and certainly beyond the notion of re-educating Germans, and making them fit for Western institutions after Nazism. As democracy is being contested anew in the beginning of the 21st century, a much more complicated landscape of democracy since 1900 emerges. Transfer was not a one-way-street, and patterns of conflict and transformation affected both American and European political societies. American democracy may not be reduced to a resilient defense of original traditions, while the narrative of German democracy is more than redemption from catastrophe. The essays in this volume contribute to a new history of transatlantic democracy that accounts for its manifold experiences and constant renegotiations, up to the current challenges of American and European populism.

Buch Öffentlich zugänglich 2017
Band 95 in dieser Reihe

Das Ringen der Gegenpäpste vervielfältigte von der Spitze aus die Strukturen der mittelalterlichen Kirche. Der Band rückt diese zeitweilige Uneindeutigkeit der päpstlichen Hierarchie in den Mittelpunkt und betrachtet die Mechanismen der Verdopplung, der Autoritätsbehauptung und Autoritätszuweisung in historischer, kirchenrechtlicher, ekklesiologischer, zeremonieller und historiografischer Perspektive. Dabei werden nicht die gewohnten Fragen der Rechtmäßigkeit der konkurrierenden Ansprüche verfolgt und das Urteil über „richtige" oder „falsche" Päpste gefällt, sondern die Idee der wiederkehrenden grundlegenden Krisen und ihrer historischen Bewältigung verfolgt.

Mit Beiträgen von Jörg Bölling, Florian Eßer, Robert Gramsch-Stehfest, Martina Hartmann, Jochen Johrendt, Andreas Matena, Harald Müller, Britta Müller-Schauenburg, Stefan Rebenich, Stefan Schima, Bernward Schmidt und Benjamin-Oskar Schönfeld.

Buch Öffentlich zugänglich 2017
Band 94 in dieser Reihe

Monarchische Herrschaft ist im Altertum omnipräsent. Eine systematische epochen- und kulturvergleichende Untersuchung des Phänomens existiert bislang aber nicht. Der Band schließt diese Lücke. 25 Beiträge, die von ausgewiesenen Spezialisten verfasst sind, nehmen die Alleinherrschaft von Ägypten und dem Alten Orient über die griechisch-römische Antike bis in die Spätantike, das Frühmittelalter und die frühislamische Zeit in den Blick. Vergleichend wird das alte China betrachtet, und ein weiterer Beitrag eröffnet die rezeptionsgeschichtliche Perspektive.

Buch Öffentlich zugänglich 2016
Band 93 in dieser Reihe

Der Aufschwung der Psychiatrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging mit zahlreichen Verwerfungen einher. Erstens war festzustellen, dass moderne Strömungen in der Kunst, Auffälligkeiten des Sexualverhaltens sowie andere unangepasste soziale Verhaltensweisen psychiatrisiert wurden. Hier spielte das in den 1890er Jahren entwickelte Konzept der Psychopathie eine wichtige Rolle wie auch der Querulantenwahn. Viele Psychiater nutzten diese Expansionsbestrebungen, um sich - initiiert durch die Revolution - in politischen Diskursen mit neuen gesellschaftpolitischen Entwürfen zu profilieren. Zweitens sind Begriffs- und Wissenszirkulationen feststellbar. So wurde z.B. der Begriff der Schizophrenie durch einen Transfer in andere Kontexte, u.a. in die Literatur, mit neuen semantischen Codierungen versehen. Umgekehrt wurde der Begriff der Spannung von der Psychiatrie adaptiert und nutzbar gemacht. Auch aus der Sexualwissenschaft kommende Wissensmuster wurden von der Psychiatrie angenommen und integriert. Drittens gab es bei der künstlerischen Avantgarde einen affirmativen Diskurs zum Wahnsinn, der sich nicht zuletzt im Genie-Wahnsinn-Diskurs manifestierte. Die Autorinnen und Autoren erörtern diese sehr unterschiedlichen Phänomene originell und kenntnisreich.

Buch Öffentlich zugänglich 2015
Band 92 in dieser Reihe

Martin Luther und die Reformation sind Teil des öffentlichen Geschichtsbewusstseins Deutschlands, Europas und des „Westens“ generell. Bei der Betrachtung von Person und Werk des Reformators vollzieht der Band eine radikale Historisierung in doppelter Hinsicht: Zum einen stellt er das Fremde des Reformationsjahrhunderts und die im Vergleich zu heute anderen Bedingungen des Denkens und Handelns Luthers und seiner Zeitgenossen heraus. Zum anderen versucht er eine 500jährige Rezeptionsgeschichte in archäologischen Schichten abzutragen, um zu Luther vorzustoßen, aber auch um die weltgeschichtlichen Auswirkungen zu verstehen. Das soll dazu beitragen, die öffentliche Diskussion über die Reformation und deren Folgen auf eine geschichtswissenschaftliche Grundlage zu stellen.

Mit Beiträgen von P. Blickle, Th. Brady, S. Karant-Nunn, Th. Kaufmann, N. Krentz, V. Leppin, W. Reinhard, St. Rhein, H. Schilling, G. Schmidt, S. Seidel Menchi, N. Slenczka, R. Slenczka, G. R. Tewes, D. Wendebourg, E. Wolgast

Buch Open Access 2015
Band 91 in dieser Reihe

Nearly fourteen million people died during the First World War. But why, and for what reason? Already many contemporaries saw the Great War as a "pointless carnage" (Pope Benedict XV, 1917). Was there a point, at least in the eyes of the political and military decision makers? How did they justify the losses, and why did they not try to end the war earlier? In this volume twelve international specialists analyses and compares the hopes and expectations of the political and military leaders of the main belligerent countries and of their respective societies. It shows that the war aims adopted during the First World War were not, for the most part, the cause of the conflict, but a reaction to it, an attempt to give the tragedy a purpose - even if the consequence was to oblige the belligerents to go on fighting until victory. The volume tries to explain why - and for what - the contemporaries thought that they had to fight the Great War.

Buch Öffentlich zugänglich 2013
Band 90 in dieser Reihe

Auf „angemaßte Heiligkeit“ und Mordversuche lautete die Anklage in einem Inquisitionsprozess, der 1859 bis 1862 skandalöse Zustände im römischen Frauenkloster Sant Ambrogio ans Licht brachte. Mögliche Tatmotive waren Machtkämpfe, Eifersucht und die Vertuschung sexueller Beziehungen. Historiker, Theologen, Religionswissenschaftler und ein Psychiater ordnen den Fall in seine Zusammenhänge ein. Sie liefern einen Überblick über Heiligkeit in Religion und Kirche, zeichnen historische Unterscheidungen von „falscher“ und „angemaßter“ Heiligkeit nach und nehmen das 19. Jahrhundert als Zeitalter des Spiritismus und der Privatoffenbarungen in den Blick. Dabei geht es nicht zuletzt um die Verschränkung von Heiligkeit, Macht und Geschlechterrollen – und damit um ein dringendes Desiderat der Forschung. Beiträge von: Arnold Angenendt, Claus Arnold, Joachim Demling, Klaus Große Kracht, Stefanie Knauß, Norbert Lüdecke, Elke Pahud de Mortanges, Wolfgang Reinhard, Monique Scheer, Bernhard Schneider, Wolfgang Speyer, Klaus Unterburger, Otto Weiß, Hubert Wolf, Gabriella Zarri.

Buch Öffentlich zugänglich 2013
Band 89 in dieser Reihe

Sind Gewalt, Gewalterfahrungen, Gewalttaten und das Leben in den Städten eng aneinander gebunden? Phänomene kollektiver Gewalt wurden von der Geschichtswissenschaft bisher vor allem für die Zwischenkriegszeit in den Blick genommen. Der von Friedrich Lenger konzipierte und herausgegebene Band erweitert deutlich die Perspektive: Er schlägt den Bogen zur älteren Politik der Straße wie Demonstrationen, Lebensmittelunruhen oder Mieterstreiks und bezieht den europäischen Osten und Süden ein. Politische Gewalt wird nicht zuletzt konsequent in den Zusammenhang vermeintlich unpolitischer Protestformen einordnet.

Buch Öffentlich zugänglich 2014
Band 88 in dieser Reihe

Gibt es individuelle Merkmale, die den erfolgreichen Unternehmer kennzeichnen, und wenn ja, welche sind es dann? Lassen sich diese Merkmale in irgendeinem wesentlichen Sinne generalisieren oder bleiben sie unlösbar an die jeweilige Person gebunden? Kann man Unternehmerschaft „lernen“, oder gehört zu ihr eine Art Talent, das man haben muss? Setzt der Kapitalismus, zugespitzt gesagt, bestimmte Charaktere voraus, oder erzieht er sich das Personal, das er braucht? Die Beiträge des Bandes stellen erfolgreiche Unternehmer aus unterschiedlichen Branchen und aus unterschiedlichen Zeiten vor. Im Ergebnis ist Unternehmerschaft zumindest im Sinne Schumpeters als individuelles Merkmal zu begreifen, denn weder soziale Herkunft noch bestimmte andere, generalisierbare Merkmale lassen sich in einer Weise finden, die auf eine Art „Unternehmertypus“ deutet. Es sind vielmehr individuelle Eigenschaften, die ausschlaggebend sind, auch wenn sie sich erst im Rahmen von Unternehmen entfalten können. mit Beiträgen von J. Bähr, Ch. Eifert, J. Finger, M. Frese, B. Gehlen, J.-O. Hesse, H. Joly, S. Keller, A. Kieser, J. Kocka, R. Köster, J. Lesczenski, K. Priemel, C. Rauh, F. Sattler, B. Wubs.

Buch Öffentlich zugänglich 2014
Band 87 in dieser Reihe

Um 1900 treffen in den europäischen Industriegesellschaften zwei revolutionäre Prozesse aufeinander: Die Wissenschaften werden zur zentralen Weltdeutungsmacht; die Demokratisierung der modernen Lebenswelt wird zum zentralen politisch-kulturellen Ordnungsrahmen. Das macht Europa zu einem Experimentierfeld für sehr unterschiedliche Verbindungen von wissenschaftlicher Selbstbeobachtung und politischem Ordnungsdenken. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die nationalkulturellen Eigenheiten wie die transnationale Wissenszirkulation, die das Labor der Moderne prägen. Drei epochale Phasen stehen im Mittelpunkt: die Kulturschwelle um 1900, die Zeitdiagnostik zwischen den Weltkriegen, die Zivilisationsdeutungen unter den Vorzeichen des Kalten Krieges mit einem Ausblick in die Gegenwart. Mit Beiträgen von B. Choluj, W. Feuerhahn, M. Gierlak, E. Hanke, A. Harrington, G. Hübinger, U. Puschner, S. Middendorf, T. B. Müller, B. Picht, L. Raphael, K. Sauerland, K. Steffen, B. Stuchtey, M. Tokarzewska.

Buch Öffentlich zugänglich 2012
Band 86 in dieser Reihe

Nach den seinerzeit im Umkreis des Zweiten Vatikanischen Konzils vor allem theologisch fokussierten Forschungen zu Konziliarismus und Konzilien des 15. Jahrhunderts finden diese seit einigen Jahren als polyvalente historische Phänomene Interesse, da sie sich als überra-schend offen und ergiebig für vielfältige Fragestellungen heutiger Geschichtswissenschaft erweisen. Ausgehend von der bislang weniger erforschten, doch gerade in solchem Kontext aufschlussreichen Spätphase des Basler Konzils, nehmen die Beiträge des Sammelbands zugleich vom Ende her die gesamte konziliare Epoche bilanzierend in den Blick. Mit Beiträgen von Philippe Contamine, Jürgen Dendorfer, Robert Gramsch, Johannes Helm-rath, Ursula Lehmann, Claudia Märtl, Jürgen Miethke, Heribert Müller, Werner Paravicini, Thomas Prügl, Émilie Rosenblieh, Joachim W. Stieber, Thomas Wünsch.

Buch Öffentlich zugänglich 2013
Band 85 in dieser Reihe

Das Mehrheitsprinzip ist die einzige Regel, die allen Bürgern ein gleiches politisches Gewicht gibt; und die politische Gleichheit ist die Grundlage aller Demokratie. Wo die Mehrheitsregel waltet, muss zwar keine Demokratie sein; aber wo Demokratie ist, kann nur die Mehrheitsregel gelten. Indes, die Mehrheitsentscheidung geht den Repräsentativsystemen zunehmend verloren. In den nationalen und supranationalen Institutionen wird immer mehr das ‚Aushandeln’ gepflegt. Die Klage über die ‚Entparlamentarisierung’ trifft nicht zuletzt dieses Verschwinden der Kultur des Debattierens und des konsenslosen Entscheidens. Denn wo die Parlamentarier unter dem Diktat des Fraktionszwanges abstimmen, kann von einer Mehrheitsentscheidung im klassischen Sinne keine Rede mehr sein. Der Ruf nach mehr direkter Demokratie wird daher immer lauter. Und er verlangt nach historischer Rückbesinnung auf die kulturellen Bedingungen des Mehrheitsprinzips. Dieser Band beschäftigt sich mit unterschiedlichsten Aspekten des Mehrheitsprinzips. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt naturgemäß dort, wo das Mehrheitsprinzip erstmals umfassend und kontinuierlich auf unterschiedlichsten institutionellen Ebenen angewandt wurde, nämlich in der griechisch-römischen Antike. Mit Beiträgen von: Maria H. Dettenhofer, Egon Flaig, Werner Heun, Karl-Joachim Hölkeskamp, Martin Jehne, Johannes Preiser-Kapeller, Markus Rüttermann, Winfried Schmitz, Elke Stein-Hölkeskamp, Thomas Wagner, Hans-Ulrich Wiemer.

Buch Öffentlich zugänglich 2012
Band 84 in dieser Reihe

Die Beiträge dieses Bandes sind an der Schnittstelle zwischen Kirchen- und Geistesgeschichte anzusiedeln. Während sich im hohen und späten Mittelalter autoritative Instanzen vervielfachen, mit den magistri an den Universitäten neue theologische Kompetenzen heranwachsen, aber auch mit den neuen charismatischen Führern, Propheten und Mystikern den alten Autoritäten Konkurrenz erwächst, entsteht für das kirchliche Establishment, insonderheit das Papsttum, Rechtfertigungsdruck. Jede Autorität hat einen Wahrheitsanspruch. Die Frage nach dem Wesen der Wahrheit muss neu gestellt, die Dialektik von Autorität und Wahrheit neu überdacht werden. Mit Beiträgen von: David Burr, Duane Henderson, Isabel Iribarren, Deeana Klepper, Robert E. Lerner, Elsa Marmursztejn, Alexander Patschovsky, Sylvain Piron, Gian Luca Potestà, Roberto Rusconi, Pavlina Rychterova, Felicitas Schmieder.

Buch Öffentlich zugänglich 2013
Band 83 in dieser Reihe

The ten essays in this volume deal with the debates and conflicts about modernity in a period of American history when the tensions and strains caused by seemingly unrestrained change and the reactions to it were particularly severe and tangible. Partly concentrating on the margins or dark underworlds of modernity, such as racism and violence, partly focusing on the allegedly unlimited space to negotiate and create social order from scratch, the contributions to this volume show that, and discuss why, modernity was an issue in contemporary United States which seemed to have been even more hotly contested than in Europe at the same time, albeit sometimes in terms of “Americanism” rather than “modernism”. In this book, European scholars of the United States apply variations on the transnational discourse on modernity to unexpected dimensions of U.S. history, making this volume a fascinating example of the present-day enterprise of internationalizing American studies.

Buch Öffentlich zugänglich 2011
Band 82 in dieser Reihe

Das Verhältnis zwischen Judentum, Christentum und Islam unterlag im Laufe der Geschichte vielfältigen Veränderungen. Welche Konflikte gab es, welche Phasen und Formen von Austausch und Kooperation standen dem gegenüber? Der Band ist das Ergebnis einer Tagung aus dem Jahr 2009. Wissenschaftler aus sechs Ländern präsentieren nun die Ergebnisse. Die Sektionen behandeln die "Gegenseitige Wahrnehmung vor dem 1. Weltkrieg", "Kultur, Bildung, Fremdwahrnehmung" seit 1945, "Austausch und Konflikte" von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, das "Rechtsverständnis", "Recht und Wirtschaft", die "Religionsgelehrsamkeit" sowie "gesellschaftliche Integration und Bewahrung der Identität". Mit Beiträgen von: Kilian Bälz, Hans-Jürgen Becker, Hartmut Bobzin, Michael Brenner, Micha Brumlik, Thomas E. Burman, John Efron, Leila Tarazi Fawaz, Claude Gilliot, Friedrich Wilhelm Graf, Peter Heine, Karl Homann, Yosef Kaplan, Thomas Kaufmann, Yavuz Köse, Gudrun Krämer, Michael Kreutz, Roland Löffler, Wolfgang Loschelder, Hans Maier, Asher Meir, Tilman Nagel, Matthias Pohlig, Maurus Reinkowski, Mathias Rohe, Heinz Schilling, Reinhard Schulze, Martin Tamcke, Georges Tamer, Lucette Valensi, Dietmar Willoweit, Israel Yuval und einer Podiumsdiskussion der Sektionsleiter.

Buch Öffentlich zugänglich 2013
Band 81 in dieser Reihe

Wann lösen Kaufleute ihre Konflikte mit Hilfe der öffentlichen Justiz, wann hingegen auf alternativen Wegen, also mehr oder weniger privat? In 16 Fallstudien aus Mittel- und Westeuropa, die einen Bogen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert spannen, untersuchen die Autoren entweder die Strategien von Kaufleuten bei der Wahl des geeigneten Instruments für ihre Interessendurchsetzung oder aber die speziellen Markt- und Handelsgerichte, welche – nicht selten unter Einfluss der kaufmännischen Justiznutzer selbst – für die Regelung ihrer Angelegenheiten und Bedürfnisse eingerichtet wurden. Die Aufsätze sind auf Deutsch, Französisch oder Englisch verfasst; Kurzfassungen in den beiden anderen der drei Tagungssprachen sind beigefügt. Mit Beiträgen von: Anja Amend-Traut, Christian Borde, Albrecht Cordes, Serge Dauchy, Florent Garnier, Thierry Hamon, Jean Hilaire, Silvia Marzagalli, Ulrike Müßig, Peter Oestmann, Louis Pahlow, Christian Pfister-Langanay, Pierrick Pourchasse, Estelle Rothweiler née Réhault, Stephen E. Sachs, Karl-Otto Scherner, Alain Wijffels.

Buch Öffentlich zugänglich 2010
Band 80 in dieser Reihe

Wer sich im frühneuzeitlichen Bern, in Königsberg, Dorpat oder Trient als "Deutscher" bezeichnete, verband damit keine herrschaftliche Zuordnung. Gemeint waren eher ethnisch-kulturelle Gemeinsamkeiten. Gerade der europäische Vergleich zeigt die Besonderheiten dieser "offen" deutschen Nationsbildung, die in der Frühen Neuzeit weit über den politischen Rahmen des Alten Reiches hinausgriff, ohne daraus staatliche Integrationsansprüche abzuleiten. Das Buch versammelt 15 Beiträge renommierter Wissenschaftler, die die Entwicklung der frühneuzeitlichen deutschen Nation in den europäischen Kontext stellen. Diskutiert werden Fragen der politischen Ordnung, der kulturellen Identität sowie des Austauschs mit den Nachbarn. Beiträge von Astrid Ackermann, Hans-Jürgen Bömelburg, Horst Carl, Meinrad von Engelberg, Daniel Fulda, Alfred Kohler, Dieter Langewiesche, Thomas Maissen, Michael North, Klaus Pietschmann, Alexander Schmidt, Georg Schmidt, Luise Schorn-Schütte, Siegrid Westphal, Joachim Whaley, Peter Wilson, Martin Wrede.

Buch Öffentlich zugänglich 2011
Band 79 in dieser Reihe

‚Selbstbestimmung’ ist seit dem 18. Jahrhundert ein philosophischer Schlüsselbegriff. Er verkörpert wie kaum ein anderer das neuzeitliche autonome Individuum. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich daraus die Formel vom Selbstbestimmungsrecht der Völker gebildet – sie ist 1966 ins Völkerrecht eingegangen. Wie ist aus dem individuellen ein kollektives Recht geworden? Der Sammelband geht den Wurzeln eines seit Lenin und Wilson ungeheuer erfolgreichen und eingängigen Schlagworts nach, das die Verteilung der Welt unter die Völker maßgebend beeinflusst hat. Mit Beiträgen von: Marina Cattaruzza, Wolfgang Danspeckgruber, Jost Dülffer, Heinz Duchhardt, Jörg Fisch, Marc Frey, Hans-Joachim Heintze, Peter Hilpold, Georg Kohler, Ramon Leemann, Kristina Roepstorff, Onuma Yasuaki, Heinhard Steiger, Stefan Wolff, Sacha Zala.

Buch Öffentlich zugänglich 2009
Band 78 in dieser Reihe

Kriege, denen Heiligkeit zugeschrieben wurde, haben eine endlose Geschichte. Bis zur Gegenwart dauert sie an. Islamische Fundamentalisten sind noch immer davon überzeugt, ihr menschenverachtender Terrorismus sei "Heiliger Krieg" (Dschihad) im Namen Allahs. Um über Wechselwirkungen zwischen Religion und Politik aufzuklären, thematisiert das Buch religiös imprägnierte Kriegsauffassungen Israels und Roms, der Christen und Muslime. Es unterrichtet über Gewalttheoreme und Gewaltgeschichten der monotheistischen Weltreligionen, deren Glaubens- und Politikbegriffe bewirkten, dass auf der Weltbühne von heute Religionen widersprüchliche Funktionen erfüllen. Religionen versöhnen, um ihrer friedenstiftenden Heilsbotschaft gerecht zu werden; ihre Instrumentalisierung für politische und militärische Zwecke macht sie zu einem Nährboden für Terror und Gewalt. Der zeitliche Rahmen der behandelten Themen reicht von den "Heiligen Kriegen" des antiken Judentums bis zum Weltanschauungskrieg Hitlers, den dieser im Namen der "Vorsehung" und des "Allmächtigen" führen wollte. Bemerkenswert bleibt, dass auch der moderne, um das Seelenheil seiner Untertanen entlastete Staat, wenn es um Krieg und Frieden ging, auf die sinn- und legitimationsstiftende Macht religiöser Deutungen nicht verzichten wollte.

Buch Öffentlich zugänglich 2012
Band 77 in dieser Reihe

Die nationalsozialistische Besatzung Europas wirkte massiv auf die Volkswirtschaften aller betroffenen Gebiete ein. Die Proklamation eines Großwirtschaftsraums eröffnete die Perspektive der Grenzenlosigkeit. Den zur Verwaltung der besetzten Gebiete delegierten Beamten und Militärs gingen mitunter die rationalen Maßstäbe für die wirtschaftliche Ausbeutung verloren. Auf der anderen Seite waren sie bei der Durchsetzung ihrer Ziele auf die bürokratischen Mittel angewiesen, die ihnen aus ihrer bisherigen Tätigkeit vertraut waren. Mit Beiträgen von: Steen Andersen, Jaromir Balcar, Marcel Boldorf, Jordi Catalan, Harold James, Hervé Joly, Jaroslav Kucera, Sergei Kudryashov, Kim Oosterlinck, Jonas Scherner, Harald Wixforth, Andrzej Wrzyszcz.

Buch Öffentlich zugänglich 2010
Band 76 in dieser Reihe

Die Berliner Humboldt Universität feiert 2010 ihr 200. Jubiläum. Aus diesem Anlass widmet sich der vorliegende Band der Geschichte der Universität im Zusammenhang einer deutschen Bildungs- und Institutionengeschichte. Immer in Rückbindung an die spezielle Berliner Situation entwerfen die Autoren so das Bild der deutschen Universitätslandschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert, mit all ihren Aufbrüchen, Krisen und Rivalitäten. Mit Beiträgen von: Thomas Becker, Rüdiger vom Bruch, Hans-Werner Hahn, Notker Hammerstein, Walter Höflechner, Peter Lundgreen, Charles E. McClelland, Matthias Middell, Winfried Müller, Wolfgang Neugebauer, Sylvia Paletschek, Matthias Stickler.

Buch Öffentlich zugänglich 2011
Band 75 in dieser Reihe

Die Geschichte der römischen Kaiser wurde im 20. Jahrhundert von der seriösen Historiographie meist vernachlässigt. Die in diesem Band versammelten Aufsätze loten die Möglichkeiten einer neuen, strukturgeschichtlich fundierten und personalistische Erklärungsmuster vermeidenden Kaisergeschichte aus. Behandelt werden die Quellenproblematik, die strukturellen Bedingungen kaiserlicher Handlungsfelder und die biographische Forschung zu den Kaisern von Augustus bis Commodus (31 v. Chr. – 192 n. Chr.). Beiträge von Christer Bruun, Olivier Hekster, Ralf von den Hoff, Martin Hose, Christian Ronning, Dirk Schnurbusch, Gunnar Seelentag, Dieter Timpe, Uwe Walter, Aloys Winterling, Christian Witschel, Martin Zimmermann.

Buch Öffentlich zugänglich 2011
Band 74 in dieser Reihe

Die Rede vom „russischen Raum“ bezieht sich nicht nur auf ein Stereotyp, sondern auf eine empirische Erfahrung, der die Weite und Größe Russlands – ob nun als Russisches Reich, Sowjetunion oder Russländische Förderation – zugrundeliegen. Dabei geht es nie nur um die physisch-geographische Ausdehnung eines Territoriums, sondern um die Implikationen eines spezifischen Raumes für den Verlauf von Geschichte, nicht zuletzt für die „Topographie der russischen Seele“ (Nikolaj Berdjaev). In der Vergangenheit ist der Diskurs zum „russischen Raum“ - wenn überhaupt – vorwiegend in völkerpsychologischen, essentialistischen und deterministischen Kategorien geführt worden. Der epochale Vorgang der Auflösung der Sowjetunion einerseits und die neue Aufmerksamkeit für die räumliche Dimension geschichtlichen Geschehens andererseits eröffnen eine Perspektive, in der Raum und Raumbewältigung als Probleme russischer Geschichte neu gedacht werden können.

Mit Beiträgen von Mark Bassin, Oksana Bulgakowa, Roland Cvetkovski, Susi K.Frank, Klaus Gestwa, Carsten Goehrke, Wladislaw Hedeler, Katharina Kucher, Christian Noack, Susan E.Reid, Frithjof Benjamin Schenk, Karl Schlögel.

Buch Öffentlich zugänglich 2009
Band 73 in dieser Reihe

Zumindest seit Theodor Mommsens klassischem Werk über die römische Geschichte gelten ‚Krise und Untergang‘ der römischen Republik in jeder Hinsicht des vielzitierten Begriffs als ein ‚weites Feld‘ - und heute findet gerade auf diesem zentralen Gebiet der Alten Geschichte eine internationale und interdisziplinäre Debatte statt, die über die traditionellen Kontroversen über Detailprobleme hinausgeht. Die Beiträge zu dem vorliegenden Band - die durchweg von Altertumswissenschaftlern verschiedener fachlicher Observanz und Ausrichtung stammen, die aber die Beteiligung an dieser Diskussion eint - bieten einerseits differenzierte Bilanzen des derzeitigen Standes dieser Diskussion: Dabei ging und geht es um Ursachen und Anlässe, um strukturelle Bedingungen und kontingente Impulse, um lang- und mittelfristige Prozesse und den Grad ihrer Selbstläufigkeit, um konkrete Brüche und Umbrüche - nicht zuletzt ist es die komplexe Interdependenz der Faktoren, die das erwähnte ‚Feld‘ insgesamt ausmachen. Andererseits entwickeln die Beiträger daraus weiterführende Perspektiven, nehmen Anregungen systematisch auf und testen dabei zum Teil auch das Erklärungspotential bekannter oder neuer Modelle, Konzepte und Kategorien.

Buch Öffentlich zugänglich 2010
Band 72 in dieser Reihe

In der Forschung wird der Koran viel zu oft als ein sich selbst genügender Text betrachtet. Von dieser Sicht machten sich die Teilnehmer des im Mai 2006 am Historischen Kolleg veranstalteten Kolloquiums über den Koran frei. Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge zeigen auf bisweilen überraschende Weise, dass der Koran als ein erstrangiges Zeugnis der vorderasiatischen Religionsgeschichte der Spätantike zu gelten hat. Sie eröffnen hiermit neue Wege der Erforschung der frühesten Geschichte des Islams. Die Autoren zeigen die unterschiedlichsten Perspektiven auf, widmen sich etwa Engelsdarstellungen in der frühchristlichen Kunst ebenso wie dem "Höllenbaum" oder den "rätselhaften Buchstaben" am Beginn einiger Suren. Beiträge von: Achim Arbeiter, Dieter Ferchl, Johannes Koder, Tilman Nagel, Mathias Radscheit, Bertram Schmitz, Jean-Michel Spieser, Harald Suermann, Martin Tamcke.

Buch Öffentlich zugänglich 2008
Band 71 in dieser Reihe

Bei jeder Betrachtung des Lebens der mittelalterlichen Juden werden zwar die wirtschaftlichen Aspekte erwähnt, ihre wissenschaftliche Untersuchung bleibt jedoch meist oberflächlich und von den Erkenntnissen der Wirtschaftsgeschichte abgekoppelt. Forscher aus Deutschland, Großbritannien, Israel, den Vereinigten Staaten, Italien und Österreich decken in diesem Band daher nicht nur das Spektrum der wirtschaftlichen Tätigkeiten der mittelalterlichen Juden in ihren Gastgesellschaften auf, ihr Ziel war auch, den "Wirtschaftsgeschichten" nachzugehen und zentrale Komplexe wie Geldleihe, Buchhaltung, Armenfürsorge, Frauenarbeit anhand neuerer Forschungserkenntnisse auszuleuchten. Beiträge von: David Abulafia, Rainer Barzen, Annegret Holtmann, David Jacoby, Martha Keil, Reinhold Mueller, Hans-Georg von Mutius, Joseph Shatzmiller, Michael Toch, Giacomo Todeschini, Markus Wenninger.

Buch Öffentlich zugänglich 2007
Band 70 in dieser Reihe

In europäischer und konfessionsvergleichender Perspektive konzentrieren sich die Beiträge auf das Zusammenspiel von Religion, Macht und Gewalt am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. Der Begriff "Konfessionsfundamentalismus" erschließt dabei bislang kaum beachtete religionssoziologische und konfessionskulturelle Zusammenhänge, die für die politische Krise in den Jahrzehnten um 1600 und die daraus hervorgegangenen großen europäischen Glaubens- und Staatenkriege verantwortlich waren. So öffnet sich zugleich eine Perspektive auf ähnlich gelagerte Probleme anderer Epochen, einschließlich der Gegenwart.

Buch Öffentlich zugänglich 2007
Band 69 in dieser Reihe

Die spätkarolingische Epoche, die Zeit zwischen ca. 850 und 930, gilt als quellenarme Zeit. Für die Geschichte des kirchlichen und weltlichen Rechts sieht es aber etwas anders aus: Es gibt eine große Anzahl von Handschriften aus dieser Epoche, die die alten Normen des Rechts überliefern, auf wichtigen Konzilien wurden neue Normen erlassen, und der gesamte Rechtsstoff wurde außerdem in einigen Sammlungen jener Zeit auf neue Weise dargeboten und für die Praxis aufbereitet. Die international hochkarätigen Beiträger diskutieren Rechtskenntnis und Rechtspraxis von Päpsten und Königen, neue Normen, neue Formen der Darbietung des Rechtsstoffs und die veränderte Praxis von Buße und Rekonziliation.

Buch Öffentlich zugänglich 2007
Band 68 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2008
Band 67 in dieser Reihe

In welcher Weise und in welchem Maß haben die Ergebnisse des Newtonschen Experiments der Farbbrechung Einfluss auf die Bildende Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts genommen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Beiträge, welche die Malpraxis, die Theoriebildung zur Farbe, die neuen graphischen Reproduktionstechniken, die steigende Sehkompetenz, die Materialität von Farbe, die Verfeinerung der Darstellungsdetails und die Rolle optischer Instrumente untersuchen. Die Irritation im 18. Jahrhundert entstand aus der nicht eindeutigen Trennung in Licht- und Pigmentfarben. Für die Künstler hatte die alte Farbtrias - Blau, Rot, Gelb - weiterhin Bestand. Nichtsdestotrotz ist eine Verfeinerung des Sehens zu konstatieren, wie zunehmende Differenzierungskompetenz, die nicht nur neue graphische Techniken hervorbrachte, die im 19. Jahrhundert zur Fotographie führen sollten, sondern auch die Ästhetisierung verstärkte. Beiträge von: Ulrike Boskamp, Werner Busch, Erna Fiorentini, John Gage, Bettina Gockel, Ursula Klein, Carolin Meister, Jutta Müller-Tamm, Annik Pietsch, H. Otto Sibum, Monika Wagner, Marc Wellmann.

Buch Öffentlich zugänglich 2009
Band 66 in dieser Reihe

Max Weber hat in seiner Religionssoziologie den Begriff der "Intellektuellenreligiosität" geprägt. In neun Beiträgen wird das Verhältnis prominenter jüdischer, römisch-katholischer und protestantischer Intellektueller zur Religion untersucht. Intellektuelle haben religiöse Symbolsprachen vielfältig transformiert, sich als Religionsstifter inszeniert oder auch alte, institutionalisierte Religion entschieden kritisiert. In kritischer Distanz zu etablierten religiösen Institutionen suchen sie auf ihre spezifische Weise Lebenssinn zu generieren. Insoweit sind sie selbst zentrale Akteure der modernen Religionsgeschichte.

Buch Öffentlich zugänglich 2006
Band 65 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2007
Band 64 in dieser Reihe

An charakteristischen Einzelfällen erörtern die Beiträge grundsätzliche Fragen einer kulturwissenschaftlichen Ausrichtung der Mediävistik (Philologien, Geschichtswissenschaften und Kunstgeschichte). Das Spektrum reicht von historischen Ritualen über bildliche Darstellungen als Medien der Politik, anthropologischen Mustern bis hin zur Analyse einzelner literarischer Texte. Schwerpunkte sind Deutschland, Frankreich und Italien. Die Beiträger verbindet die Einsicht, dass nur bei strikter Wahrung einzeldisziplinärer Standards kulturwissenschaftliche Untersuchungen ertragreich sind, dass es aber umgekehrt der Offenheit für kulturwissenschaftliche Fragestellungen bedarf. Die Fallstudien geben so Anlass zu methodologischen und theoretischen Überlegungen zum "cultural turn".

Buch Öffentlich zugänglich 2006
Band 63 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2005
Band 62 in dieser Reihe
In einer interdisziplinären Debatte stellen sich Philosophen, Sprachwissenschaftler und Historiker dem "linguistic turn" und diskutieren das Verhältnis von Sprache und Geschichte noch einmal grundsätzlich. Das Ergebnis ist ein wichtiger Beitrag nicht nur zur Geschichtswissenschaft, sondern zur Meta-Geschichte - bis hin zur Forderung nach einem "historical turn" der Linguistik.
Buch Öffentlich zugänglich 2006
Band 61 in dieser Reihe

Die Autoren des Bandes fragen nach der Rolle der "Vergangenheit" beim Sturz und Zerfall der sozialistischen Regime Ende der 80er Jahre sowie bei den Versuchen, die neu gewonnene Unabhängigkeit in der Zeit danach zu stabilisieren.

Buch Öffentlich zugänglich 2004
Band 60 in dieser Reihe
Im Zentrum des Tagungsbandes steht die Entwicklung des Parlamentarismus in Europa im 19. und 20. Jahrhundert. Ausgehend vom "klassischen" liberal-repräsentativen Modell werden dessen Veränderungen und Umformungen bis hin zur modernen Massendemokratie des ausgehenden 20. Jahrhunderts analysiert. Gefragt wird nach Bauformen und nationalen Spielarten des parlamentarischen Systems, nach Krisensymptomen und Strukturdefiziten in der Zwischenkriegszeit sowie nach Ursachen und Begleiterscheinungen des Erfolgswegs nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Beiträge ziehen eine wissenschaftliche Bilanz der bisherigen Forschung, möchten durch neue methodische Ansätze und Fragestellungen der künftigen Parlamentarismusforschung aber auch weitergehende Impulse vermitteln.
Buch Öffentlich zugänglich 2003
Band 59 in dieser Reihe
Das Spezifische der modernen Gewaltherrschaften des 20. Jahrhunderts zu ergründen, beschäftigt Öffentlichkeit und Wissenschaft seit Lenin, Mussolini und Hitler. Lange Zeit begriffen die Erklärungsversuche Bolschewismus, Faschismus und Nationalsozialismus als ausschließlich politische Phänomene. Zunehmend jedoch stellte sich die Einsicht ein, dass alle diese Erklärungen keine Antwort auf die Frage bieten, wie es dazu kommen konnte, dass solche Formen totalitärer Herrschaft oft ekstatische Zustimmung fanden, dass Diktatoren, die buchstäblich als Massenvernichter in die Geschichte eingegangen sind, zumindest zeitweise geliebt wurden. Daher steht die schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts aufgeworfene Frage nach den religiösen Elementen der zeitgenössischen Despotien inzwischen im Zentrum der Forschung. Der Terminus der (politischen) Religion wird im Zuge einer intensiv geführten Debatte über eine neue Definition des Totalitarismus außerordentlich kontrovers erörtert.
Buch Öffentlich zugänglich 2003
Band 58 in dieser Reihe
Lange war man bemüht, jegliche Subjektivität aus dem Schreiben von Geschichte auszuschließen. Kulturhistorische und andere Neuansätze der Geschichtswissenschaft haben jedoch deutlich gemacht, dass wir letztlich immer auch vor dem Hintergrund unserer eigenen Lebenserfahrungen und der uns verfügbaren Geschichten anderer Menschen argumentieren. Eine Möglichkeit, die Summe solcher Lebenserfahrungen und Geschichten zu kategorisieren, erschließt sich über den Begriff der Generation bzw. Generationalität.
Buch Öffentlich zugänglich 2006
Band 57 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2003
Band 56 in dieser Reihe
Wolfgang Hardtwig machte Utopie und utopische Ideen zur Leitfrage seines im Historischen Kolleg versammelten Kolloquiums. Aus dieser ungewöhnlichen Perspektive erhellen die Beiträge das Verhältnis von Deutungskultur und politischer Herrschaft in der Zwischenkriegszeit. Architekturpläne der Weimarer Zeit kommen hier ebenso zum Tragen wie Zionismus, sozialistische Ideenwelten, nationalsozialistische Rassenutopien und anderes.
Buch Öffentlich zugänglich 2004
Band 55 in dieser Reihe
Der epochale Umbruch von 1989/90, die fortschreitende Internationalisierung sowie eine Pluralisierung des historiographischen Themen- und Methodenfelds haben der jüngeren deutschen Zeitgeschichte neue Impulse gegeben. Der vorliegende Band sucht nach integrierenden Perspektiven, die geeignet sind, die deutsche Zeitgeschichte nach 1945 bei aller Vielfalt der Ansätze zu strukturieren. Er rückt die deutsche Teilungsepoche in einen globalen Orientierungsrahmen und untersucht die Überschreitung des Nationalen am Beispiel eines harten Kerns des Nationalstaats: der Sozialstaatlichkeit. Er fragt nach den Möglichkeiten einer Zusammenschau der Geschichte der Bundesrepublik und der DDR und prüft dabei die Tragfähigkeit von Konzepten und Begriffen wie Moderne, Bürgerlichkeit, Recht/Unrecht, Säkularisierung und Wissensgesellschaft.
Buch Öffentlich zugänglich 2004
Band 54 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2002
Band 53 in dieser Reihe

Die Geschichte der Geisteswissenschaften im Dritten Reich hat erst in jüngster Zeit intensivere wissenschaftliche Zuwendung erfahren. Während Exil und Exilanten früh die Aufmerksamkeit auf sich zogen, blieben die Fächer selbst, aus denen Gelehrte vertrieben wurden, lange Zeit außerhalb des wissenschaftlichen Interesses. Die im vorliegenden Tagungsband vereinten Beiträge zeigen, daß der Kenntnisstand über Verstrickungen einzelner Fächer und ihrer Vertreter in den Nationalsozialismus sich höchst unterschiedlich präsentiert, sich aber dank einer nunmehr offen geführten Diskussion und eines frei zugänglichen Quellenbestandes auch in ostdeutschen Archiven immer mehr zu einem facettenreichen Bild nationalsozialistischer Forschungspolitik verdichtet.

Buch Öffentlich zugänglich 2005
Band 52 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 2002
Band 51 in dieser Reihe

Die fundamentalen Probleme der Wirtschaftskrise in den späten 20er und frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bleiben nach wie vor eine intellektuelle Herausforderung. Wie kaum ein anderes Datum der jüngsten Weltgeschichte hat der "Schwarze Donnerstag" des 24. Oktober 1929 den Glauben an die Rationalität der Märkte erschüttert und deren Verwundbarkeit aufgezeigt. Die "Große Depression" des frühen 20. Jahrhunderts als - fatales - Ergebnis eines Versuchs zu werten, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und mit Kontrolle, Protektionismus, Nationalismus und Autarkie dem freien Verkehr von Waren, Kapitalströmen und nicht zuletzt Menschen zu begegnen, ist eine der Botschaften dieses Bandes.

Buch Öffentlich zugänglich 2001
Band 50 in dieser Reihe
Auch der Umgang der Historiker mit der deutschen Reformation des frühen 16. Jahrhunderts kennt Konjunkturen. Aus dem Tal des Desinteresses, in das die Forschung sie zwischen 1918 und 1960 hat fallen lassen, ist sie strahlend wieder auferstanden. Längst nicht mehr das epochemachende Ereignis in der Geschichte der deutschen Nation, als das Ranke sie ein- und zugeordnet hatte, wird die Reformation heute zwischen Spätmittelalter und Frühmoderne verortet und bewusst in das europäische Beziehungsgeflecht eingebunden. Nichtsdestoweniger folgen die Beiträge des vorliegenden Bandes unterschiedlichen Deutungsansätzen, interpretieren die Reformation des 16. Jahrhunderts aus dem Geist des 14. und vor allem des langen 15. Jahrhunderts, setzen sie in Bezug zum Wandel fürstlicher Herrschaft und der Entwicklung kommunaler Eigenständigkeiten, der Krise bürgerlichen Wertedenkens und wirtschaftlicher Umbrüche. Theologische Neubestimmungen und kirchliche Verfallserscheinungen werden vor dem Hintergrund einer langfristigen individuellen und kollektiven Emanzipation diskutiert - wobei mit der Betonung eines derartigen prozessualen historischen Kontinuums eine Änderung der Sprachregelung einhergeht, die die Reformation zu einer Reformation werden lässt.
Buch Öffentlich zugänglich 2002
Band 49 in dieser Reihe
Die im vorliegenden Band dokumentierte Tagung hatte es sich zum Ziel gesetzt, eine genauso internationale wie interdisziplinäre Forschergruppe zum Thema "Soziale Kontrolle" zu befragen. Wenngleich mit Athen und Rom die antike mediterrane Welt im Vordergrund stand, war der kulturelle und historische Bezugsrahmen großzügig bemessen, so dass aktuelle theoretische Modelle, begriffsgeschichtliche Diskurse und komparative Perspektiven Eingang finden konnten. Die Autor(inn)en nutzten die ganze Bandbreite der Untersuchungsfelder und spürten Formen sozialer Kontrolle in Glaube und Aberglaube, in gesellschaftlichen und sozialen Ge- und Verboten, in Familientraditionen, geschlechtsspezifischen Rollenverständnissen, wirtschaftlichen Netzwerken und nicht zuletzt in politischen Interaktionen auf. Im Ergebnis waren sich alle Forscher(innen) einig: Soziale Kontrolle wird in Staat und Gesellschaft ständig neu erfunden, sie ist nicht starr und endgültig, sondern wandelbar und anpassungsfähig.
Buch Öffentlich zugänglich 2001
Band 48 in dieser Reihe
Kirchliche Zeitgeschichte hat, wie kaum ein anderer Zweig der Zeitgeschichtsforschung, aber auch der Historischen Theologie, vielerlei und folgenreiche Methodenstreitigkeiten hinter sich. Einerseits analysiert die Disziplin kirchliches Handeln und konfessionelle Milieus mit historischen Mitteln, andererseits erfolgt ihr Urteilsbildung nach theologischen Kriterien. Daß sie aufgrund dieses doppelten Referenzrahmens mitten im Diskurs über Forschungsstrategien und Interpretationsregeln steckt, zeigt vorliegender Tagungsband, der gleichermaßen intensiv zwei Generalthemen nachgeht: Erstens den religiösen Ausdrucksformen unter den gesellschaftlich-kulturellen Rahmenbedingungen des NS-Regimes und zweitens den Urteilen und Einstellungen der Christen Europas und Nordamerikas zu den kirchlichen Verhältnissen in Deutschland 1934-1939.
Buch Öffentlich zugänglich 1999
Band 47 in dieser Reihe
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage: Ist es Europa gelungen, seine spezifische politische Kultur - den nationalen Machtstaat - flächendeckend in den Rest der Welt zu exportieren? Die einzelnen Beiträge über die USA und Lateinamerika, Süd- und Ostasien, die islamische Welt und Afrika südlich der Sahara können durchaus Erfolgsgeschichten vorstellen. Weitaus häufiger ist es jedoch inzwischen zu einer Krise im Staatenwesen gekommen, so daß oft von "Staatsversagen" oder sogar "Staatszerfall" gesprochen wird.
Buch Öffentlich zugänglich 2000
Band 46 in dieser Reihe
Die deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert lassen sich nicht isoliert betrachten; sie sind aufs engste mit dem übergeordneten Problem der europäischen Sicherheit und den entsprechenden Allianzbildungen seit dem Ersten Weltkrieg verbunden. Die im vorliegenden Band vereinten Referate und Kommentare behandeln die deutsch-französi-schen Beziehungen jedoch nicht nur als außenpolitisches Problem, sondern beziehen die Gesamtheit der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte mit ein. Diploma-tiegeschichte des 20. Jahrhunderts wird als Geschichte inter-nationaler Beziehungsgeflechte verstanden, die auf multiar-chivalischer Forschung beruht.
Buch Öffentlich zugänglich 2000
Band 45 in dieser Reihe

Die Begründung oder Legitimation des Rechts ist eine Aufgabe, welche die Menschen verschiedener Zeitalter in unterschiedlicher Weise zu lösen versuchten. Das in diesem Band dokumentierte wissenschaftliche Kolloquium analysiert die Legitimierung von Recht in ihren geschichtlichen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen. Die Beiträge decken den historischen Raum vom römischen Recht, dessen umfassende Würdigung einen Schwerpunkt bildet, bis zum Neukantianismus ab.

Buch Öffentlich zugänglich 1999
Band 44 in dieser Reihe
Der deutsche protestantische Historiker und Theologe Emil Schürer war der erste, der sich in seiner "Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi" mit dem Judentum zur Zeit des Zweiten Tempels wissenschaftlich auseinandersetzte. Die Tatsache, daß Schürers Werk nahezu 100 Jahre später neu aufgelegt und ins Englische übersetzt wurde, gab Anlaß zu der Frage, wie die Forschung zur jüdischen Geschichte in hellenistisch-römischer Zeit sich im 19. und 20. Jahrhundert entwickelt hat.
Buch Öffentlich zugänglich 1998
Band 43 in dieser Reihe
Der Kolloquiumsband gibt die erste Übersicht über den Forschungsstand zum Vorkriegsstalinismus seit den siebziger Jahren. Er spiegelt sowohl die neuen Erkenntnismöglichkeiten nach der Öffnung der Archive als auch neue Arbeitsfelder und methodische Wege, wie sie von der kulturgeschichtlichen Wende in der Geschichtswissenschaft allgemein angeregt worden sind. Er vereinigt theoretisch-methodische, politikorientierte und sozial- und kulturhistorische Zugänge ebenso wie erfahrungsgeschichtliche und "mikrohistorische"-exemplarische.
Buch Öffentlich zugänglich 1999
Band 42 in dieser Reihe
Rom war groß. Das Imperium Romanum umfaßte geographisch einen Raum, der sich von Europa nach Nordafrika und den in Vorderen Orient erstreckte. Diesen Herrschaftsbereich zu regieren, das heißt nicht nur, ihn militärisch zu beherrschen, sondern administrativ zu durchdringen, war die große Leistung der römischen Herrscher. Doch wie stellte sich die römische Ordnungsmacht in den einzelnen Provinzen dar? Wie stark rsp. wie schwach waren die unterschiedlichen administrativen Ebenen ausgebildet? Wie nachdrücklich lebten regionale Traditionen fort?

Die in diesem Band vereinten Beiträge internationaler Experten führen breit und eindringlich an solche Fragen heran und geben Antworten, wo konkrete Einblicke sich aus einem zwar vielfach lückenhaften, bisweilen aber doch auch dichten Überlieferungsbestand gewinnen lassen.
Buch Öffentlich zugänglich 1999
Band 41 in dieser Reihe
In diesem Sammelband werden alle Facetten aufgezeigt, die den Handwerksberuf im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit ausmachten: Wanderschaft und Migration, Technologie und Wissenstransfer, Gilden, Zünfte, Bruderschaften, städtische und herrschaftliche Kontrolle und Einflußnahme, Messen und Märkte. Nicht zuletzt werden auch Handwerkerkultur, Handwerkerselbstverständnis und Handwerkerehre behandelt. Die Beiträge konzentrieren sich auf Zentraleuropa, zeigen aber auch Parallelen und Unterschiede etwa zum osmanischen Raum auf.
Buch Öffentlich zugänglich 1998
Band 40 in dieser Reihe

Die richtige Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen ist eine zentrale Aufgabe der Unternehmensplanung. Dieses Lehrbuch behandelt den vollkommenen und unvollkommenen Kapitalmarkt unter Sicherheit sowie die Investitionstheorie unter Unsicherheit.

Buch Öffentlich zugänglich 1998
Band 39 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1997
Band 38 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1997
Band 37 in dieser Reihe
Das international besetzte Kolloquium vom September 1994 widmete sich einem zuvor vernachlässigten Thema. Es ist eine wesentliche Erkenntnis des Kolloquiums, daß die Einwanderung - die hier untersucht wird für den Adel, die Kirche, die Zentralverwaltung, die Wirtschaft und die Kunst - die Kreuzfahrerstaaten vor intellektueller und kultureller Versteinerung bewahrte und sie auf der Höhe der europäischen Entwicklung hielt. Bei den Minderheiten zeigen mehrere Beiträge die Schwierigkeiten im Zusammenleben mit den lateinischen Eroberern, mit denen man trotz aller Abneigung zu fragilen Symbiosen kommen mußte.
Buch Öffentlich zugänglich 1996
Band 36 in dieser Reihe
Gemeinden gehören zum Grundbestand politischer Institutionen in der Geschichte Europas. Wie dieser Tatbestand in der politischen Theorie, in den Gesellschaftslehren, in der Rechtswissenschaft und in der christlichen Theologie reflektiert worden ist, wird in diesem Band von Historikern, Politologen und Juristen untersucht. So entsteht ein Grundriß der Theorien politischer Ordnung von der Antike bis in die Moderne.
Buch Öffentlich zugänglich 1996
Band 35 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1995
Band 34 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1995
Band 33 in dieser Reihe
Der vorliegende Band faßt die Ergebnisse des Kolloquiums zum Thema "Das Deutsche Reich im Urteil der großen Mächte und europäischen Nachbarn" zusammen, das vom 19. bis zum 22. Juli 1993 unter der Leitung von Klaus Hildebrand - Stipendiat des Kollegjahres 1992/93 - im Historischen Kolleg gehalten wurde. Folgende Fragen standen im Mittelpunkt:
Wie beurteilten die kleineren, mittleren und großen Staaten in Europa und in der Welt das Deutsche Reich während der verschiedenen Stadien und Erscheinungsformen seiner sich wandelnden Existenz?
Wie spiegelten sich die einzelnen Phasen der deutschen Geschichte in den zeitgenössischen Außenurteilen?
Wie fiel die zeitliche Einschätzung über den schwierigen Nachbarn im Zentrum des Kontinents aus?
Wie erscheint "Das vergangene Reich" den anderen im historischen Rückblick?
Buch Öffentlich zugänglich 1996
Band 32 in dieser Reihe
Das Bibelstudium war für Gelehrte des Mittelalters eine Angelegenheit von zentraler Bedeutung - es war die Königin der Disziplinen. Wenn das Interesse an mittelalterlicher Exegese im Bereich der heutigen Geistes- und Religionsgeschichte - vor allem in Europa - dennoch auffallend gering ist, so hat dies vielerlei Gründe, nicht zuletzt institutionelle. Umso erfreulicher war, daß sich in München Experten zusammenfanden, die bereit waren, nicht nur die Ergebnisse des nach wie vor gültigen Standardwerkes von Beryl Smalley "The Study of Bible in the Middle Ages" neu zu diskutieren, sondern auch mit eigenen Forschungen über die dort gezogenen Grenzen hinauszugehen.
Buch Öffentlich zugänglich 1994
Band 31 in dieser Reihe

Zur zentralen Thematik des Münchener Kolloquiums über "Adel und Bürgertum in Deutschland 1770 - 1848" zählten Untersuchungen zu den gesellschaftlichen Misch- und Kontaktzonen, in denen sich die Trennlinien zwischen Adel und Bürgertum verwischten resp. verfestigten. Das Haupinteresse richtete sich dabei auf den Adel im Süden und Westen Deutschlands, wo die Verbürgerlichung der Gesellschaft sehr viel bessere Chancen besaß als in Altpreußen und in der Habsburgermonarchie. Zu fragen war vor allem: Gab es in den Umbruchs- und Aufbruchsphasen zwischen 1770 und 1848 eine bürgerliche (und bürokratische) Herausforderung des Adels, die eher die Grenzen als die Möglichkeiten der Anpassung im Wandel erkennen ließ? Oder war die adelig-bürgerliche Elitenbildung schon vor 1848 Programm wie Realität? Wie wirklichkeitsnah oder -fern war die liberale Zielvorstellung, mit der eine Einbürgerung des Adels, seine Integration in die bürgerlich-staatsbürgerliche Gesellschaft und seine Einschmelzung in den "allgemeinen Stand" des Bürgertums erwartet wurde? Welchen Stellenwert hatte in diesem Zusammenhang die Adelskrise vor und in der Revolution von 1848?

Buch Öffentlich zugänglich 1997
Band 30 in dieser Reihe

Trotz seiner Beschränkung auf Recht, Staat und Verwaltung spiegelt der Band etwas von der Vielfalt der gegenwärtigen Forschung zur älteren indischen Geschichte wider. Dem hinduistischen Indien fehlt ja die indigene Historiographie. Das Gerüst aus Fakten und Ideen hat man aus disparaten Quellen zusammenzusetzen - und für lange Perioden, für ganze Regionen fehlen auch die. Man ist auf beiläufige Erwähnungen, auf Rituale, Sprachgeschichte, Dialektgeographie angewiesen. Deutlich später setzt der breite Strom der mit grossem Prestige ausgestatteten Rechts- oder Moralliteratur ein, der - wiederum beiläufig - ein in seinen Grundzügen kohärentes Bild vom Königtum, von Recht und Staat vermittelt. Dessen Realität ist jedoch immer wieder in Zweifel gezogen worden - nicht zuletzt durch die Texte selbst. Obwohl sie sich normierend geben, reden sie gelegentlich der Pluralität, den Lokaltraditionen das Wort. Die seit dem Mittelalter reichlicher fließenden inschriftlichen Quellen zeigen dann auch regional unterschiedliche Systeme - kaum verwunderlich angesichts der Ausdehnung und kulturellen Vielfalt des Subkontinents. Dazu kommen Partikularrechte einzelner religiöser Gruppen, únd die Akkulturation durch den sich ausbreitenden Hinduismus in mannigfachen Mischformen. All das dokumentiert den mühseligen Prozeß der Auseinandersetzung zwischen "Lokalbrauch" und der Begrifflichkeit der Orthodoxie.

Buch Öffentlich zugänglich 1994
Band 29 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1993
Band 28 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1997
Band 27 in dieser Reihe
Dialektik und Rhetorik waren im mittelalterlichen Alltag allgegenwärtig. Die klassischen Schuldisziplinen, Grundlage scholastischer Wissenschaft, stehen im Zentrum dieses Sammelbandes. Die Autoren beschäftigen sich jeweils exemplarisch damit, welche sozialen, politischen aber auch moralischen Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung die Omnipräsenz der rhetorischen und dialektischen Methoden hatte.
Buch Öffentlich zugänglich 1992
Band 26 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1994
Band 25 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1993
Band 24 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1995
Band 23 in dieser Reihe
Der vorliegende Band faßt die Ergebnisse des Kolloquiums zum Thema "Alternativen zur Reichsverfassung in der frühen Neuzeit" zusammen, das vom 2. bis 5. Mai 1990 unter der Leitung von Herrn Professor Volker Press - Stipendiat des Kollegjahres 1989/90 - im Historischen Kolleg gehalten wurde.

Nach dem Tod von Volker Press 1993 führte Herr Professor Stievermann die begonnene Arbeit fort.
Buch Öffentlich zugänglich 1992
Band 22 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1992
Band 21 in dieser Reihe
Der Band fragt bezogen auf einen engen Zeitraum, die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, nach dem Publikum der politischen Theorie. Die Fächer der Beiträge sind weit gespannt, die nachweisbare Überlieferung und Herausbildung von Traditionen steht ebenso zur Debatte wie spezifische Verbreitungskreise von Produzenten und Rezipienten politisch-theoretischer Bemühung. Wissenschaftliche Verfahren, die ein Publikum präformieren, sind ebenso von Interesse wie soziale Gruppen, die ein besonderes Profil bei der Formulierung politischer Theorie entwickelt haben. Beiträge von: Jürgen Miethke, Max Kerner, Kurt-Victor Selge, Constantin Fasolt, Kenneth Pennington, Diego Quaglioni, Helmut G. Walther, Christoph Flüeler, Bernd Michael, Tilman Struve, Janet Coleman, Roberto Lambertini, Jacques Krynen, Kathrine Walsh, Frantisek Smahel, Jean-Philippe Genet
Buch Öffentlich zugänglich 1992
Band 20 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1991
Band 19 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1990
Band 18 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1992
Band 16 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1989
Band 15 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1989
Band 14 in dieser Reihe

Themen: Neuaufbau nach der Katastrophe; Altertum und Mittelalter; die zeitgeschichtliche Forschung; das Problem der deutschen Nationalgeschichte; zur Veränderung der deutschen Geschichtswissenschaft in den sechziger Jahren.

Buch Öffentlich zugänglich 1988
Band 13 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1988
Band 12 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1988
Band 11 in dieser Reihe
Buch Öffentlich zugänglich 1987
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Buch Öffentlich zugänglich 1988
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Buch Öffentlich zugänglich 1982
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Band 117 in dieser Reihe

Die Autoren und Autorinnen des Bandes beschäftigen sich mit den historischen Tiefendimensionen des modernen Flüchtlingsrechts und fragen nach den Gründen für dessen gewandelte Wahrnehmung in der jüngeren Vergangenheit. In den Blick genommen werden sowohl längere historische Entwicklungslinien als auch spezifische Knotenpunkte des internationalen Flüchtlingsschutzes im 20. und 21. Jahrhundert. Die zeitlichen und territorialen Schwerpunkte liegen auf dem politischen und rechtlichen Umgang mit Flüchtlingen im Europa der unmittelbaren Nachkriegszeit, während des Kalten Kriegs und nach dem Fall des so genannten Eisernen Vorhangs. Die Beiträge beleuchten die Auswirkungen von Verrechtlichung und Judizialisierung des modernen Flüchtlingsschutzes sowie dessen (Ent-)Territorialisierung im Zeitalter des Ost-West-Konflikts und der Dekolonisierung. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Geschichte des modernen Flüchtlingsrechts um ein ebenso spezialisiertes wie disparates Wissensfeld handelt, das an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politikberatung und (Rechts-)Aktivismus angesiedelt ist, werden zudem disziplinäre und epistemische Selbstverständnisse der beteiligten Akteure näher in den Blick genommen.

Heruntergeladen am 6.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/shk-b/html?lang=de
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