Band 76, Heft 1 - Themenheft: Ökumenischer Lagebericht 2024

Zusammenfassung Der Materialdienst ( MdKI ) ist seit 1950 das publizistische Markenzeichen des Konfessionskundlichen Instituts. Infolge der konfessionellen Veränderungen nach dem Krieg und neuer ökumenischer Herausforderungen durch das Mariendogma von 1950 und das Zweite Vatikanische Konzil profitierten der Hochschulbereich, die kirchliche Fortbildungslandschaft, die Ökumene vor Ort und kirchliche Gremien. Die Dokumentation und Diskussion von Beschlüssen ökumenischer Versammlungen führten zu einer großen Auflage. Viele Leitartikel, Themenhefte und Serien sind bis heute unverzichtbar für Forschung und Lehre wie für ökumenische Lernbereitschaft.

Zusammenfassung Zunächst wird auf die abschließende Plenarsitzung der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode in Rom geschaut und danach gefragt, welche Folgen diese Synode, vor allem der Verzicht des Papstes auf ein nachsynodales Schreiben, hat. Sodann wird ein Blick auf das Dokument „Il Vescovo di Roma“ geworfen, welches die Diskussionen um die ökumenische Verträglichkeit des Papstamtes zusammenfasst. Es wird danach gefragt, was von evangelischer Seite mit Rom diskutiert werden sollte. Ein Rückblick auf den Katholikentag 2024 in Erfurt und neuere Bischofsernennungen beschäftigt sich mit der katholischen Kirche in Deutschland. Schließlich wird versucht, die Hintergründe des Liturgiestreites in der mit Rom unierten syro-malabarischen Kirche zu beleuchten.

Zusammenfassung Beim vorliegenden Artikel handelt es sich um einen Bericht zur Lage in den orthodoxen Kirchen im Jahr 2024. Er gibt einen Überblick über die Ökumene mit orthodoxen Kirchen in Deutschland, berichtet über die Entwicklungen in der weltweiten Orthodoxie und beleuchtet die Situation in der Armenischen Apostolischen Kirche nach der gewaltsamen Auflösung der Republik Arzach (Berg-Karabach) durch Aserbaidschan. Hervorzuheben ist in der deutschen ökumenischen Diskussion die Frage des Religionsunterrichts bzw. der Weitergabe des Glaubens allgemein. In der weltweiten Orthodoxie sind die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine zu beachten, aber auch Neuaufbrüche wie die Weihe einer Diakonin in Afrika.

Zusammenfassung Der Erzbischof von Canterbury ist wegen Vorwürfen zum Umgang mit einem historischen Missbrauchsfall zurückgetreten. Ähnliche Fälle haben zu Sanktionen gegen andere Bischöfe geführt. Es wird nach der Rolle der Medien gefragt und nach dem Vorwurf, Missbrauchsvorwürfe würden als Waffe in innerkirchlichen Machtkämpfen benutzt. Im zweiten Teil wird die Augsburger Vereinbarung vorgestellt (volle Kirchengemeinschaft zwischen Episcopal Church und bayerischer Landeskirche).

Zusammenfassung Im Jahr 2024 wurden sowohl ökumenische Erfolge zwischen Kirchen erzielt als auch Spaltungen innerhalb von Kirchen vertieft. Berichtet wird hier von neu beschlossenen Kirchen- und Predigtgemeinschaften zwischen Landes- und Freikirchen sowie von Trennungsprozessen im Bund Ev.-Freikirchlicher Gemeinden und in der weltweiten Ev.-methodistischen Kirche. Darüber hinaus werden Entwicklungen in BFeG, STA, SELK, NAK und Anskar-Kirche aufgezeigt sowie zwei Gemeindegründungen im Rhein-Main-Gebiet beleuchtet.

Zusammenfassung Die Konferenz UNUM24, die im Juni 2024 in der Olympiahalle in München stattfand, erfuhr eine unerwartet starke öffentliche Kritik, die sich am Hauptredner Bill Johnson von der Bethel Church aus Redding, Kalifornien, entzündete. Der Lagebericht analysiert sowohl die Ziele der Organisatoren der Konferenz als auch die von Johnson und seiner Kirche. In einem zweiten Teil wird, aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens, die Entwicklung der Zeitschrift Charisma als wichtiges Publikationsorgan der pfingstlich-charismatischen Bewegung in Deutschland dargestellt.

Zusammenfassung Seit mehreren Jahren ist innerhalb der ökumenischen Debatten ein Paradigmenwechsel zu beobachten. Klassische dogmatische Topoi wurden und werden von ethischen Themen der persönlichen Lebensführung bzw. von gesamtgesellschaftlichen kulturellen Entwicklungen abgelöst. Dies war auch auf der 9. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) spürbar, die am ersten Septemberwochenende im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) endete. Die Delegierten, Experten und Gäste debattierten bei ihrer Zusammenkunft die Ergebnisse einiger Studienprozesse der letzten Jahre, beschlossen weitere zu initiieren und wählten unter anderem einen neuen Rat.