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Menschliches Glück

  • Jürgen Körner
Veröffentlicht/Copyright: 25. September 2009
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Paragrana
Aus der Zeitschrift Paragrana Band 17 Heft 2

Zusammenfassung

Menschen können Glück empfinden, weil sie – im Gegensatz zu den allermeisten Tieren – reflexiv sind und gelernt haben, aktuelle Situationen unter den Bedingungen ihres „Anspruchsniveaus“, ihrer Erwartungen an sich selbst und an ihre soziale Welt zu bewerten. Diese Bewertungsprozesse unterliegen ihrerseits situativen Einflüssen, wie z. B. der Erfahrung von Erfolg oder Misserfolg, aber sie sind auch von langfristig wirksamen Dispositionen abhängig, etwa von der Fähigkeit eines Menschen, Misserfolge oder Enttäuschungen zugunsten einer Selbstzufriedenheit auszubalancieren. In psychoanalytischer Perspektive entwickeln Menschen ihre Fähigkeit, Glück zu empfinden, erst im Verlaufe eines langen Sozialisationsprozesses. Wie die Beispiele der Entwicklung von Esskultur und der Fähigkeit zur symbolischen Repräsentation zeigen, führt der individuelle Weg zur Glücksfähigkeit notwendigerweise über eine große Zahl unlustvoller, entsagungsreicher Erfahrungen.

Published Online: 2009-09-25
Published in Print: 2009-03

© by Akademie Verlag, Berlin, Germany

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