Abstract
Entgegen dem Narrativ, Sport – und inbesondere Fußball – wirke integrierend, hatte der Fußball für die erste Generation der „Gastarbeiter“ zunächst eher separierende Effekte: Die Migranten gründeten eigene Vereine, die teilweise sogar in eigenständigen „Ausländerligen“ gegeneinander antraten, und verharrten somit in ihrem vertrauten soziokulturellen Milieu. Verschiedene Integrationsbemühungen des Deutschen Fußball-Bunds scheiterten häufig nicht zuletzt am Engagement der Entsendestaaten, die über den Fußball die Heimatbindung der Arbeitsmigranten stärken wollten. Längerfristig leisteten die fußballerischen Aktivitäten der „Gastarbeiter“ jedoch, wie Ansbert Baumann aufzeigt, vor allem aufgrund ihrer indirekten Effekte einen wichtigen Beitrag zum Beheimatungsprozess der Migranten.
Abstract
In contrast to the narrative that sport, and especially football, has an integrating effect, on the first generation of “guest workers” in the Federal Republic of Germany, football initially had a separating effect: the migrants founded their own clubs, some of which even competed against each other in independent “foreigner leagues” and thus remained in their familiar socio-cultural milieu. Various integration efforts by the German Football Association failed, not least because of the commitment of the sending states, which wanted to strengthen the migrant workers’ ties to their homeland through football. In the longer term, however, as the article shows, the football activities of the “guest workers” made an important contribution to the migrants’ sense of belonging to the host society, especially through their indirect effects.
Vorspann
„Der Ball ist bunt“ – so lautete der Titel eines 2010 erschienenen Buchs über „Fußball, Migration und die Vielfalt der Identitäten in Deutschland“, zu dem der damalige Präsident des Deutschen Fußball-Bunds, Theo Zwanziger, das Vorwort beigesteuert hat. Spätestens seit dieser Zeit gilt es als ausgemacht, dass Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Ansbert Baumann hinterfragt solche Deutungsmuster kritisch und wirft dabei auf der Basis bislang nicht genutzter Quellen und Zeitzeugeninterviews einen Blick in die kaum bekannte Welt des „Gastarbeiterfußballs“ der 1960er und 1970er Jahre. Er legt die teils konvergierenden, teils divergierenden Interessen der verschiedenen Akteure offen und zeigt, wie nahe Integration und Desintegration zuweilen beieinanderliegen konnten.
I. Voreilige Schlussfolgerungen?
„Más integración – Mehr Integration“ lautete das Statement eines bekannten Imagefilms, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vor gut zehn Jahren produzieren ließ. Bis heute werden Verbandsfunktionäre nicht müde, wie selbstverständlich die Botschaft zu verbreiten: Fußball wirkt integrativ. Ungeachtet der Frage, ob und wenn ja, in welchem Umfang Integration in sportliche Strukturen tatsächlich mit gesellschaftlicher Integration gleichgesetzt werden kann, erhielt dieses vor allem über die Fußballnationalmannschaft kolportierte Bild 2018 erhebliche Kratzer. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft hatten sich zwei Nationalspieler mit türkischen Wurzeln mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan ablichten lassen und dadurch heftige Reaktionen provoziert, die zeigten, dass Fußball offenbar auch ausgrenzend wirken kann. Aber auch – und vor allem – wenn fernab der medialen Aufmerksamkeit gespielt wird, lassen sich Belege dafür finden, dass Fußball und Integration nicht unbedingt zwei Seiten derselben Medaille sind. In den unteren Spielklassen etwa werden „Ausländervereine“ häufig primär als Beleg für misslungene Integration oder die Existenz von Parallelgesellschaften interpretiert.[1] Es sei dahingestellt, ob nicht schon die zumeist unhinterfragten Vorstellungen von Nation, Integration und Assimilation auf eine schiefe Ebene führen, aber offensichtlich bildet der Fußball eine diffuse Projektionsfläche für gesellschaftliche Debatten, in denen soziokulturelle Transformationsprozesse der vergangenen Jahrzehnte verarbeitet werden.
Der vorliegende Beitrag lenkt den Blick auf die Zeit der bundesdeutschen Anwerbepolitik und thematisiert die Frage, ob der Fußball bei der Einwurzelung und Integration der sogenannten Gastarbeiter eine signifikante Rolle spielte. Da Migration und Integration Prozesse sind, die sich nur über einen längeren Zeitraum und in konkreten Erfahrungswelten adäquat erfassen lassen, gilt es zunächst, den zeitlichen und politischen Rahmen zu skizzieren und aufzuzeigen, welches Erkenntnispotenzial in der Verknüpfung von migrations- und sportgeschichtlichen Fragestellungen sowie in einer Erweiterung der historischen Perspektive durch alltagsgeschichtliche und populärkulturelle Aspekte liegt. Dann tauchen wir ein in die dominant männlich geprägte Welt der „Ausländermannschaften“,[2] wobei die Freizeitaktivitäten der Migranten im Mittelpunkt des Interesses stehen, die über rein sportliche Aspekte hinausgingen. Dieser Fokus ermöglicht es, bislang weitgehend übersehene Aspekte längerfristiger Teilhabe von „Gastarbeitern“ zwischen 1955 und 1973 an gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen in Westdeutschland zu erfassen. Damit leistet dieser Aufsatz aber auch einen Beitrag zur Objektivierung mancher aktuellen Debatte.
II. Zeitlicher Rahmen: Arbeitsmigration und soziokulturelle Transformation
Die bundesdeutsche Anwerbepolitik begann offiziell im Dezember 1955 mit der Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens mit Italien und endete im November 1973 mit der Verkündung des Anwerbestopps durch Bundesarbeitsminister Walter Arendt (SPD). Damit fällt sie nicht zufällig in die langen 1960er Jahre, denen man für die Entwicklung der Bundesrepublik gemeinhin eine zentrale Rolle zuschreibt. Diese Phase der Transformation in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur erstreckte sich „über einen längeren Zeitraum“, der „ungefähr von der Mitte der 1950er- bis zur Mitte der 1970er-Jahre“ reichte.[3] Auf Prozesse längerer Dauer verweisen auch Begriffe wie Arbeitsmigration und Einwanderung, die sich kaum an Einzeldaten festmachen lassen. Sogar mit Blick auf die Anwerbepolitik täuschen die gängigen Zäsuren 1955 und 1973: Dies wird insbesondere bei den italienischen Arbeitsmigranten deutlich, da beispielsweise die Bauernverbände in Baden und Württemberg schon 1952 und im Frühjahr 1955 eigenständig Saisonarbeiter südlich der Alpen anwarben;[4] andererseits fielen italienische Arbeitskräfte 1973 bereits unter die Freizügigkeitsregelungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und waren deswegen vom Anwerbestopp der Bundesregierung nicht betroffen.
Es zeigt sich also einmal mehr, dass „die gesellschaftshistorische Periodisierung“ häufig „in dezidierter Spannung zur Periodisierung der europäischen Politikgeschichte“ steht.[5] Wenn im Folgenden dennoch die Jahre zwischen 1955 und 1973 im Mittelpunkt stehen, liegt das nicht zuletzt an der Bedeutung der langen 1960er Jahre für die soziokulturelle Entwicklung der Bundesrepublik: So lässt sich der politische Wandel anhand einer veränderten Selbstwahrnehmung charakterisieren, wie sie sich im erfolgreichen CDU-Slogan „Keine Experimente“ von 1957 und in Willy Brandts plakativem Diktum „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ von 1969 zeigt.[6] Hinsichtlich der ökonomischen Entwicklung lassen sich 1955 und 1973 ebenfalls als Rahmendaten interpretieren: 1955 nahm das sogenannte Wirtschaftswunder im wahrsten Wortsinn Fahrt auf; in diesem Jahr lief in Wolfsburg der millionste VW-Käfer vom Band.[7] Das Jahr 1973 brachte hingegen mit der Ölpreiskrise das endgültige Ende des Booms, mit dem die Anwerbepolitik aufs Engste verflochten war. In den langen 1960er Jahren, so könnte man auch sagen, entwickelte sich die Gesellschaft der Bundesrepublik faktisch zu einer Einwanderungsgesellschaft, ohne sich dessen bewusst zu werden.[8] Dies spiegelte sich nicht zuletzt in veränderten Essgewohnheiten wider, da auch die einheimische Bevölkerung zunehmend Gerichte aus dem Süden Europas wie Pizza, Spaghetti, Gyros oder Ćevapčići goutierte.[9] Dieses Beispiel verdeutlicht nicht nur, dass der „Massenkonsum zu einer sozialen, regionalen und internationalen Vereinheitlichung“ führte,[10] sondern auch, welches Erkenntnispotenzial in alltagsgeschichtlichen und populärkulturellen Untersuchungsgegenständen liegt. Die konkreten Lebenserfahrungen und Lebenswirklichkeiten dienen sozusagen als Sonde, um tiefgreifende gesellschaftliche und politische Wandlungsprozesse zu erfassen. Außerdem bestätigt sich, „in welchem Ausmaß Arbeitsmigranten als oftmals unfreiwillige Avantgarde grenzüberschreitender Globalisierungsprozesse“ wirkten und damit „maßgeblich zu transstaatlichen oder transnationalen Vergesellschaftungsformen und der Entstehung hybrider Kulturfomen“ beitrugen.[11]
Da sich komplexe Prozesse sozialen Wandels zumeist einfachen Erklärungsmustern entziehen, greift man immer wieder auf verkürzte Narrative oder gar auf Mythen zurück, um sie gleichsam auf den Punkt zu bringen. So haben sich auch hinsichtlich der Anwerbepolitik bestimmte Deutungsmuster im gesellschaftlichen Diskurs verfestigt. Ein solches Narrativ hat 1965 der Schriftsteller Max Frisch mit dem vielzitierten Satz geprägt: „Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“[12] Gleichwohl wäre ein differenzierteres Bild angebracht. Die migrationsgeschichtliche Forschung hat in den letzten Jahren beispielsweise nachgewiesen, dass die Initiative für Anwerbeabkommen keineswegs von der bundesdeutschen Industrie ausging, die in Jahren des „Wirtschaftswunders“ zusätzliche Arbeitskräfte benötigte, sondern von den Entsendestaaten.[13] In der Bundesregierung sprach sich dagegen vor allem das Auswärtige Amt für die Unterzeichnung entsprechender Abkommen aus – in den meisten Fällen gegen den Widerstand des Arbeits-, Wirtschafts- und des Innenministeriums.[14] Auch wenn die Anwerbepolitik den Interessen der deutschen Wirtschaft entsprach und der Anteil der Arbeitsmigranten an der positiven ökonomischen Entwicklung außer Zweifel steht,[15] ist die aktive Rolle der Entsendestaaten schon allein deshalb bemerkenswert, weil sie eines zeigt: Aus einer auf Westdeutschland beschränkten Perspektive lassen sich die Arbeitsmigration und ihre Folgen nicht angemessen beschreiben.
Auch die Behauptung, die Bundesregierungen hätten es während der langen 1960er Jahre versäumt, geeignete integrationspolitische Maßnahmen zu ergreifen,[16] lässt sich bei näherem Hinsehen nicht aufrechterhalten. Inzwischen wurde nämlich nachgewiesen, dass es vor 1973 durchaus eine lebhaft und differenziert geführte Debatte über die Möglichkeiten zur Integration der Arbeitsmigranten gegeben hat.[17] Allerdings war es geradezu logisch, dass diese Diskussionen mit der Ölpreiskrise und dem Anwerbestopp ein abruptes Ende fanden.[18]
Die Anwerbepolitik der Bundesrepublik bestand letztlich aus einem komplizierten Geflecht unterschiedlicher Interessen und politischer Strategien, die von spezifischen ökonomischen und außenpolitischen Rahmenbedingungen abhingen. Zu denken ist dabei neben der europäischen Integration vor allem an den Kalten Krieg, der dem Abkommen mit Jugoslawien eine besondere Note gab und die Bemühungen der Bundesregierung erklärt, Migranten aus anderen Herkunftsländern vor „kommunistischer Infiltration“ zu schützen.[19] Der geringe Einfluss, den solche antikommunistischen Initiativen letztlich hatten,[20] verweist zugleich auf die Grenzen politischer Handlungsfähigkeit. Der kontinuierlich nachlassende Einfluss der Nationalstaaten kann sogar als Charakteristikum transnationaler Migrationsprozesse in den langen 1960er Jahren gelten. Dies war zum einen auf politische Richtungsentscheidungen wie die Freizügigkeit innerhalb der EWG zurückzuführen, zum anderen aber auch auf den Wertewandel, der in westlichen Gesellschaften Liberalisierungs-, Pluralisierungs- und Individualisierungsprozesse beschleunigte.[21] Zugleich erfuhren Migranten als Subjekte mehr Beachtung – ein Tatbestand, der dem französischen Wirtschaftswissenschaftler Yann Moulier Boutang als Ausgangsüberlegung für sein Konzept der „Autonomie der Migration“ diente.[22] Dementsprechend sollte auch die bundesdeutsche Migrationsgeschichte nicht vorrangig als eine Geschichte nationaler Minderheiten interpretiert werden.[23] Rückblickend war die Arbeitsmigration vielmehr ein transnationaler Prozess, der wiederum ein konstitutives Element in der Geschichte der Bundesrepublik zwischen 1955 und 1973 bildete. Die langen 1960er Jahre waren eine Phase des Übergangs von einer als ethnisch homogen verstandenen Gesellschaft, die allerdings immer ein Konstrukt war, zu einer Einwanderungsgesellschaft, in der die „Gastarbeiter“ zu einem wichtigen Faktor für die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung des Landes avancierten.
III. Fußball und Migration
Mythen und Narrative produziert nicht zuletzt der Fußball. Dies lässt sich gut anhand der beiden gewonnenen Weltmeisterschaften von 1954 und 1974 verdeutlichen: Heute zum „Wunder von Bern“ verklärt, konnte der WM-Sieg von 1954 nach einer kurzen Euphorie das Ansehen des Fußballs zunächst kaum verbessern,[24] so dass er besonders bei den gesellschaftlichen Eliten nur auf wenig Akzeptanz stieß.[25] Allerdings bot der Fußball langfristig ein großes Potenzial an außersportlichen und identitätsstiftenden Sinnbezügen, die den mentalen Bedürfnissen der westdeutschen Wiederaufbaugesellschaft entgegenkamen.[26] Damit war die Basis für den künftigen Mythos bereits gelegt. Der WM-Sieg 1974 vollzog sich dann schon im Zeichen des Spitzenfußballs, der immer stärker von Kommerz und Massenmedien geprägt war.[27] Dafür stand eine neue, selbstbewusste Generation von Profisportlern, die sich nicht nur durch einen konsumorientierten, individualistisch bis hedonistisch geprägten Lebensstil auszeichneten und damit gesellschaftliche Trends der Zeit quasi verkörperten,[28] sondern auch breite Projektionsflächen boten, um die Hoffnungen und Sehnsüchte einer wachsenden Fangemeinde zu reflektieren.[29]
Indem der Fußball die gesellschaftlichen Umbrüche und die veränderten Generationenbilder abzubilden schien, bot er zusätzliche Anknüpfungspunkte für die Bildung von Mythen und die Etablierung gesellschaftlicher Narrative.[30] Dazu gehört die Deutung, die deutsche Weltmeistermannschaft von 2014 sei ein Ausdruck kultureller Vielfalt gewesen. Tatsächlich wirkten schon immer multikulturelle Einflüsse auf den deutschen Fußball ein: So wurde die von Engländern nach Deutschland gebrachte Sportart zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Trainer wie William Townley[31] und im Ausland geschulte Spieler wie Camillo Ugi[32] geprägt. Nach dem Ersten Weltkrieg wirkten nicht nur ungarische Trainer,[33] sondern auch aus masurischen und polnischen Migrantenfamilien hervorgegangene Spieler wie die Schalker Ernst Kuzorra und Fritz Szepan[34] stilbildend. Letztlich ist es ein völlig normaler, nicht nur in Deutschland zu beobachtender Prozess, dass sich Einwanderungsbewegungen zeitversetzt in Nationalmannschaften widerspiegeln und dementsprechend seit den 1990er Jahren auch „Gastarbeiterkinder“ in der DFB-Elf vertreten waren.[35]
Aus einer solchen Entwicklung den Rückschluss zu ziehen, dass der Fußball per se über integrative Potenziale verfüge, ist allerdings ausgesprochen fragwürdig. Gleiches gilt aber auch für alarmistische Berichte über monoethnische Fußballmannschaften in den unteren Ligen, die als Beleg für sich abschottende Parallelgesellschaften interpretiert werden. Aus dem Blick geraten dabei nämlich nicht nur die historische Entwicklung des Fußballs in Deutschland, an der seit den 1890er Jahren Migranten einen wesentlichen Anteil hatten,[36] sowie die Vergangenheit einiger Traditionsclubs,[37] sondern auch die Entstehungsumstände von „Ausländervereinen“. Letztere sind keineswegs ein neues Phänomen, sie haben den deutschen Fußball im Gegenteil von Anfang an begleitet;[38] beispielsweise waren schon die nationalpolnischen Sokół-Vereine im Ruhrgebiet[39] oder der 1945 von slawonischen Flüchtlingen in Stuttgart gegründete FC Batschka[40] Migrantenvereine. Seit Anfang der 1960er Jahre fanden sich auch die sogenannten Gastarbeiter zu eigenen Fußballmannschaften zusammen, und zwar schon vor dem 1962 entstandenen ISC Lupo Wolfsburg, der gemeinhin als ältester entsprechender Club gilt.[41]
IV. „Gastarbeiterfußball“ in der Bundesrepublik Deutschland
Die Zuschreibung an den italienischen Sportclub in Wolfsburg zeigt, dass es auch in Bezug auf die „Gastarbeitervereine“ bestimmte Narrative gibt.[42] Generell ist es allerdings schwierig, Angaben darüber zu machen, wann genau die einzelnen Clubs entstanden sind. Die Eintragung ins Vereinsregister, mit der Vereine als Rechtssubjekte in Erscheinung treten, setzt Vorarbeiten wie eine Satzung und damit bereits einen bewussten Anpassungsprozess an deutsche Rechtsgepflogenheiten voraus. Der Zeitraum zwischen den ersten regelmäßigen Treffen oder Spielen einer Fußballmannschaft über die Bildung interner Vereinsstrukturen bis hin zur Ausarbeitung einer Satzung und der Anmeldung beim zuständigen Amtsgericht war in jedem Einzelfall von verschiedenen Variablen vor Ort abhängig, die sich zumeist nur noch schwer rekonstruieren lassen. Was den ISC Lupo Wolfsburg betrifft, der am 7. April 1963 ins Vereinsregister eingetragen wurde,[43] kann man allerdings unzweifelhaft davon ausgehen, dass sich der Club 1962 gebildet hat, da sich VW erst Ende 1961 dazu entschlossen hatte, ausländische Arbeitskräfte anzuwerben und die ersten Italiener im Januar 1962 in Wolfsburg angekommen waren.[44]
Dass „Gastarbeiter“ in Mannschaften Fußball spielten, war aber schon wesentlich früher der Fall, wobei es in Baden-Württemberg speziell für die griechischen Arbeitsmigranten besondere Rahmenbedingungen gab: In der Region Stuttgart, die nach der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens vom 30. März 1960 zu einem wichtigen Ziel wurde, lebten damals nämlich bereits mehrere Hundert Griechen.[45] Ein Großteil davon waren Familien ehemaliger „Fremdarbeiter“, die nach 1941 für den sogenannten Reichseinsatz rekrutiert worden waren und sich nach Kriegsende angesichts des Bürgerkriegs in ihrer Heimat dafür entschieden hatten, in Deutschland zu bleiben. Die „Gastarbeiter“ trafen also Anfang der 1960er Jahre auf bereits bestehende griechische Strukturen.
Von besonderer Bedeutung war die griechische Gemeinde Stuttgart, die sich Anfang der 1950er Jahre gebildet und 1957 ihre Rechtsfähigkeit erworben hatte;[46] aber auch, was den Fußball anging, fanden die Neuankömmlinge kein gänzlich unbestelltes Feld vor. Schon Ende der 1950er Jahre hatten sich rund um Stuttgart erste griechische Mannschaften formiert, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit gegeneinander antraten[47] und aus denen ab 1960 einige organisierte Vereine hervorgingen.[48] Um einen regelmäßigen Spielbetrieb aufbauen zu können, wurde deshalb bereits im Frühjahr 1961 der Griechische Fußballverband Baden-Württemberg ins Leben gerufen, der ab September desselben Jahrs die Spiele einer zunächst aus acht Mannschaften bestehenden, eigenständigen Griechischen Liga koordinierte. Schon nach kurzer Zeit spielten dort über 50 Mannschaften in einer ersten Liga mit 18 Clubs und zwei zweiten Ligen mit Meisterschafts-, Aufstiegs- und Abstiegsrunden.[49] Der Meister der ersten Liga qualifizierte sich für die jährlich von der griechischen Botschaft in Bonn organisierte Meisterschaft für griechische Vereine in Deutschland – einen Wettbewerb, den 1966 und 1967 die Mannschaft von Olympias Gerlingen gewinnen konnte.[50]
Einen organisierten Verband gab es seit 1965 auch für die türkischen Fußballvereine in Baden-Württemberg. Es kann also nicht sein, dass der 1965 gegründete Club Türkspor Berlin der „erste Fußballverein mit Türkeibezug“[51] oder gar ein „erster ausländischer Sportverein in Deutschland“[52] gewesen ist.[53] Ähnlich wie im Fall des Griechischen Fußballverbands reichten die Wurzeln des in Stuttgart beheimateten Türkischen Fußballverbands in Deutschland (Türkspor – Almanya Türk Futbol Federasyonu) sogar schon in die Zeit vor der offiziellen Anwerbepolitik zurück: In den 1950er Jahren hatte die Technische Hochschule Stuttgart nämlich zahlreiche türkische Studenten angezogen,[54] die in ihrer Freizeit Fußball spielten und erfolgreich an den jährlich veranstalteten internationalen Turnieren auf dem Campus teilnahmen.[55]
Als nach der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens vom 30. Oktober 1961 die ersten türkischen Gastarbeiter in der Region Stuttgart eintrafen, gründeten sie mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt ab 1963 Türkische Arbeitervereine, in denen sich auch einzelne Freizeitmannschaften zusammenfanden. Im Anschluss daran beschlossen einige frühere Spieler der Studentenmannschaft, die nach dem Studium in Stuttgart geblieben waren, im Frühjahr 1964, einen eigenen türkischen Fußballverein aus der Taufe zu heben: Türkspor Stuttgart.[56] Der neugegründete Club organisierte zunächst ein Turnier, an dem fünf andere Mannschaften teilnahmen, die sich aus Türkischen Arbeitervereinen rekrutierten. Da die beteiligten Teams einen festen Spielbetrieb etablieren wollten, zugleich aber klar war, dass allein Türkspor in der Lage sein würde, diesen zu koordinieren, beschlossen die Verantwortlichen kurzerhand, die Fußballmannschaft aufzulösen und den Verein zu einem Verband umzubauen.[57] Von da an wurde jährlich eine baden-württembergische Meisterschaftsrunde ausgetragen, deren Sieger einen vom türkischen Generalkonsulat Stuttgart gestifteten Pokal (Anadolu Kupasi) überreicht bekamen.[58] Der Kreis der teilnehmenden Mannschaften beschränkte sich zunächst auf die Region Stuttgart,[59] weitete sich aber rasch aus, so dass 1968 beispielsweise auch die Mannschaft des FC Ankara Gengenbach aus dem Schwarzwald teilnahm.[60] Anfang der 1970er Jahre wurde der Wettbewerb bereits unter 24 türkischen Mannschaften ausgespielt, die in vier Gruppen gegeneinander antraten.[61] Nachdem sich bis Mitte der 1980er Jahre besonders im nordwestlichen Teil Baden-Württembergs zahlreiche weitere türkische Vereine gegründet hatten, wurde – auch um die Anfahrtswege zu verkürzen – 1986 in Heidelberg der Türkische Fußballverband Nordbaden (Nordbaden Türk Futbol Federasyonu) ins Leben gerufen, der bis 1991 die Spiele der Türkischen Liga Nordbaden koordinierte, an der sich ebenfalls regelmäßig über 20 Teams beteiligten.[62]
Die italienischen Arbeitskräfte, die seit Januar 1956 in die Bundesrepublik einreisten, waren zunächst überwiegend als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft und im Baugewerbe eingesetzt; erst seit 1959/60 erfolgte eine stärkere Anwerbung für dauerhafte Arbeitsverhältnisse.[63] Vor diesem Hintergrund erscheint es einleuchtend, dass italienische Fußballmannschaften erst seit Beginn der 1960er Jahre nachweisbar sind. Allerdings entstanden dann recht schnell Vereine wie schon 1961 der Club AS Italia 61 Nürnberg.[64] In den folgenden Jahren stellte Baden-Württemberg auch für die italienischen Zuwanderer ein bevorzugtes Ziel dar,[65] so dass sich dort viele italienische Mannschaften zusammenfanden und im März 1966 ein vom italienischen Generalkonsulat organisierter Spielbetrieb begann. Schon im ersten Jahr beteiligten sich 59 Teams an den insgesamt 290 Begegnungen der „Italienischen Gastarbeiter Meisterschaft“, die circa 120.000 Zuschauer verfolgten. Die Siegermannschaft wurde mit einem vom italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro gestifteten Pokal und einer Ehrenplakette des baden-württembergischen Arbeitsministeriums ausgezeichnet, während das zweitplatzierte Team einen Pokal der italienischen Botschaft in Bonn erhielt.[66] Entsprechende Wettkämpfe wurden in der Folgezeit jedes Jahr mit jeweils über 100 teilnehmenden Mannschaften durchgeführt.[67]
Auch unter den Spaniern, die nach der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens vom 29. März 1960 in die Bundesrepublik kamen, gab es zahlreiche Fußballer, und da die meisten spanischen Arbeitsmigranten zunächst in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen beschäftigt waren,[68] entstanden hier auch die ersten spanischen Fußballvereine: So wurde schon 1961 der CD Español Offenbach gegründet und ein Jahr später, zunächst als Freizeitmannschaft innerhalb der SpVgg Olympia-Hertha, der heutige FC Español Karlsruhe sowie der TSV España München (heute: FC Español München).[69] Weitere Clubs bildeten sich vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie im Süden Baden-Württembergs, wo speziell die Uhrenindustrie im Schwarzwald etliche spanische „Gastarbeiter“ anzog.
Die spanischen Mannschaften in Hessen spielten zwischen 1966 und 1991 in einer eigenständigen Spanischen Liga, an der bis zu 18 Mannschaften aus Hessen und dem Großraum Mannheim beteiligt waren.[70] In Baden-Württemberg entstand 1969 eine privat organisierte „Spanische Liga, Gruppe Schwarzwald“, in der 16 Mannschaften eine Meisterschafts- und eine Pokalrunde ausspielten.[71] Ansonsten bestand lediglich ein über die Konsulate in der Bundesrepublik Deutschland organisierter loser Spielbetrieb.[72] Allerdings wuchs die Wirtschaft in Spanien in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre in bemerkenswerter Weise. Daher kehrten viele Arbeitnehmer wieder in ihre Heimat zurück, so dass bis zum Anwerbestopp im November 1973 70 Prozent der spanischen Arbeitsmigranten die Bundesrepublik wieder verlassen hatten.[73] Da den meisten spanischen Vereinen der Nachwuchs fehlte, lösten sie sich nach und nach auf.[74] Ähnlich erging es den portugiesischen Mannschaften, als nach der sogenannten Nelkenrevolution von 1974 eine starke Rückwanderung der Arbeitsmigranten einsetzte. So litt beispielsweise die seit 1968 vom Portugiesischen Fußballverband Baden-Württemberg (Associaçao Portuguesa de Futebol do Estado de Baden-Württemberg) organisierte Meisterschaftsrunde ebenfalls an einem zunehmenden Mitgliederschwund.[75]
Die ersten jugoslawischen Fußballmannschaften entstanden schon vor der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens vom 12. Oktober 1968. So wurde der Verein FK Adria Tuttlingen offiziell bereits am 7. April 1967 gegründet, und im Frühjahr 1968 formierte sich im Stuttgarter Stadtteil Degerloch der F.C. Jug. Stuttgart.[76] Der Club veranstaltete im Juni 1970 ein Turnier zwischen neun jugoslawischen Mannschaften aus der Region; im September folgte bereits ein größer angelegtes Turnier mit Mannschaften aus der Bundesrepublik, Frankreich, Belgien und der Schweiz, bei dessen Organisation der Jugoslawische Fußballverband in Belgrad direkt mitwirkte.[77] Die Aktivitäten im Sommer 1970 wurden zum Ausgangspunkt für die Gründung des Jugoslawischen Fußballverbands in der Bundesrepublik Deutschland (Fudbalskom savezu Jugoslovenskih radnika u S.R. Nemackoj) im Februar 1971, der schon im April den eigenständigen Spielbetrieb in Baden-Württemberg aufnahm.[78] Schon im ersten Jahr traten 44 Mannschaften in einer ersten und in drei zweiten Ligen gegeneinander an.[79] Die baden-württembergische „Jugoliga“ wurde zum Vorbild für die Gründung weiterer Ligen in Bayern[80], Vorarlberg[81], Salzburg[82] und Wien[83].
Die Motive, einen Verein zu gründen, waren fast immer die gleichen: Es ging zunächst darum, den überwiegend männlichen jungen Arbeitnehmern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten. Die entsprechenden Initiativen gingen allesamt von einzelnen Migranten aus, die häufig nicht nur das Potenzial des Fußballs als Mittel der Freizeitgestaltung erkannten, sondern auch bewusst auf dessen disziplinierende Wirkung setzten: Wer sich als Spieler in eine Mannschaft einfügen und an feste Regeln halten müsse, so die damals verbreitete Sichtweise, finde sich auch leichter in der neuen Umgebung zurecht.[84] In diesem Sinne kann der Fußball als von den Migranten ausgehender Schritt der Integration verstanden werden.
Da die Statuten des DFB nur zwei ausländische Spieler pro Mannschaft zuließen, mussten die „Gastarbeiter“ gezwungenermaßen eigene Wege gehen, wenn sie gemeinsam Fußball spielen wollten. Unterstützt wurden sie dabei häufig von ihren Arbeitgebern, die nicht nur um die Arbeitsmoral ihrer Mitarbeiter, sondern auch um das Image ihrer Betriebe besorgt waren, das nicht durch ungebührliches Verhalten der „Gastarbeiter“ in ihrer Freizeit Schaden nehmen sollte.[85] Angesichts der sozialen und räumlichen Separierung der Migranten hatte der Fußball zudem von Anfang an eine weit über die sportliche Aktivität hinausgehende Funktion: Die Zusammenkünfte der Mannschaften dienten auch dem sozialen und informellen Austausch und wurden so zu zentralen Ereignissen für die jeweiligen Migrantengruppen. Im gleichen Maß, in dem aus Freizeitkickern Vereinsmannschaften wurden, stieg auch deren soziale Bedeutung als eine von den Arbeitsmigranten organisierte Selbsthilfe.[86]
Allerdings waren die einzelnen Migrantengruppen keineswegs homogen; interne Streitigkeiten führten häufig sogar zur Gründung konkurrierender Fußballvereine.[87] Solche Differenzen konnten ethnischer Natur sein (zum Beispiel zwischen Serben und Kroaten oder zwischen Türken und Kurden),[88] sie konnten politische, religiöse oder ideologische Gründe haben oder auch nur aus der Anhängerschaft zu verschiedenen Fußballvereinen im Heimatland herrühren.[89]
V. Integrationsbemühungen des DFB
Die autonomen Entwicklungen im „Gastarbeiterfußball“ wurden von der bundesdeutschen Sportpolitik zunächst akzeptiert, weil man ohnehin davon ausging, die Migranten würden in absehbarer Zeit in ihre Heimatländer zurückkehren.[90] Allerdings gab es auch eine gegenläufige Strömung, die auf eine Einbindung fußballspielender „Gastarbeiter“ in bestehende Strukturen setzte. So gestattete der Bayerische Fußballverband schon 1962 der Mannschaft Italia Nürnberg die Teilnahme am regulären Spielbetrieb,[91] und 1965 ließ der Niedersächsische Fußballverband den ISC Lupo Wolfsburg für die verbandsinternen Spiele zu.[92] 1966 stiftete der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Konrad Grundmann einen „Gastarbeiterpokal“, dessen Gewinner bis 1972 in einem jährlich stattfindenden Turnier ermittelt wurde. Der CDU-Politiker begründete diese Maßnahme mit der integrativen Kraft des Fußballs:
„Es liegt mir sehr daran, den ausländischen Arbeitnehmern in unserem Land die Anpassung an unsere Lebensverhältnisse zu erleichtern. Dabei kommt es nicht nur auf ein gutes Betriebsklima am Arbeitsplatz an, sondern ebenso sehr auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung. In diesem Zusammenhang fällt dem Sport und hier wiederum dem Fußball eine besondere Rolle zu. Das zeigt sich alleine in der Tatsache, daß allein in Nordrhein-Westfalen unter den ausländischen Arbeitnehmern mehr als 80 Fußballmannschaften, fast ausschließlich nach Nationen gegliedert, bestehen.“[93]
In der Folgezeit schlossen sich mehrere „Ausländermannschaften“ offiziell deutschen Vereinen an und konnten damit quasi durch die Hintertür eine Zulassung zum bundesdeutschen Spielbetrieb erwerben; so spielte zum Beispiel die italienische Mannschaft Inter Bonn ab 1967 als 6. Mannschaft des Bonner SC in der Bonner Kreisklasse.[94]
Die Situation der „Gastarbeitervereine“ änderte sich allerdings grundlegend, nachdem der DFB auf seinem Bundestag in Koblenz 1969 eine Änderung in der allgemeinen Spielordnung beschlossen hatte, mit der die Frage der Spielberechtigung von Vereinsspielern für Spiele unterhalb der Bundesebene den einzelnen Mitgliedsverbänden übertragen wurde.[95] Damit war für den Amateurbereich eine rechtliche Möglichkeit geschaffen worden, ausländische Mannschaften am regulären Spielbetrieb der Regionalverbände des DFB zu beteiligen, sofern diese zustimmten. Tatsächlich wurde die restriktive Ausländerklausel daraufhin von vielen Mitgliedsverbänden komplett aufgehoben.[96] Um einen Überblick darüber zu gewinnen, inwieweit die neue Rechtslage bereits umgesetzt war, bat der DFB im September 1970 um Auskunft, „welche Regelung in den Verbänden getroffen ist und in welchem Umfange schon Ausländer-Mannschaften oder auch Ausländer-Vereine bestehen und am Spielbetrieb teilnehmen“.[97]
In Nordrhein-Westfalen hatte der Fußball-Verband Mittelrhein, wie er dem DFB berichtete, inzwischen schon entsprechende „Vereine zugelassen, die selbständig waren und als Ausländer-Vereine Mitglieder unseres Verbandes wurden. Diese Regelung hat sich sehr gut bewährt“.[98] Am 14. September 1970 forderte der Westdeutsche Fußballverband die beiden anderen ihm angeschlossenen Verbände Westfalen und Niederrhein auf, ebenfalls ausländische Fußballvereine in den regulären Spielbetrieb zu integrieren.[99] In Baden-Württemberg, wo der „Gastarbeiterfußball“ neben Nordrhein-Westfalen am stärksten vertreten war, fand man jedoch zu keiner einheitlichen Linie: Während die beiden badischen Verbände ebenfalls bereit waren, entsprechenden Vereinen die Aufnahme in den regulären Spielbetrieb zu gewähren, zeigte sich auf württembergischer Seite der WFV diesbezüglich äußerst reserviert:
„Der Verbandsvorstand des Württembergischen Fußballverbandes hat [...] entschieden, keine ausländischen Vereine als Mitglieder aufzunehmen, da keinesfalls die Gewähr besteht, daß die Mitglieder eines solchen Vereins, der kurzfristig aufgelöst wird, dann auch gewillt bzw. in der Lage sind, etwaige Verpflichtungen gegenüber dem Verband anteilmäßig zu übernehmen. Abgesehen davon stünden einer Gleichstellung solcher ausländischen Vereine die FIFA-Bestimmungen entgegen, wonach Ausländer nur bis zu einer Höchstzahl von zwei Spielern in einer Amateurmannschaft eines Vereins gleichzeitig mitwirken können, wenn diese an den Verbandsrundenspielen in Konkurrenz teilnimmt.“[100]
Damit nahm der WFV eine Sonderrolle im DFB ein.[101] Allerdings standen die Stuttgarter Fußballfunktionäre aufgrund der in den übrigen Mitgliedsverbänden praktizierten Öffnung unter Zugzwang. Deswegen nahm der WFV im Frühjahr 1971 Kontakt mit den Verbänden der „Gastarbeitermannschaften“ und ihren konsularischen Vertretungen auf und begann einen Dialog über die künftige Zusammenarbeit.[102] Die Verhandlungen führten schließlich zu einem kuriosen Ergebnis: Ab der Saison 1973/74 spielten alle ausländischen Mannschaften nach der Satzung des WFV in nationalen Staffeln, deren jeweilige Sieger dann eine „Internationale Württembergische Meisterschaft“ austrugen.[103]
VI. Der „Gastarbeiterfußball“ und die Entsendestaaten
Allerdings stand der WFV mit seinem Widerstand gegen eine vollständige Integration der „Gastarbeitervereine“ in den regulären Spielbetrieb nicht allein, da deren Aufnahme inzwischen auch von anderer Seite infrage gestellt werde, wie DFBGeneralsekretär Hans Paßlack im Februar 1971 verwundert feststellte:
„Ein Teil der ausländischen Fußballvereine will sich nicht mehr am Spielbetrieb mit den Vereinen unserer Mitgliedsverbände beteiligen, sondern einen eigenen Spielbetrieb untereinander einrichten. Dieser Spielbetrieb soll so aussehen, daß Ausländer-Mannschaften aus Württemberg gegen solche aus Hessen, Baden oder Südwest spielen. [...] Die inzwischen an den DFB gelangten Anfragen ausländischer Konsulate lassen darauf schließen, daß der Plan besteht, einen Spielbetrieb von Ausländer-Mannschaften über das ganze Bundesgebiet auszudehnen und Mannschaften aller Nationalitäten an diesem Wettbewerb teilnehmen zu lassen.“[104]
Tatsächlich berichtete der Corriere d’Italia, eine Zeitung speziell für italienische Migranten in Deutschland, schon wenige Tage später über die beabsichtigte bundesweite Meisterschaftsrunde der italienischen Fußballmannschaften und die dafür zu gründenden Verbandsstrukturen.[105] Die Motive für den in der DFB-Zentrale konstatierten Gesinnungswandel lagen auf der Hand: Inzwischen waren nämlich nicht nur die Verantwortlichen in den deutschen Organisationen auf die „Gastarbeitervereine“ aufmerksam geworden, sondern auch die Regierungen der jeweiligen Entsendestaaten, die zunächst kein Interesse an einer dauerhaften Integration der Migranten hatten.
Die gewachsenen Strukturen des „Gastarbeiterfußballs“ in der Bundesrepublik boten vielfältige Möglichkeiten zur direkten oder indirekten Einflussnahme, um die Verbundenheit der Arbeitsmigranten mit ihrer alten Heimat aufrechtzuerhalten. Die damit praktizierte Instrumentalisierung des Fußballs nahm je nach Herkunftsland unterschiedliche Ausmaße an: So war Italien zwar über die Konsulate des Lands unmittelbar in die Organisation der Wettbewerbe involviert,[106] verknüpfte damit aber weitaus weniger politische Interessen als das um eine umfassende soziale Kontrolle der Migranten bemühte franquistische Spanien,[107] das unter den spanischen Mannschaften in Deutschland einen nach dem Prinzen Juan Carlos benannten Pokalwettbewerb ausspielen ließ; die Finalteilnehmer wurden sogar nach Madrid eingeladen.[108] Besonders stark wurde der Griechische Fußballverband Baden-Württemberg nach dem Militärputsch in Griechenland 1967 in die dortigen politischen Verwerfungen hineingezogen, da er nach dem Willen der neuen Machthaber in Athen als Instrument dienen sollte, die politische Zuverlässigkeit der Verbandsmitglieder zu überprüfen.[109]
Mit Abstand am ausgeprägtesten war die politische Einflussnahme allerdings vonseiten des einzigen osteuropäischen Entsendestaats, der Sozialistischen Republik Jugoslawien.[110] Von dort aus gab es, obwohl die Bundesregierung im Oktober 1957 in Anwendung der Hallstein-Doktrin die diplomatischen Beziehungen offiziell abgebrochen hatte,[111] schon vor Unterzeichnung des Anwerbeabkommens 1968[112] eine bemerkenswerte Migration in die Bundesrepublik. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang insbesondere etliche jugoslawische Fußballspieler, die seit Mitte der 1950er Jahre nach Westdeutschland gekommen waren und seit 1963 in der Fußballbundesliga mitwirkten.[113] Der jugoslawische Fußballverband war damit der einzige Verband eines sozialistischen Staats, der seinen Spielern die Professionalisierung und den Transfer ins nichtsozialistische Ausland gestattete.[114] Allerdings übte die Bundesrepublik zu dieser Zeit auch eine besondere Anziehungskraft auf politische Gegner des sozialistischen Vielvölkerstaats aus, insbesondere auf kroatische Oppositionelle, die hier eigene Netzwerke aufbauten und mehrere Anschläge auf Repräsentanten des jugoslawischen Staats verübten.[115] Die Regierung in Belgrad begnügte sich nicht mit diplomatischen Protesten,[116] sondern ließ zahlreiche Vertreter exilkroatischer und oppositioneller Organisationen in der Bundesrepublik ermorden.[117] Der blutige Kampf erfuhr zwischen 1967 und 1971 einen Höhepunkt.
Das resolute Vorgehen der Zentralregierung in Belgrad gegen jede Form von kroatischem Separatismus spiegelte sich unmittelbar im bundesdeutschen „Gastarbeiterfußball“ wider. Als beispielsweise im März 1969 in Bietigheim ein Fußballverein Croatia Bietigheim gegründet worden war, bedrängte das jugoslawische Konsulat in Stuttgart die Vereinsführung massiv, eine Namensänderung zu erwirken.[118] Fußball galt in Jugoslawien zu jener Zeit ohnehin als probates Mittel des Nation-Building, und dementsprechend wollte die Belgrader Regierung damit auch unter den Migranten in der Bundesrepublik Deutschland ein gesamtjugoslawisches Bewusstsein kreieren oder verstärken.[119] Genau in diesem Kontext ist die Gründung eines Jugoslawischen Fußballverbands in der Bundesrepublik Deutschland und der eigenständige jugoslawische Ligabetrieb in Baden-Württemberg im Frühjahr 1971 zu sehen, da der Verband offiziell als Zweigstelle des Jugoslawischen Fußballverbands in Belgrad fungierte.[120]
Die direkte Anbindung an die jugoslawische Sportpolitik[121] bedeutete einen großen Unterschied zu allen anderen bis dahin entstandenen Verbänden fußballspielender „Gastarbeiter“ und stellte eine völlig neue Dimension der politischen Einflussnahme dar, die den DFB zu einer Reaktion zwang: Dementsprechend betonte der DFB-Beirat in seiner Stellungnahme vom 16. April 1971, es sei Ziel der Verbandspolitik, „die gesellschaftliche Integration“ zu fördern; daher könne die „Bildung ausländischer Verbände im Bereich des DFB [...] nicht geduldet werden, weil sie auf eine Abtrennung statt auf Integration“ ziele.[122]
Dass diese Einschätzung nicht ganz abwegig war, verdeutlicht die Aussage des Präsidenten des Jugoslawischen Fußballverbands in Stuttgart, der wenige Tage später in einem Zeitungsinterview erklärte, es sei beabsichtigt, im Laufe des nächsten Jahres im gesamten Bundesgebiet 120 jugoslawische Mannschaften zu bilden, die zunächst auf Länderebene gegeneinander antreten und dann unter den jeweiligen Landesmeistern „den Jugoslawischen Meister Deutschlands ausspielen“ sollten. Die ablehnende Haltung des DFB störe „zunächst auf jugoslawischer Seite niemand. Hauptsache, der Fußball rollt erst einmal.“[123] Angesichts dieser Ausgangslage erscheint es beinahe erstaunlich, dass als Ergebnis der bereits erwähnten Verhandlungen auch die jugoslawischen Mannschaften 1973 in den sogenannten Ausländerspielbetrieb des WFV integriert werden konnten. Dies hing allerdings nicht zuletzt mit politischen Veränderungen in Belgrad zusammen, insbesondere damit, dass der für die Freizeitbetreuung der „Gastarbeiter“ zuständige Sozialistische Bund des werktätigen Volkes Jugoslawiens seine Auslandsaktivitäten neu ausrichtete.[124]
Die in Württemberg ab 1973 praktizierte Ghettoisierung des „Gastarbeiterfußballs“ ist im Kontext einer konzeptionellen Umorientierung der bundesdeutschen Sportpolitik zu sehen: Hatte es in den Jahren zuvor durchaus eine integrationspolitische Debatte und Integrationsbemühungen im DFB gegeben, kam beides Anfang der 1970er Jahre zum Stillstand. Da 1973 zusammen mit dem Anwerbestopp der politische Leitsatz verkündet wurde, die Bundesrepublik sei kein „klassisches Einwanderungsland“,[125] hielten auch die Sportverbände an der vermeintlichen ethnisch-kulturellen Homogenität Westdeutschlands und seines Vereinswesens fest. Dementsprechend verabschiedete der Deutsche Sportbund 1981 eine Grundsatzerklärung, die „Vereine für ausländische Mitbürger einer Nationalität oder einer Volksgruppe [...] als Übergangs- oder Ausnahmelösung“ beschrieb. „Sie erscheinen sinnvoll, wo ein hoher Prozentsatz ausländischer Mitbürger einen deutschen Verein überfremdet oder wo die Kapazität der örtlichen deutschen Vereine ausgeschöpft ist.“[126]
VII. Integrationspotenzial des „Gastarbeiterfußballs“
Dieses Zitat verweist auf Probleme der Perzeption und Organisation, die offensichtlich auf beiden Seiten bestanden. Die Migranten verharrten, häufig unter dem Einfluss der Entsendestaaten, in ihrem vertrauten soziokulturellen Milieu und betonten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft ihre jeweiligen kulturellen Eigenheiten. Von deutscher Seite wurden die fußballerischen Aktivitäten der „Gastarbeiter“ zunächst oft eher als Kuriosum betrachtet,[127] dann aber zunehmend als ernsthafte Konkurrenz wahrgenommen – sowohl mit Blick auf die Belegung der wenigen Sportplätze für Trainings- und Wettkampfzwecke[128] als auch im sportlichen Wettstreit. Somit wirkte der Fußball zunächst zweifelsohne desintegrativ!
Diese Entwicklung barg gleichwohl den Keim für eine langfristig bedeutende integrative Funktion: Die Spiele waren für die Migranten nämlich weit mehr als ein sportliches Kräftemessen. Damit verbunden waren Busreisen, Familientreffen oder Feiern bei Speis und Trank, die über die Fußballspieler hinaus Gemeinschaft stifteten. So erinnerte sich ein damals in der Türkischen Liga Baden-Württembergs aktiver Spieler: „Für unsere Familien waren die Spieltage am Wochenende das wichtigste Gemeinschaftserlebnis und richtige Feste: Man hat gemeinsam gegessen, getanzt und gefeiert!“[129] Das verstärkte den Wohlfühlfaktor unter den Zuwanderern, die sich mehr und mehr in ihre neue räumliche und soziale Umgebung einzufinden begannen: So gab es im Kontext des Spielbetriebs nicht nur erste selbstständige Kontakte zur einheimischen Bevölkerung (etwa zu Busunternehmern, Stadtverwaltungen oder gastronomischen Betrieben), sondern es fand auch ein Prozess der geografischen Verortung und des Kennenlernens statt. Zeitzeugen berichteten noch Jahrzehnte später begeistert, wie sie aus der Großregion Stuttgart zu Auswärtsspielen in den Schwarzwald oder an den Bodensee gereist seien und dies mit Wanderungen und Ausflügen verknüpft hätten. Ein aus Jugoslawien stammender, bei Daimler-Benz in Stuttgart beschäftigter Interviewpartner brachte dies so auf den Punkt: „Wir kannten ja nur die Fabrikhallen und die trostlosen Wohnheime, und nun plötzlich merkten wir, wie schön es hier in Deutschland sein kann!“[130]
Erstaunlicherweise fiel auch dem Schiedsrichterwesen eine wichtige integrative Rolle zu: Viele Spieler der monoethnischen Mannschaften waren als Freizeitkicker mit dem Regelwerk eher wenig vertraut, was immer wieder zu Streitigkeiten führte. So kam es in allen Spielgruppen mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu Ausschreitungen, in die nicht selten auch das Publikum involviert war.[131] Auslöser waren meistens Entscheidungen der Schiedsrichter, die häufig im Verdacht standen, der einen oder anderen Mannschaft nahezustehen. Somit wurde aus den Reihen der Migranten der Ruf nach echten Unparteiischen laut, eine Position, für die deutsche Schiedsrichter geradezu prädestiniert erschienen.[132] Aus diesem Grund nahmen Vertreter der „Gastarbeiter-Fußballverbände“ Kontakt mit dem DFB und den regionalen Fußballverbänden auf und baten um Unterstützung.[133] Tatsächlich stellten die deutschen Verbände daraufhin auf freiwilliger Basis Schiedsrichter für die Spiele der „Ausländermannschaften“ ab.[134] So leiteten beispielsweise die bekannten Bundesligaschiedsrichter Heinz Aldinger[135] und die Zwillingsbrüder Walz bereits in den 1960er Jahren Begegnungen der griechischen Mannschaften in Baden-Württemberg;[136] Rudolf Kreitlein, ebenfalls FIFA-Schiedsrichter und bekannt als Erfinder der Gelben und Roten Karte, engagierte sich beim türkischen Verband Türk Spor Federasyonu in Stuttgart.[137] Überdies wurden Ende der 1960er Jahre Arbeitsmigranten zu den Schiedsrichterlehrgängen des DFB zugelassen, was nicht zuletzt auch dazu dienen sollte, den Schiedsrichtermangel in den unteren Ligen und bei den Begegnungen zwischen Jugendmannschaften zu kompensieren, wo die „Schiedsrichter mit Migrationshintergrund“ ebenfalls eingesetzt wurden.[138]
Darüber hinaus generierte besonders die Jugendarbeit langfristig starke integrative Effekte, denn die Kinder fußballspielender „Gastarbeiter“ begeisterten sich in den meisten Fällen auch selbst für den Sport. Da die monoethnischen Vereine aber bis auf wenige Ausnahmen keine eigenen Jugendmannschaften hatten, spielte der Nachwuchs in den Jugendabteilungen deutscher Clubs. Nach den Spielordnungen der Landesverbände des DFB zählten Spieler mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die mindestens zwei Jahre für ein deutsches Jugendteam angetreten waren, nicht mehr als Ausländer.[139] Demnach waren „Gastarbeiterkinder“ automatisch sogenannte Fußballdeutsche, was dazu führte, dass viele ihrem Stammverein treu blieben und zusätzlich für die „Gastarbeiterteams“ der Väter aufliefen. Standen sie für deutsche Mannschaften auf dem Platz, galten sie dem heimischen Publikum als Vertreter des eigenen Clubs, während sie für Migranten die Herkunftsgruppe repräsentierten. Ein Zeitzeuge aus Waiblingen berichtete: „Wenn ich samstags für den VfL [Waiblingen] gekickt habe, war ich natürlich einer von denen, und sonntags war meine ganze Familie stolz, wenn ich dann vor großem Publikum für [den SC] Panellinios [Waiblingen] aufgelaufen bin.“[140] Aufgrund dieser Doppel-Aktivitäten nahmen die Migrantenkinder eine vermittelnde Position ein, was die Einwurzelung vieler Familien entscheidend gefördert haben dürfte.
Der wichtigste Faktor, der indirekt und in einer längerfristigen Perspektive die Integration durch den Fußballsport befördert hat, war aber wohl das gesteigerte Selbstbewusstsein, das fußballspielende „Gastarbeiter“ gewannen. Da die Initiativen stets von den Migranten ausgingen, erfüllte der Fußball die Funktion einer selbst angestoßenen Integrationsmaßnahme. Hinzu kam, dass sich die Spieler über den Fußball in ihrer Subjektivität wahrnehmen konnten: Sie waren nicht mehr nur Arbeitskräfte, die ihr Herkunftsland aus wirtschaftlichen Gründen verlassen hatten, sondern aktive Repräsentanten einer – im besten Fall – von anderen geachteten und respektierten Gemeinschaft. Dieses Selbstbewusstsein übertrug sich im Sinne eines Spillover-Effekts mit Sicherheit auch auf andere Lebensbereiche und trug längerfristig zu einer veränderten Perzeption durch eine Mehrheitsgesellschaft bei, die nicht nur das sportliche Potenzial der „Gastarbeiter“ mehr und mehr zur Kenntnis nahm.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass der Fußball per se keineswegs integrativ wirkte. Es waren somit letztlich nicht die sportlichen Aktivitäten, sondern vielmehr deren indirekte Effekte, die einen wichtigen Beitrag zum Beheimatungsprozess der Migranten leisteten. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, welche Strategien und Planungen der DFB verfolgte; allerdings lässt sich darüber wegen der schwierigen Quellenlage momentan nur spekulieren. Auch würde man gerne mehr über die Versuche der verschiedenen Entsendestaaten wissen, Einfluss auf den „Gastarbeiterfußball“ in der Bundesrepublik zu nehmen. Es ist zu vermuten, dass sich weitere Dokumente dazu in den entsprechenden Archiven der Anwerbeländer finden lassen. Grundsätzlich hat ein Perspektivwechsel, der sowohl die Interessen der Entsendestaaten als auch die Lebenswirklichkeit der Migranten berücksichtigt, ohne Zweifel das Potenzial, der historischen Forschung neue Impulse zu geben und damit gängige Narrative infrage zu stellen.
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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