Zusammenfassung
Vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Rezeption und Weiterentwicklung von Vegetius’ Militärtheorie innerhalb von Machiavellis Schrift »Dell’Arte della Guerra« (»Von der Kriegskunst«). Diese Adaption erfolgte auf formaler und inhaltlicher Ebene und legt exemplarisch die Antikerezeption Machiavellis offen, der gerade durch die genaue Lektüre des Referenztextes zu innovativen Konzepten gelangte. Seine Rezeption des antiken Militärschriftstellers umfasst praktische Ratschläge für das Schlachtfeld, aber erstreckt sich weit mehr noch auf die wechselseitige Durchdringung und Beeinflussung von Militär und »staatsbürgerlicher« Gesellschaft. Die von Machiavelli entworfene Militärreform sollte durch Disziplin und militärischen Drill die gesamte Bürgerschaft moralisch und politisch umgestalten. Vegetius dachte der reformierten Armee nur einen mittelbaren Einfluss auf die Gesellschaft zu, nämlich in Form einer Beschützerfunktion im Krieg gegen äußere Feinde. Krieg und insbesondere der Entscheidungsschlacht kamen bei Machiavelli demgegenüber vor allem eine Indikatorfunktion für den Erfolg seiner militärischen und gesellschaftlichen Reformen zu. Es zeichnet sich ab, dass seine aus Vegetius’ Theorie entwickelte Konzeption nicht ohne Einfluss auf das militärpolitische Denken der Frühen Neuzeit gewesen sein dürfte.
Abstract
This essay deals with the reception and the advancement of Vegetius’ military theorie in Machiavellis »Dell’Arte della Guerra« (»The art of war«). These adaption happens at a formal level and concerning the content as well and shows exemplarily the »active« reception of ancient texts by Machiavelli, who developes innovative concepts based on close-reading strategies. Machiavelli follows Vegetius concerning practical advices for the battlefield, but furthermore he is in fact strongly influenced by the mutual relationship of military and society founded by the ancient writer. The concept of discipline, that connects these two entities, was very influential for the military and political thinking of Early Modern Period. In addition to the »New Stoicism« this kind of discipline can be recognized as an important source for the concept of »Social Discipline« according to Gerhart Oestreich.
1 Einleitung
Einem allgemeinen »Desinteresse an Machiavellis Kriegstheorie«[1] steht in jüngerer Zeit Therese Schwagers Befund gegenüber, dass »nicht der ›politische Neustoizismus‹ nach Justus Lipsius [...] grundlegend für die Disziplin des modernen Militärs oder die ›oranische Heeresreform‹ als militärpolitisches Modell« gewesen sei, »sondern die in Machiavellis Schriften embryonal angelegte Erhebung von Vegetius und Polybios zu militärtheoretischen Methodenautoren« den »Angelpunkt im Transfer taktischer und strategischer Theorien im Späthumanismus«[2] gebildet habe. Trotz der vorsichtigen Formulierung Schwagers deutet sich an, dass Machiavellis Kriegstheorie – insbesondere seinem militärtheoretischen »Klassiker« »Dell’Arte della Guerra« – und seiner Rezeption genannter antiker Autoren eine hohe Bedeutung für das militärisch-politische Denken der Frühen Neuzeit zukam[3]. Vorliegende Untersuchung möchte und kann nicht den Einfluss von Machiavellis Kriegstheorie auf die Frühe Neuzeit insgesamt oder auch nur für das 16. Jahrhundert umfassend klären. Vielmehr soll in einem textnahen Vergleich die Rezeption und Adaption des Vegetius in der »Kriegskunst« Machiavellis erarbeitet werden.
Bislang fehlt es an einer solchen textnahen Untersuchung neueren Datums. Zuletzt hat sich der Delbrückschüler Martin Hobohm[4] 1913 in seiner zweibändigen Dissertationsschrift »Machiavellis Renaissance der Kriegskunst« intensiv und umfassend mit dessen Kriegstheorie und deren antiken Quellen befasst. Hobohm betont zwar nachdrücklich die Bedeutung Vegetius’ für Machiavellis »Kriegskunst«[5], beanstandet an letzerer aber zugleich deren »dilettantische Abhängigkeit«[6] und unterzieht Machiavellis Kriegstheorie einer massiven Kritik, die sich vor allem am Preußen des 18. und 19. Jahrhunderts und am Deutschen Reich seiner Gegenwart orientiert.[7]
Damit zeigt sich bei Hobohm ein grundlegendes Problem der Machiavelli-Forschung, das teilweise bis in die Gegenwart wirkt: Das Verhältnis des Florentiners zu seinen antiken Referenztexten wird, sofern es im Detail Beachtung findet, innerhalb der Forschung oftmals ausschließlich als rein rezeptives gefasst: So spricht Ottmann davon, dass Machiavelli »geradezu sklavisch reproduziert, um nicht zu sagen plagiiert« habe, viele seiner Ideen »schlichte Kopierung« antiken Gedankenguts seien und außer seinem »Denkstil« der argumentativen »Zuspitzung«[8] nichts Neues bei ihm zu finden wäre. Machiavellis »obsession for classical antiquity«[9] habe ihn nicht nur blind für die (militärischen) Realitäten seiner Gegenwart gemacht, sondern zugleich jeden innovativen Gedanken verhindert. Symptomatisch für die Kontinuität dieser Beurteilung ist die »Untersuchung« von Laurence Athur Burd zu den antiken Quellen von Machiavellis »Kriegskunst«, die unkommentiert Zitate dieser Schrift wörtlichen Zitaten der Referenztexte gegenüberstellt.[10] Freilich übernimmt Machiavelli diese oftmals wörtlich, und ohne Zweifel steht Burd seinerseits in der Tradition, »wie das 19. Jahrhundert Quellenforschung betrieben hat«,[11] aber nach wie vor wird vornehmlich auf seine Abhandlung hingewiesen, wenn es darum geht, das Verhältnis von Machiavellis »Kriegskunst« und deren Quellen zu klären.[12]
Diese bedingungslose Abhängigkeit des Florentiners zu seinen Quellen ist klärungsbedürftig. Machiavelli selbst betonte in methodisch relevanten Passagen, er habe sich alles, was er wisse, auf doppelte Weise angeeignet: »durch langjährige Praxis und kontinuierliches Lesen der Geschichtsschreibung«,[13] worunter er »eine kontinuierliche Lektüre der antiken Schriftsteller«[14] versteht. Dabei folgte er oftmals radikal seinem literarischen Bezugspunkt, wie noch zu zeigen sein wird, entwickelte aber gerade aus der Argumentation des jeweiligen Autors eigenständige Konzepte und Ideen.[15]
Die vorliegende Untersuchung hat deshalb folgender Fragestellung nachzugehen: Wie rezipierte und »verargumentierte« Machiavelli seine antiken Referenztexte? Wie prägten diese seine Militärtheorie und zu welchen »originellen« Schlussfolgerungen führten sie ihn? Dies soll exemplarisch anhand der Rezeption Machiavellis des antiken Klassikers Vegetius erfolgen, um so mehr, als diesem Komplex bislang noch keine eigene Untersuchung gewidmet wurde.[16]
Mögliche Folgen und Implikationen der von Machiavelli aus Vegetius’ Werk erarbeiteten Konzepte und Ideen können hingegen lediglich in Form einiger Querverweise angedacht werden. Sie näher zu erforschen muss weiteren Arbeiten anheimgestellt werden.
Die vorliegende Untersuchung gliedert sich in drei Teile:
Zunächst soll der literarische und kommunikative Rahmen beider Schriften geklärt werden, da Machiavelli diesen zu einem wichtigen Resonanzraum für den Inhalt seiner »Kriegskunst« umgestaltet (Kapitel 2).
Sodann folgt als Schwerpunkt der Untersuchung eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie Machiavelli das Militärische politisiert und umgekehrt das Politische militarisiert. Dies berührt das Verhältnis von »Militär« zu »bürgerlicher Gesellschaft«, die bei Machiavelli durch »Disziplin«, im Sinne militärischen Drills, und »Ordnung« verwoben werden (Kapitel 3).
Kapitel 3.d) dient bereits als Übergang, um anhand der Artillerie exemplarisch zu zeigen, wie Machiavelli auch praktische Aspekte der Kriegführung aus der Lektüre des Vegetius entwickelt (Kapitel 4). Ein Fazit wird in Kapitel 5 gezogen.
2 Die Dialogstruktur
Die Abhandlung »Epitoma rei militaris« des antiken Militärschriftstellers Publius Flavius Vegetius Renatus ist unter dem Titel »De Re Militari« bekannt, den auch Machiavelli zunächst für seine »Kriegskunst« wählte.[17] Obgleich Vegetius’ Schrift für diese augenscheinlich eine Vorbildfunktion hatte, bestehen bereits auf formaler und gattungstechnischer Ebene, aber auch bezüglich der Kommunikationssituation entscheidende Unterschiede zwischen beiden Werken.
»Vegetius addresses the epitoma to an unnamed emperor«,[18] von welchem er »damit beauftragt« wurde, das gesamte Militärwesen anhand der darüber vorhandenen Bücher aufzuarbeiten.«[19] Insbesondere in den Prologen der ersten drei Bücher apostrophiert er diesen als »imperator invicte«[20] (unbesiegbaren Kaiser), gerät aber nach eigener Aussage in ein Dilemma zwischen der Person seines Adressaten und den inhaltlichen Lehren seines Werkes: Der Gehorsam gegenüber seinem Herrn und Auftraggeber in Form der Niederschrift seines Werkes stehe im Konflikt mit seinem moralischen Anstand. Wie könne er sich erdreisten, dem Bezähmer aller Barbarenvölker etwas über den Nutzen und die Führung von Kriegen beizubringen, da dieser doch bereits alles dies realiter angeordnet und selbst umgesetzt habe?[21]
Man mag dies als »hyperbolische Höflichkeits-, Ergebenheits-, Unterwürfigkeits- und Selbstverleugnungsfloskeln«[22] abtun, gleichwohl liegt hier ein Spannungsverhältnis zwischen Erzähler, Adressat und Inhalt vor, das Machiavelli in produktiver Weise weiterentwickelt: Seine »Kriegskunst« ist inszeniert als ein ciceronischer Dialog, der »in den Gärten des Palazzo Rucellai, in den Orti Oricellari« stattfindet, wo Machiavelli »seit 1516 an den gesellig-intellektuellen Zusammenkünften des Rucellai-Kreises teilgenommen«[23] hatte. Dieser Gesprächsrahmen ist allerdings nicht allein – wie oftmals hervorgehoben wird – »eine Huldigung an Cosimo Rucellai«[24] oder die anderen Mitglieder des Kreises, sondern in dem Gastgeber findet Machiavelli einen Träger aller Eigenschaften, die das Vaterland von seinen Bürgern erwarten kann (»conosciute in lui quelle parti le quali [...] in uno cittadino dalla sua patria si possono disiderare«)[25]. Er ist umgeben von drei jungen Männern, die ebenso tugendhaft sind wie dieser,[26] während der sehr erfahrene Condottiere Fabrizio Colonna das Gespräch als Erzähler leitet.
Die im Gespräch von Colonna erteilten Lehren stehen bei Machiavelli gerade nicht in einem schwierigen Spannungsverhältnis zu den Adressaten in Form der anderen Dialogpartner, sondern diese setzen sie innerhalb der Dialogstruktur um: Cosimo Rucellai überlässt den Jünglingen im Prolog zum dritten Buch das Feld, denn schließlich sei Krieg Sache der Jugend. Diese werden zu Bürgersoldaten, rotieren als Dialogpartner wie ideale Heerführer in regelmäßigem Turnus der folgenden Prologe zu Beginn der einzelnen Bücher. Zugleich entspricht ihr Agieren im Dialog einer Dreierstaffelung nach aufsteigendem Alter, wie dies einstmals im römischen Heer der Fall gewesen sei, das nach Hastati, Principes und Triariern gegliederte war. Bereits auf der formalen Ebene wird die Einheit von Bürger und Soldat, von militärischer und ziviler Tugend beschworen und herbeigeführt.[27]
Zwar »blühte in Humanismus und Renaissance das Genre des Dialogs« insgesamt »wieder stark auf«,[28] aber das produktive Ineinandergreifen von äußerer Form und inhaltlichen Aussagen in Machiavellis »Kriegskunst« kann als Weiterentwicklung der Kommunikationsstruktur von Vegetius’ Schrift interpretiert werden. Diese kunstvolle literarische Gestaltung dürfte innerhalb der »späthumanistischen Philologenkultur«[29] nicht unwesentlich zur Popularität der Abhandlung beigetragen haben.
3 Militarisierung des Politischen, Politisierung des Militärischen
a) »Staatsbürger in Uniform« statt Bauer unter Waffen
Wie eben skizziert propagierte Machiavelli die Synthese von Bürger und Soldat, von »la vita civile« und »la vita militare«, wie sie sich zumindest auf der Ebene der Rahmenhandlung und Diskursstruktur des Dialoges ergibt. Zur Zeit der Römer sei dies Realität gewesen und müsse nun nachgeahmt werden.[30]
Inhaltlich richtet der Römer Vegetius seine militärischen Reformbemühungen hingegen auf die Synthese von Bauern- und Soldatenstand: Sein idealer Soldat ist »idem bellator, idem agricola, genera tantum mutabat armorum«[31] (zugleich Krieger und Bauer, nur die Art der Bewaffnung hat er verändert). Hierbei orientiert Vegetius sich an dem Zustand Roms nach dessen Gründung (»post urbem conditam«), der innerhalb der lateinischen Literatur oftmals verklärten Frühzeit der noch rural geprägten Stadtrepublik.[32] Wie nach ihm Machiavelli bezieht Vegetius Stellung gegen Söldnerheere und hegt keine hohe Meinung von Hilfstruppen,[33] aber sein Gegenkonzept ist letztendlich der guttrainierte, sittenreine Bauernsoldat alter Zeit. Dieser weise auch die nötigen körperlichen Voraussetzungen auf, um als Soldat agieren zu können, da die Arbeit des Bauern der des Soldaten ähnle.[34] Vegetius’ »unequivocal statement that the superiority of the countryman could never be doubted, and his reasons for preferring that group, drew a good deal of attention«[35] bei seiner Leserschaft im Mittelalter und der Renaissance.
Der Beruf des Bauern und die Herkunft vom Land sind für Machiavelli nur ein Faktor unter vielen, wichtiger ist es, die Rekruten im eigenen Land (»ne suoi paesi«) und unter den eigenen Untertanen (»di suoi suggetti«) auszuheben.[36] Das Konzept des »Bürgersoldaten« spielt zwar auch für die moralische Aufwertung des Soldatenstandes, der vollkommen verrottet sei (»essere gli ordini militari al tutto corrotti«), eine wichtige Rolle, aber letztlich geht es vielmehr darum, ihn auf das Gemeinwesen zu verpflichten, mit diesem zu verbinden und für dieses fruchtbar zu machen. Somit sind Patriotismus und der Bezug zum Gemeinwohl die gemeinsamen, verbindenden Identitätsmomente: Die Stände innerhalb eines Staates, die als »Glieder« eines Körpers bezeichnet werden (»tutte l’arti [...] in una civiltà«), könnten nicht zum Gemeinwohl beitragen (»del bene comune degli uomini«) oder unter Gesetzen und Gottesfurcht leben (»vivere con timore delle leggi e d’Iddio«), wenn sie nicht gemeinsam bereit wären, all dies zu verteidigen (»se non fussono preparate le difese loro«).[37]
Dass der »Bürgersoldat« als identitätsstiftende Konzeption zur Beförderung gesellschaftlicher Kohäsion gedacht ist, zeigt der gemeinsame Militärdienst, der sich auf alle jungen Männer erstreckt. Ihre tatsächliche Verwendung begründet nur einen graduellen Unterschied:
»E a questi esercizi assuefarei tutta la gioventù del mio stato, ma, con maggiore industria e più sollecitudine, quella parte che io avessi descritta per militare; e sempre ne’giorni oziosi si eserciterebbero.[38]
Und ich würde die gesamte Jugend meines Staates an diese Übungen gewöhnen, mit größerem Fleiß denjenigen Teil, den ich für den Kriegsdienst eingeschrieben habe, und ich würde sie an jedem Feiertag üben lassen.«
Die Legionen des Vegetius werden durch eine Vereidigung (»sacramenta«) auf den Kaiser und weitere Riten in gewisser Weise von der übrigen Bevölkerung separiert.[39] Es ist von zentraler Bedeutung, dass nur die geeigneten (»idoneos«) ausgewählt werden.[40] Ihr strapaziöses Leben als Rekruten (»tiro«) wird betont und deren Anforderungen über die der »Zivilisten« gestellt, was im Mittelalter dazu führte, diese Krieger in Analogie zu asketischen Mönchen zu deuten.[41] Obgleich Machiavelli die Hochschätzung von Training und Disziplin mit Vegetius teilt, sind seine Kämpfer demgegenüber »Feierabendkrieger« und ihre Übungen beziehen potenziell jeden männlichen »Staatsbürger« mit ein, da sie eben nicht nur militärischen Zielen dienen.
Es handelt sich bei Machiavellis Armee gerade nicht, wie Hobohm meint, um »eine beschränkte und willkürliche Auswahl waffentüchtiger Landeskinder«.[42] Zu diesem Fehlschluss verleitet ihn einerseits die Untersuchung von Machiavellis praktischer Heeresreform im ersten Band seines Werkes, deren »Resultate in bündiger Weise auszunützen«[43] er sodann bestrebt ist. Er untersucht Machiavellis »Kriegskunst« unter der Prämisse von dessen praktischen Reformbemühungen, statt sie als autonomen theoretischen Entwurf zu würdigen und die umfassende gesellschaftliche Reichweite zu erkennen. Andererseits möchte Hobohm den diametralen Unterschied zwischen Machiavellis Milizvorstellungen und »einem Volksaufgebot wie dem preußischen im Jahre 1813«[44] betonen, weshalb er den Umfang von dessen militärischen Übungen kleinredet und den Drill aller männlichen »Bürger« als »Soldatenspielerei«[45] abtut.
Tatsächlich ist aber in der Forschung bereits angeklungen, dass Machiavellis Vorstellungen durchaus gewisse Bezugspunkte zu den Reformen hatten, die Hobohm streng von diesem getrennt wissen wollte: Der gemeinsame Bezugspunkt von Bürgern und Kriegern, der in der Identifikation mit dem Gemeinwesen und dessen Verteidigung liegt, bildete einen wichtigen Anknüpfungspunkt für Fichte, Altenstein und Clausewitz im Zuge der preußischen Heeresreformen. Insbesondere Clausewitz »befasste sich intensiv mit Machiavelli« und wurde durch ihn »dazu angeregt, über Krieg in Dimensionen nachzudenken, die über die taktisch-technisch-geografischen Seiten hinausgingen.«[46] Zwar ließen sich an dieser Stelle Verbindungen zum römischen Patriotismus aufzeigen, wie er immer wieder im Werk des Livius dargestellt wird und von Machiavelli rezipiert wurde,[47] aber zugleich handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Synthese von Bauer und Krieger und eine Abkehr vom Söldnerheer, wie Vegetius sie fordert.
b) Die »Soldatenstadt« als Alter Ego des zivilen Gemeinwesens
Zumeist wird nicht nur innerhalb einer breiten Öffentlichkeit, sondern auch innerhalb der Forschung erst mit Clausewitz eine »Politisierung des Krieges« angenommen.[48] Die eben dargestellte Verbindung von Militärischem und Politischem bei Machiavelli lässt sich aber bereits als solche fassen, was von einzelnen Forschern auch geltend gemacht wird: Innerhalb der Machiavelli-Forschung wird nachdrücklich darauf hingewiesen, dass »Machiavelli den Krieg politisiert«[49] habe und seine »Militärreformen eindeutig unter politischen Imperativen«[50] stünden. Die von ihm entwickelte These, »the life of the states depends on the excellence of its army«, habe das militärische und politische Denken der Frühen Neuzeit nachhaltig geprägt und »even when, with the French Revolution and the rise of Napoleon, military organization and the conduct of war had assumed new forms, Machiavelli’s ideas retained their vitality.«[51]
Tatsächlich legte aber bereits Vegetius die Grundlagen dieser Engführung von Militärischem und Politischem, die der Florentiner dann weiterentwickelte: So gründen das Wohl des gesamten Staates und seine politischen Kräfte auf der sorgfältigen Auswahl von Rekruten.[52] Politische Stabilität, Ruhm und Glück des Gemeinwesens basieren auf militärischer Stärke, das Schicksal Roms beruht darauf.[53] Die richtig konstituierte Armee gilt ihm als autarke Einheit, als gerüstete und wehrhafte Bürgerschaft (»civitas«).[54] Aber sie ist in dieser Form nicht selbstgenügsam, sondern ihr Funktionieren im eben geschilderten Sinne ermöglicht die Freiheit des römischen Reiches:
»Si quis igitur pugna publica superari barbaros cupit, ut Divinitatis nutu, dispositione imperatoris invicti reparentur ex tironibus legiones votis omnibus petat.[55]
Wenn folglich jemand möchte, dass die Barbaren in einem Kampf des Gemeinwesens (pugna publica) überwunden werden, so soll er mit allen Wünschen (votis) darum bitten, dass durch göttliche Gunst und die vom Kaiser eingerichtete Ordnung aus den Rekruten unbesiegbare Legionen wiedererrichtet werden.«
Die Reform der Armee weist über sich selbst hinaus, strebt nach der sittlichen und gesellschaftlichen Erneuerung Roms. Dementsprechend reklamiert die Vegetius-Forschung diesen Konnex von Militärischem und Politischem als genuine Idee des römischen Schriftstellers.[56]
Wie Vegetius in der Spätantike möchte auch Machiavelli durch militärische Mittel die Befreiung Italiens von den »Barbaren« erreichen.[57] Er verwendet ebenso das Bild von der Armee als mobiler Stadt oder Bürgerschaft (»una città mobile«). Diesen Charakter gewinnt sie allerdings aus ihrer physischen Struktur: Wohin sie gehe, nehme sie dieselben Straßen, dieselben Häuser und dasselbe Aussehen mit sich(»a quale, dovunque va, porti seco le medesime vie, le medesime case e il medesimo aspetto«).[58] Jeder Soldat müsse daher stets wissen, in welcher Straße und an welchem Ort er wohne.
Im Unterschied zu Vegetius legt Machiavelli dementsprechend in der ersten Hälfte des sechsten Buches diese Ordnung des Lagers bzw. der mobilen Stadt bis ins Detail fest und betont die unbedingte Notwendigkeit dieser streng disziplinierten Wiederholbarkeit.[59] Nicht die militärische Autarkie einer »abgekapselten« Legion von Berufssoldaten, sondern die Kontinuität der militärischen Variante der Stadt ist das entscheidende Kriterium. Machiavellis Armee ist im Kern ein militärisches Alter Ego der Bürgerschaft, mit der sie personell weitgehend identisch ist. Er fordert nicht nur den Bürgersoldaten, sondern auch die »Soldatenstadt«. Sie ist die Stadtrepublik im Feld und wird jeden Abend erneut in immer derselben Gestalt konstituiert, da ansonsten Chaos ausbrechen würde (»nasca confusione«).[60] In der steten Neuerrichtung der militärischen Stadt oder Bürgerschaft liegen ein Disziplinierungskonzept und eine Politisierung des Militärischen oder Militarisierung des Politischen, welche die politische Reichweite von Vegetius’ Konzept bei Weitem übertrifft.[61]
Machiavellis Konzeption des Feldlagers, vor allem in seinen geometrischen Dimensionen, stieß im 16. Jahrhundert durchaus auf reges Interesse und wurde breit rezipiert.[62]
c) Kollektive Ordnung statt individueller Fähigkeit
Trotz zahlreicher Übereinstimmungen, was die Hochschätzung beider Autoren für Disziplin, Übung und Ordnung betrifft, lassen sich doch auch einige bedeutende Unterschiede feststellen.
Wie bereits dargestellt propagiert Vegetius die Auswahl und Herausbildung einer militärischen Elite, während es Machiavelli um das militärische Training der gesamten Bürgerschaft geht. Machiavelli misst nicht nur der Ordnung, im Sinne eines Haltens der Schlachtformation, einen höheren Stellenwert bei als Vegetius,[63] er entwickelt geradezu gegensätzliche Theorien. Der antike Autor betont die individuelle Übung und das kontinuierliche Training des Einzelnen: Egal wie alt der Soldat sei und wie viele Kriegszüge er bereits hinter sich habe, nach einer Übungspause sei er stets wieder als Rekrut zu betrachten (»quanta volueris stipendia inexercitatus miles semper est tiro«).[64] Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei Vegetius im »lebenslangen Lernen« des Einzelnen. Machiavelli stellt demgegenüber fest:
»Quegli che non sanno tenere questi ordini, se si fussero trovati in mille guerre, si deono sempre istimare soldati nuovi.[65]
Diejenigen, welche die Ordnung nicht halten können, und mögen sie sich auch schon in tausend Feldzügen befunden haben, müssen immer als Rekruten betrachtet werden.«
Das Einordnen in das Kollektiv, das Halten der Schlachtordnung entscheidet über den Trainingsstand des Kriegers und ist das wichtigste Kriterium in Bezug auf die Disziplinierung der Bürgersoldaten, wie der Florentiner breit im zweiten Buch der »Kriegskunst« ausführt. Einerseits entspricht »the feeling of group solidarity in a pike phalanx«[66] einem realen Bedürfnis der praktischen Kriegsführung, wie sich beispielsweise auch im Rahmen der eingangs erwähnten »oranischen Heeresreform« zeigen sollte.[67] Andererseits zielt Machiavelli damit über den Bereich des rein Militärischen auf politische und gesellschaftliche Sachverhalte ab: Die Bürgerschaft soll so lange in Schlachtformationen gedrillt werden, bis »mit der Zeit ein ganzes Land mittels dieser Übungen kriegsfertig wird« (»con il tempo una provincia con questi esercizi diventerebbe tutta pratica nella guerra«).[68] Er werde nicht müde zu betonen (»né ora mi pare fatica replicarlo«), wie wichtig es sei, seine Männer derart für die Schlacht zu trainieren, dass sie die Reihen und die Ordnung hielten.
Ein Fürst oder eine Bürgerschaft (»una republica«), die Sorgfalt auf diese Ordnung und Übungen legten (»questi ordini e in queste esercitazioni«), seien fähig, anderen ihre Gesetze aufzuzwingen, statt die der anderen aufoktroyiert zu bekommen (»daranno e non riceveranno le leggi dagli altri uomini«). Politische Selbstbestimmung gründet auf der militärischen Disziplinierung der Bürger, die zugleich sittliche Implikationen aufweist, denn es ist das Chaos des gegenwärtigen Italiens (»il disordine nel quale si vive«), das bislang eine solche Reform verhindert habe, umgekehrt aber durch diese beseitigt werden soll.
Vegetius plädiert für einen asketischen, disziplinierten und autarken Kriegerstand, der aus eigenen Bürgern rekrutiert wurde, aber von diesen zu unterscheiden ist und sie quasi als externe Körperschaft von barbarischer Fremdherrschaft befreit. Das Heer soll nicht aus fremden Söldnern bestehen, sondern aus Bauern – aber nicht alle Bauern sollen zu Soldaten werden. Machiavellis Konzept umfasst eine völlige sittliche, mentale und körperliche Umgestaltung der gesamten Bürgerschaft mittels Disziplinierung und Ordnung. Sie wirkt auch auf den zivilen Zustand des Gemeinwesens, das mit fortschreitender Übung zunehmend zur Identität mit dem militärischen gelangt. Ob es sich dabei um eine Militarisierung der Gesellschaft oder eine »Vergesellschaftlichung« des Militärs handelt, ist somit bewusst nicht auszumachen.
In dieser Form dürfte Machiavellis Reformkonzept folgenreich für die eingangs erwähnten militärischen Reform- und gesellschaftlichen Disziplinierungsansätze der Frühen Neuzeit gewesen sein, was eine detaillierte Untersuchung verdiente, die hier jedoch nicht geleistet werden kann.
d) Die Entscheidungsschlacht als Indikator und Ergebnis der Reformen
Die gesellschaftliche Dimension von Machiavellis Kriegstheorie wirkt ihrerseits auf die von ihm imaginierte militärische Praxis zurück und führt ihn teilweise zu weiteren bedeutenden Abweichungen von den militärischen Lehrsätzen des Vegetius: Sein geordnetes und diszipliniertes Gemeinwesen im eben beschriebenen Sinne agiert nun auf dem Schlachtfeld und muss sich einer Entscheidungsschlacht stellen, deren Ausgang eben von der Qualität des gedrillten Gemeinwesens abhängt.
Das von Machiavelli hartnäckig propagierte »Dogma der Entscheidungsschlacht«[69] hat nicht nur innerhalb der Forschung starke Aufmerksamkeit gefunden und wird in nahezu jeder ausführlichen Auseinandersetzung mit diesem Autoren thematisiert, sondern es kann auch als die Zielsetzung von »Dell’Arte della Guerra« interpretiert werden. Dies wird zum Schluss des sechsten Buches am deutlichsten:
»Tutta la industria che si usa nella disciplina militare, si usa per essere ordinato a fare una giornata col tuo nimico, perché questo è il fine al quale ha ad ire uno capitano, perché la giornata ti dà vinta la guerra o perduta. Chi sa adunque meglio ordinarla [i.O. unterstrichen]; chi ha lo esercito suo meglio disciplinato, ha più vantaggio in questa e più può sperare di vincerla[70].
Der ganze Fleiß, den man auf die militärische Disziplin anwendet, dient dazu, so geordnet zu sein, dass man sich eine Schlacht mit seinem Feind liefern kann, weil dies das Ziel ist, nach dem ein Feldherr streben muss, denn die Schlacht entscheidet über Sieg oder Niederlage des Krieges. Wer daher besser geordnet ist, wer sein Heer besser diszipliniert hat, hat darin den Vorteil auf seiner Seite und kann eher hoffen zu gewinnen.«
Die Entscheidungsschlacht mit dem Gegner ist das Ziel (»il fine«) der Kriegskunst, da sie den erreichten Grad der Ordnung (»ordinarla«) und Disziplin (»disciplinato«) anzeigt. Sie dient als Indikator für diese Werte, indem das besser gedrillte Heer respektive die besser disziplinierte Bürgerschaft den Sieg davon trägt.
Dass es sich hierbei um eine Eigentümlichkeit Machiavellis handelt,[71] die eben in Verbindung mit seinem gesamtgesellschaftlichen Disziplinierungskonzept zu sehen ist, verdeutlicht die diametral entgegengesetzte Ansicht des Vegetius zu diesem Thema: Zwar zeige sich in der Schlacht der Trainingsstand der Truppe,[72] aber der Feldherr solle unbedingt die offene Feldschlacht meiden,[73] denn in ihr entscheide mehr der Zufall als das Können (»in quo amplius solet fortuna potestatis habere quam virtus«).[74] Erfolg oder Misserfolg in der Entscheidungsschlacht sind dem antiken Schriftsteller folglich keine Messlatte für die Güte des Heeres, weshalb er auch entschieden von einer solchen Auseinandersetzung abrät.
Der alles entscheidende Faktor für den Sieg ist ihm hingegen die erfolgreiche Versorgung des eigenen Heeres und die Störung der Logistik des Feindes. Hierin liegt zugleich die vornehmste Aufgabe des Feldherrn.[75] Wird das eigene Heer ausgehungert, sei alles verloren und Abhilfe nicht zu finden.[76] Demgegenüber erkennt Machiavelli die Wichtigkeit der Versorgung des eigenen Heeres zwar an, betrachtet diese aber ebenfalls vor allem als eine Frage von Abhärtung, Training und Disziplinierung: Auch Krankheiten und Hunger vermeide man mittels der Ordnung des Heeres (»Fuggesi ancora le malattie e la fame, col non fare disordinare l’esercito«),[77] während Hungerkrisen zumeist auf zügellosen und disziplinlosen Verzehr der Nahrung zurückzuführen sei.[78]
»Vegetius’ dictum that ›the main and principal point in war is to secure plenty of provisions for oneself, and to destroy the enemy by famine‹, was accepted and acted upon by medieval and early-modern commanders alike«.[79] Dass Machiavelli diesen Aspekt zugunsten von »the hazards of battle« unterbewertet habe, sei Tallett zu Folge auf seine praktische Unerfahrenheit zurückzuführen: »Significantly, he never commanded an army in the field«.[80]
Tatsächlich hatte Machiavelli aber vergleichsweise erfolgreich eine Militärreform in seiner Heimatstadt durchgeführt, ein florentinisches Bürgerheer aufgestellt und mit diesem Pisa erobert.[81] Ihn als reinen Theoretiker abzustempeln, fällt daher schwer. Eine stichhaltigere Erklärung für seine »Fehleinschätzung« liefert die zuvor ausgeführte Zielsetzung seiner Militärreform als Gesellschaftsreform, die in der Entscheidungsschlacht ihren disziplinarischen und sittlichen Erfolg offenbart und in militärischen Sieg ummünzen kann. Die Feldschlacht erfüllt eine Indikatorfunktion für gelungene militärpolitische Reformen und setzt pointiert deren Erfolge in die Tat um. In diesem Sinne dürfte auch seine Livius-Rezeption eine wichtige Rolle spielen, denn für den augusteischen Autor offenbart sich in der erfolgreichen Feldschlacht stets die gelungene sittlich-moralische Ordnung innerhalb der Bürgerschaft. Der Sieg folgt stets gelungenen »renovationes« der Gesellschaft auf dem Fuße.[82]
4 Die praktische Kriegführung am Beispiel der Artillerie
Nicht nur bezüglich seines grundlegenden Verhältnisses von Militär und Gesellschaft, sondern auch hinsichtlich konkreter Einzelanweisungen für das Schlachtfeld orientierte sich Machiavelli immer wieder an Vegetius. Seine komplexe Adaption des antiken Schriftstellers soll auch für diesen Bereich zumindest exemplarisch betrachtet werden.
»Historians have often claimed that Niccolò Machiavelli shunned the use of gunpowder weapons, both filed artillery and hands-held weapons because of their absence in the ancient world.«[83] Selbstverständlich äußerst sich Vegetius nicht zu Pulverwaffen, aber zu Artillerie im Allgemeinen, das heißt zu Kriegsmaschinen, Katapulten und anderen Schleuderwaffen. Diese zogen zu Lebzeiten Machiavellis sogar besonderes Interesse auf sich: »In the sixteenth century, printers sought to illustrate Vegetius, they concentrated on the military machines«, die oftmals als Kanonen und Pulverwaffen dargestellt wurden.[84]
Für den antiken Schriftsteller sind diese Maschinen ein integrativer Bestandteil der jeweiligen Legion und tragen zur deren Sieg bei.[85] Der Artillerie kommt einerseits eine wichtige Bedeutung bei der Verteidigung des Lagers zu, das sie zu einer bewaffneten Stadt macht (»castra armatam faciat civitatem«), aber andererseits spricht Vegetius sich auch dezidiert für ihren Einsatz im Feld (»in campo«) aus, da gegen ihrer Wucht weder gepanzerte Reiter noch Infanterie mit Schilden bestehen könne (»ante quarum impetum nec equites loricati nec pedites scutati possunt hostium stare«).[86] Im vierten Buch gelangt er schließlich zu dem Urteil, dass fachkundig verwendete Artillerie alle anderen Heeresgattungen in gewisser Weise überrage (»universa praecedunt«), da sie weder durch physische Gegenmaßnahmen (»munimina«) noch ideelle Konzeptionen (»virtus ulla«) aufzuhalten sei, indem sie nach Art eines Blitzes (»more fulminis«) einschlage.[87] Die stete Betonung der Relevanz der Artillerie hat sogar Anlass zu einer Forschungsdiskussion über die Echtheit des eben zitierten Kapitels geführt.[88]
Machiavelli greift die Auseinandersetzung des Vegetius mit der Artillerie auf: Es stelle sich die Frage, was geschähe, wenn die Artillerie die Truppe auf dem Feld träfe (»l’artiglierie [...] percuotano le schiere«). In diesem Fall könne weder Schlachtordnung noch Rüstung sie aufhalten (»queste rompono gli ordini e passono l’armi«), weshalb es unnütz sei, schwere Rüstung zu tragen, die einen nicht schützen könne (»portare una arme che non ti possa difendere«). Machiavelli akzeptiert diese Problematik, die zugleich seine aus Vegetius geschöpfte Überzeugung von der Notwendigkeit schwerer Rüstung konterkariert.[89] Seine Antwort besteht schlichtweg darin, dass man nicht getroffen werden dürfe (»egli importa più a uno guardare di non essere percosso«). Neben der Unebenheit des Geländes bestehe der entscheidende Faktor in der Schnelligkeit (»preoccuparla subito«[90]): Den einzigen Schutz böten der schnelle Vorstoß mit leichter Reiterei und Infanterie, um die Batterien des Feindes rasch auszuschalten, bevor sie zum zweiten Mal schössen. Es sind folglich un- oder nur leichtgerüstete Einheiten, die diese Aufgabe erfüllen, da eine Rüstung eben unnütz wäre, was aber nichts an der Unabdingbarkeit schwerer Rüstung insgesamt ändere. Zur Untermauerung der Schnelligkeit folgen Beispiele aus der Antike, eine Vergleichbarkeit mit Geschossen dieser Zeit ist für ihn prinzipiell gegeben.
Nur am Rande geht der Florentiner auf Spezifika von Pulverwaffen ein: Ihre Rauchentwicklung behindere die Sicht und verunsichere die eigene Truppe. Der primäre Einwand speist sich hingegen aus Vegetius, wendet dessen Argumentation aber in der Weise, dass Machiavelli für den Einsatz leichter Truppen plädiert, insbesondere leichter Kavallerie.
Mit diesem taktischen Ratschlag dürfte Machiavelli in den nächsten Jahrzehnten »Schule gemacht« haben: »1537 lehrte de Langen, das beste Mittel gegen die Artillerie sei, sie im Sturm zu nehmen, sodass sie nicht Zeit zum zweiten Schuss behalte« und »auch in den Achtzigerjahren [ist] noch Montaigne«[91] Machiavellis Einschätzung gefolgt.
5 Fazit
Die vorliegende Untersuchung konnte zeigen, dass Machiavelli bei der Abfassung seiner »Kriegskunst« auf mehreren Ebenen von seinem Referenztext, Vegetius’ »Epitoma rei militaris«, abweicht, indem er dessen Impulse aufgreift und kreativ weiterentwickelt, ohne dabei andere antike Autoren wiederzugegeben.
Bereits bei der literarisch-formalen Gestaltung geht der Florentiner eigene Wege, indem er das devote Zwiegespräch mit dem Imperator zum ciceronisch inspirierten Dialog von Staatsbürgern umwandelt, die zunehmend militärische Verantwortung übernehmen und die inhaltlichen Lehrsätze der Schrift performativ realisieren. Als zentrales Anliegen seiner »Kriegskunst« tritt die Einheit von Bürgern und Soldaten hervor, die durch die Dialogstruktur bereits auf formalem Wege plastisch umgesetzt wird.
Diese Zielsetzung verfolgt Machiavelli auch auf inhaltlicher Ebene. Seine militärischen Reformvorstellungen übertreffen die grundlegenden Impulse des Vegetius bei Weitem, umfassen die gesamte Bürgerschaft, unterwerfen diese einer rigiden Übungs- und vor allem Ordnungsstrategie, die sich zugleich in der »Soldatenstadt« wiederspiegelt. Militär und Gesellschaft verschwimmen durch die Kraft von Ordnung und Disziplin, die vor allem als regelmäßiger Drill, das Halten der Schlachtordnung und eine geradezu geometrisch anmutende Gestaltung des Militärlagers implementiert werden und zum Ausdruck kommen. Erfolg oder Misserfolg dieser Maßnahmen zeigen sich in der Entscheidungsschlacht, die somit auch und in erster Linie als Indikator der Militärreform fungiert. Zugleich fundiert der Erfolg in einer solchen Schlacht die Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und außenpolitische »Souveränität« des Gemeinwesens; Werte, die in den Augen Machiavellis im Italien nach 1494 durch Fremdherrschaft und »innere Dekadenz« zugleich zerstört wurden. Gegen dieses Bedrohungsszenario entwickelt er sein doppeltes Reformmodell, das auf die Gegenwart zielt und zugleich aus antiken Bezugstexten abgeleitet und entworfen ist. Obgleich Vegetius sich ebenfalls eine Restitution des Gemeinwesens und dessen Befreiung von Fremdherrschaft durch eine Reform der Armee erhofft, bleibt dies bei ihm auf ein professionelles Korps beschränkt. Machiavellis »Rüstung« umfasst hingegen direkt die »Gesellschaft« und gestaltet sie um.
Über diesen wichtigen Komplex von militärischer und gesellschaftlicher Reform hinaus, rezipiert Machiavelli die Schrift des Vegetius auch in praktischer Hinsicht. Diese Adaption folgt zum Teil streng dem Referenztext, was aber nicht zwangsweise Scheuklappen und bedingungslose Gefolgschaft gegenüber dem antiken Autor bedeuten muss. Am Beispiel der Artillerie konnte gezeigt werden, dass Machiavelli gerade dadurch neue Wege ging, dass er Vegetius in mancherlei Hinsicht streng folgte.
Damit zeigt sich letztendlich zweierlei: Zum einen offenbaren sich die Grundzüge eines von Vegetius abgeleiteten gesellschaftlichen Reform- und Disziplinierungskonzeptes, das für die Frühe Neuzeit, insbesondere das 16. Jahrhundert, bedeutend gewesen sein dürfte. Inwiefern es von Machiavellis Lektüre des Vegetius seinen Ausgang nahm, bedarf aber weiterer Untersuchungen im Sinne eines textnahen Vergleichs seiner »Kriegskunst« mit militärtheoretischen Werken dieser Epoche. Zum anderen hat sich exemplarisch feststellen lassen, dass die plane Alternative von »Kopie« und »Innovation« der Komplexität von Machiavellis Antikerezeption nicht zu erfassen im Stande ist.
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- Die Dienstbibliothek des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs. Katalog, bearb. von Herzeleide Henning, Berlin: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz 2015, XII, 806 S. (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Arbeitsberichte, 17), EUR 27,00 [ISBN 978-3-923579-24-2]
- Stadt und Krieg. Leipzig in militärischen Konflikten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Hrsg. von Ulrich von Hehl, Leipzig: Leipziger Universitätsverl. 2014, 531 S. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig, 8), EUR 62,00 [ISBN 978-3-86583-902-2]
- Urte Evert, Die Eisenbraut. Symbolgeschichte der militärischen Waffe von 1700 bis 1945, Münster, New York: Waxmann 2015, 376 S. (= Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, 125), EUR 44,90 [ISBN 978-3-8309-3217-8]
- Marco Sigg, Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat. Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, IX, 504 S. (= Zeitalter der Weltkriege, 12), EUR 46,90 [ISBN 978-3-506-78086-7]
- Stefan Troebst, Erinnerungskultur – Kulturgeschichte – Geschichtsregion. Ostmitteleuropa in Europa, Stuttgart: Steiner 2013, 440 S. (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, 43), EUR 64,00 [ISBN 973-3-515-10384-8]
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- Mythes et tabous des relations franco-allemandes au XXe siècle./Mythen und Tabus der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Éd. par/hrsg. von Ulrich Pfeil, Bern [u. a.]: Lang 2012, X, 312 S. (= Convergences, 65), EUR 69,10 [ISBN 978-3-0343-0592-1]
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- Steffen Leins, Das Prager Münzkonsortium 1622/23. Ein Kapitalgeschäft im Dreißigjährigen Krieg am Rande der Katastrophe, Münster: Aschendorff 2012, 208 S., EUR 29,00 [ISBN 978-3-402-12951-7]
- Konrad Kramar und Georg Mayrhofer: Prinz Eugen. Heros und Neurose, St. Pölten [u. a.]: Residenz 2013, 253 S., EUR 21,90 [ISBN 978-3-7017-3289-0] Elisabeth Großegger: Mythos Prinz Eugen. Inszenierung und Gedächtnis, Wien [u. a.]: Böhlau 2014, 406 S., EUR 39,00 [ISBN 978-3-205-79501-8]
- Militär und Gesellschaft in Preußen. Quellen zur Militärsozialisation 1713–1806. Archivalien in Berlin, Dessau und Leipzig. Teil 1, Bd 1: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (1. Hälfte), XXX, 533 S.; Teil 1, Bd 2: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (2. Hälfte), V, 861 S.; Teil 2: Weitere Archive, Bibliotheken und Museen in Berlin, Dessau und Leipzig, V, 185 S.; Teil 3: Indices und Systematiken, IX, 412 S. Hrsg. von Jürgen Kloosterhuis [u. a.]; bearb. von Peter Bahl, Claudia Nowak und Ralf Pröve, Berlin: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz 2015 (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Arbeitsberichte 15, 1–4), EUR 85,00 [ISBN 978-3-923579-22-8]
- Buchbesprechungen: 1789–1870
- Napoleon on War. Ed. by Bruno Colson. Transl. by Gregory Elliott, Oxford: Oxford University Press 2015, VIII, 484 S., £ 27.99 [ISBN 978-0-19-968556-1]
- Revisiting Napoleon’s Continental System. Local, Regional and European Experiences. Ed. by Katherine B. Aaslestad and Johan Joor, Basingstoke [u. a.]: Palgrave Macmillan 2015, XIX, 290 S. (= War, Culture and Society, 1750–1850), £ 68.00 [ISBN 978-1-137-34556-1]
- Klaus-Jürgen Bremm, Die Schlacht. Waterloo 1815, Darmstadt: Theiss 2015, 256 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-8062-3041-3]
- Adam Zamoyski, 1815. Napoleons Sturz und der Wiener Kongress. Aus dem Engl. von Ruth Keen und Erhard Stölting, München: Beck 2014, 704 S., EUR 29,95 [ISBN 978-3-406-67123-4]
- Reinhard Stauber, Der Wiener Kongress, Wien [u. a.]: Böhlau 2014, 285 S., EUR 19,99 [ISBN 978-3-8252-4095-0]
- Brian E. Vick, The Congress of Vienna. Power and Politics after Napoleon, Cambridge, MA, London: Harvard University Press 2014, VIII, 436 S., $ 45,00 [ISBN 978-0-674-72971-1]
- Karl-Heinz Reger, »Dann sprang er über Bord«. Alltagspsychologie und psychische Erkrankung an Bord britischer Schiffe im 19. Jahrhundert, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2014, 525 S., EUR 59,99 [ISBN 978-3-525-30066-4]
- Buchbesprechungen: 1871–1918
- Max Lehmann, Bismarck. Eine Charakteristik. Hrsg. von Gertrud Lehmann. Mit Beitr. zur Neuausgabe von Gerd Fesser und Helmut Donat sowie mit einer Zeittafel und Bibliografie, Bremem: Donat 2015, 352 S. (= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, 31), EUR 16,80 [ISBN 978-3-943425-47-5]
- Ernst Dietrich Baron von Mirbach, Prinz Heinrich von Preußen. Eine Biographie des Kaiserbruders, Köln [u. a.]: Böhlau 2013, 645 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-412-21081-6]
- Jürgen Angelow, Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900–1914, Berlin: be.bra 2010, 208 S. (= Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, 2), EUR 19,90 [ISBN 978-3-89809-402-3]
- Jörg-Michael Hormann und Eberhard Kliem, Die Kaiserliche Marine im Ersten Weltkrieg. Von Wilhelmshaven nach Scapa Flow, München: Bucher 2014, 161 S., EUR 29,99 [ISBN 978-3-7658-2031-1]
- Jürgen Gottschlich, Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier, Berlin: Links 2015, 343 S., EUR 19,90 [ISBN 978-3-86153-817-2]
- Sergej Nelipovič, Krovavyj oktjabr’ 1914 goda [Der blutige Oktober des Jahres 1914], Moskau: Minuvshee 2013, 803 S., RUB 600,00 [ISBN 978-5-902073-95-6]
- Pis’ma s vojny 1914–1917 [Briefe aus dem Krieg 1914–1917]. Hrsg. von A.B. Astašov und P.A. Simmons, Moskau: Novyj chronograf 2015, 795 S. (= Ot pervogo lica. Istorija Rossii v vospominanijach, dnevnikach, pis’mach [Aus erster Hand. Die Geschichte Russlands in Erinnerungen, Tagebüchern, Briefen]) [ISBN 978-5-94881-272-4]
- Sebastian Schaar, Wahrnehmungen des Weltkrieges. Selbstzeugnisse Königlich Sächsischer Offiziere 1914 bis 1918, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, VII, 333 S. (= Zeitalter der Weltkriege, 11), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77998-4]
- Buchbesprechungen: 1919–1945
- Brian E. Crim, Antisemitism in the German Military Community and the Jewish Response, 1914–1938, Boulder, CO [u. a.]: Lexington Books 2014, XXV, 203 S., $ 85.00 [ISBN 978-0-7391-8855-2]
- Benjamin Ziemann, Veteranen der Republik. Kriegserinnerungen und demokratische Politik 1918–1933. Aus dem Engl. von Christine Brocks, Bonn: Dietz 2014, 381 S., EUR 24,90 [ISBN 978-3-8012-4222-0]
- Loretana de Libero, Rache und Triumph. Krieg, Gefühle und Gedenken in der Moderne, München: Oldenbourg 2014, X, 447 S. (= Beiträge zur Militärgeschichte, 73), EUR 39,95 [ISBN 978-3-486-71348-0]
- Mass Killings and Violence in Spain, 1936–1952. Grappling with the Past. Ed. by Peter Anderson and Miguel Ángel del Arco Blanco, London, New York: Routledge 2015, VIII, 234 S., $ 140.00 [ISBN 978-0-415-85888-5]
- Wolfram Pyta, Hitler. Der Künstler als Politiker und Feldherr. Eine Herrschaftsanalyse, München: Siedler 2015, 846 S., EUR 39,99 [ISBN 978-3-8275-0058-8]
- Günter Nagel, Wissenschaft für den Krieg. Die geheimen Arbeiten der Abteilung Forschung des Heereswaffenamtes, Stuttgart: Steiner 2012, 708 S. (= Pallas Athene, Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, 43), EUR 92,00 [ISBN 978-3-515-10173-8]
- Ralf Blank, Ruhrschlacht. Das Ruhrgebiet im Kriegsjahr 1943, Essen: Klartext 2013, 350 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-8375-0078-3]
- Martin Steinacher, Maurice Bavaud – verhinderter Hitler-Attentäter im Zeichen des katholischen Glaubens? Münster [u. a.]: LIT 2015, 129 S. (= Anpassung – Selbstbehauptung – Widerstand, 38), EUR 29,90 [ISBN 978-3-643-12932-1]
- Ilse-Margret Vogel, Über Mut im Untergrund. Eine Erzählung von Freundschaft, Anstand und Widerstand im Berlin der Jahre 1943–1945. Hrsg. von Jutta Hercher und Barbara Schieb, Berlin: Lukas 2014, 221 S. (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Reihe B: Quellen und Zeugnisse, 5), EUR 19,80 [ISBN 978-3-86732-157-0]
- Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Bd 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I. Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum und Transnistrien. Bearb. von Bert Hoppe und Hildrun Glass, München: Oldenbourg 2011, 891 S., EUR 59,80 [ISBN 978-3-486-58911-5]
- Jürg Schoch, »Mit Aug’ und Ohr für’s Vaterland!« Der Schweizer Aufklärungsdienst von Heer & Haus im Zweiten Weltkrieg, Zürich: NZZ libro 2015, 347 S., EUR 48,00 [ISBN 978-3-03823-901-7]
- Miriam Gebhardt, Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs, 3. Aufl., München: DVA 2015, 351 S., EUR 21,99 [ISBN 978-3-421-04633-8]
- Florian Huber, Kind, versprich mir, dass du dich erschießt. Der Untergang der kleinen Leute 1945, Berlin: Berlin Verlag 2015, 303 S., EUR 22,99 [ISBN 978-3-8270-1247-0]
- Ian Buruma, ’45: Die Welt am Wendepunkt. Aus dem Engl. von Barbara Schaden, München: Hanser 2015, 412 S., EUR 26,00 [ISBN 978-3-446-24734-5]
- Buchbesprechungen: Nach 1945
- 1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang. Zwölf Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Hrsg. vom Deutschen Historischen Museum, Darmstadt: Theiss 2015, 248 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-8062-3061-1] 1945 – Ikonen eines Jahres. 108 Photographien von 42 Photographen. Mit einem Einführungstext von Norbert Frei. Hrsg. von Lothar Schirmer, München: Schirmer/Mosel 2015, 216 S., EUR 29,80 [ISBN 978-3-8296-0715-5] 1945 – Niederlage und Neubeginn. Hrsg. von Ernst Piper, Köln: Lingen 2015, 272 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-945136-20-1]
- Norman Ächtler, Generation in Kesseln. Das Soldatische Opfernarrativ im westdeutschen Kriegsroman 1945–1960, Göttingen: Wallstein 2013, 456 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-8535-1277-7]
- Barbara Schmitter Heisler, From German Prisoner of War to American Citizen. A Social History with 35 Interviews, Jefferson, NC, London: McFarland 2013, VII, 203 S., $ 39.95 [ISBN 978-0-7864-7311-3]
- Stephan Geier, Schwellenmacht. Bonns heimliche Atomdiplomatie von Adenauer bis Schmidt, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2013, 485 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-506-77791-1]
- Manfred Kanetzki, MiGs über Peenemünde: Die Geschichte der NVA-Fliegertruppenteile auf Usedom, 2. Aufl., Berlin: MediaScript 2014, 212 S., EUR 24,50 [ISBN 978-3-981-48221-8]
- Kristan Stoddart, The Sword and the Shield. Britain, America, NATO, and Nuclear Weapons, 1970–1976, Basingstoke [u. a.]: Palgrave Macmillan 2014, XX, 324 S., £ 60.00 [ISBN 978-0-230-30093-4]
- William Durie, The United States Garrison Berlin 1945–1994 »Mission Accomplished«, book 1, Berlin: photo-durie.com 2014, VI, 186 S., $ 26.50 [ISBN 978-1-63068-540-9]
- Maritime Sicherheit. Hrsg. von Sebastian Bruns, Kerstin Petretto und David Petrovic, Wiesbaden: Springer VS 2013, VI, 251 S. (= Globale Gesellschaft und internationale Beziehungen, EUR 39,99 [ISBN 978-3-531-18479-1]
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter