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Social Media in der Mediothek Krefeld

  • Martin Kramer

    Martin Kramer

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Veröffentlicht/Copyright: 8. Juli 2015
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Zusammenfassung:

Die Mediothek Krefeld engagiert sich sehr stark in den sozialen Netzwerken. Seit fünf Jahren werden verschiedene Plattformen genutzt, um die Mediothek in der Bürgerschaft zu positionieren. Die relevantesten sind Facebook, Instagram, Twitter und youtube. Der Beitrag zieht eine erste Bilanz und stellt Zeit- und Arbeitsaufwand dem erzielten Nutzen gegenüber.

Abstract:

The Mediothek of Krefeld is very active in social networks. For five years, the Mediothek has been using different platforms to make itself known better to the public. The most relevant platforms are Facebook, Instagram, Twitter and YouTube. This report presents first results and compares the time and work spent with the benefits achieved.

Social Media: Kommunikation und Nutzen

Anfang 2010 beschloss die Mediothek Krefeld, sich in den sozialen Netzen zu engagieren. Heute, fünf Jahre später, ist es an der Zeit mal zu schauen, was wir dort tun, was wir damit erreichen und ob sich der Aufwand lohnt.

Im Wesentlichen soll es hier um vier Auftritte in sozialen Netzwerken gehen, die wir ein bisschen beleuchten wollen. Zum einen unsere wohl größte Community, Facebook, dazu Instagram, Twitter und youtube. Alle haben ihre Nutzerschaft und alle müssen, will man dort Erfolg haben, unterschiedlich bespielt werden. Wichtig ist aber bei allen Bemühungen in sozialen Netzen, dass sie schnell und komplikationslos erfolgen können. Das meint, die entsprechenden Mitarbeiter brauchen einen großen Vertrauensvorschuss und absolut freie Hand in ihrem Tun. Beides ist aber, meiner Ansicht nach, nur möglich und sinnvoll, wenn die Social-Media-Manager ausreichend kompetent in ihrem Fach sind. Es ist immer wieder wichtig zu erwähnen: Sich in einer Bibliothek um Social Media zu kümmern ist Arbeit, richtig viel Arbeit sogar.

Facebook – I like Mediothek Krefeld

Das soziale Netzwerk, welches wir als Mediothek am längsten bespielen, ist Facebook. Seit guten fünf Jahren sind wir auf dieser Plattform unterwegs und haben mittlerweile knappe 4.000 Fans oder Followers. Das ist eine schöne Zahl, für die wirkliche Social Media Arbeit aber nur ein netter Fakt. Die Facebook-Arbeit der Mediothek lässt sich in zwei große Teile aufspalten.

Zum einen ist da das, was man sieht, wenn man in einen Browser www.facebook.com/mediothek.krefeld eingibt: unsere Facebook-Seite. Mit Berichten von Veranstaltungen, mit witzigen, ernsten, informativen und – hoffentlich – interessanten Einträgen. Die Arbeit, die dort investiert wird, ist zum einen eine aufwändige Recherche von aktuellen und spannenden Fakten, zum anderen eine kreative Leistung. Es müssen Texte erstellt werden, Fotos oder Videos gemacht und bearbeitet werden und dann wird alles so verknüpft, dass ein wenn möglich erfolgreicher Facebook-Post entsteht. Dabei versuchen wir eine gesunde Mischung aus „Edutainment“ zu bieten, also sowohl informative als auch unterhaltende, lustige Postings zu erstellen.

Auf der anderen Seite steht die Social-Media-Arbeit in den diversen Facebook-Gruppen. In dem sozialen Netzwerk gibt es verschiedene, von Nutzern angelegte Gruppen. Ähnlich wie in einem Forum kann man sich dort über die unterschiedlichsten Themen austauschen. In Krefeld z. B. gibt es eine sehr aktive Gruppe zum Thema „Krefelder Geschichte“ oder auch Gruppen, in denen um Hilfe gebeten wird oder sich über Fotografie ausgetauscht wird. In diesen Gruppen diskutieren unsere Social-Media-Mitarbeiter mit. An Stellen, an denen es sinnvoll passt, bringen wir unsere Bibliothek ins Gespräch, bieten Hilfe an und haben es innerhalb der letzten fünf Jahre geschafft, als Bibliothek und stets helfende Infoquelle etabliert zu sein. Abgerundet wird dieses Engagement durch Veranstaltungen und Events, exklusiv für bestimmte Gruppen, etwa ein Fotoshooting nach der Öffnungszeit für die „Fotofreunde Krefeld“ und Ähnliches.

Lohnt sich das?

Diese Art der sozialen Vernetzung ist arbeitsintensiv, aber auch extrem nachhaltig. Wir schaffen eine direkte Verbindung zu unseren Nutzern, die deutlich über ein „Nutzer/Institution“-Verhältnis hinausgeht, und binden diese Gruppen auch emotional an unsere Bibliothek. Für Veranstaltungen, Aufrufe oder Ähnliches können wir so auf ein Netz an Multiplikatoren zurückgreifen. Die Facebook-Seite an sich wandelt das Image der Bibliothek von einem langweiligen Ausleihort zu einem spannenden sozialen Ort, in dem „echte Menschen“ arbeiten.

Instagram

Ein weiterer Kanal, welcher von uns bedient wird, ist das Bildernetzwerk „Instagram“. Fotos, welche mit voreingestellten Filtern direkt im Smartphone verändert und angepasst werden können, sind das Metier von Instagram. Es ist auch möglich, zu den Bildern Texte einzustellen und vor allem sogenannte Hashtags zu verwenden. Diese Schlagwörter geben den Inhalt des Bildes, die Stimmung oder die Art des Filters wieder und sie sind – und hier wird es interessant – recherchierbar. Zum einen stellen wir selbst Bilder aus unserer Bibliotheksarbeit ein, um damit die Vielfalt des Alltags zu zeigen, zum anderen durchforsten wir naheliegende Hashtags, wie etwa „Bibliothek“, „Mediothek“ oder „Krefeld“ nach Bildern, die in unserem Haus entstanden sind. Diese kommentieren wir dann oder starten eine direkte Kommunikation mit dem Fotografen.

Lohnt sich das?

Der Überraschungseffekt, wenn die Institution, in der man eben ein Foto gemacht und hochgeladen hat, zeitnah darauf reagiert, ist immens. Es festigt unser modernes Image und zeigt, dass wir uns in den neuen Plattformen bewegen können. Ein weiterer Vorteil ist die eigene Außendarstellung über das kraftvolle Medium Bild. Clou bei der Sache ist, dass es auch eine direkte Twitter-Anbindung gibt, so dass die Bilder auch sofort getwittert werden.

Twitter

Apropos Twitter. Der Kurznachrichtendienst ist eine weitere Plattform, deren Nutzung für Bibliotheken sinnvoll sein kann. Wir nutzen Twitter, um unsere Nachrichten oder Facebook-Postings zu multiplizieren, in diesem Kanal ansprechbar zu sein und um Fragen, die wir über bestimmte Hashtags finden, zu beantworten. Oftmals wird nach Fragen zur Onleihe oder rund um Krefeld mit den entsprechenden Hashtags gesucht. Wir durchforsten Twitter regelmäßig danach. Da wir auch auf Foursquare bzw. Swarm aktiv sind, bekommen wir auch über Twitter eine Nachricht, wenn sich jemand in die Mediothek eincheckt. Auch darauf können wir dann schnell reagieren.

Lohnt sich das?

Bei Veranstaltungen ist es ein Gewinn, wenn wir mit Hashtags arbeiten können. Zum einen tauchen wir als Mediothek dann immer mit auf, wenn getwittert wird, zum anderen kann sich aus einem Tweet eine interessante Kommunikation ergeben. Schon oft waren Nutzer überrascht, dass wir auf Twitter unterwegs sind, und dankbar, dass wir auch auf dieser Plattform Fragen beantworten. Der Imagegewinn ist auch hier gewaltig.

Youtube

Und dann ist da noch youtube. Das Videoportal dient uns als Speicher und Multiplikator für unsere Videoclips. Einerseits haben wir dort jedes Jahr einen bewegten Adventskalender, aber für unser Image und die Reichweite sicher wichtiger sind kurze „Film-Quiz“-Clips oder Aktionen zu aktuellen Geschehnissen. Seit Anfang dieses Jahres versuchen wir, mit „MedioTV“ eine Marke zu etablieren. Dabei geht es darum, vergangene Veranstaltungen zu beleuchten, auf bevorstehende Ereignisse hinzuweisen und immer interessante Menschen aus der Literatur, Bibliothek oder anderen spannenden Feldern zu porträtieren oder zu interviewen. Da es bewegte Bilder sind, soll es die Mediothek plastisch wiedergeben und zeigen, was so alles bei uns geschieht.

Lohnt sich das?

Der Aufwand für dieses Portal ist sehr hoch: Videos drehen, schneiden, vertonen, hochladen. Die Clips müssen verschlagwortet und ein Begleittext muss erstellt werden. Wir glauben dennoch, dass sich dieser Aufwand lohnt. Zum einen sind besonders die humorvollen, witzigen Clips sehr gut für unser Image, zum anderen entsteht mit MedioTV ein Veranstaltungsarchiv mit Videos, welches auch unseren Trägern zeigt, was wir in unserer Bibliothek so alles bieten. Natürlich ist auch hier ein weiteres Argument, dass wir damit beweisen, dass wir uns in den aktuellen sozialen Netzwerken auskennen und bewegen können.

About the author

Martin Kramer

Martin Kramer

Martin Kramer:

Published Online: 2015-07-08
Published in Print: 2015-07-15

© 2015 by De Gruyter

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