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Peter Brandes, Goethes ‚Faust‘. Poetik der Gabe und Selbstreflexion der Dichtung. 2003

  • Stefan Matuschek
Veröffentlicht/Copyright: 21. Dezember 2007
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Arbitrium
Aus der Zeitschrift Band 22 Heft 2

Die Arbeit, eine Hamburger Dissertation, will Goethes Faust durch das Phänomen und den Begriff der Gabe poetologisch deuten. Als Grundlage dienen dazu zum einen all die Stellen im Faust oder in Goethes Selbstkommentaren zum Faust, an denen das Wort oder Motiv der Gabe vorkommen, zum anderen Jacques Derridas aporetische Reflexionen über die Unmöglichkeit der Gabe als solcher. Inspiriert durch Aufsätze von Sigrid Weigel und Werner Hamacher versucht Brandes, Goethe und Derrida zu einer Poetik der Gabe zu verknüpfen: Selbstreflexion der Dichtung darauf, daß sie in ihrem in keiner Eindeutigkeit festzuhaltenden Signifikationsprozeß „rückhaltlose Verausgabung“ (S. 235), Verschwendung sei. Angelpunkt dieses Gedankens ist der Mummenschanz im ersten Akt von Faust II, im besonderen der Knabe Lenker: „Bin die Verschwendung, bin die Poesie./Bin der Poet, der sich vollendet/Wenn er sein eigenst Gut verschwendet“ (V. 5573ff.).

Online erschienen: 2007-12-21
Erschienen im Druck: 2004-November-28

© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2004

Artikel in diesem Heft

  1. Rainer Rosenberg, Verhandlungen des Literaturbegriffs. Studien zu Geschichte und Theorie der Literaturwissenschaft. 2003
  2. Markus Fauser, Einführung in die Kulturwissenschaft. 2003
  3. Monika Fick / Sybille Gößl (Hgg.), Der Schein der Dinge. Einführung in die Ästhetik. 2002 – Erika Fischer-Lichte, Ästhetische Erfahrung. Das Semiotische und das Performative. 2001
  4. Klaus Städtke / Ralph Kray (Hgg.), Spielräume des auktorialen Diskurses. 2003
  5. Ulrich Bröckling / Eva Horn (Hgg.), Anthropologie der Arbeit. 2002
  6. Michael Niehaus, Das Verhör. Geschichte – Theorie – Fiktion. 2003
  7. David A. Wells, The ‘Central Franconian Rhyming Bible’ (‘Mittelfränkische Reimbibel’): An Early-Twelfth-Century German Verse Homiliary. A Thematic and Exegetical Commentary. With the Text and a Translation into English. 2004
  8. Haiko Wandhoff, Ekphrasis. Kunstbeschreibungen und virtuelle Räume in der Literatur des Mittelalters. 2003
  9. Gert Hübner, Erzählform im höfischen Roman. Studien zur Fokalisierung im ‚Eneas‘, im ‚Iwein‘ und im ‚Tristan‘. 2003
  10. Sebastian Coxon, The Presentation of Authorship in Medieval German Narrative Literature 1220–1290. 2001
  11. Ulrich von Liechtenstein, Das Frauenbuch. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hg., übersetzt und kommentiert von Christopher Young. 2003
  12. Zwischen Deutschland und Frankreich. Elisabeth von Lothringen, Gräfin von Nassau-Saarbrücken. Hg. von Wolfgang Haubrichs und Hans-Walter Herrmann unter Mitarbeit von Gerhard Sauder. 2002
  13. Andreas Bässler, Sprichwortbild und Sprichwortschwank. Zum illustrativen und narrativen Potential von Metaphern in der deutschsprachigen Literatur um 1500. 2003
  14. Joachim Camerarius, Narratio de Helio Eobano Hesso. Comprehendens mentionem de compluribus illius aetatis doctis & eruditis viris (1553). Das Leben des Dichters Eobanus Hessus mit Erwähnung mehrerer seiner gelehrten und gebildeten Zeitgenossen. Lateinisch und deutsch. Mit der Übersetzung von Georg Burkard hg. und erläutert von Georg Burkard und Wilhelm Kühlmann. 2003 – Rainer Kößling / Günther Wartenberg (Hgg.), Joachim Camerarius. 2003
  15. Randolf Quade, Literatur als hermetische Tradition. Eine rezeptionsgeschichtliche Untersuchung frühneuzeitlicher Texte zur Erschließung des Welt- und Menschenbildes in der Literatur des 17. Jahrhunderts. 2001
  16. Helmar Schramm / Ludger Schwarte / Jan Lazardzig (Hgg.), Kunstkammer – Laboratorium – Bühne. Schauplätze des Wissens im 17. Jahrhundert. 2003
  17. Jean-Marie Valentin, L'école, la ville, la cour. Pratiques sociales, enjeux poétologiques et répertoires du théâtre dans l'Empire au XVIIe siècle. 2004
  18. Roger Paulin, The Critical Reception of Shakespeare in Germany 1682–1914. Native Literature and Foreign Genius. 2003
  19. Susanne Kord, Women Peasant Poets in Eighteenth-Century England, Scotland, and Germany. Milkmaids on Parnassus. 2003
  20. Thorsten Fitzon, Reisen in das befremdliche Pompeji. Antiklassizistische Antikenwahrnehmung deutscher Italienreisender 1750–1870. 2004
  21. Wolf Gerhard Schmidt, ‚Homer des Nordens‘ und ‚Mutter der Romantik‘. James Macphersons ‚Ossian‘ und seine Rezeption in der deutschsprachigen Literatur. 4 Bde. 2003 / 2004
  22. Peter Brandes, Goethes ‚Faust‘. Poetik der Gabe und Selbstreflexion der Dichtung. 2003
  23. Christian August Vulpius. Eine Korrespondenz zur Kulturgeschichte der Goethezeit. Hg. von Andreas Meier. 2 Bde. 2003
  24. Corina Caduff, Die Literarisierung von Musik und bildender Kunst um 1800. 2003
  25. Ralf Liedtke, Das romantische Paradigma der Chemie. Friedrich von Hardenbergs Naturphilosophie zwischen Empirie und alchemistischer Spekulation. 2003
  26. Laura Benzi, Resakralisierung und Allegorie im Spätwerk Clemens Brentanos. Das „Märchen von Gockel, Hinkel und Gackeleia“ (1838) und „Das Bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi“ (1833). 2002
  27. Bernd Heidenreich / Ewald Grothe (Hgg.), Kultur und Politik – Die Grimms. 2003
  28. Corinna Müller, Vom Stummfilm zum Tonfilm. 2003
  29. Alice Bolterauer, Selbstvorstellung. Die literarische Selbstreflexion der Wiener Moderne. 2003
  30. Thomas Anz, Literatur des Expressionismus. 2002
  31. Thorsten Hahn, Fluchtlinien des Politischen. Das Ende des Staates bei Alfred Döblin. 2003
  32. Fred Lönker, Poetische Anthropologie. Robert Musils Erzählungen ‚Vereinigungen‘. 2002
  33. Judith Sidler, Literarisierter Tagtraum. Einheitskonstruktionen in Hermann Brochs ‚Tierkreis-Erzählungen‘. 2003 – Paul Michael Lützeler u. a. (Hgg.), Hermann Broch, Visionary in Exile. The Yale 2001 Symposium. 2003
  34. Volker Max Langbehn, Arno Schmidt's Zettel's Traum. An Analysis. 2003
  35. Katja Leuchtenberger, „Wer erzählt, muß an alles denken“. Erzählstrukturen und Strategien der Leserlenkung in den frühen Romanen Uwe Johnsons. 2003
  36. Nachrichten aus dem Fach
  37. Arbiter criticorum
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