Katja Leuchtenberger, „Wer erzählt, muß an alles denken“. Erzählstrukturen und Strategien der Leserlenkung in den frühen Romanen Uwe Johnsons. 2003
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Ralf Zschachlitz
Katja Leuchtenberger stellt einleitend fest, daß sich die Johnson-Rezeption nach wie vor auf die Jahrestage konzentriert. Sie möchte in ihrer Arbeit dagegen die den Jahrestagen vorausgehenden frühen Romane Johnsons, das heißt Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953 (1956/1985), Mutmassungen über Jakob (1959), Das dritte Buch über Achim (1961) und Zwei Ansichten (1965) analysieren. Auch die verschiedenen Typoskripte der frühen Romane werden hinzugezogen. Es soll darum gehen, die von Johnson seit seinem erst 1985 veröffentlichten Erstlingsroman Ingrid Babendererde erprobten und immer weiterentwickelten Strategien der Leserlenkung in den vier Romanen zu untersuchen. Darunter ist ein Johnson eigener Verfremdungseffekt zu verstehen, womit „Denk- und Diskutierangebote“ (S. 20) gemacht werden, die nicht den passiv rezipierenden, sondern den Leser als Selbstdenker erfordern, den Leser, der bei der Lektüre Johnsonscher Prosa nicht umhin kann, sich seines eigenen kritischen Verstandes zu bedienen.
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2004
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