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Expressivität und Lüge. Expressive Bedeutungsbestandteile von Äußerungen als Grundlage einer Lügendefinition

  • Franz d’Avis
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Expressivität im Deutschen
This chapter is in the book Expressivität im Deutschen

Abstract

In diesem Artikel wird die Frage diskutiert, ob einer Luge nicht immer expressive Bedeutungsbestandteile einer Auserung zugrunde liegen. Dazu werden zwei verschiedene Moglichkeiten betrachtet, expressive Bedeutung zu definieren, wobei der Unterschied darin liegt, ob auch Bedeutungsaspekte, die auf nicht-konventionelle Weise in die Gesamtbedeutung einer Auserung in einem Kontext eingehen, zu expressiver Bedeutung zu rechnen sind. Im Weiteren ist die Uberlegung, dass Lugen, wenn sie auf Assertionen beruhen, immer auch auf expressiver Bedeutung beruhen, sofern man Bedeutungsbestandteile, die auf Eigenschaften von Sprechakten zuruckzufuhren sind, als expressive Bedeutung klassifiziert. Vor dem Hintergrund, dass es sinnvoll ist, auch unaufrichtige konversationelle Implikaturen als Lugen anzusehen (Meibauer 2014), werden Lugen auf der Basis von Assertionen und Lugen auf der Basis von (anderer) expressiver Bedeutung auf denselben Mechanismus zuruckgefuhrt, namlich als Hinzufugung einer Proposition zum Gemeinsamen Gesprachshintergrund, die nicht Element des Glaubenshintergrunds des Verantwortlichen ist.

Abstract

In diesem Artikel wird die Frage diskutiert, ob einer Luge nicht immer expressive Bedeutungsbestandteile einer Auserung zugrunde liegen. Dazu werden zwei verschiedene Moglichkeiten betrachtet, expressive Bedeutung zu definieren, wobei der Unterschied darin liegt, ob auch Bedeutungsaspekte, die auf nicht-konventionelle Weise in die Gesamtbedeutung einer Auserung in einem Kontext eingehen, zu expressiver Bedeutung zu rechnen sind. Im Weiteren ist die Uberlegung, dass Lugen, wenn sie auf Assertionen beruhen, immer auch auf expressiver Bedeutung beruhen, sofern man Bedeutungsbestandteile, die auf Eigenschaften von Sprechakten zuruckzufuhren sind, als expressive Bedeutung klassifiziert. Vor dem Hintergrund, dass es sinnvoll ist, auch unaufrichtige konversationelle Implikaturen als Lugen anzusehen (Meibauer 2014), werden Lugen auf der Basis von Assertionen und Lugen auf der Basis von (anderer) expressiver Bedeutung auf denselben Mechanismus zuruckgefuhrt, namlich als Hinzufugung einer Proposition zum Gemeinsamen Gesprachshintergrund, die nicht Element des Glaubenshintergrunds des Verantwortlichen ist.

Downloaded on 16.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110630190-002/html?lang=en
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