Volume 18, Issue 10

Die Injektion von 1 mg Lipopolysaccharid aus E. coli bewirkt bei Kaninchen außer einer beschleunigten Senkung der Erythrocyten und Konzentrations-Erhöhung von Fibrinogen auch eine Erhöhung der Normalkonzentration der Plasmaproteine Haptoglobin und Coeruloplasmin.

Der Wassertransport durch die Wand der Blutkapillaren wird an Hand der von anderen Autoren veröffentlichten Daten durchgerechnet. Sie lassen sich ohne Schwierigkeit mit der Modellvorstellung von SCHADE und CLAUSSEN 1 in Einklang bringen. Die aufgestellte Bilanz zeigt, daß der Austausch der Wassermoleküle durch Diffusion etwa 10 000-mal größer ist als die hydrodynamische Strömung aus dem arteriellen Abschnitt durch das Interstitium in den venösen Abschnitt der Kapillare. Ungefähr 1 / 300 des Wassers und 1 / 10 000 des Eiweißes, das durch die Kapillare strömt, gelangen schließlich durch das Interstitium in die Lymphe.

Es wird ein einfacher Test mit Gewebekulturröhrchen beschrieben, mit dem die infektiöse Ribonucleinsäure (RNS) aus dem Virus der ansteckenden Schweinelähmung nachgewiesen werden kann. Durch Gelfiltration mit Dextrangel G 75 gelang es nach der Phenolaufbereitung aus der phenolgesättigten Lösung direkt die Nucleinsäure in ein definiertes Puffersystem überzuführen. Dabei kann unter geeigneten Bedingungen der größte Teil etwa noch vorhandener Ribonuclease-Reste abgetrennt werden. Außerdem eignet sich Sephadex G 25 zum Konzentrieren hochmolekularer RNS ohne diese niederschlagen zu müssen. Durch Anwendung von Bentonit wurde Gewebe-RNS am besten stabilisiert, die Infektiosität der Virus-RNS aber völlig zerstört. Die Sedimentationskonstante der infektiösen Virus-RNS beträgt 37 S. Sie stimmt mit der von Polio-RNS überein, ist jedoch deutlich größer als die von hochmolekularer Gewebe-RNS. Im Ultraschallfeld verliert die Virus-RNS ihre Infektiosität langsamer als hochmolekulare Gewebe-RNS gespalten wird.

A highly sensitive in-vitro technique for determination of homologous type-specific antibodies against polioviruses is described. 32 P-labelled poliovirus type 1. strain Mahoney, purified by a three-step-procedure (15 000 rpm, aluminiumhydroxide. Ecteolacellulose) is mixed with homologous type-specific antiserum. After incubation the mixtures are adsorbed to aluminium hydroxide. Virus-antibody-com-plexes are more firmly bound to this adsorbent than virus without antibody: the distinguishing parameter is the concentration of divalent phosphate in the adsorption or the elution fluid. The firmness of binding of virus-antibody-complexes to aluminium hydroxide is further a function of the dilution of antiserum. This leads to a suitable end-point for reading antiserum titers. There is a good correlation between titers determined by this method and titers, determined by common neutralization tests. The method may be used to judge the virus-specifity of radioactivity after purification of 32 P-labelled poliovirus.

The deamination of 3 bases of nucleic acids by NaNO 2 was investigated. The following systems were studied: 1. adenine, guanine and cytosine separately dissolved in water, 2. adenine and guanine as constituents of RNA and DNA in yeast cells, 3. adenine and guanine as constituents of isolated yeast DNA. The influence of such parameters as concentration of NaNO 2 , pH-value, time and temperature of the reaction was studied. One aim of this investigation is to compare these results with the inactivation of the colony-forming ability of yeast cells by NaNO 2 as described in a following paper.

Oxygen evolution and coupled ATP formation in a Hill - reaction with NADP or ferricyanide and cyclic photophosphorylation with vitamin K 3 by broken chloroplasts are inhibited by 10 -2 -m. salicylaldoxim and 2 · 10 -2 -m. KCN, but photosynthetic reduction of NADP by dichlorphenolindophenol/ascorbate is not. This seems to indicate that salicylaldoxime acts on a site between the two light reactions of photosynthesis and suggests a possible role for copper in photosynthesis.

Alle auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Heitz-Leyon sehen Kristallen sichtbaren Strukturen lassen sich von vier Kristallmodellen ableiten. Bauelemente dieser Modelle sind Helices mit gleichem Steigungswinkel und gleichem Durchmesser. Die Helices durchziehen den ganzen Kristall. Sie sind senkrecht zu hexagonalen Flächengittern geordnet. Die kleinsten Mittelpunktsabstände der Helices betragen entweder das Ein- oder Zweifache ihrer Durchmesser. Zwei Modelle bestehen aus Helices mit einheitlichem Windungssinn, die beiden anderen enthalten rechts- und linksgewundene Helices in regelmäßigem Wechsel. Die Windungen benachbarter Helices sind in bestimmter Weise zueinander orientiert. Die Modelle mit Helices von einheitlichem Windungssinn besitzen eine hexagonale, die anderen eine rhombische Elementarzelle. Auf die Entwicklungsgeschichte der Heitz-Leyon sehen Kristalle wird kurz eingegangen.

Der Chromatophor grüner Zoosporen von Haematococcus pluvialis wurde nach lichtmikroskopischen Kontrollen elektronenmikroskopisch (Fixation: OsO 4 , KMnO 4 ; Einbettung: Methacrylat, Vestopal W) studiert. Der vielfach durchbrochene Chromatophor zeigt lichtoptisch arealweise eine streifig-bänderige Parallelstrukturierung, elektronenoptisch bezirksweise gleichlaufende Lamellenbündel. Die meist aus 3 — 4 lamellaren Einheiten bestehenden Bündel entsprechen im Aufbau aneinander haftenden Doppellamellen („discs“) . Die äußeren Lamellen eines Bündels sind „dünn“, die inneren „dick“. An letzteren sind oft Aufspaltungen zu beobachten. Frei endigende „dicke “ Lamellenprofile werden in Anlehnung an die Literatur als Zeugen eines Lamellenwachstums durch Einwucherung aus der umschließenden Doppellamelle angesehen. Vereinzelt auftretende kurze Doppellamellen-Stapel bedingen einen typischen Grana-Aspekt. An Hand eines Schemas wird die Genese von Doppellamellen und -Stapeln aus vorhandenen Doppellamellen erörtert. Ein granaförmiger Komplex dürfte mit einer kurzen, dem Lamellenbündel angehörenden Doppellamelle beginnen, welche allen später gebildeten ihre Größenordnung vorzeichnet.

Die Feinstruktur wachsender Wurzelhaare von Zea mays L. und Tradescantia albiflora Kunth wurde untersucht. Das dichte spitzenständige Plasma erwies sich als Ort einer starken Konzentrierung plasmatischer Organelle. Das Endomembransystem zeigt hier eine besonders innige, dichte Verflechtung. Die starke Vesikelproduktion des Golgi - Apparates führt zu einer Anreicherung der Vesikel an der äußersten Spitze. Allein hier wurde bisher das Eindringen von Golgi - Vesikel-Substanz in die Wand beobachtet. Es wird diskutiert und für möglich gehalten, daß der Golgi -Apparat die in dieser wachsenden Wandpartie stetig benötigte Grundsubstanz (= Matrix) der Primärwand produziert. Auf Unterschiede in der Feinstruktur des Plasmas nach Osmium- und der hier vorwiegend benutzten Permanganatfixierung wird hingewiesen.

Es wird bewiesen, daß die Lichtreaktion der Photosynthese keine Wasserphotolyse, sondern eine Kohlensäurephotolyse ist. Die durch Licht nicht spaltbare Kohlensäure wird dabei durch die Energie der Atmung, unter anderem durch Phosphorylierungen, in durch Licht spaltbare Kohlensäure umgewandelt.