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Kollaboration und Interdisziplinarität: Die Triebfedern der Industrie 4.0

Agile Arbeitsmethoden als Voraussetzung für die durchgängige Digitalisierung der Entwicklungs- und Engineeringprozesse
  • Armin Ritter , Olaf Sauer und Christian Tschirner
Veröffentlicht/Copyright: 23. März 2018
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Kurzfassung

Die Entwicklung einer durchgängigen digitalen Prozesskette setzt die Schaffung geeigneter Kollaborationsplattformen voraus, auf deren Basis der gesamte Zusammenarbeitsprozess virtualisiert wird. Daneben ist jedoch auch eine Veränderung des Arbeitsverhaltens hin zu einer agilen Zusammenarbeit notwendig, einschließlich des Aufbaus neuer Tools und Kompetenzen. Ein pragmatisches Change Management, das mit dem digitalen Kompetenzaufbau gekoppelt ist, ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor.

Abstract

The development of a holistic digital process chain requires the creation of adequate collaboration platforms as the basis for virtualizing the entire collaboration process. However, a change in working behavior towards agile collaboration is also necessary, including the creation of new tools and skills. Pragmatic change management, coupled with building up digital competences, is key to the success of such transformations.


Armin Ritter studierte an Hochschule Rosenheim Betriebswirtschaft (Diplom-Betriebswirt) und der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr (WHL) berufsbegleitend Wirtschaftspädagogik (M.A.). Nach mehreren Jahren als Berater für SAP R/3 Implementierungen im Bereich Produktionsplanung und Materialwirtschaft wechselte er in die Prozessebene des Lean Manufacturing in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Bei der BMW Group entwickelte Herr Ritter modernste Supply Chain Management Konzepte. Gemeinsam mit Mitarbeitern der BMW Group gründete er eine Management-Beratung und leitete in Folge komplexe Transformations- und Organisationsentwicklungsprojekt. In den letzten 10 Jahren bildeten die Schwerpunkte seiner Arbeit zunehmend die Themenfelder Innovationsmanagement, Bildungsmanagement, moderne Lernformate für Kompetenzentwicklung sowie das Konzept der Lernenden Organisation. Herr Ritter ist in der Fraunhofer Academy verantwortlich für das Geschäftsfeld Corporate Learning & Development. Gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten entwickelt er unternehmensspezifische Qualifizierungsprogramme für Schlüsseltechnologien.

Dr.-Ing. Christian Tschirner ist Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM in Paderborn. In dem Bereich Produktentstehung von Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu verantwortet er die Abteilung Digital Engineering and Collaboration. Dr.-Ing. Christian Tschirner studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen und Maschinenbau an der Tsinghua University. Nach seinem Studium war er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktentstehung am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn, wo er durch Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier und Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl promoviert wurde. Seit 2013 ist Dr. Tschirner Mitarbeiter des Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik (Fraunhofer IEM), zuletzt als Abteilungsleiter Digital Engineering and Collaboration. Die Schwerpunkte der Abteilung liegen insb. auf der Integration von SE in Unternehmen und der Industrialisierung von Model-Based Systems Engineering (MBSE) zur möglichst vollständig digitalisierten Zusammenarbeit in der Produktentstehung. Das geht einher mit der korrespondierenden Organisations- und Prozessgestaltung. insb. zur Steigerung der Zusammenarbeitsqualität in interdisziplinären Entwicklungsnetzwerken – inzwischen auch auf Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz. Neben seiner Aufgabe bei Fraunhofer ist Christian Tschirner stellvertretender Vorsitzender des German Chapter of INCOSE „Gesellschaft für Systems Engineering“ (GfSE).

Dr.-Ing. Olaf Sauer studierte an der Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen. Nach zwei Jahren als PPS-Organisator in einem mittelständischen Unternehmen in Karlsruhe wechselte er an das Fraunhofer IPK in Berlin, wo er 1996 bei Professor Spur promovierte. Anschließend war er vier Jahre bei Bombardier Transportation verantwortlich für die Einführung von CATIA sowie für neue Technologien in der Fahrzeugfertigung. Ab dem Jahr 2000 baute er innerhalb der METROPLAN-Gruppe, Hamburg, die Metroplan Produktion GmbH auf, als Beratungs- und Planungsgesellschaft für Produktion, Logistik und Fertigungssteuerung. Von 2004 bis Ende 2011 leitete Dr. Sauer den Geschäftsbereich Leitsysteme am Fraunhofer IOSB. Seit 2012 ist er im IOSB Stellvertreter des Institutsleiters und verantwortlich für Geschäftsentwicklung, Marketing & Vertrieb mit dem Schwerpunkt Automatisierung. Er ist Lehrbeauftragter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und an der Universität Kassel, Vorsitzender des Fachbereichs Informationstechnik des VDI sowie Mitglied des Vorstandes der Wirtschaftsstiftung Südwest.


Literatur

1. VDI Richtlinie 4499, Blatt 2: Digitaler Fabrikbetrieb. Beuth-Verlag, Berlin2011Suche in Google Scholar

2. VDI-Richtlinie 4499, Blatt 3: Digitale Fabrik – Datenmanagement und Systemarchitekturen. Beuth-Verlag, Berlin2016Suche in Google Scholar

3. Verein DeutscherIngenieure (Hrsg.): Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik in der Ingenieurarbeit der Zukunft. VDI-Verlag, Düsseldorf2015Suche in Google Scholar

Online erschienen: 2018-03-23
Erschienen im Druck: 2018-03-28

© 2018, Carl Hanser Verlag, München

Heruntergeladen am 8.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/104.111884/html
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