Menschliches Glück
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Jürgen Körner
Zusammenfassung
Menschen können Glück empfinden, weil sie im Gegensatz zu den allermeisten Tieren reflexiv sind und gelernt haben, aktuelle Situationen unter den Bedingungen ihres Anspruchsniveaus, ihrer Erwartungen an sich selbst und an ihre soziale Welt zu bewerten. Diese Bewertungsprozesse unterliegen ihrerseits situativen Einflüssen, wie z. B. der Erfahrung von Erfolg oder Misserfolg, aber sie sind auch von langfristig wirksamen Dispositionen abhängig, etwa von der Fähigkeit eines Menschen, Misserfolge oder Enttäuschungen zugunsten einer Selbstzufriedenheit auszubalancieren. In psychoanalytischer Perspektive entwickeln Menschen ihre Fähigkeit, Glück zu empfinden, erst im Verlaufe eines langen Sozialisationsprozesses. Wie die Beispiele der Entwicklung von Esskultur und der Fähigkeit zur symbolischen Repräsentation zeigen, führt der individuelle Weg zur Glücksfähigkeit notwendigerweise über eine große Zahl unlustvoller, entsagungsreicher Erfahrungen.
© by Akademie Verlag, Berlin, Germany
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- Aufrechtes Dasein: Von den Haltungen des Lebens
- Leben und Erkenntnis. Über eine Entwicklung im Werk von Georges Canguilhem
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- Menschliches Glück
- Die Kürze des Lebens und der Wunsch nach Ruhe
- Leben lernen. Anthropologische Anmerkungen zu einem pädagogischen Thema
- Leib und Ehr’. Perspektiven der Ethik
- Tod, Schlafes Bruder. Intertextuelle Streifzüge und Fallstudien
- Lebende Kunst. Gesten der Profanierung
- Alles nur Theater oder Wirklicher als die Wirklichkeit?
- Gibt es ein Leben ohne Erzählung?
- Auch eine Poetik des Hörbuchs Goethes Empfehlung des Vorlesens
- Lob der Wunderlichkeit. Lebensweisen und Life Sciences
- Das nackte Leben: Vom Labor zum Lager
- Die Zukunft verhandeln. Aus der Sicht der Wissenschaftskommunikation in der Risikoforschung und Bioethik Japans
- Überlebt
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