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Die kommunikative Konstruktion von Kultur: Chinesische und deutsche Anredepraktiken im Gebrauch

The communicative construction of culture: Chinese and German practices of addressing co-participants
  • Susanne Günthner EMAIL logo
Veröffentlicht/Copyright: 28. März 2017
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Abstract

As a result of the structuralistically-based distinction between langue and parole, with its bias towards langue and its emphasis on the detection of universals, the questions of language in authentic contexts, linguistic diversity, the social construction of reality and cultural conventions have been neglected and have even been treated as „irrelevant for linguistic research“ (Ehlich 2006) in „mainstream linguistics“. However, promising new lines of research on language, communication and culture are emerging, which „constitute language’s latest pendulum swing back into the world of culture“ (Enfield 2013). This article contributes to recent developments within Anthropological Linguistics and, thus, to the study of language as a cultural resource and communicating as a cultural practice. On the basis of a contrastive analysis of Chinese and German SMS-communication, this paper aims at investigating practices of addressing related and non-related co-participants by means of kinship terms. The analysis reveals how communicative practices are related to cultural conventions. I will argue that intersubjective communication not only represents the natural habitat for the construction and modification of cultural formations, but it also constitutes the empirically observable site of everyday constructions of culturality.

1 Einleitung

Kultur hat aktuell Konjunktur: So treffen wir in unserem Alltag immer wieder auf kulturell-getränkte Konzepte wie Willkommenskultur, kulturelle Integration, kulturelle Unterschiede, Kampf der Kulturen etc. Auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist die Auseinandersetzung mit Inter- und Transkulturalität, mit kulturellen Zugehörigkeiten und Differenzen zu einem Schlüsselthema avanciert (Knoblauch 2005, Knoblauch 2008).

Die Sprachwissenschaften haben sich allerdings lange Zeit als nur randständig berührt vom sogenannten „cultural turn“ erwiesen (Günthner und Linke 2006; Günthner 2016), und wie Liebert ausführt, ist bis heute eine „Auseinandersetzung mit neueren sozial- und kulturwissenschaftlichen Konzepten [...] kaum sichtbar“ (Liebert 2016: 583).[1] Diese Marginalisierung kulturwissenschaftlicher Fragen ist eng mit der Entwicklung der modernen Linguistik verwoben: Die vom Strukturalismus beeinflusste Beschäftigung mit Sprache als einem abstrakten, von der sozialen Wirklichkeit und menschlichen Kommunikation losgelösten Gegenstand, die Trennung zwischen langue und parole und vor allem die Einengung der modernen Linguistik auf die Suche nach kognitiven Universalien verhinderten lange Zeit eine Annäherung an kulturwissenschaftliche Forschungsbereiche. Ehlich (2006: 50) redet in diesem Zusammenhang von einer systematischen „Vertreibung der Kultur aus der Sprache“ und „ihre[r] deklarierte[n] Nichtigkeit für das linguistische Geschäft“. Jäger (2006: 32) sieht in der „Ausgliederung kultureller Bestimmungsmomente von Sprache“ gar „das zentrale Kennzeichen der Herausbildung des Faches Sprachwissenschaft aus ihren philologischen Wurzeln“.

Dies war jedoch nicht immer so: Sprachwissenschaftler im 18. und 19. Jahrhundert haben sich intensiv mit Fragen zum Verhältnis von Sprache und Kultur beschäftigt.[2] Hermann Paul vertrat gar die Position, dass die Sprachwissenschaft sowohl aufgrund ihres Gegenstandes als auch angesichts der Elaboriertheit ihrer Methoden die Kulturwissenschaft par excellence darstelle: „Es gibt keinen zweig der cultur, bei dem sich die bedingungen der entwicklung mit solcher exactheit erkennen lassen als bei der sprache, und daher keine culturwissenschaft, deren methoden zu solchem grade der vollkommenheit gebracht werden kann wie die der sprachwissenschaft.“ (Paul 1880/1975: 6)

Doch trotz der Überzeugung, dass Kultur nicht ohne Rückgriff auf Sprache, und Sprache wiederum nicht ohne Rückgriff auf Kultur adäquat untersucht werden können,[3] blendete die moderne Linguistik die Erforschung des Zusammenhangs von Sprache und Kultur aus – und dies, obgleich namhafte Anthropologen und Philosophen wie Boas, Malinowski, Sapir, Levi-Strauss, Wittgenstein und Austin in ihren Arbeiten immer wieder auf die enge Beziehung zwischen sprachwissenschaftlichen und kulturanthropologischen Fragen verwiesen.

Die Tatsache, dass in den 1970er Jahren das systematische Zusammenspiel von Sprache und Kultur wieder in das Blickfeld linguistischer Forschung gelangte, ist u. a. dem Aufkommen der Ethnography of Communication zu verdanken. Diese von den Anthropologen und Linguisten Dell Hymes und John J. Gumperz programmatisch ins Leben gerufene, disziplinübergreifende Richtung verfolgte das Ziel, kulturanthropologische und sprachwissenschaftliche Forschungsfelder systematisch zu vernetzen und somit jene Bereiche zu fokussieren, die bislang sowohl von der Linguistik als auch von der Anthropologie vernachlässigt wurden (Gumperz und Hymes 1972; Hymes 1979). Die Kulturanthropologie betone – so Hymes (1979: 223) – zwar die Notwendigkeit der Erforschung sprachlicher Phänomene, doch fehle ihr eine Konzeption für deren Einbettung in den anthropologischen Rahmen: „In einem solchen Kontext ist es für die Anthropologen allzu einfach, am Vormittag in der Einführungsvorlesung Loblieder auf die Unentbehrlichkeit der Sprache für den Menschen und die Kultur zu singen, und am Nachmittag ihren einzigen Linguisten zur Fakultätskonferenz zu schicken“ (Hymes 1979: 223). Bei der Sprachwissenschaft wiederum sehe er keinerlei Anzeichen dafür, dass sie sich der Schnittstelle zwischen Sprache und Kultur zuwende: „Wenn wir aus der Linguistik der letzten beiden Jahrzehnte etwas lernen können, dann, daß die Anthropologen es sich nicht leisten können, die Sprache den Linguisten zu überlassen“ (Hymes 1979: 224).

Mit ihrer programmatischen Verknüpfung kulturanthropologischer und linguistischer Fragestellungen verankerte die Ethnographie der Kommunikation bzw. Anthropologische Linguistik/Linguistische Anthropologie (Gumperz und Hymes 1972; Duranti 1997; Foley 1997) die Analyse von Sprache wieder im primären Interaktionsraum der Konstruktion von Kultur – im Alltag. Zugleich veranschaulichen empirische Studien der Ethnographie der Kommunikation bzw. Anthropologischen Linguistik, dass das Zusammenspiel von Sprache und Kultur im Alltag weitaus komplexer und weniger additiv ist als eine bloße Nebeneinanderstellung der Einzelkomponenten „Sprache“ und „Kultur“ suggerieren könnte:[4] Sprache und Kultur lassen sich nicht als zwei voneinander getrennte, homogene Entitäten betrachten (Silverstein und Urban 1996). Kultur ist kein dem Interaktionsprozess „aufgepfropftes Etwas“, sondern integraler Bestandteil jeder menschlichen Interaktion: Kulturelle Prozesse manifestieren sich in der Art, wie wir sprechen und handeln, bzw. wie wir die Äußerungen und Handlungen des Gegenübers interpretieren, wie wir Ereignisse konzeptualisieren und bewerten.

Auch neuere Arbeiten der Kultursoziologie gehen davon aus, dass „alles Soziale und Gesellschaftliche als kulturell durchdrungen“ gilt (Hörning 2016: 301) und Kulturalität primär in der Alltagsinteraktion konstruiert wird (Knoblauch 2005, Knoblauch 2008): Der Alltag ist der Ort, wo wir Kultur als „Faktizität des Vergangenen und von uns Vorgefundenen“ erleben und zugleich der Ort, an dem kulturelle Phänomene mittels kommunikativer Handlungen immer wieder neu erzeugt, bestätigt und verändert werden (Soeffner 2004: 399). Ferner verweisen auch kultur- und wissenssoziologische Arbeiten auf die Rolle der zwischenmenschlichen – allen voran der verbalen – Kommunikation als „dem konstitutiven Element des gesellschaftlichen Lebens und der sozialen Ordnung“ und somit als dem zentralen Mittel zur Konstruktion sozialer Wirklichkeiten (Berger und Luckmann 1966/1969; Luckmann 2002: 202): Mittels Sprache kategorisieren wir die Welt, mittels Sprache (re)konstruieren wir unsere sozialen Beziehungen und mittels Sprache konstruieren, vermitteln und modifizieren wir kulturelle Konventionen, Relevanzsysteme sowie Werte und Normen. Folglich – so die methodologische Konsequenz – sollte unser verlässlichstes Wissen über die soziale Wirklichkeit konsequenterweise auf der Rekonstruktion kommunikativer Prozesse bzw. Praktiken gründen (Luckmann 2013: 45), denn sie repräsentieren die empirisch beobachtbare Seite der alltäglichen Konstruktion von Kulturalität.

Da also Sprache in der zwischenmenschlichen Kommunikation als das zentrale Medium fungiert, durch das unsere soziale und kulturelle Welt fortwährend beschrieben, bewertet, reproduziert aber auch modifiziert wird (Berger und Luckmann 1966/1969; Silverstein 1973; 1992; Gumperz und Jacquemet 2012), stellen sich die Fragen: Wie werden in unterschiedlichen kulturellen Gruppen („communities of practice“; Wenger 1998) mittels welcher kommunikativen Praktiken soziale und kulturelle Kontexte aktualisiert, bestätigt bzw. ausgehandelt oder modifiziert? Welche kulturellen Konventionen liegen sprachlichen Handlungen zugrunde? Bzw. wie werden „kulturelle Tatsachen“ durch sprachliche Praktiken erzeugt?

2 Die Analyse kulturell verfestigter kommunikativer Praktiken in der zwischenmenschlichen Interaktion

Für das Verstehen des Zusammenhangs von Sprache bzw. Kommunikation und Kultur bietet sich aus mehreren Gründen das in der Anthropologischen Linguistik verwurzelte – auf Bourdieu (1987) basierende – Konzept der kommunikativen Praxis bzw. kommunikativer Praktiken (Hanks 1987; Günthner 2003, Günthner 2010, Günthner 2011, Günthner 2013 b; Deppermann et al. 2016; Günthner und König 2016) an: Es geht davon aus, dass sprachliche Formen und ihre Funktionen sich in zwischenmenschlichen Interaktionen herausbilden, sedimentieren und transformieren und diese folglich im lebensweltlich verankerten Gebrauch selbst zu analysieren sind (Luckmann 2002). Kommunikative Praktiken werden nicht etwa in jeder sozialen Situation neu erfunden, sondern sie haben sich im Verlauf einer langen Kette an Interaktionssituationen verfestigt und stehen somit Mitgliedern kultureller Gemeinschaften als Muster zur Lösung kommunikativer Aufgaben zur Verfügung. Sie bilden Orientierungsmuster, die sowohl SprecherInnen zur Durchführung ihrer kommunikativen Handlungen als auch RezipientInnen zur Interpretation der Äußerungen ihres Gegenübers verwenden (Günthner und König 2016). Mit der Aktualisierung einer kommunikativen Praktik (wie einer Begrüßungs- oder Verabschiedungseinheit, einer Danksagung, Entschuldigung etc.) stellen Interagierende zugleich eine Verbindung zwischen der momentanen Äußerungssequenz und vorausgehenden Diskursen her und schließen sich – im Sinne Bakhtins (1979/1986) – einer Tradition des Sprechens an: Jede kommunikative Handlung bewegt sich in und zu den Konventionen der betreffenden Praktik, denen sie angehört und die sie in ihrer Aktualisierung rekontextualisiert (Günthner 2010).

Doch verweist der Praxisbegriff nicht nur auf den Aspekt der Routinisierung, sondern auch auf den Prozesscharakter der Konstitution sozialer Wirklichkeit durch kommunikatives Handeln: Eine grundlegende Idee dieses Konzepts ist, dass sprachlich-kommunikative Verfahren menschliche Handlungen, soziale Strukturen und kulturelle Konventionen einerseits erzeugen, andererseits werden die betreffenden kommunikativen Verfahren selbst wiederum durch soziale Handlungen, kontextuelle Einbettungen und kulturelle Phänomene geprägt (Günthner 2010; Günthner und König 2016). Folglich ist ein prozess-orientiertes, interaktional-ausgerichtetes Vorgehen notwendig, um jene Verfahren zu untersuchen, die Interagierende als routinisierte Muster im Alltag verwenden, denn diese reflektieren das Zusammenwirken von sprachlich-kommunikativen Elementen und kontext-kontingenten Aspekten mit soziokulturellen Phänomenen. Gerade in Verbindung mit den Konzepten der Indexikalität bzw. Kontextualisierung (Gumperz 1982; Auer und di Luzio 1992; Silverstein 1992; Günthner 1993, Günthner 2013b) eröffnet das Konzept der kommunikativen Praktiken die Möglichkeit, Analysen der sprachlich-kommunikativen Konstruktion kultureller Formationen, sprachlicher Ideologien, sozialer Beziehungsmuster sowie Hierarchie- und Machtrelationen im Prozess der Interaktion durchzuführen (Gumperz und Jacquemet 2012).

Kommunikative Praktiken sind also eng verwoben mit kulturellen Konventionen. Zugleich werden kulturelle Traditionen durch lokale, in soziale Handlungszusammenhänge eingebettete Praktiken als gelebte Strukturen hergestellt, bestätigt und modifiziert – im ethnomethodologischen Sinne des „doing X“ (Hörning und Reuter 2004; Hörning 2016; Günthner 2013 a, Günthner 2016; Deppermann et al. 2016). Mit dem Begriff der Praktiken soll also einerseits das dialogisch-orientierte, soziale Handeln im Prozess zwischenmenschlicher Interaktionen erfasst werden, andererseits aber auch die dahinter stehenden Dimensionen kultureller Wissensbestände und damit jene Sedimentierungen, Habitualisierungen, Routinisierungen, die wiederum die Voraussetzung für situierte Handlungen und deren Interpretation sind. Das Konzept der Praktiken umfasst also sowohl kulturelle Wissensdimensionen, als auch die konkreten interaktiven Prozesse, in denen „dieses Wissens zirkuliert – und damit erst gemeinsame Kultur konstituiert wird“ (Knoblauch 2005: 3). Die Frage, wie, auf welche Weise und mit welchen Konsequenzen Sprache, sprachliche Praktiken und Kultur vernetzt sind und wie kulturelle Konventionen durch Sprache und kommunikative Praktiken ausgehandelt, bestätigt und modifiziert werden, soll im Folgenden anhand von Anredepraktiken im Chinesischen und Deutschen veranschaulicht werden.

3 Anredeformen als kommunikative Praktiken: Verwandtschaftsnamen in der chinesischen und deutschen SMS-Kommunikation

Anredeformen sind für kontrastive Analysen kommunikativer Praktiken deshalb ergiebig, da sie einerseits universellen Charakter haben, doch andererseits das Repertoire und die Ausprägungen von Benennungspraktiken (und damit verwoben auch von onymischen Anredeformen) kulturell stark variieren:

Names are given to people at different stages of life; they change or remain constant; they are used freely or they are kept secret. There are as many ways of enacting naming practices as there are communities to enact them and an understanding of these culturally-specific patterns of personal names within their context is the goal within anthropological studies of naming. (Bramwell 2016: 264)

In der Kulturanthropologie werden Personennamen meist in Hinblick auf deren soziale Bedeutung und damit als Mittel der Identifikation und Einbettung eines Individuums in die Gemeinschaft untersucht. Sie bilden zentrale Verfahren zur Indizierung von Identität (in Bezug auf Gender, Abstammung, Religion, Schicht/Kaste etc.) und tragen oftmals zur Markierung biographischer Wechsel bei (z. B. beim Übergang vom Kind zum Erwachsenen, mit der Hochzeit, im Falle einer Mutterschaft etc.) (De Stefani 2016: 54).

Obgleich sowohl von Seiten der Kulturanthropologie als auch der Onomastik immer wieder auf die soziale Relevanz namentlicher Adressierung verwiesen wird, existieren bislang kaum Studien zum tatsächlichen Gebrauch von namentlichen Anreden in authentischen Kommunikationskontexten (Schwitalla 1995; Hartung 2001; Rendle-Short 2007; Clayman 2012) und noch weniger Studien zur interaktiven Verwendung im Sprach- und Kulturvergleich (Günthner und Zhu 2015, Günthner und Zhu 2017). An dieser Lücke setzt die folgende Untersuchung an und verdeutlicht, dass kulturelles Wissen um kommunikative Praktiken nicht nur das Handeln selbst steuert, sondern auch die Interpretation dieses Handelns: Interagierende orientieren sich sowohl bei der Produktion ihrer Äußerungen als auch bei der Interpretation der Äußerungen ihres Gegenübers an ihrem Wissen um kulturell geprägte kommunikative Muster.

Namentliche Anredepraktiken gehören zu den alltäglichen „Interaktionsritualen“ (Goffman 1971/1982: 99): Sie werden u. a. in Begrüßungs- und Beendigungseinheiten als „kleine Zeremonien des bestätigenden Austauschs“ eingesetzt und fungieren als multifunktionale Ressourcen, mit denen Interagierende soziale Beziehungen konstituieren und bestätigen (Günthner und Zhu 2015, Günthner und Zhu 2017). Da sie zu den „Selbstverständlichkeiten des Alltags“ (Soeffner 2004: 401) zählen, haben sie darüber hinaus wichtige Entlastungsfunktionen (Gehlen 1956): „Dieser Interaktionsraum des in der Regel unbefragt unterstellten Alltags bildet die Welt ab, in der man genau ‚weiß‘, woran man ist, und in der man daher ebenso kompetent wie routiniert handelt“ (Soeffner 2004: 401).

Auf der Basis einer empirischen Untersuchung von chinesischen und deutschen SMS-Interaktionen werde ich im Folgenden verdeutlichen, dass die spezifischen Anredeformen – hier: Verwandtschaftstermini –, die chinesische und deutsche Interagierende verwenden, eng mit habitualisierten kulturellen Konventionen verwoben sind: Die jeweilige Adressierung der kontaktierten Person bildet einen zentralen Knotenpunkt für die Analyse situierter kommunikativer Praktiken und ihren sozialen und kulturellen Formationen.

Die SMS-Daten, die größtenteils in Zusammenhang des vom DAAD und dem China Scholarship Council finanzierten Projekts Kommunikation in den Neuen Medien: Eine kontrastive Untersuchung von chinesischen und deutschen SMS-Botschaften (unter Leitung von Susanne Günthner und Wen Renbai) erhoben wurden, entstammen folgenden Korpora:[5]

  1. Einem chinesischen Datenkorpus, das 1072 SMS-Interaktionen (ca. 9000 SMS-Mitteilungen) von 13-74-jährigen Personen mit unterschiedlichem Bildungsgrad aus der zentralchinesischen Stadt Xi'an und Umgebung sowie der Inneren Mongolei umfasst. Die Interaktionen verteilen sich auf ca. 500 Personen, wobei die überwiegende Mehrzahl (ca. 90 %) unter Studierenden stattfindet. An ca. 10 % der SMS-Dialoge nehmen neben StudentInnen auch deren Eltern, Großeltern, sonstige Verwandte bzw. deren DozentInnen teil.

  2. Einem deutschen Datenkorpus, das aus 1230 SMS-Interaktionen (ca. 11000 SMS-Mitteilungen) zwischen 11-70-jährigen Personen mit unterschiedlichem Bildungsgrad aus verschiedenen Regionen Deutschlands besteht.85 % der Interaktionen finden zwischen Studierenden/SchülerInnen statt; die restlichen 15 % teilen sich auf in Interaktionen zwischen Studierenden/SchülerInnen und ihren Eltern, Großeltern bzw. sonstigen Verwandten.

3.1 Verwandtschaftsbezeichnungen für verwandte Personen

Sowohl in chinesischen als auch in deutschen SMS-Mitteilungen verwenden Interagierende zur Adressierung ihrer SMS-PartnerInnen immer wieder Verwandtschaftsnamen wie „Oma“, „Vati“, „Brüderlein“ etc.:[6]

Mit verwandtschaftsbezogenen Anredeformen (wie in der vorliegenden SMS-Mitteilung) ordnen Interagierende ihr Gegenüber einer bestimmten sozialen Gruppe zu (hier: der Gruppe der Großmütter) und führen dabei einerseits Fremdpositionierungen bzgl. Gender, Generation und Verwandtschaftsgrad durch. Andererseits sind Verwandtschafsnamen insofern „relational ausgerichtet“ (Linke 2001: 382), als sich damit auch die Schreiberin in Bezug auf die Adressatin selbstpositioniert (hier: als Enkelin).

Allerdings zeichnen sich deutliche Unterschiede in Bezug auf die Komplexität der Kinship-Systeme im Deutschen und Chinesischen ab. Das chinesische System der Verwandtschaftsbezeichnungen ist deutlich differenzierter als das deutsche:[7] Chinesische Verwandtschaftstermini orientieren sich nicht nur am Verwandtschaftsgrad, an der Generationszugehörigkeit und am Geschlecht, sondern teilweise auch am relativen Alter der betreffenden Person (in Bezug auf Ego bzw. auf die Mutter/den Vater von Ego), an der familiären Linie (väterlicherseits vs. mütterlicherseits) sowie daran, ob die Person blutsverwandt ist oder nicht. So unterscheidet man bei den Großeltern zwischen dem Großvater bzw. der Großmutter väterlicherseits 爷爷 (yeye) bzw. 奶奶 (nainai) und mütterlicherseits 姥爷 (laoye) bzw. 姥姥 (laolao). Bei Tanten und Onkeln wird nicht nur unterschieden, ob sie der väterlichen oder mütterlichen Seite zugeordnet sind, sondern darüber hinaus auch, ob sie jünger oder älter als der Vater bzw. die Mutter sind und ob sie blutsverwandt oder angeheiratet sind. So wird beispielsweise der jüngere Bruder des Vaters als 叔叔 (shushu), sein älterer Bruder als 伯伯 (bobo), der Bruder der Mutter als 舅舅 (jiujiu) und je nach Altersfolge als „kleiner jiujiu“, „zweiter jiujiu“ bzw. „dritter jiujiu“ angeredet.[8] Für Cousinen und Cousins gibt es acht verschiedene Anredeformen, die die betreffende Person nach Geschlecht, Verwandtschaftslinie (väterlicher- versus mütterlicherseits) und relationalem Alter in Bezug auf Ego (jünger bzw. älter als Ego) klassifizieren.

Momentan zeichnen sich durch die Ein-Kind-Politik und die zunehmende finanzielle Unabhängigkeit vieler Frauen allerdings starke Umbrüche in der chinesischen Gesellschaft ab, die auch ihre Spuren im Gebrauch der Verwandtschaftsrelationen, -bezeichnungen und -anredeformen hinterlassen: Es gibt immer mehr Einzelkinder, die weder Geschwister, Tanten und Onkel noch Cousinen und Cousins etc. kennen.

(i) Zur Verwendung von Verwandtschaftsnamen[9] für verwandte Personen in deutschen SMS-Interaktionen

Die Untersuchungen von Macha (1997) und Christen (2006) zu „familiären Anredeformen“ konstatieren, dass Verwandtschaftsnamen im deutschen Sprachgebrauch auf dem Rückzug sind und sich eine Tendenz zur Verwendung von Rufnamen bei Eltern, Groß- und Schwiegereltern sowie Tanten und Onkeln etc. abzeichnet. Die vorliegenden SMS-Daten bestätigen diese Tendenz allerdings nur zum Teil: Tanten und Onkel sowie Schwiegereltern werden in den deutschen Daten tatsächlich generell mit Eigennamen angesimst. Allerdings adressieren Studierende und SchülerInnen ihre Eltern und Großeltern in unseren SMS-Daten nahezu durchweg mit „Mama“, „Papa“ oder „Muddi“, „Pa“ etc. bzw. „Oma“ bzw. „Opa“. D. h. Vornamen werden gegenüber Eltern und Großeltern nicht verwendet.

Auch die These der „vertikalen, nicht-reziproken Ausrichtung“ (Macha 1997; Linke 2001; Nübling et al. 2012: 182) in der Adressierung wird von unseren Daten nur zum Teil bestätigt. Macha betont auf Basis einer Fragebogenumfrage, dass komplementäre Verwandtschaftsbezeichnungen bei Eltern und Kindern „nahezu obsolet“ geworden seien und die „Benutzung von ‚Sohn‘/‚Tochter‘ oder gar ‚Kind‘ eines Elternteils gegenüber den heranwachsenden Sprößlingen [...] bei diesen gemeinhin ein Achselzucken hervor[ruft], das die Bewertung dieser Anrede als hoffnungslos veraltet und überholt signalisiert“ (Macha 1997: 214). In den vorliegenden SMS-Daten finden sich allerdings immer wieder Fälle, in denen Eltern ihre Kinder durchaus mit „Kind“, „Sohn“ oder „Tochter“ adressieren:

Allerdings finden diese scheinbar „veralteten“ Adressierungen von Eltern gegenüber ihren Kindern vor allem in Zusammenhang mit der Kontextualisierung einer scherzhaften, ironischen Modalität bzw. als hypokoristische Anrede Anwendung. Dies wird hier durch die gewählte Diminutivform „Töchterchen“ gegenüber der erwachsenen Tochter gestützt. Auch gebrauchen SMS-SchreiberInnen entgegen den Ergebnissen von Macha (1997) und Christen (2006) durchaus die Anrede „Bruder“ oder „Schwester“ – ebenfalls häufig in Form von Koseanreden wie „Bruderherz“, „Brüderchen“, bzw. „Schwesterlein“, „Schwesterherz“.[10]

Im folgenden SMS-Dialog aktiviert der Schreiber den familiären Beziehungsrahmen, indem er die Kommunikation zu seiner räumlich distanten Interaktionspartnerin mit der Anredeform „Schwesterlein“ initiiert (SMS #1). In ihrer eine Minute später eintreffenden Replik (SMS #2) bestätigt Melanie nicht nur die geschwisterliche Beziehung mittels der Anrede „Bruderherz“, sondern auch die kosende Modalisierung:

In der folgenden SMS-Replik (SMS #4) tröstet die Schreiberin ihre Cousine, nachdem diese ihr mitgeteilt hat, dass sie eine „Abiklausur verhauen“ hat:

Insgesamt veranschaulichen die deutschen Daten, dass Verwandtschaftsnamen zur Anrede von Geschwistern, Cousins/Cousinen wie auch von Eltern gegenüber ihren Kindern vor allem in scherzhaft modulierter Weise und/oder als Koseformen in Zusammenhang mit spezifischen kommunikativen Aktivitäten (wie Glückwünschen, Entschuldigungen, Frotzeleien, Trösten, bei Bitten etc. sowie bei sonstigen emotional aufgeladenen Sprechhandlungen) verwendet werden (Günthner und Zhu 2017). Mit diesen hypokoristisch gebrauchten, scheinbar obsoleten Adressierungen stellen die SMS-SchreiberInnen gerade in dieser räumlich distanten Kommunikationsform eine besondere Form der Nähe und Intimität her, die wiederum soziale Beziehungsrelationen und -erwartungen konstruiert. Hierbei wird ersichtlich, dass Adressierungspraktiken nicht nur Kinship-Relationen aktualisieren, sondern als indexikalische Zeichen zugleich Nähe/Intimität, Emotionalität wie auch Erwartungen in Bezug auf das Gegenüber und die aktualisierten sozialen Handlungen kontextualisieren.

(ii) Zur Verwendung von Verwandtschaftsnamen für verwandte Personen in chinesischen SMS-Interaktionen

In den chinesischen SMS-Dialogen zeichnet sich ein deutlich komplexeres Bild verwandtschaftsbezogener Anredepraktiken ab, das einerseits darauf gründet, dass das chinesische Kinship-System stärker stratifiziert ist (siehe oben), und andererseits darauf, dass Verwandtschaftsnamen als Adressierungspraxis im Chinesischen stärker konventionalisiert sind als im Deutschen (Gao 2013: 193).

In den chinesischen SMS-Daten werden Eltern und Großeltern – wie in den deutschen SMS-Daten – durchweg mit Familienrollennamen angeredet. Zur kosenden Adressierung der Eltern verwenden chinesische Studierende allerdings keine – wie im Deutschen üblich[11] – Diminutivformen, sondern das Präfix 老 (lao; „alt“): 老爸 („alter Pa“) bzw. 老妈 („alte Ma“).

Diese Verwendung von 老 ist durchaus mit den im Deutschen hypokoristisch gebrauchten Diminutivformen „Mamalein“, „Muttchen“ bzw. „Papalein“ etc. vergleichbar.[12] So adressiert Luo ihre Mutter im folgenden Dialogauszug mit 老妈 („alte Ma“):

Obgleich sich die hypokoristischen Gebrauchsweisen der Verwandtschaftsnamen im Chinesischen und Deutschen unterscheiden, fungieren Adressierungen mit Familienrollen auch in den chinesischen SMS-Daten als „alltägliche Interaktionsrituale“ (Goffman 1971/1982: 111) zur Eröffnung einer Kommunikation sowie zur Bestätigung der sozialen Beziehung zu einem räumlich distanten Gegenüber (Günthner und Zhu 2017). Auffällig in den chinesischen Daten ist allerdings, dass die Eltern (im Unterschied zu den deutschen Eltern) ihre Kinder in keinem der SMS-Dialoge mit Vornamen adressieren, obwohl die Verwendung von Vornamen innerhalb der Familie in China durchaus üblich ist. Dies mag am Medium bzw. der mittelbaren Kommunikationsform liegen: Mit der Familienrollenanrede 儿子 („Sohn“) bzw. 女儿 („Tochter“) wird die familiäre Einbindung und damit der deontische Aspekt stärker kontextualisiert:[13]

Wie Linke ausführt, ist der deontische Aspekt bezeichnend für die Anrede mit Familienrollennamen: „Damit ist gemeint, dass bei diesen Ausdrücken – neben den kognitiven sowie emotiven Aspekten – diejenigen Bedeutungsanteile besonders dominant erscheinen, die ein Sollen (oder Wollen) bzw. eine ethische Verpflichtung implizieren. Eine ‚Mutter‘, einen ‚Vater‘, eine ‚Oma‘ – das sind Menschen, die man ehren, mögen, ja lieben soll und denen gegenüber man Respekt, Vertrauen und Hilfsbereitschaft sowohl empfinden als auch zeigen soll“ (Linke 2001: 382). Dieser ethische Verpflichtungscharakter kommt in den vorliegenden Daten auch in Bezug auf die durchgängige Verwendung von Familienrollenbezeichnungen gegenüber (älteren) Geschwistern sowie Tanten und Onkeln zum Ausdruck. In der folgenden SMS-Mitteilung wünscht die Studentin ihrer Tante alles Gute zum Mittelherbstfest:

Im folgenden SMS-Dialog zwischen einer (angeheirateten) Tante und ihrer Nichte fordert die Tante ihre Nichte auf, ihr Handy einzuschalten:[14]

Während die Tante den SMS-Dialog ohne Anrede und Begrüßung mit der unabgeschwächten Aufforderung „Schalte dein Gerät an.“ initiiert (SMS #1), folgt ca. zweieinhalb Stunden später die Reaktion der Nichte, die ihre Tante mit 舅妈 („Tante“; genauer: „Frau des großen Bruders der Mutter“) anredet und sich dafür rechtfertigt, dass ihr Handy nicht angeschaltet war. Mit dieser asymmetrisch-nichtreziproken Anredepraxis wird zugleich die Hierarchiestruktur zwischen der sozial höherstehenden Tante (als einer Person aus der Generation der Mutter) und der Nichte indiziert.

Obgleich sowohl in den chinesischen als auch deutschen Daten eine vertikal ausgerichtete, nicht-reziproke Verwendung von Verwandtschaftsbezeichnungen deutlich wird, unterscheidet sich diese in gewisser Hinsicht: Während in der deutschen Gesellschaft mittlerweile die Adressierung mit Vornamen bei Onkeln und Tanten sowie Schwiegereltern konventionalisiert ist, gilt die Adressierung älterer Familienmitglieder mit Vornamen in der chinesischen Gesellschaft als ein „culture-related taboo“ (Krajewski und Schröder 2008: 603). Jüngere und damit sozial niedrigerstehende Familienmitglieder sind gemäß der konfuzianistisch-geprägten Hierarchieordnung verpflichtet, einen sozial höherstehenden Verwandten mit dessen Verwandtschaftsrolle anzusprechen und so die hierarchische Beziehung zu indizieren und zu respektieren (Blum 1997: 361). Mit der Familienrollen-Anrede erweist der Jüngere dem Älteren gegenüber 尊老 (zun lao; „Respekt vor dem Alter“). Diese im Chinesischen sedimentierte, aufsteigende und nicht-reziproke Adressierung wird mit konfuzianistischen Prinzipien der Respektbekundung gegenüber Älteren bzw. Statushöheren begründet: Der Jüngere erweist dem Älteren auf diese Weise Respekt.[15]

Die vorliegenden Beispiele verweisen insofern auf die Reflexivität kommunikativer Praktiken, als die Interagierenden mit der Aktualisierung kommunikativer Handlungen (im vorliegenden Fall: durch die asymmetrischen Anredeformen) diese zugleich auf kulturell vermittelte Weise interpretierbar machen (Gumperz 1982; Deppermann et al. 2016: 7). D. h. mit dem Vollzug der betreffenden Anredepraktik aktualisieren die Interagierenden zugleich die dahinter stehenden Dimensionen kultureller Wissensbestände (wie kulturelle Vorstellungen von sozialen Beziehungen, sozialer Nähe sowie kulturell erwartbare Konventionen im sozialen Verhalten gegenüber älteren/jüngeren wie auch distanten/nahestehenden Personen), die wiederum die Voraussetzung für die situierten Handlungen und deren Interpretation sind. Soziokulturelle Normen und Erwartungen werden also in den Anredepraktiken nicht nur angezeigt, sondern vollzogen und damit als „soziale Tatsachen“ institutionalisiert (Berger und Luckmann 1966/1969).

3.2 Verwandtschaftsbezeichnungen für nicht-verwandte Personen

In vielen Sprachen und Kulturen werden „kinship terms“ nicht nur zur Adressierung verwandter Personen, sondern auch für die Anrede nicht-verwandter GesprächspartnerInnen verwendet (Hentschel 2012: 30).

(i) Verwendung von Verwandtschaftsnamen zur Adressierung nicht-verwandter Personen im Chinesischen

In China – wie in zahlreichen anderen ostasiatischen Ländern – ist die projektive Verwendung von Verwandtschaftsanreden weit verbreitet. Sie stellt eine kulturell konventionalisierte kommunikative Praxis dar, die einerseits soziale Nähe und Vertrautheit, andererseits aber auch hierarchische Beziehungen und Statusdifferenzen zwischen den Interagierenden konstruiert bzw. bestätigt (Günthner und Zhu 2017). Chinesische Kinder lernen bereits früh, NachbarInnen und KollegInnen ihrer Eltern – je nach Geschlecht und Alter – mit Verwandtschaftsbezeichnungen wie 爷爷 (yeye „Großvater“), 奶奶 (nainai „Großmutter“), 叔叔 (shushu „Onkel“), 阿姨 (ayi „Tante“), 哥哥 (gege „älterer Bruder“) und 姐姐 (jiejie „ältere Schwester“) anzureden. SchülerInnen reden sich untereinander mit 大姐 (dajie „ältere Schwester“) bzw. 妹妹 (meimei „jüngere Schwester“) oder 大哥 (dage „älterer Bruder“) bzw. 老弟 (laodi „jüngerer Bruder“) an und selbst einer Ausländerin kann es passieren, dass sie von Kindern mit 阿姨 (ayi „Tante“) angesprochen wird.[16] VerkäuferInnen auf dem Markt reden ihre KundInnen ebenfalls oftmals mit Verwandtschaftstermini (wie „kleine Schwester“ oder „Tante“) an.

Bei der Verwendung projektiver Verwandtschaftstermini im Chinesischen spielen die Faktoren Alter/Generationszugehörigkeit, Geschlecht und projektive familiäre Linie (väterlicherseits vs. mütterlicherseits) ebenfalls eine wesentliche Rolle, da sie zur Konstitution sozialer Hierarchien sowie zur Indizierung von Nähe bzw. Distanz beitragen: So indiziert die Anrede eines Bekannten mit 伯伯 (bobo „Onkel, und zwar älterer Bruder des Vaters“) größeren Respekt aber auch größere soziale Distanz, als wenn dieser Bekannte mit 叔叔 (shushu „Onkel, und zwar jüngerer Bruder des Vaters“) oder mit 舅舅 (jiujiu „Onkel, und zwar jüngerer Bruder der Mutter“) angeredet würde. Die Anredeformen, die die mütterliche Verwandtschaftslinie bzw. geringeres Alter als das der Eltern markieren, kontextualisieren weniger Respekt und Distanz, aber dafür größere soziale Nähe und Solidarität.[17]

Übertragungen von Verwandtschaftsnamen auf nicht-verwandte Personen zeigen sich auch in den chinesischen SMS-Nachrichten: Studierende setzen zur Adressierung ihrer KommilitonInnen oftmals Verwandtschaftsbezeichnungen wie „jüngerer“ oder „älterer (Studien)Bruder“ bzw. „jüngere“ oder „ältere (Studien)Schwester“ ein. Die relationale Fremdpositionierung als „jünger“ bzw. „älter“ bezieht sich in der Regel auf das Alter bzw. Studienjahr des Gegenübers und indiziert im Falle der Markierung als „ältere Schwester“ bzw. „älterer Bruder“ einen höheren Status und damit auch eine Respektbekundung. Mit diesen Verwandtschaftsanreden wird nicht nur das Gegenüber im sozialen Netzwerk der Sprecherin positioniert, sondern diese verortet sich zugleich selbst als „jüngere bzw. ältere Schwester“. (In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Verwendung von Vornamen im Chinesischen außerhalb von Interaktionen unter Familienmitgliedern eher ungebräuchlich ist.)

Den folgenden SMS-Dialog initiiert der Student Wu, der seine Kommilitonin Cheng mit der Anrede „ältere Schwester Cheng“ ansimst:

Auf Wus einleitende Fragehandlung (SMS #1) produziert Cheng im Sinne eines zweiten Paarteils die erwartbare Antwort (SMS #2). Mit ihrer Adressierung Wus als „kleinen Bruder“(小弟) komplementiert sie dessen Anredepraktik. Ihre scherzhafte Bemerkung bzgl. seiner „guten Erziehung“ bezieht sich auf dessen Respektbekundung durch die statuserhöhende Adressierung als „ältere Schwester“. Im Anschluss greift Cheng die relationale Adressierungsform erneut auf – dieses Mal als Form der Selbstreferenz: 你大姐我 („Deine große Schwester [ich] macht gerade gar nichts“). (Diese selbstreferenzielle Verwendung von Verwandtschaftsnamen statt Pronomina der 1. Person ist im chinesischen bzw. ostasiatischen Sprachraum durchaus üblich).[18] In seiner Replik (SMS #3) verwendet auch Wu die relationale Verwandtschaftsform 小弟 („kleiner Bruder“) zur Selbstreferenz.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die zur Fremd- und Selbstreferenz verwendeten projektiven Verwandtschaftsnamen neben der Indizierung sozialer Beziehungen auch als „inference rich“-Kategorien (Sacks 1964–1968/1992: I, 40) fungieren, indem sie soziale Rollenerwartungen und damit verbundene „category bound activities“ (Sacks 1972) aktivieren (vergleichbar mit dem thematisierten deontischen Aspekt). Die ältere und statushöhere Schwester ist diejenige, die sich um den kleineren Bruder zu kümmern hat. Folglich repräsentiert Wus „Fischen nach einer Essenseinladung“ eine kategorien-bezogene Handlung, die von Cheng durchaus akzeptiert wird (siehe SMS #4). Hierbei zeigt sich wiederum die enge Verwobenheit und reflexive Dimension zwischen sprachlich-kommunikativen Praktiken und kulturellem Hintergrund: So erweisen sich die Anredepraktiken einerseits als eng verwoben mit kulturellen Konventionen, andererseits werden kulturelle Traditionen und Erwartungen durch lokale, in soziale Handlungszusammenhänge eingebettete Praktiken – im ethnomethodologischen Sinne des „doing X“ (Günthner 2013a) – interaktiv hergestellt.

Wie die vorliegenden Daten veranschaulichen, fungiert auch die Verwendung von Verwandtschaftsnamen für nicht-verwandte AdressatInnen im Sinne eines alltäglichen „Interaktionsrituals“ (Goffman 1971/1982: 111) zur Eröffnung des kommunikativen Austauschs und zur Konstitution bzw. Bestätigung der engen sozialen Beziehung zum Gegenüber.

Verwandtschaftsbezogene Anredeformen bilden – wie bereits der SMS-Dialog „BIN ICH EINGELADEN?“ indizierte – keineswegs fixierte, situationsübergreifende Zuschreibungen, sondern sie können als Ergebnis kommunikativer Aktivitäten im Prozess der Interaktion lokal ausgehandelt werden (Günthner und Zhu 2017). So adressiert die angesimste Qi (21 Jahre) ihren ein Jahr älteren Kommilitonen Zhu (22 Jahre) in ihrer scherzhaft modulierten, tröstenden Replik (SMS #2) als 弟弟 („kleiner Bruder“):

Mit der Adressierung Zhus als „kleiner Bruder“ (SMS #2) kontextualisiert Qi nicht nur die „category-bound activity“ des Tröstens (Bahlo et al. 2015), sondern sie indiziert zugleich ein Alters- und Statusgefälle, wobei sie für sich den höheren Status der älteren Schwester in Anspruch nimmt, obwohl sie ein Jahr jünger ist als Zhu. (Hierzu ist folgende Information bzgl. kultureller Praktiken bedeutsam: In China ist die Übertragung der Geschwisterbezeichnung auf Paarbeziehungen weit verbreitet; traditionellerweise wird der Mann – selbst wenn er gleich alt oder gar jünger als die Frau ist – mit 哥 (ge; „älterer Bruder“) angesprochen, während er seine Partnerin mit 妹 (mei; „jüngere Schwester“) anredet. Auf diese Weise bekundet die Frau dem Mann als älterem und erfahrenem Partner gegenüber Respekt, während sie nicht nur als sozial niedrigstehend konzeptualisiert wird, sondern auch als Person, die den Schutz des Partners benötigt.) Im vorliegenden SMS-Dialog wertet Qi durch ihre Adressierung Zhus als „kleinen Bruder“ dessen Status ab, da sie nun als ältere Schwester den höheren Status innehat. Zhus Reaktion (SMS #3) greift diese verwandtschaftsbezogene Anrede in Form einer scherzhaft modulierten Beschwerde auf: „Außerdem wagst du es, mich kleiner Bruder zu nennen?“ Seine spielerische Androhung, Qi zu verfluchen, hat (u. a. in Kombination mit der Indizierung von Emotionen) deutliche Merkmale des Flirtens. Zugleich ist auch hier die kulturbezogene Interpretation für das Verstehen der Mitteilung notwendig: Zhu droht an, Qi in „ein Brot“ zu verwandeln und damit in etwas, das dick und grob ist und aufgeht. Qi greift in ihrer Folgereaktion (SMS #4) diese spielerische, flirtive Modalität auf und korrigiert den oben durch „kleiner Bruder“ suggerierten Statusunterschied, indem sie zwar auf ihrer Adressierung Zhus als „kleinen Bruder“ beharrt, doch sich zugleich als „kleine Schwester“ kategorisiert und damit das Statusgefälle aufhebt. Statt sie in ein Brot zu verwandeln, schlägt sie ihm nun vor, sie lieber zu einem „Keks“ – und damit zu etwas „kleinem, süßen und zarten“ – zu verfluchen. Damit reiht sich Qi wiederum in traditionelle Genderrollen ein: sie möchte eher ein „zarter, kleiner und süßer Keks“ sein als ein „dickes Brot, das wie ein Hefeteig aufgeht“.

Verwandtschaftsnamen zur Anrede nicht-verwandter Personen können – wie die vorliegenden Ausschnitte zeigen – als metapragmatische Zeichen (Silverstein 1992) betrachtet werden, die einen sozialen Beziehungsrahmen kontextualisieren (Gumperz 1982; Auer und di Luzio 1992; Günthner 1993), der einerseits die adressierte Person im sozialen Netzwerk des Sprechers positioniert, andererseits der Produzent sich damit selbst in die mit den Verwandtschaftsrelationen verwobenen Hierarchien und erwartbaren Verhaltensmuster einordnet. Diese Adressierungspraktiken markieren also keineswegs nur soziale (Verwandtschafts)Relationen, sondern sie werden indexikalisch eingesetzt, um soziale Erwartungen, Hierarchie- und Statusrelationen zu kontextualisieren.

Studierende adressieren jedoch nicht nur ihre KommilitonInnen und FreundInnen mit Verwandtschaftsnamen, sondern sie setzen diese auch zur Anrede von DozentInnen und ProfessorInnen ein.[19] Die Studentin Le adressiert in der folgenden SMS-Mitteilung ihre Dozentin als 姐 (jie „ältere Schwester“), bevor sie ihr Anliegen formuliert (SMS #1):

Mit der Verwandtschaftsbezeichnung „ältere Schwester“ führt Le nicht nur eine Fremdpositionierung ihrer Adressatin in Bezug auf Gender und Alter durch, sondern sie positioniert sich damit zugleich als jüngere, statusniedrigere Bezugsperson, die in einer spezifischen Relation – mit entsprechenden Pflichten aber auch Erwartungen – mit dem Gegenüber verbunden ist.

Wie Brown und Levinson (1978/1987: 107 ff.; 182 ff.) betonen, so werden auch in den vorliegenden Daten projektive kinship terms oftmals im Kontext gesichtsbedrohender Handlungen (Bitten, Anfragen, Entschuldigungen etc.) eingesetzt: Die Indizierung von „in-group“-Zugehörigkeit und Respekt trägt zur Mitigation gesichtsbedrohender Handlungen bei. So wendet sich die Studentin Wang im folgenden SMS-Dialog an ihre Dozentin und adressiert diese mit 嫂子 (saozi „Schwägerin; Frau des älteren Bruders“). Auf diese Weise indiziert sie eine enge soziale Beziehung zu ihrer Dozentin (zugleich wird markiert, dass sie den Mann der Dozentin gut kennt):[20]

Typisch ist auch hier die vertikale Adressierungspraxis: Die jüngere, statusniedrigere Person (die Studentin), die ein Anliegen hat, eröffnet den SMS-Dialog mit der nominalen Adressierung 嫂子 (saozi „Schwägerin; Frau des älteren Bruders“). Mit der Verwendung des Verwandtschaftsnamens positioniert sie sowohl ihr Gegenüber als auch sich selbst im Geflecht hierarchischer sozialer Beziehungen und kultureller Konventionen.

Die vorliegenden Beispiele verweisen somit auf die enge Verwobenheit von Anredeformen mit habitualisierten kulturellen Praktiken und Normen bzgl. des zwischenmenschlichen Umgangs: Durch ihre Konventionalisierung gewinnen diese Praktiken eine sozialsymbolische indexikalische Funktion, die es den Interagierenden ermöglicht, soziale Zugehörigkeiten, Nähe, Distanz, Einstellungen etc. zu kontextualisieren.

(ii) Verwendung von Verwandtschaftsnamen zur Adressierung nicht-verwandter Personen im Deutschen

Auch im deutschsprachigen Raum wurden bis in die 1970er Jahre hinein Verwandtschaftstermini „auf entferntere Mitglieder des familiären Umkreises bzw. auf Nachbarn und Bekannnte“ übertragen (Linke 2001: 381). Allerdings hat diese Adressierungspraktik in den letzten 50 Jahren stark abgenommen. Auch wenn ältere Personen noch berichten, dass sie FreundInnen ihrer Eltern mit „Tante Rosa“, „Tante Müller“ oder „Onkel Eugen“ bzw. „Onkel Müller“ adressiert haben, finden sich diese Adressierungspraktiken heute nur noch selten.

Hentschel (2012) argumentiert, dass Verwandtschaftstermini für fremde Personen im gegenwärtigen Deutsch primär in einem pejorativen Sinne vor allem bei Frauen gebraucht werden. Diese Tendenz zur abwertenden bzw. ironischen Verwendung von Verwandtschaftsnamen kommt auch im folgenden SMS-Dialog zwischen zwei befreundeten Studentinnen zum Ausdruck: Inga gibt ihrer Freundin Lea den Rat, eine warme Jacke ins Sauerland mitzunehmen. Letztere reagiert ironisch mit „Jawoll Mutti!“.

Die Anrede „Mutti“ kontextualisiert hier eine spielerisch-modalisierte Kritik an Ingas inadäquater bzw. übertriebener Fürsorglichkeit.

Auch wenn es im Deutschen sicherlich eine gewisse Tendenz zur abwertenden bzw. ironisch-mokierenden Verwendung von kinship terms bei nicht-verwandten Personen (insbesondere bei Frauen) gibt, so kann m. E. nicht von einem durchweg „pejorativen“ bzw. „very impolite“ Gebrauch (Hentschel 2012: 41) gesprochen werden. Gerade unter Jugendlichen sind seit einigen Jahren die Verwandtschaftsformen „Bruder“, „Bro“ und „Brudi“ (seltener auch „Sister“ bzw. „Schwester“) durchaus verbreitet. Mit diesen aus dem Black English, HipHop bzw. Türkendeutsch stammenden Adressierungen wird primär soziale Nähe, Zugehörigkeit und Vertrautheit markiert:

Während im Chinesischen die Adressierung mit Familienrollen für nicht-verwandte Personen eine alltägliche kommunikative Praxis darstellt, die als Kontextualisierungsverfahren zur Indizierung sozialer Beziehungen und Zugehörigkeiten, Respektbekundung und Hierarchien eingesetzt werden, scheint dies im Deutschen auf einige wenige Kontexte und eine wenige communities of practices begrenzt. Dies stützt die These, dass Anredeformen nicht nur sprachliche Mittel der Bezugnahme auf das Gegenüber bilden, sondern als „Beziehungszeichen“ (Goffman 1974: 262) eingesetzt werden, die sowohl das Gegenüber im Kontext sozialer Relationen verankern als auch indexikalisch für die betreffende Kommunikationskultur sind, indem sie Konventionen aktualisieren und zugleich Erwartungen bzgl. Status- und Hierarchiezuordnungen sowie Nähe/Distanz indizieren.

4 Fazit

Wie Soeffner (2004: 399) ausführt, erleben wir Kultur einerseits als eine „von uns nicht mehr beeinflussbare Faktizität des Vergangenen und von uns Vorgefundenen sowie als das andererseits immer wieder neu von uns zu Erzeugende und zu Verändernde.“ Bei diesem dialektischen Prozess kommt der zwischenmenschlichen Kommunikation eine zentrale Rolle zu: Sie verweist nicht nur indexikalisch auf kulturelle Konventionen, Habitualisierungen und Erwartungen, sondern konstituiert diese aktiv mit. Die Analyse der Anredepraktiken veranschaulicht diesen reflexiven Prozess: Mit der gewählten Adressierung reaktivieren SMS-SchreiberInnen kulturelle Vorstellungen von sozialen Beziehungen, sozialer Nähe sowie kulturell erwartbarer Konventionen im sozialen Verhalten gegenüber älteren/jüngeren wie auch distanten/nahestehenden Personen. Zugleich werden diese Konventionen im intersubjektiven Vollzug als „soziale Tatsachen“ institutionalisiert (Berger und Luckmann 1966/1969).

Kontrastive Analysen kommunikativer Praktiken sind für kulturanalytische Sprachbetrachtungen deshalb von besonderem Interesse, da sie an der Schnittstelle liegen von typologisch-spezifischen, kontext-kontingenten Verwendungsweisen von Sprache, von allgemeinen interaktionalen und kognitiven Prinzipien wie auch von sedimentierten, im Wissensvorrat der Beteiligten abgespeicherten kulturell-divergierenden Konventionen und Erwartungen an soziales Handeln. Sie veranschaulichen, wie kulturspezifische Konventionen, Sinnzuschreibungen, Erwartungen – ja Wissensbestände – als integrale Bestandteile kommunikativer Handlungen in alltäglichen Interaktionen fortlaufend re-aktualisiert werden.

Enfield (2013: 166) könnte mit seiner Beobachtung, dass sich in den letzten Jahren “new lines of work in the study of language” zeigen, die das Pendel der Linguistik nach jahrzehntelanger Konzentration auf Universalien und Formalismen wieder zurückschwingen lassen in Richtung der “world of culture”, durchaus richtig liegen.

Danksagung

Ich danke Qiang Zhu und Shuting Tan ganz herzlich für ihre Hilfe bei der Übersetzung und Interpretation der chinesischen Daten. Ferner danke ich den anonymen GutachterInnen der ZfAL für ihre hilfreichen Kommentare zu einer früheren Fassung des Artikels.

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  1. Der Beitrag stellt eine überarbeitete Fassung des Eröffnungsvortrags des GAL-Kongresses 2016 SPRACHǀKULTURǀEN an der Universität Koblenz-Landau dar.

Published Online: 2017-03-28
Published in Print: 2017-04-01

© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Titelseiten
  2. Allgemeine Beiträge
  3. Die kommunikative Konstruktion von Kultur: Chinesische und deutsche Anredepraktiken im Gebrauch
  4. Multimodale Sehflächen lesen. Eine semiotische Analyse jugendlicher Bekleidung
  5. Syntaxerwerb bei ein- und mehrsprachigen Grundschüler/innen: eine quantitative Untersuchung
  6. Visuelle Mehrsprachigkeit in der Metropole Ruhr – eine Projektpräsentation: Aufbau und Funktionen der Bilddatenbank „Metropolenzeichen“
  7. M. le Président, la prochaine fois, évitez le scooter – Zur Parodierung von Skandalen in der Werbekommunikation im Web 2.0
  8. Rezensionen
  9. Vogel, Friedemann, Stephan Pötters & Ralph Christensen. 2015. Richterrecht der Arbeit – empirisch untersucht. Möglichkeiten und Grenzen computergestützter Textanalyse am Beispiel des Arbeitnehmerbegriffs. Berlin: Duncker & Humblot. 236 S., 69,90 €, ISBN 978-3-428-14636-9.
  10. Domke, Christine. 2014. Die Betextung des öffentlichen Raumes. Eine Studie zur Spezifik von Meso-Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen, Innenstädten und Flughäfen. Heidelberg: Universitätsverlag Winter. 403 S., 48,00 €, ISBN 978-3-8253-6386-4.
  11. Turula, Anna & Chojnacka, Maria (Hgg.). 2015. CALL for Bridges between School and Academia. Frankfurt am Main: Peter Lang. 189 S., 42,95 €, ISBN: 9783653962482.
  12. Massud, Abdel-Hafiez (Hrsg.). 2016. Interkulturelle Argumentation im Kontext. Landau: Verlag Empirische Pädagogik. 162 S., 13,90 €, ISBN 978-3-944996-22-6.
  13. Callies, Marcus & Sandra Götz (Hgg.). 2015. Learner Corpora in Language Testing and Assessment. Amsterdam: John Benjamins. 220 S., 90,00 €, ISBN 978-90-272-0378-6.
  14. Kanaplianik, Katsiarina. 2016. Kognitionslinguistisch basierte Animationen für die deutschen Modalverben: Zusammenspiel der kognitiven Linguistik und des multimedialen Lernens bei der Sprachvermittlung. Berlin: LIT Verlag Dr. W. Hopf. (Transkulturelle Kommunikation; Band 7). 435 S., 39,90 €, ISBN: 978-3-643-13396-0.
  15. Wegner, Lars. 2016. Lehrkraft-Eltern-Interaktionen am Elternsprechtag. Eine gesprächs- und gattungsanalytische Untersuchung. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton. (= Empirische Linguistik 5) 421 S., 99.95 €., ISBN: 978-3-11-047601–9.
  16. Angebote zur Rezension
Heruntergeladen am 26.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/zfal-2017-0005/html
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