Abstract
By the way that we dress, we communicate a certain style to our social environment. Because of a process of searching and expressing an own identity, fashion and self-stylization processes have a special significance to young people in adolescence. The following article investigates the ways in which a youthful style can be expressed by the clothing of young people. Subject of the analysis is the multimodal language-picture-text prints in a corpus of 70 T-shirt- and sweatshirt photographs of adolescents’ clothes. Special focus is placed on the characteristics of linguistic and visual elements as well as on their multimodal relations.
1 Einleitung
Wie wir uns im Alltag präsentieren, ist eine Frage des (sozialen) Stils. Durch gezielte Handlungen, die im formalen Bereich durch eine „ästhetisierende Überhöhung des Alltäglichen“ (Soeffner 1986: 319) gekennzeichnet sind, bringen wir nicht nur Gruppenzugehörigkeit zum Ausdruck, sondern immer auch das Bekenntnis zu einer bestimmten Lebensform, der wir uns verpflichtet fühlen. Sozialer Stil wird somit zu einem „Ausdrucksmittel und zu einer Darstellungsform sozialer Abgrenzung. Er veranschaulicht ‚Mitgliedschaft in ...‘ und ‚Abgrenzung von ...‘ durch bewusste Präsentation und Stilisierung eines Selbst für interpretierende andere“ (Soeffner 1995: 81; Hervorhebung im Original).
Galten traditionell die Kontexte der Sozialisation als Bezugsgröße für die Ausbildung von sozialem Stil, so verschiebt sich dieses Verhältnis in der modernen Gegenwartsgesellschaft zugunsten alternativer Stilgeneratoren auf der Ebene der Märkte für Konsumgüter. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die von Willems (2009) formulierte Annahme, dass Stilisierungsprozesse von einer vormals unbewusst-habituellen Grundlage in Richtung bewusster Selbstinszenierungsprozesse verschoben wurden. Hierauf aufbauend stellen Habscheid und Fix unter Bezugnahme auf den Begriff der „Inszenierungsgesellschaft“ (Willems und Jurga 1998) heraus:
Hier sieht sich der Einzelne mit der kommunikativen Herausforderung konfrontiert, im Wettbewerb um soziale Anerkennung sich selbst vorteilhaft zu präsentieren, und er bedient sich dabei auch strategisch der mit (käuflichen) Erlebniswerten ausgestatteten symbolischen Angebote der Medien- und Warenwelt (Habscheid und Fix 2003: 9)
Bedeutungen und Relevanzen von Stilisierungsprozessen zeigen sich nach Willems (2009: 127) in besonderer und metaphorischer Weise in der Jugendmode und im modischen Handeln von Jugendlichen. Mann (2002) verweist in diesem Zusammenhang auf die enge Verbindung von Mode und jugendlichem Körper: Durch die großen physischen Veränderungen (rasches Körperwachstum, Geschlechtsreife usw.) werde der Fokus der Jugendlichen verstärkt auf ihre Außenwirkung gelegt. Damit wachse auch die Bedeutung des Körpers und der Kleidermode, die „für den Jugendlichen ein hilfreiches Mittel darstellen, seine spezifischen Inhalte der Weltaneignung und der damit verbundenen Normen und Werte nach außen zu visualisieren“ (Mann 2002: 5). Somit erfährt die allgemeine Feststellung Ferchoffs (2002), dass in Bezug auf modische Stilisierungsprozesse ästhetisierende und pseudo-ästhetisierende Dimensionen zentral würden und dadurch „manchmal nicht das ‚innengeleitete‘, kantige Sein, sondern das ästhetisch garnierte, eher ‚außengeleitete‘ Design“ (Ferchoff 2002: 384) das Bewusstsein bestimme, mit Blick auf die Lebensphase Jugend zusätzliche Bedeutung.
Ausgehend von diesen Überlegungen soll im Folgenden der Versuch unternommen werden, aus semiotischer Perspektive die Relevanz jugendlicher Bekleidung für Stilisierungs- und Selbstinszenierungsprozesse herauszustellen. Dabei wird es allerdings nicht um eine Analyse vestimentärer Codes gehen, deren semiotischer Status ohnehin umstritten ist.[1] Vielmehr sollen multimodale Sprache-Bild-Texte auf T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken Jugendlicher Gegenstand der Analyse sein. Die Entscheidung, Sprache-Bild-Texte als Indikator für jugendlichen Stil zu wählen, kann zweifach begründet werden: Zum einen zählen multimodale Sprache-Bild-Texte zu den häufigsten Gestaltungsmitteln auf jugendlicher Oberbekleidung und zum anderen lassen sie, wie zu zeigen sein wird, eindeutige Rückschlüsse in Bezug auf ihre Semantik zu.[2] Ziel des folgenden Beitrags ist es also aus semiotischer Perspektive die Relevanz multimodaler T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucke für jugendliche Stilisierungs- und Selbstinszenierungsprozesse herauszustellen.
Dabei soll die These verfolgt werden, dass sprachliche und bildliche Elemente gleichermaßen auf die Generierung eines schnell zu erfassenden Identitätsangebots angelegt sind, das von den Jugendlichen aufgegriffen und als Ausdrucksmittel eines jugendlichen Identitätsempfindens eingesetzt wird. Diese These scheint bereits aus alltagsweltlicher Perspektive evident, sofern davon auszugehen ist, dass Kleidung nur flüchtig wahrgenommen wird, auch deshalb, weil ein längeres Betrachten mindestens als unhöflich eingeschätzt werden muss und nicht in einen Rahmen sozial gebilligten Verhaltens fällt. Insoweit wird im Folgenden zu zeigen sein, wie die Unmittelbarkeit des Identitätsangebotes semiotisch durch das Zusammenspiel von Sprache und Bild zustande kommt.
Den theoretischen Bezugsrahmen zur Beschreibung multimodaler Sprache-Bild-Texte bildet hierbei der Begriff der Sehfläche im Anschluss an Ulrich Schmitz. Schmitz (2011b) weist zurecht darauf hin, dass wir in unserem Alltag zunehmend von Sehflächen, d. h. von „Flächen, auf denen Sprache und Bild in geplantem Layout eine gemeinsame Bedeutungseinheit bilden“ (Schmitz 2011 b: 3) umgeben sind. Darauf aufbauend gehe ich im Folgenden davon aus, dass wir nicht nur eine quantitative Zunahme von Sprache-Bild-Kombinationen beobachten können, sondern dass sich darüber hinaus auch die Qualität dieser Sehflächen verändert hat. Entscheidend für den vorliegenden Beitrag ist die Annahme, dass multimodale Sehflächen, z. B. auf T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken, zunehmend Einfluss auf Identitätsbildung bei Jugendlichen haben. Wie genau dieses multimodale Angebot identitätsbildende Prozesse in Gang zu setzen vermag, ist gegenwärtig jedoch noch unklar. Die Analyse von multimodalen Sprache-Bild-Texten auf jugendlicher Oberbekleidung stellt somit eine erste Annäherung an das weite Feld von jugendlicher Identitätsbildung im multimodalen Kontext dar.
Die empirische Grundlage der vorliegenden Untersuchung bildet ein Korpus von 70 T-Shirt- und Sweatshirtfotografien Jugendlicher im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, von denen 62,26 % weiblich und 36,74 % männlich waren. Die Erhebung erfolgte in drei Klassen an zwei Gesamtschulen im Ruhrgebiet. Die Schülerinnen und Schüler erhielten im Vorfeld den Auftrag, ihre zwei Lieblingsshirts in die Schule mitzubringen, um diese abfotografieren zu können. Durch diese Vorgabe sollte zum einen sichergestellt werden, dass es sich um T-Shirts handelt, mit denen sich die Jugendlichen tatsächlich identifizieren und die somit zur Analyse eines jugendlichen Identitätsempfindens geeignet sind. Darüber hinaus sollten Vorgaben in Bezug auf die Beschaffenheit der Kleidung (bedruckt oder unbedruckt) vermieden werden, um die quantitative Relevanz von Sprache-Bild-Aufdrucken im Gesamtkorpus bestimmen zu können. Alle Fotografien wurden mit einem anonymen Code versehen, sodass diese zu keinem Zeitpunkt zu den Jugendlichen zurückverfolgt werden konnten.
In einem ersten Teil wird es also darum gehen, das Zusammenspiel von Sprache und Bild auf Sehflächen aus theoretischer Perspektive zu skizzieren (Kap. 2). In einem zweiten Teil soll zunächst das qualitativ-inhaltsanalytische Kategoriensystem, das der anschließenden Analyse zugrunde gelegt wurde, beschrieben werden (Kap. 3). Mit Blick auf die Analyse des Zusammenhangs von Sprache-Bild-Texten auf jugendlicher Oberbekleidung auf der einen und sozialem Stil auf der anderen Seite sollen sprachliche Elemente (Kap. 4) und bildliche Elemente (Kap. 5) zunächst einmal getrennt voneinander in den Blick genommen werden, um sie anschließend wechselseitig aufeinander zu beziehen (Kap. 6). Somit können sowohl die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Zeichenträger als auch ihr Zusammenwirken erfasst werden. Das abschließende Fazit (Kap. 7) gibt einen Ausblick auf weiterführende Forschungsperspektiven in Zusammenhang mit Multimodalität und jugendlicher Identitätsbildung.
2 Multimodale Sehflächen
In unserem Alltag sind wir von multimodalen Kommunikationsformen jedweder Art umgeben. Ob auf Werbeplakaten, Produktverpackungen oder Bildschirmoberflächen – überall begegnet uns das Zusammenspiel unterschiedlicher Zeichenträger auf der Fläche. Obwohl Sprache und Bild aus semiotischer Perspektive grundverschieden sind, fällt es uns nicht schwer, diese alltäglichen Botschaften zu dekodieren und sie als gemeinsame Sinneinheit zu rezipieren.[3] Grund dafür ist die spezifische Anordnung der beiden Modalitäten auf der Fläche, wie sie von Ulrich Schmitz in Zusammenhang mit dem Begriff der Sehfläche beschrieben wird.[4] Sprache und Bild gehen dabei auf Sehflächen eine symbiotische Beziehung ein, die über die spezifischen Leistungen der beiden Modalitäten hinausgeht. So entstehen Kommunikationsformen eigener Qualität, deren vermittelnde Instanz das Design ist. Im Anschluss an Cassirer (1953/54, 1956) entwickelt Schmitz (2011a) einen Designbegriff, der die Eigenschaften von Kunst mit denen der Technik vereint und sich somit zwischen den Polen Ästhetik und Funktionalität bewegt (vgl. Schmitz 2011 a: 83).[5] Während die Kunst dem Menschen eine zweckfreie Anschauung der Form der Dinge gebe, bezwinge die Technik die für nützlich gehaltenen Eigenschaften der Dinge und verändere ihre Anschauung somit zweckorientiert. Die Verbindung dieser Eigenschaften im Design beschreibt Schmitz wie folgt:
Wie Technik verändert Design Gegenstände zweckorientiert, anders als Technik jedoch nicht ihre Funktion, sondern ihr Erscheinungsbild. Wie Kunst forscht Design nicht nach den Ursachen der Dinge, sondern lenkt ihre Aufmerksamkeit auf ihre Form; anders als Kunst aber entdeckt sie nicht Wirklichkeit, sondern formt sie um. Kurz: Kunst entdeckt verborgene Formen der Wirklichkeit, Technik unterwirft natürliche Gegebenheiten menschlichen Zwecken. Design gestaltet Praxis ästhetisch. (Schmitz 2011 a: 83–84)
Ein zwischen Ästhetik und Funktionalität positionierter Designbegriff ist nunmehr geeignet, zwischen den semiotischen Unterschieden zwischen Sprache und Bild zu vermitteln, da er sich auf ihre materiellen Gemeinsamkeiten beziehen lässt:
In Texten wie in Bildern wird Sinn ja durch gezielte Anordnung von Farbpigmenten oder Pixeln erzeugt. Deshalb zeigt Schrift auch immer ein Schriftbild, hat Gebrauchswert und Ästhetik, ist nützlich/unnütz oder hässlich und schön. (Schmitz 2011 a: 88; Hervorhebung im Original)
Durch das Design werden die beiden Modalitäten so angeordnet, dass sie eine ästhetische wie funktionale Gesamtbotschaft bilden, die den Dimensionen des Blickfangs und der Mitteilung gleichermaßen dient (vgl. Schmitz 2011 b: 4). Entscheidend für den Zusammenhang von (jugendlicher) Kleidung und sozialem Stil ist jedoch die Feststellung, dass Sehflächen, entsprechend der Wahrnehmungskonvention von Bildern, zunächst holistisch wahrgenommen werden. Die Hauptbotschaft sei nur mit einem kurzen Blick zu erfassen, der die größten und farblich auffälligsten Elemente der Sehfläche fokussiert (vgl. Schmitz 2011 b: 5). Da T-Shirtaufdrucke aufgrund gesellschaftlicher Betrachtungskonventionen auf eine schnelle Wahrnehmbarkeit angewiesen sind, sind Sehflächen ein ideales ästhetisches Gestaltungsmittel jugendlicher Bekleidung.
Somit ist zwar die Frage beantwortet, warum multimodale Sprache-Bild-Texte als Ästhetisierungsmittel auf jugendlicher Bekleidung eingesetzt werden können, ungeklärt ist jedoch, über welche spezifischen Eigenschaften sprachliche und bildliche Elemente in diesem Zusammenhang verfügen müssen. Die Identifizierung eben dieser Eigenschaften ist Ziel der nachfolgenden Analyse.
3 Methode
Für die Analyse der Sprache-Bild-Texte wurde ein qualitativ-inhaltsanalytisches Verfahren gewählt, das sich an Mayring (2015) orientiert. Zwar bezeichnet die Methode in erster Linie Verfahren zur Textanalyse, jedoch zeigt Meier (2014), dass das Analyseverfahren auch auf Bilder anwendbar ist. Ihre Brauchbarkeit sowohl für Bilder als auch für Texte macht die qualitative Inhaltsanalyse daher zu einem geeigneten Analyseinstrumentarium für Sprache-Bild-Texte. Im Folgenden soll ein Überblick über diejenigen Kategorien gegeben werden, die der in Kapitel 4 bis 6 vorgenommenen Analyse zugrunde gelegt wurden und die somit den methodischen Kern des vorliegenden Beitrags darstellen.
In Anlehnung an Stöckl (2005: 75) sollen sprachliche und bildliche Elemente zunächst einmal getrennt voneinander analysiert werden, um sie in einem dritten Schritt wechselseitig aufeinander zu beziehen. Tabelle 1 liefert einen Überblick über die Kategorien zur Analyse der sprachlichen Elemente. Hierbei spielen sowohl formale (Syntax, Kohäsion) als auch inhaltliche Eigenschaften (Kohärenz) eine Rolle.
Kategorien zur Analyse sprachlicher Elemente.
i. Analyse sprachlicher Elemente | ||
Beschreibungsebene | Code | Erklärung |
i.1 Syntax | i.1.1 | vollständige Syntax: Die syntaktische Struktur der Textelemente ist vollständig. Reihenfolge, Interpunktion und morphologische Markierung entsprechen dabei (weitestgehend) den Regeln der deutschen Grammatik (vgl. Eisenberg 2006: 27). |
i.1.2 | elliptische Syntax: Die Syntax der Textelemente ist elliptisch. Es handelt sich um Fragmente bzw. Kürzungen (vgl. Boettcher 2009: 194). | |
i.1.3 | keine syntaktische Struktur: Die Textelemente lassen weder eine vollständige noch eine elliptische syntaktische Struktur erkennen. | |
i.2 Kohäsion | i.2.1 | (eher) hoher Kohäsionsgrad: Der Kohäsionsgrad der sprachlichen Elemente bemisst sich über den Einsatz formaler, oberflächenstrukturell manifestierter Mittel der Grammatik, die der Herstellung eines Textzusammenhanges dienen. Eine Übersicht über entsprechende Kohäsionsmarker liefert Averintseva-Klisch (2013).[6] |
i.2.2 | (eher) niedriger Kohäsionsgrad: Ein eher niedriger Kohäsionsgrad wird durch den weitestgehenden Verzicht auf kohäsive Verknüpfungsmittel bestimmt. | |
i.2.3 | keine Zuordnung möglich: Die Bestimmung des Kohäsionsgrades soll nur dann vorgenommen werden, wenn die Anzahl sprachlicher Elemente ≥ 3 ist, da sich andernfalls ein oberflächenstrukturell manifestierter Textzusammenhang nicht sinnvoll bestimmen lässt. | |
i.3 Kohärenz | i.3.1 | (eher) hoher Kohärenzgrad: Ein eher hoher Kohärenzgrad wird im Anschluss an den semantisch-thematischen Kohärenzansatz über die Möglichkeit zur Zuordnung von Mikropropositionen zu entsprechenden Makropropositionen bestimmt (vgl. Rickheit und Schade 2000). |
i.3.2 | (eher) niedriger Kohärenzgrad: Die Mikropropositionen der Textelemente können nicht unter eine einheitliche Makroproposition subsummiert werden. | |
i.3.3 | keine Zuordnung möglich: Eine Bestimmung des Kohärenzgrades soll analog zur Bestimmung des Kohäsionsgrades nur dann vorgenommen werden, wenn die Anzahl sprachlicher Ausdrücke ≥ 3 ist. |
Die Kategorien zur Analyse der bildlichen Elemente wurden im Rückgriff auf Kress und van Leeuwen (2006) generiert, die mit Reading Images. The Grammar of Visual Design aus sozialsemiotischer Perspektive einen der umfangreichsten Beiträge zur Analyse bildlicher Zeichenträger liefern. Aufgrund der z. T. mangelnden Übersetzbarkeit soll im Folgenden durchweg auf die englische Originalterminologie zurückgegriffen werden.
Die Kategorien lassen sich zwei übergeordneten Metafunktionen zuordnen: Die ideational metafunction beschreibt „represented objects and their relations in a world outside the semiotic system“ (Kress und van Leeuwen 2006: 42) und umfasst somit die „visuelle Sachverhaltsdarstellung“ bzw. „Aspekte der Repräsentation von Objekten und deren Beziehung untereinander durch visuelle Zeichenkonfigurationen“ (Stöckl 2004 b: 70). Die interpersonal metafunction beschreibt die „relations between the producer of a (complex) sign, and the receiver/reproducer of that sign“ (Kress und van Leeuwen 2006: 42) und umfasst somit bildliche Gestaltungsmittel, die die sozialen Bezüge zwischen Bildproduzent und -betrachter widerspiegeln (vgl. Stöckl 2004 b: 15).
Kategorien zur Analyse bildlicher Elemente.
ii. Analyse bildlicher Elemente | ||
Beschreibungsebene | Code | Erklärung |
ii.1 ideational metafunction | ii.1.1 participants | In Zusammenhang mit den in Bildern dargestellten Elementen sprechen Kress und van Leeuwen aus zwei Gründen von represented participants: Zum einen zielt die Formulierung auf „the relational characteristic of ‚participant in something‘“ (Kress und van Leeuwen 2006: 47; Hervorhebung im Original) und zum anderen verdeutlicht sie, dass man mit Blick auf die Analyse von Bildern stets zwischen interactive participants (den Rezipienten) und represented participants (denjenigen Objekten, die vom Rezipienten betrachtet werden) unterscheiden muss (vgl. Kress und van Leeuwen 2006: 48). |
ii.1.1.1 | abstrakt: Bei abstrakten participants handelt es sich um Formen oder graphische Muster, die auf keinerlei konkrete Objekte in der Realität verweisen. | |
ii.1.1.2 | konkret: Konkrete participants verweisen auf konkrete Objekte, Orte oder Personen in der Realität. Es handelt sich um ikonische Zeichen im Peirce’schen Sinne. | |
ii.1.2 visual syntactic pattern | Die Art und Weise, wie participants miteinander verknüpft werden, erfolgt in der Terminologie von Kress und van Leeuwen über visual syntactic patterns. Zu unterscheiden sind narrative patterns (ii.1.2.1) und conceptual patterns (ii.1.2.2) | |
ii.1.2.1 | narrative pattern: Narrative patterns verbinden participants „in terms of ‚doings‘ and ‚happenings‘, of the unfolding actions, events, or processes of change“ (Jewitt und Oyama 2001: 141). Konstitutives Merkmal von narrative patterns ist also die Darstellung von Handlungen, die über sogeannnte (imaginäre) Vektoren symbolisiert werden können. Hierbei handelt es sich um „depicted elements that form an oblique line, often a quite strong, diagonal line“ (Kress und van Leeuwen 2006: 59). | |
ii.1.2.2 | conceptual pattern: Conceptual patterns sind Bilder, die keine Handlungen darstellen bzw. keine Vektoren beinhalten. | |
ii.2 Interpersonal Metafunction | ii.2.1 contact | Die Kategorie Contact beschreibt die Art und Weise des (Blick-)kontakts zwischen den dargestellten participants und dem Betrachter. Zu unterscheiden sind demand (ii.2.1.1) und offer (ii.2.1.2). |
ii.2.1.1 | demand: Die Kategorie demand trifft zu, sofern die represented participants den Betrachter unmittelbar anblicken, d. h. es existiert ein Vektor, der die Augen der dargestellten Person mit dem Betrachter verbindet.Somit wird der Betrachter zum einen direkt adressiert und zum anderen hat ein direkter Blickkontakt Aufforderungscharakter: „The participant’s gaze (and the gesture, if present) demnads something from the viewer, demands that the viewer enter into some kind of imaginary relation with him or her“ (Kress und van Leeuwen 2006: 118). | |
ii.2.1.2 | offer: Sofern kein direkter Blickkontakt zwischen participant und Betrachter vorliegt, findet Kategorie ii.2.2 Anwendung: „Here the viewer is not object, but subject of the look, and the represented participant is the object of the viewer’s dispassionate scrutiny“ (Kress und van Leeuwen 2006: 119). Dem Betrachter kommt in diesem Zusammenhang die Rolle eines unsichtbaren Beobachters zu. Die Autoren bezeichnen diesen Bildtypus als offer: „It ‚offers‘ the represented participants to the viewer as items of information, objects of contemplation, impersonally, as though they were specimens in a display case“ (Kress und van Leeuwen 2006: 119). |
Die nachfolgende Tabelle beschreibt die Kategorien zur Analyse der intermodalen Zusammenhänge. Hierzu werden die Kategorien zur Analyse sprachlicher Elemente aufgegriffen und in einen intermodalen Zusammenhang gestellt. Somit können Analysekategorien, die sich ursprünglich auf rein Sprachliches beziehen, auch zur Analyse von Sprache-Bild-Texten herangezogen werden.
Kategorien zur Analyse intermodaler Zusammenhänge.
iii. Analyse intermodaler Zusammenhänge | ||
Beschreibungsebene | Code | Erklärung |
iii.1 intermodale Kohäsion | iii.1.1 | (eher) hoher intermodaler Kohäsionsgrad: Von einem eher hohen intermodalen Kohäsionsgrad soll gesprochen werden, wenn sprachliche und bildliche Elemente auf oberflächenstruktureller Ebene miteinander verbunden sind (z. B. über Anordnungen im Layout sowie Designähnlichkeiten und Komplementaritäten bezüglich Form, Farbe etc.; vgl. Stöckl 2011: 55). |
iii.1.2 | (eher) niedriger intermodaler Kohäsionsgrad: Von einem eher niedrigen intermodalen Kohäsionsgrad soll demgegenüber gesprochen werden, wenn sprachliche und bildliche Elemente auf oberflächenstruktureller Ebene keinen erkennbaren Zusammenhang aufweisen. | |
iii.2 intermodale Kohärenz | iii.2.1 | (eher) hoher intermodaler Kohärenzgrad: Ein eher hoher intermodaler Kohärenzgrad manifestiert sich über die Möglichkeit einer Zuordnung sprachlicher und bildlicher Elemente zu einer gemeinsamen Makroproposition. |
iii.2.2 | (eher) niedriger intermodaler Kohärenzgrad: Ein eher niedriger intermodaler Kohärenzgrad liegt demgegenüber vor, wenn sprachliche und bildliche Elemente nicht sinnvoll unter einer Makroproposition subsumiert werden können. |
4 Analyse sprachlicher Elemente
Mit Blick auf die Kategorien i.2 (syntaktische Struktur) und i.3 (Kohäsionsgrad) soll im Rückgriff auf Bucher (2011) dafür argumentiert werden, dass multimodale Sprache-Bild-Texte auf T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken als Sonderform non-linearer Kommunikation zu unmittelbaren Stilisierungs- und Inszenierungsprozessen genutzt werden können. Dadurch, dass sprachliche Zeichen keiner sequentiellen Ordnung folgen, sondern in die Dimension des Raumes transformiert würden, werde gleichzeitig die temporale Logik linearer Kommunikation durch eine zweidimensionale räumliche Logik ersetzt (vgl. Bucher 2011: 139). Durch den Verzicht auf sequentielle Ordnungs- und Verknüpfungsmechanismen auf den Analyseebenen i.1 und i.2 können einzelne Elemente auf der Ebene des Layouts gezielt in den Fokus gerückt werden und auf dieser Grundlage die Generierung unmittelbarer Identitäts- und Identifikationsangebote an die jugendlichen Träger hervorrufen. Es zeigt sich mit Blick auf Kategorie i.1 (Syntax), dass der Großteil der Sprache-Bild-Texte (68,42 %) keine syntaktische Struktur aufweist (vgl. Abb. 1). Stattdessen handelt es sich um eine aus syntaktischer Perspektive zusammenhangslose Platzierung einzelner sprachlicher Elemente auf der Fläche. Lediglich 15,79 % der sprachlichen Elemente weisen eine vollständige syntaktische Struktur auf.
Die Tendenz zu einem geringen oberflächenstrukturell manifestierten Zusammenhang sprachlicher Elemente zeigt sich auch auf außersyntaktischer Ebene durch die Zuordnungen der Kategorie i.2 (Kohäsionsgrad). Der Großteil der sprachlichen Elemente weist entweder einen eher niedrigen Kohäsionsgrad auf (44,74 %) oder die Bestimmung ihres Kohäsionsgrades kann aufgrund einer Anzahl sprachlicher Elemente ≤ 3 nicht sinnvoll vorgenommen werden (42,11 %). Lediglich 13,16 % der Sprache-Bild-Texte weisen einen eher hohen Kohäsionsgrad auf.

Kohäsionsgrad sprachlicher Elemente. Abbildung 2: syntaktische Struktur sprachlicher Elemente.
Mit Blick auf die Relevanz von Nonlinearität in Sprache-Bild-Texten für Stilisierungsprozesse soll 020107 zur exemplarischen Verdeutlichung herangezogen werden (vgl. Abb. 3).
Auf diesem T-Shirt werden Nomen aus dem Inhaltsbereich Mode/Shopping in verschiedenen Leserichtungen neben- bzw. übereinander platziert, ohne dass diese durch grammatische Mittel oder eine syntaktische Struktur miteinander verbunden sind. Die Tendenz zur Auflösung syntagmatischer Beziehungen wird hier also nicht nur durch die sprachlichen Elemente selbst, sondern zusätzlich durch deren Anordnung auf der Fläche hervorgerufen. An dieser Stelle wird weiterhin deutlich, was Schmitz für Sehflächen im Allgemeinen herausstellt: „Je mehr ordnende Aufgaben auf Sehflächen Design übernimmt, desto weniger verbleiben für Grammatik“ (Schmitz 2011 a: 88). Durch das Ersetzen der temporalen Logik linearer Kommunikation durch die räumliche Logik non-linearer Kommunikation werden die sprachlichen Elemente zu einem kohärenten Cluster eines konkreten Ausschnittes des jugendlichen Lebensstils. Hierfür spricht insbesondere auch der insgesamt eher hohe Kohärenzgrad der sprachlichen Elemente bei 34,21 % der Sprache-Bild-Texte. Lediglich 7,89 % der Aufdrucke weisen einen eher niedrigen Kohärenzgrad auf.

020107.
Einzelne Elemente, wie die durch ihre Größe deutlich hervorgehobenen Worte Trend oder shopping, werden in Beispiel 020107 aufgrund ihrer nonlinearen Anordnung zu Schlagworten jugendlicher Selbstinszenierung als modebewusst, trendy usw., da sie nicht erst aus einer sequentiellen Abfolge identifiziert werden müssen. Nonlinearität geht hier also mit unmittelbarer Wahrnehmbarkeit und in der Folge auch mit unmittelbaren Selbstinszenierungsprozessen einher.
Zwar beziehen sich die sprachlichen Elemente in diesem ersten Beispiel nur mittelbar auf die Jugendliche, da der Bezug sprachlicher Elemente auf die Trägerin des T-Shirts zunächst einmal nur eine Interpretationsleistung darstellt, jedoch ist es der enge Zusammenhang von Kleidung und jugendlichem Körper, der wiederum auf die Person selbst verweist, der die Lesart der Sprache-Bild-Texte als stilistische Selbstinszenierung nahelegt: Aufgrund ihrer materiellen Eigenschaften wird Kleidung zu einer stofflichen Hülle des Körpers, die vielerlei Raum zur subjektiven Gestaltung bietet. Sprachliche Elemente werden in diesem Zusammenhang durch das Medium der Kleidung zur Betitelung des Körpers der Jugendlichen, die gleichzeitig als Betitelung der ganzen Person verstanden werden kann. Sprache-Bild-Texte auf Kleidung sind somit aus stilistischer Perspektive Aufdrucke, die sich die Jugendlichen selber geben.
Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang an den Stellen, an denen er auf sprachlicher Ebene explizit wird. In 020126 und 010102 (vgl. Abb. 4 und 5) haben das Partizip II spoilt (020126) bzw. das Partizip I Design loving (010102) die Funktion attributiver Adjektive, die sich als solche nun unmittelbar auf den Träger des T-Shirts bzw. Sweatshirts beziehen lassen und auf dieser Grundlage selbstreferentielle Aussagen wie I am spoilt/ I am Design loving augenblicklich assoziativ beim Betrachter hervorrufen. Unter Einbezug der visuellen Gestaltung sprachlicher Elemente wird ihre Funktion als stilistische Selbstpositionierung sogar noch deutlicher: Die rechteckige Rahmung lässt die attributiven Adjektive wie Stempelaufdrucke aussehen, die sich die Jugendlichen selber geben und mittels derer sie sich für ihre Umwelt aus stilistischer Perspektive eindeutig als verdorbene/rebellische Jugendliche bzw. als modeinteressierte/stylische Jugendliche positionieren können.

020126. Abbildung 5: 010102.
Bis hierher konnte auf den Analyseebenen i.1.3 (keine syntaktische Struktur) und i.2.2 ((eher) niedriger Kohäsionsgrad) aufgrund der nonlinearen Eigenschaften der betrachteten sprachlichen Elemente Unmittelbarkeit jugendlicher Identitätsangebote verdeutlicht werden.
Für eine schnelle Wahrnehmbarkeit derjenigen Sprache-Bild-Texte, die demgegenüber eine vollständige Syntax (i.1.1) bzw. einen eher hohen Kohäsionsgrad (i.2.1) aufweisen, spricht zunächst einmal die geringe Anzahl adjazenter Sätze ≥ 3, sowie der Imperativ in drei der insgesamt sechs Sprache-Bild-Texte dieser Kategorie. Hier kann aufgrund der Subjektlosigkeit, die durch das Zusammenfallen von Agens und Adressatenbezug zu begründen ist, von einer verkürzten syntaktischen Struktur gesprochen werden. In den Beispielen in Abb. 6–8 legt der skizzierte Zusammenhang von Jugendkörper und Kleidung eine Lesart sprachlicher Elemente nahe, nach der die imperativische Aussage unmittelbar vom Träger selbst getätigt wird. Der handlungsauffordernde Charakter des Imperativs hat hier den Effekt einer klaren stilistischen Positionierung, da die sprachlichen Elemente wie Mottos an ihre Umwelt herangetragen werden.

020128. Abbildung 7: 020113. Abbildung 8: 020124,2.
In Abb. 6 inszeniert sich der Jugendliche als tougher Sportler, der den Naturgewalten trotzt (endure the elements; dt.: Bezwinge die Elemente); in Abb. 7 positioniert sich die Jugendliche durch das abgewandelte Motto des im Jahr 1939 entstandenen Propagandaplakates des Britischen Königshauses Keep calm and carry on als trend- und modebewusst bzw. greift weiterhin auf ironische Weise ein gängiges Klischee von Weiblichkeit auf, nach dem sich Frauen ständig neue Schuhe kaufen. In Abb. 8 erzeugt der Imperativ Smile mit dem Zusatz it’s just a bad day not a bad life ein positives (Gegen-)Bild, das sich aus semantischer Perspektive unmittelbar auf die Lebensphase Jugend als Krisen- und Umbruchsphase beziehen lässt.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die sprachlichen Elemente auf multimodalen T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken im Rahmen meines Korpus aufgrund ihrer nonlinearen Eigenschaften und der verkürzten syntaktischen Struktur zu unmittelbaren Stilisierungs- und Selbstinszenierungsprozessen eingesetzt werden können. Im Folgenden wird zu zeigen sein, wie die bildlichen Elemente diese Funktion unterstützen.
5 Analyse bildlicher Elemente
Mit Blick auf die visuellen Muster bildlicher Elemente (Analyseebene ii.1.2.) gilt es zunächst einmal festzuhalten, dass conceptual patterns mit 81,58 % im Untersuchungskorpus eindeutig überwiegen. Conceptual patterns werden bei Kress und van Leeuwen (2006) als „representing participants in terms of their more generalized and more or less stable and timeless essence“ (Kress und van Leeuwen 2006: 80) definiert. Sie zeichnen sich durch die Abwesenheit eines Vektors aus, der Handlungen oder Ereignisse bzw. narrative patterns markiert. Der Großteil bildlicher Elemente stellt also keine Aktivitäten, sondern Zustände bzw. statische Bilder ohne Handlungen respektive Vektoren dar.
Gegenüber conceptual patterns sind narrative patterns ungleich komplexer, sofern sie Anschlussfragen an den „visual text“ (Jewitt und Oyama 2001: 143) eröffnen. Hierbei handelt es sich in erster Linie um die Rekonstruktion der Handlungsstruktur und somit um die Identifizierung von actor und goal:
(...) who are playing the active roles of doing and/or looking and who the passive roles of being acted upon and /or being looked at in visual texts with certain kinds of participants. Who are shown as people who act, who as people who react. (Jewitt und Oyama 2001: 143)
Conceptual patterns, so die These, können demgegenüber schneller wahrgenommen und verarbeitet werden, da der Betrachter hier keine komplexe Handlungsstruktur rekonstruieren muss. Objekte in ihrer „more or less stable and timeless essence“ (Jewitt und Oyama 2001: 80), wie die Skyline in 010112, können unmittelbar und nur mit einem flüchtigen Blick als solche identifiziert werden (vgl. Abb. 9).

010112.
Mit Blick auf Kategorie ii.1.2 (visual syntactic pattern) lässt sich weiterhin sagen, dass sich die Aktivität in allen Fällen auf einen participant beschränkt und wir somit von non-transactional actions sprechen können: „When images or diagrams have only one participant, the participant is usually an Actor. The resulting structure we call non-transactional. The action in a non-transactional process has no ‚Goal‘, is not ‚done to‘ or ‚aimed at‘ anyone or anything” (Jewitt und Oyama 2001: 63).
Als Beispiel für non-transactional actions kann 010102 herangezogen werden (vgl. Abb. 10). Die dargestellte Aktivität beschränkt sich hier auf die Bewegungen eines einzelnen participant und ist somit deutlich weniger komplex als transactional processes, in denen mindestens zwei participants handeln: Ein actor, der die Handlung ausführt und ein goal, der Ziel bzw. Objekt der Handlung ist (vgl. Jewitt und Oyama 2001: 64). Das Verstehen der bildlichen Elemente beschränkt sich dabei auf die Rekonstruktion der Handlungsstruktur an sich (eine Person geht eine Straße entlang) und nicht auf die Identifizierung von actor und goal.

010102.
Mit Blick auf die interpersonal metafunction (Analyseebene ii.2) lässt sich zunächst einmal festhalten, dass der Großteil bildlicher Elemente mit 89,47 % keine direkte blickgesteuerte Interaktion zwischen Betrachter und represented participants suggeriert. Stattdessen wird der Betrachter indirekt adressiert, indem er nicht Objekt, sondern Subjekt des Blickes ist und „the represented participant is the object of the viewer’s dispassionate scrutiny“ (Jewitt und Oyama 2001: 119). Der Betrachter wird somit zum unsichtbaren Zuschauer des im Bild Dargestellten (vgl. Jewitt und Oyama 2001: 119). In lediglich 10,53 % der Fälle wird der Betrachter durch direkten Blickkontakt unmittelbar adressiert. Die Kategorie demand bezieht sich nach Kress und van Leeuwen (2006) darauf, dass „the participant’s gaze (and gesture, if present) demands something from the viewer, demands that the viewer enters into some kind of imaginary relation with him or her“ (Kress und van Leeuwen 2006: 118) und wird daher der Bedeutung von „emotive involvement and subjectivity“ zugeordnet, während sich die Kategorie offer bei Kress und van Leeuwen durch „objective, dispassionate knowledge“ beschreiben lässt (Kress und van Leeuwen 2006: 121).
Da die Generierung von Identitäts- und Identifikationsangeboten jedoch unmittelbar auf emotionaler Ebene ansetzt, kann daher davon ausgegangen werden, dass an dieser Stelle andere Mittel auf Ebene der visuellen Sachverhaltsdarstellung eine Rolle spielen als eine blickgesteuerte, unmittelbare Interaktion zwischen participant und Betrachter. Die Kategorie offer bezieht sich bei Sprache-Bild-Texten von T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken also nicht nur auf die objektive Darbietung von visuellen Informationen, sondern darüber hinaus auf die visuelle Darstellung von Identifikationsangeboten, die eine subjektive Relevanz für Jugendliche haben.[7]
Die folgende Grafik liefert eine Übersicht über die an der Lebenswelt der Jugendlichen orientierten Inhalte der Sprache-Bild-Texte.
Alle thematisch-strukturierenden Kategorien lassen sich aus semantischer Perspektive in einen sinnvollen Zusammenhang zur Lebensphase Jugend stellen, indem sie zum einen lebensweltliche Erfahrungsbereiche der Jugendlichen aufgreifen und zum anderen implizit oder explizit an emotional aufgeladene Themenfelder der Lebensphase Jugend anknüpfen.
So spielen Styling, das richtige Aussehen und das Inszenieren des eigenen Körpers durch Kleidung in der Lebensphase Jugend eine herausragende Rolle (vgl. Ferchoff 2011: 278; König 2007: 17). Mit der Kategorie Mode/Shopping referieren 9,24 % der T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucke explizit auf eben diesen Erfahrungsbereich. Zwar ist im Anschluss an Ferchhoff (2011) davon auszugehen, dass Styling und Aussehen für weibliche wie männliche Jugendliche gleichermaßen relevant ist, jedoch ist die explizite Thematisierung von Styling, Shopping und Mode ein typisch weibliches Phänomen im Untersuchungskorpus. Styling und Aussehen werden bei männlichen Jugendlichen demgegenüber eher implizit durch die Kategorie Sport aufgegriffen. Ferchhoff (2001) stellt in diesem Zusammenhang heraus, dass Sport in der modernen Gegenwartsgesellschaft für Jugendliche zu einer Form der (Selbst-)Präsentation der eigenen Körperlichkeit avanciert sei, die dem Ideal eines attraktiven, gestählten Körpers folge (vgl. Ferchhoff 2001: 272). Dieser Bereich jugendlicher Selbstinszenierung manifestiere sich auch jenseits des Sports im alltäglichen Kleidungsverhalten. So werden angesagte Sportmarken auch in außersportlichen Situationen zu „szene-und milieuinternen Distinktionsgewinnen“ (Ferchhoff 2001: 278) eingesetzt.

Themenbereiche der Sprache-Bild-Texte.
Einen weiteren typisch männlichen Darstellungsbereich bildet die Kategorie Natur mit 7,14 %. Im Vordergrund steht hier die Darstellung wilder, unbezwingbarer Naturgewalten, die als Metapher für die unbeugsame, wilde Jugend gelesen werden können.[8] Somit werden die Sprache-Bild-Texte aus der Kategorie Natur zu einer Identifikations- und Selbstreflexionsfläche eines (männlichen) jugendlichen Empfindens von Wildheit und Unbeugsamkeit.
Eine explizite Thematisierung der Lebensphase Jugend erfolgt mit ähnlichem semantischem Gehalt durch die Kategorie Jugend, deren Aufdrucke 4,76 % des Untersuchungskorpus ausmachen und hier ausschließlich weiblichen Probandinnen zuzuordnen sind. Die Attribuierungen sind hier z. B. verdorben (engl. spoilt in 020126, vgl. Abb. 4) und rebellisch („rebel youth“ in 010103) und referieren somit ebenfalls auf allgemeine, stereotype Charakterisierungen von Jugend.
Bei der Kategorie Lebensphilosophie handelt es sich um (englischsprachige) Aphorismen, die in zweifacher Hinsicht in Zusammenhang mit der Lebenswelt Jugendlicher gebracht werden können: Zum einen finden sich derartige Aphorismen vielfach als multimodale Sprache-Bild-Texte in zur Zeit aktuellen sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook.[9] Hier wird also ein zentraler jugendlicher Erfahrungsbereich unmittelbar als Aufdruck auf jugendliche Kleidung projiziert, indem Inhalte aus dem Internet und somit einem sozialen Nahbereich der Jugendlichen zu T-Shirt- bzw. Sweatshirtaufdrucken werden. Zum anderen bieten derartige Sprache-Bild-Texte ein unmittelbares Identifikationsangebot für Jugendliche: Die Lebensphase Jugend kann aus verschiedenen Perspektiven als Phase des Umbruchs und des Aufbaus einer eigenen Identität charakterisiert werden, in der Jugendliche verstärkt nach Sinnangeboten suchen. Auf eben diesen Zusammenhang beziehen sich 010104, 020124,2 und 010110 und werden somit zu einer Ausdrucksform jugendlicher Identitätsbildungs- und Sinnstiftungsprozesse. Zudem sei darauf hingewiesen, dass die Semantik der sprachlichen Elemente eher unterspezifiziert ist, sodass Raum für subjektive Identifikations- und Sinnstiftungsprozesse besteht:
010104: Sometimes you just need a break in a beautiful place. alone. to figure everything out & love fully.
020124,2: Smile. It’s just a bad day, not a bad life.
010110: The only impossible journey is the one you never begin.
In 010104 verweisen das Adverb sometimes und Indefinitpronomen everything weder auf eine konkrete raum-zeitlich markierte Situation noch auf einen konkreten Gegenstand der Reflexion. Weiterhin ist unklar, worauf genau sich die Metapher der Reise (journey) bezieht. Somit werden T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucke dieser Kategorie zu offenen Projektionsflächen jugendlicher Sinnstiftungsprozesse und somit zu einem unmittelbaren Identifikationsangebot für Jugendliche.
Die Kategorie soziale Netzwerke spiegelt einen weiteren jugendlichen Erfahrungsbereich explizit wider. In 020104 steht zudem der für Jugendliche relevante Aspekt der Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken im Vordergrund (vermittelt über das Aufnehmen eines Selfies, das im nächsten Schritt in sozialen Netzwerken hochgeladen werden kann, durch den Aufdruck selfie queen oder durch den Aufdruck Thanks for the add in 020123,2).
Mit den verbleibenden Kategorien Exotik und Großstadt werden gleichermaßen Projektionsflächen jugendlicher Identitätsarbeit aufgegriffen. Bei den urbanen Räumen, auf die mit der Kategorie Großstadt referiert wird, handelt es sich um US-amerikanische Großstädte oder urbane Gebiete wie New York City, Manhattan, Brooklyn, die mit Blick auf typische jugendliche Interessenbereiche wie Mode oder Musik besonders relevant sind, sofern sie als Entstehungsort neuer Trends verstanden werden können. Auf einen ähnlichen Bereich referieren die Darstellungen der Kategorie Exotik, in der exotische Pflanzen oder Tiere abgebildet werden, die gemeinhin mit positiven Konnotationen wie Ferne, Urlaub usw. verbunden sind. Hier wird durch die T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucke ein besonders positives Lebensgefühl zum Ausdruck gebracht, das als Gegenbild zum jugendlichen Krisen- und Umbruchsempfinden in der Pubertät verstanden werden kann.
6 Analyse intermodaler Zusammenhänge
Mit Blick auf die intermodalen Zusammenhänge zwischen sprachlichen und bildlichen Elementen zeichnet sich auf Ebene des Layouts ein eindeutiges Bild: Sowohl Analyseebene iii.1 (intermodaler Kohäsionsgrad) als auch die integrierte Darstellung von Sprache und Bild auf der Fläche sprechen für einen unmittelbaren oberflächenstrukturell manifestierten Zusammenschluss sprachlicher und bildlicher Teilelemente. Dieser wird in 89,47 % der Fälle durch einen eher hohen intermodalen Kohäsionsgrad hervorgerufen. Zu den häufigsten intermodalen Kohäsionsmitteln zählt die einheitliche Farbgebung von bildlichen und sprachlichen Elementen.
Während auf oberflächenstruktureller Ebene somit von einem engen Zusammenhang zwischen Sprache und Bild ausgegangen werden kann, ist dieser nicht in gleichem Maße auf den intermodalen Kohärenzgrad übertragbar. Zwar weisen mehr als die Hälfte der Sprache-Bild-Texte einen eher hohen intermodalen Kohärenzgrad auf. Ihr Prozentsatz ist mit 71,05 % gegenüber 89,47 % eher hoher intermodaler Kohäsion jedoch geringer. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, das Zustandekommen dieser Unterschiede aus semiotischer Perspektive zu erklären.
Ein eher geringer intermodaler Kohärenzgrad kann zum einen damit begründet werden, dass einem Teil der bildlichen Elemente der Kategorie iii.2.2 keine semantisch-thematische, sondern vielmehr eine visuell-fokussierende Funktion zukommt. Abb. 12 und Abb. 13 können an dieser Stelle zur exemplarischen Verdeutlichung herangezogen werden:

010201. Abbildung 13: 020124,2.
In beiden Fällen werden abstrakte, graphische participants, die ohnehin eine eher geringe Eigensemantik aufweisen, zur Hervorhebung sprachlicher Elemente auf der Fläche genutzt: In Abb. 12 wird das Zentrum des Sprache-Bild-Textes, in dem sich gleichzeitig der Markenname Jack & Jones befindet, durch die sich kreuzenden Linien im Mittelpunkt des Kreises und die dadurch entstehenden hellen Rauten deutlich hervorgehoben. Einen ähnlich fokussierenden Effekt haben die Streifen in Abb. 13, die wie Vektoren auf die sprachlichen Elemente hindeuten und somit eine hervorhebende Rahmung erzeugen. Den bildlichen Elementen kann in den genannten Beispielen somit eine implizite inhaltliche Funktion zugeschrieben werden, die darin besteht, zentrale sprachliche Elemente visuell hervorzuheben.
Zum anderen kann zwischen sprachlichen und bildlichen Elementen der Kategorie iii.2.2 eine metaphorisch-additive Relation bestehen, indem die Semantik der bildlichen Elemente auf die Semantik sprachlicher Elemente übertragen wird. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung des Sinnpotentials und somit auch um eine Erweiterung möglicher Identifikationsangebote an Jugendliche. Was Schmitz (2011b) in Bezug auf den Begriff der Sehfläche im Allgemeinen konstatiert, wird somit auch in Bezug auf Sprache-Bild-Texte auf T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken im Besonderen deutlich: „Im ästhetisch komponierten Text-Bild-Gefüge hingegen wirken vielfältige metaphorische Übertragungen zwischen Bild und Text als wechselseitige Sinnspender und -empfänger“ (Schmitz 2011 b.: 12). In den Beispielen in Abb. 14 und Abb. 15 stehen der Markenname Hollister oder der Stadtteil New York City zunächst einmal in keinem unmittelbaren semantisch-thematischen Zusammenhang zu den bildlichen Darstellungen exotischer Vögel und Pflanzen bzw. zum Muster von Leopardenfell.

020122. Abbildung 15: 020103.
Die integrierte Darstellung auf oberflächenstruktureller Ebene führt jedoch dazu, dass auch die Semantik sprachlicher und bildlicher Elemente zusammengeführt wird. So wird der Markenname Hollister um die Semantik des Exotischen ergänzt bzw. die Semantik von Großstadt wird mit Assoziationen von Leopardenfellmuster (wild, erotisch usw.) erweitert und bietet auf dieser Grundlage zusätzliche Identifikationspotentiale. An dieser Stelle wird zusätzlich deutlich, dass ein eher niedriger intermodaler Kohärenzgrad in Sprache-Bild-Texten auf T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucken nicht automatisch mit semantisch-thematischer Widersprüchlichkeit einhergeht. Die integrierte Darstellung auf der Ebene des Layouts führt dazu, dass die beiden unterschiedlichen semantischen Bereiche nicht als Gegensätze wahrgenommen, sondern vielmehr automatisch und wie selbstverständlich zu einem komplexen Inhalt integriert werden.
Ein weiterer Fall eher niedriger intermodaler Kohärenz liegt vor, sofern sprachliche Elemente auf Sehflächen teilweise die Eigenschaften von Bildern übernehmen (vgl. Schmitz 2011 b: 7). In den Beispielen in Abb. 16 und Abb. 17 erfüllen die sprachlichen Elemente keine inhaltliche Funktion, da sie entweder nicht lesbar sind (010112) oder es sich lediglich um die Platzierung einzelner Buchstaben auf der Fläche handelt (020125).

020125. Abbildung 17: 010112.
In Abb. 16 suggeriert das Schriftbild den Eindruck einer persönlichen, handschriftlichen Notiz. Stöckl (1998) verweist in diesem Zusammenhang auf die Relevanz der typographischen Gestaltung für die Sinnstiftung multimodaler Sprache-Bild-Texte:
In dem Bemühen alle Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der Bild/Textverknüpfung auszuschöpfen, wird in bimodalen Textsorten auch verstärkt versucht, dem verbalen Text, d. h. der Schrift und dem Textkörper, Bildcharakter zu verleihen. Dadurch erhalten an sich symbolische Buchstabenzeichen eine ikonische oder indexikalische Funktion, und die Diskrepanz zwischen beiden Kodesystemen wird reduziert. (Stöckl 1998: 86)
In Abb. 17 wird die Diskrepanz zwischen sprachlichen und bildlichen Codes nicht nur reduziert; aufgrund der mangelnden Lesbarkeit der Schriftelemente verlieren diese sogar ihre Funktion als sprachliche Codes und nähern sich somit den bildlichen Codes immer weiter an. Bedeutungstragend sind demnach nicht mehr die sprachlichen Elemente an sich, als vielmehr ihre typographische Gestaltung, indem die handschriftliche, verschnörkelte Schrift mit Bedeutungen wie Individualität, Nähe der Beziehung und persönlicher Vertrautheit assoziiert wird (vgl. Stöckl 1998: 86).
In (020125) haben die Buchstaben die Funktion von optischen Ankerpunkten für die bildlichen Elemente, da der visuelle Eindruck entsteht, als wüchsen die Blumen aus den Buchstaben heraus. Auch hier haben sprachliche Elemente keine inhaltliche Relevanz, sondern erfüllen lediglich eine dekorative Funktion auf der Fläche. Bedeutungstragend ist, wenn überhaupt, ihr visueller Eindruck im Zusammenschluss mit den bildlichen Elementen.
6 Fazit
Ausgehend von unterschiedlichen stiltheoretischen Überlegungen, die Kleidung als Ausdrucksmittel und als Generator eines jugendlichen Lebensstils gekennzeichnet haben, konnte gezeigt werden, dass multimodale T-Shirt- und Sweatshirtaufdrucke vielfältige Identitätsangebote an ihre jugendlichen Träger/innen vermitteln. Dabei tragen formale wie inhaltliche Eigenschaften auf unterschiedlichen Analyseebenen dazu bei, ein semiotisches Angebot zu generieren, das unmittelbar wahrzunehmen ist und in der Folge mit einer unmittelbaren Selbstinszenierung einhergeht. In diesem Zusammenhang wurde weiterhin gezeigt, dass sprachliche Elemente prototypische Texteigenschaften verlieren, da sie in keinem engeren syntaktischen oder kohäsiven Umfeld mehr stehen. Demgegenüber werden prototypische Eigenschaften wie Kohäsion oder Kohärenz intermodal durch das Zusammenspiel von Sprache und Bild auf der (Seh)fläche hergestellt. Auf diese Weise entstehen komplexe Sinnangebote, die von den jugendlichen Trägern aufgegriffen und zu einer Inszenierung eines jugendlichen Lebensgefühls genutzt werden können.
Die Analysen des vorliegenden Beitrags bezogen sich allerdings ausschließlich auf das äußerlich wahrnehmbare, semiotische Angebot. Die Innenperspektive der Jugendlichen war zu keinem Zeitpunkt Gegenstand der Analyse. Ob die betrachteten Sprache-Bild-Texte tatsächlich auf authentische Art und Weise einen jugendlichen Lebensstil zum Ausdruck bringen, muss bis hierher immer eine mehrfach begründete Analyse bleiben. Folgende Fragen sind daher noch ein Desiderat: Warum entscheiden sich Jugendliche zum Kauf eines bestimmten T-Shirts? Welche Bedeutung haben die multimodalen T-Shirtaufdrucke für ihre Träger? Und darüber hinaus: Welche Bedeutung hat Multimodalität in anderen identitätsbildenden Kontexten, mit denen die Jugendlichen täglich in Berührung kommen? Diese und andere Fragen werden in einer weiteren Studie zu klären sein.
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