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Trösten in der Begleitung von geflüchteten Menschen

Consoling displaced people during psychotherapy
  • Luise Reddemann

    Prof. Dr. med., Nervenärztin, Psychoanalytikerin und Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin. Sie entwickelte die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT).

    , Ljiljana Joksimovic

    Chefärztin der Abteilung für Psychosomatische Medizin in der LVR Klinik Versen, Vorsitzende des Dachverbandes für Transkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum (DTPPP e.V.).

    EMAIL logo
    und Simone D. Kaster

    Psychotherapeutin, Traumatherapeutin nach PITT, tätig in eigener Praxis.

Veröffentlicht/Copyright: 18. Juni 2020

Zusammenfassung

Im vorliegenden Essay führen die Autorinnen anhand eines Fallbeispiels die Notwendigkeit von Trost in der Psychotherapie mit geflüchteten Menschen aus. Vertrauen und Zuversicht können dann erwachsen, wenn ein leidender Mensch die Erfahrung macht, dass sein Schmerz anerkennend gewürdigt und er mitfühlend getröstet wird. Je schwerer die Verletzungen sind, umso wichtiger ist es das, was ein Mensch glaubt, seine spirituellen Ressourcen, zu erkunden und als Kraft- und Trostquellen in der Behandlung zu nutzen.

Abstract

Most people are in great need of consolation, whereby we understand the loving attention paid to someone who is suffering physically or mentally, aiming to relieve that person’s pain. Trust and confidence may emerge from being consoled. However, to comfort someone in a way that they feel seen and appreciated is a matter of great sensitivity. The more deeply a person has been hurt, the more difficult it is to attune to them. In such situations, it is most important to identify spiritual resources in order to apply them to the treatment offered.

Über die Autoren

Prof. Dr. Luise Reddemann

Prof. Dr. med., Nervenärztin, Psychoanalytikerin und Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin. Sie entwickelte die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT).

Ljiljana Joksimovic

Chefärztin der Abteilung für Psychosomatische Medizin in der LVR Klinik Versen, Vorsitzende des Dachverbandes für Transkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum (DTPPP e.V.).

Simone D. Kaster

Psychotherapeutin, Traumatherapeutin nach PITT, tätig in eigener Praxis.

Autorenbeteiligungen

Alle Autorinnen übernehmen die volle Verantwortung für den gesamten Inhalt und die Einreichung des Manuskripts.

Forschungsförderung

Keine angegeben.

Widerstreitende Interessen

Die Autorinnen geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

Einwilligungserklärungen

wurden von allen Personen eingeholt.

Author contributions

All the authors have accepted responsibility for the entire content of this submitted manuscript and approved submission.

Research funding

None declared.

Competing interests

Authors state no potential conflict of interest.

Informed Consent

was obtained from all individuals included in this study.

Literatur

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Online erschienen: 2020-06-18
Erschienen im Druck: 2020-10-09

© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Frontmatter
  2. Frontmatter
  3. Editorial
  4. Editorial
  5. Spiritueller Impuls
  6. The Untitled Images
  7. Originalia
  8. Spirituelle Bedürfnisse schwer kranker Menschen mit Fluchterfahrung. Herausforderungen für die Palliativversorgung
  9. Religiöse und spirituelle Bedürfnisse bei traumatisierten muslimischen Patienten in Sarajevo
  10. Religious belief as a resilience factor in a long-term refugee setting at the Thai-Myanmar Border, Southeast Asia
  11. Soziales Trauma, Flucht und epistemisches Vertrauen
  12. Reue als nützliche Selbstentmächtigung
  13. Essays
  14. Trösten in der Begleitung von geflüchteten Menschen
  15. Existenzielle Wiedergutmachung in der Bewältigung von Traumata
  16. Kasuistik
  17. Veränderungen religiöser Identität bei Menschen nach Flucht und Migration – Fallbeispiele
  18. Erfahrungsberichte
  19. Der unzerstörbare Kern – eine spirituelle Ressource
  20. Die tote Mutter atmen – Beim Wiederlesen von „Nahe Tage“
  21. Spirituelle Ressourcen transkulturell ins Gespräch bringen
  22. Interview
  23. Vorurteile und ihre Vorteile
  24. Spiritueller Impuls
  25. erschreckt und ermutigt ineins
  26. Das Stichwort
  27. Mystik
  28. Theodizee
  29. Depression
  30. Gender
  31. Rezensionen
  32. Gisela A. Cöppicus Lichtsteiner (2019) Wenn der Lebensfaden brennt. Spirituell-religiöse Erfahrungen Traumatisierter in der Katathym Imaginativen Psychotherapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN 978-3-525-40385-3. 22,99 € (D), auch als E-Book PDF und als E-pub.
  33. Ednan Aslan, Magdalena Modler-El Abdaoui, Dana Charkasi (2015): Islamische Seelsorge; Eine empirische Studie am Beispiel von Österreich. Wiesbaden: Springer VS. ISBN-13: 978-3658082666 280 Seiten; Preis: 49,99 Euro
  34. Uwe Britten (Hg.) (2018) Psychotherapeutische Dialoge. Ulrich Clement und Ann-Marlene Henning im Gespräch mit Uwe Britten. Wenn es um das Eine geht: das Thema Sexualität in der Therapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN: 978-3-525-45195-3; 150 Seiten; Preis (D) 19.00 Euro
  35. Simon Peng-Keller & David Neuhold (Hg.) (2019) Spiritual Care im globalisierten Gesundheitswesen. Historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen. Darmstadt: wbg Academic. ISBN 978-3-534-40222-9; 278 Seiten, Preis: 38,00 €.
  36. Anemone Eglin (2019) Handauflegen mit Herz und Verstand. Hintergrund – Praxis – Reflexionen. Zürich: TVZ. ISBN 978-3-290-18214-4; 175 Seiten; Preis: 16,00 €.
  37. Tagungsbericht
  38. Sexualität und Religion – Problemfeld, Tabu und Ressource
  39. Mitteilungen
Heruntergeladen am 16.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/spircare-2019-0071/pdf
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