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Spirituelle Bedürfnisse schwer kranker Menschen mit Fluchterfahrung. Herausforderungen für die Palliativversorgung

Spiritual needs of seriously ill refugees and people with migration background. Challenges for palliative care
  • Christian Banse

    Dr. disc. pol., Forschungskoordinator und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsabteilung der Klinik für Palliativmedizin Göttingen, Soziologe mit den Schwerpunkten Medizinsoziologie, Sterben/Tod, Migration, Grenzsoziologie, Moralsoziologie und Qualitative empirische Methoden. Projekte u. a.: Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund (DKH); Interkulturelle Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung.

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    and Friedemann Nauck

    Prof. Dr., Direktor der Klinik für Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen; Mitglied des Zentrums für Medizinrecht der Georg-August-Universität Göttingen, Herausgeber der Zeitschrift für Palliativmedizin. Vorstandsmitglied des Klinischen Ethikkomitees der Universitätsmedizin Göttingen, Vorsitzender der Deutschsprachigen interprofessionellen Vereinigung Behandlung im Voraus planen (DiV-BVP e.v.), 2010–2014 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit: Versorgungsforschung am Lebensende, Symptomkontrolle und Schmerztherapie bei Patienten mit unheilbaren Erkrankungen, Patientenverfügungen und Ethische Entscheidungsfindung, Autonomie und Vertrauen, Qualitätssicherung und Dokumentation, sowie das Thema Migrantinnen und Migranten in der Palliativmedizin.

Published/Copyright: June 16, 2020
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Zusammenfassung

Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, die im deutschen Gesundheitssystem palliativ versorgt werden, befürchten Ausgrenzung. Ergebnisse aus einem qualitativen Forschungsprojekt zeigen, dass diese Patientinnen und Patienten ihre Flucht und die palliative Situation als doppelte Vulnerabilität erleben. Sie fragen sich in diesem Zusammenhang, was am Lebensende wichtig ist. Seltener werden ‚klassisch‘ spirituelle Antworten etwa aus der jeweiligen Religion, der man angehört, gegeben, sondern zumeist stehen die professionelle Unterstützung bei der Erfüllung von Grundbedürfnissen und die Wahrnehmung der Ängste etwa durch die behandelnden Ärzte für die Patientinnen und Patienten als hilfreiche Ressourcen im Vordergrund. Die Palliativversorger betonen die Probleme, die bei der Unterstützung auftreten, wenn das palliative Angebot von Patientinnen und Patienten nicht wahrgenommen wird. Zu den Ressourcen, die für die Patientinnen und Patienten in der Verarbeitung der Situation wichtig sind, gehört ein Vertrauen in die Palliativversorgung. In diesem Zusammenhang sollte von Seiten des medizinischen und pflegerischen Personals die Akzeptanz der Diversität der Patienten-Biografien wichtig sein. Spiritualität, die zu wenig aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten betrachtet wird, kann auch zu einer Barriere im Austausch von Patient/-in und Palliativversorgern werden.

Abstract

Refugees and people with a migration background fear exclusion when they are being treated in palliative care in the German health care system. Results from a qualitative research project show that these patients process a kind of duplicated vulnerability caused by their experience as refugees on the one hand and the palliative situation on the other hand. These patients process this situation as a borderline experience that evokes questions of meaning and what is important at the end of life. Spiritual answers are less ‘classic’ as linked to a particular religion but focus on professional care to meet basic needs and the perception of patients’ fears by doctors as helpful resources. Medical caregivers emphasize the problems that occur when patients do not use palliative services. For patients, an important resource for dealing with their situation is trusting in professional care. In this regard, caregivers should attach importance to accepting the diversity of their patients’ biographies. If spirituality is not considered sufficiently enough from the patients’ perspective, it can hence become a barrier in the interaction of patients and medical caregivers.

1 Einleitung

1.1 Zum Begriff der Spiritualität

Palliativmedizin, die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen, betont als ein grundlegendes Prinzip, dass die Versorgung von Patientinnen und Patienten umfassend und ganzheitlich sein soll (Palliativmedizin 2018; WHO 2002). Dieses mehrdimensionale Verständnis der Palliativversorgung beinhaltet nicht nur eine körperliche und psychosoziale Ebene, sondern auch eine spirituelle. Dementsprechend wird nicht nur vom körperlichen Leid, sondern auch vom spirituellen Leid gesprochen, das es wahrzunehmen gilt. Forschungen bestätigen, dass die Berücksichtigung dieser Dimension der Spiritualität Einfluss auf das Befinden der Patientinnen und Patienten haben kann. Sie kann eine Ressource bei der Bewältigung der Krankheit sein (Edwards et al. 2010; Palliativmedizin 2018).

Spiritualität ist allerdings in der Forschung und in den Antworten von Studienteilnehmer/-innen ein Begriff, der wenig inhaltlich eindeutig definiert und verstanden und meist auf individuelle Weise verwendet wird (Cooper et al 2019; Edwards et al. 2010; Gijsberts et al. 2019; Selman et al. 2018). Die Frage, was den Patientinnen und Patienten in der Versorgung fehlen könnte, kann deshalb für Palliativversorger unklar bleiben. In welchem Maße und in welchem Verständnis Spiritualität zu einer Ressource werden kann, ist eine Frage, die sich auch vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen Entwicklung stellt, bei der immer mehr Patientinnen und Patienten mit diversen Bedürfnissen die Palliativversorgung beanspruchen und zukünftig beanspruchen werden (Wasner & Raischl 2019). Verschiedene Vorstellungen von Religion, Kultur und damit auch vom Sterben und Tod treffen im Gesundheitssystem aufeinander. Diese Vielfalt wird jüngst in einer breiten Definition von Spiritualität berücksichtigt, bei der „auch unabhängig von (institutioneller) Religion oder Weltanschauung, eine Dimension des menschlichen Lebens“ gemeint ist, in der sich bei jedem Menschen die Sinnsuche „in ihrer je eigenen Weise“ darstellt (Müller et al. 2019). In diesem Verständnis steht vor allem die Frage nach dem Lebenssinn am Ende des Lebens im Vordergrund, die auf unterschiedlichste Weise beantwortet werden kann (Mehnert-Theuerkauf 2006). In diesem Sinne sind auch einige begriffliche Trennungen nicht immer möglich: „Fachleute in Spiritual Care müssen ein Bewusstsein dafür haben, dass das spirituelle Sehnen nach letztem Glück und die konkreten Bedürfnisse nicht streng zu trennen sind“ (Maidl 2018).

In dem folgenden Artikel geht es zum einen um die Frage nach dem, was am Lebensende für den einzelnen Menschen wichtig ist, das heißt die Frage nach dem Lebenssinn, die sich Patientinnen und Patienten stellen, die eine möglicherweise traumatische Fluchtgeschichte erlebt haben und gleichzeitig als Schwerstkranke auf verschiedentliche neue Probleme in Deutschland treffen. Zum anderen geht es um die Strategien und Möglichkeiten von Palliativversorgern, spirituelle Ressourcen für die Versorgung am Lebensende zu nutzen.

Dabei ist auch die Wahrnehmung der soziokulturellen und politischen Bedingungen bzw. ihr Zusammenspiel, das die Palliativversorgung beeinflusst, eine wichtige Dimension in der Beschreibung von spirituellen Ressourcen. Die Palliativversorgung von Menschen mit Fluchthintergrund oder einem aktuell unsicheren bzw. begrenzten Aufenthaltsstatus in Deutschland steht vor dem Problem, dass es schwierig wird, den Anspruch an eine ganzheitliche Versorgung umzusetzen, wenn die Wünsche nicht verstanden werden oder ungewohnt sind, weil sie auf Basis eines differenten Verständnisses von Sterben, Tod und Spiritualität geäußert werden, oder wenn die Wünsche gar nicht umgesetzt werden können. Eine Leitidee unserer Ausführungen lautet dementsprechend, dass Spiritualität, die als Ressource in einer umfassenden Versorgung gelten kann, vor dem Hintergrund kultureller oder vermeintlich kultureller Unterschiede zwischen Patientinnen und Patienten und Gesundheitssystem und Palliativversorgern auch zu einer Barriere werden kann, wenn die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten nicht verstanden oder als fremd erfahren werden.

1.2 Ein Forschungsprojekt zur Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund

Bisher gibt es wenige empirische Ergebnisse, besonders in Deutschland, die sich eingehender mit den spezifischen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten mit Fluchthintergrund am Lebensende beschäftigen (Gavranidou 2019). Die Perspektive der Patientinnen und Patienten, die in unserem qualitativen Forschungsprojekt zu ihrer Versorgungssituation befragt wurden, ermöglicht es, einige Überlegungen zu formulieren, die in den Blick nehmen, was an einer umfassenden und damit auch spirituellen Versorgung von Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus und mit Fluchthintergrund fehlt. Allerdings können lediglich Ausschnitte der Studie präsentiert und diskutiert werden. Interessieren soll hier, auf welche spirituellen Ressourcen gerade die besonders vulnerable Gruppe der Patientinnen und Patienten, die aus ihrem Herkunftsland flüchten mussten und schwer an Krebs erkrankten, zurückgegriffen haben. Welche spirituellen Ressourcen nach der breiten Definition von Spiritualität, die besonders den Lebenssinn bzw. die Sinnsuche am Lebensende als grundlegendes Kriterium betont, waren für die Patientinnen und Patienten relevant?

In diesem Zusammenhang ist das qualitative Design des Forschungsprojekts, auf dessen Ergebnisse hier zurückgegriffen werden soll, besonders hilfreich. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf unsere Studie, in der in erster Linie Palliativpatienten mit Migrationshintergrund und einer fortgeschrittenen Krebserkrankung biografisch-narrativ interviewt und nach ihren Bedürfnissen am Lebensende befragt wurden. Die Patientinnen und Patienten konnten ihre Lebensgeschichte erzählen und wurden danach gefragt, wie sie die Versorgung wahrnahmen. Interessiert hat uns vor allem, ob die Palliativversorgung den Bedürfnissen der Palliativpatient/-innen (und ihren Angehörigen) entspricht und ob womöglich, wie es in einigen Studien vermutet wird, Barrieren eine angemessene Versorgung behindern (Bükki 2019; Henke et al. 2015; Jansky & Nauck 2014). Das Thema Migration, das heißt die Erfahrung von staatlichen Grenzüberschreitungen und ihren Folgen, damit verbunden die Erfahrung eines fremden Gesundheitssystems und von fehlender Unterstützung standen im Fokus unseres Interesses (Banse 2018).

Eigentlich sollten Menschen mit Migrationshintergrund, die vom Statistischen Bundesamt definiert sind als Menschen, die selbst oder bei denen mindestens ein Elternteil nicht durch Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, im Mittelpunkt der Untersuchung stehen (Statistisches Bundesamt 2017). Aber bei der schwierigen Rekrutierung der Patientinnen und Patienten, die für die Studienteilnahme zuerst durch die behandelnden Ärzte angefragt wurden, sind uns immer wieder Flüchtlinge mit zumeist begrenztem Aufenthaltsstatus genannt worden. Die folgenden Ausführungen der Studienergebnisse beziehen sich in der Regel auf diese Patientinnen und Patienten, die sich wiederum unter ganz unterschiedlichen rechtlichen Bedingungen im Gesundheitssystem befanden. Der Begriff Flüchtling weist auf ganz verschiedene politisch-rechtliche Bedingungen hin, unter denen in Deutschland eine medizinische Versorgung stattfindet. Je nach Aufenthaltsstatus sind unterschiedliche Versorgungsszenarien möglich. Darüber hinaus liegen auch ganz unterschiedliche Fluchterfahrungen vor. Jüdische Kontingentflüchtlinge aus Russland haben einen anderen Aufenthaltsstatus als geduldete Flüchtlinge aus Syrien oder als schon vor einiger Zeit migrierte Menschen mit Fluchthintergrund, die inzwischen eingebürgert wurden. Wir haben hier Flucht in einem allgemeinen Verständnis als ein Kriterium für die Auswahl der Interviews aus dem Sample von 21 Befragten genommen, wenn es um die Frage nach spezifischen spirituellen Ressourcen bei den an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten geht. Von diesen befragten Patientinnen und Patienten waren 7 zum Zeitpunkt des jeweiligen Interviews ohne deutsche Staatsbürgerschaft: sie waren also nicht eingebürgert wie die restlichen Studienteilnehmer. Fluchterfahrungen hatten allerdings auch einige der eingebürgerten Patientinnen und Patienten, so dass die Trennlinie zwischen Flüchtlingen und Migranten durchlässig ist.

Ähnlich breit müssen wir auch den Begriff des Traumas verwenden, der nicht im klinischen Sinn verstanden wird, weil wir nicht nach einem medizinischen Befund in diese Richtung gefragt haben. Allerdings wurden in den Interviews von den Interviewten selbst Ereignisse berichtet, die Erfahrungen entsprechen, die im Allgemeinen im psychologischen Diskurs als traumatische bezeichnet werden, wenn es um Gewalt und Vertreibung geht (Gavranidou 2019; Yuichi Clark et al. 2020). Als traumatisierend kann nach unserer Einschätzung der Interviews aber auch der medizinische Befund an sich und die Übermittlung des Befundes gelten. Fast immer wurde die Situation, als der Befund durch die behandelnden Ärzte vermittelt wurde, als Schock und Zusammenbruch beschrieben.

Überhaupt interessierte uns in der Studie in erster Linie die Selbstbeschreibung der jeweiligen Patientinnen und Patienten, die in unserem methodologischen Verständnis die Situation, die Verarbeitung der Krankheit und der Migration und Flucht beeinflussen. Mit der interpretativen Auswertungsmethode der Grounded Theory wurde schließlich eine wissenschaftliche Deutungsperspektive gewählt, die im Anschluss an zentrale Kategorien, die sukzessive aus dem Material gewonnen wurden, verschiedene Handlungsstrategien und deren (auch latenten) Sinn für die Patientinnen und Patienten beschreibt (Strauss & Corbin 1996). Die Interviews sind alle wortwörtlich transkribiert worden. Einige Interviews wurden dabei von Sprachmittlern begleitet, die übersetzt haben. Wir haben die hier verwendeten Ausschnitte der besseren Lesbarkeit wegen geglättet.

Durch die themenfokussierten Interviews mit 21 medizinischen Palliativversorgern (Ärzt/-innen wie Pflegepersonal), in denen nicht explizit nach spirituellen Ressourcen gefragt wurde, haben wir Kategorien berücksichtigen können, die auch für die Frage nach spirituellen Ressourcen wichtig sind. Denn hier wurden Ansprüche an eine ganzheitliche Versorgung kommuniziert, die im konkreten Umgang mit den Patientinnen und Patienten nicht immer erfüllt werden konnten. Die zentrale Kategorie, die wir hier herausarbeiten konnten, verdeutlicht eine empfundene Grenze der Palliativversorgung von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund, wenn man als Versorger nicht so agieren kann, wie man will.

2 Ergebnisse

2.1 Flucht und Krankheit als Dimensionen von Ausgrenzung

Zu den zentralen Ergebnissen der Studie gehört die Feststellung, dass Migrationserfahrungen zusammen mit der unheilbaren Krebserkrankung in der medizinischen Versorgungssituation als ausgrenzende Faktoren erlebt werden können. Flucht und Migration sind Bestandteile einer als prekär empfundenen Lebenssituation, die vor allem durch das Gefühl der Unsicherheit bestimmt wird, nicht zuletzt, weil sie einen Bruch in der Normalbiografie bewirken. Die Unklarheit über den aufenthaltsrechtlichen Status kann eine große Verunsicherung erzeugen. Schließlich geht durch die Migration zusammen mit der lebensbedrohlichen Krankheit auch oft ein erheblicher ökonomischer Verlust wie auch sozialer Statusverlust einher, gerade wenn man als Flüchtling den kostspieligen Weg über die Staatsgrenzen angetreten ist, um das deutsche Gesundheitssystem als eine letzte Möglichkeit zu nutzen. Einige Patientinnen und Patienten aus unserer Studie hatten ihre gesamten Ersparnisse für die Migration verwendet oder mussten sich Geld von Verwandten und Bekannten leihen: „Leider, was ich vorher alles versucht habe, hatte so viel gekostet, dass wir alles, was wir gespart haben, ausgeben mussten, und nicht nur wir, auch die Mitglieder der Familie.“ (P01) Dieser Patient hatte von Albanien aus eine lange Reise durch Krankenhäuser verschiedenster Länder hinter sich; nach Deutschland war er dann als Flüchtling gekommen, um direkt über das Flüchtlingslager in die medizinische Versorgung zu gelangen. Als ehemaliger Beamter und erfolgreicher Leistungssportler erlebte der Patient den vielfachen Statusverlust, den nicht nur materiellen Preis seiner krankheitsbedingten Flucht, sehr bewusst. Wie viele Studienteilnehmer/-innen betonte er die Leistungen, die er in seinem ‚früheren Leben‘ vollbracht hatte, bevor er krank wurde.

Eine Patientin aus Syrien (P11), die ebenfalls schon erkrankt war, bevor sie nach Deutschland kam, berichtete von den schwierigen medizinischen Bedingungen in einem Kriegsgebiet. Medikamente mussten auf dem Schwarzmarkt gekauft werden, der Ausfall von Elektrizität und einer ganzen Infrastruktur führte schließlich zur Flucht. Die Patientin war in Syrien wohlhabend und lebte in Deutschland mit ihrer Familie in einem Wohnheim für Flüchtlinge.

Andere Patientinnen und Patienten waren erst in Deutschland mit dem Krebs-Befund konfrontiert worden. So sind einige etwa vor dem in Russland grassierenden Antisemitismus geflohen, der ihnen als Juden zu gefährlich wurde. Für sogenannte Kontingentflüchtlinge ist bei erfolgreicher Aufnahme das Bleiberecht sicher, aber Ausgrenzungserfahrungen und -ängste wegen der jüdischen Religion beeinflussten auch hier die Versorgung.

Flüchtlinge und Migrierte begleitete die Angst, dass sie wegen ihrer Herkunft nicht so versorgt werden würden, wie es ihrem gesundheitlichen Zustand angemessen wäre. Sprachgrenzen schließlich führten dazu, dass diese Unsicherheit verstärkt wurde, gerade wenn medizinisches Wissen nicht ausreichend den Patientinnen und Patienten vermittelt wurde. Gerade das deutsche Gesundheitssystem wurde zwar bewundert, auch in Abgrenzung zu den Herkunftsländern, aber einzelne Bausteine des Systems blieben den Patientinnen und Patienten unklar. Geschätzt wurde das Personal und die Ärztinnen und Ärzte, die sich die Zeit nahmen, Unklarheiten zu erläutern oder auch über die medizinische Expertise hinaus die Patientinnen und Patienten zu unterstützen.

2.2 Anspruch an eine umfassende Versorgung und Grenzen bei der Umsetzung

In den Interviews mit den Palliativversorgern wurde komplementär dazu der Mehraufwand, der für die Suche nach Sprachmittlern, durch den Austausch mit Sozialdiensten oder auch mit Vertreter/-innen der jeweiligen religiösen Gemeinden notwendig war, als Problem in der medizinischen Alltagsversorgung beschrieben. Häufig herrschte eine große Unsicherheit nicht nur in den rechtlichen Bestimmungen zu der Frage, welche Patientinnen und Patienten eigentlich in welcher Weise behandelt werden dürfen und welche nicht, sondern auch im Umgang mit der kulturellen Differenz, die in vielen Fällen als entscheidende Barriere empfunden wurde. In den Interviews wurden konflikthafte Situationen zwischen den Versorgenden aus dem ärztlichen wie pflegerischen Bereich und den Patientinnen und Patienten und den Angehörigen berichtet, in denen Ansprüche an die Versorgenden formuliert wurden, die diese mit ihren eigenen Ansprüchen an eine umfassende Unterstützung der Patientinnen und Patienten nicht erfüllen konnten. Wenn etwa Rückkehr- oder andere Reisewünsche von Patientinnen und Patienten betont wurden, aber medizinische Bedenken bestanden, hatten sich Palliativversorger diese Uneinigkeit mit einer kulturellen Differenz erklärt, die einen grundlegend anderen Umgang mit dem Sterben und dem Tod bedeutete. In dem Fall einer Patientin, die einen Gottesdienst (Messe) in einem anderen Teil Deutschlands der aus Sicht des behandelnden Arztes notwendigen Versorgung vor Ort vorzog, wurde die Entscheidung der Patientin als Absage an das eigene palliative Konzept gedeutet.

Das ist eben das Konfliktfeld, dass es vielleicht auch wichtigere Dinge gibt als die medizinische Behandlung, denn es ist letztlich auch ihre Entscheidung gegen die weitere medizinische Behandlung bei uns, für die Fahrt zu dieser Messe – das ist ja erstmal eine Absage an uns. (V11)

Dementsprechend wurde häufiger ein interkultureller Leitfaden erwünscht, der handlungssicherer macht. Politisch-rechtliche Grenzen wie etwa das Betäubungsmittelgesetz, das die Rückreise erschwert, oder die Ungewissheit, ob Familienangehörige beim Versterben der Patientinnen und Patienten abgeschoben werden können, erhöhten das Konfliktpotenzial. Die Ganzheitlichkeit, die als Kriterium von den Palliativversorgern selbst für eine gute Palliativversorgung genannt wurde, wird in vielfacher Weise ‚begrenzt‘ erlebt, ungewohnte Themen wurden als Herausforderung beschrieben.

Die eingangs gestellte Frage nach spirituellen Ressourcen und dem Lebenssinn kann unseres Erachtens in dieser mehrfach vulnerablen Situation nur vor dem Hintergrund dieser soziokulturellen und politischen Bedingungen beantwortet werden.

3 Ressourcen in der letzten Lebensphase

In der Auseinandersetzung mit den Migrations- und Versorgungserfahrungen haben wir Patientinnen und Patienten auch danach gefragt, was sie über ihre Krankheit denken und was ihnen in dieser schwierigen Situation helfen würde. Diese Frage zielte darauf ab zu erfahren, ob ‚kulturspezifische‘, religiöse Einstellungen oder metaphysische Erklärungen, die für Versorgende fremd erscheinen könnten, ein Hindernis in der Palliativversorgung darstellen.

Nur wenige der Patientinnen und Patienten gaben in dem die offene Befragung begleitenden Fragebogen zur Person an, dass sie aktiv religiös seien. So hatte ein Teil der Interviewten zwar einen christlichen, muslimischen oder jüdischen Glauben, der aber jeweils nur begrenzt eine Rolle in ihrem Leben spielte; manche verneinten ganz jeglichen religiösen Hintergrund. Wegen der Angst vor Stigmatisierung kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass auf diese Frage eher vorsichtig geantwortet wurde. Was allerdings im offenen Teil des Interviews thematisiert wurde, sind Bedürfnisse und Wünsche, die dem eingangs vorgestellten breiten Begriff der Spiritualität entsprechen, weil sie etwas über den Lebenssinn aussagen, der nicht immer nur als religiöse oder auch transzendierende Erfahrung gedacht wird.

Explizit religiöse Ressourcen in der Auseinandersetzung mit der traumatischen Erfahrung der Krankheit wurden zwar wenige formuliert. Gleichwohl hatten sie eine wichtige Bedeutung gerade in der Auseinandersetzung mit einer als aussichtslos erfahrenen Situation. Eine muslimische pakistanische Patientin, die häusliche Gewalt erlebt hatte, betete zuhause und manchmal auch in der Moschee, aber wirklich Ruhe fand sie im Gespräch mit Gott im Wald: „dann gehe ich alleine nach draußen, in den Wald, dann spreche ich laut mit Gott“ (P02) – das hatte ihr Frieden gegeben.

Beten kann man auch gegen die Einsamkeit wie eine christliche syrische Patientin mit befristeter Aufenthaltserlaubnis sagte: „all the time I am praying for my God. It is not easy, it is very difficult, and I was here alone.“ (P11) In der Kirche konnte sie Menschen finden, mit denen sie über die Krankheit sprechen konnte, während es ihr unmöglich war, in der Familie offen die Krankheit zu thematisieren, weil sie dort Benachteiligungen befürchtet hatte.

Eine in den Interviews wiederkehrende spirituelle Kategorie ist Hoffnung. Sie kann sich allerdings auf ganz unterschiedliche Dinge beziehen. So machten sich Patientinnen und Patienten Hoffnung auf gesundheitliche Besserung: „Jetzt führe ich ein Leben wie ein kranker Mensch, mit der Hoffnung, dass ich die Krankheit schaffe, ich gebe nicht auf, ich bin stark.“ (P01)

Gerade aber Menschen mit Fluchthintergrund, die manchmal auch ohne ihre Familien oder nur mit Teilen der Familie migrierten, beziehen diese Hoffnung nicht nur auf die eigene Gesundheit. „Ich habe zwei Kinder, eine zweiundzwanzigjährige Tochter und ein achtzehnjähriger Junge. In letzter Zeit ist immer in meinem Kopf, dass ich mindestens den Sohn noch einmal sehen will.“ (P01) Die Kinder des albanischen Flüchtlings bekamen bis zum Zeitpunkt des Interviews kein Visum.

Eine russische Patientin mit unklarem Aufenthaltsstatus sagte: „Ich habe viel gelesen und ich verstehe, dass das nicht heilbar ist, aber ich habe ein bisschen Motivation, leben zu wollen. Die Motivation ist: Ich habe ein Kind, eine erwachsene Frau.“ (P05)

Für einen polnischen Patienten, der noch vor dem Systemumbruch in Osteuropa 1990 vor den politischen Bedingungen geflüchtet ist und der wie einige geflüchtete Patienten, die ein neues Leben beginnen wollten, Eltern und Geschwister zurückließ, ist es neben dem Freundeskreis gerade auch die Zuwendung durch die Palliativversorgenden, die in dieser Phase Lebenssinn vermitteln: „Allgemeine Pflege, Zugang zu den Schwestern, den Physiotherapeuten, sie machen alles für den Patienten. Man ist in guten Händen, gerade bei der Behandlung.“ (P08)

Im Vordergrund stand für die Studienteilnehmer/-innen mit Fluchthintergrund wie für diesen polnischen Patienten, wenn am Lebensende jemand da ist und sich mit der Krankheitsgeschichte auseinandersetzt und einfach hilft. Eine russische Frau, die als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland gekommen ist, drückte es als ehemalige Wissenschaftlerin besonders deutlich aus: „Ich habe so den Glauben an den Arzt, ich gehe nicht zu einem Arzt, an den ich nicht glaube.“ (P06)

4 Schlussbemerkungen – mit Blick auf die Praxis

Die von uns in einer Studie zu ihren Bedürfnissen befragten Patientinnen und Patienten, die Fluchterfahrungen bzw. einen Migrationshintergrund aufwiesen und mit einer unheilbaren Krebserkrankung in die Palliativversorgung ins deutsche Gesundheitssystem gelangt waren, befürchteten im Anschluss an ihre Migration Ausgrenzungen. Vielleicht war diese Furcht schon eine Reaktion auf die traumatische Veränderung der Lebenssituation, die von traumatischen Erfahrungen und Verlustängsten geprägt war. Besonders der Statusverlust, der mit der Migration und auch mit der Krankheit einherging, war für viele Patientinnen und Patienten ein großes Problem. Ergebnisse aus unserem qualitativen Forschungsprojekt zeigen, dass die Verarbeitung der doppelten Vulnerabilität aus Fluchterfahrung und palliativer Situation als existenzielle Grenzerfahrungen erlebt wurden, die verschiedene Sinnfragen darüber evozierten, was am Lebensende für die Patientinnen und Patienten wichtig ist. Aber es waren selten die ‚klassisch‘ spirituellen Antworten etwa aus der jeweiligen Religion, der man angehörte, sondern zumeist war es neben der Hoffnung auf Gesundheit und ein Wiedersehen mit der Familie die professionelle medizinische Unterstützung bei der Erfüllung von Grundbedürfnissen, die genannt wurde. Hilfreiche Ressource konnte auch die Wahrnehmung der Ängste etwa durch die Ärztinnen und Ärzte sein. Die Palliativärzte, aber auch weitere Mitarbeiter aus der Palliativmedizin wie Pflegende, Sozialarbeiter/-innen, Psychologen und Seelsorger/-innen, die diesen Erwartungen entsprechen konnten, waren in diesem Sinne eine Ressource.

Palliativversorgende aus dem pflegerischen und ärztlichen Bereich selbst betonten allerdings die Probleme, die bei der Unterstützung auftraten, wenn das palliative Angebot von Patientinnen und Patienten nicht im vertrauten Maße wahrgenommen wurde. Zu den Ressourcen, die für die Patientinnen und Patienten in der Verarbeitung der Situation wichtig waren, gehörte vor allem ein grundlegendes Vertrauen in die Palliativversorgenden, für anfallende Probleme eine Lösung zu finden. In diesem Zusammenhang sollte von Seiten des medizinischen und pflegerischen Personals die Akzeptanz der Diversität der Patienten-Biografien wichtig sein. Allein schon die Offenheit für die vielfältigen spirituellen Probleme und Sinn-Fragen am Lebensende ist eine hilfreiche Ressource, der kreative Umgang mit diesen Fragen kann eine wichtige Strategie sein (Schade et al. 2019). Bei spirituellen Fragen, zu denen man keinen Zugang findet, bietet es sich an, den Kontakt mit Gemeinden und Seelsorgern zu suchen – auch das kann ein kreativer vertrauensschaffender Akt sein.

Eine Barriere wird das Thema der Spiritualität in der Palliativversorgung aber dann, wenn die Einschätzung von Seiten der Palliativversorger, welche Zuwendung der Patient braucht, ohne Kenntnisse der Biographie und der Migrations- und Fluchterfahrungen zustande kommt.

Über die Autoren

Dr. Christian Banse

Dr. disc. pol., Forschungskoordinator und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsabteilung der Klinik für Palliativmedizin Göttingen, Soziologe mit den Schwerpunkten Medizinsoziologie, Sterben/Tod, Migration, Grenzsoziologie, Moralsoziologie und Qualitative empirische Methoden. Projekte u. a.: Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund (DKH); Interkulturelle Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung.

Friedemann Nauck

Prof. Dr., Direktor der Klinik für Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Göttingen; Mitglied des Zentrums für Medizinrecht der Georg-August-Universität Göttingen, Herausgeber der Zeitschrift für Palliativmedizin. Vorstandsmitglied des Klinischen Ethikkomitees der Universitätsmedizin Göttingen, Vorsitzender der Deutschsprachigen interprofessionellen Vereinigung Behandlung im Voraus planen (DiV-BVP e.v.), 2010–2014 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit: Versorgungsforschung am Lebensende, Symptomkontrolle und Schmerztherapie bei Patienten mit unheilbaren Erkrankungen, Patientenverfügungen und Ethische Entscheidungsfindung, Autonomie und Vertrauen, Qualitätssicherung und Dokumentation, sowie das Thema Migrantinnen und Migranten in der Palliativmedizin.

Author contributions

All the authors have accepted responsibility for the entire content of this manuscript and approved its submission.

Research funding

2015–2018 Deutsche Krebshilfe.

Informed consent

Informed consent was obtained from all individuals included in this study.

Ethical approval

The research related to human use complied with all the relevant national regulations, institutional policies, is in accordance with the tenets of the Helsinki Declaration, and has been approved by the authors' institutional review board Ethikkommission Universitätsmedizin Goettingen (Project-Nr.: 111579).

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Online erschienen: 2020-06-16
Erschienen im Druck: 2020-10-09

© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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  20. Die tote Mutter atmen – Beim Wiederlesen von „Nahe Tage“
  21. Spirituelle Ressourcen transkulturell ins Gespräch bringen
  22. Interview
  23. Vorurteile und ihre Vorteile
  24. Spiritueller Impuls
  25. erschreckt und ermutigt ineins
  26. Das Stichwort
  27. Mystik
  28. Theodizee
  29. Depression
  30. Gender
  31. Rezensionen
  32. Gisela A. Cöppicus Lichtsteiner (2019) Wenn der Lebensfaden brennt. Spirituell-religiöse Erfahrungen Traumatisierter in der Katathym Imaginativen Psychotherapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN 978-3-525-40385-3. 22,99 € (D), auch als E-Book PDF und als E-pub.
  33. Ednan Aslan, Magdalena Modler-El Abdaoui, Dana Charkasi (2015): Islamische Seelsorge; Eine empirische Studie am Beispiel von Österreich. Wiesbaden: Springer VS. ISBN-13: 978-3658082666 280 Seiten; Preis: 49,99 Euro
  34. Uwe Britten (Hg.) (2018) Psychotherapeutische Dialoge. Ulrich Clement und Ann-Marlene Henning im Gespräch mit Uwe Britten. Wenn es um das Eine geht: das Thema Sexualität in der Therapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. ISBN: 978-3-525-45195-3; 150 Seiten; Preis (D) 19.00 Euro
  35. Simon Peng-Keller & David Neuhold (Hg.) (2019) Spiritual Care im globalisierten Gesundheitswesen. Historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen. Darmstadt: wbg Academic. ISBN 978-3-534-40222-9; 278 Seiten, Preis: 38,00 €.
  36. Anemone Eglin (2019) Handauflegen mit Herz und Verstand. Hintergrund – Praxis – Reflexionen. Zürich: TVZ. ISBN 978-3-290-18214-4; 175 Seiten; Preis: 16,00 €.
  37. Tagungsbericht
  38. Sexualität und Religion – Problemfeld, Tabu und Ressource
  39. Mitteilungen
Downloaded on 19.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/spircare-2020-0004/html
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