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Organisation und digitale Technologien. Predictive Policing im organisationalen Kontext

  • Stefanie Büchner

    Stefanie Büchner ist Juniorprofessorin an der Universität Hannover und Leiterin der Freigeist-Forschungsgruppe „Digital Cases“. 2022 vertritt sie die Professur Sozialverwaltung an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Digitalisierung öffentlicher Organisationen, Fallbearbeitung und qualitativer Organisationsforschung. Wichtige Publikationen: Sozialverwaltungen, in: Maja Apelt/Veronika Tacke (Hrsg.), Handbuch Organisationstypen, 2. erw. Aufl. Wiesbaden (2022; im Erscheinen); (zs. mit Henrik Dosdall) Organisation und Algorithmus. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73 (Suppl. 1) (2021); Der organisierte Fall. Zur Strukturierung von Fallbearbeitung durch Organisation. Wiesbaden, 2018; Zum Verhältnis von Digitalisierung und Organisation. Zeitschrift für Soziologie 47 (2018) (5).

    and Henrik Dosdall

    Henrik Dosdall lehrt und forscht an der Thüringer Fachhochschule für Verwaltung und ist am Lehrstuhl für Organisations- und Verwaltungssoziologie der Universität Potsdam affiliiert. Er forscht aus organisationssoziologischer Perspektive zu polizeilichen Ermittlungen im Bereich des Terrorismus, zur Beziehung von Organisationen und Recht und zur Digitalisierung öffentlicher Organisationen. Wichtige Publikationen: Polizei, in: Maja Apelt/Veronika Tacke (Hrsg.), Handbuch Organisationstypen, 2. erw. Aufl. Wiesbaden (2022; im Erscheinen); (zs. mit Stefanie Büchner) Organisation und Algorithmus. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73 (Suppl. 1) (2021); Die NSU-Ermittlungen 1998–2011. Eine organisationssoziologische Perspektive. Wiesbaden, 2021; Organisationsversagen und NSU-Ermittlungen. Braune-Armee-Fraktion, Behördenlernen und organisationale Suche. Zeitschrift für Soziologie 47 (2019) (6).

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Published/Copyright: December 9, 2022
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Zusammenfassung

Die Mehrheit aktueller Studien schätzt das Transformationspotenzial digitaler Technologien für Organisationen hoch ein. In Auseinandersetzung mit dieser Einschätzung entwickelt der Artikel eine konzeptionelle organisationssoziologische Perspektive auf das Verhältnis von Organisation und digitalen Technologien. Wir nutzen diese Perspektive, um den Fall des Predictive Policing in Deutschland zu betrachten und die Entscheidung zur Adaption der Technologie, ihre organisationale Situierung sowie die Rolle des Organisationstyps zu diskutieren. Unsere Perspektive führt zu einem zurückhaltenden Urteil über das Transformationspotenzial dieser digitalen Technologie, die wir daher als Reform unter anderen Reformen begreifen. Insgesamt argumentieren wir dafür, Digitalisierung stärker als bisher als heterogenen Prozess zu verstehen.

Abstract

Most current studies consider the transformation potential of digital technologies to be high. Taking issue with this evaluation, we develop a conceptual perspective rooted in the sociology of organizations on the relation between organizations and digital technologies. Subsequently, we use this perspective to analyze predictive policing in Germany. We examine the decision to adapt predictive policing, the organizational embedding of the technology and the role of police as a distinct organization. Our perspective leads us to judge the transformation potential of the particular digital technology predictive policing with some reservation. From our perspective, predictive policing represents a routine reform. Overall, we argue for an understanding of digitalization as a heterogenous process.

1 Einleitung

Die soziologische Herausforderung, das Transformationspotenzial neuartiger Technologien einzuschätzen, liegt darin, die neuartige Funktionsweise digitaler Technologien ernst zu nehmen und dennoch zu berücksichtigen, dass digitale Technologien in bestehende soziale Systeme, insbesondere Organisationen, eingebettet sind (Büchner 2018; Büchner/Dosdall 2021; Kirchner 2019; Husted/Plesner 2020). Blickt man vor diesem Hintergrund in den Diskurs zum Verhältnis von digitalen Technologien und Organisationen, dominieren Arbeiten, die an der Neuheit digitaler Technologien ansetzen. Damit wird jedoch die Unterscheidung von Organisation und digitalen Technologien zu Gunsten der technologischen Seite asymmetrisiert. Entsprechend gehen diese Arbeiten davon aus, dass digitale Technologien Organisationen tiefgreifend verändern. Beispiele für solche Argumentationen lassen sich in Studien finden, die argumentieren, dass extern generierte Daten Organisationen stärker als zuvor konditionieren, was die Grenze zwischen Organisation und Umwelt brüchiger werden lässt (vgl. nur Alaimo/Kallinikos 2021), traditionelle Kontrollstrukturen auflöst (Kellogg/Valentine/Christin 2020) und Ermessensspielräume von Organisationsmitgliedern zu Gunsten vermeintlich höherer Effizienz zunehmend reduziert (vgl. dazu Young/Bullock/Lecy 2019). Mit diesen Argumenten vertreten die Arbeiten die Position klassischer Studien, die ebenfalls neue Technologien als Treiber tiefgreifenden Organisationswandels identifiziert haben (Romanelli/Tushman 1994).

Setzt man bei der Analyse des Verhältnisses von Organisation und digitalen Technologien hingegen auf der Seite der Organisation an und folgt einem starken Organisationsverständnis (vgl. dazu Kette/Tacke 2015), verändert sich das Bild. Zunächst wird sichtbar, dass Organisationen sich beständig wandeln (March 1981; Brunsson 2009; Pentland/Hærem/Hillison 2011). „Change is ubiquitous in organizations; and most change is the result neither of extraordinary organizational processes or forces, nor of uncommon imagination, persistence, or skill. It is a result of relatively stable processes that relate organizations to their environments (March 1981, 564; Hervorh. SB/HD). Dass Organisationen soziale Systeme sind, die sich über Entscheidungen konstituieren (Luhmann 2000), macht weiterhin sichtbar, dass diese Relationierung zur Umwelt entscheidungsbasiert geschieht. Organisationen sind folglich auch mit Blick auf digitale Technologien aktive Kontexte (Büchner 2018).

Im Weiteren folgt der Beitrag diesem Verständnis von Organisationen als aktive Kontexte der Digitalisierung, um eine organisationssoziologische Perspektive auf das Verhältnis von digitalen Technologien und Organisationen am Fall des Predictive Policing (PP) zu entwickeln. Bei PP handelt es sich um eine digitale Technologie, die in Deutschland durch die Polizei genutzt wird, um Gebiete zu identifizieren, in denen für eine bestimmte Zeit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass Wohnungseinbruchsdiebstähle begangen werden (Egbert 2020, 82; Querbach/Krom/Jongejan 2019, 12). Diese Prognose soll anschließend die polizeiliche Entscheidung darüber anleiten, welche Gebiete vorrangig zu bestreifen sind, um diese Taten zu verhindern.

Die Beschreibung von PP verdeutlicht am Fall der Polizei, dass sich in der Technologie die allgemeinen Versprechen der Digitalisierung spiegeln: PP soll die Organisation datenbasiert konditionieren, dadurch effizientere Polizeiarbeit ermöglichen und Ermessensspielräume reduzieren. Aus diesem Grund wird PP ein erhebliches Potenzial zugesprochen, Polizeiorganisationen und Polizeiarbeit zu transformieren (Wilson 2018; Egbert/Leese 2021). Dass diese digitale Technologie zudem in einer öffentlichen Organisation eingeführt wird, die bürokratisch und hochdifferenziert ist (Dosdall 2022), macht PP zu einem lohnenden Fall, um das Verhältnis von digitalen Technologien theoretisch auszuleuchten.

Das Ziel des Beitrages ist, am Fall des PP eine organisationssoziologisch informierte Perspektive auf das Verhältnis von digitalen Technologien und Organisationen zu entwickeln. Wir formulieren damit einen konzeptionellen Beitrag zur Digitalisierungsdebatte und greifen hierfür mit PP einen gut dokumentierten Fall auf. Entsprechend liegt dem Beitrag kein eigens erhobenes empirisches Datenmaterial zugrunde. Stattdessen stützen sich unsere Betrachtungen auf die theoretische Auswertung des empirischen Datenmaterials, das verschiedene Länderpolizeien im Zuge einer Evaluation von PP zugänglich gemacht haben sowie auf den vorliegenden Forschungsstand (LKA NRW 2018b; LKA NI 2018; LKA NRW 2018a). Das Kernargument des Beitrags lautet, dass eine organisationssoziologische Betrachtung der Einführung digitaler Technologien am Fall von PP nur wenig Hinweise darauf liefert, dass sich die Organisation tiefgreifend verändert. Vielmehr erscheint die Einführung dieser Technologien als routinierte Reform (Brunsson 1989), die zu Wandel führt, aber nicht zu einer tiefgreifenden Transformation. Solch eine tiefgreifende Transformation verstehen wir dabei im Anschluss an Romanelli und Tushman (1994) als einen Organisationswandel, in dessen Zuge sich die Mehrheit oder alle organisationalen Tätigkeitsfelder ändern.

Unser Argument stützt sich auf eine Fallbetrachtung entlang dreier Analysedimensionen. Wir diskutieren die formale Entscheidung über die Eingriffstiefe der Technologie, den Kontext der Einführungsentscheidung sowie die Auswirkungen der Spezifika der Organisation Polizei auf die Entfaltung der digitalen Technologie. Mithilfe dieser Dimensionen entwickeln wir eine neue Perspektive auf die Interaktion von Organisationen und digitalen Technologien, die sich deutlich von der Mehrheit der vorliegenden Analysen unterscheidet.

Im Folgenden legen wir den Forschungsstand zu PP (Abschnitt 2) und unsere theoretische Perspektive dar (3), bevor wir diese für die Diskussion von PP nutzen (4). Abschließend fassen wir unsere Betrachtungen zusammen und ziehen ein Fazit (5).

2 Forschungsstand

Predictive Policing wird aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beforscht. Diese reichen von Mathematik (O’Neil 2017) und Kriminologie (Querbach/Krom/Jongejan 2019; Meijer/Wessels 2019; Gluba/Pett 2020) über technik- und polizeigeschichtliche (Wilson 2019) sowie juristische (Grstein/Bunnik/Zwitter 2019; Thüne 2020) bis zu sozialwissenschaftlichen Arbeiten in der Tradition der Science and Technology Studies (Shapiro 2017; 2019; Meijer/Lorenz/Wessels 2021; Sandhu/Fussey 2021; Egbert 2019; 2020; Brayne 2017).

Trotz ihrer disziplinär unterschiedlichen Verortung geht die Mehrheit der vorliegenden Forschungen davon aus, dass PP zu einer einschneidenden Veränderung der Organisation Polizei und der in ihr zu verrichtenden Arbeit führen wird. Paradigmatisch hierfür lässt sich die einschlägige Arbeit von Egbert und Leese (2021, 10 f.) anführen, die auf Basis einer empirischen Studie deutschsprachiger Polizeien PP als Blaupause für die weitere Digitalisierung der Polizei bewerten. Sie schlussfolgern: „the police’s turn to the future in a systematic and data-driven fashion has significant repercussions for how police work is conducted, how the police shape their relations with the public, how crime is conceptualized as a social phenomenon, what should be done about it, and how it should be done” (Egbert/Leese 2021, 10 f.). Die Erwartung solch eines tiefgreifenden Wandels wird dadurch befördert, dass PP für viele Autor:innen einen vorläufigen Kulminationspunkt in der zunehmenden Verlagerung der polizeilichen Aktivität in das Vorfeld von Straftaten darstellt (dazu allgemein Daase/Rühlig 2016). PP stellt sich folglich als technologiebasierter Versuch dar, „vor die Lage zu kommen“ (Gluba/Pett 2020, 31). Als solcher steht er in einer Reihe mit Reformversuchen, die sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen lassen (Wilson 2018, 72). Einige Studien interpretieren dies dahingehend, dass heutige Polizeien mehr Nachrichtendiensten ähneln als traditionellen, an Strafverfolgung orientierten Polizeien (Brayne 2018; Flyverbom/Hansen 2019).

Die Erwartung, dass PP zu tiefgreifender Veränderung führt, gründet sich für die Mehrheit der Studien darauf, PP als Teil eines Trends der Datafizierung bzw. Plattformisierung der Polizeiarbeit zu verstehen (Egbert/Leese 2021, 11, 214; Egbert 2019; Wilson 2018; Egbert/Krasmann 2019). Dass dieser Trend zu „fundamental, yet overlooked transformations in policing” (Flyverbom/Hansen 2019, 181) führen könnte, basiert auf der Einschätzung, PP sei integriert „into the circuits of platform capitalism“ (Wilson 2019, 155). Aus dieser Perspektive stellt PP Teil eines Trends dar, der zu grundlegenden Änderungen in der Organisation Polizei führen wird und Ähnlichkeiten zum aktuellen Diskurs um Verwaltungen und Digitalisierung aufweist (vgl. dazu Büchner 2022; Petersen/Christensen/Hildebrandt 2020).

Als entscheidender Treiber dieser Entwicklung wird Datafizierung identifiziert. Unter Datafizierung wird verstanden, dass soziale Aktivitäten in Daten übersetzt werden, wodurch „behavioral visibility“ erzeugt wird (Leonardi/Treem 2020). Im Fall des PP wird behaviorale Sichtbarkeit für Wohnungseinbrüche erzeugt, indem mittels eines organisationalen Translationsprozesses (Kaufmann/Egbert/Leese 2019) Muster in den vorliegenden Daten aufgezeigt werden (Gluba/Pett 2020). Die Identifizierung dieser Muster wird durch spezifische Prämissen ermöglicht (Kaufmann/Egbert/Leese 2019), die so genannten Repeat Theorien entnommen sind (vgl. auch Gluba 2014; Querbach/Krom/Jongejan 2019; Aradau/Blanke 2017). Repeat Theorien gehen davon aus, dass bei professionellen Wohnungseinbrüchen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass zeitnah und in räumlicher Nähe erneut eingebrochen wird. Diese Wahrscheinlichkeit nimmt jedoch im Zeitverlauf ab. Entsprechend ermöglicht eine zeitnahe Aufbereitung von Einbruchsdaten unter der Prämisse des near-repeat-Effektes „clear and straightforward implications“ (Bernasco 2008, 427 f.) dafür, welche Gebiete aus polizeilicher Perspektive zu bestreifen sind. Voraus geht dem ein Prozess der Aufbereitung polizeilicher Einsatzdaten, der auf Definitionen beruht, die z. B. festlegen, wann ein Einbruch als professionell gilt (Kaufmann/Egbert/Leese 2019, 678; Hauber 2019). Die Datenaufbereitung ist ein aufwändiger und fehleranfälliger Prozess (Egbert/Leese 2021, 80), nicht zuletzt, weil sich in diesen Daten Diskriminierungsmuster verfestigen können (O’Neil 2017; Richardson/Schultz/Crawford 2019; Shapiro 2019).

Folgt man diesen Studien, liegt das transformationale Potential von PP darin, dass Polizeiarbeit systematisch datafiziert wird und dadurch polizeiliche Entscheidungen konditioniert werden. Organisationssoziologisch formuliert, transformiert die Technologie PP vorliegende Daten zu Auslösern organisationaler Konditionalprogramme (Luhmann 1968; 1999) und macht algorithmische Prädiktionen dadurch actionable (Büchner/Dosdall 2021). Dies unterstreicht nochmals, warum mit PP die Hoffnung auf eine effizientere Ressourcennutzung ebenso verbunden ist, wie die Hoffnung, polizeiliche Entscheidungen auf eine objektivere und ‚wissenschaftlichere‘ Grundlage zu stellen, die Ermessensspielräume reduziert (vgl. Sandhu/Fussey 2021; Wilson 2019). Gerade die datenförmige Reduzierung von Ermessensspielräumen gewinnt besonderes Gewicht angesichts der anhaltenden Diskussion um polizeiliche Diskriminierungen (vgl. Bergmann/Jacobsen 2021).

Aktuelle Studien legen hinsichtlich der Reduzierung von Ermessensspielräumen nahe, dass PP dieses Versprechen nicht erfüllen wird. So weisen Sandhu und Fussey (2021) in ihrer Untersuchung der britischen Polizei große Akzeptanzprobleme von PP unter Polizist:innen nach und schlussfolgern, dass PP polizeiliches Ermessen kaum reduzieren wird (Sandhu/Fussey 2021, 79). Sie führen diese auf eine Organisationskultur zurück, die Polizeiarbeit als Handwerk versteht (Sandhu/Fussey 2021, 78; vgl. auch Ratcliffe/Taylor/Fisher 2020). Meijer/Lorenz/Wessels (2021, 844) argumentieren ähnlich, wenn sie die Unterschiede in der Nutzung von PP auf verschiedene Länderkulturen zurückführen, die dazu führen, dass PP entweder die Rolle eines unterstützenden Expertensystems („algorithmic colleague“) oder aber eines verpflichten Konditionalprogramms („algorithmic cage“) annimmt.

Die Forschungslage lässt erkennen, dass Organisationen in der Diskussion um PP als analytischer Bezugspunkt nur marginal Beachtung finden. Oft lässt sich zudem beobachten, dass Organisationen auf Organisationskultur verkürzt werden. Dadurch aber werden ihre Strukturen ebenso wie ihre Entscheidungsförmigkeit invisibilisiert, womit nahelegt wird, Implementationsprobleme auf die mangelnde Akzeptanz digitaler Technologien durch Mitarbeiter:innen zu reduzieren. Letztlich dominiert damit wieder eine Betrachtungsweise, die eine Technologie zu ihrem Ausgangspunkt macht. Wie gezeigt, gilt dies auch für die überwiegende Mehrheit der aktuellen Studien, die auf die Technologie und ihre sozio-materielle Einbettung fokussieren. In kritischer Ergänzung zu diesen Studien werden wir im Folgenden einen organisationssoziologischen Analyserahmen für PP aufzeigen.

3 Eine organisationssoziologische Perspektive

Die Rekonstruktion des Forschungsstandes hat gezeigt, dass PP derzeit überwiegend aus einer Perspektive beforscht wird, die sich für technologisch induzierte Veränderungen von Organisationen (Polizei) und Handlungsfeldern (Polizeiarbeit) interessiert. Betrachtet man den Forschungsstand mittels der Unterscheidung von digitaler Technologie und Organisation, setzt die Mehrheit der Arbeiten an der technologischen Seite an. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir im Rückgriff auf ein entscheidungsbasiertes Organisationsverständnis (March/Simon 1958; Luhmann 2000) einen Analyserahmen, der die organisationale Seite von PP deutlich stärker akzentuiert als bisherige Arbeiten. Anschließend nutzen wir diesen Analyserahmen, um die vorliegenden Daten zu PP organisationssoziologisch auszuleuchten. Wir fügen der Diskussion um das Verhältnis von digitalen Technologien und Organisation damit am Fall des PP eine neue Perspektive hinzu.

Im Folgenden werden wir die drei Analysedimensionen aufzeigen, die unseren analytischen Rahmen bilden. Zunächst rekonstruieren wir, dass Organisationen entscheidungsförmige Systeme sind, bevor wir der Frage nachgehen, wann Organisationen Reformentscheidungen treffen. Abschließend diskutieren wir die Spezifika der Organisation Polizei.

3.1 Organisation und Entscheidung

Organisationen sind entscheidungsbasierte Systeme. Sie konstituieren sich, indem sie kontinuierlich Entscheidungen treffen und sich dadurch von ihrer Umwelt abgrenzen (Luhmann 1984; 2000). Von besonderer Bedeutung ist, dass Organisationen darüber entscheiden können, wie sie ihre formalen Strukturen ausgestalten wollen. Entscheidungen über formale Strukturen betreffen drei Dimensionen. Organisationen entscheiden über organisationale Programme und legen damit Kriterien dafür fest, wie Aufgaben formal korrekt zu erledigen sind. Sie entscheiden darüber hinaus auch über das Personal, das für Aufgaben in Frage kommt sowie über organisationale Kommunikationswege (Luhmann 2000).

Für die Analyse des Verhältnisses von digitalen Technologien und Organisationen folgt daraus, dass Organisationen in zentraler Hinsicht darüber entscheiden können, welche Technologien sie für welche Handlungsfelder und mit welcher Eingriffstiefe adaptieren. Sie prägen folglich die organisationale Situierung von digitalen Technologien (Büchner/Dosdall 2021, 348), indem sie festlegen, in welchen (wiederkehrenden) Entscheidungssituationen digitale Technologien wie PP Relevanz entfalten.

3.2 Organisationale Leistungen und Reformentscheidungen

Bevor weiter auf die organisationale Situierung von digitalen Technologien eingegangen wird, steht zunächst die Entscheidungsförmigkeit der Einführung digitaler Technologien im Vordergrund. Um diese Entscheidungsförmigkeit zu diskutieren, muss nach dem Kontext gefragt werden, in dem Organisationen entscheiden, ihre bestehenden Routinen und Abläufe durch digitale Technologien zu ändern. Wir verstehen solche Entscheidungen dabei als Reformentscheidungen, die angesichts unbekannter Erfolgschancen unter hoher Unsicherheit getroffen werden.

Organisationen entscheiden sich für riskante Reformen, wenn ihre Leistung in Relation zu ihren Zielen von ihrem Anspruchsniveau abweicht (March/Simon 1958; March 1991; Gavetti/Greve et al. 2012) und diese Abweichung nicht beschönigt (Fang/Kim/Milliken 2014) oder anderweitig neutralisiert wird (Audia/Greve 2021). Anspruchsniveaus dichotomisieren organisationale Leistungen also in Erfolge und Misserfolge (Madsen/Desai 2010, 453). Formieren können sich solche Anspruchsniveaus entweder selbstreferentiell durch den Vergleich mit eigenen Leistungen in der Vergangenheit, durch den Vergleich mit externen Vorgaben oder aber durch den Vergleich mit anderen Organisationen (Greve 2003; Cyert/March 1963).

Die Wahrnehmung einer krisenhaften Leistung in Relation zu bestimmten Zielen wie bspw. der Verhinderung von Einbrüchen, wird aus dieser Perspektive also Bereitschaft generieren, nach geeigneteren Lösungen zu suchen und diese zu implementieren (Cyert/March 1963). Diese Suche ist durch limitierte Rationalität charakterisiert, die sich darin zeigt, dass Organisationen regelmäßig Lösungen adaptieren, die sich in der Nähe bereits bekannter Lösungen befinden (March/Simon 1958). Diese Tendenz verstärkt sich, wenn Organisationen unter hoher Unsicherheit Probleme bearbeiten, für die keine eindeutig funktionalen Lösungen vorliegen, dafür aber Lösungen, die mit Modernitäts- und damit verbunden Legitimitätsversprechen ausgestattet und entsprechend breit akzeptiert sind (Meyer/Rowan 1977; Kieser 1997).

3.3 Organisationstyp Polizei

Die Spezifika der Polizei als Organisation gehen auf die Probleme zurück, die die Polizei bearbeitet, auf dafür etablierte Problemlösungen sowie auf die Strukturen, in die die Polizei einerseits eingebunden ist und die sie andererseits ausgebildet hat (Dosdall 2022). Mit dieser dritten Analysedimension unterstreichen wir die Relevanz der Besonderheiten von Organisationstypen für die Analyse der Entfaltung digitaler Technologien. Wir rekonstruieren drei für die Analyse relevante Merkmale.

Erstens ist die Polizei als öffentliche Organisation dadurch charakterisiert, dass die Menge potenziell polizierungswürdiger Ereignisse die organisationalen Ressourcen systematisch übersteigt (Dosdall 2022). Dies wird dadurch begünstigt, dass die Polizei als Adresse für alle Probleme im sozialen Raum fungiert, die keine klar geregelte anderweitige behördliche Zuständigkeit haben oder aber in den Zuständigkeitsbereich von Behörden ohne Vollzugspersonal fallen. Hinzu kommt, dass die Polizei regelmäßig auf Notfälle reagieren muss, die eine zeitnahe Reaktion und oft hohen Ressourceneinsatz erfordern.

Aufgrund der Menge polizierungswürdiger Ereignisse lässt die Polizei nicht allen Delikten die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwerden. Als Teil der staatlichen Infrastruktur ist sie jedoch für Deliktbereiche sensibel, denen die politische und gesellschaftliche Kommunikation Relevanz zuweist. Diese Sensibilität verstärkt sich, wenn die polizeiliche Leistung in eben jenen Bereichen als unzureichend bewertet wird. Theoretisch zeigt sich hier, dass die öffentliche Organisation Polizei in zentralen Hinsichten von externen Anspruchsniveaus beeinflusst ist, die sich in der politischen Kommunikation formieren.

Zweitens ist die Polizei eine hochdifferenzierte Organisation, deren Struktur in zentralen Hinsichten funktional bestimmt ist (Frevel/Groß 2016). Eine besondere Rolle spielt dabei die Differenzierung in Schutz- und Kriminalpolizei. Der uniformierten Schutzpolizei obliegen schwerpunktmäßig allgemeine Aufgaben der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Schutzpolizist:innen nehmen Unfälle auf, sichern Tatorte, reagieren auf Notfälle oder fahren Streifen. Die Kriminalpolizei hingegen ermittelt vor allem im Bereich schwererer Straftaten.

Drittens handelt es sich bei Polizeien um hierarchische Organisationen, die pyramidenförmig aufgebaut sind (Jobard/Maillard 2016). Diese hierarchische Struktur findet eine paradoxe Einschränkung darin, dass der Durchgriff der polizeilichen Hierarchie nach unten hin abnimmt. Die Folge ist, dass die untere Hierarchieebene, vor allem Schutzpolizist:innen, als „street-level-bureaucrats“ (Lipsky 1980) über erhebliche Entscheidungsautonomie verfügen. In dieser Entscheidungsautonomie spiegelt sich zudem, dass Polizist:innen oftmals nicht auf Basis formaler und objektivierbarer Kriterien entscheiden, sondern im Rückgriff auf Erfahrungsbestände, die zwar organisationsweit institutionalisiert, aber eben nicht formalisiert sind. Dies unterstreicht, dass die Polizei organisationsstrukturell eine lose gekoppelte Organisation ist (klassisch dazu Weick 1976), die nur mittelbar in der Lage ist, ihre Mitglieder eng zu kontrollieren (Klinger 2004) – trotz vielfältiger Versuche, das polizeiliche Ermessen einzuhegen (vgl. z. B. Maillard 2020).

4 Predictive Policing – Technologieentfaltung in organisierten Kontexten

Im Weiteren entwickeln wir am Fall von PP einen konzeptionell neuen Blick auf das Verhältnis von digitalen Technologien und Organisationen. Wir folgen dabei den genannten Dimensionen, indem wir zunächst die Einführung von PP betrachten (4.1), dann die Entscheidungen über die Eingriffstiefe im Licht der organisationalen Differenzierung (4.2) und abschließend, wie sich die Merkmale des Organisationstyps Polizei auf die Entfaltung von PP auswirken (4.3). Abschließend diskutieren wir diese Form der organisationalen Situierung vergleichend (4.4).

4.1 Heterogene Adaption

Zahlreiche Studien sehen in der polizeilichen Adaption von PP einen sich ausbreitenden Trend, der auf die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung digitaler Technologien für die Auswertung großer Datenmengen zurückgeht (prominent für viele Brayne 2017). Aus organisationstheoretischer Perspektive lässt sich hingegen erkennen, dass deutsche Polizeien PP anlassbezogen in Reaktion auf die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen bei gleichbleibend niedrigen Aufklärungsquoten in den 2010er Jahren adaptiert haben. Für die Polizei wurde also weniger der Druck zur Anpassung an die Digitalisierung als vielmehr die unzureichende Leistung im Bereich der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen und die damit verbundene politische Aufmerksamkeit (Gluba/Pett 2020, 33; Querbach/Krom/Jongejan 2019, 12) zum Auslöser, nach neuen Lösungen zu suchen (vgl. 3). Diese Anlassbezogenheit der Einführung ist für die Einschätzung des Transformationspotentials entscheidend. Dies führen wir im Fazit weiter aus.

Mit PP adaptierten die Polizeien eine naheliegende Lösung, die im globalen Feld der Sicherheit diffundierte (siehe nur Gluba 2014; Hardyns/Rummens 2018; Egbert/Krasmann 2019) und die viel öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr. So kürte 2011 beispielsweise das TIMES Magazin PP zu einer der 50 besten Erfindungen. Eine Rolle dürfte zudem die Möglichkeit gespielt haben, die Modernität der eigenen Polizeiarbeit durch die Adaption einer digitalen Technologie zu unterstreichen; eine Wahrnehmung, die aktiv von einigen Technologieanbietern befördert wurde (vgl. Schweer 2015).

Diese Entscheidung einiger Polizeien, PP zu adaptieren, löste einen Prozess der mimetischen Isomorphie (Meyer/Rowan 1977) im organisationalen Feld (DiMaggio/Powell 1983) der deutschen Polizeien aus. Egbert und Leese zitieren zur Dynamik dieses Prozesses einen der Beteiligten wie folgt: „Zurich started the trend. And then Bavaria quickly followed. […] And that put a lot of pressure on other states […]“ (2021, 169). Erweitert man den Blick auf die gesamten Länderpolizeien zeigt sich jedoch, dass die beteiligten Organisationen heterogen darüber entschieden, PP zu adaptieren: Lediglich sechs von sechzehn Länderpolizeien entschieden sich, PP zu adaptieren (Querbach/Krom/Jongejan 2019, 12). Auch im Fall von PP zeigt sich also, dass die Diffusionsdynamik die Entscheidungsfähigkeit von Organisationen nicht aushebelt und dass es entsprechend nicht zu einer Homogenisierung des Feldes kommt (vgl. Friedland/Alford 1991; Greenwood/Raynard et al. 2011; Boxenbaum/Jonsson 2017).

Die Gründe dafür, dass Länderpolizeien uneinheitlich über die Adaption von PP entscheiden, sind nach unserem Kenntnisstand unerforscht. Einflussfaktoren könnten in der unterschiedlich hohen Belastung durch Einbrüche liegen, aber auch in der Position im organisationalen Feld (vgl. dazu Strang/Meyer 1993), im Vorhandensein von Ressourcen und Forschungsstellen zur Umsetzung von PP, in der Rolle institutioneller Entrepreneure (Hjorth/Reay 2022) oder darin, dass die Effizienz von PP nicht belegt und umstritten ist (Meijer/Wessels 2019). Insgesamt lässt sich ungeachtet der Gründe aber erkennen, dass die Länderpolizeien nicht nur unterschiedlich über die Eingriffstiefe der digitalen Technologie PP entschieden haben, sondern auch heterogen darüber, ob sie die Technologie überhaupt adaptierten.

4.2 Eingriffstiefe und Differenzierung

Die Länderpolizeien, die PP in Deutschland einführten, statteten die Technologie jeweils mit unterschiedlichen Eingriffstiefen aus. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen besitzen PP-basierte Prognosen für die Arbeit der Schutzpolizist:innen nicht den verpflichtenden Charakter eines Konditionalprogramms (siehe nur LKA NRW 2018b; LKA NI 2018). Die Ausweisung eines Gebietes als Risikogebiet löst also nicht automatisch dessen Bestreifung aus. Demgegenüber zeigen Meijer/Lorenz/Wessels (2021), dass sich die Berliner Polizei dafür entschieden hat, PP als ein verpflichtendes Konditionalprogramm zu implementieren. Die Ausweisung eines Risikogebietes löst hier also automatisch die Bestreifung dieses Gebietes aus. Mit der gängigen Unterscheidung zwischen Expertensystem und Automatisierung (Young/Bullock/Lecy 2019) ließe sich auch formulieren, dass einige Polizeien sich dafür entschieden, PP als Expertensystem zu nutzen, während sich andere dafür entschieden, PP als automatisierende Technologie im Sinne bindender Konditionalprogramme zu nutzen. Formal ist die Festlegung unterschiedlicher Eingriffstiefen möglich, da die Organisation Polizei hierarchisch aufgebaut ist. Diese formale Entscheidbarkeit ermöglicht es überhaupt erst, über die Eingriffstiefen zu entscheiden und so die Entscheidungsroutinen von Schutzpolizist:innen zu rekonfigurieren (Ratcliffe/Taylor/Fisher 2020; Egbert/Leese 2021, 145).

Selbst im Fall einer Konditionalprogrammierung schutzpolizeilicher Arbeit durch PP beeinflusst die Technologie nur einen kleinen Teil der Arbeit der Organisation Polizei. Dies wird deutlich, wenn man PP in Beziehung zur organisationalen Differenzierung und der zugrundeliegenden Aufgabenstruktur setzt (vgl. 3). So lässt sich erkennen, dass die Bestreifung von Gebieten zur Prävention von Einbrüchen ausschließlich Aufgabe der Schutzpolizei ist und selbst für die Schutzpolizei nur einen kleinen Teil der von ihr zu verrichtenden Tätigkeiten darstellt. Auch wenn sich PP indirekt auf weitere Tätigkeiten wie Dokumentationsroutinen auswirkt (vgl. 4.3), ist es angesichts des schon im Wording angelegten Versprechens, Policing insgesamt zu ändern, wichtig, die begrenzte Reichweite von PP zu markieren.

Die organisationsseitige Betrachtung verdeutlicht, dass PP von unterschiedlichen Länderpolizeien mit unterschiedlichen Eingriffstiefen ausgestattet wird. Der konditionierende Charakter datafizierender Technologien ist folglich Gegenstand von Entscheidungen, folgt also weder automatisch aus der angedachten Funktionsweise der Technologie noch aus ihrem datenförmigen Charakter. Obwohl die Technologie diffundiert, führt sie also nicht zu einem „Isomorphism through algorithms“ (Caplan/boyd 2018) im Sinne einer Angleichung der organisationalen Einbindung. Zudem zeigt sich, dass PP sich nur auf einen kleinen Teil der organisationalen Aktivität bezieht.

4.3 Organisationstypik

Ein zentrales Ergebnis der empirischen Untersuchungen zu PP in Deutschland ist, dass Polizist:innen PP-basierte Prognosen nicht systematisch zur Grundlage ihrer Arbeit machen (LKA NI 2018; LKA NRW 2018a). In Niedersachsen z. B. führt „die Ausweisung eines Risikogebiets nicht zu systematisch erhöhter Polizeipräsenz“ (LKA NI 2018, 31). Vielmehr bewegte sich nach Auffassung der Verfasser:innen der Studie die durch PP ausgelöste Polizeipräsenz nicht auf einem Niveau, „das präventive Wirkung entfalten kann“ (2018, 31). Auch wurde diese Präsenz „nicht zu den typischen Tatzeiten geleistet“ (2018, 31). Die Polizei Nordrhein-Westfalen schlussfolgert ähnlich, dass die Erwartungen an PP „nicht oder in nur sehr geringem Umfang erfüllt“ wurden. Zwar würde mit den Prognosen gearbeitet, „jedoch nicht immer mit großem Enthusiasmus“ (LKA NRW 2018b, 92). Diese Einschätzungen konvergieren mit den Ergebnissen der umfassenderen Studie von Egbert und Leese zu deutschsprachigen Polizeien, die schließt: „Most patrol officers […] agreed that predictive policing did not fundamentally change their everyday work practices“ (2021, 157 f.).

Die vorliegenden Forschungen erklären den geringen operativen Einfluss von PP, wie wir im zweiten Abschnitt dargelegt haben, vor allem mit fehlender Technologieakzeptanz und organisationskulturellen Faktoren (Meijer/Lorenz/Wessels 2021). Einige Studien weisen auch darauf hin, dass Polizeien sowohl die notwendige Infrastruktur als auch geeignetes Personal fehlen (Egbert/Leese 2021, 210). Genannt wird aber auch die institutionalisierte Vorstellung, Polizeiarbeit basiere auf Erfahrung (Ratcliffe/Taylor/Fisher 2020; Sandhu/Fussey 2021). In kritischer Ergänzung dieser Argumente zeigen wir im Weiteren, dass die Organisation Polizei selbst die Gründe produziert, die den Einfluss von PP beschränken. Kultur- und Akzeptanzfragen spielen hierfür nur eine nachgeordnete Rolle. Entscheidend ist stattdessen, dass PP sich in einem organisationalen Kontext (vgl. 3) entfaltet, der auf diese Entfaltung zurückwirkt.

Die Implementierung der Technologie ist durch ein Spannungsfeld geprägt, das sich daraus ergibt, dass PP eine hohe Dokumentationsdisziplin von Schutzpolizist:innen erfordert, ohne sie von anderen Aufgaben zu entlasten (vgl. z. B. LKA NRW 2018b, 20). Paradox reformuliert verspricht PP zwar, Ressourcen effizienter zu steuern, stellt aber aufgrund der verlangten Dokumentation selbst eine erhebliche Belastung für organisationale Ressourcen dar. Notwendig ist diese Dokumentationsdisziplin, um die Daten zu erheben, die PP zur Berechnung des Risikos potenzieller Wiederholungstaten benötigt. Da dieses Risiko maßgeblich durch die Professionalität von Einbrüchen bestimmt wird, sind u. a. Daten zu Beute, Einbruchstechniken und Werkzeugen zu erfassen. Erschwert wird die Datenerfassung dadurch, dass oft nur bekannt ist, wann ein Einbruch gemeldet wurde, nicht aber, wann der Einbruch stattgefunden hat (vgl. Hauber/Jarchow/Rabitz-Suhr 2019). Ungeachtet dieses Erschwernisses zeigen Studien, dass viele Schutzpolizist:innen auf das Erfordernis detaillierter Dateneingabe reagieren, indem sie auf Standardeingaben zurückgreifen (Egbert/Leese 2021, 80). Die aus dieser Informalität resultierende fehlerhafte oder verkürzte Dateneingabe beeinträchtigt jedoch die Prognosequalität von PP, was die organisationale Evaluation der Technologie negativ beeinflussen kann.

Das Spannungsfeld zwischen sich erhöhenden Dokumentationspflichten bei gleichbleibender Arbeitsbelastung ist ubiquitär für die Organisation Polizei (vgl. nur Huey/Ferguson/Koziarski 2021). Sie wird zudem punktuell dadurch verschärft, dass die Polizei auf Notfälle reagieren muss. Zu denken ist hier neben großen Schadensereignissen auch an Unfälle oder solche Probleme, die der Polizei überantwortet werden, weil sie als Anlaufstelle für vielfältige Probleme im sozialen Raum fungiert (vgl. 3). In solchen Fällen kommt es zu einem Zielkonflikt, der strukturell in der Polizei angelegt ist. Denn die organisationale Notfallreaktion wird durch die gleichen personellen Ressourcen, das sind: Schutzpolizist:innen, geleistet, wie Routinetätigkeiten (bspw. Dateneingabe für PP). In solchen Zielkonflikten dominiert dann die „Vordringlichkeit des Befristeten“ (Luhmann 1971): Die Organisation priorisiert Notfälle (LKA NRW 2018b, 100; LKA NI 2018, 27). Dies kann nicht nur mit den Erfordernissen der Dateneingabe kollidieren, sondern auch dazu führen, dass Risikogebiete nicht systematisch bestreift werden (vgl. erneut LKA NRW 2018b, 100).

Ein weiterer Faktor, der die Umsetzung von PP beeinflusst, liegt in der nachrangigen Stellung von Präventionsarbeit zu den organisationalen Primäraufgaben Strafverfolgung und Gefahrenabwehr. Sherman und Weisburd (1995, 646) konstatieren: „Prevention lacks glamour; apprehensions offer the excitement of the chase“. Verschärft wird diese Nachrangigkeit durch das Präventionsparadox, also dadurch, dass erfolgreiche Prävention zu einem Nicht-Ereignis – dem ausbleibenden Einbruch – führt und sich nicht ursächlich bestimmen lässt, ob das Ereignis ohnehin nicht eingetreten wäre oder sich dessen Nichteintritt präventiven Handlungen verdankt. Dies bedeutet, dass sich die Ergebnisse PP-basierter Prognosen kaum sichtbar machen lassen (LKA NRW 2018b, 83; LKA NI 2018, 12; Gluba/Pett 2020, 35). Dies mag einer der Gründe sein, weshalb der „Präventionsgedanke noch nicht Teil eines Selbstverständnisses im Streifendienst ist“ (Gluba/Pett 2020, 40).

4.4 Organisationstyp, Situierung und Transformationspotenzial

Der vorangegangene Abschnitt hat verdeutlicht, dass die Spezifika von Organisationstypen das Transformationspotenzial digitaler Technologien einhegen können. Am Fall der Polizei zeigt sich dies besonders in der Stellung der Technologie zu den Organisationszielen und daraus erwachsenen Zielkonflikten. In dieser Hinsicht ist ein kontrastierender Blick aufschlussreich, um zu verdeutlichen, dass sich das technologische Transformationspotenzial ändern kann, wenn die eingeführte Technologie in direkter Verbindung zu organisationalen Primärzielen steht.

Zwischen 2018 und 2020 führte die österreichische Arbeitsvermittlung einen Algorithmus zur Einschätzung der Integrationswahrscheinlichkeit ihrer Klient:innen im Pilotbetrieb ein (Büchner/Dosdall 2021; Allhutter/Cech et al. 2020). Der Algorithmus berechnete diese Integrationswahrscheinlichkeit aus der Relationierung der Falldaten neuer Klient:innen mit den Daten existierender Klient:innen und deren Integrationswahrscheinlichkeit. Anschließend wurden die zu vermittelnden Personen einer von drei Kategorien zugeordnet, die für niedrige, mittlere oder hohe Wiedereingliederungschancen standen. Die Klassifizierung in eine der drei Kategorien wurde den Vermittler:innen danach in den Interfaces der Fallsoftware angezeigt. Je nach erfolgter Klassifizierung eröffneten oder verschlossen sich bestimmte Fördermaßnahmen.

Im Unterschied zu PP wurde die beschriebene Technologie mit der Zuweisung von Vermittlungsleistungen für Arbeitssuchende in einen Kernbereich der Leistungserstellung des Organisationstyps Sozialverwaltung (vgl. Büchner 2022) eingeführt. Der damit gegebene direkte Bezug der Technologie zu einem primären Organisationsziel legt eine weitreichendere Transformation als im Fall von PP nahe. Dafür spricht auch, dass die Technologie an einer sehr frühen und damit im Wortsinn entscheidenden Position in den Arbeitsprozess integriert wurde (Büchner/Dosdall 2021).

Zwar sind Vermittler:innen wie auch Schutzpolizist:innen street level bureaucrats (Lipsky 1980) und verfügen über erhebliche Ermessensspielräume, die organisationale Situierung ihrer Tätigkeit unterscheidet sich jedoch. Ein wesentlicher Unterschied liegt in der klar begrenzten Zuständigkeit für bestimmte Fälle. Im Gegensatz dazu sind Streifenpolizist:innen, wie erwähnt, mit einer Vielzahl potenziell relevanter Ereignisse konfrontiert und fungieren zusätzlich oft als Anlaufstellen für Bürger:innen. Hinzu kommt, dass Vermittler:innen anders als Streifenpolizist:innen im Regelfall terminbasiert arbeiten und Gesprächs- und Entscheidungsprozesse stark durch die Interfaces der jeweiligen Software vorstrukturiert sind (Böhringer/Karl et al. 2012; Nadai 2015) Der Vergleichsfall macht somit darauf aufmerksam, dass sowohl die Relationierung digitaler Technologien zu organisationalen Primärzielen wie auch die organisationale Situierung von Technologien (Büchner/Dosdall 2021, 348) einen Unterschied für deren Transformationspotenzial machen.

5 Fazit und Ausblick

Die vorangegangenen Ausführungen haben das Verhältnis von Organisationen und digitalen Technologien am Fall von PP organisationssoziologisch ausgeleuchtet, um Aussagen zum Transformationspotenzial digitaler Technologien zu gewinnen. Damit war das Ziel verbunden, mittels eines entscheidungsbasierten Organisationsverständnisses eine konzeptionell anders gelagerte Perspektive auf das Verhältnis von Organisation und digitalen Technologien anzubieten. Anders ist diese Perspektive, da sie nicht an der digitalen Technologie ansetzt, sondern das Verhältnis von Organisation und digitaler Technologie reasymmetrisiert, Organisationen also als aktive Kontexte für Digitalisierung versteht (Büchner 2018). Aus dieser konzeptionellen Betrachtung ergeben sich zwei zentrale Ergebnisse, die vorliegende Forschungen ergänzen.

Erstens haben wir am Fall des PP gezeigt, dass digitale Technologien Organisationen nicht einfach usurpieren, sondern Gegenstand von Entscheidungen sind (vgl. 4.1). Ob digitale Technologien adaptiert werden, entscheiden Organisationen ebenso wie sie über die Eingriffstiefe dieser Technologien entscheiden. Eine solche formale Entscheidung determiniert freilich nicht allein die Wirkmächtigkeit der Technologie. Nichtsdestotrotz macht sie bestimmte Eingriffstiefen wahrscheinlicher als andere. Der Fall des PP zeigt zudem, dass die Entscheidung, PP einzuführen, mit der unzureichenden Aufklärungsquote von Wohnungseinbrüchen Ergebnis einer anlass- und problembezogenen Suche nach neuen Lösungen war. Unabhängig der Frage, ob die Technologie primär eine funktionale oder eine legitimierende Lösung darstellt, ist ihre Einführung Resultat eines spezifischen Anlasses und nicht das zwangsläufige Ergebnis diffundierender Digitalisierungsprozesse. Diese problembezogene Einführung der Technologie spiegelt sich auch darin, dass PP nicht die Organisation Polizei insgesamt transformiert, sondern nur für einen Teilbereich der organisationalen Aktivitäten Relevanz entfaltet (vgl. 4.2). Die organisationssoziologische Betrachtung führt hier also zu einer zurückhaltenden Einschätzung der durch PP angestoßenen Wandlungsprozesse (vgl. 2).

Eine weitere Konsequenz der Anlassbezogenheit von PP ist, dass mit der abnehmenden Salienz des zugrundeliegenden Problems (Einbrüche) die Reformbereitschaft sinken kann. Angesichts der seit Jahren sinkenden Einbruchszahlen (vgl. nur BKA 2021) scheint dieser Prozess bereits begonnen zu haben. Dafür spricht auch, dass sich der Einsatz KI-basierter Technologie bereits verschiebt. Im Fokus stehen nicht mehr Einbrüche, sondern Kinderpornographie im Internet (Welchering 2020). Für diesen Bereich verspricht die KI-basierte Vorsortierung digital vorliegender Beweismittel (Bilder und Videos) Effizienzgewinne, da Arbeitszeit für die belastende Sichtung des Materials reduziert wird und größere Bilder- und Videodatenmengen bewältigt werden können. Die hierzu nötige Datenarbeit lässt sich zudem optimieren, da die benötigten Daten anders als die Einbruchsdaten bereits digital vorliegen.

Zweitens haben wir gezeigt, dass Organisationen selbst die Gründe produzieren, die die transformative Entfaltung digitaler Technologien beeinflussen. Die Relationierung der digitalen Technologie zu den organisationalen Zielen beeinflusst die transformative Wirkung ebenso wie Konflikte um begrenzte Ressourcen (vgl. 4.1–4.4). Die organisationale Situierung kann die Entfaltung digitaler Technologien folglich begünstigen oder inhibieren.

Um den übergreifenden Beitrag des Artikels einzuordnen, kehren wir zum Begriff des grundlegenden Wandels zurück. Als Minimalbedingung haben wir definiert, dass er sich auf die Hauptfelder der organisationalen Aktivität erstreckt (Romanelli/Tushman 1994). Wie gezeigt, ergeben sich aus der eingenommenen organisationssoziologischen Perspektive Vorbehalte dagegen, dass PP solch einen Wandel einläutet: Polizeien adaptieren PP heterogen (4.1), die Technologie beeinflusst nur eine Teilmenge der Tätigkeit von Schutzpolizist:innen (4.2) und steht zudem in Zielkonflikten mit anderen Tätigkeiten (4.3). Angesichts dieser Ergebnisse liegt es stattdessen nahe, PP als routinierte Reform (Brunsson 1989) zu verstehen. Als routinierte Reform wäre PP dann als Teil kontinuierlicher organisationale Adaptions- und Wandlungsprozesse zu begreifen (March 1981), nicht aber der Beginn radikalen Wandels. Vielmehr fällt PP aus dieser Perspektive in das bekannte Muster polizeilicher Reformversuche (Goldstein 1979), in denen ein zwar wichtiger, aber doch lediglich kleiner Teil des organisationalen Aufgabenbereiches anlassbezogen reformiert wird.

Gegen die Auffassung von PP als routinisierter Reform ließe sich anführen, dass prädiktive Technologien in der Organisation Polizei diffundieren. Für dieses Argument spricht, dass insbesondere seit dem Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz personenbezogene Prädiktionen an Bedeutung gewinnen, die versprechen, das Gefährdungspotenzial von Individuen frühzeitig zu erkennen (Deutscher Bundestag 2021, 1015 ff.). Aus dieser Perspektive würden die raumbezogenen Ansätze des PP in andere organisationale Bereiche diffundieren.

Aus unserer Sicht stehen jedoch zwei gewichtige Gründe dieser Auffassung entgegen. Erstens legt dieses Argument nahe, dass Instrumente zur Prädiktion von Wohnungseinbruchsdiebstahl die Früherkennung von Gefährder:innen orientieren. Während beides unter der Metakategorie Prädiktion rubriziert werden kann, zeigen sich bei genauerem Hinsehen deutliche Unterschiede. So existieren im Bereich terroristischer Täter:innen keine behavioristischen Heuristiken, die sich operationalisieren ließen, um zukünftiges Verhalten auf Basis vergangenen Verhaltens zu prognostizieren; dies nicht zuletzt, weil terroristische Täter:innen oft Einmaltäter:innen sind. Stattdessen basiert die Prädiktion von Gefährder:innen auf einem längeren Prozess, in dessen Zuge umfangreiche personenbezogene Informationen in ein Programm händisch eingepflegt werden, das auf dieser Basis vermeintliche Gefährdungspotenziale bewertet – vorausgesetzt alle notwenigen Daten sind vorhanden (Deutscher Bundestag 2021, 753). Unabhängig einer inhaltlichen Einschätzung verdeutlicht dies bereits, dass personenbezogene Prädiktionen in ihrer aktuellen Form kaum etwas mit der Vorstellung datafizierter und plattformisierter Polizeiarbeit zu tun haben. Zweitens würde auch die Ausweitung von Prädiktionen in den Bereich der Terrorismusprävention keinen transformativen Wandel der Polizei bedeuten. Zur Anwendung kommen diese Prädiktionen in der Arbeit hochspezialisierter Kommissariate der Kriminalpolizei in nur einem Aufgabenbereich von vielen: der Bewertung des Risikopotenzials von Personen.

Für die organisationssoziologische Debatte folgt aus dem vorliegenden Beitrag, dass Digitalisierung als heterogener Prozess verstanden werden muss. Wir haben gezeigt, dass nicht nur Institutionen und Regulierungen diese Heterogenität hervorbringen (Davis/Sinha 2021), sondern vor allem auch die organisationale Situierung digitaler Technologien (vgl. 4.4). Dies soll abschließend durch den Hinweis unterstrichen werden, dass Prognosen transformativen Wandels überwiegend an Unternehmen gewonnen werden und damit an Organisationen mit anderen Spezifika (Kette 2022) als bspw. Polizeien oder Sozialverwaltungen (Büchner 2022). Hinzu kommt, dass es sich mithin um Unternehmen handelt, deren Kerntechnologie der Betrieb einer digitalen Technologie ist. Die vorangegangenen Ausführungen haben demonstriert, warum sich die Erkenntnisse dieser Studien nicht vorbehaltlos auf andere Organisationstypen übertragen lassen. Digitalisierung ist kein homogener, sondern ein durch technologische Vielfalt und heterogene organisationale Einbettungen geprägter Prozess.


Anmerkung

Der vorliegende Text hat von den instruktiven und kritischen Hinweisen von Veronika Tacke und Sven Kette profitiert. Ebenfalls danken wir der /dem anonymen Gutachter:in und Marcus Papadopulos für konstruktive Anmerkungen. Cornelia Jankowski danken wir für die finale Durchsicht. Die Reihung der Autornamen dieses Beitrages erfolgt alphabetisch.


About the authors

Prof. Dr. Stefanie Büchner

Stefanie Büchner ist Juniorprofessorin an der Universität Hannover und Leiterin der Freigeist-Forschungsgruppe „Digital Cases“. 2022 vertritt sie die Professur Sozialverwaltung an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Digitalisierung öffentlicher Organisationen, Fallbearbeitung und qualitativer Organisationsforschung. Wichtige Publikationen: Sozialverwaltungen, in: Maja Apelt/Veronika Tacke (Hrsg.), Handbuch Organisationstypen, 2. erw. Aufl. Wiesbaden (2022; im Erscheinen); (zs. mit Henrik Dosdall) Organisation und Algorithmus. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73 (Suppl. 1) (2021); Der organisierte Fall. Zur Strukturierung von Fallbearbeitung durch Organisation. Wiesbaden, 2018; Zum Verhältnis von Digitalisierung und Organisation. Zeitschrift für Soziologie 47 (2018) (5).

Dr. Henrik Dosdall

Henrik Dosdall lehrt und forscht an der Thüringer Fachhochschule für Verwaltung und ist am Lehrstuhl für Organisations- und Verwaltungssoziologie der Universität Potsdam affiliiert. Er forscht aus organisationssoziologischer Perspektive zu polizeilichen Ermittlungen im Bereich des Terrorismus, zur Beziehung von Organisationen und Recht und zur Digitalisierung öffentlicher Organisationen. Wichtige Publikationen: Polizei, in: Maja Apelt/Veronika Tacke (Hrsg.), Handbuch Organisationstypen, 2. erw. Aufl. Wiesbaden (2022; im Erscheinen); (zs. mit Stefanie Büchner) Organisation und Algorithmus. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73 (Suppl. 1) (2021); Die NSU-Ermittlungen 1998–2011. Eine organisationssoziologische Perspektive. Wiesbaden, 2021; Organisationsversagen und NSU-Ermittlungen. Braune-Armee-Fraktion, Behördenlernen und organisationale Suche. Zeitschrift für Soziologie 47 (2019) (6).

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Published Online: 2022-12-09
Published in Print: 2022-12-07

© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Articles in the same Issue

  1. Titelseiten
  2. Editorial: Die Organisation im Zoo der Digitalisierungsforschung
  3. Digitalisierte Organisation zwischen Systembildung und Hybridisierung
  4. Soziale Systeme? Systemtheorie digitaler Organisation
  5. Digitale Plattformen als soziale Systeme? Vorarbeiten zu einer allgemeinen Theorie
  6. Mensch-Algorithmus-Hybride als (Quasi-)Organisationen? Zu Verantwortung und Verantwortlichkeit von digitalen Kollektivakteuren
  7. Organisation – Entscheidung – Algorithmisierung
  8. Verantwortungsvolle Maschinen ohne Verantwortlichkeit? Datenintensive Algorithmen in Organisationen
  9. „Computer says no“? Konsequenzen der Algorithmisierung von Entscheidungsprozessen
  10. Vorhersagen und Entscheiden: Predictive Policing in Polizeiorganisationen
  11. Organisation und digitale Technologien. Predictive Policing im organisationalen Kontext
  12. Programmiertes Entscheiden: Begriffsgeschichtliche Anmerkungen
  13. Digitalisierung in Hochschule, Krankenhaus, Hedge-Fonds und Gericht
  14. Datafizierung und Technologiedefizit. Zum Einsatz von Daten und algorithmisch generierten Informationen in der Entscheidungsfindung an Hochschulen
  15. Post-NPM-Governance und Grenzobjekte. Zur organisationalen Funktion des Digitalisierungsdiskurses an Universitäten
  16. Misslingensbedingungen einer Plattformintegration. Rekonstruktion eines Software-Entwicklungsprozesses für das Universitätskrankenhaus
  17. Algorithmisches Investment. Zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Big Data in Finanzorganisationen
  18. Algorithms, Efficiency and the Two Faces of Courts – A Case Study of the Brazilian Superior Court of Justice (STJ)
  19. Digitale Interaktion – Informalität – Automation
  20. Anwesenheit, Adressierbarkeit und Anschlussfähigkeit. Organisationsberatung unter der Bedingung mediatisierter Interaktion in Videokonferenzen
  21. Neue Grenzziehungen zwischen Formalität und Informalität? Die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Arbeit im Büro
  22. Nach 55 Jahren …: Recht und Automation in der öffentlichen Verwaltung
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