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Ohne Gewähr oder: Die unsichere Zukunft

  • Jörg Zirfas
Published/Copyright: August 27, 2015
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Abstract

Der Artikel geht der Frage nach, welches Unsicherheitspotential die Vorstellungen von Zukunft in der Moderne haben. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven bemüht, die von der Philosophie über die Soziologie bis zur Geschichtsforschung reichen und auf Analytiken, Programmatiken und Zeiterfahrungen von Zukunft abheben. Ausgehend von der Neubestimmung der Zukunft als Zeitalter des Offenen und Neuen seit der Aufklärung wird deutlich, dass Zukunftswissen nicht mehr ausreicht, um (zukünftige) Probleme in einer gültigen und belastbaren Form umfassend zu bestimmen; es reicht auch nicht aus, um Wege und Methoden zu benennen, die die kalkulierten Risiken einer Lösung entgegenführen, und es reicht schließlich auch nicht aus, um alle (kontingenten) Nebenwirkungen exakt vorhersehen zu können. Das verdeutlichen die Debatten um die Erkennbarkeit und Unerkennbarkeit sowie die Diskussion um die Offenheit der Zukunft angesichts der Gegenwartsschrumpfung bzw. der Gegenwartserstreckung. Vor diesem Hintergrund avancieren das Nichtwissen und Nichtwissenwollen zu Potenzialen eines kontingenz-, innovations- und risikobewussten Zukunftsbezugs. Schließlich werden Möglichkeiten des Umgangs mit der Unsicherheit der Zukunft in der Moderne anhand von vier Praktiken vorgestellt: Zaudern, Verhindern, Versprechen und Hoffen.

Online erschienen: 2015-8-27
Erschienen im Druck: 2015-8-1

© 2015 Akademie Verlag GmbH, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin.

Downloaded on 1.11.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/para-2015-0003/pdf
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