Home Müssen die nationalen Krankenversicherungssysteme in der EU harmonisiert werden?
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Müssen die nationalen Krankenversicherungssysteme in der EU harmonisiert werden?

  • Frank Daumann
Published/Copyright: September 20, 2016
Become an author with De Gruyter Brill

Zusammenfassung

Zur Beurteilung der Notwendigkeit einer Harmonisierung der staatlichen Krankenversicherungssysteme der EU-Mitgliedsländer können verschiedene theoretische Ansätze herangezogen werden. Jedoch erweisen sich sowohl der integrationstheoretische Ansatz als auch das Konzept der Bereitstellungskosten sowie der Institutional Comeptition-Ansatz hinsichtlich ihrer Aussagekraft als sehr begrenzt.

Ausgehend vom normativen Individualismus werden die Kriterien Legitimation und Finanzierbarkeit eingeführt. Legitimation kollektiven Handelns ist dabei zu unterstellen, wenn in einer hypothetischen oder auch impliziten vertragstheoretischen Situation Einstimmigkeit zu vermuten ist. Die Finanzierbarkeit ist gegebenen, wenn Akteure, die vorher der Produktion zugestimmt haben, ihren Beitrag nicht zurückziehen können. Anhand dieser Kriterien läßt sich zeigen, daß der Verzicht auf eine Harmonisierung der Krankenversicherungssysteme in der EU die überlegene Handlungsalternative darstellt.

Summary

There are different theoretical approaches giving an answer to the question mentioned above. But these approaches - especially the theory of integration, the concept of production costs and the institutional competition approach - fail to explain some important phenomena.

Based on the normative individualism two criteria are developed to analyze the harmonization issue: legitimation and the possibility to finance. Collective action is legitimated if there is common support of all individuals in a hypothetical or implicit contractarian situation. The criterion possibility to finance is fulfilled if an actor having agreed to the production of a collective good is not able to withdraw his ressources. It can be shown that avoiding harmonization of the national Health Care Systems in the EU is a better solution from this point of wiew.

Online erschienen: 2016-9-20
Erschienen im Druck: 2000-1-1

© 2000 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Articles in the same Issue

  1. Titelei
  2. Vorwort
  3. Inhalt
  4. Zu den Megafusionen in den letzten Jahren
  5. „Wettbewerb als Aufgabe“ - Leonhard Mikschs Beitrag zur Ordnungstheorie und -politik
  6. Internationale Finanzmärkte aus einer von Hayek inspirierten Sicht
  7. Hayek and International Economic Order
  8. Institutionen als Kognitionsproblem - Bemerkungen zu einer neurosensorischen Vermutung
  9. Der Wohlstand der Nationen und die Moral der Wirtschaftssubjekte
  10. Soziale Marktwirtschaft und Dritte Wege
  11. Wissenschaftliche Beratung der Wirtschaftspolitik - zur Rolle von Think Tanks in der US-amerikanischen Politikberatung
  12. Mehr Beschäftigung, weniger Arbeitslosigkeit: Setzt sich das ökonomische Gesetz gegen (verbands-)politische Macht durch?
  13. Zum Beharrungsvermögen von sozialen Übereinkünften - das Beispiel der Habilitation
  14. Wachstum und endogener technologischer Wandel - Eine Kritik des Wachstumsmodells von Paul Romer aus der Perspektive der Evolutorischen Ökonomik
  15. Die deutsche Rundfunkordnung im Wandel
  16. Die ,duale‘ Rundfunkordnung in der Kritik
  17. Ist das Gesundheitswesen in Deutschland ein „Nachfragemotor“ für Fortschritte in der Medizintechnik?
  18. Austritt erlaubt? Die Verfassung der Europäischen Union braucht ein Sezessionsrecht
  19. Wie sozial ist die europäische Sozialpolitik?
  20. Müssen die nationalen Krankenversicherungssysteme in der EU harmonisiert werden?
  21. Welthandelsordnung, regionale Teilordnungen und interregionale Klammerordnungen
  22. Besprechungen
  23. Personenregister
  24. Sachregister
  25. Anschriften der Autoren
Downloaded on 28.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/ordo-2000-0119/html
Scroll to top button