Mehr Beschäftigung, weniger Arbeitslosigkeit: Setzt sich das ökonomische Gesetz gegen (verbands-)politische Macht durch?
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Norbert Berthold
Zusammenfassung
Die Lage auf den Arbeitsmärkten hat sich seit 25 Jahren zusehends verschlechtert. Diese Entwicklung ist auf schwere Defizite in der wirtschaftlichen Ordnung zurückzuführen. Ein weitläufiges Geflecht aus Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt, im Sozialstaat und der föderalen Ordnung in Deutschland erlaubt den Tarifpartnern die Externalisierung eigener Anpassungslasten auf Dritte und verhindert, daß die Marktkräfte die Beschäftigungslage verbessern. Der Reformbedarf hin zu einem Mehr an Wettbewerb ist offensichtlich, aber der gegenwärtige Status quo ist ein polit-ökonomisches Gleichgewicht. Die Mehrheit im politischen Prozeß blockiert den erforderlichen institutionellen Wettbewerb. Korporatistische Ansätze wie das „Bündnis für Arbeit“ sind deshalb zum Scheitern verurteilt. Die notwendigen Reformen werden aber durch die Globalisierung erzwungen. Sie fördert die Heterogenität der Interessen und stärkt die politische Stimme derjenigen, welche sich für dezentrale differenzierte Lösungen und mehr Wettbewerb einsetzen.
Summary
For the last 25 years the performance of the German labor market has tremendously deteriorated. This development is caused by severe shortcomings due to an institutional mismatch. A widespread network of regulations between the labor market, the welfare state and the fiscal federalism setting is prompting collective moral hazard by trade unions and employer associations and prevents market forces from achieving high employment equilibrium. Unfortunately the current situation is a politico-economic equilibrium since the majority obstructs the necessary institutional reforms. Proposed solutions embracing interest groups like the „Bündnis für Arbeit“ are a cul-de-sac. In this respect globalization is a remedy. Increasing international trade and factor mobility lead to more heterogeneity of interests and strengthen the voice of those who engage for decentralisation, differentiation and competition.
© 2000 by Lucius & Lucius, Stuttgart
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