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Nietzsche on Suicide

  • Paolo Stellino
Veröffentlicht/Copyright: 28. November 2013

Abstract

Nietzsche’s view of suicide is a topic which in the last years has been the focus of works such as Julian Young’s and Paul S. Loeb’s. Within this context, this paper seeks to add new elements to the discussion. To this purpose, Nietzsche’s attitude to suicide will be explored from two different points of view. The first part of the paper focuses on the distinction between voluntary (free) and involuntary (natural) death. Nietzsche’s appraisal of both will be scrutinized. In particular, through the comparison with the Classical and, especially, Stoic philosophy and through the critique of the religious (particularly Christian) conception of death, it will be shown, among other things, that Nietzsche defends the rationality of suicide, presents a view of voluntary death as emptied of morality and fights against the Christian denaturalization of suicide. In the second part of the paper, suicide will be considered from a philosophical-existentialist viewpoint, that is, as a possible consequence of the meaninglessness of human existence. The problem is to judge whether life is or is not worth living in a world devoid of meaning and purpose. Nietzsche’s attitude to suicide will be analyzed in a chronological way (early, middle and late Nietzsche). Special attention will be given to the role played by art. The relevant conclusion is that, although in different ways, Nietzsche gives an affirmative answer to the question whether life is worth living in a world devoid of meaning and purpose.

Zusammenfassung

Nietzsches Sicht des Suizids ist ein Thema, das in den letzten Jahren im Fokus von Forschern wie Julian Young und Paul S. Loeb stand. In diesem Kontext will die Abhandlung neue Punkte zur Diskussion stellen. Zu diesem Zweck wird Nietzsches Haltung zum Suizid unter zwei unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet: Im ersten Teil wird die Unterscheidung zwischen freiwilligem (freiem) und unfreiwilligem (natürlichem) Tod ins Auge gefasst und Nietzsches Bewertung beider untersucht. In einem Vergleich mit der klassischen und vor allem stoischen Philosophie und anhand der Kritik der religiösen (vor allem christlichen) Auffassung des Todes wird insbesondere (u.a.) gezeigt, dass Nietzsche die Rationalität des Suizids verteidigt, eine Sicht des freiwilligen Tods als entmoralisierte präsentiert und sich gegen die christliche Entnatürlichung des Suizids wendet. Im zweiten Teil wird der Suizid aus einem philosophisch-existentialistischen Gesichtspunkt betrachtet, und zwar als mögliche Konsequenz der Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins. Das Problem dabei ist, zu beurteilen, ob das Leben in einer sinn- und zwecklosen Welt zu leben wert ist oder nicht. Nietzsches Haltung zum Suizid wird chronologisch (beim der Rolle der Kunst geschenkt. Das Ergebnis ist, dass Nietzsche - wenn auch in verschiedener Weise - die genannte Frage, ob es sich lohnt, das Leben in einer sinn- und zwecklosen Welt zu leben, bejaht.

Online erschienen: 2013-11-28
Erschienen im Druck: 2013-11-1

© 2013 by Walter de Gruyter GmbH & Co.

Artikel in diesem Heft

  1. Masthead
  2. Inhalt
  3. Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  4. Ursprungskritik. Nietzsches Anfänge und die Ursprünge der Rhetorik
  5. Nietzschean Linguistics
  6. Moralistes darwiniens: les psychologies évolutionnistes de Nietzsche et Paul Rée
  7. Earth’s Garden-Happiness: Nietzsche’s Geoaesthetics of the Anthropocene
  8. Oh Mensch! Gieb Acht! Kontextuelle Interpretation des Mitternachts-Lieds aus Also sprach Zarathustra
  9. Par-delà tout ce qu’on a vu dans l’«amour»
  10. Nietzsche on Suicide
  11. Nietzsche’s Orientalism
  12. Toward a Psycho-Analytics of Power: Nietzsche’s Ascetic Priest in Foucault’s Genealogy of Sexuality
  13. Diskussionen
  14. Modern vs. Ancient Science: Discussing Maudemarie Clark’s Nietzsche on Truth and Philosophy
  15. Posthuman oder Übermensch. War Nietzsche ein Transhumanist?
  16. Friedrich Nietzsches Krankheiten – eine unendliche Geschichte
  17. Friedrich Nietzsche und seine Krankheiten: kein ausreichender Anhalt für MELAS
  18. Beiträge zur Quellenforschung
  19. Editorial
  20. Nachweise
  21. Nachweis aus August Arnold, Einleitung in die Philosophie durch die Lehre Platon’s vermittelt (1841)
  22. Nachweis aus Hieronymus Müller / Karl Steinhart, Platon’s sämmtliche Werke (1850–1873)
  23. Nachweise aus Karl Bötticher, Die Tektonik der Hellenen (1852)
  24. Nachweis aus Friedrich Ueberweg, Ueber die Platonische Weltseele, in: Rheinisches Museum 9 (1854)
  25. Nachweise aus Carl Boetticher, Der Baumkultus der Hellenen (1856)
  26. Nachweis aus Franz Susemihl, Die genetische Entwickelung der Platonischen Philosophie (1857)
  27. Nachweise aus Karl Friedrich Hermann, Lehrbuch der gottesdienstlichen Alterthümer der Griechen (1858)
  28. Nachweise aus Friedrich Ueberweg, Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge Platonischer Schriften und über die Hauptmomente aus Plato’s Leben (1861)
  29. Nachweis aus Wilhelm Oncken, Die Staatslehre des Aristoteles in historisch-politischen Umrissen (1870)
  30. Abhandlung zur Rezeptionsforschung
  31. Morgenröte der unreinen Vernunft. Nietzsche bei Ortega y Gasset
  32. Miszelle
  33. Homerische Einsamkeit. Zum Schluss des Schluss-Aphorimus 296 von Jenseits von Gut und Böse
  34. Rezensionen
  35. Anspruch, Wert und Zukunftsaussichten von Nietzsches Philosophie in aktuellen Publikationen
  36. Nietzsche und der antike Skeptizismus
  37. Perspektiven des Dionysischen. Neuerscheinungen zu Die Geburt der Tragödie
  38. Historians on Nietzsche on History
  39. Nietzsche und Levinas
  40. Neuerscheinungen zum Kult von Nietzsche-Mythen
  41. Siglen
  42. Register
  43. Hinweise zur Gestaltung von Manuskripten für die Nietzsche-Studien
Heruntergeladen am 13.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/niet.2013.42.1.151/html?lang=de
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